GA 110

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RUDOLF STEINER

VORTRÄGE

VORTRÄGE VOR MITGLIEDERN
DER ANTHROPOSOPHISCHEN GESELLSCHAFT

Geistige Hierarchien
und ihre Widerspiegelung in der
physischen Welt

Tierkreis, Planeten, Kosmos

Zehn Vorträge, gehalten in Düsseldorf
vom 12. bis 18. April 1909
und zwei Fragenbeantwortungen
vom 21. und 22. April 1909

GA 110

1991

Inhaltsverzeichnis


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ERSTER VORTRAG Düsseldorf, 12. April 1909, vormittags

Dieser Vortragszyklus wird uns in hohe Gebiete des geistigen Lebens führen, wird uns sozusagen von unserem Wohnplatze der Erde nicht nur hinausfahren in die physischen Raumeswelten, sondern er wird uns auch hinaufführen in die geistigen Welten, aus denen ja die physische Raumeswelt ihren Ursprung genom­men hat. Aber gerade ein solcher Vortragszyklus wird Ihnen zeigen, daß alles Wissen und alle Weisheit im Grunde genommen darauf abzielt, uns das große, das größte der Rätsel zu lösen, das Menschenrätsel. Denn um den Menschen verständlich zu machen, müssen die Dinge weit, weit hergeholt werden. Nun ist es ja allerdings notwendig, daß derjenige, der diesen Kursus verfolgen will, mit einigen geisteswissenschaftlichen Grundbegriffen bereits ausgerüstet ist, aber das sind ja im Grunde genommen alle die verehrten Zuhörer. Und so dürfen wir denn in diesem Zyklus einmal vielleicht den Geistesflug ganz besonders hoch gestalten, wenn auch immer die Bemühung vorliegen soll, die Dinge, die ja so weit hergeholt werden müssen, so verständ­lich wie möglich zu machen.

Wenn wir zu sprechen haben von dem, was man geistige Hierarchien nennt, so bedeutet das ja, daß unsere Seelenaugen hinaufsteigen sollen zu denjenigen Wesenheiten, welche ihr Dasein über dem Menschen haben hier auf unserer Erde. Wir können sozusagen für sichtbare Augen nur durch Wesenheiten aufsteigen, welche vier Stufen einer Hierarchie darstellen: die mineralische Welt, die pflanzliche Welt, die tierische Welt, die menschliche Welt. Und über dem Menschen beginnt eine Welt von unsichtbaren Wesenheiten, und es ist dem Menschen durch die Erkenntnisse des Übersinnlichen, soweit sie ihm möglich sind, gegeben, eine Strecke hinaufzusteigen zu denjenigen Mächten und Wesenheiten, die in der übersinnlichen, in der unsichtbaren Welt die Fortsetzung dieser innerhalb der Erde befindlichen viergliedrigen Stufenfolge sind. Dasjenige Wissen und die Forschung, die uns in diese Gebiete führen, sie sind ja, wie Sie alle

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wissen, nicht etwas, was etwa erst in unserer Zeit hereintritt in die menschliche Entwickelung; es gibt eine - wir können sie so nennen - Urweltweisheit. Denn dasjenige, was der Mensch ergründen kann, was der Mensch wissen und erkennen kann, was er sich erringt an Begriffen und Ideen, was er sich erringt an Imaginationen und Inspirationen und Intuitionen des Hellsehens, alles das wird ja sozusagen vom Menschen nur nacherlebt, und vorgelebt und vorgewußt haben es eben die über dem Menschen stehenden Wesenheiten. Wenn wir einen trivialen Vergleich gebrauchen dürfen, so könnten wir sagen: Erst hat der Uhrmacher die Idee, den Gedanken der Uhr, dann verfertigt er danach die Uhr. Die Uhr ist gebildet nach den Gedanken des Uhrmachers, die vorangegangen sind, und hinterher kann jemand die Uhr zergliedern, analysieren und nachstudieren, welchen Gedanken des Uhrmachers diese Uhr entsprungen ist. Ein solcher denkt dann die Gedanken des Uhrmachers nach. So nur kann sich der Mensch im Grunde genommen in seinem heutigen Entwickelungsstadium verhalten gegenüber der Urweltweisheit - der über ihm stehenden geistigen Wesenheiten. Sie haben sie zuerst gehabt: die Imaginationen, die Inspirationen, die Intuitionen, die Ideen und Gedanken, nach denen unsere Welt, wie sie um uns herum uns vorliegt, gebildet ist. Und der Mensch wiederum findet in dieser Welt diese Gedanken, Ideen; und wenn er sich emporhebt zum hellseherischen Schauen, so findet er auch die Imaginationen, Inspirationen, Intuitionen, durch die er eindringt wiederum in die Welt der geistigen Wesenheiten. Daher können wir sagen: Ehe denn unsere Welt war, war diejenige Weisheit, von der wir eigentlich zu sprechen haben. Sie ist der Plan der Welt.

Also bis wohin müssen wir, wenn wir innerhalb der Wirklichkeit bleiben, zurückgehen, wenn wir diese Urweltweisheit antreffen wollen? Müssen wir zurückgehen bis in irgendeine geschichtliche Zeitperiode, wo dieser oder jener große Lehrer gelehrt hat? Gewiß, wir können viel lernen, wenn wir da- oder dorthin zurückgehen in die geschichtlichen Zeitepochen und bei den großen Lehrern Schüler werden. Aber um in ihrer wahren, höchsten Gestalt die Urweltweisheit anzutreffen, müssen wir zurückgehen bis zu jener Zeit, da noch

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da noch keine äußere sichtbare Erde, keine für die Sinne um uns herum existierende Welt war; denn aus der Weisheit selber heraus ist die Welt entsprungen. Aber diese Weisheit, nach der die gött­lich-geistigen Wesenheiten unsere Welt gebildet haben, sie wurde auch dem Menschen nachher zuteil. Der Mensch konnte in seinem Denken hinterher die Gedanken schauen, die Gedanken wahrneh­men, nach denen die Götter die Welt gebildet haben. Und nachdem diese Urwelqweisheit, diese Weisheit der Weltenschöpfer man­cherlei Gestalten durchgemacht hat, kam sie in einer Art, wie es ja vielen von Ihnen bekannt ist, nach der großen atlantischen Epoche zu den alten heiligen Rishis unserer ersten nachatlantischen Kultur, zu den großen Lehrern Indiens.

Diese Urweltweisheit war damals bei den großen, erhabenen Rishis in einer Gestalt vorhanden, von der sich die heutige Menschheit nur sehr, sehr wenig vorstellen kann. Denn die menschlichen Denkfähigkeiten, die menschlichen Empfindungsfähigkeiten haben sich sehr geändert, seit Indiens große Lehrer zuerst die nachatlantische Menschheit belehrt haben; und wenn ohne weiteres viel von dem heute ausgesprochen würde, was aus dem Munde der heiligen Rishis geklungen hat, die meisten Seelen von heute würden auf der ganzen Erde kaum etwas anderes hören als Worte und wieder Worte. Es gehören eben noch andere Empfindungsfähigkeiten, als sie die Menschheit jetzt hat, dazu, um das wirklich zu verstehen, was zuerst als Weisheit zu der nachatlantischen Menschheit gekommen ist. Denn alles das, was aufgezeichnet worden ist von dieser Weisheit, alles, was in den schönsten und besten Büchern von dieser Urweltweisheit auf gezeichnet worden ist, das ist doch alles nur ein schwacher Nachklang der Urweltweisheit selber. Das ist in vieler Beziehung getrübte, verdunkelte Weisheit. Und wenn sie noch so schön, noch so erhaben sind, die Veden, wenn noch so schön die Lieder des Zarathustra klingen, wenn noch so herrlich zu uns spricht Ägyptens uralte Weisheit - alles, alles das, wir können es gewiß nicht genug bewundern, aber was aufgeschrieben ist, das gibt nur in einem getrübten Lichte die große Weisheit des Hermes, die große Weisheit des Zarathustra oder gar die erhabenen Erkenntnisse, welche die alten

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Rishis verkündet haben. Doch diese erhabene Weisheit, sie ist der Menschheit aufbewahrt geblieben, sie war immer vorhanden in gewissen, allerdings engen Kreisen, welche die heiligen Geheimnisse, wie man diese Erkenntnisse nennt, behüteten. In den Mysterien Indiens, Persiens, Ägyptens, Chaldäas, in den christlichen Mysterien und so weiter bis herauf in unsere Zeit ist aufbewahrt geblieben alles das, was Urweltweisheit der Menschen ist. Bis vor kürzester Zeit war es eigentlich nur möglich, in diesen engsten Kreisen selber nicht die Buchweisheit, sondern die lebendige Weisheit zu vernehmen. Aus Gründen, die gerade in diesem Vortragszyklus klar werden können, ist in unserer Zeit die Epoche gegeben, in welcher in größerem Umfang herausdringen soll in größere Massen der Menschheit dasjenige, was in kleinen Kreisen als Lebendiges aufbewahrt worden ist. Denn versiegt ist sie niemals, die Urweltweisheit der heiligen Rishis zum Beispiel. Sie ist durchgegangen wie durch einen Jungbrunnen in der Zeit, die wir erkennen als den Beginn unserer Zeit. Diese uralt-heilige Weisheit, die damals der Menschheit erflossen ist, sie wurde fortgesetzt von Zarathustra und seinen Schülern, von den chaldäischen, ägyptischen Lehrern, sie floß aber auch ein in die Verkündigung des Moses, und sie trat sozusagen eben gerade wie aus einem Jungbrunnen neu hervor mit völlig neuem Impuls durch die Erscheinung des Christus auf der Erde. Aber sie wurde damit zunächst auch so tief, sie wurde so innerlich, daß sie wiederum nur allmählich in die Menschheit einfließen kann. Und so sehen wir denn, daß seit den Zeiten der christlichen Verkündigung äußerlich in der Welt die Urweltweisheit einfließt in die Menschheit langsam und allmählich, im elementarsten Anfang.

Die Botschaften sind dagewesen, sie liegen vor in den Evangelien, in den anderen christlichen Schriften, welche in erneuerter Gestalt die Weisheit der heiligen Rishis enthielten, enthielten so wie neugeboren aus dem Jungbrunnen. Aber wie konnten diese Botschaften vom Anfänge an gerade in dem Zeitalter, für dessen Läuterung das Christentum geschaffen war, verstanden werden? Das aller-, allerwenigste wurde verstanden von der Verkündigung durch die Evangelien, und nach und nach arbeiten diese Evangelien sich erst durch zu einem

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weiteren Verständnis - in vieler Beziehung zu einer weiteren Verdunkelung. Und heute sind gerade die Evangelien im Grunde genommen diejenigen Bücher, die sozusagen für die Menschheit noch in ihren weitesten Kreisen die versiegeltsten sind; die erst eine Zukunft, die sich erfrischen kann an der Urweltweisheit, wiederum verstehen wird. Bewahrt aber wurden die Schätze, die in den Schächten der christlichen Offenbarung liegen - und die keine anderen Schätze sind als die Schätze der östlichen Weisheit auch, aber eben aus neuen Kräften wieder herausgeboren -, bewahrt wurden sie wiederum in engeren Kreisen, in jenen engeren Kreisen, die ihre Fortsetzung dann finden in verschiedenen Mysteriengesellschaften wie zum Beispiel in der Bruderschaft vom heiligen Gral, in der Bruderschaft endlich der Rosenkreuzer. Bewahrt wurden da diese Wahrheitsschätze, zugänglich gemacht nur denjenigen, die sich durch scharfe Erprobungen für die lebendige Weisheit vorbereitet hatten. Und so waren die Weisheitsschätze des Ostens und Westens durch Jahrhunderte und Jahrhunderte der Entwickelung vom Beginn unserer Zeitrechnung hindurch den großen Menschenmassen draußen in der Welt ziemlich unzugänglich. Nur einzelnes rieselte da und dort in die große Welt hinein; das meiste blieb Geheimnis der neueren Mysterien.

Da kam die Zeit, in welcher sozusagen von dem Inhalt der Urweltweisheit in einer für die größere Menge verständlichen Sprache gesprochen werden durfte. Das letzte Drittel des 19. Jahrhunderts etwa ist es, in dem in einer mehr oder weniger unverhüllten Gestalt über die Urweltweisheit gesprochen werden kann. Nur dadurch, daß gewisse Dinge gerade in den geistigen Welten vorgegangen sind, ist sozusagen den Behütern der Mysterien die Möglichkeit gegeben worden, einiges hinausdringen zu lassen von der Urweltweisheit. Sie alle kennen ja den Hergang der theosophischen Entwik- kelung; Sie wissen, daß sozusagen das Eis der theosophischen Entwickelung zuerst gebrochen worden ist durch diejenigen Weisheiten, die geoffenbart worden sind auf eine Weise, die ich heute nicht zu beschreiben brauche, in den sogenannten Dzyan-Strophen. Diese Dzyan-Strophen der «Geheimlehre» enthalten in der Tat tiefste,

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bedeutsamste Weisheit, enthal­ten vieles von dem, was, ausgehend von der Lehre der heiligen Rishis, heruntergeflossen ist durch die Weistümer des Orients. Vieles von dem enthalten sie auch, was dann eingeflossen ist nach der christlichen Verjüngung in den europäischen Westen. Denn nicht bloß solche Weisheit ist in den Dzyan-Strophen enthalten, die etwa bloß im Osten bewahrt geblieben wäre, sondern auch vieles, was sozusagen in einem hellen Lichte erstrahlt durch die Jahrhunderte unserer Zeitrechnung hindurch, durch das Mittelalter, in den Geheimschulen des Westens. Und auch mancherlei von dem, was in den Dzyan-Strophen steht, es wird erst allmählich in seiner Tiefe verstanden werden. Denn hier darf es wohl einmal gesagt werden: in den Dzyan-Strophen ist solche Weisheit enthalten, daß sie in weitesten theosophischen Kreisen heute noch gar nicht ver­standen werden kann, ja solche Weisheit, daß heute noch gar nicht mit exoterischen Fähigkeiten die Möglichkeit gegeben ist, die Tie­fen auszuschöpfen; daß Aussichtslosigkeit vorliegt für alle exote­rischen Fähigkeiten, die Untergründe dieser bedeutsamen Welt offenbaren zu können.

Nachdem auf diese Art sozusagen das erste Eis gebrochen war, kam auch die Zeit, in der gesprochen werden durfte aus den Quellen des westlichen Okkultismus heraus, der aber kein anderer ist als der östliche, wie er sich nur kontinuierlich und alle Vorgänge des geistigen und physischen Lebens berücksichtigend fortgepflanzt hat, wo auch aus den Quellen des lebendigen Okkultismus heraus, der treu behütet worden ist in den Rosenkreuzermysterien, gesprochen werden kann. Es gibt keine Weisheit des Ostens, die nicht eingeflossen wäre in den Okkultismus des Westens, und in der rosenkreuzerischen Lehre und Forschung finden Sie restlos alles, was die großen Weisen des Ostens jemals bewahrt haben. Nichts, nichts von dem, was man wissen kann aus der Weisheit des Ostens, fehlt in der Weisheit des Westens. Es ist der Unterschied, wenn man von einem solchen Unterschied sprechen will, nur der, daß die Weisheit des Westens die gesamte östliche Lehre, die gesamte östliche Weisheit, die gesamte östliche Forschung zusammennehmen muß und, ohne irgend etwas von ihr verlorengehen zu lassen, sie zu beleuchten hat mit dem Lichte, das durch den

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Christus-Impuls in der Menschheit entzündet worden ist. So sage niemand, wenn von westlichem Okkultismus gesprochen wird, von demjeni­gen, der in gewisser Beziehung herrührt von den verborgenen Rishis des Westens, die freilich die Augen nicht sehen, es sage niemand, daß in ihm auch nur ein Jota, ein Häkchen fehle vom östlichen Okkultismus. Nichts, aber auch gar nichts fehlt. Er hat nur alle Dinge neu herauszugebären aus dem Jungbrunnen des Christus-Impulses. Alle die großen Weistümer, die zuerst von dem Munde der heiligen Rishis geklungen haben zur Menschheit über die übermenschlichen Welten, über das übersinnliche Dasein, sie müssen wiederum hereinklingen in das, was über die geistigen Hierarchien und ihre Abschattung in der physischen Welt zu sagen ist. Geradesowenig wie die Geometrie des alten Euklid etwas anderes geworden ist, als was sie war, trotzdem man sie mit den neueren menschlichen Fähigkeiten heute lehrt und lernt, ebensowenig ist die Weisheit der heiligen Rishis etwas anderes geworden dadurch, daß wir sie lehren und lernen mit den durch den Christus-Impuls angefachten Fähigkeiten. So also könnten wir einen großen Teil dessen, was wir über die geistigen Welten zu sagen haben, ohne weiteres östliche Weisheit nennen. Denn man darf in die-sen Dingen nichts mißverstehen, und das Mißverständnis liegt so nahe.

Diejenigen, welche von den Mißverständnissen nicht zum Verständnis aufrücken wollen, können zum Beispiel etwas, was gestern in dem österlichen Festvortrag gesagt worden ist, sehr leicht mißverstehen. Es könnten da - wir müssen das erwähnen zu unserer Verständigung - solche kommen, die nicht vorrücken wollen zum vollen Verständnis, und könnten sagen: Du hast gestern gesprochen von den großen sogenannten heiligen Wahrheiten des Buddha. Du hast gesagt, daß der Buddha gelehrt und geoffenbart hätte die heiligen Wahrheiten vom Leiden im Leben: Geburt ist Leid, Krankheit ist Leid, Alter ist Leid, Tod ist Leid, von demjenigen getrennt sein, was man liebt, ist Leid, vereint sein mit dem, was man nicht liebt, ist Leid, nicht erhalten, was man begehrt, ist Leid. Und du hast, so könnte mancher sprechen, uns gestern gesagt: Blicken wir einmal in die nachchristliche Zeit zu denjenigen, die den Christus-Impuls wirklich

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verstanden haben, - da sollen wir uns dann zum Bewußtsein bringen, daß durch das Verständnis und die Durchdringung dieses Christu-Impulses die alten heiligen Wahr­heiten des Buddha vom Leiden des Lebens nicht mehr ihre volle Gültigkeit hätten, daß sozusagen mit dem Christus-Impuls etwas geschaffen worden ist wie ein Heilmittel gegen das Leid des Lebens. Du hast gesagt, so könnte jemand sprechen, der Buddha lehrt: Geburt ist Leid, - aber die Christus-Versteher antworten: Durch die Geburt treten wir ein in ein Leben, das wir mit Christus teilen, und durch den Anteil an Christus wird das Leid des Lebens aus-gelöscht; ebenso wird durch die Heilkraft des Christus-Impulses die Krankheit ausgelöscht, und die Krankheit ist nicht mehr Leid für den Christus-Versteher, und Tod ist nicht mehr Leid für den Chri­stus-Versteher und so weiter. Dann aber könnte jemand erwidern: Ja, aber ich weise dir aus dem Evangelium nach, daß in den Evan­gelien dieselben Sätze stehen wie in den heiligen Schriften des Buddha; auch im Evangelium können wir nachweisen, daß da steht: Leben sei Leid, Krankheit sei Leid und so weiter. Und so könnte man äußerlich sagen: Nun haben wir diese modernen reli­giösen Urkunden, doch wir finden ihren Inhalt schon im Buddhis­mus, es gibt also keinen Fortschritt in den Religionen, keine Ent­wickelung; alle Religionen enthalten dasselbe. Du aber hast von einem Fortschritt gesprochen, du hast dargestellt, wie sozusagen die alten heiligen Wahrheiten des Buddhismus durch das Christentum nicht mehr wahr sein sollen. - Wer so spricht, würde aber doch nur das grausamste Mißverständnis aussprechen. Denn das wurde nicht gesagt: alles, alles, nur nicht der letzte Satz wurde gesagt. Und es ist wichtig, daß man gerade in diesem subtilen Gebiete ganz genau versteht. Niemals kann der Fanatiker genau verstehen, nur der objektive Mensch kann genau verstehen.

Niemals wird von irgendeinem, der aus dem Quell der Rosenkreuzer-Weisheit und -Forschung heraus spricht, gesagt werden, daß irgend etwas bekämpft werden soll vom Inhalt der Schriften des großen Buddha, daß irgend etwas nicht wahr sei in den Schriften des großen Buddha. Jeder, der aus dem Quell der Rosenkreuzerei heraus spricht, teilt die Überzeugung Buddhas und der gesamten östlichen Weisheit, keine negiert er. Er sagt: Jawohl, was du, großer Buddha,

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durch deine Erleuchtung in deinem Innern geschaut hast von den großen Wahrheiten vom Leide des Lebens, es ist restlos wahr; wahr ist es bis zum letzten Häkchen und Jota. - Nichts, aber auch gar nichts wird davon genommen. Es bleibt alles stehen. Und gerade aus dem Grunde, weil alles stehenbleibt, weil es wahr ist, was Buddha gesagt hat, daß Geburt Leid, Krankheit Leid, Alter Leid, Tod Leid und so weiter ist, deshalb ist uns der Christus-Impuls jenes mächtige und wichtige Heilmittel - weil er es ist, der dieses Leid aufhebt, weil es eben wahr ist, daß die Leiden da sind, wenn nicht ein großer Impuls die Welt darüber hinaushebt. Warum hat Christus gewirkt? Weil Buddha die Wahrheit gesprochen hat. Die Menschheit mußte heruntergeführt werden aus geistigen Höhen, wo die Urweltweisheit in reiner Gestalt gewirkt hat; zur Selbständigkeit mußte die Menschheit geführt werden, herunter ins physische Dasein, und damit wurde Leben Leid und Krankheit Leid; aber ebenso mußte in der Fortentwickelung das große Heilmittel kommen gegen diese unumstößlichen Tatsachen. Leugnet derjenige irgendeine Wirklichkeit, der da sagt: Ja, wahr ist es, was über diese Wirklichkeit gesagt wird, aber zu gleicher Zeit wird uns das Heilmittel gegeben, um die Tatsachen, die durch diese Wahrheiten ausgedrückt sind, zu einer gesunden Entwickelung zu bringen. - Oh, in den Höhen des Daseins, wo wir sie aufsuchen müssen, die Sphären der geistigen Hierarchien, da heißt es nicht: Buddhismus gegen Christentum, Christentum gegen Buddhismus, da reicht der Buddha dem Christus und der Christus dem Buddha die Hand. Aber jedes Verkennen der menschlichen Entwickelung, jedes Verkennen des Aufstieges ist zu gleicher Zeit ein Verkennen der geistigsten Tat, die in unserer Erdenentwickelung geschehen ist, der Christus-Tat. Und so wird es nichts geben, was irgend negiert würde von der Weisheit des Ostens, die in so langen Zeiträumen heruntergebracht hat die Weisheit der heiligen Rishis und damit die Urweltweisheit, aber in diesen langen, langen Zeiträumen, in denen die Weisheit immer geflossen ist in die Menschheit, wurde sozusagen in den großen Massen der Menschen, die nicht in der Lage waren, vorzudringen zu den Quellen der heiligen Mysterien, die Verständigung über diese Weistümer schwer. Gerade die Verständigung wurde schwer.

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Oh, in den voratlantischen Zeiten, in den Zeiten vor der großen Katastrophe, als die großen Massen der Menschen hellseherisch noch, in altem, dumpfem Hellsehen, hinausschauten in die Himmelsräume, hinaufschauten zu den geistigen Hierarchien, da sahen sie anders als später in den nachatlantischen Zeiten, als das alte Hellsehen verschwunden war für die großen Massen der Menschen und nur das physische Auge hinaussehen konnte in die physischen Himmelsweiten! Daher hätte es auch keinen Sinn gehabt, in der Zeit vor der atlantischen Katastrophe etwa zu sprechen von denjenigen Himmelskörpern, die heute im Raume verteilt sind. Es sah ja das hellseherische Menschenauge hinaus in die Himmelsweiten, und diese waren geistige Welten. Sinnlos wäre es gewesen, in jenen Zeiten so etwa zu sprechen von Merkur oder Neptun oder Saturn und so weiter, wie unsere Astronomie spricht; denn so wie unsere Astronomie von dem Weltenraum und seinem Inhalt spricht, so gibt sie nur dasjenige wieder, was das sinnlich-physische Auge sieht, wenn es hinaufsieht in die Himmelsweiten. Das war gar nicht da in den atlantischen Zeiten bei der alten hellseherischen Menschheit; da sah man gar nicht, wenn man hinaufschaute, physisch begrenzte Lichtsterne. Dasjenige, was heute das physische Auge sieht, ist sozusagen nur ein äußerer Ausdruck von Geistigem, das man damals sah. Wenn heute das physische Auge hinaufblickt, meinetwillen durch Fernrohre, an die Stelle, wo der Jupiter steht, sieht es sozusagen eine physische Weltenkugel, umgeben von ihren Monden. So das heutige physische Auge. Was war es für den Menschen der alten atlantischen Zeit noch, wenn er sein damals noch hellseherisches Auge hinaufrichtete nach demselben Punkt, wohin heute des Menschen physisches Auge schaut? Was das physische Auge sieht, hätte damals das alte atlantische Auge ebensowenig gesehen, wie heute Ihr physisches Auge das Einzellicht sieht, wenn es hineinsieht in einen dichten Herbstnebel. Es sieht etwas wie eine Nebelaura um das Licht, und das Licht verschwindet in den farbigen Ringen um das Licht. Ebenso hätte das Auge des Atlantiers nicht gesehen den physischen Stern Jupiter, aber es hätte das gesehen, was heute auch mit dem Jupiter verbunden ist, was aber nur die Menschen nicht sehen können: die Aura des Jupiter,

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eine Summe von geistigen Wesenheiten, für die der physische Jupiter nur der Ausdruck ist. Und so schweifte das geistige Auge des Menschen vor der atlantischen Katastrophe herum in den Weltenräumen, überall Geistiges sehend. Man konnte nur von diesem Geistigen sprechen, denn sinnlos wäre es gewesen, damals, als das physische Auge noch nicht so geöffnet war wie heute, von physischen Sternen zu sprechen. Man sah in den Weltenraum hinaus und sah geistige Wesenheiten, geistige Hierarchien. Wesenheiten sah man.

Und in der Fortentwickelung war es so, daß wir es wieder mit folgendem vergleichen können: Wir denken uns, wir treten hinaus in dichten Nebel. Wir sehen nicht die einzelnen Lichter. Alles ist umflort von dieser Nebelaura. Dann zerteilt sich der Nebel, physisch sichtbar werden die einzelnen Lichter. Aber die Auren sind unsichtbar. - Hier ist nur ein physischer Vorgang, der zum Vergleich dienen soll. Beim Jupiter war es aber so, daß das alte Auge die Aura sah. Es sah die geistigen Wesenheiten in der Aura, die aus einer gewissen Entwickelungsstufe heraus zum Jupiter gehörten. Die Menschheit entwickelte sich dann zum physischen Schauen. Die Aura blieb. Die Menschen konnten sie nicht mehr sehen, aber der physische Mittelkörper wurde immer deutlicher und deutlicher; es verlor sich, was geistig dazugehört, und es wurde sichtbar, was körperlich an ihm ist. Und das Wissen von diesem Geistigen um die Sterne herum, das Wissen von jenen Wesenheiten, die um die Sterne herum sind, es wurde aufbewahrt in den heiligen Mysterien. Von diesem Wissen sprechen alle die heiligen Rishis. In den Zeiten, wo die Menschen bereits nur physisch sahen, sprachen die heiligen Rishis von den geistigen Atmosphären, von den geistigen Bewohnerschaften dieser Weltenkugeln, die im Raume verteilt sind.

Und jetzt nehmen Sie einmal die Situation, die ein trat. In den Stätten des Wissens sprach man von den geistigen Wesenheiten um die Weltenkugeln. Draußen, wo das sinnliche Auge immer schärfer und schärfer wurde, draußen sprach man immer mehr und mehr bloß von der dichten physischen Materie. Wenn die alten heiligen Rishis das Wort Merkur gesprochen hätten - das sie ja nicht gesprochen haben, aber nehmen wir das Wort, damit wir uns verständigen können -,

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haben sie dann diesen physischen Weltenkörper gemeint? Nein, nicht einmal die alten Griechen haben, wenn sie von dem Merkur gesprochen haben, diesen physischen Körper gemeint, sondern die Gesamtheit der geistigen Wesenheiten dieses Körpers. Geistige Welten, geistige Wesenheiten waren es, wovon man sprach, wenn man in den Stätten der Erkenntnis, sagen wir, das Wort Merkur aussprach. Es sprachen diejenigen, die die Jünger der Lehrer der Erkenntnisstätten waren, die Worte aus: Mond, Merkur, Venus, Sonne, Mars, Jupiter, Saturn, und indem sie in den verschiedenen Sprachen solche Worte aussprachen, bezeichneten sie eine Stufenfolge von geistigen Wesenheiten. Wer das Wort in der heutigen Weise ausspricht und einen physischen Körper bezeichnet, bezeichnet nur das Gröbste dessen, was ursprünglich unter Mond, Merkur, Venus und so weiter verstanden worden ist. Die Hauptsache bezeichnet er gerade nicht. So sagte der alte Weisheitslehrer «Mond», und er schlug an mit diesem Worte die Vorstellung von einer großen geistigen Welt. Und wenn er das Wort «Mond» aussprach und an die Stelle des Himmels wies, wo der Mond ist, und in seinem Bewußtsein hatte: Da ist die unterste Stufe von geistigen Hierarchien -, dann sah derjenige, der sich durch die immer und immer zunehmende Versinnlichung der Menschheit weit entfernt hatte von dieser geistigen Anschauung, hinauf, sah aber den physischen Mond und nannte das «Mond». Ein Wort für zwei Dinge, die allerdings zusammengehörten, die aber ganz verschiedene Vorstellungen im Menschen hervorrufen. Und ebenso war es, wenn die Weisen der Erkenntnisstätten zu Merkur, Sonne, Mars und so weiter hinaufblickten. Die spirituelle Strömung bezeichnete mit ihren Worten etwas ganz anderes als die andere, die materielle Strömung.

So sehen wir, daß die beiden Strömungen immer mehr und mehr auseinandergingen in der Menschheit. In den Mysterien hat man mit diesen Worten, die dann zu den Bezeichnungen unserer äußeren Weltkörper geworden sind, immer geistige Welten, Stufenfolgen von geistigen Welten verstanden. Die äußere Welt hat immer Materielles darunter verstanden bis auf unsere heutige Mythologie - ich spreche das Wort bewußt aus -, die man moderne Astronomie nennt; und da die Geisteswissenschaft die anderen Mythologien in ihrem vollen

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Werte anerkannt hat, werden Sie verstehen, daß auch die moderne Mythologie von der Geisteswissenschaft gewürdigt wird - bis zu jener Mythologie, die man die moderne Astronomie nennt, die nur mehr einen Raum sieht und darin physische Weltenkugeln. Aber diese moderne Mythologie ist für denjenigen, der erkennt, nichts anderes als eine besondere Phase aller Mythologien. Eine gerade Linie geht von dem, was die alten europäischen Bewohner in ihren Götter- und Sternen- und Weltensagen gesagt haben, was die Griechen, die Römer in ihren Mythologien gegeben haben, was das Mittelalter in seinen mehr oder weniger getrübten Mythologien gegeben hat, bis herauf zu jener Mythologie, welche, voll geeignet und vollständig zur Bewunderung berechtigt, Kopernikus, Kepler und Galilei gestiftet haben. Es wird eine Zeit kommen, wo man über diese moderne Mythologie so etwa sprechen wird: Es gab einmal Menschen, die haben es für richtig befunden, eine materielle Sonne in den Mittelpunkt einer Ellipse zu stellen, in Ellipsen Planeten herumkreisen zu lassen, diese in verschiedener Weise rotieren zu lassen; sie haben sich da ein Weltensystem zurechtgerückt wie frühere Zeiten eben auch. Heute, so wird natürlich eine zukünftige Zeit sprechen, ist das alles nur mehr Sage und Märchen. - Ja, diese Zeit wird auch kommen, wenn auch der Moderne noch so sehr die alten Mythologien verachtet und auf seine schwört und wenn es ihn auch noch so unmöglich dünkt, daß von einer kopernikanischen Mythologie gesprochen werden kann. Aber das wird es uns gerade verständlich machen, wie sozusagen bei den Worten immer anderes und anderes vorgestellt worden ist.

Trotzdem aber wurde das, was Urweltweisheit ist, immer und immer fortgepflanzt, fortgesetzt. Nur wurde diese Urweltweisheit gerade exoterisch immer weniger und weniger verstanden, weil sie materieller interpretiert, erklärt worden ist, weil weniger das Spirituelle gesehen worden ist. Und so kam es denn, daß, um die Menschheit sozusagen nicht verlieren zu lassen den Zusammenhang mit der ursprünglichen, spirituellen Weisheit, bei der Verjüngung der Urweltweisheit im Beginne unserer Zeitrechnung in scharfen Worten wiederum hingewiesen werden mußte darauf, daß da, wo das menschliche Auge sich hinausrichtet und als physisches Auge nur

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Physisches sieht, daß da Geistiges den Raum geistig erfüllt. Und so wies mit den allerschärfsten Worten derjenige, der der intimste Schüler des Apostels Paulus war, so wies in Athen Dionysius der Areopagite darauf hin: Es gibt nicht nur Materielles draußen im Raume, es gibt, wenn die menschliche Seele ahnend aufsteigt in die Räume des Weltendaseins, Geistiges da draußen in der Welt, das über dem Menschen steht in der Entwickelung des Daseins. - Und er gebrauchte jetzt Worte, die allerdings anders lauten mußten, denn hätte er die alten Worte gebraucht, niemand hätte darin anderes als Materielles gesehen. Die Rishis haben gesprochen von den geistigen Hierarchien, so daß sie in ihren Worten ausgedrückt haben, was auch griechische und römische Weisheit noch ausgedrückt hat, wenn sie gesprochen hat von der vor ihr aufsteigenden Welt des Mondes, des Merkur, des Mars, der Venus, des Jupiter, des Saturn. Dionysius, der Schüler des Apostels Paulus, hat ganz dieselben Welten im Auge wie die Rishis; nur betonte er scharf, daß man es mit Geistigem zu tun hat, und er nahm Worte, von denen er sicher war, daß sie geistig genommen wurden: Er sprach von Engeln, Erzengeln, Urkräften, Gewalten, Mächten, Herrschaften, Thronen, Cherubim, Seraphim. Und jetzt wurde wiederum von den Menschen vergessen, richtig vergessen dasjenige, was die Menschheit einmal gewußt hat. Hätte man im Zusammenhang verstehen können, was Dionysius der Areopagite und was die alten heiligen Rishis gesehen haben, so hätte man sozusagen gehört von der einen Seite den Mond benennen, von den anderen Mysterien hätte man die Welt der Engel benennen hören, und man hätte gewußt: Das ist dasselbe. Man hätte das Wort Merkur von der einen Seite gehört und von der anderen das Wort Erzengel und gewußt: Das ist dasselbe. Man hätte gehört das Wort Archai auf der einen Seite und das Wort Venus auf der anderen, und man hätte gewußt: Das ist dasselbe. Man hätte gehört das Wort Sonne auf der einen Seite und Gewalten auf der anderen und hätte gewußt: Dieselben Welten sind mit diesen Worten bezeichnet. Hätte man gehört das Wort Mars auf der einen Seite, man hätte gefühlt: Hier steigt man auf zu den Mächten. Hätte man gehört das Wort Jupiter auf der einen Seite, so wäre es dasselbe gewesen, was in der Schule des Dionysius

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angeschlagen wurde, wenn von Herrschaften die Rede war. Dem Wort Saturn entspricht hier das Wort Throne.

Aber man hat es eben in weiteren Kreisen nicht mehr gewußt, nicht mehr wissen können. So war auf der einen Seite eine Wissenschaft des Materiellen, die materieller und materieller wurde, die die alten Namen, die einstmals auch Geistiges bedeutet haben, für das Materielle beibehalten hat. Und so war auf der anderen Seite ein spirituelles Leben, das gesprochen hat von Geistigem, von Erzengeln, Engeln und so weiter, und das den Zusammenhang ver­loren hat mit den physischen Ausdrücken dieser geistigen Wesen­heiten. Und so sehen wir, wie Urweltsweishelt hineindringt in die Schule, die Paulus gestiftet hatte durch Dionysius, und wie es sich nur darum handelt, das neu Gestiftete mit dem alten spirituellen Geiste zu durchdringen. Das aber ist die Aufgabe der modernen Geisteswissenschaft oder Anthroposophie, wiederum zu ziehen das Band, das da laufen soll zwischen dem Physischen und dem Gei­stigen, zwischen der Welt, der Erde und den geistigen Hierarchien. Unverständlich ist daher denjenigen, die nicht wissen, woher eigent­lich die Vorstellungen über die äußere sinnliche Welt kommen, unverständlich ist es für sie, zu erkennen die andere Seite, die spiri­tuelle Seite des Wissens.

Das aber wird besonders auffällig, wenn wir herantreten an jene Schriften, die aus den Urweltweisheiten hervorgegangen sind und welche, wenn sie auch einen schwachen Nachklang enthalten, doch nur aus dieser Urweltweisheit heraus wirklich verstanden werden können. Lassen Sie uns gerade in bezug auf die Schwierigkeit des Verständnisses jener Schriften, die aus der Urweltweisheit hervorgegangen sind, als Beispiel eine Stelle anführen, eine Stelle aus dem göttlichen Liede, der Bhagavad Gita, eine Stelle, die bedeutungsvoll tief das Menschenleben in seinem Zusammenhänge mit den Hierarchien beleuchtet. Diese Stelle aus der Bhagavad Gita, sie steht im 8. Kapitel, beginnt beim 23. Vers, lautet: «Ich will dir erklären, o wahrheitforschender Mensch» - so wird es gewöhnlich übersetzt - «unter welchen Umständen die Gotterhabenen, wenn sie die Erde durch das Tor des Todes verlassen, um wiedergeboren zu werden oder nicht, gehen. Ich will dir sagen: Sieh Feuer, sieh den Tag, sieh die Zeit

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des zunehmenden Mondes, sieh das halbe Jahr, in dem die Sonne hoch steht. Diejenigen, welche zu der Zeit sterben, daß sie sterben im Feuer, im Tag, in der Zeit des zunehmenden Mondes, der hoch stehenden Sonne, die gehen durch das Tor des Todes in Brahma ein; diejenigen aber, die da sterben im Zeichen des Rauches, in der Nacht, in der Zeit des abnehmenden Mondes, in dem halben Jahr, wenn die Sonne tief steht, die gehen, wenn sie von der Welt scheiden, durch das Tor des Todes nur ein in das Licht des Mondes und kehren wieder zurück auf diese Welt.»

Meine lieben Freunde, hier haben Sie eine Stelle in der Bhagavad Gita, in der Ihnen gesagt wird: Es hängt die Art und Weise des Vorwärtsschreitens des Menschen, seiner Wiedergeburt davon ab, ob er stirbt im Zeichen des Lichtes, beim Tag, beim zunehmenden Monde, im Halbjahr, wo die Sonne hoch steht, oder ob er stirbt im Zeichen des Rauches, in der Nacht, wenn der Mond abnimmt oder wenn die Sonne tief steht. Das wird gesagt, das ist der materielle Sinn. Und von denjenigen, die eingehen durch das Tor des Todes im Zeichen des Feuers, bei Tag, bei zunehmendem Monde, da, wo die Sonne hoch steht, von denen wird gesagt, daß sie nicht wieder zurückzukehren brauchen. Von den anderen, die da sterben im Zeichen des Rauches, in der Nacht, bei abnehmendem Mond oder in dem Halbjahr, in welchem die Sonne tief steht, von ihnen wird gesagt, daß sie nicht zu den Höhen des Brahma aufsteigen können, sondern nur zu der Höhe des Mondes und wieder zurückkehren müssen. Es ist eine Stelle in dem göttlichen Liede des Ostens, die allen, fast allen, die sie erklären wollen innerhalb des exoterischen Lebens, die größten Schwierigkeiten macht. Nur dann ist sie zu erklären, wenn sie beleuchtet wird mit dem Lichte spiritueller Erkenntnis, mit dem Lichte, aus dem heraus sie im Grunde genommen geschrieben worden ist, mit dem Lichte, das erstrahlt in den Geheimschulen, das sich fortpflanzt, das seine Verjüngung erfahren hat durch das Christentum, wenn sie beleuchtet wird mit dem Lichte, das uns das Band finden läßt zu den Namen: Mond - Engel, Merkur - Erzengel, Venus - Archai und so weiter. Und wir werden den Schlüssel finden zu solchen Stellen, wir wollen diese eine Stelle als Beispiel wählen, wenn wir sie in das alte

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spirituelle Licht rücken. Von dem Erklären dieser Stelle im göttlichen Liede, von der Erklärung dieser Stelle der Bhagavad Gita, die im exoterischen Leben unmöglich ist, soll unsere Betrachtung heute abend ausgehen, und dann werden wir, nachdem wir den Schlüssel gefunden haben, aufsteigen in die geistigen Hierarchien.

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ZWEITER VORTRAG Düsseldorf, 12. April 1909, abends

Es war eine Erkenntnis, welche durchaus auf die geistigen Quellen des Daseins zurückgeht, die Lehre, die von den heiligen Rishis verkündet worden ist in der ersten Kulturperiode der nach­atlantischen Zeit. Und das ist das Bedeutsame gerade an dieser Lehre, an dieser Forschung vom Aufgange unserer nachatlantischen Zeit, daß sie so tief in alle Naturprozesse eindrang, daß sie in diesen Naturprozessen das Geistig-Wirksame erkennen konnte. Im Grunde genommen sind wir immer umgeben von geistigen Ge­schehnissen und geistigen Wesenheiten. Alles, was materiell ge­schieht, ist ja nur der Ausdruck von geistigen Tatsachen, und alle Dinge, die uns materiell entgegentreten, sind nur die äußere Hülle von geistigen Wesenheiten. Wenn nun in der genannten uralten heiligen Lehre von den uns umgebenden Erscheinungen gesprochen wurde, die wir wahrnehmen in unserer Umgebung, so wurde da immer auf eine Erscheinung besonders hingewiesen, auf die wich­tigste, die bedeutsamste Naturerscheinung, die den Menschen auf der Erde umgibt. Und als diese bedeutsamste Naturerscheinung wurde angesehen von jener Geisteswissenschaft die Tatsache des Feuers. Bei allen Erklärungen dessen, was auf der Erde vorgeht, wurde in den Mittelpunkt gestellt die geistige Forschung über das Feuer. Wollen wir aber verstehen diese, wir können sagen, östliche Lehre vom Feuer, die so weittragend war in alten Zeiten für alle Erkenntnis und auch für alles Leben, wollen wir verstehen diese Lehre vom Feuer, dann müssen wir uns ein wenig umschauen unter den anderen Naturerscheinungen und Naturgegenständen, wie sie angesehen wurden von jener uralten, aber heute noch durchaus für die Geisteswissenschaft gültigen Lehre.

Da wurde alles, was zunächst in der physischen Weit den Menschen umgibt, zurückgeführt auf die sogenannten vier Elemente. Diese vier Elemente werden heute von unserer modernen materialistischen Wissenschaft allerdings nicht mehr respektiert. Sie wissen ja alle, daß diese vier Elemente heißen: Erde, Wasser, Luft und Feuer. Unter der

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Erde hat man aber da, wo Geisteswissenschaft blühte, nicht dasjenige verstanden, was heute mit dem Worte Erde bezeichnet wird. Mit Erde wurde ein Zustand des materiellen Daseins bezeichnet, der Zustand des Festen. Alles das, was wir heute fest nennen, das wurde erdig genannt in der Geisteswissenschaft. Also, ob wir feste Ackererde haben oder ob wir ein Stück Bergkristall, ein Stück Blei oder Gold haben, alles was fest ist, wurde als Erde bezeichnet. Alles das, was flüssig ist, nicht nur das heutige Wasser, wurde bezeichnet als wässerig oder als Wasser. Wenn Sie also meinetwillen Eisen haben, und Sie bringen es zum Glühen, so daß es nach und nach durch die Hitze hinschmilzt und hinrinnt, so ist dasjenige,was da als Eisen hinrinnt, für die Geisteswissenschaft Wasser. Alle Metalle, wenn sie flüssig sind, wurden als Wasser bezeichnet. Alles das, was wir heute luftförmig nennen, dieser Zustand, den wir heute auch als gasig bezeichnen, das wurde, gleichgültig welcher Stoff in Betracht kam, ob Sauerstoffgas, Wasserstoffgas oder andere Gase, das wurde alles als Luft bezeichnet.

Als viertes Element wurde das Feuer angesehen. Die heutige Wissenschaft, das wissen diejenigen, die sich an die physikalischen Grundbegriffe erinnern, sieht im Feuer kein Ding, das man ver­gleichen kann mit Erde oder Luft oder Wasser, sondern die heutige Physik sieht darinnen nur einen Bewegungszustand. Die Geisteswissenschaft sieht in der Wärme oder in dem Feuer nichts anderes als etwas, was eine noch feinere Substantialität hat als die Luft. Gerade wie Erde oder das Feste sich in das Flüssige verwandelt, so geht das Luftförmige allmählich über für die Geisteswissenschaft in den Feuerzustand, und das Feuer ist ein so feines Element, daß es alle übrigen Elemente durchdringt. Feuer durchdringt die Luft und macht sie warm, ebenso das Wasser, ebenso die Erde. Während also sozusagen die anderen drei Elemente verteilt sind, sehen wir das Element des Feuers alles, alles durchdringen.

Nun sagte die alte und mit ihr auch die neue Geisteswissenschaft: Es ist noch ein anderer, ein beträchtlicher Unterschied zwischen dem, was wir Erde, Wasser, Luft und dem, was wir Feuer oder Wärme nennen. - Wie kann Erde oder Festes wahrgenommen werden? Nun, sagen wir, indem wir es berühren. Wir nehmen das Feste wahr, indem

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wir es berühren und es einen Widerstand ausübt. Ebenso ist es noch beim Wässerigen. Dieses gibt zwar leichter nach, der Widerstand ist nicht so groß, aber wir nehmen es doch wahr als etwas uns Äußerliches, als einen Widerstand. Und so ist es auch mit dem Elemente der Luft. Wir nehmen auch sie nur äußerlich wahr. Anders ist es mit der Wärme. Es muß da etwas hervorgehoben werden, was die heutige Weltanschauung nicht als bedeutsam ansieht, was aber als bedeutsam angesehen werden muß, wenn man hineinblicken will in die wirklichen Rätsel des Daseins. Wärme nehmen wir nämlich auch wahr, ohne daß wir sie äußer­lich berühren. Das ist das Wesentliche: Wir können Wärme wahr­nehmen, indem wir einen Körper, der einen bestimmten Grad von Wärme hat, berühren; wir können Wärme äußerlich wahrnehmen wie die drei anderen Elemente, aber wir fühlen Wärme auch in unseren eigenen inneren Zuständen. Daher hat die alte Wissen­schaft, schon bei den Indern, hervorgehoben: Erde, Wasser, Luft nimmst du in der Außenwelt allein wahr, Wärme ist das erste Ele­ment, das auch innerlich wahrgenommen werden kann. Wärme oder Feuer hat also sozusagen zwei Seiten: eine Außenseite, die sich uns zeigt, wenn wir sie äußerlich wahrnehmen, eine innerliche Seite, wenn wir uns selbst in einem bestimmten Wärmezustand fühlen. Nicht wahr, der Mensch fühlt seinen inneren Wärmezustand, es ist ihm heiß, es friert ihn; dagegen kümmert er sich bewußt nicht viel um dasjenige, was in ihm luftförmige, wässerige, feste Substanzen sind, was also Luft, Wasser, Erde in ihm ist. Er fängt erst sozusagen an sich zu fühlen im Elemente der Wärme. Eine innerliche und äußerliche Seite hat das Element der Wärme. Daher sagt die alte Geisteswissenschaft und mit ihr die neue Geistes-wissenschaft: Die Wärme oder das Feuer ist dasjenige, wo das Materielle beginnt seelisch zu werden. Wir können daher in wah­rem Sinne des Wortes sprechen von einem äußeren Feuer, das wir gleich den anderen Elementen wahrnehmen, und einem innerlichen, seelischen Feuer in uns.

So bildete das Feuer für die Geisteswissenschaft immer die Brücke zwischen dem äußerlich Materiellen und dem Seelischen, das nur innerlich wahrgenommen wird vom Menschen. Man stellte das Feuer oder die Wärme in den Mittelpunkt von aller Naturbetrachtung, weil

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das Feuer sozusagen das Tor ist, wodurch wir von außen nach innen dringen. Es ist wirklich dieses Feuer wie eine Tür, vor der man stehen kann; man sieht sie von außen an, macht sie auf und kann sie von innen anschauen. So ist das Feuer unter den Naturerscheinungen. Man betastet einen äußeren Gegenstand und lernt kennen das Feuer, das von außen zuströmt wie die anderen drei Elemente; man nimmt die innere Wärme wahr und fühlt sie als etwas, was einem selbst angehört: man steht innerhalb des Tores, man tritt hinein in das Seelische. So sprach man die Wis­senschaft vom Feuer aus. Daher aber auch sah man in dem Feuer etwas, wo zusammenspielt Seelisches und Materielles.

Es ist wirklich eine Elementarlektion der ersten menschlichen Weisheit, was wir jetzt einmal vor unsere Seele hinstellen wollen. Da haben die Lehrer etwa so gesagt: Sieh dir an einen brennenden Gegenstand, der durch Feuer verzehrt wird! Zweierlei siehst du in diesem brennenden Gegenstand. Das eine nannte man in dieser alten Zeit, und könnte es noch heute so nennen, Rauch, und das andere nannte man Licht. Denn diese beiden Naturerscheinungen treten vor uns auf, wenn ein Gegenstand durch das Feuer verzehrt wird: Licht auf der einen Seite, Rauch auf der anderen. So also sah der Geisteswissenschafter das Feuer mitten drinnen stehen zwischen Licht und Rauch. Der Lehrer sagte: Gleichsam wird geboren aus der Flamme auf der einen Seite das Licht, auf der anderen der Rauch.

Nun aber müssen wir uns einmal in bezug auf das Licht, das vom Feuer geboren ist, eine höchst einfache, aber weittragende Tatsache klar vor Augen legen. Es ist höchstwahrscheinlich, daß sehr viele Menschen, wenn man sie fragen würde: Siehst du das Licht? antworten würden: Nun gewiß seh ich das Licht! - Aber doch ist diese Antwort so falsch wie irgend möglich, denn in Wahrheit sieht kein physisches Auge das Licht. Es ist absolut unrichtig, wenn man sagt, man sieht das Licht. Man sieht durch das Licht die Gegenstände, welche fest, flüssig, luftförmig sind, aber das Licht selber sieht man nicht. Denken Sie sich einmal den ganzen Weltenraum vom Licht durchleuchtet, und die Quelle des Lichtes wäre irgendwo, wo Sie sie nicht sehen könnten, hinter Ihnen, und Sie schauen nun in den Weltenraum hinein, der durchleuchtet ist vom Lichte - würden Sie

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das Licht sehen? Sie würden dann überhaupt nichts sehen. Sie würden erst dann etwas sehen, wenn irgendein Gegenstand in den durchleuchteten Raum hineingestellt wird. Man sieht nicht das Licht, sondern nur Festes, Wässeriges, Gasiges durch das Licht. Also in Wahrheit wird das physische Licht überhaupt nicht mit den physischen Augen gesehen. Das ist nun etwas, was sich mit einer besonderen Klarheit vor das geistige Auge stellt. Die Geisteswissenschaft sagt deshalb: Das Licht macht zwar alles sicht­bar, aber das Licht selber ist unsichtbar. Und das ist ein wichtiger Satz: Es ist unwahrnehmbar das Licht. Man kann es nicht durch äußere Sinne wahrnehmen. Man kann wahrnehmen Festes, Flüs­siges, Gasförmiges, man kann gerade noch als letztes Element die Wärme oder das Feuer äußerlich wahrnehmen; das kann man aber auch schon anfangen innerlich wahrzunehmen. Das Licht selber aber kann man nicht mehr äußerlich wahrnehmen. Wenn Sie etwa glauben, daß, wenn man die Sonne sieht, man Licht sieht, so ist das falsch: man sieht einen flammenden Körper, eine brennende Substanz, von dem das Licht ausströmt. Würden Sie es prüfen, so würden Sie sehen, daß Sie Gasiges, Flüssiges, Erdiges haben. Das Licht sehen Sie nicht, sondern das, was brennt.

Also wir treten, wenn wir aufsteigen - so sagt die Geisteswissenschaft - von Erde durch Wasser, durch Luft zum Feuer und dann zum Licht, wir treten da von äußerlich Wahrnehmbarem, Sichtbarem ins Unsichtbare hinein, ins Atherisch-Geistige. Oder, wie man auch sagt: Das Feuer steht an der Grenze zwischen dem äußerlich Wahrnehmbaren, Materiellen und dem, was ätherisch-geistig ist, was nicht mehr äußerlich wahrnehmbar ist. Was tut also ein durch die Flamme, das heißt durch das Feuer aufgezehrter Körper? Was geschieht, wenn etwas brennt? Wenn etwas brennt, so sehen wir auf der einen Seite entstehen das Licht. Das erste äußerlich Unwahrnehmbare, dasjenige, was in die geistige Welt hineinwirkt, was nicht mehr bloß äußerlich materiell ist sozusagen, gibt die Wärme, wenn sie so stark ist, daß sie eine Lichtquelle wird. Sie gibt an das Unsichtbare, an das, was nicht mehr äußerlich wahrgenommen werden kann, etwas ab, aber sie muß das bezahlen durch den Rauch. Sie muß aus dem, was vorher durchsichtig durchleuchtet war, sich herausbilden lassen das

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Undurchsichtige, das Rauchige. Und so sehen wir, wie in der Tat die Wärme oder das Feuer sich differenziert, sich teilt. Sie teilt sich nach der einen Seite in Licht, und damit eröffnet sie einen Weg in die übersinnliche Welt hinein. Dafür, daß sie etwas hinaufsendet als Licht in die übersinnliche Welt, dafür muß sie etwas hinuntersenden in die materielle Welt, in die Welt des Undurchsichtigen, aber Sichtbaren. Nichts entsteht einseitig in der Welt. Alles, was entsteht, hat zwei Seiten: wenn durch Wärme Licht entsteht, so entsteht auf der anderen Seite Trü­bung, finstere Materie. Das ist uralte geisteswissenschaftliche Lehre.

Nun aber ist der Vorgang, wie wir ihn jetzt beschrieben haben, nur die Außenseite, nur der physisch-materielle Vorgang. Diesem physisch-materiellen Vorgang liegt nun etwas wesentlich anderes noch zugrunde. Wenn Sie bloße Wärme vor sich haben, also etwas, was noch nicht leuchtet, dann ist darinnen in gewisser Beziehung die Wärme selbst, die Sie wahrnehmen, das äußerlich Physische, aber es ist ein Geistiges darinnen. Wenn diese Wärme nun so stark wird, daß Leuchten entsteht und Rauch sich bildet, dann muß etwas von dem Geistigen, das in der Wärme war, in den Rauch hinein. Und dieses Geistige, das in der Wärme war, das in den Rauch, in ein Luftförmiges übergeht, also in etwas, was unter der Wärme steht, das ist jetzt in dem Rauch, in dem, was als Trübung erscheint, verzaubert. Geistige Wesenheiten, die mit der Wärme sind, müssen sich sozusagen herbeilassen, in das Dichtwerdende, in das Rauchigwerdende sich hineinverzaubern zu lassen. Und so ist denn mit allem, was sozusagen wie eine Trübung, wie eine Materialisierung herausfällt aus der Wärme, eine Verzauberung geistiger Wesen verbunden. Wir können das noch krasser hinstellen. Denken wir uns einmal, wir bringen, was ja heute schon möglich ist, die Luft zur Verflüssigung. Die Luft selber ist nichts anderes als verdichtete Wärme, sie ist entstanden aus der Wärme, indem sich Rauch gebildet hat. Das vom Geistigen ist hineingezaubert worden in den Rauch, was eigentlich im Feuer sein möchte. Geistige Wesenheiten, die man nun auch Elementarwesen nennt, sind verzaubert in aller Luft, und sie werden noch weiter verzaubert, sozusagen zu einem noch niedrigeren Dasein verbannt,

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wenn die Luft in Wasser übergeführt wird. Daher sieht die Geisteswissenschaft überhaupt in dem, was äußerlich wahrnehmbar ist, etwas, was aus einem Ur­zustande des Feuers oder der Wärme hervorgegangen ist auf die Weise, daß es erst Luft oder Rauch oder Gas wurde, indem die Wärme sich zu Gas verdichtete, das Gas zu Flüssigem, das Flüssige zum Festen. Seht zurück, so sagt der Geheimwissenschafter, seht euch an irgend etwas Festes: es war einmal flüssig, es ist erst im Verlaufe der Entwickelung zum Festen geworden; und das Flüssige war einmal gasförmig und das Gasförmige bildete sich als Rauch heraus aus dem Feuer. Aber mit dieser Verdichtung, mit diesem Gasförmig- und Festwerden ist immer eine Verzauberung von gei­stigen Wesenheiten verbunden.

Blicken wir also jetzt in unsere Umwelt, sehen wir uns an die festen Steine, die Ströme von Wasser, welche hinrinnen, sehen wir das, was an Wasser verdunstet, als Nebel emporsteigt, sehen wir die Luft, sehen wir alles Feste, Flüssige, Luftförmige und Feuer: so haben wir im Grunde nichts als Feuer. Alles ist Feuer, nur eben verdichtetes Feuer. Gold, Silber, Kupfer ist verdichtetes Feuer. Alles war einstmals Feuer, alles ist aus dem Feuer geboren - aber in all diesem Verdichteten überall ein Geistiges, das darin verzaubert ruht!

Womit erreichen es also die geistig-göttlichen Wesenheiten, die um uns herum sind, daß, wie es auf unserem Planeten ist, ein Festes entsteht, daß ein Flüssiges, ein Luftförmiges entsteht? Sie schicken ihre Elementargeister, die im Feuer leben, hinunter, sie sperren sie ein in Luft, Wasser und Erde. Das sind die Boten, die Elementarboten der geistigen schöpferischen Bildnerwesen. Erst hat man diese Elementargeister im Feuer. Im Feuer fühlen sie sich, wenn wir bildlich sprechen, noch wohl, und nun werden sie sozusagen verdammt, in Verzauberung zu leben. Und wir blicken um uns herum und sagen uns: Diese Wesenheiten, denen wir alles das verdanken, was um uns herum ist, sie haben aus dem Elemente des Feuers heruntersteigen müssen, sie sind in den Dingen verzaubert.

Können wir als Menschen für diese Elementargeister etwas tun ? Das ist die große Frage, die sich die heiligen Rishis aufwarfen. Können wir etwas tun, um das, was da verzaubert ist, zu erlösen? Ja, wir können

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etwas tun! Denn das, was wir Menschen tun hier in der physischen Welt, ist auch nichts anderes als der äußere Ausdruck geistiger Prozesse. Alles, was wir tun, hat zu gleicher Zeit seine Bedeutung in der geistigen Welt. Nehmen wir einmal folgendes an: Ein Mensch steht gegenüber irgendeinem, sagen wir, Bergkristall oder einem Stück Gold oder dergleichen. Er schaut das an. Was geschieht, wenn ein Mensch einfach anglotzt, anschaut mit seinem sinnlichen Auge irgendeinen äußeren Gegenstand, was geschieht da? Da ist ein fortwährendes Wechselspiel zwischen dem verzauberten Elementargeist und dem Menschen. Dasjenige, was da in der Materie drinnen verzaubert ist, und der Mensch, sie haben etwas miteinander zu tun. Nehmen wir nun an, der Mensch glotzt nur den Gegenstand an, so daß ihm nur auffällt, was ans Auge herandringt; da geht immer etwas von diesen Elementarwesen in den Menschen herein. Fortwährend geht etwas von den verzauberten Elementarwesen in den Menschen herein, von früh bis abends. Indem Sie wahrnehmen, geht von Ihrer Umgebung fortwährend eine Schar von Elementarwesenheiten, die verzaubert war und die fortwährend verzaubert wird durch die Verdichtungsprozesse der Welt, fortwährend geht eine solche Schar von Wesenheiten in Sie hinein. Nehmen wir nun einmal an, der Mensch, der so die Gegenstände anglotzt, hätte gar nicht die Neigung, nachzudenken über die Gegenstände, in seiner Seele irgend etwas leben zu lassen vom Geist der Dinge. Er macht sich’s bequem, geht nur so durch die Welt, verarbeitet es aber geistig nicht, nicht mit Ideen, nicht mit Gefühlen, mit gar nichts, er bleibt sozusagen ein bloßer Anschauer dessen, was ihm materiell in der Welt entgegentritt. Da gehen diese Elementargeister in ihn herein und sitzen nun in ihm, sind in ihm drinnen und haben nichts anderes gewonnen im Weltprozeß, als daß sie hereingestiegen sind aus der Außenwelt in den Menschen. Nehmen wir aber an, der Mensch sei ein solcher, der die Eindrücke der Außenwelt geistig verarbeitet, der mit seinen Ideen, Begriffen sich Vorstellungen macht über die geistigen Grundlagen der Welt, der also ein Stück Metall nicht einfach anglotzt, sondern über das Wesen nachdenkt, die Schönheit der Sache nachfühlt, der seinen Eindruck vergeistigt; was tut der? Der erlöst durch seinen eigenen geistigen Prozeß das Elementarwesen, das

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überströmt von der Außenwelt zu ihm; der hebt es herauf zu dem, was es war, der befreit das Elementarwesen aus seiner Verzauberung. So können wir durch unsere eigene Vergeistigung diejenigen Wesenheiten, die in Luft, Wasser und Erde verzaubert sind, wir können sie entweder einsperren in unser Inneres, ohne sie zu verändern, oder aber wir können sie dadurch, daß wir uns selber immer mehr und mehr vergeistigen, befreien, erlösen, sie wiederum zu ihrem Elemente zurückführen. Sein ganzes Leben hindurch auf der Erde läßt der Mensch aus der Außenwelt Elementargeister in sich hereinfließen. In demselben Maße, in dem er die Dinge bloß anglotzt, in demselben Maße läßt er diese Geister einfach in sich hineinwandern und verändert sie nicht; in demselben Maße, in dem er die Dinge der Außenwelt in seinem Geist zu verarbeiten sucht durch Ideen, Begriffe, Gefühle der Schönheit und so weiter, in demselben Maße erlöst und befreit er diese geistigen Elementarwesen.

Und was geschieht also jetzt mit diesen Elementarwesen, die sozusagen von den Dingen aus in den Menschen eingetreten sind, was geschieht mit ihnen? Sie sind zunächst im Menschen. Auch die erlösten müssen zunächst im Menschen bleiben, aber nur bis zum physischen Tod des Menschen. Wenn der Mensch durch die Pforte des Todes tritt, dann tritt ein Unterschied ein zwischen denjenigen Elementarwesen, die bloß hereingewandert sind und die der Mensch nicht wiederum hinaufgeführt hat zu einem höheren Elemente, und zwischen jenen, die der Mensch durch seine eigene Vergeistigung zu ihrem früheren Element zurückgebracht hat. Die Elementarwesen, die der Mensch nicht verändert hat, die haben zunächst gar nichts gewonnen dadurch, daß sie herübergewandert sind von den Dingen zum Menschen; die anderen aber, die haben das gewonnen, daß sie mit dem Tode des Menschen wiederum in ihre ursprüngliche Welt zurückkehren können. Der Mensch ist in seinem Leben ein Durchgangspunkt für diese Elementarwesenheiten. Und wenn nun der Mensch durch die geistige Welt durchgegangen ist und in einer nächsten Verkörperung wiedergeboren wird, da kommen bei der Wiederverkörperung des Menschen, indem der Mensch durchgeht durch die Pforte der Geburt, alle die Elementarwesen, die der Mensch

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vorher nicht befreit hat, wieder zurück in die physische Welt; die aber, die er befreit hat, die bringt er nicht wieder mit, wenn er heruntersteigt, die sind zurückgekehrt zu ihrem ursprünglichen Elemente.

So sehen wir, wie der Mensch es in der Hand hat, durch seine Entwickelung, durch die Art und Weise, wie er sich zur äußeren Natur verhält, die zur Entstehung unseres Erdendaseins notwendig verzauberten Elementarwesen entweder zu befreien oder aber sie noch mehr an die Erde zu fesseln, als sie es schon vorher waren. Was tut ein Mensch, der also irgendeinen äußeren Gegenstand anschaut und, indem er ihn erläutert, den Elementargeist daraus erlöst? Geistig macht er das Gegenteil von dem, was früher geschehen ist. Während früher sozusagen aus dem Feuer Rauch gebildet worden ist, bildet der Mensch wiederum aus dem Rauch geistig das Feuer; er entläßt nur dieses Feuer erst nach seinem Tode. Nun denken Sie sich einmal, wie unendlich tief und wie unendlich geistvoll alte Opfergebräuche sind, wenn Sie sie im Lichte uralt-heiliger Geisteswissenschaft betrachten: Denken Sie sich einmal den Priester am Opferaltar in denjenigen Zeiten, in denen Religion gebaut war auf wirkliche Erkenntnis der geistigen Gesetze, denken Sie sich, daß der Priester die Flamme entzündet und Rauch aufsteigt und das Aufsteigen des Rauches nun wirklich zum Opfer gemacht wird, das heißt durch Gebete verfolgt wird, was geschieht da? Was geschieht mit solchem Opfer überhaupt? Der Priester steht am Altar, wo Rauch erzeugt wird. Wo das Feste herausgeht aus der Wärme, wird ein Geist verzaubert, gleichzeitig wird aber dadurch, daß der Mensch mit den Gebeten den ganzen Vorgang verfolgt, dieser Geist als ein solcher in die Menschen auf genommen, daß er nach dem Tode wiederum auf steigt in die höhere Welt. Was sagte daher der Angehörige der alten Weisheit zu denen, die solches verstehen sollten? Er sagte: Wenn du die Außenwelt so ansiehst, daß dein geistiger Prozeß nicht ein Hängenbleiben am Rauch ist, sondern ein Hinaufheben des Geistigen zum Feuerelement, dann befreist du nach dem Tode den im Rauch verzauberten Geist. - Und nun sprach der Mensch, der das verstand von dem in den Menschen übergegangenen, aus dem Rauch verzauberten Geist: Hast du den Geist so gelassen, wie er im Rauch war, dann muß er mit dir

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wiedergeboren werden, dann kann er nach deinem Tod nicht zurückgehen in die geistige Welt; hast du ihn aber befreit, hast du ihn zurückgeführt zum Feuer, dann wird er nach deinem Tod in die geistigen Welten hinauf gehen und braucht mit deiner Geburt nicht wieder zurückzukehren auf die Erde.

Und nun haben Sie einen Teil dieser tiefen Sätze aus der Bha­gavad Gita, die im vorigen Vortrag angeführt worden sind. Es ist da gar nicht die Rede vom menschlichen Ich, es ist die Rede von jenen Naturwesenheiten, von jenen Elementarwesen, die aus der Außenwelt in den Menschen hereingehen, und es wird gesagt: Sieh das Feuer, sieh den Rauch! Das, was der Mensch durch seine gei­stigen Prozesse zum Feuer macht, das sind Geister, die er befreit mit seinem Tod. Was er läßt, wie es im Rauch ist, das muß bei seinem Tod mit ihm vereinigt bleiben und muß wiedergeboren werden, wenn er geboren wird. - Das Schicksal der Elementargeister ist uns zunächst damit gekennzeichnet: durch Weisheit, die der Mensch in sich entwickelt, befreit der Mensch fortwährend bei seinem Tode Elementargeister; durch Unweisheit, durch bloßes materielles Hängenbleiben am Sinnenschein klammert er Elementargeister an sich und zwingt sie, immer wieder mitzugehen in diese Welt, immer wieder mit ihm geboren zu werden.

Aber nicht nur mit dem Feuer und demjenigen, was mit ihm zusammenhängt, sind solche Elementarwesenheiten verknüpft. Solche Elementarwesenheiten sind die Boten für die höheren göttlich-geistigen Wesenheiten bei allem, was äußerlich sinnlich geschieht. Niemals hätte zum Beispiel in der Welt das Zusammenspiel derjenigen Kräfte eintreten können, welche Tag und Nacht bewirkt haben, wenn nicht solche Elementarwesenheiten in großen Scharen arbeiteten, um die Planeten in entsprechender Weise herumzukugeln in der Welt, eben damit dieser Wechsel von Tag und Nacht geschieht. Alles, was geschieht, wird von Scharen von geistigen Unter- und Oberwesenheiten der geistigen Hierarchien bewirkt. Wir sind bei den alleruntergeordnetsten Wesenheiten, bei den Boten. Wenn aus Nacht Tag und aus Tag Nacht entsteht, da leben darinnen nun auch Elementarwesenheiten. Und so ist es, daß der Mensch nun wieder in einer innigen Beziehung steht mit den Wesenheiten der Elementarreiche, die Tag

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und Nacht mit zu er­arbeiten haben. Wenn der Mensch träge, faul ist, wenn er sich gehen läßt, dann wirkt er auf diese Elementarwesenheiten, die es mit Tag und Nacht zu tun haben, anders, als wenn er schaffens-kräftig, arbeitsam, fleißig, produktiv ist. Wenn der Mensch näm­lich träge ist, so verbindet er sich wiederum mit ganz bestimmten Elementarwesen, ebenso wie wenn er fleißig ist, aber in ganz eigen­tümlicher Weise. Diejenigen der jetzt genannten zweiten Klasse von Elementarwesen, die ihr Leben entfalten während des Tages, die den Tag sozusagen herumwälzen, sind wiederum in ihrem höheren Elemente. Aber wie die Elementarwesen der ersten Klasse des Feuers gebunden sind in Luft, Wasser und in der Erde, so sind durch die Finsternis gewisse Elementarwesen gebunden, und es könnte nicht der Tag von der Nacht sich scheiden, wenn nicht diese Elementarwesenheiten sozusagen eingekerkert würden in die Nacht. Daß der Mensch den Tag genießen kann, das verdankt er dem Umstande, daß die göttlich-geistigen Wesenheiten herausgetrieben haben die Elementarwesen und sie gefesselt haben in der Nachtzeit. Wenn der Mensch nun träge ist, so fließen fortwährend diese Elementarwesenheiten in ihn herein, aber er läßt sie, wie sie sind. Die Elementarwesenheiten, die in der Nacht angekettet sind an die Finsternis, die läßt der Mensch durch seine Faulheit, wie sie sind; die Elementarwesen, die in ihn einziehen, indem er fleißig, arbeitskräftig ist, indem er etwas tut, diese führt er geistig wiederum zurück zum Tag. Er entfesselt also fortwährend diese Elementar­wesen der zweiten Klasse. Das ganze Leben hindurch tragen wir in uns alle die Elementarwesen, die eingezogen sind während unseres Trägheitszustandes und die eingezogen sind während unseres Fleiß-zustandes. Indem wir durch die Pforte des Todes gehen, können wiederum die Wesen, die wir zum Tag zurückgebracht haben, in die geistige Welt gehen; die Wesen, die wir in der Nacht gelas­sen haben durch unsere Trägheit, bleiben an uns gefesselt, und wir bringen sie zurück bei der neuen Wiederverkörperung. Das, was wir durch den bloßen Sinnentrug an äußeren Elementarwesen einfließen lassen in uns, was wir durch Faulheit und Trägheit von den Nachtwesenheiten in uns einfließen lassen, das wird wiedergeboren mit unserer Wiederverkörperung. Und jetzt haben Sie

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den zweiten Punkt in der Bhagavad Gita. Wiederum ist es nicht das mensch­liche Ich, sondern diese Sorte von Elementarwesen, auf die hin­gewiesen wird mit den Worten: Sieh dir an Tag und Nacht. Was du selbst dadurch erlöst, daß du es durch deinen Fleiß aus einem Nachtwesen zum Tagwesen machst, - das, was aus dem Tag her­ausgeht, wenn du stirbst, das tritt in die höhere Welt ein. Was du als Nachtwesen mitnimmst, das verdammst du dazu, mit dir wiedergeboren zu werden.

Und nun werden Sie wohl ahnen, wie die Sache sich fortsetzt. Wie bei den Erscheinungen, die eben besprochen worden sind, so ist es auch bei umfassenderen Naturerscheinungen, so zum Beispiel bei dem, was unsere 28 Monatstage hervorbringt, dem Wechsel im zunehmenden und abnehmenden Mond. Da mußte eine ganze Schar von Elementarwesen mitwirken, um den Mond so in Bewegung zu bringen, daß diese unsere Mondzeit entstehen konnte, daß alles das, was mit dem Mondwechsel zusammenhängt, sich auf unserer sichtbaren Erde wirklich entfalten konnte. Und dazu mußten wiederum von den höheren Wesenheiten gewisse Wesenheiten verzaubert, verdammt, gefesselt werden. Dem hellseherischen Blick zeigt es sich immer, daß, wenn der Mond zunimmt, immer geistige Wesenheiten aus einem unteren Reich in ein übergeordnetes Reich kommen. Damit aber Ordnung ist, müssen auch andere geistige Elementarwesenheiten in untergeordnetere Reiche hinunter verzaubert werden. Auch diese Elementarwesen eines dritten Reiches stehen in Wechselwirkung mit dem Menschen. Wenn der Mensch heiter ist, wenn er mit der Welt zufrieden ist, wenn er die Welt so versteht, daß er in einem heiteren Gemüte alle Dinge umfaßt, dann befreit er fortwährend die Wesenheiten, die durch den abnehmenden Mond gefesselt werden. Die Wesenheiten kommen in ihn herein und werden durch seine Seelenruhe, durch die innere Zufriedenheit, durch die harmonische Weltempfindung und Weltanschauung fortwährend befreit. Diejenigen Wesenheiten, welche einziehen in den Menschen, wenn er mißmutig ist, wenn er griesgrämig ist, wenn er mit nichts zufrieden ist, wenn er durch alles mögliche verstimmt wird, sie bleiben im Zustande der Verzauberung, in dem sie waren durch den abnehmenden Mond. Oh,

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es gibt Menschen, die dadurch, daß sie zu einer harmonischen Weltempfindung gekommen sind, heiteren Gemütes sind, unendlich befreiend wirken auf eine ganz große Summe von Elementarwesen, die eben so entstanden sind, wie geschildert worden ist. Der Mensch ist durch eine harmonische Weltempfindung, durch innerliches Befriedigtsein über die Welt, ein Befreier geistiger Elementarwesen. Der Mensch ist durch seine Griesgrämigkeit, Verstimmtheit, durch seinen Mißmut ein Feßler von Elementarwesen, die befreit werden könnten durch seine Heiterkeit. So sehen Sie, wie des Menschen Gemütsstimmung nicht bloß für diesen Menschen selbst eine Bedeutung hat, wie des Menschen Heiterkeit oder Griesgrämigkeit etwas ist, was wie Befreiung oder wie Fesselung ausströmt aus seiner Wesenheit. Es geht nach allen Windrichtungen in das Geistige hinaus, was der Mensch tut durch seine bloßen Gemütsstimmungen. Da haben wir den dritten Punkt jener wichtigen Lehre der Bhagavad Gita: Sieh hin, wenn ein Mensch so wirkt durch seine Gemütsstimmung, daß er Geister befreit, wie bei dem zunehmenden Monde Geister befreit werden, dann können diese befreiten Geister, wenn der Mensch durch die Pforte des Todes geht, zurückgehen in die höhere W eit. W enn der Mensch durch seinen Mißmut, seine Hypochondrie, die Geister, die um ihn herum sind, in sich hereinruft und sie läßt, wie sie sind, wie sie da sein mußten, damit die Ordnung des Mondes herbeigeführt werden kann, dann bleiben diese Geister an ihn gefesselt und müssen wiedergeboren werden, wenn er in ein neues Dasein tritt. So haben wir eine dritte Stufe von Elementargeistern, die entweder mit dem Tod des Menschen befreit werden, zurückgehen in ihr Heimatland oder die wiedergeboren werden müssen in dieser Welt mit dem Menschen.

Und endlich haben wir eine vierte Art von Elementargeistern. Es sind diejenigen, die den Sonnenlauf des Jahres mitzubewirken haben, damit die Sonne des Sommers weckend und befruchtend auf die Erde herniederscheinen kann, damit das, was vom Frühling bis Herbst gedeiht, eben gedeihen kann. Dazu müssen gewisse Geister im Winter gefesselt sein, müssen verzaubert sein während der Zeit der Wintersonne. Und in derselben Weise wirkt der Mensch, wie es früher ge schildert worden ist, für die anderen Stufen der geistigen Wesenhei-

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ten des Elementarreiches. Nehmen Sie einen Menschen an, der eintritt in die Winterzeit, der sich sagt: Die Nächte werden länger, die Tage werden kürzer, wir kommen zu dem Teil des Jahressonnenlaufes, wo sozusagen die Sonne ihre befruchtenden Kräfte der Erde entzieht. Die äußere Erde stirbt, aber mit dieser absterbenden Erde fühle ich mich um so mehr verpflichtet, geistig aufzuleben. Ich muß jetzt sozusagen den Geist immer mehr und mehr in mich aufnehmen. - Nehmen wir einen Menschen, der gegen das Weihnachtsfest zu immer frömmere Festesstimmung in sich aufnimmt, der das Weihnachtsfest verstehen lernt in der Bedeutung, daß die äußere sinnliche Welt am meisten abgestorben ist, der Geist dafür am meisten leben muß; nehmen wir an, es durchlebt der Mensch die Winterzeit bis Ostern hin, er erinnert sich, daß mit dem Aufleben des Äußeren verknüpft ist der Tod des Geistigen, er durchlebt das Osterfest mit Verständnis. Solch ein Mensch hat nicht bloß äußerliche Religion, sondern Religionsverständnis für Naturprozesse, für den Geist, der in der Natur waltet, und er befreit durch diese Art seiner Frömmigkeit, seiner Geistigkeit jene vierte Klasse von Elementarwesenheiten, die immer aus- und einströmen in den Menschen, die mit dem Laufe der Sonne Zusammenhängen. Und ein Mensch, der unfromm in diesem Sinn ist, der den Geist leugnet oder nicht empfindet, der im materialistischen Chaos dahinsumpft, in den strömen ein die Elementargeister dieser vierten Stufe und bleiben, wie sie sind. Und durch den Tod tritt nun wieder das ein, daß diese Elementargeister der vierten Stufe entweder befreit werden zu ihrem Elemente oder aber an den Menschen gefesselt bleiben und wieder erscheinen müssen, wenn er zu einer neuen Verkörperung schreitet. So wird der Mensch, wenn er sich verbindet mit den Wintergeistern, ohne sie zu Sommergeistern zu machen, ohne sie durch seine Geistigkeit zu erlösen, so wird er diese Geister verurteilen wiedergeboren zu werden, während sie sonst nicht wiedergeboren werden, nicht wiederkehren müssen mit ihm.

Sieh das Feuer und den Rauch! Verbindest du dich so mit der äußeren Welt, daß dein geistig-seelischer Prozeß etwas ist, wie wenn Feuer und Rauch entstehen, daß du selbst die Dinge vergeistigst in deinem Erkennungs- oder Empfindungsprozeß, dann verhilfst du

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gewissen geistigen Elementarwesen zum Aufsteigen. Verbindest du dich mit dem Rauch, dann verurteilst du sie zur Wiedergeburt. Verbindest du dich mit dem Tag, dann befreist du wiederum die entsprechenden Geister des Tages. Sieh auf das Licht, sieh auf den Tag, sieh auf den zunehmenden Mond, auf die Sonnenhälfte des Jahres! Wirkst du so, daß du die Elementarwesen zurückführst zum Licht, zum Tag, zum zunehmenden Mond, zur Sommerszeit des Jahres, dann befreist du diese Elementarwesen, die dir so notwen­dig sind, mit deinem Tode, sie steigen auf in die geistige Welt. Verbindest du dich mit dem Rauch, glotzt du das Feste nur an, ver­bindest du dich mit der Nacht durch Trägheit, verbindest du dich mit den Geistern des abnehmenden Mondes durch deinen Mißmut, verbindest du dich mit den Geistern, die gefesselt worden sind in der Wintersonnenzeit durch deine Gottlosigkeit oder Geistlosigkeit, dann verurteilst du diese Elementarwesenheiten dazu, daß sie wie­dergeboren werden müssen mit dir.

Jetzt wissen wir erst, von was eigentlich an dieser Stelle der Bhagavad Gita die Rede ist. Derjenige, der glaubt, es wäre die Rede vom Menschen, der versteht die Bhagavad Gita nicht; derjenige aber, der weiß, daß alles menschliche Leben ein fortwährendes Wechselspiel ist zwischen ihm und Geistern, die in unserer Umgebung verzaubert leben und entzaubert werden müssen, der blickt auf ein Aufsteigen oder auf ein Wiederverkörpertwerden von vier Gruppen von Elementarwesen. Das Geheimnis dieser niedersten Art von Hierarchie ist uns in dieser Stelle der Bhagavad Gita erhalten geblieben. Ja, wenn man aus der Urweltweisheit herausholen muß, was uns in den großen Religionsurkunden überliefert ist, da merkt man, was Großes in diesen Religionsurkunden liegt und wie unrecht die haben, die sie oberflächlich verstehen oder sie nicht in ihrer Tiefe verstehen wollen. Man verhält sich erst dann richtig zu ihnen, wenn man sich sagt: Es ist keine Weisheit hoch genug, um das herauszufinden, was in sie hineingeheimnißt ist. Dann erst durchdringen sich diese Urkunden mit dem Zauberhauch echt frommer Gefühle, dann erst werden sie im wahren Sinne des Wortes das, was sie sein sollen: selber veredelnde und läuternde Mittel der menschlichen Entwickelung. Sie weisen uns

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oftmals noch hin in ungeheure Abgründe menschlicher Weisheit. Und was aus den Quellen der Geheimschulen und der Mysterien von jetzt ab in die allgemeine Menschheit hineinfließen kann, das erst wird diese Abglanze - denn solche sind sie doch nur - der Urweltsweisheit in ihrer Größe und in ihrem Lichte erscheinen lassen.

Wir mußten einmal an einem verhältnismäßig schwierigen Bei­spiel zeigen, wie man in der Urweltsweisheit das Zusammenwirken aller jener Geister gewußt hat, die uns umgeben, die überall da sind, die aus- und einströmen in den Menschen, und wie man auch gewußt hat, daß des Menschen Taten eine Wechselwirkung dar­stellen zwischen der geistigen Welt und seiner eigenen inneren Welt. Da wird uns das Menschenrätsel erst wichtig, wenn wir ge-wahr werden, daß wir mit allem, was wir tun, selbst mit dem, wie wir gestimmt sind, auf einen ganzen Kosmos zurückwirken, daß diese unsere kleine Welt von einer unendlich weittragenden Bedeutung für alles Werden im Makrokosmos ist. Gerade die Erhöhung des Verantwortlichkeitsgefühls ist das Schönste und Bedeutsamste, was wir gewinnen können aus der Geisteswissenschaft. Es lehrt uns das Leben im wahren Sinne ergreifen und es so wichtig nehmen, daß dieses Leben, das wir hineinzuwerfen haben in den Entwicke­lungsstrom des Lebens, als etwas Bedeutungsvolles hineingeworfen wird.

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DRITTER VORTRAG Düsseldorf, 13. April 1909, vormittags

Es werden gestern am Ende des Vortrages über das sozusagen unterste Reich der geistigen Hierarchien in mancher Seele Gedanken aufgestiegen sein, mancherlei Fragen sich aufgedrängt haben. Und das ist nur natürlich, denn gegenüber dem Denken und Vorstellen, das der Mensch heute haben kann, erscheint sehr vieles von dem, was gesagt worden ist, zunächst fragwürdig und unerklärlich. Der Lauf der Vorträge wird von selbst über mancherlei Licht verbreiten. Eines aber muß schon heute gesagt werden, damit Sie sozusagen eine Direktive haben für die ganze Gesinnung, die man einer solchen Sache entgegenzubringen hat. Heute kann sich der Mensch zum Beispiel die naheliegende Frage vorlegen: Ja, wenn du nun wirklich ein verzaubertes Wesen aus einem Stein heraushebst, indem du über den Stein nachdenkst und nachsinnst und indem du nachher dieses verzauberte Wesen sozusagen befreist, was bleibt denn dann im Stein noch drinnen? Ist denn noch dieses Wesen im Stein drinnen, oder was ist eigentlich im Stein geschehen? Der Zweite, der nun nachkommt und denselben Prozeß durchmacht, wie ist es mit dem? - Diese Frage könnte also bei sehr vielen entstehen. Wie gesagt, im Laufe der Vorträge wird sich manche solche Frage beantworten, aber gesagt werden muß, daß mit demjenigen, was die Erde dem Menschen gibt zum Denken, diese Dinge überhaupt gar noch nicht erfaßt werden können. Denn auf der Erde ist alles verhüllt, alles in Maja gekleidet, und die Dinge sehen für den Gedanken ganz anders aus, als sie in Wirklichkeit sind. Es ist nicht Schuld der Tatsachen, daß die Fragen unbeantwortet bleiben. Die Fragen sind falsch gestellt, aber wir werden den Maßstab für die richtige Fragestellung schon mit der Zeit gewinnen. Wesentlich anders nehmen sich die Dinge schon aus, wenn wir in Zustände Einblick erhalten, die eben die ganze Sache noch nicht so in Illusion gehüllt enthalten. Auf der Erde ist alles ineinandergeschoben; dadurch wird das Denken der Menschen fortwährend getäuscht. Wir bekommen reine-

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re Vorstellungen von den Sachen, wenn wir zurückgehen in ältere Zeiten.

Geradeso wie der Mensch Verkörperung nach Verkörperung durchmacht, Metamorphose nach Metamorphose, so machen alle Wesen der Welt Verkörperungen und Wiederverkörperungen durch, vom kleinsten bis zum größten, und auch ein solches Wesen, wie unsere Erde selber ist, also ein planetarisches Wesen, macht Wieder­verkörperungen durch. Unsere Erde war nicht etwa schon als Erde entstanden, sondern ihr ging voran ein anderer Zustand. Darüber ist ja gerade in unseren Kreisen immer besonders viel gesprochen worden, daß ebenso wie der Mensch in diesem Dasein die Wieder­verkörperung eines vorhergehenden Lebens ist, auch die Erde eine Wiederverkörperung eines alten Planeten darstellt, der ihr voran­gegangen ist. Wir bezeichnen als diesen vorangegangenen Planeten den Mond und meinen damit nicht den heutigen Mond, der nur ein Stück, ein Rest ist vom alten Mond, sondern einen vorher­gehenden Zustand unserer Erde, der einmal da war und ebenso durch ein geistiges Leben hindurchgegangen ist, das man gewöhn­lich Pralaya nennt, wie der Mensch nach dem Tode durch einen geistigen Zustand durchgeht. Dieser Mondplanet ist wiedergehoren worden, wie der Mensch wiedergeboren wird. Was wir aber so als den planetarischen Zustand des Mondes bezeichnet haben, das ist wiederum nur die Verkörperung eines vorhergehenden planetari­schen Zustandes, den wir als Sonne bezeichnen. Diese, also nicht die heutige Sonne, sondern ein ganz anderes Wesen, diese Sonne ist die Wiederverkörperung des letzten Planeten, auf den wir zunächst zurückzuschauen haben, wenn wir von den Verkörperungen unserer Erde sprechen, des uralten Saturn. So haben wir also vier aufeinanderfolgende Verkörperungen: den Saturn, die Sonne, den Mond, die Erde.

Wir haben auch öfter erwähnt, daß jeder planetarische Zustand eine bestimmte Aufgabe hat. Was hat unsere Erde für eine Aufgabe? Die Aufgabe unserer Erde ist, dem Menschen, wie wir ihn heute Mensch nennen, eben sein Menschendasein möglich zu machen. Alle Wirkungen der Erde sind so, daß durch sie der Mensch eine Ich-Wesenheit wird. Das war in früheren Zuständen, die er mitgemacht hat, nicht der

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Fall. Der Mensch ist also sozusagen Mensch im heutigen Sinne erst auf der Erde geworden. Eine ähn­liche Aufgabe hatten die früheren planetarischen Zustände, die die Erde durchgemacht hat. Andere Wesenheiten sind auf diesen anderen Planeten Mensch geworden, Wesenheiten, die heute eben höher stehen als der Mensch. Sie erinnern sich vielleicht aus meinem Buche «Das Christentum als mystische Tatsache>, daß ein ägyp­tischer Weiser dem Griechen Solon einmal eine merkwürdige An­deutung gemacht hat über eine Mysterienwahrheit; daß er ihm gesagt hat, es sei eine wichtige Wahrheit, daß die Götter einstmals Menschen waren. Das gehörte geradezu zu jenen Wahrheiten, die der Mysterienschüler schon im Altertum empfangen mußte, daß die Götter, die heute oben stehen in den geistigen Höhen, nicht immer Götter waren, sondern daß sie hinaufgestiegen sind und daß sie auch einmal Menschen gewesen sind, auch einmal die Menschheits­stufen durchgemacht haben. Natürlich folgt daraus unmittelbar eine gefährliche Wahrheit, die die Mysterienschüler auch daraus ziehen mußten als Konsequenz: daß nämlich die Menschen einmal Götter werden. Und gerade um dieser Konsequenz willen betrach­tete man diese Wahrheit als etwas Gefährliches; denn notwendig ist, daß man sich zu gleicher Zeit sagt: Der Mensch kann erst Gott werden, wenn er dazu reif ist; und wenn er sich jemals in einem Augenblick einbildet, den Gott in sich zu finden, bevor er reif dazu ist, so wird er eben nicht ein Gott, sondern ein Tor. - Und dem Menschen stehen daher diese zwei Wege offen: in Geduld seiner, wie es Dionysius nennt, Deifikation entgegenzuleben, seiner Gott­werdung, oder aber sich vorher einzubilden, er sei schon Gott. Der eine Weg führt wirklich zur Vergottung, der andere zur Torheit, zur Narrheit.

In den Ausdrücken des Altertums wird sehr häufig deshalb etwas Mißverständliches gesehen, weil in unserer Gegenwart nicht mehr unterschieden wird zwischen den verschiedenen Stufen göttlich-geistiger Wesenheiten. Der ägyptische Weise, der also von Göttern gesprochen hat, der hat damit nicht etwa nur eine Stufe von Göttern oder von Gott gemeint, sondern ganze Stufenfolgen göttlich-geistiger Wesenheiten. Dionysius der Areopagite und auch die östlichen

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Weisen, sie haben immer diese Stufen göttlich-geistiger Wesenheiten unterschieden. Ob wir nun sprechen von Engeln oder von Dhyan- Chohans, das ist gleich, denn diejenigen, die wirklich die Einheit der Weltenweisheit erkennen, wissen, daß das nur verschiedene Namen sind für eine Sache. Aber auch in diesem Reich muß man wiederum unterscheiden. Diejenigen Wesenheiten, die zunächst unsichtbar sind und welche unmittelbar über dem Menschen stehen, das heißt eine Stufe höher stehen als der Mensch, die nennt man in der christlichen Esoterik Engel, Angeloi, Boten, das heißt Boten der göttlich-geistigen Welt. Diejenigen Wesenheiten, die wiederum eine Stufe höher stehen, also zwei Stufen höher als der Mensch, nennt man Erzengel, Archan- geloi, auch Feuergeister. Diejenigen Wesenheiten, die wiederum, wenn sie ihre normale Entwickelung durchmachen, eine Stufe höher stehen als die Erzengel, das sind die Wesenheiten, die man nennt Geister der Persönlichkeit oder Urbeginne, Urkräfte, Archai. So haben wir also zunächst drei Stufen über dem Menschen stehender Wesenheiten. Diese drei Arten von Wesenheiten haben alle ihre Menschheit durchgemacht, sie waren einmal Menschen. Wesen, die heute Engel sind, haben sogar, wenn man nach Weltenzeiten die Sache ansieht, ihr Menschentum gar nicht so weit hinter sich, sie waren auf dem Monde Menschen; und so wie Sie durch die Erdenverhältnisse auf der Erde als Menschen herumwandeln können, so konnten die Engel in ihrer Menschheitsstufe eben den Mond bewohnen. Die Erzengel machten ihre Menschheitsstufe auf der Sonne durch, und die Urbeginne, die Geister der Persönlichkeit, auf dem alten Saturn. So also sind diese Wesenheiten vom Menschentum stufenweise aufgeschritten, sind heute höhere Wesenheiten in höheren Stufen der Hierarchie als der Mensch, und wir können einfach sagen, wenn wir nun die Stufenlage der Weltreiche im geistigen Sinne aufzählen: Wir haben auf der Erde sichtbar das mineralische Reich, das Pflanzenreich, das Tierreich, das menschliche Reich, und nun geht es ins Unsichtbare hinauf, ins Reich der Engel, der Feuergeister oder Erzengel, der Urkräfte oder Geister der Persönlichkeit oder Archai. Während so diese Wesenheiten nun in bezug auf ihr inneres Werden und Wesen vorwärtsschritten, sozusagen von Menschen zu Göttern wurden

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oder zu Götterboten - was sogar eine richtige Bezeichnung ist für diese Wesenheiten -, während so diese Wesenheiten in ein geistiges Dasein aufstiegen, veränderten sich die Zustände des Planeten, auf dem und für den sie lebten. Wenn wir zurückblicken auf den alten Saturn, auf dem die Archai Men­schen waren, so finden wir ihn noch ganz anders aussehend als unsere Erde.

Wir haben gestern davon gesprochen, daß wir auf unserer Erde vier Elemente unterscheiden: Erde, Wasser, Luft, Feuer oder Wärme. Von den drei erstgenannten Elementen war auf dem alten Saturn überhaupt noch nichts vorhanden. Von diesen vier Elementen gab es auf dem Saturn nur das Feuer oder die Wärme. Der heutige materialistische Philosoph wird sagen: Aber Wärme kann doch nur an äußeren Gegenständen uns entgegentreten, es kann warme feste Körper, warmes Wasser geben, aber es kann nicht Wärme für sich geben. Das glaubt eben der materialistische Philosoph; das ist aber nicht wahr. Wenn Sie mit heutigen Sinnen schon den Saturn hätten beobachten können, wie würde er sich dargestellt haben? Nehmen Sie an - wir setzen das als Hypothese voraus -, Sie wären in der alten Saturnzeit durch den Weltenraum geflogen. Gesehen hätten Sie nichts da, wo der alte Saturn war; eines aber würden Sie gewahr geworden sein: da ist es ja warm! Wie wenn Sie durch den erwärmten Raum eines Backofens geflogen wären, so wäre es Ihnen vorgekommen, wenn Sie den Saturn durchflogen hätten. Sie hätten nicht etwa einen Luftzug spüren können, hätten nicht schwimmen können, denn Luft, Wasser gab es noch nicht; auftreten hätten Sie auch nicht können, denn Erde gab es noch nicht. Ihre Hand hätte nichts berühren können; es war eben die ganze Kugel nur Wärme. Also der alte Saturn bestand lediglich zunächst aus dem Elemente der Wärme oder des Feuers. Unser Erdendasein fing in seiner ersten Metamorphose an als ein Planet der Wärme, und daraus können Sie schon entnehmen, wie es richtig ist, wenn zum Beispiel der alte Heraklit sagt: Alles ist aus dem Feuer entsprungen. - Ja selbstverständlich! Weil die Erde nur der verwandelte alte Saturn ist, so ist auch alles auf der Erde aus diesem Feuer herausgekommen. Das war eine Wahrheit, die Heraklit aus den alten Mysterien hatte. Das wird auch angedeutet, indem gesagt wird, daß er

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das Buch, in dem er diese Wahrheit niedergeschrieben hatte, der Göttin zu Ephesus geweiht, auf dem Altar dort nieder­gelegt hat. Das bedeutet, daß er sich bewußt war, daß er diese Weisheit den Mysterien, den ephesischen Mysterien verdankt, wo in ihrer Reinheit diese Lehre vom Urfeuer Saturn noch immer ver­kündet worden ist. Nun können Sie auch daraus entnehmen, daß diejenigen Wesen, die wir Urbeginne, Archai, Geister der Persön­lichkeit nennen, unter ganz anderen Verhältnissen ihr Menschen­tum durchgemacht haben als der heutige Mensch. Der Mensch heute hat die Möglichkeit, in seine Körperlichkeit, in sein Knochen­und Blutsystem das Feste, das Flüssige, das Gasförmige hereinzu­nehmen. Der Mensch des Saturn, der Geist der Persönlichkeit, mußte sich seinen ganzen Leib aus Wärme, aus Feuer bilden. Und das tat er auch: er hatte nur einen Feuerleib, der Geist der Persön­lichkeit auf dem alten Saturn. Sein Leib bestand nur aus Wärme.

Ich habe Ihnen gestern gesagt, daß die Wärme sozusagen zwei Seiten hat. Die eine Seite ist diese, daß sie eigentlich innerlich wahrgenommen wird als innerliche Wärme, wir fühlen uns warm oder kalt, ohne daß wir die Umgebung betasten wie beim Festen; aber wir können die Wärme auch äußerlich fühlen, wenn wir einen warmen Körper angreifen. Das ist das Eigenartige in der Entwickelung des Saturn, daß sozusagen die Wärme übergeht nach und nach vom Anfang des Saturn, wo sie eine bloß innerliche war, bis zum Ende, wo sie äußerlicher, wahrnehmbarer wird. Wenn Sie also im Anfangszustand des Saturn diese Reise durch die Welt gemacht hätten, dann würden Sie, wenn Sie den Raum des Saturn betreten hätten, auf Ihrer Haut keine Wärmebewegung gespürt haben, aber innerlich würden Sie sich gesagt haben: Es ist so behaglich warm. Etwas, was Sie heute nur noch als Seelenwärme kennen, das würde Sie überkommen haben, wenn Sie in den allerersten Stadien des Saturn diese Reise gemacht hätten. Sie können sich eine Vorstellung bilden der Erlebnisse, die Sie gehabt hätten, wenn Sie folgendes betrachten. Sie wissen, daß ein Unterschied besteht, wenn Sie eine rote oder eine blaue Fläche betrachten. Wenn Sie sich der roten Farbe gegenüberstellen, so sagen Sie sich: Das gibt ein warmes Gefühl; stellen Sie sich dem Blauen gegenüber, so haben Sie das Gefühl des Kalten. Denken Sie sich diese Gefühle, die in der menschlichen Seele

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ausgelöst werden durch den Eindruck des Roten, den Sie damals ja nicht gehabt hätten, aber Sie hätten so etwas behaglich Warmes gefühlt, wie wenn Sie sich heute dem Roten gegenüberstellen. Am Ende der Saturnzeit würden Sie nicht nur diesen innerlich behaglichen Zustand gefühlt haben, sondern etwas, wie wenn von außen an Sie herangetreten wäre Wärme. Innerliche Wärme hätte sich allmählich verwandelt in äußere Wärmewahrnehmung. Das ist der Weg, den der Saturn durchmachte: von einer innerlich seelischen Wärme zu einer äußerlich wahrnehmbaren Wärme, zu dem, was wir äußerliche Wärme oder Feuer nennen. Und man möchte sagen: Geradeso wie das Kind heranwächst zum großen Menschen und verschiedenes durchmacht, so wuchsen auf dem alten Saturn die Geister der Persönlichkeit heran. Sie fühlten sich zuerst wie innerlich warm, sozusagen innerlich behaglich warm, und nach und nach fühlten sie diese Wärme auch veräußerlicht, verwirklicht, ja verkörperlicht, könnten wir sagen. Und was entstand da? Wenn Sie sich vor die Seele rufen wollen, was da entstand, dann müssen Sie sich’s so vorstellen: Vorerst haben wir die innerliche Erwärmung der Saturnkugel; da finden die Geister der Persönlichkeit die Möglichkeit, sich zuerst zu verkörpern. Während sie sich verkörpern, bildet sich dasjenige, was man äußere Wärme nennt. Und wenn Sie die Reise in einem späteren Saturnzustand hätten machen können, so hätten Sie auch unterscheiden können zwischen äußerlich warmen und kalten Stellen im Saturn. Und wenn Sie jetzt das nachgezeichnet hätten, was Sie als eingeschlossene Wärmekörper gefunden, dann hätte sich folgende Zeichnung ergeben: Im Umkreise ist es, wie wenn lauter solche Wärme-Eier eine Oberfläche des Saturn gebildet hätten. Von außen würde das ausgesehen haben, wenn man es hätte sehen können, wie eine Brombeere oder Himbeere. Was waren diese Eier? Es waren die Körper der Geister der Persönlichkeit, und diese Geister der Persönlichkeit bildeten gerade durch ihre innere Wärme die äußere Wärme dieser Saturn-Eier. Von diesem Zustande kann man so recht sagen: Und die Geister brüteten über der Wärme, und sie brüteten wirklich die ersten Feuerleiber aus. Vom Weltenraum herein wurden die ersten Feuerleiber ausgebrütet. Wenn wir den Ausdruck gebrauchen dürfen, es koagulierten im Wärme-

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raum die äußeren Wärme-Eier aus dem Innern heraus. Also, auf dem alten Saturn waren die Geister der Persönlichkeit, die Archai, man nennt sie auch Asuras, in diesen Feuerleibern verkörpert. Es bestand der Saturn nur aus diesem Elemente des Feuers.

Zeichnung aus GA 110, S. 54
Zeichnung aus GA 110, S. 54

Nun gab es in dieser alten Saturnentwickelung für die Geister der Persönlichkeit die Möglichkeit, die äußere Wärme wiederum in innere zu verwandeln. Der Vorgang war nämlich nicht steif und hart, sondern innerlich beweglich. Tatsächlich erzeugten diese Geister der Persönlichkeit fortwährend diese Wärme-Eier und ließen sie wieder verschwinden. Und jetzt können Sie sich diesen Vorgang noch genauer vorstellen. Denken Sie sich, Sie hätten eine Zeitlang diese Reise hin und her gemacht, da würden Sie gemerkt haben, es gibt auf diesem Saturn jetzt Zeiten, in denen äußerlich gar keine Wärme wahrnehmbar ist, in denen nur das behagliche innere Feuer da ist; dann wiederum Zeiten, in denen diese Wärme-Eier auftreten. Sie hätten etwas wahrgenommen wie das Atmen des ganzen alten Saturn, aber ein FeuerAtmen. Sie hätten sich gesagt: Ich bin manchmal in diesem alten Saturn so drinnen, wie wenn alle äußerliche Wärme verinnerlicht, weggenommen wäre, wie wenn alles nur innerliche Behaglichkeit wäre, und Sie hätten sich gesagt: Jetzt hat der Saturn die Wärme eingeatmet. - Und dann wären Sie ein anderes Mal durchgekom-

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men und hätten diese vielen Wärme-Eier gefunden, und Sie hätten gesagt: Jetzt hat der Saturn seine innere Wärme ausgeatmet, sie ist äußeres Feuer.

Sehen Sie, diese Vorstellung haben die alten heiligen Rishis bei ihren Schülern hervorgerufen. Sie haben sie sozusagen im Geiste zurückversetzt in die alte Saturnzeit und haben sie empfinden lassen, wie ein ganzer Planet etwas vollzieht, das ähnlich ist wie unser heutiges Aus- und Einatmen. Sie haben in ihnen die Vorstellung hervorgerufen: Das Feuer fließt heraus und wird zu unzähligen Wärmeleibern, das Feuer wird eingesogen und wird innerliche Ichheit der Geister der Persönlichkeit. Daher haben sie dieses Leben eines Planeten verglichen mit einem Aus- und Einatmen, aber es ist zunächst auf dem alten Saturn nur ein Feuer-Atmen. Luft ist noch nicht vorhanden. Nehmen wir nun an, es wäre folgendes geschehen: alle diese Geister der Persönlichkeit auf dem Saturn hätten sozusagen immer Wärme eingeatmet und ausgeatmet. Da würden sie ihre regelmäßige Saturnentwickelung durchgemacht haben, und die Folge wäre gewesen, daß nach der entsprechenden Zeit alles wiederum hereingenommen worden wäre in innere Wärme, und der Saturn wäre als äußerer Feuerplanet verschwunden, wäre wieder aufgenommen worden in die Reiche der geistigen Welt. So hätte es geschehen können. Dann hätten wir allerdings niemals den Sonnen-, den Mond- und den Erdenzustand gehabt, denn es wäre alles, was hätte ausgeatmet werden können, wiederum zurückgenommen worden in innere Wärme, wäre zurückgekehrt in die geistige Welt. Aber nun wollen wir einen trivialen Ausdruck gebrauchen, der uns verständlicher werden wird: Es gefiel sozusagen gewissen Geistern der Persönlichkeit besser, nur einen Teil der ausgeatmeten Wärme wieder zurückzunehmen und immer etwas zurückzulassen, so daß also beim Einatmen alle diese SaturnEier draußen nicht verschwanden, sondern daß sie blieben. Und so stellte sich allmählich eine Zweiheit heraus auf dem Saturn: innerliche Wärme und daneben die äußere Wärme, in den Saturn-Eiern verkörpert. Es wurde nicht alles wieder zurückgenommen. Sozusagen überließen die Geister der Persönlichkeit einen Teil der ausgeatmeten Wärme sich selber, sie ließen sie da draußen. Warum taten sie das

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Denn was heißt Mensch werden? Das heißt: zum Ich-Bewußtsein kommen. Sie können das nicht, wenn Sie sich als Ich nicht von einem Äußeren unterscheiden. Nur dadurch sind Sie ein Ich. Der Blumenstrauß ist hier, ich bin da, ich unterscheide mich als Ich von dem Objekte. Die Geister der Persönlichkeit hätten ewig nur ihr Ich ausgeströmt, wenn sie nicht etwas draußen gelassen hätten, was ihnen Widerstand geleistet hätte: Das andere ist draußen, ich unterscheide mich von dem objektiv gemachten Wärme-Element. Dadurch sind die Geister der Persönlichkeit zu ihrem Ich, zum Selbstbewußtsein gekommen, daß sie einen Teil der Saturnwesenheiten hinabgedrängt haben in ein bloß äußeres Wärmedasein. Sie sagten sich: Ich muß etwas von mir nach außen strömen lassen und draußen lassen, damit ich mich davon unterscheiden kann, damit mein Ich-Bewußtsein sich entzündet an diesem Äußeren. So hatten sie also ein Reich neben sich geschaffen, sie hatten sich gleichsam ein Spiegelbild ihres Innern in dem Äußeren geschaffen. Dadurch kam es auch, daß, als sozusagen das Leben des Saturn abgelaufen war, die Geister der Persönlichkeit gar nicht in der Lage waren, den Saturn verschwinden zu lassen. Er wäre, wenn sie alles Feuer eingeatmet hätten, verschwunden; so aber waren sie nicht imstande, das, was sie hinausgesetzt hatten aus sich selbst, zurückzuatmen. Sie mußten das Feld, das ihnen die Möglichkeit geboten hatte, zum Selbstbewußtsein zu kommen, sich selbst überlassen.

Für den Saturn hätte kein Pralayazustand eintreten können durch die Geister der Persönlichkeit allein. Da mußten höhere Geister eintreten, die mußten sozusagen das wieder auflösen, damit ein Pralaya, ein Zwischenzustand, ein Zustand des Verschwindens, des Schlafes eintrat. Höhere Geister, von denen wir jetzt nur den Namen anführen, die Throne, mußten eintreten und mußten alles das wieder auflösen. So daß, als das Leben des Saturn zu Ende ging, sich folgender Prozeß abspielte: Die Geister der Persönlichkeit hatten Selbstbewußtsein erlangt, hatten einen Teil der Wärme wiederum in sich aufgesogen, hatten in ihren Mittelpunkt das Selbstbewußtsein aufge-

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nommen und hatten dafür zurückgelassen ein niederes Reich. Jetzt kam das Reich der Throne, und diese lösten, was jene übriggelassen hatten, auf, und der Saturn ging in eine Art Planetennacht ein. Nun kam der Planetenmorgen. Das Ganze sollte durch Gesetze, die wir noch kennenlernen werden, sozusagen wiederum aufwachen. Wäre der alte Saturn verschwunden durch das Einatmen der gesamten Wärme, so wäre alles Saturndasein in die geistige Welt aufgenommen worden. Ein Aufwachen wäre überhaupt nicht geschehen. Nun konnten die Throne zwar für eine Zeitlang auflösen, was die Geister der Persönlichkeit als Eier herausgesetzt hatten, aber sie konnten es nur für eine Zeit. Es mußte das gewissermaßen zu einer weiteren Entwickelung wiederum einem niedrigeren Dasein übergeben werden. Dadurch kam ein Planetenmorgen; der zweite Verwandlungszustand des Saturn trat ein, der Sonnenzustand. Was wurde denn da eigentlich herausgeboren jetzt in diesem Sonnenzustand? Herüber kamen nach dem Schlafzustand des Planeten vom alten Saturn die Geister der Persönlichkeit, die jetzt ihr Selbstbewußtsein hatten, die also nicht mehr darauf angewiesen waren, ähnliches durchzumachen, wie sie schon durchgemacht hatten. Aber sie hatten gewisse WärmeEier aus geatmet, die kamen wiederum nach und nach heraus, die differenzierten sich heraus aus der allgemeinen Masse. Und die Folge war, daß jetzt diese Geister der Persönlichkeit sozusagen gebunden waren an dasjenige, was sie von sich hinterlassen hatten. Hätten sie alles in die geistige Welt hinaufgenommen, so wären sie nicht sonnengebunden gewesen, sie hätten nicht heruntersteigen müssen; so mußten sie es, denn sie hatten einen Teil ihres früheren eigenen Wesens zurückgelassen. Darum mußten sie sich kümmern, der zog sie jetzt hinunter zu einem neuen planetarischen Dasein.

Das war Karma des Saturn, das war Weltenkarma, kosmisches Karma. Weil die Geister der Persönlichkeit auf dem alten Saturn nicht alles in sich hineingenommen hatten, hatten sie sich das Karma bereitet, zurückkehren zu müssen: Sie fanden unten dasjenige, was sie angerichtet hatten, als eine Erbschaft des alten Saturn. Und was geschah nun, indem sich die Geister der Persönlichkeit jetzt befaßten, abgaben mit ihrem geschaffenen Karma? Dadurch geschah das, was

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ich gestern im allgemeinen charakterisiert habe: Die Wärme spaltete sich auf der einen Seite in Licht, auf der anderen in Rauch. Und so entstand im wiedererstandenen Saturn aus diesen Wärme-Eiern auf der einen Seite der neue Planet wie Gas, wie Luft oder wie Rauch, wie man es genannt hat, und auf der anderen Seite entstand Licht, indem die Wärme sozusagen wiederum zurückkehrte in höhere Zustände. Innerlich im verwandelten Saturn Rauch, Gas, Luft, auf der anderen Seite Licht! Und wären Sie jetzt auf einer Reise durch die Welt an den Ort gekommen, wo diese alte Sonne war, dann würden Sie schon von weitem dasjenige, was sich da als Licht gebildet hatte, gespürt haben, weil ja dahinter der Rauch war. Sie hätten, wenn auch nicht das Licht, aber eine leuchtende Kugel wahrgenommen, wie beim Saturn eine Wärmekugel. Eine leuchtende Kugel wäre es gewesen, an die Sie herangetreten wären, und wären Sie an die Oberfläche gekommen, hineingedrungen in diese Kugel, so würden Sie nicht nur Wärme wahrgenommen haben, sondern Winde, Luft, strömendes Gas nach allen Seiten hin. So hat sich die Wärmekugel zu einer Leuchtekugel verwandelt: Es ist eine Sonne entstanden. Mit völligem Rechte nennt man das eine Sonne. Und was heute Sonnen sind, die machen heute noch diesen Prozeß durch: Die sind heute innerlich strömendes Gas, und nach der anderen Seite bewirken sie, daß dieses Gas zum Licht wird; sie verbreiten Licht in den Weltenraum. Jetzt war also eigentlich erst das Licht in dem Verwandlungszustande der Erde gebildet, jetzt war erst Licht entstanden. In der Wärme, in der alten Saturnwärme, da konnten zunächst die Geister der Persönlichkeit Mensch werden; in dem Licht, das jetzt von der Sonne ausstrahlte, da konnten Mensch werden diejenigen Wesenheiten der geistigen Hierarchien, die wir Erzengel oder Archangeloi nennen. Und Sie würden in der Tat, wenn Sie nicht nur wie ein heutiger Mensch sich der Sonne genähert hätten, sondern wie ein hellseherischer, Sie würden nicht nur Leuchten wahrgenommen haben, das von der Sonne ausgeht, nicht bloß Licht, sondern es wären Ihnen entgegengeströmt im Lichte die Taten der Erzengel.

Aber es haben sozusagen diese Erzengel etwas mit in Kauf nehmen müssen. Die alten Geister der Persönlichkeit haben auf dem Saturn

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noch das reine Feuer gefunden. Die Erzengel, die erst auf der Sonne Mensch werden konnten, haben jetzt auf der Sonne, die sie bewohnen mußten, Rauch, Gas gefunden. Was mußten sie nun tun, um mit der Sonne in festem Zusammenhänge zu bleiben, um da ihren Wohnplatz aufzuschlagen? Sie bildeten sich ihre Seele, ihr Inneres aus dem Licht, sie woben sich ihren Seelenleib aus Licht, gliederten aber diesem Seelenleibe dasjenige, was als Gas da war, als den äußeren Leib ein. Wie Sie heute also Leib und Seele haben, so hatten diese Erzengel als Menschen auf der Sonne ein Inneres, das imstande war, Licht auszuströmen, und ein Außeres, einen physischen Leib, der aus Gas, aus Luft bestand. Wie heute der Mensch in seinem Leib aus Erde, Wasser, Luft und Feuer besteht, so bestanden diese Erzengel aus Luft, und innerlich hatten sie Licht. Aber es war natürlich das Element des Feuers mit herübergenommen worden, denn gerade das war es, was sich zu Rauch und Licht entwickelte. Daher hatten diese Erzengel auch Feuer in sich. Ihre gesamte Wesenheit bestand also aus Licht, Rauch und Feuer. Sie hätten die Erzengel angetroffen in Leibern, gewoben aus Gas, Feuer und Licht. Durch das Licht lebten sie ein Leben nach außen, strömten sie in den Weltenraum hinaus die leuchtende Kraft. Durch das Feuer lebten sie ein Leben in ihrem eigenen Innern, die Behaglichkeit der Wärme. Durch das Leben im Gas-Leib lebten sie ein Leben im Sonnenplaneten selber. Sie konnten jetzt sozusagen im Sonnenplaneten von der allgemeinen Sonnensubstanz ihren eigenen Gas-Leib unterscheiden. Sie stießen mit dem anderen zusammen: dadurch entzündete sich für sie eine Art Selbstbewußtsein. Aber nur dadurch konnte sich dieses Selbstbewußtsein höher und höher gestalten, daß es nun auch diesen Erzengeln, wenn wir so sagen dürfen, besser gefiel, in diesem GasLeib, im Rauch-Leib in gewisser Beziehung zu verbleiben oder ihn wenigstens zu belassen in der Sonnensubstanz. Denn diese Erzengel auf der alten Sonne hätten in wechselndem Zustand wiederum den ganzen Rauch, das ganze Gas, das sozusagen in der Umgebung war, in sich aufnehmen können. Jetzt haben Sie einen wirklichen Atmungsprozeß! Auf der alten Sonne würden Sie diese Strömungen im Gas wie einen Atmungsprozeß wahrgenommen haben. Sie wür-

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den gewisse Zustände gefunden haben, wo absolute Windstille war, und Sie hätten sich gesagt: Jetzt haben die Erzengel alles strömende Gas eingeatmet. - Dann aber begannen die Erzengel wieder herauszuatmen: Es fing an, innerlich zu strömen und damit zu gleicher Zeit sich Licht zu entwickeln. Das war der Wechselzustand der Sonne: Es atmeten die Erzengel ein das gesamte Gas - Windstille war da, dafür auch Dunkelheit, Sonnennacht. Sie atmeten aus - die Sonne erfüllte sich mit strömendem Rauch, dafür auch erglänzte sie nach außen, es wurde Sonnentag. Und so gab es einen wirklichen Atmungsprozeß des ganzen Sonnenleibes: Ausatmen - Sonnentag, Beleuchten der Umwelt; Einatmen - Sonnennacht, Dunkelwerden in der ganzen Umwelt.

Hier haben Sie die alte Sonne zugleich in ihrem Unterschied geschildert von unserer jetzigen Sonne. Unsere jetzige Sonne leuchtet immer, und die Dunkelheit wird nur bewirkt, wenn sich etwas vor ihr Licht hinstellt. Das war bei der alten Sonne eben nicht so. Sie hatte in sich selbst die Kraft, in abwechselnden Zuständen hell und dunkel zu werden, aufzuleuchten und sich zu verfinstern, denn das war ihr Ausatmen und Einatmen. Nun stellen wir uns so ganz lebhaft vor, was da eigentlich, nun sagen wir, äußerlich, sichtbarlich geschehen war.

Zeichnung aus GA 110, S. 60
Zeichnung aus GA 110, S. 60

Nehmen wir diesen Zustand des Ausatmens: Licht verbreitet sich, dafür aber auch erfüllt sich die Sonne mit Rauch. Diese Rauchgestalten, diese Rauchströmungen sind regelmäßige Gebilde. Es ist also

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sozusagen eingeschaltet in der Sonnensubstanz beim jedesmaligen Ausatmen eine Summe von regelmäßigen Gebilden. Dasjenige, was früher bloß Eiform hatte, Wärme-Ei war, hatte sich zu allerlei regelmäßigen Gebilden umgestaltet. Ganz sonderbare Rauchgebilde mit innerem Leben und innerer Regelmäßigkeit waren entstanden. Wenn ich mich des Ausdruckes bedienen darf: Die Eier sind ausgebrütet worden. Es war wirklich etwas, was sich vergleichen läßt mit diesem verfestigenden Prozeß. So wie das Hühnchen herauskommt aus dem Hühnerei, so war das Wärme-Ei entzweigegangen und heraus waren gekommen regelmäßige Rauchgestalten, und diese regelmäßigen Rauchgestalten waren die dichtesten Leiber, welche die Erzengel hatten. In Rauch-, in Gas-, in Luft-Leibern belebten sie die Sonne; so wandelten sie als Menschen sozusagen auf der Sonne herum. Jetzt haben wir also den geistigen Begriff eines Fixsternes, den geistigen Begriff einer Weltensonne, die sozusagen durch ihre eigene Macht Sonne ist, die Tag und Nacht wechseln läßt durch ihre eigene Macht. Wie Aus- und Einatmen läßt sie wechseln Helligkeit und Dunkelheit, denn die Sonne war dazumal eine Art Fixstern. Alles, was selbstleuchtend ist in unserem Weltenraum, das sendet in den Weltenraum mit dem Licht auch hinaus das Leben von geistigen Boten: Archangeloi.

Was hatten also die ursprünglichen Archai, die Urbeginne, die Geister der Persönlichkeit durch ihre eigene Entwickelung bewirkt, was hatten sie hergestellt? Daß überhaupt eine Sonne hat hervortreten können. Während sich sonst nur ein Saturndasein in der Evolution angekündigt hätte, während sonst nur die den Saturn mit Wärme erfüllenden Archai gewesen wären, ist dadurch, daß die Archai die äußeren Wärme-Eier dem Saturn überlassen haben, der Saturn zur Sonne geworden. Und auf der Sonne fanden die Erzengel die Möglichkeit, die Menschheitsstufe durchzumachen. Sie wurden für die Welt die Verkündiger, die sagen konnten: Uns sind die Urbeginne, die Geister der Persönlichkeit, vorangegangen. Wir verkünden als die Boten dem Universum im strahlenden Lichte das ehemalige Dasein des warmen, des innerlich durchwärmten Saturn. Wir sind die Boten, die Verkündiger der Archai. - Bote heißt Angelos, Archai heißt die

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Anfänge; es waren also diese Erzengel nichts anderes als die Boten von den Taten der Urbeginne oder Archai in früherer Zeit. Und daher heißen sie die Engel des An­fanges, Archai-Angeloi, was dann zum deutschen Wort Erzengel geworden ist. So sind sie, diese Erzboten, die Menschen der Sonne gewesen.

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VIERTER VORTRAG Düsseldorf, 13. April 1909, abends

Wenn wir nunmehr etwas zurückblicken auf das heute vormittag Gesagte, dann wird uns an den noch durchsichtigeren und weniger in Maja oder Illusion getauchten Verhältnissen des Saturn klarer sein können, wie sich vollzieht die Erlösung oder die weitere Fes­selung von gewissen Wesenheiten, die wir gestern in Anknüpfung an jene tief einschneidende, bedeutungsvolle Stelle der Göttlichen Gita erkannt haben. Erinnern Sie sich daran, daß gesagt worden ist: wenn die Geister der Persönlichkeit auf dem alten Saturn jedes­mal diese eiförmigen Wärmekörper aufsaugen und nichts zurück­lassen würden, dann müßte der ganze Saturn, wenn er seine Ent­wickelung vollendet hat, eigentlich in die geistige Welt aufgesogen werden. Nun geschieht das aber nicht, wie ausgeführt worden ist, sondern die Geister der Persönlichkeit auf dem alten Saturn, die drücken sozusagen intensiver, als sie es tun sollten, dem ganzen Saturn ihren Stempel dadurch auf, daß sie etwas von sich zurück­lassen, daß sie nicht alles wiederum in sich aufnehmen; daß sie also die äußerlich wahrnehmbaren Wärmekörper zurücklassen.

Welche Kraft ist es denn eigentlich, die da in den Geistern der Persönlichkeit auf dem alten Saturn waltet? Das ist keine andere Kraft als diejenige, die wir heute kennen am Menschen als die Denkkraft. Denn im Grunde genommen tun die Geister der Per­sönlichkeit auf dem alten Saturn nichts anderes, als die Kraft ihrer Gedanken ausüben. Daß diese Wärme-Eier sich bilden, das bewir­ken sie dadurch, daß sie in sich die Vorstellung dieser Wärme-Eier hervorrufen. Also es ist die vorstellende Kraft bei den Geistern dei Persönlichkeit, die nur eine viel stärkere Macht hat, als es beim heutigen Menschen der Fall ist. Was hat die vorstellende Kraft des heutigen Menschen für eine Macht? Wenn Sie heute eine Vorstel­lung sich bilden, meine lieben Freunde, dann bildet sich bloß im Astralischen eine Form, die Vorstellung setzt sich bloß bis ins Astralische hinein fort. Daher kann auch nicht äußerlich-physisch das Bleiben dieser Form konstatiert werden.

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Auf dem alten Saturn waren die Geister der Persönlichkeit gewaltige Magier. Sie haben durch ihre Gedankenkraft diese Saturn-Wärme-Eier geformt und sie durch ihre Gedankenkraft also auch zurückgelassen. So war es im Grunde genommen die Kraft dieser Geister der Persönlichkeit selber, welche Reste vom alten Saturn zurückgelassen hat, und diese Reste erscheinen nun immer wieder und wieder und zuletzt sogar während der Sonnenentwickelung.

Da haben wir es also sehr greifbar, daß eine Wesenheit, die eigentlich Mensch ist, aus der Umgebung heraus Formen entnimmt, denn was als Eier da geformt wird, das ist aus der Umgebung des Saturn heraus gebildet, und daß diese Eier verzaubert, gefesselt werden bis zu einem nächsten Dasein.

Also hier tritt es uns schon, weil die Verhältnisse noch nicht so verwickelt sind, in umfassenderem Maße vor Augen, was wir gestern gesagt haben. Hier könnten wir sagen: Sieh an das Saturn­feuer, sieh an dasjenige, was von dem alten Saturnfeuer immer wiederum vergeistigt wird, was immer wiedetum zurückgenommen wird als inneres Feuer, als Seelenfeuer, als Wärmebehaglichkeit, das steigt auf in höhere Welten. Und wäre nur das da, so würde der Saturn in höhere Welten verschwinden. Das, was wahrnehmbare äußere Wärme ist, was zur äußeren Wärme sich verdichtet, das muß wiedergeboren werden, wiedererscheinen und erscheint zunächst, wie beschrieben worden ist, auf der Sonne.

Nun blicken wir zurück auf das übrige, das wir heute beschrie­ben haben. Wir haben uns da klargemacht, daß auf dieser alten Sonne diejenigen Wesenheiten der geistigen Hierarchien, die wir Erzengel, Archangeloi oder Feuergeister nennen, ihre Menschheits­stufe durchmachen, daß das Wärme-Element bereits auf der einen Seite sich zu Rauch verdichtet, zu Gas, so daß die Sonne bereits eine Gaskugel ist, und daß auf der anderen Seite dieses Gas so verbrennt, daß Licht in den Weltenraum hinausströmt. Und es sind eben gerade die Erzengel oder Feuergeister, welche in diesem Aus­strömen des Lichtes leben, welche Licht einsaugen und ausströmen und darinnen ihr Leben haben. Und ich habe Ihnen schon gesagt, daß, wenn Sie damals eine Reise durch den Weltenraum hätten unternehmen können, Sie die alte Sonne

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gesehen haben würden von ferne Ihnen entgegenleuchten. Im Innern der alten Sonne wür­den Sie die verschiedenen Gasströmungen wie einen Atmungs­prozeß des ganzen Sonnenleibes wahrgenommen haben.

Nun halten wir uns noch einmal vor die Seele diesen alten Saturn, diese alte Sonne. Wir haben gesehen, daß in diesen beiden planetarischen Körpern Leben und Regsamkeit herrscht, daß da etwas geschieht. Wir haben ja den alten Saturn so beschreiben kön­nen, daß sich auf ihm diese Fierbildungen neu formen und wie­derum auflösen mit Ausnahme der Reste, die zurückbleiben. Daher würde jemand, der diese innere Regsamkeit des alten Saturn beobachtete, sich sagen: Eigentlich ist dieser Saturn ein einziges Lebewesen. Es ist wirklich so, wie wenn er völlig ein Lebewesen wäre. Er lebt; er lebt in sich selber, er bildet aus seinem eigenen Leben heraus fortwährend Formen und so weiter. Und in noch höherem Maße ist das bei der alten Sonne der Fall. Sie stellt sich dar als eine Gesamtheit in den Wechselzuständen von Sonnentag und Sonnennacht, von Einatmen und Ausatmen des Lichtes. Das alles würde, wenn es eben beobachtet werden könnte, den Ein­druck von nicht toten, sondern von lebensvollen Weltenkörpern machen.

Nun ist alles dasjenige, was lebt, was überhaupt in einer solchen Tätigkeit ist, deshalb innerlich belebt und bewegt, weil geistige Wesenheiten diese Bewegung lenken und leiten. Zwar haben wir gesagt, daß die Geister der Persönlichkeit durch ihre Gedankenkraft diese Eiformen bilden. Ja, aber erst, das werden Sie begreiflich fin­den, erst muß etwas da sein, woraus der Stoff zu diesen Eiern genommen werden kann. Den Stoff können die Geister der Persön­lichkeit, die Urbeginne oder Archai, nicht schaffen. Das ist das erste, was wir uns vor die Seele führen müssen, daß etwas da sein muß, was den Stoff hergibt, also die undifferenzierte Wärme, das Feuer selber. Die Geister der Persönlichkeit sind nur diejenigen, die es formen, aber die Wärme müssen sie erst von anderswoher empfangen. Woher empfängt nun die gesamte Welt des Saturn, also vor allem die Geister der Persönlichkeit, woher empfangen sie diesen Wärmestoff, das Wärme- oder Feuerelement? Das kommt nun von wesentlich höheren Geistern, von

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geistigen Wesenheiten, welche ihre Menschheitsstufe so weit zurück durchgemacht haben, daß sie auf dem alten Saturn schon längst über diese Menschheits­stufe hinaus waren. Wir müssen uns, um uns eine Vorstellung zu machen von solch erhabenen Wesenheiten, wie sie notwendig waren, um das Wärme-Feuer des alten Saturn herzugeben, wir müssen uns vergleichsweise die Entwickelung des Menschen selber ein wenig vor die Seele rücken, denn der Mensch wird ja einstmals auch ein göttliches Wesen.

Wir wissen, daß der Mensch, wie er heute vor uns steht, aus den vier Gliedern der menschlichen Natur besteht, die wir oft erwähnt haben, die aber der Schlüssel sind zu aller Geisteswissenschaft -, daß der Mensch besteht aus physischem Leib, Ätherleib, astrali­schem Leib und Ich. Wir wissen dann, wie sich der Mensch weiter entwickelt; daß das Ich von innen heraus arbeitet, daß es zunächst den astralischen Leib umgestaltet, um ihn ganz unter die Herrschaft des Ich zu bringen. Wenn nun dieser astralische Leib so weit um­gestaltet ist, daß das Ich ihn in voller Gewalt hat, dann sagen wir:

Dieser astralische Leib ist so geworden, daß er das Geistselbst oder Manas in sich enthält. Ein Astralleib also, der vom Ich beherrscht wird, ist Geistselbst oder Manas. Ebenso ist es mit dem Ätherleib. Wenn das Ich noch bedeutsamer arbeitet, so überwindet es auch die widerstrebenden Kräfte des Ätherleibes, und der umgewandelte Ätherleib ist der Lebensgeist oder die Buddhi. Und endlich, wenn das Ich Herr wird über den physischen Leib, wenn es die am stärk­sten widerstrebenden Kräfte, die des physischen Leibes, überwindet, dann hat der Mensch in sich auch noch den Geistesmenschen oder Atma. So daß wir dann einen siebengliedrigen Menschen haben, der seinen physischen Leib umgewandelt hat zu Atma oder Geistes-menschen. Nach außen hin erscheint der physische Leib als phy­sischer Leib, innerlich ist er ganz beherrscht und durchglüht vom Ich; da ist der physische Leib zugleich physischer Leib und Atma. Der Ätherleib ist zugleich Ätherleib und Lebensgeist oder Buddhi, und der astralische Leib ist zugleich astralischer Leib und Geist­selbst oder Manas, und das Ich ist nun der Herrscher in allen geworden. So rückt der Mensch auf zu höheren Stufen seiner Ent­wickelung, so gestaltet er sich selber um, so arbeitet

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er seiner Ver­gottung entgegen, der Deifikation, wie Dionysius der Areopagite, der Freund und Schüler des Apostels Paulus, sagt. Aber mit diesem Punkt ist die Entwickelung noch nicht abgeschlossen. Wenn der Mensch so weit aufgerückt ist, daß er sich ganz bezwungen hat, daß er ganz diesen physischen Leib unter seine Herrschaft gebracht hat, dann hat er noch höhere Stufen der Entwickelung vor sich. Es geht immer höher und höher hinauf, und da blicken wir in geistige Höhen, zu übermenschlichen Wesenheiten hinauf, und immer mächtiger werden diese Wesenheiten, immer gewaltiger und gewal­tiger. Und worin besteht es denn eigentlich, daß Wesenheiten immer mächtiger werden? Das besteht darin, daß sie zuerst sozu­sagen bedürftig sind und etwas brauchen; daß sie etwas verlangen müssen von der Welt und daß sie später sich dazu entwickeln, etwas geben zu können. Darin beruht im Grunde genommen der Geist und Sinn der Entwickelung, daß man vom Nehmen zum Geben hinschreitet. Sie haben ja ein Analogon an der menschlichen Entwickelung schon hier zwischen Geburt und Tod: das Kind ist hilflos, muß nehmen die Hilfe derjenigen, die in seiner Umgebung sind. Immer mehr und mehr wächst es heraus aus dieser Un­beholfenheit und wird endlich selber ein Helfer in seinem Kreis. So ist es auch mit der großen Menschheitsentwickelung im Uni­versum.

Der Mensch war auf dem alten Saturn als erste physische Menschenanlage vorhanden. Da mußte er noch sozusagen sich geben lassen die erste Anlage zur Menschheit. So ging es aber auch während der Sonnen- und der Mondenzeit. Auf der Erde bekam er sein Ich, und jetzt bereitet er sich allmählich vor, sein Ich wirken zu lassen in den Astralleib, Ätherleib und physischen Leib hinein. Da­durch wird er allmählich ein Wesen, das kosmisch geben kann. Es wächst das Wesen allmählich hinein in das kosmische, in das uni­verselle Geben, aus dem Nehmen in das Geben. Ein Beispiel haben Sie ja auch an jenen Wesenheiten, von denen wir heute gesprochen haben, an den Erzengeln oder Archangeloi. Sie haben sich in einer gewissen Beziehung schon auf der Sonne dazu heranentwickelt, daß sie dem Weltenraum das Licht geben können. Also, die Entwicke­lung geht vom Nehmen zum Geben. In bezug auf das Geben geht aber die Sache

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sehr weit. Wenn irgendwelche Wesenheiten, neh­men wir an, bloß ihre Gedanken geben können, so ist das im Grunde genommen noch nicht viel des Gebens, denn wer Gedan­ken gibt - nun, wenn er noch so viel Gedanken gegeben hat und er geht hinweg, so ist es so wie früher. Er hat sozusagen nichts Sichtbarliches, nichts Substantielles im höheren Sinne gegeben. Aber es kommt dann eine Zeit, wo die Wesen nicht nur so etwas wie Ge­danken oder dergleichen geben können, sondern wo sie viel mehr geben können, wo sie zum Beispiel das geben können, was gerade die Geister der Persönlichkeit brauchten auf dem alten Saturn: den Stoff des Wärme-Feuers.

Wer war denn nun auf einer so hohen Stufe der Entwickelung, daß er aus seinem eigenen Leib ausströmen konnte diesen Wärme-Feuer-Stoff des alten Saturn? Das waren jene Wesenheiten, die wir als die Throne bezeichnen.

So also sehen wir, daß der alte Saturn sich bildet, indem aus dem Umkreis des Universums sich zusammenziehen an einem Punkt des Weltenalls die Throne und, ich möchte sagen, im großen Maßstabe das tun, was in einer niedrigeren Sphäre der Seidenspinner tut, wenn er seinen eigenen Leib ausspinnt in die Seidenfäden. Sie spin­nen den Wärmestoff heraus, opfern ihn hin am Altar des alten Saturn, die Throne. Wir haben das Leben der Geister der Persön­lichkeit auf dem alten Saturn so anzusehen, daß diese Geister der Persönlichkeit oder Archai im Grunde genommen eben bloß die Persönlichkeit, das Ich-Bewußtsein geben dieser Wärme. Die Sub­stanz des Wärme-Feuers, die strömt zusammen aus dem Uni­versum, aus dem Kosmos, sie entströmt hohen, erhabenen geistigen Wesenheiten, den Thronen. Wir wissen also jetzt schon sozusagen, woraus diese Eier bestehen, die da auf dem Saturn vorhanden sind. Sie sind aus dem sich hinopfernden Leib der Throne gesponnen.

Aber das würde noch nicht genügen, damit würde der Saturn noch immer nicht jene innere Lebendigkeit und Regsamkeit haben, wenn bloß die Geister der Persönlichkeit und die Throne da zu­sammenarbeiten würden. Die Geister der Persönlichkeit haben die Kraft, den Wärmestoff zu formen, aber sie können das nicht allein machen. Damit diese ganze innere Regsamkeit, diese innere Leben­digkeit des

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alten Saturn zustande kommt, muß der alte Saturn noch bewohnt sein von anderen geistigen Wesenheiten, die niedriger sind als die Throne, aber höher als die Geister der Persönlichkeit oder Archai. Diesen fällt die Aufgabe zu, den Geistern der Persönlich­keit zu helfen. Auch über diese Hilfe können wir uns eine Vorstel­lung machen, wenn wir daran denken, daß wir über uns haben zu­nächst Engeiwesen oder Angeloi, Erzengelwesen oder Archangeloi und Urbeginne oder Geister der Persönlichkeit, Archai. Diese Wesenheiten sind der Hierarchie angehörig, die zunächst über uns steht. Die Throne sind nicht die allernächsten über den Geistern der Persönlichkeit. Zwischen den Geistern der Persönlichkeit und den Thronen gibt es Zwischenstufen, und das sind die Wesenheiten, die wir nennen die Gewalten oder Exusiai nach Dionysius dem Areopagiten. Gewalten also, das ist der Name, den wir im Deut­schen gebrauchen dürfen. Die Gewalten sind um eine Stufe höher als die Geister der Persönlichkeit. Sie verhielten sich dazumal zu diesen Geistern der Persönlichkeit, wie sich zu uns verhalten die Engel. Wiederum eine Stufe höher als diese Gewalten sind die­jenigen Wesenheiten, die wir die Mächte nennen, Dynamis. Sie ver­hielten sich zu den Geistern der Persönlichkeit auf dem alten Saturn, wie sich heute zu uns die Erzengel verhalten. Und eine Stufe höher als die Mächte sind diejenigen Wesenheiten, die wir Herrschaften, Kyriotetes nennen. Sie verhielten sich zu den Gei­stern der Persönlichkeit auf dem alten Saturn, wie sich zu uns die Urkräfte oder Geister der Persönlichkeit verhalten. Dann erst kom­men die Throne.

So haben wir auf dem alten Saturn eine Stufenfolge von Wesen­heiten: Die Geister der Persönlichkeit, die das Ich-Bewußtsein anregen und durchführen. Wir haben die Throne, die um vier Stufen höher stehen als die Geister der Persönlichkeit, die den Feuerstoff hergeben. Und zwischen drinnen, damit alles Leben auf dem Saturn geregelt und gelenkt werden kann, haben wir stehen, von unten nach oben, die Gewalten, die Mächte und die Herrschaften - Exusiai, Dynamis und Kyriotetes. Das ist, wenn so gesagt werden darf, die Bevölkerung des alten Saturn.

Indem nun, wie das heute vormittag geschildert worden ist, der alte Saturn sich fortentwickelt zur Sonne, da entwickeln sich diese

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Wesenheiten, die jetzt aufgezählt worden sind, um eine Stufe höher, und in die Menschheitsstufe treten ein die Erzengel. Äußerlich, wir könnten sagen, physisch verdichtet sich die Wärme zum Gas. Die Sonne ist ein gasiger Körper. Und während der alte Saturn ein dunkler Wärmekörper war, fängt die Sonne an, nach außen zu leuchten, aber sie wechselt sozusagen ab in Sonnentagen und Son­nennächten. Und das zu beachten, daß sie abwechselt zwischen Sonnentagen und Sonnennächten, das ist von ganz besonderer Wichtigkeit. Denn es herrscht auf dieser alten Sonne ein gewaltiger Unterschied im Leben zwischen Sonnentagen und Sonnennächten. Wenn nichts anderes eintreten würde als das, was ich im letzten Vortrag und jetzt beschrieben habe, dann würden die Erzengel, die da Menschen sind auf der alten Sonne, in den Sonnentagen mit den Lichtstrahlen hinauseilen in das Universum, würden sich verbreiten im Universum, und sie müßten in den Sonnennächten wiederum zurückkehren zur Sonne. Ein Aus- und Einatmen des Lichtes und damit auch der im Licht webenden und wesenden Geschöpfe würde da sein. Aber so ist es nicht. Und ich möchte jetzt wiederum in einer einfachen Weise, ich möchte sagen, fast trivial charakterisie­ren das Wesen dieser Erzengel oder Archangeloi. Es gefällt ihnen sozusagen zu gut, wenn sie da hinausschweben in das Universum; es gefällt ihnen besser das Hinausschweben und Aufgehen in dem Geist des Universums als das Wiedersichzusammenziehen. Das ist ihnen wie ein sie beengendes Dasein, ein niedrigeres Dasein. Das Leben im Lichtäther gefällt ihnen also besser. Nun könnten sie dieses Leben im Lichtäther nimmermeht über eine gewisse Grenze hinaus ausdehnen, wenn ihnen nicht irgend etwas zu Hilfe käme dabei. Wenn diese Wesenheiten auf der alten Sonne allein auf sich angewiesen wären, ganz unmöglich könnten sie etwas anderes tun als, sagen wir, brav wieder zurückkehren zur Sonne in den Sonnen-nächten. Dennoch haben sie es nicht getan, sondern sie haben sozu­sagen die Zeit ihres Verweilens in der Welt draußen immer länger und länger ausgedehnt, haben sich immer mehr und mehr auf­gehalten in der geistigen Welt. Was kam ihnen da zu Hilfe?

Wenn wir uns vorstellen, dieser Kreis sei der alte Sonnenball, so streben nach allen Seiten hinaus von diesem alten Sonnenball in den

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Weltenraum die Erzengel, es verbreitet sich geistig das Wesen der Erzengel in das Universum. Zu Hilfe kam den Erzengeln bei dieser Ausbreitung der Umstand, daß ihnen Wesen aus dem Uni­versum entgegenkamen. So wie früher bei dem alten Saturn ein­geströmt sind aus dem Universum die Feuerelemente der Throne, so kommen jetzt den Erzengeln, die da hinausgehen, andere Wesen­heiten entgegen, Wesenheiten, die noch höher sind als die Throne; und sie helfen ihnen, so daß sie länger da draußen in der geistigen Welt bleiben können, als sie es sonst hätten können.

Zeichnung aus GA 110, S. 71
Zeichnung aus GA 110, S. 71


Diese Wesenheiten, die den Erzengeln aus dem geistigen Raum entgegengekommen sind und die Erzengel aufgenommen haben, nennen wir Cherubim. Das ist eine besonders erhabene Art von geistigen Wesenheiten, denn sie haben die Macht, sozusagen mit offenen Armen aufzunehmen die Erzengelwesen. Wenn diese Erz­engelwesen hinaus sich verbreiten, kommen ihnen die Cherubim aus dem Weltenall entgegen. Also wir haben rings um den alten Sonnenball herum die sich nahenden Cherubim. Wie, wenn ich den Vergleich gebrauchen darf, unsere Erde von ihrer Atmosphäre

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um­geben ist, so ist die alte Sonne umgeben gewesen von dem Reich der Cherubim zur Wohltat der Erzengel. Diese Erzengel schauten also, wenn sie hinausgingen in den Weltenraum, sie schauten ihre großen Helfer an.

Und wie kamen ihnen diese großen Helfer entgegen, wie sahen sie aus? Das kann ja natürlich nur das in der Akasha-Chronik lesende hellseherische Bewußtsein konstatieren. In ganz bestimm­ten ätherischen Gestalten stellten sich dar diese großen universellen Helfer. Und unsere Vorfahren, die noch ein Bewußtsein gehabt haben durch ihre Tradition von dieser bedeutungsvollen Tatsache, die haben die Cherubim abgebildet als jene eigentümlich geflügel­ten Tiere mit den verschieden gestalteten Köpfen: den geflügelten Löwen, den geflügelten Adler, den geflügelten Stier, den geflügel­ten Menschen. Denn in der Tat: von vier Seiten haben sich zunächst genähert die Cherubim. Und sie nahten sich in solchen Ge­stalten, daß sie in der Tat nachher so abgebildet werden konnten, wie sie uns als die Gestalten der Cherubim bekannt geworden sind. Und deshalb haben die Schulen der ersten Eingeweihten der nachatlantischen Zeit diese von vier Seiten an die alte Sonne heran­rückenden Cherubim mit Namen bezeichnet, die dann geworden sind zu den Namen Stier, Löwe, Adler, Mensch.

Wir werden noch manches genauer darüber hören; heute wol­len wir einmal diese vier Arten von Cherubim, die da den Erzengeln entgegenkommen, ins Auge fassen. Das war also der An­blick auf der alten Sonne, daß, als die eigentlich die Sonne beleben­den Menschen, nämlich die Erzengel, sich da hinaus begaben in den Weltenraum, daß ihnen da von vier Seiten die Chetubim, und zwar vier Arten von Cherubim, entgegenkamen. Dadurch also war es den Erzengelwesen möglich, länger im Reich des Geistes, das die alte Sonne umgab, zu verweilen, als es ihnen sonst möglich gewesen wäre. Denn belebend im höchsten Grade, im geistigen Sinn belebend, wirkte auf die alten Erzengel der Einfluß dieser Cherubim. Aber da diese Cherubim in die Nähe der Sonne kamen, mußte sich ja ihre Wirkung, die Wirkung dieser Cherubim, auch sonst geltend machen. Nicht wahr, etwas, was irgendwo ist, macht sich ja nicht immer bloß in einer Beziehung geltend. Sagen wir, in einem Zim­mer seien zwei Menschen; der eine

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wünscht etwas stark geheizt zu haben, aber der zweite, der das nicht wünscht, muß auch drinnen sein: es wird auch dem anderen warm. So war es auch bei diesen aus dem Weltenraum hereinstrahlenden Cherubim. Auf diejenigen Wesenheiten der alten Sonne, die sozusagen sich bis zum Licht-Element aufgeschwungen hatten, die im Licht-Element zu leben wußten, auf die wirkten sie in der geschilderten Weise. Aber auf dieses Licht-Element konnte ja nur gewirkt werden während eines Sonnentages, während Licht hinausströmte in den Weltenraum. Es gab aber auch Sonnennächte, wo Licht nicht hinausströmte, da waren die Cherubim doch auch am Himmel. In dieser Zeit, wo sich der Sonnenplanet verfinsterte, da war er also bloß Wärme-Gas, nicht leuchtend; da strömten Wärme-Gase innerhalb des Sonnenballs. Rings herum waren nun die Cherubim und sandten ihre Wir­kung herunter: jetzt wirkten sie in das finstere Gas hinein. Wenn also diese Cherubim nicht auf die Erzengel in normaler Weise ein­wirken konnten, dann wirkten sie herein auf den dunklen Rauch der Sonne, auf das dunkle Gas. Während also auf dem alten Saturn Wirkungen geübt wurden auf die Wärme, wurden jetzt vom Weltenraum herein Wirkungen geübt auf die verdichtete Wärme, auf das Gas der alten Sonne. Dieser Wirkung ist es zuzuschreiben, daß auf der alten Sonne aus dem Sonnennebel heraus sich die erste Anlage bildete zu demjenigen, was wir heute das Tierreich nennen. So wie auf dem alten Saturn die erste Anlage des Menschenreiches im physischen Menschenleib entstanden ist, so wird auf der Sonne aus dem Rauch, aus dem Gas die erste Anlage des Tierreiches gebildet. Aus der Wärme bildete sich auf dem alten Saturn die erste Anlage des Menschenleibes; auf der alten Sonne bilden sich durch die sich in diesen Sonnengasen spiegelnden Cherubimgestal­ten die ersten rauchartig sich bewegenden physischen Tierkörper­-Anlagen.

So ist das, was sich da als Cherubimgestalten rings herum um die Sonne ausbreitet, jene Gesamtheit hoher Wesenheiten, die auf der einen Seite mit offenen Armen sozusagen den Erzengeln ent­gegenkommt und auf der anderen Seite in den Sonnennächten herauszaubert aus dem Sonnengas die ersten physischen Anlagen zum Tierreich. Es wächst aus dem Sonnennebel heraus das Tierreich in seiner ersten

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physischen Anlage. Deshalb haben diejenigen unserer Vorfahren, die aus den Mysterien heraus Bekanntschaft hatten mit diesen tief bedeutsamen Sachen der geistigen Kosmo­logie, sie haben diese Wesenheiten, die von den verschiedenen Sei­ten des Weltenraums hereinwirkten auf die alte Sonne, den Tier­kreis genannt. Das ist die ursprüngliche Bedeutung des Tierkreises. Auf dem alten Saturn wird zuerst die Menschheit veranlagt, indem der Stoff, den sie heute im physischen Leib hat, von den Thronen ausgegossen, hingeopfert wird. Auf der Sonne wird die erste Anlage zum Tierreich gebildet, indem aus dem zum Gas verdichteten Wärmestoff durch ie sich spiegelnden Gestalten der Cherubim herausgezaubert werden die ersten Tierformen. Und so werden die Tiere zunächst Sonnenabbilder des Tierkreises. Das ist eine wirk­liche innere Beziehung zwischen dem Tierkreis und den auf der Sonne werdenden Tieren. Unsere Tiere sind karikaturenhafte Nach­folger jener auf der Sonne werdenden Tiere. Wahrhaftig, man hat nicht umsonst den Dingen solche Namen gegeben. Man darf nie­mals glauben, daß in jenen alten Zeiten die Namen in beliebiger Weise ausgedacht wurden. Heute, wenn ein neuer Stern aus der Planetoidenkette entdeckt wird, was macht da der betreffende Astro­nom, der das Glück gehabt hat, den Stern zu erspähen? Er schlägt ein Lexikon auf und sucht einen Namen aus der griechischen Mythologie, der noch freigeblieben ist, und legt ihn dem Stern bei. So hat man in den Zeiten, wo man in den Namen den Ausdruck gesucht hat für die Sache, so hat man in den Zeiten, wo die Myste­rien mächtig waren, niemals Namen gegeben; sondern in den Na­men, die damals gegeben wurden, können Sie überall die tiefe Be­deutung der Sache drinnen finden.

Die Formen unserer Tiere, wenn sie heute auch zu Karikaturen verzerrt sind, sind heruntergeholt aus dem Umkreis des Universums, aus der Gestalt des Tierkreises, die damals vorhanden war. Nun kann es Ihnen auffallen, daß hier zunächst nur vier Namen des Tierkreises hingeschrieben sind. Das sind eben nur die hauptsäch­lichsten Ausdrücke für die Cherubim, denn im Grunde genommen hat jede solche Cherubimgestalt nach links und rechts eine Art Nachkommen oder Begleiter. Denken Sie sich jede der vier Cherubimgestalten mit zwei

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Begleitern ausgestattet, dann haben Sie zwölf Kräfte und Mächte im Umkreis der Sonne, die in einer gewissen Andeutung auch schon beim alten Saturn vorhanden waren. Wir haben zwölf solcher Mächte, die angehören dem Reich der Cherubim und die in der Weise ihre Aufgabe, ihre Mission im Universum zu erfüllen haben, wie wir es jetzt gesagt haben.

Nun könnten Sie noch fragen, wie verhält es sich aber mit den gewöhnlichen Tierkreisnamen? Davon werden wir noch ein Wort in den nächsten Tagen sprechen. Denn in der Reihenfolge der Namen hat sich einiges geändert. Man fängt gewöhnlich an zu zählen mit Widder, Stier, Zwillinge, Krebs, Löwe, dann kommt Jungfrau, Waage. Der Adler hat durch eine spätere Verwandlung sich die Benennung Skorpion gefallen lassen müssen - aus ganz bestimmten Gründen. Und dann die zwei Begleiter Schütze, Stein­bock. Der Mensch heißt aus gewissen Gründen, die wir auch noch kennenlernen werden, Wassermensch oder Wassermann. Und dann die Fische. - Sie sehen also sozusagen die wirkliche Gestalt, aus der der Tierkreis entsprungen ist, nur noch durchleuchten in dem Stier, in dem Löwen, ein wenig noch im Menschen, der in der gewöhn­lichen exoterischen Benennung der Wassermensch oder Wassermann heißt. Warum der Tierkreis die Umwandlung erfahren hat, wird noch zu besprechen sein in den nächsten Tagen.

So also sehen Sie, daß hohe geistige Wesenheiten, hohe Hier­archien, die Throne zunächst, aus ihrer eigenen Substanz die Feuer­materie heraussondern auf dem alten Saturn. Und Sie sehen, wie noch höhere Geister, die wir bezeichnen als Cherubim, das was gleichsam als Licht entspringt aus dieser Feuermaterie, in sich auf­nehmen können und ihm sein Lichtdasein verklären, erhöhen kön­nen. Aber jedesmal, wenn im Universum eine Erhöhung eintritt, muß auch, um den entsprechenden Ausgleich zu schaffen, eine Er­niedrigung eintreten. Damit bei Tag die Erzengel die Gelegenheit finden, ihr geistiges Dasein auszudehnen, müssen die Cherubim in der Nacht fortwirken und die unter der Menschheit stehenden tie­rischen Wesenheiten, tierische Formen in dem zum Nebel, zum Rauch, zum Gas verdichteten Wärmestoff zum Ausdruck bringen.

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Damit haben wir im Sinne der Urweltweisheit sozusagen die erste Vorstellung gewonnen von dem Zusammenwirken gewisser geistiger Wesenheiten des Universums mit unserem eigenen Weltenkörper, und wir haben damit zugleich gesehen, wie das, was uns äußerlich physisch entgegentritt, immer auf geistige Wesen­heiten zurückzuführen ist. Was man heute so materiell den Tier­kreis nennt, ist zurückzuführen auf den Reigen der Cherubim, die vom Weltenumkreis herunterwirkten auf die alte Sonne, die ihre Kraft als Leuchtekraft in dieses Universum hinausstrahlte.

Damit haben wir also den einen wichtigen Begriff, den Begriff des Tierkreises, abgeleitet, und wir werden morgen in dieser Be­trachtung fortfahren, wir werden zu den anderen Begriffen der Weltenkörper allmählich aufsteigen können und den Zusammenhang mit den geistigen Hierarchien immer mehr und mehr beleuchten.

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FÜNFTER VORTRAG Düsseldorf, 14. April 1909

Wir haben das Wirken höherer geistiger Wesenheiten innerhalb unseres Kosmos an zwei Beispielen uns vor die Seele geführt, an dem Beispiel des alten Saturn und an der aus ihm als seine Wiederverkörperung hervorgehenden Sonne. Es wird nunmehr notwen­dig sein, daß wir zunächst heute in das geistige Reich selber ein­dringen, in dem diese höheren geistigen Wesenheiten sind, und uns noch von einer anderen Seite ihre Wirkungsweise vor Augen füh­ren. Es wird im Laufe der ersten Hälfte der Vorträge manches gesagt werden müssen, was ein großer Teil von Ihnen, meine lieben Freunde, schon da oder dort gehört hat. Aber abgesehen davon, daß wiederum viele Zuhörer da sind, die von dem, was Voraussetzung ist, mancherlei noch nicht gehört haben, so ist es doch auch not­wendig, gerade weil wir in diesem Vortragszyklus hoch hinauf­steigen müssen in die Regionen des Geisteslebens, manches wieder zu erwähnen, was schon einmal eine solche Voraussetzung ist.

Aus dem bisher Gesagten werden Sie erkannt haben, daß innerhalb eines sich entwickelnden Weltsystems in der mannigfaltigsten Art geistige Wesenheiten tätig sind. Was ist eigentlich im Grunde genommen dieser alte Saturn? Machen wir uns davon einmal eine genaue Vorstellung. Natürlich hat der alte Saturn zunächst nichts zu tun mit dem gegenwärtigen Saturn. Sie können sich vielmehr vorstellen, daß in dem alten Saturn alles schon im Keime darinnen war, was heute unserem ganzen Sonnensystem angehört: unsere Sonne, unser Mond, unser Merkur, unsere Venus, unser Mars, unser Jupiter, alle diese Weltenkörper waren im alten Saturn drinnen und haben sich aus ihm herausgebildet. Denken Sie sich also einen Weltenkörper, der heute die Sonne zu seinem Mittelpunkt hätte und hinausreichen würde so, daß der heutige Saturn noch drinnen wäre, dann würden Sie diesen, unser heutiges Sonnensystem an Größe übertreffenden alten Saturn erst richtig in der Vorstellung haben. Also, aus diesem alten Saturn ist sozusagen unser ganzes Sonnensystem hervorgegangen. Man könnte

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ihn sogar vergleichen, zwar nicht vollständig, doch annähernd, mit dem gesamten Kant­-Laplace'schen Welten-Urnebel, woraus nach der Ansicht vieler moderner Menschen unser Sonnensystem sich herausgebildet hat. Doch stimmt der Vergleich nicht vollständig, da die meisten sich eine Art von Gas als Ausgangspunkt unseres Sonnensystems den­ken, während wir gesehen haben, daß es nicht ein Gas-, sondern ein Wärmeleib war. Ein Riesenwärmeleib, das ist der alte Saturn.

Und nun haben wir gestern gesagt: Da, wo dieser alte Saturn sich schon umgewandelt hat in die spätere Sonne, wirken aus dem Umfange, aus dem Universum herein die Cherubim. Nun haben Sie sich vorzustellen, daß diese Cherubim, die da im Umkreis der alten Sonne wirken, auch schon vorhanden waren im Umkreis des alten Saturn. Nur waren sie sozusagen noch nicht aufgerufen zu ihrer Wirksamkeit; sie waren, wenn es trivial gesagt werden darf, noch nicht daran gekommen, etwas Erhebliches zu tun, aber vor­handen waren sie schon im Umkreis des alten Saturn. Und auch noch andere Wesenheiten waren im Umkreis des alten Saturn vor­handen, eine Klasse noch erhabenerer Wesenheiten als die Cheru­bim: das sind die Seraphim. Und aus derselben Region her kom­men ja auch die Throne. Nur fließt sozusagen die Substanz der Throne, die einen Grad niedriger sind als die Cherubim, herunter und bildet die Wärmesubstanz des Saturn, wie wir das ausgeführt haben. So also können wir uns vorstellen diesen Saturn als Riesen­wärmekugel, umgeben von einem Reigen geistiger Wesenheiten, die außerordentlich erhabener Natur sind. Man nennt sie im Sinne der christlichen Esoterik Throne, Cherubim, Seraphim. Es sind die dhyanischen Wesenheiten der östlichen Lehre.

Nun fragen wir uns einmal: Woher kommt denn dieser Reigen erhabener Wesenheiten? Alles in der Welt, alles im Universum hat sich entwickelt. Und wenn wir uns eine Vorstellung machen wol­len davon, woher diese Cherubim, Seraphim und Throne kommen, so tun wir gut, uns auf unser eigenes Sonnensystem zunächst ein­mal einzulassen und uns zu fragen, was wird denn aus unserem Sonnensystem einstmals werden? Wir wollen die Entwickelung unseres Sonnensystems einmal kurz zeichnen. Wir wissen, es ist aus­gegangen von dem

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alten Saturn, dann hat sich dieser alte Saturn umgewandelt zur alten Sonne, diese wandelt sich um zum alten Mond. In der Zeit, in welcher die alte Sonne Mond wird, tritt eine besondere Entwickelung ein. Dieser Mond geht aus der Sonne zum erstenmal heraus, und wir haben in dem alten Mond zuerst einen Weltenkörper, der außerhalb der Sonne ist. Dadurch kann die Sonne sich höher entwickeln, daß sie das Gröbste aus sich herausgesetzt hat. Nun entwickelt sich das ganze System zum System unserer heutigen Erde. Unsere Erde kommt dadurch zustande, daß sich wiederum außer allem übrigen Mond und Erde als die grö­beren Substanzen und die Träger der gröberen Wesenheiten von der Sonne heraussondernd Aber die Entwickelung geht weiter, Die Wesenheiten, die jetzt auf der Erde abgesondert wohnen müssen, die aus der Sonne sozusagen herausgeworfen sind, diese Wesen­heiten entwickeln sich in ihrer Sonnenabgesondertheit immer höher und höher. Sie müssen noch einen Zustand durchmachen, den Jupiterzustand. Aber dadurch reifen sie allmählich heran, sich wie­derum mit der Sonne zu vereinigen. Und wenn der Zustand der Venusentwickelung gekommen sein wird, dann werden alle die Wesen, die heute auf unserer Erde wogen und leben, sozusagen wiederum aufgenommen worden sein in die Sonne, und die Sonne wird selbst eine höhere Stufe der Entwickelung erreicht haben, eben dadurch, daß sie alle ihre Wesenheiten, die sie aus sich herausgesetzt hat, wieder zurückerlöst hat. Und dann kommt die Vulkanentwickelung, die höchste Stufe der Entwickelung unseres Systems. Denn das sind die sieben Entwickelungsstufen unseres Systems: Saturn, Sonne, Mond, Erde, Jupiter, Venus und Vulkan. In der Vulkanentwickelung sind alle die Wesenheiten, die sozusagen aus kleinen Anfängen des Saturndaseins hervorgegangen sind, im höch­sten Sinne vergeistigt, sie sind zusammen nicht nur Sonne, sondern Über-Sonne geworden. Der Vulkan ist mehr als Sonne und damit hat er erlangt die Reife zum Opfer, die Reife dazu, sich aufzulösen.

Das ist die nächste Stufe der Entwickelung, daß ein solches System, in welchem von einem Ausgangspunkte aus eine Sonne entsteht, diese Sonne sozusagen zuerst schwach ist und ihre Plane­ten hinauswerfen muß, damit sie sich selbst weiterentwickeln kann. Sie wird stark,

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nimmt ihre Planeten wieder auf, wird zum Vulkan. Und nun löst sich das Ganze auf, und es wird aus der Vulkan­kugel nachher eine Hohlkugel, es wird dann eben etwas Ähnliches, wie es dieser Reigen der Throne, Cherubim und Seraphim ist. Es wird also die Sonne sich auflösen, ins Universum hinaus sich hin­opfern, ausstrahlen ihre Wesenheit. Und dadurch wird sie selbst ein Reigen von solchen Wesenheiten, wie die Seraphim, Cherubim und Throne es sind, der nun zum neuen Schaffen im Weltall fort­schreitet.

Warum können die Throne aus ihrer Substanz heraus dasjenige abgeben, was der Saturn braucht? Weil die Throne sich vorbereitet haben in einem früheren System durch solche sieben Zustände hindurch, wie unser Sonnensystem es jetzt durchmacht. Bevor etwas ein System wird von Thronen, Cherubim, Seraphim, muß es ein Sonnensystem gewesen sein; das heißt, wenn eine Sonne so weit ist, daß sie sich mit ihren Planeten wieder vereinigt hat, dann wird sie Umkreis, dann wird sie selber ein Tierkreis. Das was wir im Tierkreis kennengelernt haben, diese erhabenen Wesenheiten, sind die Reste, die uns herübergekommen sind aus einem alten Sonnen­system. Was früher innerhalb eines Sonnensystems sich entwickelt hat, das kann jetzt herunterwirken aus dem Weltenraum und kann selber ein neues Sonnensystem aus sich gebären und schaffen. Deshalb sind diese Wesenheiten, die Seraphim, Cherubim, Throne, für uns zunächst die höchste Hierarchie unter den göttlichen Wesen­heiten, weil sie ihre Sonnensystem-Entwickelung bereits durchgemacht haben und zum großen kosmischen Opferdienst aufgestie­gen sind.

Diese Wesenheiten sind dadurch erst in wirklich unmittelbare Nähe gekommen der höchsten Göttlichkeit, von der wir zunächst überhaupt sprechen können, der Trinität, der dreifachen Göttlich­keit. Jenseits also der Seraphim haben wir zu sehen jene höchste Göttlichkeit, welche Sie bei fast allen Völkern finden als die drei­fache Göttlichkeit, ausgedrückt als Brahma, Shiwa, Vishnu, als Vater, Wort und Heiliger Geist. Dieser höchsten Göttlichkeit, der obersten Dreieinigkeit, entspringen gleichsam die Pläne zu einem jeden neuen Weltensystem. Blicken wir zurück zum alten Saturn, so sagen wir uns: Bevor irgend etwas ins Dasein getreten ist von diesem alten Saturn,

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ist in der göttlichen Dreieinigkeit der Plan erwachsen. Aber diese Dreieinigkeit braucht Wesenheiten zur Ausführung des Planes. Diese Wesenheiten müssen sich erst reif ma­chen dazu. Die ersten Wesenheiten, die um die Gottheit sozusagen selber sind, die, wie man es schön ausgedrückt hat in der christ­lichen abendländischen Esoterik, «unmittelbar den Anblick Gottes genießen», das sind die Seraphim, Cherubim, Throne. Die nehmen nun die Pläne eines neuen Weltensystems entgegen von der gött­lichen Dreieinigkeit, der sie entspringen. Es ist das natürlich, Sie verstehen, meine lieben Freunde, mehr bildlich gesprochen als wirk­lich, denn wir müssen mit menschlichen Worten solch erhabene Tätigkeiten ausdrücken, für die menschliche Worte wahrhaftig nicht geschaffen sind. Menschliche Worte sind nicht da, um solch hohe Tätigkeit auszudrücken, durch die zum Beispiel am Beginn unseres Sonnensystems die Seraphim entgegennahmen die höchsten Pläne der göttlichen Dreieinigkeit, die da enthalten, wie sich unser Sonnensystem durch Saturn, Sonne, Mond, Erde, Jupiter, Venus und Vulkan hindurchentwickeln soll. Seraphim ist ein Name, der von all denen, die ihn richtig im Sinne der alten hebräischen Esoterik selbst verstanden haben, immer so gedeutet worden ist, daß die Seraphim die Aufgabe haben, die höchsten Ideen, die Ziele eines Weltensystems entgegenzunehmen aus der Trinität. Die Cherubim, die nächstniedrige Stufe der Hierarchie, haben die Aufgabe, in Weisheit nunmehr auszubauen die Ziele, die Ideen, die von den höchsten Göttern entgegengenommen werden. Die Cherubim sind also Geister höchster Weisheit, die in ausführbare Pläne dasjenige umzusetzen verstehen, was ihnen angegeben wird von den Sera­phim. Und die Throne hinwiederum, der dritte Grad der Hierarchie von oben, der hat die Aufgabe, nunmehr, natürlich sehr bildlich gesprochen, Hand anzulegen, damit das, was in Weisheit ausge­dacht ist, damit diese hehren Weltengedanken, die die Seraphim von den Göttern empfangen, die die Cherubim durchgedacht haben, in Wirklichkeit umgesetzt werden.

Wir sehen förmlich, wenn wir nur mit der Seele sehen wollen, wie durch das Herunterfließen der Feuersubstanz durch die Throne die erste Stufe der Verwirklichung der göttlichen Pläne geschieht. So

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stellen uns die Throne diejenigen Wesenheiten dar, die die Kraft haben, das zunächst durch die Cherubim Ausgedachte umzusetzen in eine erste Wirklichkeit. Das geschieht, indem diese Throne hineinfließen lassen in den Raum, der sozusagen in Aussicht ge­nommen worden ist für ein neues Weltensystem, ihre eigene Sub­stanz, die Substanz des ursprünglichen Weltenfeuers. Wenn wir uns das recht bildlich vorstellen wollen, so können wir sagen: Ein altes Sonnensystem ist verschwunden und verklungen; innerhalb dieses alten Sonnensystems sind herangereift zur höchsten Reife der Rei­gen der Seraphim, Cherubim, Throne. Nun suchen sich diese nach den Angaben der höchsten Dreieinigkeit einen Kugelraum im Weltenraum aus und sagen sich, hier wollen wir beginnen. Und jetzt nehmen die Seraphim die Ziele des Weltensystems entgegen, die Cherubim arbeiten dieses Ziel aus, und in diesen Kugelraum lassen fließen aus ihrer eigenen Wesenheit heraus die Throne das Urfeuer. So haben wir den Anfang unseres Weltensystems erfaßt.

Zeichnung aus GA 110, S. 82
Zeichnung aus GA 110, S. 82


Aber es sind nun auch noch andere Wesenheiten in einer ge­wissen Weise schon dabeigewesen bei dem früheren Sonnensystem, dessen

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Nachfolger das unsrige ist. Diese Wesenheiten sind nur nicht so hoch gestiegen wie die Seraphim, Cherubim, Throne; sie sind auf niedrigerer Stufe stehen geblieben, sind so herübergekommen, daß sie selber noch eine gewisse Entwickelung durchmachen müs­sen, bevor sie schöpferisch tätig sein können, bevor sie Opfer brin­gen können. Diese Wesenheiten sind nun die Wesenheiten der zweiten dreigliederigen Hierarchie. Die erste dreigliederige Hier­archie haben wir soeben betrachtet. Die Wesenheiten der zweiten sind diejenigen, deren Namen wir auch schon angeführt haben: die Kyriotetes oder Herrschaften oder Dominationes oder auch Geister der Weisheit, dann die sogenannten Mächte oder Dynamis, wie sie Dionysius der Areopagite nennt, und nach ihm die Lehrerdes Abendlandes Virtutes, Tugenden. Das ist die zweite Stufe der zweiten Hierarchie. Und ie dritte Stufe sind die sogenannten Gewalten, Es sind die Geister der Form, die auch genannt werden von den Lehrern des Abendlandes Potestates, das ist Gewalten.

Nun wollen wir uns einmal fragen: Wenn wir auf den alten Saturn zurückblicken, wo sind denn nun, nachdem wir gesehen haben, daß die erste Hierarchie im Umkreis des Saturn ist, die Wesenheiten dieser zweiten Hierarchie? Wo haben wir die Herr­schafrten, die Mächte, die Gewalten zu suchen? Wir haben sie inner­halb des alten Saturn zu suchen. Wenn die Throne sozusagen ge­rade bis an die Grenze heranreichen, so haben wir innerhalb des alten Saturn die Herrschaften, Mächte und Gewalten. Also im alten Saturn, in seiner Masse drinnen, wirken wiederum wie drei Reigen die Gewalten, die Mächte, die Herrschaften. Sie sind innerhalb der Saturnsubstanz wirkende geistige Wesenheiten.

Jetzt wollen wir uns einmal ein wenig verständigen mit der so außerordentlich phantastischen modernen Weltentstehungstheorie, indem wir uns noch einmal vor Augen führen, was diese als Kant-Laplacesche Theorie hingestellt hat. Eine Nebelmasse hat sie hingestellt als Ausgangspunkt für unser Sonnensystem, und nun stellt sich ja diese Kant-Laplacesche Theorie vor, daß diese ganze Riesengasmasse anfängt, sich herumzudrehen, herumzuwirbeln. Bekanntlich findet sie das außerordentlich einleuchtend, daß, wenn sich das herumdreht,

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sich nach und nach die äußeren Planeten abspalten. Zuerst werden es Ringe, die ziehen sich dann zusammen; in der Mitte bleibt die Sonne und die anderen rotieren um sie herum. Sie stellt sich das ganz mechanisch vor. Nun, nicht wahr, es wird ein sehr niedliches Schulexperiment zur Verdeutlichung dieser Sache gemacht. Man zeigt, wie im kleinen ein solches Sonnensystem gebildet wird. Man nimmt ein Gefäß mit Wasser, nimmt einen großen Öltropfen, dann schneidet man, so daß man die Größe des Äquators ins Auge faßt, ein Kartenblatt, steckt es in der Äquatorrichtung durch und von oben eine Stecknadel hinein. Dann bringt man diesen Öltropfen zur Rotation. Es spalten sich kleine Tröpfchen ab und kreisen herum, und da sagt derjenige, der das den Schülern vorgeführt hat, manchmal recht alten Schülern: Nun seht einmal, da habt ihr die Entstehung eines Weltensystems im kleinen! - Und es leuchtet das sofort ein. Denn was sollte mehr einleuchten, als wenn man mit seinen Augen sieht, wie ein solches Sonnensystem entsteht? Warum sollte man nicht begreifen, daß da draußen einmal ein Riesenweltennebel war und sich gedreht hat und daß sich Planeten abgetrennt haben wie die Tröpfchen, die Miniatur-Merkure und -Saturne von dem großen Öltropfen? Man muß allerdings ein wenig über die Naivität, mit der da vorgegangen wird, staunen. Denn die Betreffenden, die also das Kant-Laplacesche System recht begreiflich zu machen versuchen, die vergessen dabei nur eins, was sonst ja ganz gut ist zu vergessen, aber in diesem Falle geht es halt nicht - sie vergessen nämlich sich selbst, sie vergessen, daß sie dagestanden und erst gedreht haben. Das ist natürlich eine unglaubliche Naivität, aber die Naivität der modernen materialistischen Mythologie ist eben sehr groß, größer als die irgendeiner anderen Mythologie war. Das werden erst zukünftige Zeiten einsehen. Also, es ist da einer, der veranstaltet das Ganze, der dreht das Ganze. Es muß also notwendig, wenn man überhaupt denken kann, wenn man nicht verlassen ist von allen guten Geistern der Logik, vorausgesetzt werden, daß geistige Mächte beteiligt sind da draußen bei der Drehung der Weltenkörper. Wenn man also schon absehen will von dem Fehler, daß ein Urgas an die Stelle des Urfeuers gesetzt wird, so darf man doch nicht voraussetzen, daß diese Gasmasse von selber anfängt herumzu-

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wirbeln. Man muß fragen: Wo sind die geistigen Kräfte und Mächte, die diese Masse, also für uns die Masse des Urfeuers, in Bewegung versetzen, so daß drinnen etwas geschieht? Wir haben sie jetzt aufgezählt: aus der Umgebung, und im Innern arbeiten die geistigen Kräfte; die da rings herum sind, die Wesenheiten, die ihre Fähigkeiten erworben haben in früheren Systemen, die arbeiten von außen. Da drinnen sind Wesenheiten von geringerer Reife, die nun im Innern die Masse differenzieren, die das hervorbringen, was wir im Auge hatten, als wir sagten, daß da drinnen Gebilde von Wärme entstehen und so weiter. Es sind das Wesenheiten von höchster Intelligenz, die alles das anordnen, was da geschieht.

Was für eine Aufgabe haben zunächst die ersten Wesenheiten dieser zweiten Hierarchie? Die Herrschaften oder Dominationes nehmen dasjenige, was die Throne sozusagen aus dem Universum herunterbringen, zunächst auf und ordnen es so an, daß eine Zu­sammenstimmung stattfinden kann zwischen dem einzelnen Weltenkörper, der da entsteht, zwischen dem Saturn und dem ganzen Uni­versum. Es muß ja im Innern des Saturn alles so angeordnet wer­den, daß drinnen alles dem entspricht, was draußen ist. Es muß also das, was die Seraphim, Cherubim und Throne aus der Hand Gottes herunterbringen auf den Saturn, so geordnet werden, daß drinnen diese Befehle ausgeführt und diese Impulse auch verwirk­licht werden. Also es empfangen die Herrschaften oder Kyriotetes aus dem Umfang des Saturn dasjenige, was durch die Vermittelung der höchsten Hierarchie herunterkommt, um es umzugestalten, daß es in den Saturn hineinpaßt.

In einer weiteren Art wird das umgearbeitet, was die Herrschaften entgegennehmen, durch die Mächte, Dynamis. Und zwar geschieht das so, daß, wenn die Herrschaften innerhalb des Saturn gleichsam die obersten Anordnungen treffen, die Mächte nunmehr die nächste Ausführung dieser Anordnungen übernehmen. Die Gewalten dagegen, die sorgen dafür - wir werden noch genauer darüber sprechen, wir wollen jetzt nur im großen die Sache charakterisieren -, daß dasjenige, was also gebaut worden ist nach der Absicht des Universums, Bestand hat, solange es notwendig ist, daß es also nicht sogleich wieder zugrunde geht. Sie sind die Erhalter. So haben wir in den

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Herrschaften die Anordner innerhalb des Saturn, in den Mächten haben wir diejenigen, die diese Anordnun­gen zunächst ausführen, und die Gewalten sind die Erhalter dessen. was die Mächte also gebaut haben.

Nun wollen wir heute einmal davon absehen, wie die nächste Hierarchie, von der wir ja auch schon gesprochen haben, arbeitet, die Geister der Persönlichkeit, die Feuergeister und die Engel. Wir wollen aber heute noch mit den neu gewonnenen Erkenntnissen den Übergang vom alten Saturn zur alten Sonne einmal in Be­tracht ziehen. Ich habe Ihnen ja die wesentlichen Vorgänge bereits gestern beschrieben. Was da geschieht, wenn der alte Saturn Sonne wird, ist, daß das Urfeuer nun übergeht in den Gas- oder Luftzustand, so daß also die alte Sonne aus dem besteht, was man nennt den Rest des rebliebenen Urfeuers. Hineingemischt und untermischt ist dieses Urfeuer jetzt mit dem, was sich verdichtet hat zu Gas oder Rauch. Also zwei Substanzen sind da vorhanden: Urfeuer und ein Teil des Urfeuers, verdichtet zu Gas oder Rauch oder Luft - wie Sie es nennen wollen. Das gilt im wesentlichen für die alte Sonne. Wir werden schon sehen, daß es anders gew9rden ist bei unserer Sonne; die hat sich bis heute durch Zwischenzustände zu etwas anderem entwickelt, obwohl es Leute gibt, die da behaup­ten, daß das Innere unserer Sonne heute auch bloß eine Art von Gas sei.

Wenn Sie aber sich überhaupt ein klein wenig einlassen auf allerlei Theorien, zu denen unsere materialistische Naturwissenschaft kommt, da werden Sie, wenn Sie das denkend tun, überhaupt rechte Wunder erleben. So findet sich ein populäres Büchelchen, das durch seine Billigkeit viel gekauft wird, worin behauptet wird von der heutigen Sonne, sie müsse in der Mitte nicht etwas Festes haben, sondern eben Gas. Nur sei dieses Gas — man sollte es eigentlich nicht glauben, aber es steht in einem populären Schriftchen - so dick wie Honig oder Teer. Nun, demjenigen, der sich zu der Anschauung aufschwingt, daß ein Gas unter Druckverhältnissen wie Honig oder Teer aussieht, dem will ich zwar gerne gönnen, daß er in einem solchen Schlaraffenland wandeln kann, wo er sich in einer Luft bewegt, die aus Honig besteht, und will ihm nicht wünschen, sich in einer Luft

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bewegen zu müssen, die so dick ist wie Teer. Solche Auswüchse der materialistischen Theorie gibt es.

Also wir sprechen nicht von unserer heutigen Sonne, sondern von jener alten Sonne, die wirklich besteht aus dem Urfeuer und aus dem, was man nennt Feuernebel oder Feuerluft. Sie finden im «Faust» den Ausdruck, weil Goethe ihn sehr gut kannte, und in der theosophischen Literatur finden Sie den Ausdruck Feuernebel durchaus vertreten. Also aus einem Gemisch dieser beiden Substanzen müssen wir uns diese alte Sonne denken. Das ist aber nicht von selbst gekommen. Es verdichten sich Weltenkörper nicht von selbst; es müssen geistige Wesenheiten diese Verdichtung bewirken. Welche geistigen Wesenheiten sind es nun, die die Verdichtung der Substanz vom alten Saturn zur Sonne herüber bewirken? Das sind die Wesenheiten, welche wir Herrschaften genannt haben. Diese Herrschaften sind es, die nunmehr von außen hereindrücken und die ursprünglich gewaltige Saturnmasse zusammendrängen, so daß sie kleiner wird. Und so lange haben die Herrschaften gedrückt, daß nun diese alte Sonne geworden ist von der Größe einer Weltenkugel, deren Masse Sie sich, wenn Sie die Sonne in den Mittelpunkt setzen, bis zum Jupiter denken müssen. Also der Saturn war so groß wie eine Weltenkugel, die die Sonne zum Mittelpunkt hat und bis zum heutigen Saturn reicht - eine gewaltige Kugel, so groß wie unser ganzes Sonnensystem, bis zum Saturn. Die Sonne, von der wir jetzt sprechen, war eine Weltenkugel, die sich ausdehnte bis zum heutigen Jupiter. Dieser ist die Grenzmarke für die Ausdehnung jener alten Sonne. Sie tun überhaupt gut, in diesen Planeten draußen sich Grenzmarken für die Ausdehnung der alten Weltenkörper vorzustellen.

Sie sehen, so nähern wir uns allmählich zur Theorie der Plane­ten hin, indem wir Sie herleiten aus der Tätigkeit der Hierarchien. Und gehen wir jetzt weiter. Wir wissen ja nun, daß der nächste Zustand wiederum ein Verdichtungszustand ist. Der dritte Zustand unseres Weltensystems ist der des alten Mondes. Diejenigen, die sich beschäftigt haben mit den Mitteilungen aus der Akasha­-Chronik, wissen, daß der alte Mond dadurch entstanden ist, daß sich wiederum die Substanz der Sonne weiter verdichtet hat bis zum Wässerigen. Der

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Mond hat noch nicht feste Erde, aber er hat Feuer, Luft und Wasser. Er hat das wässerige Element sich ein­geordnet. Es hat sich das Gas oder die Luft verdichtet zum wäs­serigen Element. Wer hat das bewirkt? Das hat die zweite Gruppe aus dieser Hierarchie der geistigen Wesenheiten bewirkt, diejenige Gruppe, die wir Mächte, Virtutes, nennen. Und es ist also durch die Virtutes geschehen, daß die Masse der alten Sonne zusammen­gedrängt worden ist bis zur Grenze des heutigen Mars. Der Mars ist wiederum der Grenzstein für die Größe des alten Mondes. Wenn Sie sich eine Kugel vorstellen, in der Mitte die Sonne und die Masse ausgedehnt bis dahin, wo heute der Mars kreist, dann haben Sie den alten Mond in seiner Größe.

Jetzt sind wir an demjenigen Punkt angelangt, wo wir uns erin­nern wollen, daß, als aus Saturn und Sonne der alte Mond entstand, etwas ganz Neues geschah. Es wurde jetzt ein Teil der dichten Substanz hinausgeworfen, und es entstanden zwei Körper. Der eine Körper nahm die feinsten Substanzen und Wesenheiten und wurde eine feinere Sonne, der zweite Körper wurde ein um so dichterer Mond. Es entwickelt sich dieser dritte Zustand unseres Planetensystems also so, daß er nur eine Zeitlang ein einheitlicher Planet ist; dann aber wirft er einen Planeten aus sich heraus, der nun neben ihm ist. Zuerst reicht also der Mond, solange er ein ein­heitlicher Körper ist, bis zum Mars. Dann aber zieht sich die Sonne zusammen, und sie wird umkreist von einem Körper, und zwar ungefähr da, wo der heutige Mars sie umkreist, das heißt ungefähr in der Peripherie des ursprünglichen einheitlichen Körpers.

Wodurch ist nun überhaupt diese Abspaltung zustande gekommen? Wodurch ist ein Weltenkörper zu zweien geworden? Es ist das geschehen zur Zeit der Herrschaft der Mächte, Dynamis. Für diejenigen, die mancherlei auf diesem Gebiet mit mir schon verfolgt haben, ist es nicht unbekannt, daß im ganzen Weltenall etwas ähnliches geschieht wie im gewöhnlichen Menschenleben. Wo sich Wesen entwickeln, da gibt es solche, die vorschreiten, und andere, die Zurückbleiben. Wie mancher Vater hat es zu beklagen, daß sein Sohn sitzenbleibt im Gymnasium, während andere rasch vorschreiten. Also wir haben es mit einem verschiedenen Tempo der Entwickelung zu

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tun. So ist es auch im ganzen Kosmos. Und insbeson­dere tritt durch gewisse Gründe, die wir noch kennenlernen wer­den, jetzt, wo die Mächte ihre Mission, ihre Funktion angetreten hatten, etwas ein, was man in der ganzen Esoterik, in allen Mysterien nennt den Streit am Himmel. Und diese Lehre vom Streit am Himmel bildet einen wesentlichen, einen integrierenden Teil in allen Mysterien; sie enthält auch das Urgeheimnis über die Entstehung des Bösen. Die Virtutes, die Mächte, waren nämlich in einem bestimmten Zeitpunkt der Mondenentwickelung von sehr verschiedenen Reifegraden. Die einen sehnten sich danach, so hoch wie möglich geistig zu steigen, andere wieder waren zurückgeblie­ben oder wenigstens in normaler Weise in ihrer Entwickelung weitergeschritten. Also es gab Mächte, welche ihren Genossen auf dem alten Monde weit vorangeschritten waren. Die Folge davon war, daß sich diese zwei Klassen von Mächten oder Virtutes trenn­ten. Die Fortgeschritteneren, die zogen den Sonnenkörper heraus, und die mehr Zurückgebliebenen bildeten den ihn umkreisenden Mond. So also haben wir zunächst skizzenhaft geschildert den Streit am Himmel, das Auseinanderzerren des alten Mondes, so daß der Nebenplanet, der alte Mond, unter die Herrschaft der zurückgeblie­benen Virtutes kommt und die alte Sonne unter die Herrschaft der fortgeschritteneren Virtutes.

Etwas von diesem Streit am Himmel klingt hinein in die ersten Sätze der Göttlichen Gita, die symbolisch im Kampf am Anfang manches nachklingen läßt von diesem gewaltigen Streit am Himmel. Oh, es war ein mächtiges Kampffeld, das da vorhanden war. Von der Zeit an, wo die Herrschaften oder Dominationes oder Kyriotetes gewirkt haben zur Herstellung der alten Sonne bis hinein in die Zeit der Herstellung des alten Mondes, wo angetreten haben die Mächte oder Dynamis ihre Mission, da war ein mächtiges Kampffeld, ein gewaltiger Streit am Himmel. Zusammengezogen haben unsere gesamte SonnensystemMasse die Herrschaften bis zum Markstein des Jupiter, zusammengezogen haben die Virtutes oder Mächte dann das ganze System bis zum Markstein des heutigen Mars. Zwischen diesen beiden planetarischen Marksteinen am Himmel liegt das große Kampffeld des Streites am Himmel mitten drinnen. Sehen Sie sich an dieses Schlachtfeld am

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Himmel! Erst das neunzehnte Jahrhundert hat mit physischen Augen sozusagen wiederentdeckt die Verwüstungen, die angerichtet worden sind durch den Streit am Himmel. Zwischen Mars und Jupiter haben Sie das Heer der kleinen Planetoiden hineingesprengt. Das sind die Trümmer des Schlachtfeldes vom Streit am Himmel, der ausgefoch­ten worden ist zwischen den zwei kosmischen Zeitpunkten, da zu­sammengezogen wurde unser Sonnensystem bis zum Jupiter und später bis zum Mars. Und wenn unsere Astronomen die Fernrohre hinausrichten in den Himmelsraum und noch immer Planetoiden entdecken, so sind das Trümmer jenes großen Schlachtfeldes des Streites zwischen den fortgeschritteneren Virtutes und den weniger fortgeschrittenen Virtutes, die auch das Absprengen des Mondes von seiner Sonne zustande gebracht haben.

So sehen wir: Wenn wir die Taten der göttlich-geistigen Wesen­heiten betrachten, erscheinen uns die äußeren Dinge als Ausdruck, als äußere Physiognomie der göttlich-geistigen Wesenheiten.

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SECHSTER VORTRAG Düsseldorf, 15. April 1909

Wir haben nun gestern gesehen, wie aus dem geistigen Leben der über dem Menschen stehenden Wesenheiten die Tatsachen des Kosmos hervorgehen. Und insbesondere eine solche Erscheinung wie diejenige, die wir gestern zum Schluß anführen konnten, der Streit am Himmel, der sozusagen auf dem Schlachtfelde zwischen Jupiter und Mars so viele Leichen zurückgelassen hat, daß sie als Planetoiden heute noch immer in größrer und größerer Zahl von der physischen Wissenschaft gefunden werden, gerade eine solche Erscheinung muß uns von ganz besonderer Wichtigkeit sein. Und wir werden auf dieselbe noch zurückzukommen haben; wir werden sehen, wie sich diese Erscheinung am Himmel auch spiegelt in gewissen Vorgängen der Erdentwickelung, und wir werden gerade im Anfang der Bhagavad Gita die irdische Spiegelung dieses Strei­tes am Himmel finden.

Heute aber wollen wir unsere Betrachtung in der Weise fort­setzen, daß wir auch noch zunächst skizzenhaft beschreiben die anderen Wesenheiten der geistigen Hierarchien, auf die wir zwar schon hingedeutet haben, die wir aber gestern wegließen. Das sind die Wesenheiten, die eigentlich, wenn wir aufsteigen vom Men­schen hinauf, dem Menschen am nächsten liegen; die in der christ­lichen Esoterik genannt werden Engel, Erzengel und Urbeginne oder Urkräfte, also Angeloi, Archangeloi, Archai. Die Erzengel werden ja gemäß der anthroposophischen Literatur auch Feuergeister zu nennen sein, und die Urbeginne können wir auch nennen Geister der Persönlichkeit.

Diese Wesenheiten, die sozusagen zwischendrinnen stehen zwi­schen dem Menschen und jenen geistigen Wesenheiten, von denen wir gestern gezeigt haben, wie sie hereinreichen zum Jupiter, Mars und so weiter, stehen natürlich auch in einem näheren Verhältnis zum Menschen auf der Erde selber. Da haben wir zunächst die Angeloi oder Engel. Sie haben ihre Menschheitsstufe während der alten Mondenentwickelung durchgemacht, sind also im Grunde genommen während unserer heutigen Erdenentwickelung erst so weit, als der

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Mensch sein wird während seiner Jupiterentwickelung. Eine Stufe über dem Menschen stehen sie. Was ist denn eigentlich die Aufgabe dieser geistigen Wesenheiten? Wir werden uns diese Aufgabe vor Augen führen können, wenn wir die Entwickelung des Menschen auf der Erde in Betracht ziehen.

Der Mensch entwickelt sich von Verkörperung zu Verkörperung. In der Weise, wie jetzt die menschliche Entwickelung vor sich geht, reicht sie ja zurück durch die alte atlantische Zeit, durch die lemu­rische Zeit und beginnt eigentlich in der alten lemurischen Zeit. Und diese Entwickelung durch Inkarnationen hindurch wird auch noch längere Zeit anhalten, bis gegen das Ende der Erdenentwicke­lung, wo dann andere Formen der Menschheitsentwickelung ein­treten werden. Nun wissen Sie ja, daß dasjenige, was wir den eigentlichen ewigen Wesenskern des Menschen nennen, die In­dividualität, sich fortsetzt von Inkarnation zu Inkarnation. Sie wis­sen aber auch, daß für die weitaus größte Anzahl der Menschen heute noch ein Bewußtsein vom Leben in den vorhergehenden Ver­körperungen nicht vorhanden ist, daß die Menschen sich heute noch nicht erinnern an dasjenige, was sich mit ihnen vollzogen hat in vorhergehenden Inkarnationen. Nur solche, die bis zu einem gewis­sen Grade bis zur Hellsichtigkeit sich entwickelt haben, blicken zurück in ihre vorhergehenden Inkarnationen.

Was würde nun für eine Zusammengehörigkeit sein zwischen den Inkarnationen eines Menschen auf der Erde, der sich noch nicht erinnert an seine früheren Verkörperungen, wenn nicht gewisse Wesenheiten da wären, die sozusagen die einzelnen Inkarnationen zusammenschließen, die da wachen über das Fortentwickeln von einer Inkarnation zur anderen? Für jeden Menschen müssen wir voraussetzen eine Wesenheit, welche dadurch, daß sie um eine Stufe höher ist als der Mensch, die Individualität von einer Inkarnation zur andern hinüberleitet. Wohlgemerkt, das sind nicht jene Wesenheiten, die das Karma regeln und auf die wir noch zurückkommen werden; das sind einfach wachsame Wesenheiten, die sozusagen das Gedächtnis bewahren von einer Inkarnation zur anderen, solange der Mensch selber es nicht kann. Und diese Wesenheiten sind eben die Angeloi oder Engel. So daß wir sagen können: Jeder Mensch ist in jeder Inkarnation eine

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Persönlichkeit, aber über jeden Menschen wacht eine Wesenheit, welche ein Bewußtsein hat, das von In­karnation zu Inkarnation geht. Das ist es ja auch, was möglich macht, daß für gewisse niedrigere Grade der Einweihung der Mensch, wenn er auch selbst noch nichts weiß von seinen vorher­gehenden Verkörperungen, doch die Möglichkeit erhält, seinen Engel zu fragen. Das ist für gewisse niedere Grade der Initiation durchaus möglich. So also dürfen wir sagen: Die Wesen, die als Angeloi eine Stufe höher stehen als der Mensch, die haben Wache zu halten über den ganzen Menschheitsfaden, der sich für die ein­zelne Individualität von Verkörperung zu Verkörperung spinnt.

Nun steigen wir hinauf zu der nächsten Gruppe von Wesenheiten, zu den Erzengeln, Archangeloi, zu den Feuergeistern, wie wir sie auch nennen. Diese Wesenheiten beschäftigen sich nun nicht mit dem einzelnen Menschen, mit der einzelnen Individualität, sondern haben schon eine umfassendere Aufgabe: Sie bringen in eine harmonische Ordnung das Leben des Einzelnen und das Leben größerer Menschheitszusammenhänge, wie zum Beispiel Völker, Rassen und so weiter. Es haben die Erzengel innerhalb unserer Erdenentwickelung die Aufgabe, sozusagen die Seele des Einzelnen in einen gewissen Zusammenhang zu bringen mit dem, was wir Volksseele, Rassenseele nennen. Denn für denjenigen, der in das spirituelle Wissen eindringt, sind Volksseelen, Rassenseelen noch etwas ganz anderes als für die Ab- straktlinge der heutigen Wissenschaft oder heutigen Bildung überhaupt. Auf irgendeinem Territorium, meinetwillen in Deutschland oder Frankreich oder Italien, leben so und so viele Menschen, und weil die sinnlichen Augen nur so und so viele Menschen als äußere Gestalten sehen, so können sich solche Abstraktlinge das, was man Volksgeist oder Volksseele nennt, nur wie eine bloß begriffliche Zusammenfassung des Volkes vorstellen. Wirklich real ist für sie nur der einzelne Mensch, nicht die Volksseele, nicht der Volks geist. Für denj enigen, der in das wirkliche Getriebe des spirituellen Lebens hineinschaut, für den ist das, was wir Volksseele oder Volksgeist nennen, eine Realität. Es lebt und webt in einer Volksseele dasjenige, was wir nennen einen Feuergeist oder einen Erzengel. Er regelt also sozusagen das Verhältnis des einzelnen Menschen zu der Gesamtheit eines Volkes oder einer Rasse.

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Und dann kommen wir hinauf zu den Wesenheiten, die wir bezeichnen als Geister der Persönlichkeit, als Urbeginne, Urkräfte, Archai. Das sind nun noch höhere Wesenheiten, sie haben eine noch höhere Aufgabe im Menschheitszusammenhange. Sie regeln im Grunde genommen die irdischen Verhältnisse des ganzen Menschengeschlechtes auf Erden, und sie leben so, daß sie durch die Wellen der Zeit von Epoche zu Epoche in einer ganz bestimm­ten Zeit sich verändern, sozusagen einen andern Geistleib an­nehmen. Sie alle kennen wiederum etwas, was für die Abstraktlinge unserer heutigen Bildung eigentlich ein bloßer Begriff ist, was aber für denjenigen, der hineinsieht in die spirituelle Wirklichkeit, eine Realität ist: es ist das, was man mit einem eigentlich recht häß­lichen Ausdruck unserer Zeit den Zeitgeist nennen könnte. Sie haben zu tun mit dem, was der Sinn und die Mission einer Epoche der Menschheit ist - denken Sie nur einmal daran, daß wir ja schil­dern können den Sinn und die Mission, zum Beispiel in den ersten Jahrtausenden unmittelbar nach der atlantischen Katastrophe. Diese Zeitgeister, sie umfassen etwas, was über das einzelne Volk, über die einzelne Rasse hinausgeht. Der Geist einer Epoche ist nicht beschränkt auf dieses oder jenes Volk, er geht hinüber über die Grenze der Völker. Das nun, was man in Wirklichkeit Zeitgeist, Geist einer Epoche nennt, das ist der Geistleib der Archai, der Urbeginne oder Geister der Persönlichkeit. Diesen Geistern der Per­sönlichkeit ist es zum Beispiel zuzuschreiben, daß für gewisse Epochen ganz bestimmte menschliche Persönlichkeiten auf unserem Erdenrund auftreten. Nicht wahr, Sie begreifen ja, daß die irdischen Aufgaben zunächst gelöst werden müssen durch irdische Persön­lichkeiten. In einer ganz bestimmten Epoche mußte diese oder jene epochemachende Persönlichkeit auftreten. Aber es würde ein sonderbares Durcheinander in der ganzen Erdenentwickelung ein­treten, wenn das alles dem Zufall überlassen wäre, wenn in irgend­eine Epoche Luther meinetwegen oder Karl der Große hinein­gestellt würde. Das muß im Zusammenhang gedacht werden erst mit der ganzen Entwickelung der Menschheit über die Erde hin; es muß sozusagen aus dem Sinn der ganzen Erdentwickelung in einer bestimmten Epoche die richtige Seele auftreten. Das regeln die Geister der Persönlichkeit, das regeln die Archai oder Urbeginne.

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Und dann, wenn wir über die Urbeginne hinaufkommen, dann kommen wir zu denjenigen Wesenheiten, die wir gestern gerade noch berührt haben, zu den sogenannten Gewalten, Exusiai, die wir auch nennen die Geister der Form. Da kommen wir allerdings zu Aufgaben, die schon über die Erde hinausgehen. Wir unterscheiden ja in der Menschheitsentwickelung eine Saturnentwickelung, eine Sonnenentwickelung, eine Monden-, eine Erden-, Jupiter-, Venus- und Vulkanentwickelung. Von dem allem, was innerhalb der Erde selbst geschieht, haben wir jetzt gesehen, daß es geregelt wird durch Engel für den einzelnen Menschen, durch Erzengel für den Zusam­menhalt des einzelnen Menschen mit großen Menschenmassen; für die ganze Menschheitsentwickelung von der lemurischen Zeit bis hin in die Zeit, wo der Mensch wiederum so weit vergeistigt sein wird, daß er kaum noch der Erde angehört, wird alles geregelt durch die Geister der Persönlichkeit. Jetzt aber muß noch etwas anderes geregelt werden: es muß die Menschheit von einem planeta­rischen Zustand zum andern geführt werden. Es müssen auch gei­stige Wesenheiten da sein, die während der ganzen Erdenentwicke­lung dafür sorgen, daß dann, wenn die Erdenentwickelung fertig sein wird, die Menschheit in der richtigen Weise wiederum durch ein Pralaya durchgehen kann und den Weg findet zum nächsten Ziel, zum Jupiterziel. Das sind die Gewalten oder Geister der Form. Wir haben gestern von oben herunter ihre Aufgabe charak­terisiert, jetzt charakterisieren wir sie von unten hinauf. Diejenigen Geister, die dafür sorgen, daß sozusagen die ganze Menschheit von einem planetarischen Zustand zum andern geführt wird, das sind die Gewalten, Exusiai oder Geister der Form.

Nun müssen wir uns einmal über die Weltstellung dieser Wesen­heiten einen gewissen Aufschluß verschaffen. In der Geisteswissen­schaft, in demjenigen, was sich heute wieder fortsetzen soll als Anthroposophie, also im Grunde genommen in der Mysterienweis­heit, hat man immer in derselben Weise, wie das jetzt vor Ihnen geschehen ist, von diesen verschiedenen Wesenheiten der geistigen Hierarchien gesprochen. Wir haben nun gestern gesehen, daß der heutige Saturn die Marke bedeutet, bis zu welcher die Throne hereingewirkt haben, daß der Jupiter die Marke bedeutet, bis zu welcher die Herrschaften

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gewirkt haben, und der Mars die Marke, bis zu welcher die Mächte oder Dynamis oder Virtutes gewirkt haben.

Nun wollen wir einmal auch in entsprechender Weise charakteri­sieren, wie sich räumlich sozusagen die Herrschaftsgebiete der heute genannten Wesenheiten in unserem Sonnensystem verteilen. Da muß eine Sache berührt werden, die vielleicht selbst unter Ihnen, die Sie in gewisser Beziehung schon vorbereitet sind, einiges Be­fremden hervorrufen wird, die aber doch durchaus mit der Wahr­heit übereinstimmt. Sehen Sie, im heutigen Schulunterricht werden die Leute darauf hingewiesen, daß man einmal im grauen Alter­tum bis herein zu Kopernikus eine Weltanschauung über unser Sonnensystem gehabt hat, die bekannt ist unter dem Namen Ptolemäisches Weltensystem. Damals hat man geglaubt, die Erde stünde im Mittelpunkt unseres Systems, und es bewegten sich, wie es grob sinnlich für das Auge aussieht, die Planeten um die Erde herum. Seit Kopernikus weiß man endlich, so sagt man, was früher eben die Menschen nicht gewußt haben, daß nämlich die Sonne im Mittelpunkt steht und daß die Planeten in Kreisen, respektive in Ellipsen sich um die Sonne herumbewegen. Schön! Aber das, was bei einer solchen Beschreibung unseres Sonnensystems vor allen Dingen den Leuten ganz präzis klargemacht werden sollte, wenn man aufrichtig und ehrlich im heutigen Sinne solch eine Sache vorträgt, das ist noch etwas anderes. Man sollte sagen: Bis zu Kopernikus kannten die Leute nur gewisse Bewegungsformen am Himmelsraum, und danach berechneten sie, wie unser Sonnensystem sein könnte; das, was Kopernikus getan hat, das war nun nicht, daß er sozusagen einen Stuhl genommen und sich hinausgesetzt hat in den Weltenraum, um zuzuschauen, wie die Sonne in irgendeinem Mittelpunkt von Kreis oder Ellipse steht und sich die Planeten her­umbewegen, sondern er hat eine Rechnung angestellt, und diese Rechnung erklärt einfacher dasjenige, was man sieht, als frühere Rechnungen. Das Kopernikanische Weltensystem ist nichts anderes als ein Ergebnis des Gedankens.

Sehen wir einmal ab von dem, was Ptolemäus angenommen hat. Setzen wir die Rechnung so, daß die Sonne im Mittelpunkt steht, rechnen wir aus, wo die Orte für die einzelnen Planeten sein müs­sen,

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und suchen dann, ob das mit der Erfahrung übereinstimmt. Gewiß, für die bloß physische Beobachtung stimmt das mit der Er­fahrung zunächst überein. Freilich hat man dann allerlei Welten­systeme, zum Beispiel das Kant-Laplace'sche, darauf gebaut. Aber da kam man schon in eine Sache hinein mit den fortgehenden Ent­deckungen, die im Grunde genommen nicht mehr ganz wissen­schaftlich ehrlich ist, denn später wurden für die rein sinnliche Beobachtung zwei Planeten hinzugesellt - wir haben sie noch nicht berührt, wir werden aber später zeigen, was sie für unser Sonnen­system bedeuten, der Uranus und der Neptun. Man müßte aller­dings, wenn man dieses Weltensystem beschreibt, die Leute wie­derum aufmerksam machen darauf, daß eigentlich diese beiden, der Uranus und der Neptun, einen gewaltigen Strich durch die Rech­nung machen.

Wenn man das Kant-Laplacesche Weltensystem schon einmal annehmen will, so müßten sich der Uranus und der Neptun so bewegen mit ihren Monden, wie zum Beispiel die andern Monde um die andern Planeten sich bewegen. So tun sie es aber nicht, sondern da haben wir sogar unter diesen äußeren Planeten, unter diesen später gefundenen Planeten einen, der sich ganz sonderbar benimmt. Für den müßte nämlich eigentlich, wenn das Kant-Laplacesche Weltensystem richtig ist, irgend jemand, nachdem sich die ganzen Planeten abgespalten haben, die Achse so gedreht haben, daß sie um neunzig Grad gedreht wäre, denn er macht einen andern Kreislauf als die anderen Planeten. Diese zwei unterscheiden sich erheblich von den übrigen Planeten unseres Sonnensystems. Wir werden später sehen, wie es sich mit ihnen verhält; jetzt soll nur darauf aufmerksam gemacht werden, daß man es in dem kopernikanischen System nur mit einer Rechnung zu tun hat, mit etwas, was man hypothetisch, als Voraussetzung, hingestellt hat in der Zeit, wo man vollständig abkam von einer Erkenntnis der geistigen Zusammenhänge, von einer Beobachtung dessen, was geistig dem äußeren Geschehen zugrunde liegt. Aber das alte Ptolemäische System ist eben kein bloß physisches System, es ist ein System, das noch zurückgeht auf die geistige Beobachtung, wo man gewußt hat, daß die Planeten Marken sind für gewisse Herrschaftsgebiete der höheren Wesenheiten. Und man muß

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das ganze System unseres Planeten-Sonnen-Systems anders aufzeichnen, wenn man nun die Iierrschaftsgebiete in entsprechender Weise charakterisieren will. Ich werde Ihnen dieses Planetensystem so aufzeichnen, wie es erklärt worden ist in den Mysterien des Zarathustra. Wir könnten ebensogut andere Mysterien zu Rate ziehen, aber wir wollen gerade dieses System herausgreifen für die Charakteristik unseres Sonnen-systems mit seinen Planeten in bezug auf die innerhalb dieses Systems wirkenden geistigen Wesenheiten.

In dem System des Zarathustra war nämlich etwas aufgenommen, was sich unterscheidet von demj enigen, was unsere Himmelsbeobachtungen sind. Sie wissen ja, daß man einen gewissen - nennen Sie ihn nun scheinbar oder anders -, einen gewissen Fortgang der Sonne durch den Tierkreis im Laufe langer Jahre beobachten kann. Es wird gewöhnlich gesagt, und das ist richtig, daß ungefähr seit dem 8. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung die Sonne im Frühj ahr aufgeht im Frühlingspunkt im Tierkreiszeichen[*] des Widders; aber jedes Jahr rückt die Sonne ein Stückchen weiter, so daß sie im Verlauf von langen, langen Zeiträumen den ganzen Widder durchläuft mit ihrem Aufgangspunkt. Vor dem Jahre 800 vor unserer Zeitrechnung ging sie nun nicht im Widder, sondern im Stier auf, und zwar ging sie durch 2200 Jahre etwa im Stier auf, durchwanderte also mit ihrem Frühlingspunkt das ganze Tierkreiszeichen des Stieres. Noch vorher ging sie auf im Tierkreiszeichen der Zwillinge. Die Zwillinge waren das Frühjahrs-Tierkreisgestirn in den Zeiten, die also 800 plus etwa 2200 Jahre vor unserer Zeitrechnung liegen. Wenn wir also ins 4. und 5. Jahrtausend vor Christus zurückgehen, so haben wir den Frühlingspunkt zu verlegen in das Tierkreiszeichen der Zwillinge. Das war aber die Zeit, in der die Mysterien des Zarathustra geblüht haben. Weit hinein in ein graues Altertum haben sie geblüht, und man rechnete, wenn man sprach von den Erscheinungen am Himmel, alles mit Bezug auf das Sternbild der Zwillinge. So daß, wenn wir den Tierkreis, wie wir ihn ja schon gestern charakterisiert haben, aufzeichnen würden, wir hier oben zu zeichnen hätten das Sternbild der Zwillinge. Es würde

* Hier und im folgenden sind nicht die Zeichen im üblichen Sinn, sondern die Bilder gemeint.

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dann zu zeichnen sein im unmittelbaren Anschluß an den Tierkreis das, was das Herrschaftsgebiet der Throne begrenzt, was also zur Grenzmarke den Saturn hat. Dann kommen wir dazu, zu begrenzen,

Zeichnung aus GA 110, S. 99
Zeichnung aus GA 110, S. 99

wie wir gesagt haben, das Herrschaftsgebiet derjenigen geistigen Wesenheiten, die man nennt die Herrschaften oder Geister der Weisheit; die äußerste Marke ist der Jupiter. Wir kommen dann dazu, zu begrenzen das Herrschaftsgebiet der Mächte, auch die Geister der Bewegung genannt: Das ist das Herrschaftsgebiet, das zur Marke den Mars hat. Wir haben gesehen, zwischenherein fällt das Schlachtfeld, das der Streit am Himmel gelassen hat. Jetzt aber müssen wir, wenn wir die Herrschaftsgebiete richtig abteilen wollen, dasjenige zeichnen, was zur Grenzmarke die Sonne hat. Also, ebenso wie wir den Mars aufzeichnen als die Grenze, bis wohin das Herrschaftsgebiet der Mächte geht, müssen wir die Sonne selber aufzeichnen als die Marke, die die Grenze bezeichnet, bis zu der die Gewalten oder Geister der Form gehen. Und nunmehr kommen wir zu der Grenze, welche wir bezeichnen durch die Marke der Venus. Bis zur Venus reicht das Herrschaftsgebiet der Geister der Persönlichkeit oder Ar-

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chai. Dann kommen wir zu dem Herrschaftsgebiete, das wir bezeichnen mit der Marke des Merkur. Also bis hier herein, zur Venus, reicht das Herrschaftsgebiet der Geister der Persönlichkeit; bis hierher, zum Merkur, reicht das Herrschaftsgebiet derjenigen Wesenheiten, die wir die Erzengel oder Feuergeister nennen. Und jetzt kommen wir der Erde schon sehr nahe. Wir können jetzt das Herrschaftsgebiet bezeichnen, welches, zu seiner Marke den Mond hat, und kommen jetzt dazu, hierher die Erde zu zeichnen.

Sie müssen sich also denken die Erde als Ausgangspunkt, müssen sich denken um die Erde herum ein Herrschaftsgebiet, das bis zum Mond reicht; dann kommt ein Herrschaftsgebiet, das bis zum Merkur reicht, dann ein Herrschaftsgebiet bis zur Venus, dann eines bis zur Sonne. Nun werden Sie erstaunt sein über die Reihenfolge der einzelnen Planeten, so wie ich sie gegeben habe. Wenn hier die Erde und hier die Sonne ist, so würden Sie glauben, daß ich hierher zeichnen müßte den Merkur in Sonnennähe und hierher die Venus. Das ist aber nicht richtig, denn die beiden Planeten wurden in bezug auf ihre Namen verwechselt durch die spätere Astronomie. Was man heute Merkur nennt, wird in allen alten Lehren Venus genannt, und was man heute Venus nennt, heißt in allen alten Lehren Merkur. Also wohlgemerkt: Man versteht die alten Schriften und die alten Lehren nicht, wenn man dasjenige, was dort über Venus oder Merkur gesagt ist, auf das bezieht, was heute mit denselben Namen gemeint ist. Was über die Venus gesagt wird, muß auf den heutigen Merkur bezogen werden, und was über den Merkur gesagt wird, auf die Vends, denn diese beiden Bezeichnungen sind später miteinander verwechselt worden. Bei der Gelegenheit, wo man das Weltensystem umgedreht hat, wo die Erde entkleidet worden ist ihrer Mittelpunktsstellung, da hat man nicht bloß die Perspektive geändert, sondern man hat Merkur und Venus umeinander herumkollern lassen in bezug auf die alten Bezeichnungen.

Nun werden Sie sehr leicht das, was da aufgezeichnet ist, in Einklang bringen können mit dem physischen Weltensystem. Sie brauchen sich nur zu denken: Hier ist die Sonne Sonne, um die Sonne dreht sich die Venus Venus; weiter um die Sonne dreht sich der Merkur Merkur,

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Zeichnung aus GA 110, S. 101
Zeichnung aus GA 110, S. 101

dann die Erde mit dem Mond Mond; es drehen sich herum Mars Mars, Jupiter Jupiter; dann Saturn Saturn. Sie müssen sich die physischen Bewegungen so denken, daß sich jeder Planet um die Sonne bewegt. Aber Sie können sich doch eine solche Stellung denken, daß sozusagen die Erde hier steht und daß sich die andern Planeten so gedreht haben, daß sie hinter der Sonne stehen auf ihrem Weg. Also wenn ich das zeichnen will, so wäre es so: Wir zeichnen unser gewöhnliches physisches System auf. Wir zeichnen in den einen Brennpunkt die Sonne, lassen herumgehen um die Sonne Venus, Merkur, Erde mit ihrem Mond: Das ist die Erde, Merkur, Venus

Zeichnung aus GA 110, S. 101
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nach der alten Bezeichnung, der nächste, der folgt, ist der Mars, der nächste, nach den Planetoiden, Jupiter, und dann kommt Saturn. Sie denken es sich nun so, daß, während da unten die Erde steht, dann Merkur und Venus kommen, daß dann der Mars da oben steht, daß der Jupiter da steht und so weiter. Jetzt haben Sie die Sonne, den [heutigen] Merkur, die heutige Venus hier. Nicht wahr, da diese Planeten alle möglichen Lagen gegeneinander einnehmen, so können sie doch auch einmal so stehen (siehe Zeichnung S. 101, unten). Das wird plausibel sein. Hiermit ist das gegenwärtige physische System gezeichnet, es ist nur ein Zeitpunkt gewählt, wo, wenn die Erde, der Merkur und die Venus auf der einen Seite der Sonne stehen, die anderen Planeten Mars, Jupiter und Saturn auf der anderen Seite stehen. Das ist hier gezeichnet, weiter gar nichts. Hier ist Erde, Merkur, Venus, und auf der anderen Seite der Sonne Mars, Jupiter, Saturn. Also es handelt sich nur um eine Perspektivenänderung. Dieses System ist durchaus zu denken, aber nur, wenn diese Konstellation da ist. Sie war tatsächlich da in einer Zeit, in der oberhalb des Saturn die Zwillinge waren. Da konnte man nun hellseherisch besonders gut beobachten die Herrschaftsverhältnisse der geistigen Hierarchien. Da zeigte sich denn, daß rings um die Erde herum bis zum Mond die Sphäre der Engel ist. Wirklich, wenn man nicht das physische System zugrunde legt, sondern diese eigentümliche Konstellation, dann ist um die Erde der Kreis der Engel bis zum Mond, dann weiter bis zum Merkur der Kreis der Erzengel, dann bis zur Venus der Kreis der Geister der Persönlichkeit, bis zur Sonne zunächst der Kreis der Gewalten oder Exusiai oder Geister der Form; dann kommt der Kreis, wie ich ihn charakterisiert habe gestern, der Virtutes oder Mächte, dann der Kreis der Herrschaften und dann derjenige der Throne (siehe Zeichnung S. 103).

Also wenn man vom Kopernikanischen und Ptolemäischen Weltensystem spricht, so handelt es sich darum, daß man klar ist darüber, daß im Ptolemäischerr System etwas zurückgeblieben ist von der Konstellation der waltenden Geister, und da muß man die Erde als Anfangspunkt der Perspektive nehmen. Es wird eine Zukunft kommen, da wird dieses Weltensystem wieder richtig sein, weil der

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Zeichnung aus GA 110, S. 103
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Mensch wieder wissen wird von der geistigen Welt. Hoffentlich werden dann die Menschen weniger fanatisch sein als unsere Gegenwart. Unsere Gegenwart sagt: Die Leute vor Kopernikus haben alle Unsinn geredet, haben alle ein primitives Weltensystem gehabt. Seit Kopernikus wissen wir endlich das richtige, und alles andere ist falsch, und bis in die unendlichsten Zeiten hinein, und wenn es Jahrmillionen wären, wird natürlich, weil das Kopernikanische System das richtige ist, immer dieses gelehrt werden. - So ungefähr denken und reden die Menschen der Gegenwart. Es gab kaum jemals eine so abergläubische Bevölkerung, als die gegenwärtigen astronomischen Theoretiker sind, und es gab kaum jemals einen so großen Fanatismus, als er gerade auf diesem Gebiet herrscht. Zukünftige Generationen werden hoffentlich toleranter sein und werden sagen: Vom 15., 16. Jahrhundert an haben die Menschen das Bewußtsein verloren gehabt, daß es eine geistige Welt gibt und daß man in der geistigen Welt andere Perspektiven hat, daß man da die Himmelskör-

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per anders anordnen muß, als wenn man sie bloß physisch beobachtet. Vorher war das vorhanden, nachher kam die Zeit, in welcher die Menschen nur physisch die Anordnung der Himmelskörper betrachteten. Schön, das kann man auch, werden die Menschen der Zukunft sagen, vom 16. Jahrhundert ab war das ganz richtig. Die Menschen mußten eine Weile absehen von alledem, was in der geistigen Welt ist, aber dann haben sie sich wieder besonnen, die Menschen, darauf, daß es eine geistige Welt gibt, dann sind sie wieder zurückgekommen zu der ursprünglichen spirituellen Perspektive. - Die Menschen der Zukunft werden hoffentlich begreifen, daß einmal auch die astronomische Mythologie möglich war, nicht nur andere Mythologien, und werden nicht mit derselben Geringschätzigkeit auf unsere Zeit blicken, wie die Menschen der Gegenwart in ihrem Aberglauben auf ihre Vorfahren schauen.

Wir sehen also, daß das Kopernikanische Weltensystem einfach deshalb ein anderes geworden ist, weil bloß physische Anschauungen dabei zu Rate gezogen worden sind. Vorher waren geistige Anschauungen noch als Reste geblieben im Ptolemäischen Weltensystem. Aber nur dadurch, daß man dieses andere Weltensystem in Betracht zieht, kann man sich überhaupt eine Vorstellung machen von dem Walten und Wirken der geistigen Wesenheiten innerhalb unseres Sonnen-Planeten-Systems. Da halten wir die geistigen Verhältnisse fest, indem wir sagen: Eben bis zum Mond walten die Engel, bis zum Merkur die Erzengel, bis zur Venus die Geister der Persönlichkeit, bis zur Sonne die Gewalten, bis zum Mars die Mächte. Hier kommen dann die Wesenheiten, die wir nennen Herrschaften, und hier endlich die Throne. Wir brauchen also bloß in das physische System andere Linien hineinzuzeichnen, dann haben wir in diesen Linien die Herrschaftsbereiche der Hierarchien abgegrenzt. Für die geistigen Wirksamkeiten steht eben gar nicht unsere Sonne im Mittelpunkt des Systems, sondern die Erde. Daher haben alle Zeiten, in denen man das Wesentliche in die geistige Entwickelung gelegt hat, gesagt: Gewiß, die Sonne ist meinetwillen ein vornehmerer Himmelskörper, auf ihm sind Wesenheiten entwickelt, die höher stehen als der Mensch; aber worauf es ankommt in der Entwickelung, das ist der Mensch, der auf

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der Erde lebt. Und wenn sich die Sonne getrennt hat, so hat sie es deshalb getan, damit der Mensch in der richtigen Weise sich fortentwickeln kann. Würde die Sonne mit der Erde vereinigt geblieben sein, so hätte der Mensch niemals im richtigen Tempo vorwärts kommen können. Das war nur möglich dadurch, daß die Sonne mit denjenigen Wesenheiten, die ganz andere Verhältnisse vertragen, weggegangen ist. Sie hat die Erde sozusagen für sich allein gelassen, damit dann der Mensch sein Tempo der Entwickelung einschlagen konnte.

Ein Weltensystem wird so oder so, je nachdem man den Aus­gangspunkt, die Perspektive, wählt. Fragt man sich innerhalb unseres Weltensystems, wo der Mittelpunkt liegt in bezug auf das, was rein physische Sinne sehen können, dann Kopernikanisches Weltensystem! Fragt man nach der Anordnung unseres Sonnen­systems, welche von den Herrschaftsgebieten der geistigen Hier­archien ausgeht, dann müssen wir noch immer die Erde in den Mittelpunkt stellen, dann bekommen wir andere Grenzlinien, dann sind die Planeten etwas ganz anderes, nämlich Grenzmarken für die Herrschaftsgebiete der einzelnen geistigen Hierarchien.

Und nunmehr werden Sie leicht das, was eben gesagt worden ist über die räumliche Verteilung der einzelnen Herrschaftsgebiete, in Zusammenhang bringen können mit dem, was vorhin über die Aufgabe und Mission der einzelnen Wesenheiten gesagt worden ist. Diejenigen Wesenheiten, die der Erde am nächsten sind, die sozusagen im unmittelbaren Umkreis der Erde wirken bis zum Mond hinauf, das sind die Engel. Von diesem Gebiete aus lenken sie das Leben der einzelnen Individualität, wie sie durchgeht von Inkarnation zu Inkarnation. Dagegen bedarf es mehr, um ganze Völkermassen auf der Erde in entsprechender Weise zu verteilen und ihnen ihre Mission zuzuteilen. Daß da der Weltenraum mitwirken muß, kann Ihnen eine einfache Überlegung zeigen. Nicht wahr, es hängt wirklich nicht bloß von irdischen, sondern von kosmischen Verhältnissen ab, ob irgendeine Bevölkerung so oder so in ihrem Charakter veranlagt ist. Denken Sie nur daran, daß eine Rasse mit anderen, sagen wir, Haut- und Haarverhältnissen anders wirkt als eine andere Rasse - da wirken kosmische Verhältnisse mit, Verhältnisse, die aus dem Himmelsraum

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herunter geregelt werden müssen, wirken mit. Das geschieht aus einem Herrschaftsgebiet, das bis zum Merkur, bis zur Grenze der Erzengel-Wirksamkeit geht. Und dann, wenn die ganze Menschheit, wie sie auf der Erde sich entwickelt, gelenkt und geleitet werden soll, dann muß das aus noch weiterem Weltenraum herein geschehen, aus einem Weltenraum, der bis hinauf zur Venus reicht. Wenn nunmehr aber gelenkt und geleitet werden soll die Aufgabe der Erde selber, dann muß das vom Mittelpunkt des ganzen Systems heraus geschehen.

Ich habe Ihnen gesagt: Unsere Menschheit entwickelt sich durch Saturn, Sonne, Mond, Erde, Jupiter, Venus und Vulkan. Die Wesenheiten der geistigen Hierarchie, die von einem Planeten zum andern hinüber die Menschheitsmission dirigieren, das sind die Gewalten, die Geister der Form. Die müssen an einem auserlesenen Platz sein; sie sind eben so, daß ihr Herrschaftsgebiet bis hinauf zur Sonne geht. Die Sonne war ja schon da als ein besonderer Körper neben dem alten Mond, sie ist jetzt wieder da neben der Erde, wird auch noch neben dem Jupiter sein. Ihr Herrschaftsgebiet geht über den einzelnen Planeten hinaus. Daher muß das Dasein der Sonne verbunden sein mit denjenigen geistigen Wesenheiten, deren Herrschaftsgebiet auch hinausgeht über den einzelnen Planeten. Insofern ist also die Sonne allerdings ein ausgezeichneter Körper, daß bis zu ihr jenes Herrschaftsgebiet geht, das sich erstreckt über den einzelnen Planeten hinaus. So sehen Sie, daß wir eigentlich den äußeren Raumkreis, den äußeren Wohnort der Hierarchien finden nicht so sehr auf den einzelnen Planeten, als in den Kreisen, die durch die Planeten begrenzt werden wie durch Marken. Wenn Sie sich den ganzen Umkreis denken von der Erde bis zum Mond, so ist er ausgefüllt mit Engelwirksamkeit, und den Umkreis von der Erde bis zum Merkur, so ist er ausgefüllt mit der Wirksamkeit der Erzengel und so weiter.

Also wir haben es mit Raumsphären zu tun, und die Planeten sind die Marken, die Grenzsteine für diese Raumwirksamkeiten der höheren Wesenheiten. Wir sehen also, daß sozusagen eine fortgehende Linie der Vollkommenheit zu suchen ist vom Menschen nach aufwärts. Der Mensch selber ist an die Erde gefesselt; dasjenige, was als Ewiges von einer Inkarnation zur andern geht, wird gelenkt von

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Wesenheiten, die nicht nur an die Erde gefesselt sind, sondern die den Luftkreis und das, was über ihm liegt bis zum Mond hinaus, durchmessen - und so weiter hinauf.

Nun ist der Mensch auf unserer Erde in Entwickelung begriffen seit uralten Zeiten, und es geht in bezug auf den Menschen in seiner ganzen Entwickelung auf der Erde geradeso, wie es geht mit dem Verhältnis zwischen dem kleinen Kind und dem erwachsenen Menschen: Der letztere lehrt das kleine Kind. So geht es nun auch in bezug auf die Hierarchien im Weltenall. Der Mensch, der an die Erde gefesselt ist, kann sich erst nach und nach hinaufringen zu einer Erkenntnis, die er notwendig hat, zu den Geschicklichkeiten, die er notwendig hat auf der Erde. Die höheren Wesenheiten müssen ihn unterrichten. Was muß zu diesem Zweck geschehen? Es müssen in den Anfangszeiten des Erdendaseins solche Wesenheiten, die eigentlich sonst nicht an die Erde gefesselt sind, aus den höheren Sphären heruntersteigen. Und das geschieht wirklich ! Wesenheiten, welche sonst nur zu leben brauchten im Umkreis der Erde, die müssen heruntersteigen, um dasjenige, was sie schon können als die älteren, vollkommeneren Glieder der Hierarchie, den Menschen mitzuteilen. Sie müssen sich in menschlichen Körpern verkörpern - nicht zu ihrer eigenen Entwickelung, denn sie brauchen das nicht -, geradeso wie der erwachsene Mensch das Abc nicht zu seiner Entwickelung betreibt, sondern damit er das die Kinder lehren kann. So sehen wir zurück in die atlantische, in die lemurische Zeit, wo aus dem Umkreis der Erde heruntersteigen Wesenheiten, die zu diesem Umkreis gehören, sich in Menschenleibern verkörpern und Lehrer der Menschen werden. Das sind Wesenheiten, die den höheren Hierarchien, denen von Merkur und Venus, angehören; die Venus- und Merkursöhne steigen herunter und werden die Lehrer der jungen Menschheit. So daß es in dieser jungen Menschheit solche Menschen gibt, die eigentlich Maj a darstellen in ihrem Wandeln auf der Erde. Es gab solche Menschen. Sagen wir einmal, um sie deutlich zu charakterisieren: Irgendein normal entwickelter Mensch der lemurischen Zeit begegnete einem solchen anderen Menschen. Äußerlich sah er nicht viel anders aus als die andern, aber in ihn war gleichsam hineingefahren ein Geist, dessen Gebiet bis zum Merkur oder bis zur Venus hinaufreichte. So

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stellte das Äußere eines solchen Menschen eigentlich eine Maja, eine Illusion dar. Er schaute nur so aus wie die anderen Menschen, war aber etwas ganz anderes: ein Merkur- oder ein Venussohn. Diese Erscheinung gibt es durchaus in der Morgenröte der menschlichen Entwickelung. Die Merkur- und Venussöhne stiegen herunter und wandelten so unter den Menschen, daß sie auch innerlich nun den Charakter hatten, den Merkur- und Venuswesen haben. Wir haben gesagt, daß die Venuswesen die Geister der Persönlichkeit sind. Solche Wesen wandelten als Menschen auf der Erde, die äußerlich eng begrenzte menschliche Persönlichkeiten waren, die aber in ihrer gewaltigen Macht die Menschheit lenkten. Das waren die großen Herrschaftsverhältnisse in der lemurischen Zeit, wo die Venussöhne lenkten die ganze Menschheit. Merkursöhne lenkten Teile der Menschheit; sie waren so mächtig wie jetzt diejenigen, die wir Völker- oder Rassengeister nennen.

Maja oder Illusion ist nicht nur im allgemeinen in der Welt vorhanden, sondern auch in bezug auf den Menschen. Der Mensch, wie er vor uns steht, kann so aussehen, daß sein Aussehen eine Wahrheit ist, daß sein Äußeres seiner Seele genau entspricht, oder aber es ist eine Maja: In Wahrheit hat er eine Aufgabe, die entspricht der Aufgabe eines Merkur- oder Venussohnes. Das ist gemeint, wenn davon gesprochen wird, daß im Grunde genommen die führenden Individualitäten der alten Zeiten, so wie sie auf der Erde wandelten, mit ihrem gewöhnlichen Namen eine Maja vorstellen, und das hat H. P. Blavatsky gemeint, als sie darauf aufmerksam gemacht hat, daß die Buddhas eine Maja darstellen. Sie können dieses Wort selber finden in der «Geheimlehre». Diese Dinge stammen durchaus aus den Lehren der heiligen Mysterien; man muß sie nur verstehen.

Nun obliegt es uns zunächst, zu fragen: Wie geschieht es denn, daß solch ein Venussohn heruntersteigt? Wie geschieht es, daß ein Bodhisattva auf der Erde leben kann? Die Wesenheit eines Bodhisattva, die Wesenheit von Merkur- und Venussöhnen, sie bildet ein wichtiges Kapitel in der Entwickelung unserer Erde in bezug auf ihren Zusammenhang mit dem Kosmos selber. Daher haben wir morgen zu betrachten die Natur der Merkur- und Venussöhne, der Bodhisattvas oder Dhyani-Buddhas.

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SIEBENTER VORTRAG Düsseldorf, 16. April 1909

Gerne möchte ich im Beginne des heutigen Vortrages noch eine Bemerkung machen, die sich auf den Schluß des gestrigen Vortrages bezieht. Ich habe gesehen, daß einige der verehrten Zuhörer einen gewissen Wert darauf gelegt haben - und natürlich kann man das durchaus als einen Gedanken fassen -, daß in der skizzenhaften Zeichnung, die ich gegeben habe, die einzelnen Planeten mit der Sonne alle in einer Reihe standen, also eine Art von allgemeiner, wie man sagt, Konjunktion aufgezeichnet worden ist, aber ich bemerke ausdrücklich, daß es darauf bei dem, um was es sich han­delt, gar nicht ankommt. Wir brauchen das später nämlich. Es ist notwendig, daß wir uns keinen falschen Vorstellungen hingeben.

Wir zeichnen uns zunächst auf im Sinne des kopernikanischen Systems die Sonne; dann dasjenige, was man jetzt nennt den Mer­kur, was man im Esoterischen aber nennt die Venus; dann die Venus, respektive den Merkur im esoterischen Sinn. Dann kommt im Sinne des kopernikanischen Systems die Erde mit ihrem Mond, dann folgt die Marsbahn, dann die Jupiterbahn, schließlich die Saturnbahn. Das würde also kopernikanisches Weltensystem sein. Und nun habe ich gesagt, ich möchte gerne die Sache so machen, wie es gelehrt worden ist in einer Zarathustra-Schule. Sie dürfen nicht denken, daß das Zarathustra immer selber gelehrt haben muß; das sind elementare Wahrheiten, die sind gelehrt worden in den Zarathustra-Schulen. [Dieselbe Zeichnung wie auf Seite 103.]

Wenn wir uns nun denken, da sei das Sternbild der Zwillinge, dann nahm man diejenigen Punkte, die einfach in dieser Linie, bis Sonne, liegen. Verbinden Sie - es ist gleichgültig, ob eine solche Konjunktion vorhanden ist oder nicht - einfach die Sonne mit dem Sternbild der Zwillinge. Wo auch immer Saturn, Jupiter, Mars stehen, darauf kommt es nicht an, ich habe nur, um die Bahnen zu bezeichnen, dies hierher gezeichnet. Das sind zunächst die Grenzpunkte für die einzelnen Hierarchien.

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Nun müssen wir, wenn wir den Bereich des Saturn zum Beispiel aufzeichnen wollen, uns nicht die Sonne, sondern die Erde als Mit­telpunkt denken und müssen eine Art von Kreis - es ist in Wirk­lichkeit kein Kreis -, eine Art von Eiform zeichnen, so daß die Erde Mittelpunkt wird. Ebenso müssen wir das für die anderen Himmelskörper tun. Also ich bitte, nicht das Nebensächliche in dieser Zeichnung für die Hauptsache zu halten. Die Hauptsache besteht darin, daß wir die entsprechenden Figuren für die Herr­schaftsgebiete der betreffenden Hierarchien herausbekommen.

Heute wollen wir uns eingehender beschäftigen mit der Wesen­heit derjenigen Glieder der höheren Hierarchien, die unmittelbar über dem Menschen stehen. Es ist gut, wenn wir, um das zu stu­dieren, einmal vom Menschen ausgehen. Denn nur dadurch, daß wir uns vollständig klarmachen, was wir wiederholt über das Wesen des Menschen und seine Entwickelung gesagt haben, kön­nen wir aufsteigen zum Wesen der Glieder höherer Hierarchien.

Wir wissen, daß der Mensch, so wie er zunächst die Erde betre­ten hat und sich auf der Erde entwickelt, im wesentlichen aus vier Gliedern besteht. Diese vier Glieder sind also der physische Leib, der Ätherleib, der astralische Leib und das Ich. Wir wollen heute schematisch einmal hinzeichnen, so wie wir es gerade brauchen, diese vier Glieder der menschlichen Wesenheit. Wir zeichnen zu­nächst des Menschen physischen Körper als einen Kreis, ebenso den Ätherleib, den astralischen Leib und endlich das Ich als einen kleinen Kreis. Sie wissen nun, wie des Menschen Entwickelung vor sich geht. Der Mensch beginnt im Laufe seiner Erdenentwickelung vom Ich aus den Astralleib zu bearbeiten. Und wir können im all­gemeinen sagen: So viel der Mensch von seinem Ich aus am astra­lischen Leib verarbeitet hat so, daß dieser verarbeitete Teil des Astralleibes unter die Herrschaft des Ich gekommen ist, so viel nennt man Manas oder Geistselbst; so daß also eigentlich Manas oder Geistselbst, wie oft betont worden ist, nicht wie irgend etwas neu Angeflogenes anzusehen ist, sondern einfach ein umgewandel­tes Produkt des Astralleibes des Menschen ist. Wohlgemerkt, alle diese Dinge, die jetzt hier gesagt werden, gelten für den Menschen. Es ist wichtig, daß wir uns das nicht

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verallgemeinern, sondern uns klarwerden, daß die Wesen der Welt sehr, sehr verschieden von­einander sind.

Nun zeichnen wir als ein fünftes Glied den umgewandelten Astralleib, also Manas als einen besonderen Kreis - eigentlich müßte es ja in den Astralleib hineingezeichnet werden. Ebenso müssen wir hier darüber zeichnen den umgewandelten Ätherleib, denn so viel von dem Ätherleib umgewandelt ist, bezeichnen wir als Buddhi oder Lebensgeist, und wenn er ganz umgewandelt ist, so ist er eben ganz Buddhi. Ebenso ist der physische Körper zu Atma umgewandelt, wenn wir den Menschen in der Vollkommenheit betrachten, die er erlangen kann in der Entwickelung durch Jupiter, Venus und Vulkan. Wenn der Mensch also im Vulkanzustand seine höchste Vollkommenheit erreicht haben wird, so können wir ihn schematisch in der folgenden Art zeichnen: Wir müßten sagen, wir haben sein Atma, Buddhi, Manas, das Ich, den astralischen Leib, den Ätherleib, den physischen Leib. Und wir würden dann in diesem Schema als das Charakteristische anzusehen haben, daß der Mensch mit seinen sieben Prinzipien ein Ganzes ist, daß diese sieben Prin­zipien alle ineinander sind. Das ist das Wesentliche.

Denn wenn wir jetzt gehen zu den Gliedern der nächsten Hier­archie, zu den Engeln, so ist das bei ihnen nicht der Fall. Wir kön­nen dieses Schema auf den Menschen anwenden, aber nicht auf irgendein Engelwesen. Da müssen wir sagen: dieser Engel hat phy­sischen Leib, 1, Ätherleib, 2, und Astralleib, 3, entwickelt, so daß diese in gewisser Beziehung ein Ganzes geben. Aber nun müssen wir das Ich, 4, davon getrennt zeichnen, Manas, 5, Buddhi, 6, und Atma, 7. Wenn Sie sich die Natur eines Engels klarmachen wollen, so müssen Sie sich denken, daß die höheren Glieder, die er hat und zu denen er sich ja entwickeln kann - in Wirklichkeit hat er ja erst das Manas vollständig ausgebildet, die anderen zwei wird er erst später entwickeln -, daß diese höheren Glieder sozusagen in einer geistigen Welt über demjenigen schweben, was von ihm im Physischen vorhanden ist. Wenn man also die Natur eines Engels studieren wollte, so würde man sich sagen müssen: Der Engel hat nicht ein solches auf der Erde in einem Körper unmittelbar herum­wandelndes Ich wie der Mensch. Er

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entwickelt auch nicht sein Manas auf der jetzigen Stufe seiner Entwickelung auf der Erde. Da­her schaut auch das, was von ihm auf der Erde ist, gar nicht so aus, als wenn es zu einem geistigen Wesen gehören würde. Wenn Sie einem Menschen begegnen, so sehen Sie ihm an: der hat seine Prinzipien in sich, der hat daher alles organisch gegliedert. Wenn Sie einen Engel aufsuchen wollen, dann müssen Sie berücksich­tigen, daß sein Physisches hier unten nur etwas ist wie ein Spiegel­bild seiner geistigen Prinzipien, die auch nur im Geistigen zu schauen sind. Im fließenden und rieselnden Wasser, in dem sich in Dunst auflösenden Wasser, ferner in den Winden der Luft und in den durch die Luft zuckenden Blitzen und dergleichen, da haben Sie den physischen Körper der Engelwesen zu suchen. Und die Schwierigkeit besteht zunächst für den Menschen darin, daß er glaubt, ein Körper müsse ringsherum bestimmt begrenzt sein. Dem Menschen wird es schwer, sich zu sagen: Ich stehe vor einem auf­steigenden oder herabfallenden Nebel, ich stehe vor einer sich zer­stäubenden Quelle,

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ich stehe im dahinbrausenden Wind, ich sehe den Blitz aus den Wolken schießen und weiß, daß das die Offen­barungen der Engel sind; und ich habe zu sehen hinter diesem phy­sischen Leib, der eben nicht so begrenzt ist wie der menschliche, ein Geistiges.

Der Mensch soll alle seine Prinzipien in sich abgeschlossen ent­wickeln; damit hängt es zusammen, daß er sich nicht vorstellen kann, daß ein physischer Leib verschwimmend, verschwebend sein kann, daß er gar nicht einmal richtig abgeteilt zu sein braucht. Sie müssen sich durchaus denken, daß achtzig Engel zusammengehören, die in einer einzigen Partie dieser oder jener Wasserfläche den dichtesten Teil ihres physischen Leibes haben. Es braucht auch gar nicht dieser physische Leib der Engel so aufgefaßt zu werden, daß er überhaupt begrenzt sein müßte, es kann hier ein Stück Wasser dazu gehören, weit weg ein anderes Stück. Kurz, wir sehen, daß wir uns alles, was uns umgibt als Wasser, Luft und Feuer der Erde, daß wir uns das vorzustellen haben als in sich enthaltend die Körper der nächsten über dem Menschen stehenden Hierarchie. Und es muß mit hellseherischem Blick hineingeschaut werden in die astra­lische Welt, um das Engel-Ich und Engel-Manas zu erblicken - das schaut uns aus der höheren Welt an. Und das Gebiet in dem Son­nensystem, wo wir zu forschen haben, wenn wir nach den Engelwesen suchen, das geht bis zu der Marke des Mondes. Bei diesen Engeln ist die Sache nur noch verhältnismä ßig einfach, denn da liegt sie so, daß wenn wir zum Beispiel da unten den physischen Leib eines Engels in einer Wassermasse oder dergleichen haben und wir hellseherisch dieses Wassergebiet oder einen Wind betrachten, daß wir darin einen Ätherleib und einen astralischen Leib finden. Daher sind diese drei Dinge auch hier zusammengezeichnet wor­den. Natürlich ist das, was im Wind dahinsaust, was im Wasser dahinfließt oder zerstiebt, nicht nur das materielle Abbild, das der grobe Verstand sieht, es lebt eben in der mannigfaltigsten Weise in Wasser, Luft und Feuer Ätherisches und Astralisches der Engel, der nächsten Hierarchie über dem Menschen. Wollen Sie dafür die geistig-seelische Wesenheit dieser Engel suchen, dann müssen Sie im astralischen Gebiet suchen, dann müssen Sie dort hinein hell­seherisch schauen.

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Wollen wir aber gleich die nächste Stufe, die der Erzengel zeich­nen, da liegt die Sache noch anders. Die Erzengel haben überhaupt dasjenige, was wir hier als den astralischen Leib gezeichnet haben, gar nicht verbunden mit physischem Leib und Ätherleib; und was wir von ihnen suchen können als ihr unterstes Glied, das müssen wir so zeichnen: physischer Leib, Ätherleib, 1, 2, das haben sie sozusagen getrennt, und alle die höheren Prinzipien sind jetzt in einer höheren Welt da droben. So daß wir von den Erzengeln das vollständige Bild nur haben, wenn wir an zwei Orten suchen, wenn wir uns sagen: Da ist nicht, wie beim Menschen, alles in einer ein­zigen Wesenheit vereinigt; da ist gleichsam oben das Geistige und unten spiegelt sich das Geistige. - Es kann sich ein physischer Leib und ein Ätherleib für sich nur vereinigen, wenn dieser physische Leib nur in Luft und Feuer ist. Also die Erzengel könnten Sie zum Beispiel nicht in irgendeiner Wassermasse daherbrausen fühlen ihrem physischen Leibe nach, sondern Sie könnten sie nur in Wind und Feuer wahrnehmen, und zu diesem dahinbrausenden Wind und zu diesem Feuer müssen Sie also hellseherisch in der geistigen Welt das geistige Gegenstück suchen. Das ist nicht mit seinem physischen Leib, auch nicht einmal mit seinem Ätherleib vereint.

Und endlich kommen wir zu denjenigen Wesenheiten, die wir als Archai, Urbeginne, Urkräfte, Geister der Persönlichkeit bezeich­nen. Da können wir unten überhaupt nur den physischen Leib zeichnen, alles andere ist oben in der geistigen Welt. Solch ein phy­sischer Leib, der kann nur im Feuer leben. Nur in Feuerflammen können Sie den physischen Leib der Urkräfte wahrnehmen. Wenn Sie das dahinzüngelnde Feuer des Blitzes sehen, so können Sie sich jedesmal sagen: da drinnen ist etwas vom Leib der Urkräfte, aber oben in der geistigen Welt, heliseherisch werde ich das geistige Gegenbild finden, das getrennt ist in diesem Falle von seinem phy­sischen Leibe. Gerade bei diesen Archai, bei den Urbeginnen oder

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Geistern der Persönlichkeit kann sich das hellseherische Vermögen die Sache verhältnismäßig einfach machen. Denken Sie sich, daß diese Geister der Persönlichkeit in dem Bereiche sind, das bis zum astronomischen Merkur, das ist bis zur Venus im Sinne der Mysterien, reicht. Nehmen wir an, daß es jemand dahin gebracht hat, das, was da droben auf dem Merkur sich entwickelt, beobach­ten zu können: da kann er diese hoch entwickelten Wesenheiten wahrnehmen, diese Geister der Persönlichkeit. Wenn er hellsehe­risch den Blick hinaufrichtet zur Venus, um da droben die Ver­sammlung der Geister der Persönlichkeit zu beobachten, und dann den Blitzstrahl durch die Wolken zucken sieht, da sieht er in diesem Blitzstrahl sich spiegeln die Geister der Persönlichkeit, denn da drinnen haben sie ihren Leib.

Wir kommen dann zu den höheren geistigen Wesenheiten hin-auf, die bis zur Sonnenmarke reichen. Sie interessieren uns heute weniger, diese Gewalten, Exusiai. Nur das sei hervorgehoben, daß ihre ausführenden Organe die Venuswesen und die Merkurwesen sind - die Venuswesen, welche im Feuer, die Merkurwesen, welche im Feuer und Wind ihren physischen Leib haben. Ubersetzen Sie sich das so, daß Sie sagen, diejenigen Wesenheiten, die in der Sonne leben, machen zu ihren untergeordneten Organen die Venus-geister in Feuerflammen und die Merkurgeister im Windesbrausen:

Lesen Sie das, diese Dinge in den religiösen Urkunden sind absolut herausgeholt aus den geistigen Tatsachen und entsprechen den Beobachtungen des heliseherischen Vermögens.

Also wir haben gesehen, daß mit unserem eigenen Dasein ver-knüpft sind zunächst diese drei über uns stehenden Hierarchien. Der Mensch ist dieses Wesen, was er ist, dadurch, daß er etwas ab-bekommen hat vom Festen, von der Erde. Das macht ihn so getrennt von allen anderen Wesen, das macht ihn zu einem zusam­mengehörigen, aus einzelnen Gliedern bestehenden Wesen. Der Mensch war auf dem Monde auch noch ein solches Wesen wie die anderen, da hat er Verwandlungen durchgemacht, wie eben Wassermassen,

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die einen immerfort sich wandelnden Leib bilden. Erst auf der Erde ist der Mensch sozusagen eingefangen worden in seine Haut und bildet nun ein abgeschlossenes Wesen, so daß wir sagen können: Der Mensch besteht aus physischem Leib, Ätherleib, astra­lischem Leib und Ich. - Diese Abgeschlossenheit ist im Grunde genommen noch gar nicht so lange her. Wenn wir zurückgehen in die alte atlantische Zeit, dann treffen wir noch in der ersten Epoche der atlantischen Zeit einen Menschen, der noch nicht das Ich voll­ständig in sich fühlte, der gewissermaßen noch darauf wartete, das Ich vollständig zu empfangen. Und würden wir weiter zurückgehen in der Erdenentwickelung, dann müßten wir sagen: Was wir da unten vom Menschen haben auf der Erde, das besteht doch erst aus physischem Leib, Ätherleib und astralischem Leib. Und gehen Sie zurück in die lemurische Zeit, so finden Sie einen Menschen unten auf der Erde, der in seiner Art unten nicht mehr physischen Leib, Ätherleib und astralischen Leib hat, als auch die Engel unten haben. Mit dem Ich-werden der Menschen, von diesem Zeitpunkt an durcb die atlantische Zeit hindurch, kommt die Vereinigung. Also es wan­dein in der lemurischen Zeit auf der Erde herum Menschen, die nur physischen Leib, Ätherleib und Astralleib haben; aber das sind keine Menschen, die im heutigen Sinne denken, die sich im heu­tigen Sinne menschlich entwickeln können.

Und jetzt geschieht auf ursserer Erde etwas h&hst Merkwür­diges. Diese Menschen, die da in der lemurischen Zeit herumwan­deIn und nur den physischen Leib, den Ätherleib und den Astral­leib haben, die können sich selber nicht helfen; sie kennen sich nicht aus auf der Erde, wissen nicht, was sie tun sollen auf der Erde. Zu diesen Wesenheiten steigen nun herunter aus dem Gebiete des Himmels zunächst die Bewohner der Venus, die, weil sie soc:u­sagen zu einem physischen Leibe eine Beziehung haben, gerade dadurch den physischen Leib der ersten Erdenbewohner durch-strahlen und beseelen können. So haben wir also einzelne unter diesen lemurischen Menschen, die wandeln unter der ganzen Masse der Menschen auf ganz eigentämliche Art herum, sie haben einen anderen physischen Leib als die anderen. Ein solcher besonders

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begnadeter Mensch hatte nicht einen gewöhnlichen physischen Leib, sondern einen solchen, der von einern der Venusgeister, der Geister der Persönlichkeit, beseelt, durchseelt war. Dadurch aber, daß dieser Mensch der alten lemurischen Zeit mit einem Venusgeist in seinem physischen Leibe herumwandelte, hatte er einen gewaltigen Einfluß auf seine ganze Umgebung. Solche Lemurier unterschieden sicb äußerlich gar nicht besonders von ihren Genossen; aber weil in ihrem physischen Leibe stellvertretend ein Geist der Persönlichkeit war, wirkten diese auserlesenen Individuen suggestiv im höchsten Sinne des Wortes auf ihre Umgebung. Die Achtung und Ehrfurcht, der Gehorsam, den man ihnen entgegenbrachte - demgegenüber gibt es heute gar nichts Gleiches. Alle Wanderzüge auf der Erde, die unternommen wurden, um die einzelnen Gebiete der Erde zu bevölkern, wurden geführt von solchen Wesenheiten, in die hinein­gefahren waren Geister der Persönlichkeit. Da bedurfte es keiner Sprache, die gab es damals nicht, es bedurfte auch keiner Zeichen, sondern daß eine solche Persönlichkeit da war, das genügte. Und wenn sie es für notwendig hielt, große Menschenmassen von einem Ort zum anderen zu geleiten, dann folgten diese Menschenmassen, ohne irgendwie darüber nachzudenken. Nachdenken gab es damals auch noch nicht, das entwickelte sich erst später.

So stiegen herunter die Geister der Persönlichkeit als Venus­geister in der alten lemurischen Zeit. Und wir können daher sagen, daß diese Venusgeister, die auf der Erde Menschenantlitz trugen, so eben wie dieses Menschenantlitz damals sein konnte, im ganzen Weltenzusammenhang etwas ganz anderes bedeuteten. Nimmt man ihre kosmische Bedeutung, so reichte sie bis hinauf zur Venus, und ihre Handlungen bedeuteten etwas im ganzen Zusammenhange des kosmischen Systems. Sie konnten die Menschen von einem Ort zum anderen führen, weil sie das wußten aus dem Zusammenhang, der eingesehen werden kann, wenn man die Nachbarschaft der Erde kennt und nicht nur die Erde.

Die Entwickelung der Menschheit schritt weiter. Da stellte sich die Notwendigkeit heraus, daß Erzengel, Merkurgeister in die Ent­wickelung eingreifen mußten; diese mußten nun beseelen und

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beleben, was da unten auf der Erde war. Das war vorzugsweise in der atlantischen Zeit. Da stiegen Geister des Merkur, Erzengel, Archangeloi herab. Die konnten physischen Leib und Ätherleib der betreffenden Menschen durchseelen, begeisten. So gab es unter den Atlantiern wieder solche Menschen, die äußerlich sich nicht beson­ders unterschieden von den anderen, die aber in ihrem physischen und Ätherleib von einem Erzengel beseelt waren. Und wenn Sie bedenken, daß wir gestern gesagt haben, die Erzengel haben die Aufgabe, ganze Völkerschaften zu dirigieren, so werden Sie ver­stehen, daß ein solcher Mensch, der einen Erzengel in sich trug, tatsächlich einem ganzen atlantischen Volksstamm ohne wei­teres die entsprechenden, vom Himmel abgelesenen Gesetze geben konnte.

So waren die großen Führer der alten lemurischen Zeit, wo es noch notwendig war, viel allgemeiner zu wirken, beseelt von Venusgeistern. Diejenigen, die in der atlantischen Zeit kleinere Völker-massen zu dirigieren hatten, waren beseelt von Erzengeln. Was man Priesterkönige der atlantischen Zeit nennt, das ist Maja: sie sind gar nicht so, wie sie sich äußerlich darstellen. In ihrem phy­sischen Leib und Ätherleib lebt ein Erzengel, der ist der eigentlich Handelnde. Und wir können zurückgehen in die atlantische Zeit, wir können da aufsuchen die geheimen Stätten dieser Menschheits-führer. Von den atlantischen Geheimstätten aus wirkten sie, da erforschten sie die Geheimnisse des Weltenraums. Man kann das­jenige, was da in den alten atlantischen Geheimstätten erforscht und befohlen wurde, umschreiben mit dem Namen Orakel, obwohl dieses Wort aus späteren Zeiten stammt. Der Name Orakelstätte paßt sehr gut auf die eigentlichen Lehrstätten und Regierungsstät­ten dieser atlantischen Menschen, die die Erzengel in sich trugen. Von da aus wirkten sie als große Lehrer, so daß sie auch andere Menschen nun heranziehen und zu Dienern und Priestern in den Orakelstätten der Atlantier machen konnten.

Es ist wichtig, daß man weiß, daß in der alten Atlantis Men­schen vorhanden waren, die eigentlich Erzengel waren, die in ihrem physischen und Ätherleib verkörpert trugen einen Erzengel. Würde

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der hellseherische Blick gegenübergetreten sein einem solchen Menschen, so würde er in der Tat gesehen haben den physischen Menschen und hinter dem physischen Menschen sich erheben, wie in einer riesigen Gestalt nach oben in unbestimmte Regionen sich verlierend, den ihn inspirierenden Erzengel. Eine zweifache Wesen­heit war eine solche Persönlichkeit, wie wenn hinter dem phy­sischen Menschen, aus dem Unbestimmten herauswachsend, der ihn inspirierende Erzengel da gewesen wäre. Wenn nun diese Men­schen starben, so ging der physische Leib eben nach den Gesetzen der Atlantis zugrunde. Er löste sich auf, der physische Leib, den natürlich der Erzengel ebenso inspiriert hatte, aber der Ätherleib, der löste sich nicht auf. Es gibt eine spirituelle Ökonomie, die Ausnahmen erheischt gegenüber dem, was im allgemeinen als geisteswissenschaftliche Wahrheit hingestellt werden muß. Wir sagen, und im allgemeinen ist das durchaus richtig: wenn ein Menscb stirbt, dann legt er seinen physischen Leib ab, nach einiger Zeit auch seinen Ätherleib, und der Ätherleib löst sich auf mit Aus­nahme eines Extraktes. So ist es aber nur im allgemeinen. Es ist ein gewaltiger Unterschied zwischen einem solchen Ätherleib, wie ihn diese Eingeweihten der atlantischen Orakel hatten, der von einem Erzengel durchsetzt war, und einem gewöhnlichen Ätherleib. Ein solch wertvoller Ätherleib geht nicht verloren, der wird in der gei­stigen Welt aufbewahrt. Und es wurden aufbewahrt zunächst durch den höchsten Führer der atlantischen Orakel die sieben bedeutend­sten Ätherleiber der sieben großen Anführer dieser Orakel. Sie waren also ursprünglich gewoben dadurch, daß in diesen Ätherleibern Erzengel gewohnt hatten, die bei dem Tode natürlich wie­der in die höheren Welten zurückkehrten. So etwas wird auf­bewahrt, natürlich nicht in Schachteln, sondern nach spirituellen Gesetzen.

Der atlantische Eingeweihte des Sonnenorakels ist aber kein anderer als derjenige, der so oft der Manu genannt wird, der herüberführte nach Asien die atlantische Bevölkerung in ihrem Rest, um die nachatlantischen Kulturen zu begründen. Er nahm sein kleines Häuflein und führte es nach Asien herüber. Durch

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Generationen kultivierte er die Menschen, und als die geeigneten Sieben gezüchtet und herangezogen waren, da wob er ihnen ein in ihren eigenen Ätherleib die sieben aufbewahrten Ätherleiber, die in der alten Atlantis durch Erzengel gewoben waren. Jene Sieben, die hinuntergeschickt wurden von dem großen Führer, um die erste nachatlantische Kultur zu begründen, die sieben heiligen Rishis der indischen Kultur, sie trugen in ihrem Gewebe die Ätherleiber der großen atlantischen Führer, die wiederum diese Ätherleiber erworben hatten durch die Erzengel selber. So wirkten Vergangen­heit und Gegenwart und Zukunft zusammen. In diesen sieben Men­schen, die man die heiligen Rishis nennt, würden Sie schlichte Leute gefunden haben, denn sie standen mit ihrem Astralleibe und ihrem Ich nicht auf der Höhe des Ätherleibes. In den Ätherleib war einverwoben dasjenige, was sie eigentlich konnten; daher hat­ten sie gewisse Stunden, wo in ihrem Ätherleib die Inspiration wirkte. Da sagten sie Dinge, die sie selbst nicht hätten erreichen können, da floß von ihren Lippen, was durch ihren Ätherleib in sie hinein inspiriert worden war. So waren sie schlichte Leute, wenn sie ihrem eigenen Urteil überlassen waren; wenn sie aber die Stun­den der Inspiration hatten, wo der Ätherleib wirkte, da sprachen sie die größten Geheimnisse unseres Sonnensystems, der Welt über­haupt, aus.

In der nachatlantischen Zeit war es auch noch nicht so weit, daß die Menschen sozusagen gar nichts mehr brauchten von oben, daß sie gar keine Beseelung mehr nötig hatten, sondern auch da fand noch eine Art Beseelung von oben statt. Wir haben gesehen, wie eine solche Beseelung bei der lemurischen Bevölkerung dadurch geschah, daß der physische Leib beseelt wurde von Geistern der Persönlichkeit; in der atlantischen Zeit wurde der physische und der Ätherleib durchseelt von Erzengeln; und jetzt wurden die großen Menschheitsführer der nachatlantischen Zeit zunächst be­seelt dadurch, daß die Engel zu ihnen herunterstiegen in ihren phy­sischen Leib, Ätherleib und Astralleib hinein. Die großen Führer der ersten nachatlantischen Zeit hatten also nicht bloß ihren menschlichen physischen Leib, Ätherleib und Astralleib, sondern

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da drinnen steckte ein Engel. Dadurch konnten diese großen Füh­rer zurückschauen in ihre früheren Inkarnationen. Das kann der gewöhnliche Mensch nicht, weil er sich noch nicht bis zum Manas hinauf entwickelt hat; er muß erst selbst ein Engel werden. Diese Führer, die herausgeboren waren aus der gewöhnlichen Bevölke­rung, diese trugen in ihrem physischen Leib, Ätherleib und Astral­leib ein Engelwesen, das sie beseelte, das sie durchsetzte. Das war also wiederum Maja, das waren wiederum Wesen, die etwas anderes sind, als was sie darstellen auf der Erde. Und die großen Mensch­heitsführer des grauen Altertums waren eben durchaus etwas ganz anderes, als sie äußerlich schienen. Es waren Persönlichkeiten, in denen ein Engel war, der ihnen eingab, was sie brauchten, um Leh­rer und Führer der Menschen zu sein. Die großen Religionsstifter und Religionsführer waren solche von Engeln besessene Menschen. Engel sprachen aus ihnen.

Nun sind aber die Dinge in der Welt wohl in vollständiger Regelmäßigkeit zu schildern, aber es schieben sich immer die Ent­wickelungsvorgänge ineinander. Was wir so in vollkommener Regelmäßigkeit schildern, das spielt sich nicht auch in vollständiger Regelmäßigkeit ab. Gewiß, in der Hauptsache gilt es, so daß also in der lemurischen Zeit durch menschliche Wesen Geister der Per­sönlichkeit sprachen, in der atlantischen Zeit Erzengel und in der nachatlantischen Zeit Engel. Aber es ragen auch solche Wesen noch in die nachatlantische Zeit herein, die bis in ihren physischen Leib von Geistern der Persönlichkeit durchsetzt sind, die also eigentlich, trotzdem sie in der nachatlantischen Zeit leben, in der­selben Lage sind, wie einstmals jene Wesen in der lemurischen Zeit waren, aus denen Geister der Persönlichkeit sprachen. Also, es kann Menschen geben in der nachatlantischen Zeit, die durchaus die Charakterzeichen der äußeren Völker tragen, die aber, weil die Menschheit auch solche großen Führer brauchte, noch in sich tra-gen einen Geist der Persönlichkeit, die die äußere Verkörperung eines solchen Geistes sind. Dann gibt es auch solche Menschen in der nachatlantischen Zeit, die nun wiederum in sich einen Erzengel, einen Merkurgeist tragen, der ihren physischen und namentlich

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ihren Ätherleib durchseelt. Und endlich gibt es die dritte Sorte von Menschen, die durchseelt, die inspiriert sind im physischen Leib, Ätherleib und Astralleib von einem Engeiwesen, aus denen also ein Engel spricht.

Im Sinne der östlichen Lehre bekommen nun solche Mensch­heiespersönlichkeiten wieder besondere Namen. Also eine Mensch­heitspersönlichkeit, die zwar äußerlich ein Mensch unserer nach-atlantischen Zeit ist, die aber eigentlich einen Geist der Persönlich­keit in sich trägt, die bis in ihren physischen Leib hinein von einem Geist der Persönlichkeit durchseelt ist, nennt man in östlicher Lehre Dhyani-Buddha. Dhyani-Buddha ist also ein Generalname für menschliche Individualitäten, die von einem Geist der Persönlich­keit bis hinein in ihren physischen Leib beseelt sind. Diejenigen Persönlichkeiten, die bis in ihren Ätherleib hinein beseelt sind, die einen Erzengel in sich tragen in der nachatlantischen Zeit, die nennt man Bodhisattva. Und diejenigen, die einen Engel in sich tragen, die also durchseelt sind in ihrem physischen Leib, Ätherleib und astralischen Leib, die nennt man menschliche Buddhas. So daß wir drei Stufen haben: die Dhyani-Buddhas, die Bodhisattvas und die menschlichen Buddhas. Das ist die wahre Lehre der Buddhas, von den Klassen und Kategorien der Buddhas, die wir an­zusehen haben im Zusammenhang mit der ganzen Art und Weise, wie sich die Hierarchien ausleben.

Das ist das Wunderbare, was uns da begegnet, wenn wir zurückblicken auf die früheren, unentwickelten Menschen, daß wir unter diesen Menschen solche finden, durch die eigentlich die großen Hierarchien aus dem Kosmos herunter in den Planeten hinein spre­chen, und daß erst nach und nach die Geister der oberen Hier­archien, die schon vor unserer Erdenentstehung gewirkt haben, die Menschen, die da unten wohnen, die Planetenmenschen, entlassen in dem Grade, als diese reif werden. In eine ungeheure Weisheit sehen wir da hinein. Und das ist außerordentlich wichtig, daß wir diese Weisheit gerade in diesem Sinne durchschauen, wie sie gelehrt wurde in alten Zeiten, da der Menschheit die Urweltweisheit gelehrt wurde.

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Wenn Sie also hören von den Buddhas - und es wird in der östlichen Lehre nicht nur von dem einen Buddha gesprochen, sondern von vielen, unter denen natürlich wieder verschiedene Vollkom­menheitsgrade sind -, so beachten Sie: Ein Buddha wandelt auf der Erde, aber hinter dem Buddha sozusagen kam noch der Bodhisattva und sogar der Dhyani-Buddha. Nun konnte aber auch die Sache so sein, daß zum Beispiel der Dhyani-Buddha und der Bodhisattva gar nicht heruntergingen bis zur Durchseelung des physischen Leibes, sondern daß der Bodhisattva nur herunterging bis zur Beseelung des Ätherleibes, so daß Sie also eine Wesenheit vermuten können, die nicht so weit geht, auch den physischen Leib des Menschen zu durchseelen und zu inspirieren, sondern nur den Ätherleib. Da kann es aber geschehen, daß ein solcher Bodhisattva, der also physisch gar nicht sichtbar ist - denn wenn er nur in einem Ätherleib erscheint, so ist er physisch nicht sichtbar, und es gab durchaus solche Bodhisattvas, die physisch nicht sichtbar waren -, daß ein solcher Bodhisattva als höheres Wesen den menschlichen Buddha wiederum besonders inspirieren kann. So daß wir haben den menschlichen Büddha, der schon inspiriert ist von einem Engelwesen, der aber in seinem Ätherleib noch inspiriert ist von einem Erzengelwesen.

Das ist das Wesentliche, daß wir da hineinblicken in eine wunder­bare Kompliziertheit der menschlichen Wesenheit Und gar manche Individualität, zu der wir zurückblicken in der früheren Zeit, ver­stehen wir eigentlich nur, wenn wir sie auffassen wie einen Sam­melpunkt verschiedener Wesenheiten, die sich durch den Menschen ausleben und ankündigen. Denn wahrhaftig, manches Zeitalter hat nicht genügend viele große Menschen, die inspiriert werden können von den Geistern, die zu wirken haben. Da muß manchmal eine einzige Persönlichkeit von den verschiedensten Individualitäten der höheren Hierarchien durchseelt und beseelt werden. Und manchmal spricht sozusagen nicht nur die Bevölkerung von Mer­kur, sondern es sprechen die von Merkur und Venus zu uns, wenn wir irgendeine Persönlichkeit vor uns haben. Das also, sehen Sie, sind die Begriffe, welche uns führen zum Verständnis der menschheitlichen

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Entwickelung, so daß wir Persönlichkeiten in ihrer wah­ren Gestalt erkennen, während sie, wenn sie uns als physische Men­schen entgegentreten, eigentlich bloß Maja sind.

Morgen werden wir nun damit beginnen, den einzelnen phy­sischen Planeten in seiner Entstehung zu begreifen, den wir bis jetzt nur als Marke betrachtet haben, um ihn dann als Wohnsitz für die entsprechenden Wesenheiten auffassen zu können.

ACHTER VORTRAG Düsseldorf, 17. April 1909

#G110-1997-SE123 - Geistige Hierarchien und ihre Widerspiegelung

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ACHTER VORTRAG

Düsseldorf, 17. April 1909

#TX

Wir kommen heute zu einem Kapitel in der Darstellung der höhe­ren Wesenheiten und ihrer Beziehungen zu unserem Welt- und Sonnensystem, das eigentlich zu jenen Kapiteln gehört, die für den gegenwärtigen Menschen, der sich über die Welt und ihre Verhält­nisse aus der gewöhnlichen populären Wissenschaft unterrichtet, am anrüchigsten sein muß, denn es werden Dinge berührt werden müssen, bei denen sich der moderne Wissenschafter absolut nichts vorstellen kann. Das beruht natürlich durchaus nicht auf Gegen­seitigkeit, sondern derjenige, der auf dem Boden des Okkultismus feststeht, der kann von seinem Gesichtspunkt aus die Tatsachen der modernen Wissenschaft durchaus überschauen. Und nirgends wer­den Sie irgendeinen Widerspruch zwischen dem, was in diesen Vor­trägen gesagt worden ist, und den Tatsachen der modernen Wissen­schaft finden, nur ist natürlich manchmal die Harmonie nicht so leicht herzustellen. Aber diejenigen von Ihnen, welche Geduld haben und nach und nach alles verfolgen, sie werden schon sehen, wie sich die einzelnen Dinge zu einem großen Ganzen zusammenschließen.

Bei dieser Gelegenheit darf ja vielleicht auch gesagt werden, daß mancherlei von dem, was auch hier in diesen Vorträgen gesprochen wird, von anderer Seite her beleuchtet worden ist, sagen wir im Vor­tragszyklus von Stuttgart, von Leipzig, und wer äußerlich diese Zyklen nimmt und sie vergleicht, der kann wirklich manchen Widerspruch finden zwischen dieser oder jener Aussage. Das rührt einzig und allein davon her, daß es meine Aufgabe ist, in diesen Vorträgen nicht über spekulative Theorien zu sprechen, sondern über die Tat­sachen des hellseherischen Bewußtseins, und daß allerdings Tat­sachen sich anders ausnehmen, wenn man sie von der einen Seite und wenn man sie von der anderen Seite ansieht. Vergleichsweise wird sich Ihnen ja schon ein Baum, den Sie von der einen Seite malen, anders ausnehmen, als wenn Sie ihn von der anderen Seite

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malen, und doch ist es derselbe Baum. So ist es auch mit der Schil­derung der geistigen Tatsachen, wenn sie von verschiedenen Seiten her beleuchtet werden. Freilich, wenn von ein paar Begriffen aus­gegangen und daraus ein System konstruiert wird, dann ist es leicht von vornherein ein abstraktes System aufzustellen; aber wir arbeiten von unten auf, und die harmonische Einheit wird sich dann als Krö­nung ergeben. Insbesondere aber muß immer nachgedacht werden bei einer jeden Aussage, in welchem Sinn und in welcher Richtung sie gemacht wird. Wenn zum Beispiel gesagt wurde, daß man in einem populären Werke findet, daß Luft, Gas im Jupiter so dicht sein müsse wie Teer oder Honig, und daß dies vom Standpunkt der Geisteswissenschaft aus in gewisser Beziehung sogar eine groteske Vorstellung ist - und die Redewendung, die ich gebrauchte, sollte das Groteske der Sache andeuten -, so kann man vom Standpunkt der Wissenschaft von heute gewiß sagen: Weißt du denn nicht, daß gegenwärtig die Physik Luft herstellen kann in einem so dichten Zustand, wie Honig oder Teer ist? Gewiß, das ist eine selbstver­ständliche Tatsache der Wissenschaft, aber darauf kommt es nicht an, denn in dieser Linie bewegt sich die Betrachtung dabei nicht. Was die Wissenschaft Luft nennt, kann gewiß so verdichtet werden; aber es ist das für eine geisteswissenschaftliche Betrachtung gar nichts anderes als ein anderer Fall dafür, daß Wasser so hart ge­macht werden kann wie ein Stein, nämlich zu Eis. Gewiß ist Eis Wasser, aber es handelt sich darum, ob man lebendig die Dinge be­trachtet in ihren Funktionen oder in dem toten Sinn der heutigen Wissenschaft. Daß Eis Wasser ist, ist selbstverständlich, aber wenn man jemand, der gewohnt ist, das ganze Jahr seine Mühle mit Was­ser zu bewegen, raten würde, mit Eis seine Mühle zu bewegen, was würde er da sagen? Also, es kommt nicht auf die abstrakte Vorstel­lung an, daß Eis Wasser ist, sondern darauf, das Weltall in seiner Tätigkeit zu verstehen. Da müssen ganz andere Gesichtspunkte walten als bei der abstrakten Unterhaltung über die rein stoffliche Metamorphose in bezug auf die Dichtigkeit. Ebensowenig wie man mit Eis Mühlen treiben kann, so wenig kann man natürlich eine Luft, die so dick ist wie Honig oder Teer, einatmen. Und darauf

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kommt es an in der geisteswissenschaftlichen Betrachtung. Denn wir betrachten nicht die Weltenkugeln in der Art, wie sie heute be­trachtet werden, als jene materiellen Batzen von einer bestimmten Größe, die da in dem Weltenraum herum sich bewegen und in denen die moderne astronomische Mythologie eben nur Kugeln materieller Art sieht, wir betrachten sie in ihrem lebendigen see­lisch-geistigen Dasein, wir betrachten sie mit anderen Worten in ihrer Ganzheit. Also in dieser Ganzheit haben wir zu betrachten, was wir in geisteswissenschaftlichem Sinn nennen Entstehung der einzelnen Weltenkörper.

Und nun wollen wir als erstes Beispiel von der Entstehung eines Weltenkörpers den alten Saturn wählen, jenen alten Saturn, von dem wir wissen, daß von ihm unsere Evolution ausgegangen ist. Schon habe ich Ihnen gesagt: dieser alte Saturn war zunächst so groß wie im Grunde genommen unser ganzes heutiges Sonnen­system. Dasjenige also, was man im umfänglicheren Sinn den alten Saturn in seinem Anfangszustand nennt, das ist so groß wie unser ganzes Sonnensystem ungefähr. Nur müssen wir uns diesen alten Saturn eben nicht als eine materielle Kugel bloß vorstellen. Wir wissen ja, daß er von den drei materiellen Zuständen, die man heute fest, flüssig und gasförmig nennt, überhaupt noch nichts hat, sondern daß er nur aus Wärme oder Feuer besteht. Und nun wer­den wir einmal uns denken, daß diese uralte Wärmekugel dieser Kreis sei. Sie erinnern sich zugleich, daß wir gesagt haben: Da, wo sich diese Saturnkugel fortentwickelt hat zur Sonnenkugel, da treten deutlich im Umkreis der Sonnenkugel diejenigen Wesenheiten auf, welche den Tierkreis ausmachen. - Aber ich habe schon damals angedeutet, daß dieser Tierkreis, wenn auch noch nicht, ich möchte sagen, so dicht, so kompakt vorhanden war wie während des Sonnendaseins, daß er doch auch schon um den alten Satum herum ist. Also im Umkreis des alten Saturn denken wir uns waltend Throne, Che­rubim, Seraphim, und diese eigentlich sind uns zunächst im gei­stigen Sinn der Tierkreis. Diese Linie sei uns zunächst im geistigen Sinn der Tierkreis. Sie werden sagen: Wie stimmt denn das mit der gegenwärtigen Bezeichnung des Tierkreises überein? - Oh, es

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stimmt vollkommen überein, wie wir uns im Verlaufe der letzten Vorträge noch vollständig überzeugen werden. Nur müssen Sie es sich zunächst so vorstellen. Denken Sie sich, Sie könnten sich

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irgendwo auf dieser alten Sarurnkugel an einer bestimmten Stelle aufstellen. Heben Sie nun die Hand auf und zeigen mit dem Finger hinaus, so ist über dieser Stelle die Region von gewissen Thronen, Cherubim und Seraphim. Wenn Sie sich ein Stück weiter bewegen und hinausdeuten, so ist ein anderer der Throne, Cherubim und Seraphim an der Stelle, auf die Sie hindeuten, denn diese drei Grup­pen von Wesenheiten bilden einen Reigen ringsherusn um den alten Saturn. Und nun denken Sie sich einmal, Sie wollten sozu­sagen die Richtung bezeichnen, in der gewisse Throne, Cherubim, Seraphim sich befinden. Da ist nicht etwa einer wie der andere, sie sind nicht wie zwölf vollständig gleiche Soldaten, sondern es unter­scheidet sich einer von dem anderen sehr erheblich; sie sind alle individualisiert, so daß man auf verschiedene Wesenheiten zeigt, wenn man von verschiedenen Punkten aus hinausdeutet. Und da-mit man sozusagen auf den richtigen der Throne, Cherubim,

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Seraphim zeigen kann, markiert man sich das durch eine bestimmte Sternkonstellation. Das ist also eine Marke. Und da sagt man nun:

In der Richtung hier liegen diejenigen Throne, Cherubim, Seraphim, die man nennt Zwillinge, in einer anderen diejenigen, die man Löwe nennt und so weiter. Also das sind gleichsam Marken, um diese Richtung anzugeben, wo die betreffenden Wesenheiten sind. Als solche Marken fassen wir zunächst die eigentämlichen Stern-konstellationen auf. Sie sind noch etwas anderes, aber zunächst müss sen wir uns klarmachen, daß wir es mit geistigen Wesenheiten zu tun haben, wenn wir von dem Tierkreis sprechen.

Nun sind es zunächst die Throne, welche ihre Wirkung ausüben auf dieses Feuergebilde, das wir den alten Saturn nennen. Die Throne sind so weit gekommen in ihrer Entwickelung, daß sie ihre eigene Substanz ausfließen lassen können. Sie lassen sozusagen ihre Wärmesubstanz hineinträufeln in diese Saturnmasse. Dadurch ent­stehen, wie ich Ihnen gesagt habe, rings herum diese Gebilde, die wir etwas grotesk mit bezeichnet haben, etwas grotesk, aber sie haben ja wirklich diese Form.

Nun können Sie fragen: Wie ist es da eigentlich mit der Sub­stanz? War schon vorher eine Wärmesubstanz da? - Was vorher vor­handen war, das können Sie eigentlich nur wie eine Art neutrales Weltenfeuer bezeichnen, das im Grunde genommen eins ist mit dem Weltenraum, so daß ich ebensogut sagen könnte: Früher war nur der Raum da, der wie abgegrenzt worden ist, und nun wird hineingeträufelt in die Oberfläche das, was man die Wärmesubstanz des alten Saturn nennen kann. In dem Augenblick, da diese Wärme-substanz in den alten Saturn hineingeträufelt wird, da siud auch von beiden Seiten her die Wesenheiten, die da in Betracht kommen, tätig. Wir haben ja schon gesagt: Hier im Innern des Saturn­raumes finden wir die Gewalten oder Geister der Form, die Geister der Bewegung oder Mächte und die Herrschaften oder die Geister der Weisheit. Die sind im Innern tätig. Von außen herein sind Cherubim, Seraphim, Throne tätig, und die Folge davon ist, daß ein Zusammenwirken der Wesenheiten von außen und der Wesen­heiten von innen stattfindet.

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Im ersten Vortrag wurde gesagt, daß man unterscheiden kann das innere, seelische Feuer, das man fühlt als innere Wärmebehag­lichkeit, und das äußerlich wahrnehmbare Feuer. Zwischen beiden liegt die neutrale Wärme mitten darinnen. Diese neutrale Wärme ist eigentlich hier in dieser Eiform drinnen. Dagegen darüber fin­den wir ausgedehnt die seelische Wärme, wie von außen herein-strahlend, aber sich zurückhaltend. Es ist, wie wenn von außen hereinstrahlte die seelische Wärme, aber sich zurückhielte vor dem, was da drinnen als neutrales Feuer ist; von innen wird abgestoßen die eigentlich wahrnehmbare Wärme. So daß Sie eigentlich das­jenige, was vorher als ein solches Wärme-Ei gezeichnet worden ist, eingeschlossen haben zwischen zwei Strömungen, einer äußerlichen seelischen Wärmeströmung und einer inneren Wärmeströmung, die für einen äußeren Sinn wahrnehmbar sein wurde. Also nur das­jenige, was im Innern ist, ist physisch wahrnehmbare Wärme. Und jetzt kommt durch das Zusammenwirken der äußeren und inneren Wärme jedes solche Saturn-Ei in wirkliche Rotation. Ein jedes sol­ches Saturn-Ei geht rings herum und kommt unter die Wirkung eines jeden der Throne, Seraphim und Cherubim, die da rings herum

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sind. Und jetzt tritt sehr Eigentümliches ein. Denken Sie sich, dieses Ei kommt bei seinem Wandern endlich an demjenigen Punkte wieder an, wo es ursprünglich erzeugt worden ist - wie gesagt, ich

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gebe die Tatsachen der geisteswissenschaftlichen Beobachtung wieder -; wenn es da ankommt, dann bleibt es stille stehen, da kann es nicht weiter, da wird es aufgehalten. Jedes solches Ei wird an einem bestimmten Punkte erzeugt, wandert dann den Kreis herum und wird aufgehalten, wenn es an die Stelle kommt, wo es erzeugt worden ist. Die Erzeugung dauert aber nur bis zu einem bestimmten Zeitpunkt, dann hört sie auf, dann werden keine Wärme-Eier mehr erzeugt. Wenn nun alle diese Eier an dem einen Punkte festgehalten sind, so fallen sie übereinander, es bilden sozu­sagen alle, indem sie zur Deckung kommen, ein einziges Ei. Also an der Stelle, wo ursprünglich überhaupt die Eier geschaffen wer­den, da bleiben sie zuletzt stehen, da kommen sie zur Ruhe. Und, natürlich, von dem Momente an, wo keine neuen mehr gebildet werden, kommen sie hier alle zusammen und decken sich zum Schluß. Es entsteht hier also eine Kugel im Umkreis. Diese Kugel entsteht natürlich erst im Laufe der Zeit. Sie ist sozusagen die dich-teste Feuermaterie, sie ist auch das, was man nun im engeren Sinne Saturn nennen kann, denn sie steht an derjenigen Stelle, wo der heutige Saturn steht. Und da sich alles in einer gewissen Weise wiederholt, so hat sich auch bei unserer Erdenentstehung der ganze Vorgang wiederholt. Auch der heutige Saturn ist so entstanden, daß er tatsächlich an einer bestimmten Stelle festgehalten worden ist, nicht gerade an der Stelle, wo der alte Saturn festgehalten wurde, weil sich die Dinge aus gewissen Gründen verschieben, aber der Vorgang der Entstehung des heutigen Saturn ist derselbe. Es wird also sozusagen eine kleine Saturnkugel geboren aus dem großen umfänglichen, ursprünglichen Saturn durch das Zusammenwirken all der Weltenmächte, die zu den Hierarchien gehören.

Nun wollen wir einmal diesen Punkt ins Auge fassen, an dem zuletzt alle diese Kugeln beim allerersten Saturn stehengeblieben sind. Von diesem Punkte sagten sich nun die Weisen der Urwelt-weisheit folgendes. Auf diesem alten Saturn ist die erste Anlage des physischen Menschenleibes gebildet worden. Er wird in seiner aller-ersten Anlage eigentlich aus Wärme geformt, aber es werden in diesem Wärmekörper schon alle späteren Organe sozusagen im

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Keime veranlagt. An dem Punkt, wo die erstangeregte Bewegung wiederum zur Ruhe kommt, ist die Anlage entstanden zu jenem Organ im menschlichen Leib, das dann später, wenn es seine Bewe­gung einstellt, auch das ganze Getriebe des physischen Leibes in Ruhe versetzt - das ist das Herz. Hier von der ersten Anregung der Bewegung geht die Anlage des Herzens aus, aber es entsteht nur dadurch in seiner ersten Anlage, daß auch wiederum an diesem Punkt die Bewegung zur Ruhe gebracht wird. Dadurch wird das Herz jenes Organ, durch das der ganze physische Leib in seinen Funktionen zur Ruhe gebracht wird, wenn es aufhört zu schlagen.

Nun bezeichnete man in der alten Sprache ein jedes Glied des menschlichen Leibes mit einem ganz bestimmten Namen. Das Herz bezeichnete man als den Löwen im Leibe. So sagte sich die Urwelt-weisheit: Auf welche Richtung im Tierkreis muß man zeigen, wenn man die Region treffen will, von der aus herein die erste Anlage zum menschlichen Herzen gelegt worden ist? Man wies hinauf und nannte diese Throne, Seraphim, Cherubim, die von dort wirkten, die Region des Löwen. Der Mensch hat seine Anlage hinaus-projiziert in den Weltenraurn, und die Region seines Leibes, die man gewohnt worden ist, innerlich den Löwen zu nennen, hat er auch äußerlich die Region des Löwen genannt im Tierkreis. So hängen diese Dinge zusammen.

So sind auch alle anderen Anlagen des Menschen durch diesen Tierkreis gebildet worden. Das Herz ist gebildet worden aus der Region des Löwen. Was in der Nähe des Herzens ist, die Bedin­gungen des Brustkorbes, also dasjenige, was zum Schutz des Her­zens da sein muß, das nannte man im menschlichen Leib den Brustpanzer. Er mußte natürlich in der Anlage eine Region vorher, vor dem Schluß des Herzens, gebildet werden. Und ein anderer Name für Brustpanzer hat sich gebildet, da man die Bezeichnung hernahm von einem Tiere, das von Natur aus solch einen Panzer hat, nämlich von dem Krebs. Eigentlich heißt dasjenige, was da draußen im Tierkreis ist,

der «Brustpanzer», nur ist beim Krebs ein natürlicher Panzer da; daher nannte man diese Region den «Krebs». Er liegt auf der einen Seite des Löwen.

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Nach demselben Prinzip wurden auch die anderen Regionen des Tierkreises benannt. In der Tat ist es der in den Weltenraum hinausprojizierte Mensch, der die Namen hergegeben hat für die Bezeich­nungen der verschiedenen Regionen des Tierkreises. Nur ist es manchmal durchaus nicht leicht, aus den vielfach entstellten Na­men diese ursprüngliche Absicht zu finden, wie Sie an einem sol­chen Beispiel wie beim Krebs sehen. Der Name ist manchmal nicht auf gerader Linie überliefert worden, sondern man muß oft zurück­gehen auf den ursprünglichen Sinn der Sache, wenn man Klarheit gewinnen will.

Jetzt aber wollen wir absehen davon, wie dieser Saturn wieder vergeht, wie er sich wiederum auflöst. Wir wollen jetzt gleich besprechen, wie die Entwickelung, nachdem ein Pralaya abgelaufen ist, nun weitergeht. Nachdem also diese Saturnbildung sich wie­derum aufgelöst hat, beginnt sozusagen eine neue Evolution, eine Neubildung. Das erste, was geschieht, ist genau dasselbe wie das, was sich vorher auf dem Saturn abgespielt hat. Dann, nachdem dieses ganze Saturndasein auf diese Weise sich wiederholt hat, beginnt weiter nach dem Mittelpunkte zu eine zweite Bildung. Wir schreiten vor zu jener Entwickelungsstufe, die wir gewöhnlich als die Entwickelung der uralten Sonne bezeichnen. Das geschieht auf die Weise, daß in ähnlicher Weise wie früher die Throne sich hin-geopfert haben, es jetzt eine andere Stufe der geistigen Hierarchie ist, die sich opfert, diejenigen Wesenheiten, die wir die Herrschaf­ten oder die Geister der Weisheit nennen. Die Throne sind mäch­tigere Wesen; sie können physische Substantialität, Wärmesubstan­tialität aus sich herausträufeln. Daher können sie aus ihrem eigenen Leibe, wie wir beschrieben haben, die Substanz des Saturn heraus­träufeln. Die Herrschaften oder Geister der Weisheit aber können nur hinopfem einen Ätherleib, der dünner ist. Den physischen Leib in seiner Anlage hat der Mensch schon, den Ätherleib geben ihm jetzt die Herrschaften oder die Geister der Weisheit dazu. Und das geschieht sozusagen in einem zweiten Umkreise. Ich zeichne nun einen zweiten Umkreis. Das wäre die ursprüngliche Größe der alten Sonne, sie ist zusammengezogen gegenüber dem großen früheren

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Umkreise. Dadurch daß sie zusammengezogen worden ist, ist sie dichter geworden. Dadurch ist die Möglichkeit gegeben, daß inner­halb der alten Sonne jetzt nicht bloß Wärmesubstanz vorhanden

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ist, sondern verdichtete Wärmesubstanz, gasig-luftige Substanz. Jetzt wirken aus dem Umkreis mit den anderen, früher genannten Wesenheiten die Herrschaften mit, und drinnen in diesem Sonnen­tuskreis sind nur noch die Gewalten und die Mächte oder die Gei­ster der Form und der Bewegung. Das andere wirkt alles von dem Umkreis herein.

In einer ganz ähnlichen Weise wie beim alten Saturn geschieht jetzt folgendes. Es bilden sich gewisse Strömungen, welche erzeugt werden von den Geistern der Umgebung, nur wirken jetzt die Herr­schaften mit. Dadurch sind diese Strömungen etwas dichter als diejenigen, die früher bloß von den Thronen bewirkt worden waren. Da drinnen zieht sich die Masse zusammen, und es wird jetzt eine Dunstkugel nach der anderen zwischen diesen beiden Strömungen zusammengedrängt. Diese Kugel unterscheidet sich von der Saturnl::ugel also dadurch, daß der Saturn im Grunde ge­nommen mit allen seinen Wesenheiten nur aus Wärmesubstanz

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besteht und alles nur im Raum sozusagen herumhantiert, aber diese Kugel hier ist jetzt durchzogen von Äther, von ätherischer Leib­lichkeit. Wenn sie auch dicht ist wie Gas, sie ist durchzogen von ätherischer Leiblichkeit. Dadurch lebt diese ganze Kugel, sie ist ein innerlich-lebendiges Wesen. Während der Saturn ein innerlich bewegliches Wesen ist, voll Regsamkeit, bis er durch den Löwen zum Stillstand gebracht wird in seiner Bewegung, ist der Jupi­ter - man kann ihn auch Jupiter nennen, weil das, was als Jupiter am Himmel steht, eine Wiederholung ist dessen, was damals als ein Stück von der Sonne sich abgegliedert hat -, ist der Jupiter innerlich-lebendig. Also, wir haben die alte Sonne, die Kugeln krei­sen jetzt herum, sind lebendige Kugeln, große Lebewesen.

Nun müssen Sie sich statt des Löwen eine andere Region des Tierkreises denken, wo diese Kugeln ursprünglich erzeugt, angeregt werden, nämlich diejenige Region, die ich im Beginne genannt habe die Region des Adlers. In dieser Region findet ursprünglich statt die Anregung zu dieser Sonnenkugel, zu diesem lebendigen Wesen im kosmischen Raum. Nun, nachdem diese lebendige Kugel einmal herumgegangen ist, den ganzen Umkreis vollendet hat, kommt sie wieder in die Region des Adlers. Jetzt aber tritt etwas anderes ein. Während an dieser Stelle die Kugel vorher angefangen hat innerlich zu leben, wird sie, wenn sie an denselben Punkt zurückkommt, durch denselben Einfluß, der sie ursprünglich zum Leben gerufen hat, getötet. Eine Kugel nach der anderen wird getötet. Dann, wenn alle getötet worden sind und keine neue mehr entsteht, dann ist es auch mit dem Leben dieser alten Sonne zu Ende. Es besteht das Leben darin, daß hier neue Kugeln entstehen und zuletzt hier zur Deckung kommen, an der Stelle, wo sie aus dem Weltenraum herein getötet werden. Diesen Todesstich, den das Leben der alten Sonne empfängt aus dem Weltenraum heraus, empfand man als den -Stich. Daher ist diese Region, weil sie zugleich tötet, genannt worden die Region des Skorpions. So ist an dieser Stelle das Sternbild zu sehen, das die tote Materie zum Leben erweckt, der Adler, aber auch dasjenige, das die Kräfte hereinschickt, die töten, das Sternbild des Skorpions.

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Wir können also sagen, in der Region des Löwen sind diejenigen Kräfte im Tierkreis, die das ursprüngliche Leben der physischen Menschenanlage zur Ruhe gebracht haben; in der Region des Skor­pions sind diejenigen Kräfte, die das Leben als solches zu töten vermögen. Wir werden den Zusammenhang mit den anders ge­arteten heutigen Verhältnissen noch kennenlernen, aber das kann nur nach und nach geschehen. Es ist nämlich über die ursprüng­lichen Verhältnisse eine dichte Maja gezogen, ein dichter Schleier.

Nun gehen wir weiter. Wir brauchen die nächsten Verhältnisse jetzt nicht mehr so ausführlich zu betrachten, da der Sinn dieser Bezeichnungen und des ganzen Vorganges uns ja vor Augen getre­ten ist. Nur an eins muß noch erinnert werden; das ist das fol-gende. Was ist denn im Grunde genommen ein Saturn für ein Körper? Er ist ein Wärmekörper Wenn Sie einen Saturn an­schauen, dann gehen Sie ganz fehl, wenn Sie vermuten, daß er ein Körper ist, den Sie mit anderen Weltenkörpern vergleichen kön­nen, etwa mit dem Jupiter oder mit dem Mars. Was dort ist, ist in der Tat nichts als ein Wärmeraum. Und daß Sie ihn so sehen, wie Sie ihn sehen, das kommt davon her, daß Sie ihn durch einen Licht-raum ansehen können, daß Sie ihn durch einen leuchtenden Raum erblicken. Vergegenwärtigen Sie sich, wie etwas aussieht, was Sie als Unbeleuchtetes durch einen durchleuchteten Raum ansehen. Das sieht bläulich aus. Bei der gewöhnlichen Kerzenfiamme kön­nen Sie das studieren; sie sieht in der Mitte blau aus, und rings-herum ist eine Art Lichtschein. Immer, wenn Sie das Finstere durch das Beleuchtete anschauen, sieht es blau aus. Ich sage das mit Be­wußtsein, ich weiß, daß ich Gefahr laufe, gegenüber der ganzen mechanischen Optik der neueren Zeit damit einen Unsinn zu sagen. Aber dieser Unsinn ist nun wieder einmal das Richtige. Die heu­tige Physik weiß nicht, warum der ganze Himmelsraum blau erscheint. Er erscheint aus dem Grunde blau, weil er finster, schwarz ist und man ihn durch den durchleuchteten Raum sieht Alles Finstere, durch ein Durchleuchtetes gesehen, wirkt blau. Deshalb erscheint auch der Saturn, wenn Sie ihn betrachten, als ein etwas bläulicher Weltenkörper. Mit den Tatsachen der Wissenschaft

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stimmen die Dinge, die hier gesagt werden, vollständig überein, nur nicht mit den phantastischen Theorien, die ausgedacht werden. Es wurde leider zu weit führen, wenn ich Ihnen zeigen würde, wie die sogenannte Ringbildung am Saturn auch unter diesem Gesichts­punkt entsteht, weil man es eben zu tun hat bei jedem Saturn mit einer neutralen Wärmeschicht, mit einer Seelenwärmeschicht und einer physisch wahrnehmbaren Wärmeschicht. So entsteht im Be­trachten dieser verschiedenen Schichten durch den beleuchteten Raum hindurch die Täuschung, als ob man eine Gaskugel hätte, die von einer Art Staubring umgeben wäre. Man hat es nur mit einer optischen Erscheinung zu tun. Saturn ist auch heute noch ein bloß aus Wärmesubstanz bestehender Körper.

Diese Dinge kann man natürlich nur sagen in einem Zusam­menhang wie dem heutigen; anders würde man sie nicht verstehen können. Jeglicher Saturn muß also so angesprochen werden, daß er im Wesen aus Wärmesubstanz besteht, und alles an diesem Saturn ist in dieser Art zu erklären. Jeder Jupiter, der nichts anderes ist als eine Sonnenstufe, ist ein Gebilde, das im wesentlichen aus Gas und Wärme besteht. So ist es auch beim heutigen Jupiter, der eine Wie­derholung des alten Jupiter ist. Natürlich ändern sich die Raum-und Bewegungsverhältnisse etwas. Der heutige Jupiter steht auch nicht an derselben Stelle wie der frühere, aber im wesentlichen ist es so.

Und nun kommen wir weiter und müßten in derselben Weise den Mars erklären. Wir müßten ihn also aus einer großen bis zur Wässerigkeit abgekühlten Kugel erklären, und wir müßten ebenso zuletzt sich ablösen sehen aus dem allgemeinen sehr dünnen Was­ser heraus eine an einer Stelle zusammengedrängte Wasserkugel. Wiederum entsteht sie dadurch, daß alle die einzelnen Wasser-kugeln, die im Umkreis entstehen, zuletzt an einer bestimmten Stelle aufgehalten werden. Geradeso wie die Bewegung gehemmt wird auf dem Saturn durch den Löwen, wie auf dem Jupiter der Tod herbeigeführt wird durch den Skorpion, so werden auf dem Mars diese Wasserkugeln aufgehalten. Allerdings ist es bei dem Mars in den Einzelheiten etwas anders als beim Jupiter und Saturn.

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Der heutige Mars ist also eine Wiederholung des alten Mondes. Er steht an derselben Stelle, bis wohin der alte Mond gereicht hat. Es ist das andere Stück vom alten Mond. Das eine Stück ist unser Mond, der Schlacke ist; das lebendig Gebliebene, was den anderen Pol darstellt, ist bei der Wiederholung im heutigen Mars geblieben. Indem wir von dem Mars sprechen als dem dritten Zustand unserer Planetenentwickelung, entspricht dieser Zustand dem des alten Mondes. Der Mars ist im wesentlichen also ein Wasserkörper. Und einverleibt wurde dem Menschen auf diesem alten Mond - oder alten Mars, wenn Sie wollen - der Astralleib, das heißt das erste Bewußtsein. Und dieser Mensch bestand seinem Körper nach aus der Substanz des Mars- oder Mondenwassers. Geradeso wie heute aus den Substanzen der Erde der menschliche Leib zusammengebaut wurde, so wurde damals der Menschenleib zusammengebaut aus Feuer, Luft und Wasser. Nach der dichtesten Substanz hätten Sie damals den Menschen nennen können den Wassermenschen. Er ist es insbesondere dadurch geworden, daß ihm der Astralleib ein­geimpft worden ist. Es war noch kein Ich-Mensch, aber ein astral­begabter Mensch. Das war geschehen, nachdem an einer Stelle wiederum die Anregung gegeben war; dann bewegte sich das im Umkreise herum und kam zurück an denselben Punkt, von wo es ausgegangen war. Da war die Region im Tierkreis, die man bezeich­net mit Wassermensch oder Wassermann. So daß Sie also im Was­sermann das Tierkreiszeichen zu sehen haben, das dem Menschen auf dem alten Monde oder dem alten Mars das Bewußtsein gebracht hat nach einer einmaligen Umdrehung.

Und nunmehr rücken wir zur Erde vor. Sie ist der vierte Zu­stand der Entwickelung. Es wiederholen sich die drei früheren Zustände: ein Saturn bildet sich, eine Sonne bildet sich und läßt den Jupiter zurück, der die wiederholte Sonne ist; ein Mond bildet sich, er läßt den Mars zurück; und zuletzt entsteht die Erde mit demjenigen, was ich beschrieben habe, mit der Sonnenabtrennung und mit dem Stück, das als Mondschlacke sich abtrennt. Sie wissen, daß die erste Veranlagung zum Ich in der alten lemurischen Zeit vor sich ging, als der jetzige Mond von der Erde sich hinaustrennte.

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Das konnte nur dadurch geschehen, daß wiederum aus dem Um­kreis die Anregung dazu gegeben wurde, daß sich eine Umdrehung vollzog; dann wurde das, wozu die Anregung gegeben worden war, nachdem es sich einmal herumgedreht hatte, reif, das Ich in der ersten Anlage aufzunehmen. Das geschah in der alten lemurischen Zeit. Und man hatte hinauszudeuten auf diejenige Stelle des Tier-kreises, die wir heute als den Stier bezeichnen, und zwar aus dem Grunde, weil der Mensch in der Zeit, als solche Benennungen geschaffen wurden, sehr anschaulich und sehr konkret gefühlt hat. Diese Bezeichnung ist ja im wesentlichen in der ägyptischen Ge­heimlehre, in der chaldäischen Geheimlehre entstanden. Da waren die Ursprünge dieser Bezeichnung, und es ist nur noch bei den wirk­lichen Geheimlehren heute ein Bewußtsein vorhanden von der rechten Bedeutung der Worte. Es drückt sich die allererste Anlage zum Ich-bin in der Sprache aus, in dem Ton. Es steht aber alle Tonbildung in einer gewissen Beziehung, die hier nicht erörtert werden soll, die aber jeder Okkultist kennt und die in intimeren Vorträgen ja einmal verfolgt werden kann, es steht die Stimsnbil­dung in einem ganz bestimmten Verhältnis zu den Fortpflanzungs­vorgängen, was Sie aus der Tatsache entnehmen können, daß beim männlichen Geschlecht die Umbildung der Stimme mit der Ge­schlechtsreife eintritt. Da besteht ein verborgener Zusammenhang. Und nun hat alles dasjenige, was zusammenhängt mit diesen Fähig­keiten und Vorgängen des Menschen, das alte Bewußtsein zusam­mengefaßt als die Stiernatur des Menschen. Und davon rührt eigent­lich diese Bezeichnung des besonderen Sternbildes her, das für die Erde nun wiederum dieselbe Bedeutung hat wie der Löwe für den Saturn, wie der Skorpion für den Jupiter, wie der Wassermensch für den Mars. Als dann die ägyptische Zeit herankam, war ja damit die dritte nachatlantische Kultur gekommen. Die erste war die alt-indische, die zweite die altpersische und die dritte die ägyptische Kultur. Diese Kulturen sind die entsprechenden Wiederholungen, wie schon oft ausgeführt worden ist, der ganzen Entwickelungs­vorgänge der Erde. Die lemurische Zeit ist nun die dritte Erdenzeit. Die ägyptische Geheimlehre wiederholt daher im wesentlichen in

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der geistigen Spiegelung die Vorgänge der lemurischen Zeit. Was in dieser lemurischen Zeit sich abgespielt hat, das wissen die Priester der ägyptischen Geheimlehre am allerbesten, denn es spiegelt sich in der eigenartigen Kultur Ägyptens ab. Daher fühlte sich die Kul­tur Ägyptens verwandt mit dem Sternbild des Stieres, überhaupt mit dem Stierdienst.

So also sehen Sie, daß es gar nicht so leicht ist, auf die wirklichen Vorgänge hinzudeuten, die sich bei der Entstehung unserer Him­meiskörper und dessen, was damit zusammenhängt, abgespielt haben. Denn wie entstehen Himmeiskörper? Unser Saturn, unser Jupiter, unser Mars und so weiter sind ja eigentlich dadurch entstanden, daß ursprünglich sich Schalen gebildet haben; eine nach der anderen wird abgetötet, und wenn nun aufgehört wird, etwas ins Leben zu rufen, so drängen sich zuletzt alle die Kugelgebilde, die vorher die Schalen gebildet haben, zusammen zu einem Gebilde des Umkreises. In der Tat ist jeder solcher Himmeiskörper wie der Saturn, der Jupi­ter, der Mars dadurch entstanden, daß ursprünglich vorhanden war eine Art Schale; die hat sich dadurch, daß eine Kugel über die andere sich gelegt hat, zu dem Gebilde verdichtet, das dann sichtbar im Himmelsraum auftritt. Da haben Sie nichts von einem mecha­nischen Vorgange von der öden Kant-Laplaceschen Weltentstehungs­theorie, sondern da haben Sie die aus den geistigen Verhältnissen der Hierarchien geholte lebendige Entstehung solcher Gebilde, wie wir sie heute als Weltenkörper in dem Saturn, dem Jupiter und dem Mars erblicken.

NEUNTER VORTRAG Düsseldorf, 18. April 1909, vormittags

#G110-1997-SE139 - Geistige Hierarchien und ihre Widerspiegelung

#TI

NEUNTER VORTRAG

Düsseldorf, 18. April 1909, vormittags

#TX

Es ist nur natürlich, daß gegenüber einer solchen Auseinander­setzung, wie die gestrige war, sich die Fragen geradezu auftürmen, und daß gegenüber einer solchen zum erstenmal gehörten Darstel-lung solcher umfassenden Wahrheiten, die sich auf den Kosmos be­ziehen, manches unverständlich bleiben kann. Nun habe ich schon gestern betont - das bitte ich immer zu berücksichtigen -, daß hier nicht aus irgendeiner Spekulation, aus einem Schema heraus charak­terisiert wird, sondern aus den wirklichen Tatsachen heraus, die man die Tatsachen der Akasha-Chronik nennt; und daher können sich diese Tatsachen erst nachträglich zu einer Art von Systematik zu­samrnenschließen. Eine der Fragen aber, die sich ergeben könnten für manchen, soll doch heute hier vorweggenommen werden, die Frage: Wie verhält es sich denn nun mit dem fertigen Planeten? Wir haben ja gestern in einer gewissen Beziehung das Werden des Planeten bis zu seinem Abschluß verfolgt, bis zu dem Zeitpunkt, wo er sozusagen da ist als einzelner sichtbarer Planet. Und nun könnte jemand sagen: Ja, aber die Planeten, die wir jetzt am Him­mel sehen, sind doch alle nicht etwa vor diesem Zeitpunkt, der gestern geschildert worden ist, entstanden, sie sind doch nicht etwa im Entstehen?

Das ist auch nicht der Fall. Wir müssen uns klar sein darüber, daß für den Planeten dann eigentlich eine neue Zeitepoche eintritt, wenn jener Punkt erreicht ist, von dem ich gestern gesprochen habe. Nehmen Sie einmal an, wir wollten die Planetenentstehung ver­folgen, nicht wie sie vor sich ging beim alten Saturn, wo ja nur dieser alte Saturn da war, sondern wie sie vor sich ging bei der Erdenbildung. Da hat sich ja auch zuerst der alte Saturn als Wieder­holung wieder gebildet, so daß nach dem Ablauf von Saturn­entwickelung, Sonnenentwickelung, Mondenentwickelung, beim Be­ginn der Erdenentwickelung sich wiederum zunächst herausbildete ein mächtiger Wärme- oder Feuerkörper, und daß da entstand alles

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dasjenige, was ich Ihnen gegenüber der Saturnentwickelung gesagt habe. Da trat dann auch der Zeitpunkt ein, wo in einem Punkte dieser sich um sich selbst bewegenden mächtigen Feuerkugel durch die Einflüsse der Tierkreisregion des Löwen sich dieser einzelne Saturn, was wir heute Saturn nennen, abgliederte, wo er sozusagen in dieser Abgliederung seinen Höhepunkt erreichte. Nun war der einzelne Planet entstanden.

Nur dürfen Sie sich nicht vorstellen, daß in diesem Zeitpunkt etwa das Beruhigen durch den Löwen so zu denken ist, als ob der Saturn jetzt aufgehalten würde, sondern die Sache ist so: Der Saturn ist also entstanden, die Bewegungen, die früher da waren, sind zur Ruhe gekommen. In sich ist der Saturn ein Wesen geworden, wel­ches alles dasjenige, was früher verteilt war im Umfange, aufgesogen hat, in sich vereinigt hat. Das alles ist geschehen durch diesen -wie wir es nennen könnten - Löweneinfluß. Aber die große Kugel, aus der dieser Saturn sich abgegliedert hat, die zieht sich nun zu­samrnen, die ist jetzt im Innern als ein kleinerer Ball vorhanden. Weil sich dieses ganze Gebilde nach innen zurückzieht, so behält der Saturn auch, nachdem dieser Einfluß stattgefunden hat und seine Bewegungen im Innern zur Ruhe gekommen sind, in gewisser Weise die Bewegung bei, die er ursprünglich bekommen hat. Vorher brauchte er seinen eigenen Bewegungsimpuls, denn er hatte sozu-sagen notwendig, sich in dieser Kugel weiterzubewegen, wie schwim­mend weiterzubewegen. Als sich diese Kugel von ihm zurück-gezogen hatte, da ging es dann, trotzdem die Innenbewegung ge­brochen war, von selbst. Und dieses Von-selbst-Gehen, nachdem der erste Anstoß geschehen war, das ist die jetzige Bewegung, die jetzige Umdrehung des Saturn.

So ist es beim Jupiter in ähnlicher Weise. Denn als die Erde sich zu bilden begann, geschah das, was jetzt geschildert worden ist; dann trat die Differenzierung ein in die Kugel, die sich zurück­gezogen hatte nach innen. Es trat unter dem Sternbild des Skorpion die Tötung der einzelnen Kugeln ein; die lagerten sich ineinander, dafür aber begann jetzt das eigene innere Leben. Nachdem sozu­sagen der Jupiter als ein großes Lebewesen getötet war, begann das

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Leben der einzelnen auf ihm lebenden Wesenheiten, und er bewegte sich, als sich nun wiederum die ganze Kugel zusammenzog, weiter, nachdem er auf diese Weise den Anstoß in sich selber gefunden hatte. Das, was wir heute als Saturnbewegung, als Jupiter- und so weiter Bewegung beobachten, das ist eine Folge, eine Konsequenz, die erst entstanden ist, als der Bildungsprozeß, den ich gestern ge­schildert habe, abgeschlossen war.

Eine andere Schwierigkeit scheint dadurch entstanden zu sein, daß ich davon gesprochen habe, daß der zweite Planet, der sich da abgliedette, unser jetziger Jupiter sei, der dritte unser jetziger Mars, während doch in der zeitlichen Aufeinanderfolge davon gesprochen wird, daß zuerst die Saturnentwickelung da war, dann die Sonnenentwickelung, dann die Mondenentwickelung. Das ist durchaus gerechtfertigt, denn wir haben es, wie gesagt, bei den jetzigen Planeten zu tun mit dem, was als Wiederholung beim vier­ten Zustand, bei der Erdenentwickelung, geschehen ist. Damals, als zuerst der Saturn sich bildete, war wirklich nur der Saturn da. Als die Sonnenentwickelung geschah, da waren in diesem zweiten Kör­per, der sich gebildet hatte, die Verhältnisse so, daß wir von einer Sonne sprechen müssen. Aber als nach der Saturnentwickelung die Sonnenentwickelung vor sich ging, da war ja der ganze Prozeß mit der Sonnenentwickelung abgeschlossen. So daß, wenn wir zurückblicken auf diese ersten planetarischen Entwickelungen unserer Erde, wir uns beeeeßt sein müssen, daß sie nun auch ab­geschlossen waren.

Wenn wir von der Erdenentwickelung sprechen, so ist das nicht so. Da entsteht zuerst Saturn, dann allerdings als Wiederholung die Sonne; aber das rückt weiter nach innen vor, es ist nicht abgeschlos­sen, es wird zurückgelassen der Jupiter als der Rest der Sonnen­entwickelungs-Wiederholung. Das ist, was wir berücksichtigen müs-sen. Dann wird die Mondenentwickelung wiederholt von der Erde. Diese ist, wenn wir wiederum auf die ganze Entwickelung zurück­blicken, damals ja abgeschlossen gewesen. Bei der Erdenentwicke­lung ist die Mondperiode kein Abschluß: es geht weiter hinein; was da zurückbleibt bei der Wiederholung, das ist der Mars.

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So also sehen wir, daß die jetzigen Planeten, die am Himmel für uns sichtbar sind, durchaus gedacht werden müssen als entstanden während derjenigen Zeit, die wir als die vierte, als die Zeit der Erdenentwickelung, in unserem Akasha-Chronik-System bezeichnen. Das sind die Dinge, die wir zu berücksichtigen haben - es ist nicht möglich, über die ganze Welt zu sprechen und alles zu erwähnen. Nur das eine wird Ihnen noch aufgefallen sein: daß ja zuerst eine Art von Kugel vorhanden ist. Ich sprach zum Beispiel beim Saturn von einer Feuerkugel oder einer Art großem feurigem Ei, und dann sprachen wir eigentlich von Umdrehung.

So ist es auch in der Tat, wir können uns ursprünglich eine Art von Ei oder Kugel denken. Indem nun jene Kugel, die dem aller­ursprünglichsten Saturnzustand entspricht, sich dreht, bildet sich immer mehr und mehr das Folgende heraus. Es gliedert sich eine Art von Gürtel ab, der nicht um das ganze Ei ringsherum geht, sondern der wie eine Art breiten Bandes nur ist. Und innerhalb dieses Gürtels sammeln sich sozusagen die einzelnen Formen, die ringsherum gebildet sind. Diese Gürtelbildung ist ein ganz all­gemeines kosmisches Gesetz. Unter anderem sehen Sie das Gesetz, daß alles eigentlich auf einer Ansammlung längs einer Art von Äquator oder Gürtel beruht, in dem Kosmos ausgebildet, so weit sie ihn überschauen können, denn diesem Gesetz verdankt die Milchstraße ihr Dasein. Wenn Sie diese Milchstraße wie einen äußersten Gürtel ringsherum im Himmelsraum sehen und da­zwischen spärlich die Sterne, so rührt das von dem Gesetz her, daß, sobald Umdrehung beginnt, sich die Dinge in einem Gürtel sam-mein. Unser Weltensystem, wie wir es haben, hat eigentlich schon dadurch eine Art von Linsenform. Es ist nicht direkt kugelförmig gebildet, wie es angenommen wird, sondern linsenförmig, und am weiten Äquator ist der Gürtel angesammelt. Solch einen Gürtel müssen Sie sich auch bei der Entstehung eines Planeten denken. Wenn man also, trivial gesprochen, ein Ei nehmen würde und man wollte darauf die verschiedenen Zustände schematisch zeichnen, so müßte man zuerst das ganze Ei nehmen, dann müßte man auf dem Ei, mit einer roten Farbe etwa, einen solchen Gürtel malen. Nicht

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das ganze Ei dürfte man rot färben, sondern nur einen Gürtel. Längs dieses Gürtels sammeln sich die Körper, die ausersehen sind, den einen Weltenkörper zu bilden. An einer Stelle müßte man den Punkt hinzeichnen, wo sich alles sammelt. (Zeichnung wie auf Seite 128.)

So sehen wir, daß die Konfiguration, die Verteilung der Sterne, wie sie im Raume um uns herum ist, ein Ergebnis der geistigen Wesenheiten oder Hierarchien ist. Denn wenn wir sprechen vom Zusammenziehen der großen Masse, so müssen wir uns bewußt werden, daß dieses Zusammenziehen nicht von selbst geschieht, son­dern durch die Wirkung derjenigen Wesenheiten, die als die Wesen der höheren Hierarchien von uns geschildert worden sind. Und wenn wir zusammenfassen, was wir geschildert haben, so müssen wir sagen: Während der alte Saturn sich bildete, während also zuerst jene gewaltige Feuermasse, aus der im Grunde genommen unser ganzes Sonnensystem entsprungen ist, sich gliederte zum alten Saturn, da machten die Geister der Persönlichkeit ihr Menschen-dasein durch; während der Sonnenbildung machten die Erzengel oder Feuergeister ihr Menschendasein durch; dann während der Mondenentwickelung die Engel, und auf der Erde macht der Mensch sein Menschendasein durch. Dabei ist es aber doch so, daß dieser Mensch mit allem, was vorher geschehen ist, zu tun gehabt hat. Das, was wir heute physischen Leib nennen, hat seine erste Anlage wäh­rend der allerersten Saturnbildung erhalten. Damals war dieser physische Leib noch nicht durchzogen von einem Ätherleib, noch nicht durchzogen von einem Astralleibe, aber er wurde damals schon so veranlagt, daß er nach den Umbildungen, die er später erfahren hat, der Träger unseres jetzigen geistigen Erdenmenschen hat wer­den können. Ganz langsam und allmählich ist dieser menschliche physische Leib veranlagt worden während der alten Saturnentwicke­lung, und indem sich der alte Saturn selber gebildet, herumgedreht hat längs der einzelnen Zeichen des Tierkreises, ist in der Anlage Glied für Glied des Menschenleibes entstanden. Wie in der Zeit, als der Saturn unter dem Zeichen des Löwen stand, wie da die An­lage zum Herzen entstanden ist, so ist die Anlage zum Brustpanzer

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entstanden, während der Saturn geweilt hat unter dem Zeichen des Krebses. Die Anlage zur symmetrischen Bildung des Menschen, das heißt, daß er nach zwei Seiten gleichgestaltet ist, diese Anlage ist entstanden, während der Saturn unter dem Sternbild der Zwillinge weilte. Und so könnten wir Stück für Stück des Menschenleibes ver­folgen. Wenn wir aufblicken zum Tierkreis, da wo der Widder steht, so können wir sagen: die Anlage zu unserem Oberkopfteil ist ent­standen, zum erstenmal uns eingegliedert worden, als der alte Saturn unter dem Zeichen des Widders stand. Die Anlage zu unserem Sprachorgan ist uns eingegliedert worden, als der Saturn unter dem Zeichen des Stieres stand. Und wenn Sie sich jetzt den Menschen so aufgeteilt denken, so können Sie in dem Tierkreis draußen die schaffenden Kräfte für alle Menschenglieder erblicken.

Das hat man bildlich in den alten Mysterien so vorgestellt, daß man den Tierkreis auch so ähnlich hingezeichnet hat, wie er hier an der Decke des Saales ist. Wir sind ja zufällig, wie man sagt - es gibt aber keinen Zufall - in einem Saale, der oben mit dem Tier­kreis geschmückt ist. Man hat den Tierkreis früher nicht so aufge­zeichnet, daß er in seine entsprechenden Tierformen auseinander-gelegt war, sondern so, daß man die einzelnen Menschenglieder hinzugezeichnet hat zu den betreffenden Regionen: zum Widder den Kopf, weiter dasjenige, was die Gegend des Kehlkopfes ist, zum Stier; was am bedeutsamsten ausdrückt die Symmetrie, die beiden Arme, zu den Zwillingen; den Brustpanzer zum Krebs, das Herz zum Löwen; und so ist man weiter gegangen, bis man die unteren Teile der Beine zum Wassermann, die Füße zu den Fischen gezeich­net hat. Also denken Sie sich einen solchen Tierkreis als Mensch in den Kosmos hineingezeichnet, dann haben Sie dasjenige, was aus dem Kosmos, das heißt aus den entsprechenden Kräften der Hierar­chien der Throne, Seraphim, Cherubim heraus die ursprünglichen Anlagen schuf zum menschlichen physischen Leib. Das ist der große kosmische Mensch, der Mensch, der durch alle Weltensagen und Weltenmythen geht, aus dem der einzelne Mensch auf der Erde herausgebildet ist in den mannigfaltigsten Gestalten. Denken Sie an den Riesen Ymir, der ausgebreitet ist in dem großen Kosmos,

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denn der mikrokosmische Mensch wird aus dem Riesen gebildet. Sie haben ihn überall, den großen makrokosmischen Menschen, der da Schöpfer ist, der außen dasjenige enthält, was der Mensch in seinem Innern enthält. Denn es liegt eine tiefe Wahrheit solchen Darstellungen zugrunde, eine Wahrheit, die je nach dem hellseheri­schen Vermögen der Völker mehr oder weniger gebrochen zutage tritt. Und sie leuchtet Ihnen herein auch durch jene Weisheit, welche ihren äußeren Ausdruck gefunden hat im Alten Testament. Sie leuchtet herein in der Weisheit, die als althebräische Geheim-lehre zurückgeht auf jene Geheimlehre, die dem Alten Testamente zugrunde liegt: im Adam Kadmon der Kabbala. Der makrokos­mische Mensch ist kein anderer als der Mensch, den wir jetzt in den Kosmos hineingezeichnet haben. Nur müssen wir uns in der rich­tigen Weise die Vorstellung davon bilden.

Was ich Ihnen jetzt entwickelt habe und was da gipfelt in der Lehre von dem makrokosmischen Menschen, das ist eine Lehre, welche in der Tat die tiefsten Weltgeheimnisse enthält, eine Lehre, die nach und nach einfließen wird in die allgemeine Menschheits-bildung. Man ist heute noch weit davon entfernt, diese Lehre zu verstehen, denn wenn irgend jemand, der ein bloßer Gelehrter ist, diesen Vorträgen zugehört hätte, so hätte er dies Auditorium wahr­scheinlich für etwas anderes als für eine gescheite Versammlung gehalten. Man ist heute sehr weit davon entfernt, diese Dinge zu verstehen. Aber wir stehen am Ausgangspunkt der Zeit, wo die Tatsachen, die gegen die phantastischen Theorien der heutigen Wissenschaft gefunden werden, die Menschen dahin drängen, den Weg zu suchen zu diesen großen Wahrheiten der Urweltweisheit. Und niemals wird man früher in das Geheimnis zum Beispiel des sogenannten Befruchtungsvorganges, über den die Leute heute so kindisch spekulieren, eindringen, bevor man nicht wird fruchtbar machen können die Lehre vom makrokosmischen Menschen für den Befruchtungsvorgang. Gerade dasjenige, was sich als ein reales Mysterium abspielt und sich als ein reales Mysterium den Instru­menten und Werkzeugen am allermeisten entzieht, gerade das wird seine Beleuchtung erfahren als sozusagen der kleinste Punkt der

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Forschung. Denn wie klein ist die Zelle, innerhalb welcher sich die Befruchtung vollzieht, im Verhältnis zum Kosmos! Einzig und allein aber die Geheimnisse des großen Kosmos werden auflösen, was in der kleinsten Zelle vor sich geht. Nichts anderes kann die Geheimnisse der Vorgänge in der Zelle lösen. Gegenüber dem Pro­blem der Befruchtung sind ja die Forschungen der äußeren Wissen­schaft nicht nutzlos, sie haben ihr gewisses Verdienst, sie sind aber alle ein Kinderspiel gegenüber dem großen Mysterium, das da vor­liegt und das nur dann gelöst werden kann, wenn man einsehen wird, wie die Antwort auf die Geschehnisse im Punkt, wie diese Antwort im Kreis, im Umkreis liegt. Daher sagte der alte Mysterien-lehrer: Willst du den Punkt begreifen, dann erforsche den Um­kreis, denn der enthält die Lösung. - Das ist es, worauf es ankommt:

daß man erst den Punkt begreifen kann, wenn man den Umkreis begriffen hat.

Wenn Sie nun sich erinnern, daß die einzelnen Weltenkörper ihre Bewegung beibehalten, nachdem sie sozusagen für sich selber den Abschluß gefunden haben, für sich selber fertig sind, dann werden Sie auch verstehen, was man nennen muß das Karma dieser Weltenkörper. Von dem Augenblicke an, wo der Planet für sich selber an seinen Abschluß gekommen ist, müssen diejenigen Wesen­heiten, die zu ihm gehören, wieder mit seiner Auflösung, mit sei­nem Verschwinden aus dem Weltzusammenhange rechnen. Wir haben also, wenn wir zum Beispiel die alte Saturnentwickelung verfolgen, uns zu sagen: Bis zum Zusammenfügen der ganzen Wärmekugel ist der Vorgang der Saturnentwickelung ein aufstei­gender, oder auch, wenn Sie wollen, ein absteigender, denn es ist ein Verdichtungsprozeß. In dem Augenblicke nun, wo sich der Saturn weiterdreht - aber jetzt bei der ersten Saturnentwicke­lung -, da ist die Saturnkugel gegeben, da sind die Dinge vorhan­den, um die es sich handelt. Wenn die Geister daran beteiligt sind, so müssen sie bei der Auflösung mit dem rechnen, was bis zur Ent­stehung zusammengebaut worden ist, und das ist Karma. Man kann dem nicht entkommen, die Dinge müssen so aufgelöst werden, wie sie zusammengebaut worden sind. So erfüllt sich das Karma der

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ersten Hälfte der Evolution in der zweiten Hälfte. Es wird ab­gebaut nach und nach in der zweiten Hälfte der Evolution, was in der ersten Hälfte zusammengebaut worden ist. Weltentstehung ist Erzeugung von Karma; Weltvergehen im umfassendsten Sinne des Wortes ist nichts anderes als Leid unter dem Karma und auch wiederum Auslöschen des betreffenden Karmas. So ist es im großen, so aber auch im kleinen bei jedem Planeten. Denn ein jeder Planet spiegelt die Verhältnisse im großen getreulich wider.

Auch bei einem Volke können Sie denselben Vorgang sehen. Denken Sie sich ein Volk, aufstrebend in der Jugendentwickelung, voller Tatkraft, voller Energie; denken Sie sich dieses Volk aus sich herausgebärend Zeitepoche nach Zeitepoche, die mannigfaltigsten Bildungs- und Kulturelemente: das alles muß zu einem Höhepunkt kommen, aber indem sich das alles ansammelt, sammelt sich auch Karma des Volkes an. Geradeso wie sich bei der Saturnentwicke­lung Karma ansammelt, indem man zu rechnen hat mit dem­jenigen, was entstanden ist, so sammelt sich auch bei einem Volke Karma an, während die Kultur aufgebaut wird. Dieses Karma ist gerade in seinem höchsten Punkt, in seinem stärksten Maße vor­handen da, wo sozusagen das Volk die ursprünglichen, elementa­ren Kräfte aus sich herausgeboren hat.

Nun haben wir gesehen, daß überall leitende Wesenheiten sind. Wir haben bei der Erde gesehen, wie höhere geistige Wesenheiten, Engel, Erzengel, Urkräfte, herabsteigen und wie sie da, wo sich die Menschheit noch nicht selber vorwärts helfen kann, die Menschheit leiten und sie zu einer gewissen Höhe führen. Es sind das die gei­stigen Wesenheiten der Hierarchien, die in früheren Zeiten ihre Vollendung und Reife erhalten haben. Wenn aber diese Höhe erreicht ist, wenn sozusagen die Geister, die aus himmlischen Höhen heruntersteigen, um die Völker zu leiten, wenn die Geister ihr Ziel erreicht haben, dann müssen andere geistige Wesenheiten sich zu Führern, sich zu Lenkern der entsprechenden Völker machen. Wenn die Völker über ihren Höhepunkt hinaus in einer gewissen Weise noch steigen sollen, dann müssen führende Persön­lichkeiten freiwillig sich dazu hergeben, Träger zu sein höherer

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geistiger Wesenheiten; dann nur ist es möglich, dasjenige, was im ursprünglichen Plan lag, sozusagen um gewisse Stufen zu über­schreiten, weiterzuführen. Aber eines muß in diesem Falle ge­schehen: diejenigen, die da heruntersteigen in Wesenheiten, wel­che die Führer der Völker sein sollen, die nach einem bestimm­ten Punkte die Kultur weiterführen sollen, die müssen, weil sich Karma aufgesammelt hat, dieses Karma auf sich nehmen. Das ist das bedeutsame Gesetz von dem Aufsichnehmen des Karmas der Völker und Rassen. Von einem gewissen Zeitpunkte an müssen die führenden Persönlichkeiten das Völker- oder Rassenkarma in sich tragen, es übernehmen in einer gewissen Beziehung. Das ist das Wesentliche, daß solche Individualitäten, wie zum Beispiel Hermes eine war, übernehmen mußten, was im Karma ihres Volkes lag, was sich bis dahin in einem gewissen Grade aufgesammelt hatte. Diese Dinge sind auf dem einzelnen Planeten Spiegelbilder der großen kosmischen Vorgänge.

Aber noch weiter haben wir solche Spiegelbilder. Wir haben ja gesehen, daß die Throne nur dadurch Throne geworden sind, daß sie in den Stand kamen, aus Geschöpfen zu Schöpfern zu werden, aus einem Zustand des Nehmens in einen Zustand des Gebens zu kommen. Wir haben gesagt: Die Throne haben auch einstmals in anderen Weltensystemen ihre Entwickelung durchgemacht, sie haben es so weit gebracht, daß sie ausströmen lassen konnten ihre Substantialität. Das ist ein höherer Entwickelungsgrad, daß man hingeben kann, Opfer bringen kann, statt selber einzuheimsen, was es im Kosmos gibt. Dies tritt wiederum im Spiegelbild beim Men­schen ein. Wie ist denn diese Menschenentwickelung? Blicken Sie zurück im Geiste durch die atlantische Zeit, durch die lemurische Zeit, und blicken Sie vorwärts. Physischen Leib, Ätherleib, astra­lischen Leib und Ich erhält der Mensch, und dann wiederum haben Sie das Zurückarbeiten vom Ich in die übrigen Glieder, die Um­gestaltung des Astralleibes, die Umgestaltung des Ätherleibes, die des physischen Leibes, zu Manas, Buddhi, Atma, zu Geistselbst, Lebensgeist, Geistesmensch. So hat die Urweltweisheit in allen Zeit-altern gelehrt, daß der Mensch seinen Astralleib so umgestaltet,

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daß dieser Astralleib zuerst teilweise noch besteht aus der alten Astralität und teilweise aus Manas, daß er aber nach und nach ganz und gar umgestaltet, ganz und gar vom Ich und seiner Arbeit durchdrungen wird. Nehmen Sie einen Menschen, der es noch nicht bis zu jenem Grade der Entwickelung gebracht hat, daß sein Astralleib schon ganz durchdrungen ist von der Arbeit des Ich. In diesem Falle sind ja im Grunde genommen noch alle Menschen mit ganz wenigen Ausnahmen. Dasjenige, was der Mensch schon um­gearbeitet hat, das geht mit ihm durch alle Ewigkeiten, was er noch nicht umgearbeitet hat, so daß das Ich noch keinen Anteil daran genommen hat, das muß, wenn der Mensch durch Kamaloka durchgegangen ist, wie eine Art astralische Schale sich entfernen, das löst sich in der astralischen Welt auf, nicht ohne daß es be­trächtlichen Unfug stiften kann, wenn es als Astralleib aus schlech­ten Begierden und Leidenschaften bestand. So können wir sagen, daß die Entwickelung des Menschen darin besteht, immer weniger und weniger von sich zurückzulassen in der astralischen Welt.

Verfolgen wir den Vorgang. Der Mensch stirbt, bald nach dem Tode löst sich der Ätherleib los, ein Extrakt bleibt zurück. Der Mensch geht durch Kamaloka, da löst sich die unverarbeitete Schale los; das, was verarbeitet ist, geht im Ich durch alle Ewig­keit, es wird zurückgebracht zur neuen Inkarnation. Je vollkomme­ner der Mensch ist, desto weniger werden diese Reste sein, die er in der astralischen Welt zurückläßt, bis er zuletzt so weit ist, daß nichts mehr von seinem Astralleib in Kamaloka zurückbleibt, bis er so weit ist, daß er sozusagen niemandem auf der Erde durch die Reste, die er in Kamaloka zurückläßt, schädlich werden kann. Ein solcher Mensch, der hat dann auch die Möglichkeit, in die geistigen Welten hineinzuschauen. Denn es ist ja nicht möglich, diesen Zu­stand zu erreichen, ohne eben bis zu einem gewissen Grade der Hellsichtigkeit im Astralen gekommen zu sein. Der ganze Astral-leib ist dann vergeistigt, ist eben Geistselbst geworden, der ganze Astralleib wird mitgenommen. Früher mußte das zurückgelassen werden, was schlecht war, jetzt kann der ganze Astralleib mit­genommen werden in die ganze Folgezeit. Und in dem Augenblick.

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in dem der Astralleib so weit ist, daß er ganz durchgearbeitet ist, da drückt sich die ganze neue Form des Astralleibes, des Geist-seibstes, in den Ätherleib hinein, so daß dann der Ätherleib ein Ab-druck ist dieses also umgearbeiteten Astralleibes. Er braucht noch nicht selber ganz umgearbeitet zu sein, aber was in den Astralleib hineingearbeitet werden konnte, das ist in den Ätherleib hinein abgedruckt. Kurz, Sie sehen, wir haben damit geschildert eine besonders hohe Wesenheit, die im eminentesten Sinn weit gekom­men ist dadurch, daß sie das ganze Geistselbst entwickelt hat. Diese Wesenheit wird nun in der östlichen Wissenschaft Nirmanakaya genannt, denn es hat sein Astralleib, sein astralischer Kaya die Stufe erreicht, wo er keine Überreste hinterläßt. Das ist ein Nirmanakaya.

Gehen wir nun weiter. Der Mensch kann immer weiter und wei­ter arbeiten, er arbeitet endlich seinen Ätherleib um, arbeitet seinen physischen Leib um. Was tritt dann ein, wenn Ätherleib und phy­sischer Leib umgearbeitet werden, so daß sie unter die Herrschaft des Menschen kommen? Wenn der Ätherleib umgearbeitet wird, wenn also der Mensch nicht nur im Astralleib sein Geistselbst hat, sondern in seinem Ätherleib die Buddhi oder den Lebensgeist nach und nach entwickelt, und wenn dann sich dieser Lebensgeist oder die Buddhi im physischen Leib abdrückt, dann ist eine nächst höhere Stufe der Entwickelung erreicht, eine Art von Zwischen-stufe. Durch diese Zwischenstufe gelangt der Mensch dahin, daß er auch von seinem Ätherleib nichts zurückzulassen braucht, daß er diesen Ätherleib in derselben Form für alle Zeiten behält, in der er sich ihn als Lebensgeist oder Buddhi herausgebildet hat.

Es wird also der Mensch durch solche Einflüsse immer mehr und mehr in den Stand kommen, Herr zu werden über seinen astra­lischen Leib und über seinen Ätherleib Solches Herrwerden macht es dann dem Menschen möglich, in einer gewissen Beziehung diesen Astral- und diesen Ätherleib auch zu dirigieren. Derjenige, der den Astralleib noch nicht unter die Herrschaft des Ich gebracht hat, der muß natürlich warten, bis er so weit gekommen ist. Wer aber die Herrschaft schon hat über den Astral- und Ätherleib, der

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kann nun frei verfügen darüber. Er kann sich sagen: Dadurch daß ich mit meinem Ich durchgemacht habe all die Verkörperungen, die mich gelehrt haben, meinen Astralleib und meinen Ätherleib so weit umzubilden, dadurch bin ich fähig geworden, mir, wenn ich wieder auf die Erde gehen soll, aus Ä thersubstanz und Astral-substanz einen neuen Astralleib und Ätherleib zu bilden, die ebenso vollkommen sind. - Und dadurch ist er imstande, den eigenen Astral-und Ätherleib, wie man sagt, hinzuopfern, ihn auf andere zu über­tragen. Sie sehen also daraus, daß es Individualitäten gibt, welche dadurch, daß sie Herr in ihrem Astralleib und Ätherleib geworden sind, auch fähig werden, diesen Astralleib und Ätherleib hinzu-opfern, weil sie gelernt haben, sich diese Dinge aufzubauen. Wollen sie wiederum auf die Erde, so werden sie sich neu aufbauen aus dem vorhandenen Material einen Astralleib und einen Ätherleib Was sie aber in Vollkommenheit erreicht haben, übergeben sie anderen Persönlichkeiten, welche gewisse Aufgaben in der Welt zu bewir­ken haben. So werden späteren Persönlichkeiten solche Astral- und Ätherleiber von Persönlichkeiten der Vorzeit einverwoben, ein­verleibt. Wenn das geschieht, so sehen Sie, daß die Persönlichkeit der Vorzeit nicht bloß da wirkt, wo sie steht, sondern daß sie mit dem, was in ihr ist, noch in die Zukunft hineinwirkt.

So konnte zum Beispiel der Zarathustra, der fähig war, seinen Astralleib zu behandeln, und der ihn später hinübergeleitet hat in den Hermes, sich sagen: Ich lebe, aber ich werde nicht nur wirken, wie ich selber jetzt wirke als äußere Persönlichkeit, sondern ich durchwebe auch noch den Astralleib des ägyptischen Hermes, des­jenigen, mit dem die ägyptische Kulturepoche beginnt. - Eine solche Persönlichkeit hat einen Körper, einen Kaya, welcher nicht nur an dem Orte wirkt, wo er ist, sondern welcher in die Zukunft hineinwirkt, welcher das Gesetz für die zukünftige Entwickelung abgibt. Gesetz in die Zukunft hinein heißt Dharma. Einen solchen Leib nennt man Dharmakaya. Das sind gewisse Ausdrücke, die häufig wiederkehren in der östlichen Wissenschaft. Hier haben Sie die wahre Erklärung, wie sie in der Urweltweisheit immer ge-geben worden ist.

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Und nun blicken wir auf die ganze Mannigfaltigkeit dessen, was in diesen Tagen an uns vorübergezogen ist. Da kann sich uns eine Frage so recht auf die Seele legen, die Frage: Was haben wir denn eigentlich im Grunde genommen bisher Mensch genannt? - Mensch haben wir genannt eine gewisse Entwickelungsstufe. Wir haben gefunden, daß die Geister der Persönlichkeit Menschen auf dem alten Saturn waren; wir haben gefunden, daß sogar die Throne ein­mal Menschen gewesen sein müssen; haben gefunden, daß der Mensch sich weiterentwickelt, daß er aufsteigt in höhere Wesen­heiten; wir haben sogar die ersten Etappen des Aufstiegs kennen gelernt in den Engeln, Erzengeln; haben in diesen Wesenheiten kennengelernt Wesen, die etwas hinopfern. Wir haben den Anfang des Opfers gesehen, der im höchsten Sinne vorhanden ist bei den Thronen. Das erste Aufglänzen der schöpferischen Tätigkeit sehen wir bei denen, die die Führer der Völker und Rassen sind, die ihre eigenen Leiber so zu bearbeiten wußten, daß diese etwas ausströ­men können. Wie die Throne ausströmten ihre Wesenheit, so strömten in anderem Maße die Nirmanakayas in die Zukunft hinein ihre eigenen Leiber für spätere Individualitäten, die nicht so weit kommen würden an dem betreffenden Punkte ihrer Entwickelung, wenn sie nicht einverleibt erhielten, was die vorhergehenden Wesen­heiten ausströmten.

So gliedert sich uns zusammen der Begriff der Entwickelung von dem Punkte aus, wo man nimmt, bis zu demjenigen, wo aus­geströmt, geschaffen wird. Wir sehen den Begriff des Schöpfers vor unserem geistigen Auge erstehen, und da sagen wir uns: also von dem Geschöpf zum Schöpfer entwickelt sich ein jegliches Wesen. Nun aber, Erzengel, sie haben sich auf der alten Sonne zum Men­schen entwickelt, Geister der Persönlichkeit auf dem alten Saturn, Engel auf dem alten Monde, wir Menschen auf der Erde, und so wird es fortgehen; es werden sich immer, immer Wesen zu Men­schen entwickeln. Geht denn das alles so endlos fort? Ist das wirk­lich nur ein ewiges Ablaufen von Kreisläufen, durch die sich zum Beispiel auf der Sonne wiederholt, was auf dem Saturn schon da war, nur daß eine Anzahl von Wesenheiten später darankommt?

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Denn die Feuergeister kommen eine Stufe später als die Geister der Persönlichkeit. Ist das wirklich alles so, daß immer Wesen aus hilf­losen Geschöpfen des Anfangs sich hinaufentwickeln zu solchen, die sich opfern können? Das ist nicht der Fall, das ist durchaus nicht der Fall! Es entsteht eben die große Frage: Ist das Menschen-mm auf dem Saturn, das die Geister der Persönlichkeit geführt haben, das Menschentum der Erzengel auf der Sonne, das der Engel auf dem Mars, ist das dasselbe Menschentum wie dasjenige, das wir hier auf der Erde führen? Sehen wir, wenn wir die Natur der Engel zum Beispiel ins Auge fassen, nur in ihnen das Bild unserer eige­nen nächsten Epoche, der Jupiterepoche? Sehen wir in den Feuer-geistern nur das Bild derjenigen Wesenheiten, die wir auf der Venus sein werden? Ist wirklich Anlaß vorhanden, sich zu sagen: Da stehen wir auf unserer Erde, wir werden höhere Stufen erreichen in der Weltentwickelung, wir werden selbst heraufsteigen in der Hierarchie, aber die Wesen, zu denen wir werden können, sie sind schon alle da, und unsere eigene Stufe ist ja früher von anderen Wesenheiten beschritten worden! Ist das so? Das ist die große Kon­sequenzfrage, die eigentlich jedem, der unbefangen die Vorträge hat auf sich wirken lassen, vor die Seele treten muß.

Haben wir es bloß mit einem Menschenwerden zu tun, das sich ewig wiederholt, dann sind wir wie die Geister der Persönlichkeit auf dem alten Saturn, wie die Erzengel auf der alten Sonne, wie die Engel auf dem Mars. Für uns mag das wichtig sein, für die höheren Götter wäre es nur eine Vermehrung ihrer Geschöpfe, und sie hät­ten nichts Sonderliches als Fortschritt erreicht. Eine andere Frage ist es aber: Werden sich die Menschen vielleicht einmal gerade da­durch, daß sie auf der Erde Mensch werden, zu Wesenheiten ent­wickeln, die etwas können, was die Engel nicht können, was auch die Erzengel und die Geister der Persönlichkeit nicht können? Hat die ganze Schöpfung etwas dazugelernt dadurch, daß sie nach den Erzengeln und Engeln Menschen erzeugt hat? Hat die Schöpfung einen Fortschritt gemacht? Hat der Mensch dadurch, daß er sich dazu bequemt hat, tiefer herunterzusteigen, hat er vielleicht dadurch An­wartschaft darauf, noch höher hinaufzusteigen? Diese Frage stellen

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wir uns einmal als eine Art Konsequenzfrage hin. Der Rest unserer Betrachtungen muß ihr gewidmet sein: der ganzen Bedeu­tung des Menschen im Kosmos und der Beziehung des Menschen zu den höheren Hierarchien, - was wird der Mensch innerhalb der Stufenfolge der Hierarchien?

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ZEHNTER VORTRAG Düsseldorf, 18. April 1909, abends

Außer der am Schluß des vorigen Vortrags hingestellten Frage wäre wohl zu dem Thema unserer Vorträge noch mancherlei auszuführen, aber es läßt sich eben nicht in zehn Vorträgen erschöpfend über alle unsere Welten reden. Daher gestatten Sie, daß ich, bevor ich zu unserer Frage übergehe, noch einige Bemerkungen mache, welche in gewissem Sinne auch mit unserer Schlußbetrachtung zusammen­hängen werden.

Die erste Bemerkung, die ich zu machen habe, ist etwas, was für ein Gegenwartsbewußtsein schwer, man darf vielleicht sagen, zunächst gar nicht recht verständlich ist; aber es ist gut, wenn man weiß, daß es so etwas gibt. Das ist nämlich die Frage: Wie ver­schwinden nun diese planetarischen Gebilde eigentlich wiederum? Im Geistigen ist es Ihnen ja klar, wie die Entwickelung geschieht:

die Wesenheiten steigen zu höheren Stufen hinauf, und indem sie hinaufsteigen, müssen sie den alten Schauplatz, den alten Wohnplatz verlassen, der ihnen eine Weile dazu gedient hat, gewisse Fähigkeiten zu entwickeln, die sie sonst nicht hätten entwickeln können. Als im Laufe der Evolution jene Zeit heranrückte, die wir die alte lemurische Zeit nennen, da war der Mensch im Verlaufe seiner Gesamtentwickelung so weit, daß er alles, was durch Saturn-, Sonnen- und Mondenentwickelung zu erlangen war, wiederholt hatte. Nun trat er auf in dem Wohnplatz unserer Erdenevolution, der sich zu seiner Weiterentwickelung eben erst gebildet hatte. Er entwickelte sich durch die lemurische und atlantische Zeit herein in unsere Zeit, und er wird sich in die Zukunft hinein entwickeln, so wie wir es kennen, fortschreitend von Inkarnation zu Inkarnation. Er wird aber nach einiger Zeit die Erde wiederum zu verlassen haben, weil sie ihm nichts mehr zu geben haben wird, weil sie ihm keine Entwickelungsmöglichkeiten mehr bieten wird.

Nun könnten Sie sich ja zunächst einmal vorstellen, daß unsere Erde sozusagen ein öder Schutthaufen würde, wenn der Mensch sie

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verläßt; Sie könnten es damit vergleichen, daß eine Stadt von der gesamten Bevölkerung verlassen wird. Sie wissen, wie eine solche Stadt nach kurzer Zeit schon aussieht, wie sie nach und nach zu einer Art von Erdhügel wird. Die Anschauung alter, vom Erdreich sozusagen aufgenommener Städte gibt ja ein hinlängliches Bild davon. So ist es in der Tat heute. Aber so wird es nicht mit der Zukunft der Erde sein. Dasjenige, was Sie führen kann zu einer Beantwortung der Frage, wie es mit der Zukunft unserer Erde sein wird, das kann die folgende Betrachtung geben: Was eigentlich be­deuten für die Erdenentwickelung Menschen, wie zum Beispiel Leonardo da Vinci, wie Raffael oder andere große Gen ien auf diesem oder jenem Gebiete? Was bedeutet es für die Erdenentwickelung, daß von Raffael oder Michelangelo jene wunderbaren Kunstwerke hervorgebracht worden sind, die da Tausende und aber Tausende von Menschen heute noch erfreuen? Aber vielleicht hat der eine oder andere von Ihnen, meine lieben Freunde, eine gewisse Wehmut empfunden beim Anblick des Abendmahles von Leonardo da Vinci, wenn er sich vor dem Bilde in Mailand fragen mußte, wie lange es mit dieser Wundertat des Leonardo da Vinci noch dauern wird. Denn man soll nicht vergessen, daß zum Beispiel Goethe auf seiner ersten italienischen Reise dieses Kunstwerk noch in seinem vollen Glanz hat sehen können und daß wir das jetzt nicht mehr in dem Maße können. Also seit dieser Zeit Goethes bis heute ist es mit diesem Kunstwerk dahin gekommen innerhalb der äußeren materiellen Welt, daß es diese wehmütige Empfindung hervorruft. Es wird eben für Leute, die so viel später nach uns leben wie wir nach Goethe, gar nicht mehr da sein. So ist es mit alledem, was Menschen auf der Erde schaffen und was in physischer Materie auf der Erde verkörpert ist. So ist es aber auch im Grunde genommen für die Erde selbst, ja auch mit den menschlichen Gedankenschöpfungen. Versetzen Sie sich einmal im Geiste in jene Zeit, wo die Menschen vergeistigt werden aufgestiegen sein in höhere Sphären. Gedanken im heutigen Sinne - ich will gar nicht sagen wissenschaftliche Gedanken, denn die werden nach dreihundert bis vierhundert Jahren schon keine Be­deutung mehr haben -, aber Gedanken der Menschen überhaupt,

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wie sie für die Erde eine Bedeutung jetzt haben, wie sie aus einem Gehirn hervorkommen, sie haben natürlich keine Bedeutung für die höheren Welten, sondern nur für die Erde. Aber der Mensch hat die Erde verlassen. Was ist mit alledem geworden, was die Men­schen nun geschaffen haben im Verlaufe von Jahrhunderten und Jahrtausenden auf unserer Erde?

Was zunächst geistig in Betracht kommt, das ist natürlich die Evolution einer Individualität. Leonardo da Vinci ist höher gestiegen durch das, was er geleistet hat - das ist sein Höhersteigen. Wir aber fragen uns: Bedeuten die großen Gedanken, die großen Impulse, welche die gewaltigen Schöpfer einprägen dem Erdenstoffe, bedeu­ten sie für die Zukunft der Erde nichts? Wird die Zukunft die Erde zu Staub zerbröckeln und das, was der Mensch aus der Erde gemacht hat, wird das mit dem Erdendasein verschwinden? Sie bewundern den Kölner Dom. Gewiß wird nach einer verhältnismäßig kurzen Zeit nicht ein Stein mehr auf dem anderen liegen; aber daß einmal der Mensch diesen Gedanken des Kölner Domes in Stein ausge­drückt hat, bedeutet das nichts für die ganze Erde? Wir sehen also ab von demjenigen, was die Menschen mitnehmen aus der Erde, wir sehen auf die Erde selber. Sehen Sie, ein Planet wird in der Tat im Laufe seiner Entwickelung immer kleiner und kleiner, er zieht sich zusammen. Das ist so das Schicksal der Materie des Planeten; aber das ist nicht alles, das ist nur etwas, was sozusagen das phy­sische Auge und physische Instrumente am Planeten betrachten können. Es gibt eine Entwickelung auch des Materiellen über diesen Punkt hinaus.

Und jetzt wollen wir diese Entwickelung des Materiellen über diesen Punkt hinaus einmal ins Auge fassen, und ich komme auf das, wovon ich gesagt habe, daß es für einen Gegenwarts­verstand schwer, vielleicht gar nicht begreiflich ist. Es ist nun so, daß die Erde sich fortwährend zusammenzieht. Dadurch drängt sich die Materie von allen Seiten nach dem Mittelpunkte. Und jetzt sage ich, selbstverständlich mit vollem Bewußtsein, daß es ein Ge­setz von der Erhaltung der Kraft gibt, aber auch im vollen Bewußt­sein der jedem Okkultisten bekannten Tatsachen: es drängt sich die

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Materie gegen den Mittelpunkt immer mehr und mehr zusammen, und das Eigenartige ist, daß die Materie im Mittelpunkte ver­schwindet.

Um es ganz anschaulich zu machen: denken Sie sich, Sie hätten ein Stück Materie, das würde immer mehr und mehr in den Mittel­punkt hineingedrängt - im Mittelpunkt verschwindet es; es wird nicht nach der anderen Seite hinübergedrängt, es verschwindet tat­sächlich im Mittelpunkt in nichts! So daß Sie sich vorstellen kön­nen, daß die ganze Erde einstmals, indem sich die materiellen Teile gegen den Mittelpunkt zusammendrängen, in den Mittelpunkt hin­ein verschwindet. Das ist aber nicht alles. In demselben Maße, wie das in den Mittelpunkt hinein verschwindet, in demselben Maße erscheint es im Umkreise. Da draußen tritt es wieder auf. An einer Stelle des Raumes verschwindet die Materie, und von außen tritt sie wieder auf. Alles, was in den Mittelpunkt hinein verschwindet, kommt vom Umkreise wiederum herein, wird herangezogen, und zwar so, daß hineingearbeitet ist jetzt in diese Materie alles das, was die Wesen, die auf dem Planeten gearbeitet haben, der Materie ein­geprägt haben; natürlich nicht in seiner heutigen Form, aber in einer Form, wie sie ihm eben durch diese Umwandlung gegeben wird. Sie werden so den Kölner Dom, indem seine materiellen Teilchen in den Mittelpunkt hinein verschwinden, von der anderen Seite wie­der ankommen sehen. Nichts, nichts geht verloren von dem, was gearbeitet wird auf einem Planeten, sondern es kommt wieder von der anderen Seite her.

Dasjenige, was da angekommen war im Beginne unserer Erden-entwickelung vor der Saturnentwickelung, das müßten wir auswärts setzen, außerhalb des Tierkreises. Die Urweltweisheit hat es genannt den Kristallhimmel, und in diesem Kristallhimmel waren deponiert die Taten der Wesen einer früheren Evolution. Sie bildeten sozu­sagen dasjenige, auf Grund dessen die neuen Wesenheiten zu schaf­fen begannen.

Wie gesagt, das ist für einen Gegenwartsverstand außerordentlich schwer zu fassen, weil der daran gewöhnt ist, nur das Materielle ins Auge zu fassen, weil er nicht gewohnt ist, einzusehen, daß an einer

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Stelle aus dem dreidimensionalen Raum das Materielle verschwin­den kann und an einer anderen Stelle, nachdem es durch andere Dimensionen gegangen ist, wieder zurückkommt. Solange Sie mit Ihrem Vorstellen im dreidimensionalen Raum bleiben, können Sie das nicht fassen, denn das geht aus dem dreidimensionalen Raum heraus. Daher ist es nicht zu sehen, bis es von der anderen Seite in den dreidimensionalen Raum wieder hereinkommt. In der Zwischenzeit ist es eben in einer anderen Dimension. Das ist so eine Sache, die wir auch nunmehr fassen müssen, denn es hängen überhaupt die Dinge unserer Weltentstehung in der mannig­faltigsten Weise zusammen, und etwas, was an einem Orte ist, hängt zuweilen recht kompliziert mit etwas anderem zusammen, was sich an einem ganz anderen Orte im dreidimensionalen Raume befindet.

Wir haben gesagt, unsere Planetenbildung begann mit dem alten Saturn. So hat sie auch wirklich begonnen. Dann schritt sie weiter bis zum Jupiter. Als nun die ganze Schöpfung am Jupiter anging, da waren, wie Sie wissen, alle die Wesen des Umkreises auch dabei tätig. Aber geradeso wie die Wesen innerhalb der ganzen Verteilung des Planetensystems wirken und sich fortentwickeln, so auch die Wesen da draußen, die aus dem Urukreis hereinwirken. Wie also sich gewisse Wesenheiten von innen her zurückziehen, so ziehen sich auch von denen, die da draußen sind im Weltenraume, gewisse Wesenheiten zurück. Und geradeso wie zusammengedrängt worden ist der Jupiter, so wurde auch zusammengedrängt durch Wesen­heiten, die sich zurückzogen, etwas, was mit unserer Entwickelung nichts zu tun hat, sondern was, mit sich zurückziehend Wesenheiten, zunächst der Uranus und, während der Marsentwickelung, der Neptun geworden ist. Die Namen Uranus und Neptun sind natür­lich nicht mehr in der Weise gewählt, wie die Alten ihre Namen für die Sache passend gewählt haben, obwohl gerade im Namen Uranus noch ein Sinn ist. Er ist ja gegeben worden, als man noch eine kleine Ahnung hatte von der richtigen Namengebung, deshalb hat man dasjenige, was außerhalb unseres Kreises liegt, zusammen­gefaßt unter dem Namen Uranus.

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Also wir sehen, daß die beiden Planeten, die unsere heutige Astronomie als völlig gleichbedeutend mit den anderen Planeten betrachtet, auf einem ganz anderen Boden stehen, daß sie im Grunde genommen mit dem Werden unserer Welt nichts Besonderes zu tun haben. Sie stellen gerade diejenigen Welten dar, die dadurch ent­standen sind, daß Wesenheiten, die während der Saturnzeit noch etwas zu run hatten mit uns, sich zurückgezogen haben und sich draußen Wohnsitze gebildet haben. Daraus werden Sie sich manche anderen Tatsachen noch ableiten können, zum Beispiel daß diese Planeten rückläufige Monde haben und anderes mehr.

So haben wir also skizzenhaft das Werden unseres Sonnensystems überblickt und haben uns gefragt: Welche Stellung hat denn nun eigentlich der Mensch zu diesen Wesenheiten der höheren Hierar­chien, die im Grunde genommen seine menschlichen Vorfahren waren? Wir können bei den höchsten, bei den Seraphim, Cherubim und Thronen, beginnen und werden gerade durch ihre Charakteri­sierung uns einen guten Begriff machen können vom Menschen. Wenn wir über die Seraphim hinaufgehen würden, würden wir in das Gebiet der göttlichen Trinität hineinkommen. Was ist es denn, was die Seraphim, Cherubim, Throne als etwas ganz Besonderes haben vor allen anderen Wesenheiten in der Welt? Sie haben, was man genannt hat «den unmittelbaren Anblick der Gottheit» . Was der Mensch sich durch seine Entwickelung nach und nach suchen muß, das haben sie von allem Anbeginn an. Wir Menschen sagen:

wir müssen von unserem heutigen Standpunkte ausgehen, um immer höhere Kräfte der Erkenntnis, des Willens und so weiter zu erlan­gen; dadurch werden wir immer näher und näher der Gottheit kom­men, immer gegenwärtiger wird uns die Gottheit sein. Aber wir sagen uns: wir entwickeln uns zu etwas hinauf, was uns noch ver­schleiert ist, zur Gottheit hin. Das macht den Unterschied aus zwi­schen den Seraphim, Cherubim, Thronen und dem Menschen: daß vom Anbeginn unserer Entwickelung an diese höchsten Wesen­heiten der geistigen Hierarchien unmittelbar herum sind um die göttliche Wesenheit, um die göttliche Trinität, daß sie den Anblick der Gottheit von Anbeginn an genießen. Wozu der Mensch sich

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entwickeln soll, das haben sie vom Anbeginn. So also ist es unend­lich wichtig, zu wissen, daß diese Wesenheiten, wenn sie entstehen, Gott anschauen, daß sie, indem sie leben, immerfort Gott anschauen. Was sie nun tun, was sie vollbringen, sie tun es aus ihrer Gottes­anschauung heraus, Gott tut es durch sie. Sie könnten gar nicht anders, es wäre ihnen unmöglich, jemals anders zu handeln, als sie es tun, denn die Gottesanschauung ist eine so starke Kraft, hat eine solche Wirkung auf sie, daß sie mit unmittelbarer Sicherheit und unmittelbarem Impulse dasjenige in Szene setzen, was die Gottheit ihnen aufträgt. So etwas wie Überlegen, wie Urteilen gibt es im Kreise dieser Wesenheiten nicht, es gibt da nur eine Anschauung der Befehle der Gottheit, um den unmittelbaren Impuls zu haben, das, was sie angeschaut haben, auch zu tun. Und dabei sehen sie die Gottheit in ihrer ursprünglichen, wahren Gestalt, so wie diese Gott-heit ist. Sie selber aber sehen sich nur wie die Vollstrecker des gött­lichen Willens, der göttlichen Weisheit an. So ist es bei der höchsten Hierarchie.

Wenn wir heruntergehen zu der nächsten Hierarchie, zu denjeni­gen Wesenheiten, die wir Herrschaften, Mächte und Gewalten nen­nen oder auch Geister der Weisheit, der Bewegung und der Form, so müssen wir sagen: sie haben den Anblick der Gottheit nicht mehr so unmittelbar; sie sehen den Gott nicht mehr in der unmittelbaren Gestalt, wie er ist, sondern in seinen Offenbarungen, in dem, wie er sich, wenn ich so sagen darf, durch sein Antlitz, durch seine Phy­siognomie, zeigt. Es ist ihnen natürlich unverkennbar, daß es die Gottheit ist; es ist ihnen ein unmittelbarer Impuls, den Offenbarun­gen der Gottheit zu folgen, wie bei den Seraphim, Cherubim und Thronen. Der Impuls ist nicht mehr so stark, aber er ist noch ein unmittelbarer. Es wäre unmöglich für die Seraphim, Cherubim und Throne, zu sagen, daß sie das nicht ausführen würden, was sie sehen als von der Gottheit vorgeschrieben; das wäre undenkbar wegen der Nähe, in der sie zur Gottheit stehen. Aber es wäre auch von diesen Herrschaften, Mächten und Gewalten in einer gewissen Weise ganz ausgeschlossen, daß sie etwas unternehmen würden, was die Gott­heit selber nicht will.

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Daher mußte, damit überhaupt die Weltentwickelung vorwärts schreiten kann, etwas ganz Besonderes eintreten. Wir kommen hier an ein Gebiet, welches immer schwer verständlich war für die Men­schen, selbst für diejenigen, die zu einem gewissen Grade der Myste­rienweisheit vorgeschritten waren. Aber man hat es in den alten Mysterien verständlich zu machen gesucht durch das Folgende. Auf einer gewissen Stufe der Mysterien-Einweihung in den alten Myste­rien wurde der Einzuweihende geführt vor feindliche Gewalten, die äußerlich grausam, schrecklich aussahen und die auch grauenhafte Taten vollbrachten vor den Augen des Einzuweihenden. Und die­jenigen, die das vollbrachten, das waren keine anderen als maskierte Priester, maskierte Weise. Es hatten sich, um die nötigen Versuchun­gen herbeizuführen, Priester vermummen müssen in grauenvolle Dämonengestalten, in grauenvolle Wesenheiten, die Entsetzliches vollbrachten, scheußlichere Dinge vollbrachten, als jemals Menschen erfinden könnten. Was lag da zugrunde? Um dem Einzuweihenden zu zeigen, wie stark die Entwickelung abirren kann von dem geraden Wege, führte man ihm den Initiierten selber, den Priester, in der Maske des Übeltäters, in der Maske des Bösen vor. Er sollte die Illusion haben, daß Böses hier vor ihm stünde, und erst, wenn die Demaskierung eintrat, da sah er die Wahrheit. Da war die Illusion von ihm genommen, da sah er, daß es sich um eine Prüfung han­delte. Um ihn stark zu machen und ihn zu wappnen gegen das Böse, wurde es ihm in seiner abschreckendsten Gestalt vorgeführt, vor­geführt gerade von den Priesterweisen, die natürlich in Wahrheit nicht abirrten. Das war nur eine Abspiegelung dessen, was in der kosmischen Entwickelung sich wirklich vollzogen hat.

In der Zwischenzeit zwischen der Jupiter- und Marsentwickelung wurde, wenn ich mich trivial ausdrücken darf, eine Anzahl von Wesenheiten aus der Sphäre der Mächte abkommandiert; sie wurden so in den Entwickelungsgang hineingestellt, daß sie, statt die Ent­wickelung vorwärts zu führen, ihr Hemmnisse in den Weg rückten. Das ist es, was wir als den Streit am Himmel kennengelernt haben. Also es wurden hineingeworfen in die Entwickelung die Taten von, wenn wir so sagen dürfen, abkommandierten Mächten,

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denn es mußten sich die regierenden Weltenmächte der Hierar­chien sagen: Niemals würde dasjenige entstehen können, was entstehen soll, wenn der Weg gerade fortginge. Es muß Größeres entstehen.

Denken Sie einmal, Sie haben einen Karren zu schieben. Dadurch, daß Sie ihn vorwärts schieben, entwickeln sich Ihre Kräfte in ge­wisser Weise. Wenn man den Karren nun belädt mit einem schweren Ballast, dann müssen Sie schwerer schieben, aber dafür entwickeln sich Ihre Kräfte stärker. Denken Sie sich, die Gottheit hätte die Weltenevolution gelassen, wie sie war, bis über den Jupiter hinaus:

gewiß, die Menschen hätten sich gut entwickeln können; aber noch stärker konnte die Menschheit werden, wenn man ihr Entwicke­lungshemmnisse in den Weg legte. Zum Wohle der Menschheit mußte man gewisse Mächte abkommandieren. Diese Mächte wur­den zunächst nicht böse, man braucht sie nicht als böse Mächte auf-zufassen, sondern man kann sogar sagen, daß sie sich geopfert haben, indem sie sich der Entwickelung hemmend in den Weg stellten. Diese Mächte kann man daher nennen die Götter der Hindernisse, im umfassenditen Sinne des Wortes. Sie sind die Gotter der Hemm­nisse, der Hindernisse, die der Entwickelungsbahn in den Weg gelegt worden sind; und von jetzt ab war die Möglichkeit gegeben zu all dem, was in der Zukunft sich vollzog. Diese Mächte, die abkom­mandiert waren, waren an sich noch nicht böse, waren im Gegenteil die großen Förderer der Entwickelung, indem sie Sturm liefen gegen die normale Entwickelung. Aber sie waren die Erzeuger des Bösen; denn dadurch, daß sie Sturm liefen, dadurch entstand nach und nach das Böse.

Der Entwickelungsweg dieser Mächte ge­staltete sich naturgemäß ganz anders als der ihrer Brüder. Ihr Wir­ken war ein ganz verschiedenes, und die Folge davon war, daß diese Mächte während der Mondenentwickelung in gewisser Beziehung die Verführer derjenigen Wesenheiten wurden, die wir die Engel nennen. Die Engel machen während der Mondenentwickelung ihre Menschheitsstufe durch. Es gab Engelmenschen auf dem Monde, die sozusagen es mitansahen, wie die Hemmnisse der Entwickelung

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wirkten, und die sich sagten: Wir könnten uns jetzt einlassen darauf, diese Hemmnisse zu besiegen, uns hineinzustürzen in den ganzen Strom der Mondenentwickelung, aber wir wollen es unterlassen, wollen nicht hinuntertauchen, wir wollen oben bei den guten Göt­tern bleiben. - Diese Engelwesen entrissen sich in einem bestimmten Zeitpunkte der Mondenentwickelung sozusagen den Mächten, die da unten die Hemmnisse hineinwarfen in die Mondenentwickelung. Dagegen gab es andere von den Engelmenschen auf dem Monde, die sagten sich: Denen folgen wir nicht; würden wir ihnen folgen, so würde ja die Entwickelung jetzt wieder umkehren, es würde ihr gar nichts Neues einverleibt werden. - Gerade dadurch, daß diese Hemmnisse da waren, wurde der Entwickelung vom Monde ab ja etwas Neues eingefügt. Diejenigen Wesenheiten, welche sich sagten:

Ich will nichts zu tun haben mit dem, was da unten vorgeht, ich bleibe bei den Mächten, die nicht berührt sein wollen von allem Niederen, - die zogen sich aus der Mondenmasse heraus während der alten Mondenentwickelung und wurden Wesen von der Gefolg­schaft alles dessen, was in der Sonne ist. Sie ließen sich nicht ein auf das, was in dem herausgeschleuderten Monde vorging, in dem eben die Hindernisse waren. Die andern aber, die untertauchten, diese Wesenheiten mußten jetzt in alle ihre Körperlichkeit, in all das, was sie dem Monde entnahmen, aufnehmen, was an Hinder­nissen der Entwickelung vorhanden war; sie mußten sich sozusagen mehr verhärten, als es sonst der Fall gewesen wäre. Dichter wurden ihre körperlichen Hüllen, als sie es sonst geworden wären; sie hatten in ihrem Leibe die Konsequenz der Taten der Mächte. Aber die Taten der Mächte waren im göttlichen Weltenplan wohl begründet, das müssen wir uns immer vor Augen führen. Und eine weitere Folge war es, daß, als die Mondenentwickelung herüberging zur Erdenentwickelung, sich das Ganze in gewisser Weise wiederholte, daß diejenigen Wesenheiten, welche sich hineingestürzt hatten in die volle Flut der Mondenentwickelung, zurückblieben hinter den­jenigen, die nichts davon hatten wissen wollen, und daß andere noch mehr zurückgeblieben waren, die angezogen wurden von der rückschreitenden Entwickelung.

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Das alles hatte dazu geführt, daß während der Erdenentwicke­lung fortgeschrittene Engelmenschen vorhanden waren und zurück­gebliebene. Die fortgeschritteneren Engelmenschen machten sich an den Menschen heran in der Zeit, als er in Lemurien reif wurde, den Keim des menschlichen Ich zu empfangen, und stellten es ihm frei sozusagen, jetzt schon hinaufzusteigen in die geistigen Welten und sich weiter nicht einzulassen in dasjenige, was seit dem Monde her hineingemischt worden war in den Gang der Weltenentwickelung. Und es waren diejenigen Wesen, die damals zurückgeblieben waren und die wir die luziferischen Wesenheiten nennen, die sich heran-machten an des Menschen Astralleib - an das Ich konnten sie ja nicht heran - und diesem Astralleib einimpften alle Folgen des Streites am Himmel. Während also, als die Mächte abkommandiert wurden zum Streit am Himmel, während sie da ntir geschaffen wurden zu Göttern der Hindernisse, schlichen sich jetzt die Folgen ihrer Taten ein in den menschlichen Astralleib, und da bedeuten sie etwas anderes: da bedeuten sie die Möglichkeit zum Irrtum und die Möglichkeit des Bösen. Jetzt hatte der Mensch die Möglichkeit des Irrtums und die Möglichkeit des Bösen gegeben, damit aber zu gleicher Zeit die Möglichkeit, sich durch eigene Kraft über Irrtum und Böses zu erheben.

Bedenken Sie jetzt, daß solche Wesenheiten wie die zur zweiten Hierarchie gehörigen Mächte gar nicht aus eigener Kraft die Mög­lichkeit gehabt hätten, böse zu werden - sie mußten abkommandiert werden. Und erst die Wesenheiten der dritten Hierarchie, und zwar erst diejenigen, die dem Menschen am nächsten stehen, die Engel, die konnten sozusagen folgen oder nicht folgen den hemmenden Mächten. Die da nicht folgten, finden wir immer wieder dargestellt in Bildern, welche versinnlichen sollen die Siege, die im Himmel erfochten werden; die zum Ausdruck bringen sollen, was damals während der Mondenentwickelung geschah, als der Mensch fort­schritt bis zur Einverleibung des Astralleibes, das heißt bis zur Mensch-Tierheit. Da entrangen sich ja diejenigen Engelwesen, die sozusagen gut geblieben waren, diesem Mondenwerden, entstiegen dem, was da unten auf dem Monde war. Und dieses Bild steht in

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mancherlei Gestalten vor der Seele des Menschen. Es ist das, was ursprünglich bedeutet Michaels Streit mit dem Drachen. Dieses Bild sehen Sie auch im Bilde des Mithras-Stieres, und da besonders an­schaulich. Natürlich wollte man nicht damit sagen: Diese Engel-wesenheiten haben sich entzogen ihrer Aufgabe, - sondern man hat sie hingestellt als ein Ideal der Zukunft. Diese Wesenheiten, sagte man, sie haben vorgezogen den Aufstieg in die geistige Welt. Du bist hinuntergestiegen; mit dir sind hinuntergestiegen andere Wesenheiten, die den Mächten der Hindernisse gefolgt sind. Nun mußt du das verarbeiten, was du damit aufgenommen hast, und hinauftragen in die geistige Welt; du mußt sozusagen beim Wieder-aufstieg ein solcher Michael, ein solcher Stierbesieger werden. -Denn ein jedes solches Symbolum ist in diesem zweifachen Sinne durchaus zu gebrauchen.

So sehen wir, daß in einer gewissen Beziehung erst dadurch, daß die Mächte abkommandiert wurden, dem Menschen die Möglich­keit gegeben wurde, aus sich selbst heraus das Ziel zu erreichen, das selbst die höchsten Seraphim nicht aus sich selbst erreichen können. Das ist das Wesentliche. Sie können gar nicht anders han­deln, die Seraphim, Cherubim, Throne, als unmittelbar den Impul­sen folgen, die die Gottheit gibt. Die Herrschaften, die ganze zweite Hierarchie kann auch nicht anders handeln. Von den Mächten war eine Anzahl abkommandiert; also auch diese Mächte, die sozusagen sich in den Weg der Entwickelung warfen, konnten nicht anders als den Befehlen der Gottheit folgen. Auch in dem, was man nen­nen könnte den Ursprung des Bösen, auch da vollziehen sie nur den Willen der Gottheit; indem sie sich zu Dienern des Bösen machen, vollziehen sie nur den Willen der Gottheit, die durch den Umweg des Bösen das starke Gute entwickeln will. Und steigen wir jetzt herunter zu denjenigen Wesenheiten, die wir die Gewalten nennen: durch sich selbst hätten sie das nicht erreichen können. Auch sie hätten nicht böse werden können durch sich selbst; auch nicht die Geister der Persönlichkeit, auch nicht die Feuergeister. Denn als diese auf der Sonne Menschen waren, da waren ja die Mächte noch nicht abkommandiert, da war überhaupt noch keine

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Möglichkeit vorhanden, böse zu werden. Die ersten, die die Mög­lichkeit hatten, böse zu werden, waren die Engel, denn diese Mög­lichkeit war erst von der Mondenentwickelung aus vorhanden. Da, von der Sonne zum Mond, hat der Streit am Himmel stattgefunden. Ein Teil der Engel hat nun diese Möglichkeit ausgeschlagen, hat sozusagen sich nicht verführen lassen durch die Kräfte, die in die Hemmnisse hineinführen sollten; die blieben bei der alten Natur. So daß wir bis zu den Engeln herab und noch in einem Teil der Engel solche Wesenheiten der geistigen Hierarchien vor uns haben, die unbedingt nicht anders können als dem göttlichen Willen fol­gen, bei denen es keine Möglichkeit gibt, dem göttlichen Willen nicht zu folgen. Das ist das Wesentliche.

Und nun kommen wir zu zwei Kategorien von Wesenheiten:

Erstens djej~nigenfEng~el, die sich hineingesturzt ha ben in das, was die Mächte während des Streites am Himmel angerichtet haben. Das waren solche Wesenheiten, die wir eben wegen ihrer weiteren Taten die luziferischen Wesenheiten nennen. Diese Wesenheiten haben sich dann herangemacht an den menschlichen Astralleib während der Erdenentwickelung und dem Menschen die Möglich­keit des Bösen gegeben, aber damit auch die Möglichkeit, aus eige­ner freier Kraft sich zu entwickeln. So daß wir innerhalb der gan­zen Stufenfolge der Hierarchien nur bei einem Teil der Engel und beim Menschen die Möglichkeit der Freiheit haben. Sozusagen mit­ten in der Reihe der Engel beginnt die Möglichkeit der Freiheit; im Menschen ist sie aber doch erst in der richtigen Weise ausgebil­det. Als der Mensch die Erde betrat, hat er allerdings zunächst ver­fallen müssen der großen Gewalt der luziferischen Geister. Sie durchdrangen den Astralleib des Menschen mit ihren Kräften, und das Ich wurde dadurch einbezogen in diese Kräfte; so daß wir wäh­rend der lemurischen und atlantischen Entwickelung, und auch nachher noch, das Ich wie in einer Wolke haben, wie in eine Wolke gehüllt, die herbeigeführt worden ist durch die Einschlüsse Luzifers. Der Mensch ist nur dadurch bewahrt worden vor der Überwälti­gung durch die ihn herabziehenden Kräfte, daß frühere Wesen­heiten ihn überschattet haben, daß die Engel, die oben geblieben

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waren, und die Erzengel oben, in besonderen Individuen sich ver­körpert und ihn geführt haben. Und das geschah bis in jene Zeit hinein, wo etwas ganz Besonderes eintrat, wo eine Wesenheit, welche bis dahin nur verbunden war mit dem Sonnendasein, so weit gekommen war, daß sie jetzt nicht nur, wie frühere Wesen­heiten der höheren Welten, in den physischen Leib, Ätherleib und Astralleib des Menschen hineintreten konnte, sondern daß sie ein-dringen konnte in den Menschen bis in das Ich.

Erinnern Sie sich, wie ich dargestellt habe, daß in vorherigen Zeiten höhere Wesenheiten heruntergestiegen sind und beseelt haben den menschlichen physischen Leib, den Ätherleib und den Astralleib. Jetzt trat in einer besonderen Zeit, die dazu berufen war, ein Individuum auf, welches aufnahm in sich die höchste Wesenheit, die zunächst mit unserem Sonnendasein verbunden war und die bis in das Ich inspirierend einwirkte, bis in alle Kräfte des Ich hinein.

Das Ich findet seinen Ausdruck im Blut. Geradeso wie das Blut als materieller Stoff der Ausdruck des Ich, so ist die Blutwärme, das Blutfeuer, sozusagen der zurückgebliebene Rest des alten Saturn­feuers, der Ausdruck des Ich in den Elementen. In Zweierlei mußte sich dieses Wesen physisch zum Ausdruck bringen: zuerst in dem Feuer. Es kündigte sich im Feuer an dem Moses: im brennenden Dornbusch und in dem Blitz auf dem Sinai; denn es ist dieselbe Wesenheit, die in das menschliche Ich dann einziehen konnte, die zu Moses sprach aus dem brennenden Dornbusch, aus dem Blitz und Donner auf dem Sinai. Und sie bereitet ihr Kommen vor und erscheint dann in einem Blut-tragenden Leibe, in dem Jesus von

Nazareth: damit zieht die Sonnenwesenheit in ein irdisches In­dividuum ein. Dadurch daß das Ich sich immer mehr und mehr durchdringen und durchtränken wird mit der Kraft, die damals ein­gedrungen ist in das Ich, dadurch wird dieses Ich die Fähigkeit erlangen, immer mehr aus eigener Kraft sich zu erheben über all die Einflüsse, die dieses Ich herunterziehen können. Denn dieses Wesen, das bis in das Ich vordringt, das ist anderer Art als die anderen Wesenheiten, die früher herniedergestiegen sind auf die

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Erde und welche den physischen Leib, den Ätherleib und den Astralleib beseelt haben.

Nehmen wir die alten heiligen Rishis. In ihrem Ätherleib war wie wir gesehen haben, der Geist einer höheren Wesenheit, denn sie hatten diesen Ätherleib geerbt von großen atlantischen Vor­fahren, in denen diese höhere Wesenheit war. Das war auf sie über­tragen; sie konnten mit ihrem Astralleib und Ich dem gar nicht folgen, was aus der Inspiration des Ätherleibes hervorging. Und so geschah es von Epoche zu Epoche. Die Menschen wurden inspiriert. Es war immer etwas wie eine Gewalt in ihnen, wenn sie inspiriert wurden; es war etwas, was sie mit Gewalt gefangen nahm. Von dem, was des Menschen Geschick war - sich selbst überlassen zu sein -, von dem wurde er etwas hinweggezogen, um besser werden zu können: er wurde inspiriert mit einer besseren Wesenheit. So war es bei allen Religionsstiftern: es wurde ihnen einverleibt eine Wesenheit, die noch erhaben war über den Streit am Himmel, so daß sie nicht vollständig sich überlassen waren. In dem Christus erschien eine Wesenheit ganz anderer Natur, eine Wesenheit, die zunächst einmal gar nichts, aber auch gar nichts tat, um durch irgendeinen Zwang die Menschen zu sich herüberzubringen. Und das ist das Wesentliche. Wenn Sie die ganze Ausbreitung des Chri­stentums nehmen, so wird sie Ihnen ein lebendiger Beweis dafür sein, daß der Christus eigentlich in seinem Leben nicht das getan hat, was geschehen ist zur Ausbreitung des Christentums. Sehen Sie die Religionsstifter der Vorzeit an. Sie sind die großen Menschheits-lehrer, sie lehren von einer bestimmten Zeit ihrer Entwickelung an, und ihre Lehren wirken in überwältigender Weise auf die Men­schen. Sehen Sie den Christus an. Wirkt er im Grunde genommen durch seine Lehren? Derjenige versteht ihn eben nicht, der da glaubt, in den Lehren sei die Hauptsache. Der Christus wirkte gar nicht zunächst durch seine Lehren, sondern durch das, was er getan hat. Und die größte Tat des Christus war diejenige, die mit dem Tode endete, war der Tod. Das ist das Wesentliche, daß der Christus durch eine Tat wirkte, bei deren Verbreitung in der Welt er gar nicht mehr physisch dabei sein sollte. Das ist der große Unterschied

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zwischen der Wirkung des Christus und der anderer Religionsstifter. Dieser Unterschied wird fast noch gar nicht verstanden, aber er ist das Wesentliche.

Sie können alle Lehren des Christentums verfolgen, alles, was als Lehre im Christentum gepredigt wird, und können jede christ­liche Lehre in einem anderen Religionssystem auch finden. Das ist gar nicht in Abrede zu stellen. Sie können sagen: Alles Wesentliche der christlichen Lehren ist in anderen Systemen enthalten. Aber hat das Christentum gewirkt durch den Inhalt seiner Lehren? Der­jenige, der zunächst das Wesentliche zur Ausbreitung des Christen­tums getan hat, hat der sich auf die Lehren gestützt? Sehen Sie ihn an, den Apostel Paulus! Hat er sich durch das, was in den Evange-lien steht, von einem Saulus zu einem Paulus machen lassen? Er verfolgt die Anhänger des Christus Jesus. Solange verfolgt er sie, bis ihm derjenige, der am Kreuz gestorben ist, aus den Wolken er­schien, bis er, Paulus, die eigene, persönliche okkulte Erfahrung hatte, daß der Christus lebt. Die Wirkung des Todes, die Wirkung der Tat, das war der Impuls für den Paulus, und darauf kommt es an. Andere Religionssysteme wirken durch ihre Lehren, und ihre Lehren sind dieselben wie auch im Christentum; im Christentum handelt es sich aber nicht um die Lehren, sondern um das, was geschehen ist, um die Tat. Und diese Tat ist eine solche, daß sie auf keinen Men­schen anders wirkt, als wenn er sich selbst dazu entschließt, sie auf sich wirken zu lassen, das heißt, wenn sie mit dem absolut freien Charakter seines individuellen Ich vereinbar ist. Denn nicht genügt es, daß der Christus anwesend wird im menschlichen Astralleib, son­dern der Christus muß, wenn er wirklich verstanden werden soll, im menschlichen Ich anwesend werden. Und das Ich muß sich frei entschließen, den Christus aufzunehmen. Das ist es, worauf es an­kommt. Aber gerade dadurch nimmt dieses menschliche Ich, wenn es sich mit dem Christus verbindet, eine Realität in sich auf, eine göttliche Kraft, nicht bloß eine Lehre. Daher kann hundertmal be­wiesen werden, daß alle Lehren des Christentums schon zu finden sind da oder dort; aber darauf kommt es nicht an, sondern darauf, daß das Wesentliche im Christentum die Tat ist, die nur durch eine

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freiwillige Erhebung in die höheren Welten zum eigenen Besitz werden kann. Dadurch also nimmt der Mensch die Christus-Kraft auf, daß er sie freiwillig aufnimmt, und keiner kann sie aufnehmen, der sie nicht freiwillig aufnimmt. Dies ist aber dem Menschen nur dadurch möglich geworden, daß der Christus auf der Erde Mensch geworden ist, daß er berufen war, auf der Erde Mensch zu werden.

In einer anderen Lage sind die abgefallenen Engel, die als luziferische sich herübergelebt haben auf die Erde. Die hätten ja auf dem Monde eigentlich Mensch werden sollen. Sie sind zurück­geblieben in ihrer Entwickelung, sie können daher in den Astral­leib hinein; an das Ich können sie zunächst nicht heran. Nun sind sie in einer sonderbaren Lage, in einer Lage, die wir uns eigentlich nur graphisch darstellen können, wenn das auch pedantisch aus­sieht. Nehmen wir einmaL an - wenn Wir von Ätherleib und phy­sischem Leib absehen -, des Menschen Astralleib wäre während der lemurischen Entwickelung dieser Kreis, sein Ich wäre ein Einschluß

# Bild s. 171

in diesem Astralleib; das Ich hat sich allmählich in den Astralleib hineinbegeben. Was geschieht nun? Während der lemurischen Ent­wickelung schleichen sich die luziferischen Mächte überall in den astralischen Leib des Menschen ein und durchdringen ihn mit dem­jenigen, was ihre Taten sind, was bei ihm aber sich als niedere Lei­denschaften darstellt. Dasjenige, wodurch er dem Irrtum und Bösen verfallen kann, das sitzt im Astralleib; die luziferischen Geister haben es ihm eingespritzt. Hätten sie es ihm nicht eingespritzt, so

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würde er niemals die Möglichkeit des Irrtums und des Bösen haben, er würde hinaufgehoben werden, wo er sein Ich empfängt, un­berührt von allen hemmenden Einflüssen. Das geht so fort, nur beschützen die großen Führer die Menschen davor, so weit das not­wendig ist, zu tief hinunterzusinken.

Nun tritt das Ereignis des Christus ein. Nehmen wir einen Men­schen, der freiwillig den Christus in sich aufnimmt, - das Christen­tum ist erst im Anfange, aber nehmen wir das Ideal: des Menschen Ich hätte freiwillig die Christus-Kraft in sich einfließen lassen. Wenn dieses Ich so weit ist, daß es sich mit dem Christus durchdrungen hat, dann strahlt die Christus-Kraft auch in den Astralleib hinein. In denselben Astralleib strahlt die Christus-Kraft von innen hinein, in den vorher hineingespritzt haben ihre Taten die luziferischen Mächte. Und was geschieht nun in der Zukunft? Dadurch; daß wir mit Hilfe und nur mit Hilfe des Christus alle diejenigen Eigen­schaften des Menschen, die von Luzifer kommen, auslöschen, da­durch befreien wir als Menschen nach und nach die luziferischen Mächte mit. Und es wird eine Zeit kommen, wo die luziferischen Mächte, welche während der Mondenentwickelung zum Heile der menschlichen Freiheit heruntersinken mußten in eine gewisse niedere Entwickelung und auf der Erde nicht Gelegenheit hatten, selber die Christus-Kraft zu erleben, wo diese durch den Menschen werden die Christus-Kraft erleben und erlöst werden. Der Mensch wird Luzifer erlösen, wenn er die Christus-Kraft in der entsprechen­den Weise aufnimmt. Und dadurch wird der Mensch wiederum stärker, als er sonst geworden wäre. Denn denken Sie, der Mensch hätte nicht die luziferischen Kräfte bekommen: dann würde die Christus-Kraft ausstrahlen, aber sie träfe nicht auf die Hindernisse der luziferischen Kräfte, und der Mensch würde unmöglich im Guten, im Wahren, in der Weisheit so weit kommen können, wie er kommen kann, wenn er diese widerstrebenden Kräfte zu be­siegen hat.

So haben wir im Menschen ein Glied unserer Hierarchien, von dem wir sehen, daß es sich sehr wohl von den anderen Gliedern unterscheidet. Wir sehen, daß der Mensch anders dasteht als die

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Seraphim, Cherubim, Throne, als die Herrschaften, Mächte und Gewalten, auch noch als die Geister der Persönlichkeit und als die Feuergeister, als ein Teil der Engel. Er kann sich sagen, wenn er der Zukunft entgegenblickt: Ich bin berufen, in meinem tiefsten Innern selbst das alles zu suchen, was mir die Impulse des Han­delns gibt - nicht aus dem Anschauen der Gottheit, wie die Seraphim, sondern aus dem tiefsten Innern heraus. Und der Christus ist ein Gott, welcher nicht so wirkt, daß seine Impulse unbedingt befolgt werden müssen, sondern nur, wenn man sie einsieht, nur in Freiheit. Er ist daher der Gott, der niemals diese individuelle, freie Entwickelung des Ich nach dieser oder jener Richtung hem­men kann. Der Christus konnte sagen im allerhöchsten Sinne: Ihr werdet die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird euch frei machen. - Und diejenigen Wesenheiten der nächsten Hierarchie, die die Möglichkeit hatten, Böses zu tun, die luziferischen Wesenheiten, sie werden wiederum durch die Kraft des Menschen erlöst, befreit.

Damit sehen wir auch, wie tatsächlich die Weltentwickelung nicht einfach sich wiederholt, sondern daß Neues eintritt. Denn solch eine Menschheit, wie der Mensch sie erlebt, war eben noch nicht da, nicht bei den Engeln, nicht bei den Erzengeln, nicht bei den Urkräften. Eine völlig neue Mission hat der Mensch in der Welt zu erfüllen, eine Mission, die wir eben jetzt charakterisiert haben. Und zu dieser Mission ist er heruntergestiegen in die irdische Welt. Und als ein freier Helfer ist ihm der Christus in der Welt erstanden, nicht als ein Gott, der von oben wirkt, sondern als ein Erstgeborener unter vielen.

So verstehen wir erst die ganze Würde und Bedeutung des Men­schen innerhalb der Glieder unserer Hierarchien, und wir sagen uns, wenn wir zu der Herrlichkeit und zu der Größe der höheren Hierarchien hinaufschauen: Sind sie auch so groß, so weise, so gut, daß sie niemals von dem rechten Pfade abirren können, so ist doch die große Mission des Menschen, daß er die Freiheit in die Welt bringen soll und mit der Freiheit erst dasjenige, was man im wah­ren Sinne des Wortes Liebe nennt. Denn ohne die Freiheit ist Liebe unmöglich. Ein Wesen, welches unbedingt einem Impuls folgen

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muß, folgt ihm eben; ein Wesen, das auch anders handeln kann, für dieses gibt es nur eine Kraft, um zu folgen: die Liebe. Freiheit und Liebe sind zwei Pole, die zusammengehören. Sollte daher in unserem Kosmos die Liebe einziehen, so konnte das nur geschehen durch die Freiheit, das heißt durch Luzifer und seinen Besieger, und zu gleicher Zeit durch des Menschen Erlöser, durch den Christus. Daher ist die Erde der Kosmos der Liebe und Freiheit, und es ist das Wesentliche, daß wir, ohne den Menschen zur Un­bescheidenheit zu verführen, die Hierarchien aufzählen lernen in der Art, wie sie innerhalb unserer abendländischen Esoteril: immer und immer aufgezählt worden sind. Seraphim, Cherubim, Throne, sie folgen den unmittelbaren Impulsen unter dem Anschauen der Gottheit; Herrschaften, Mächte und Gewalten, sie sind noch so gebunden an die höheren Mächte, daß sie abkommandiert werden müssen, damit die Entwickelung zum Menschen vorwärtsschreiten kann. Auch noch Erzengel und Geister der Persönlichkeit können nicht fehlen, können also nicht durch freien Willen heruntersin­ken in ein Böses. Deshalb nannte man die Geister der unmittelbar höheren Hierarchie Boten und Erzboten, um anzudeuten, daß sie nicht ihre eigenen Aufträge, sondern daß sie die Aufträge aus­führen derjenigen, die über ihnen stehen. Im Menschen wird aber eine Hierarchie heranreifen, die die eigenen Aufträge ausführt. Durch die Jupiter-, Venus- und Vulkanentwickelung hindurch wird der Mensch heranreifen zum Ausführer seiner eigenen Impulse. Wenn er auch heute noch nicht so weit ist, er wird dazu heranreifen.

So also dürfen wir sagen: Welches sind die Hierarchien? Wir fangen an: Seraphim, Cherubim, Throne; die Herrschaften, die ihre Herrschaft ausüben, indem sie nur dadurch herrschen, daß sie in dem Sinn, wie ihnen die Impulse von den Göttern gegeben wer­den, wirken. Dann kommen die Mächte; die führen ihre Macht eben nur dadurch, daß sie sie von oben erhalten; ebenso die Ge­walten. Sollen sie böse werden, so müssen sie das nach göttlichem Ratschluß werden. Wir kommen zu den Geistern der Persönlich­keit, zu den Erzboten und Boten und sind heruntergestiegen bis unmittelbar heran zum Menschen. Und wie wird vom Menschen

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zu sagen sein, wenn wir ihn einreihen in die Hierarchien? Nach den Erzengeln und Engeln, den Erzboten und Boten, wird anzu­reihen sein der Reihe der Hierarchien der Geist der Freiheit oder der Geist der Liebe, und das ist, von oben angefangen, die zehnte der Hierarchien, die allerdings in Entwickelung begriffen ist, aber sie gehört zu den geistigen Hierarchien.

Nicht um Wiederholung handelt es sich im Weltenall, sondern jedesmal, wenn ein Umlauf gemacht ist, wird Neues eingefügt der Weltenevolution. Und dieses Neue einzufügen, ist immer die Mis­sion der entsprechenden Hierarchie, die auf der Stufe ihrer Mensch­heit steht.

Damit haben wir den Sinn des Menschen zu ergründen versucht aus dem Sinn unseres Kosmos heraus. Wir haben, bis zu einem gewissen Grade wenigstens, geistig heute uns gefragt nach dem Sinne des Menschen, und wir haben diesen Sinn des Menschen, des Punktes inmitten des Universums, nach der Mysterienanwei-sung zu ergründen versucht, indem wir den Punkt, den Menschen, aus dem Umkreis zu enträtseln versuchten - den Punkt aus dem Umkreis! Damit aber stellt sich unsere Erkenntnis in die Realität hinein. Und das ist das Wesentliche, daß alle wahrhaftige geistes-wissenschaftliche Erkenntnis eine wirkliche, konkrete, eine reale Erkenntnis ist, das heißt, daß geisteswissenschaftliche Erkenntnis unmittelbar selber gibt ein Bild des Kosmos und der geistigen Hierarchien.

Wir stehen im Mittelpunkt der Welt. Alles, was um uns herum ist, verliert für uns seine Bedeutung, weil wir uns sagen: Die äußere Sinneswelt kann uns die Rätsel selber nicht lösen. Es ist, wie wenn in einem Punkt sich alles zusammenzöge. Dann aber, wenn sich alles zusammenzieht, dann kommt aus dem Umkreis zurück die Lösung des Welträtsels so wahrhaftig real, wie die Materie, die ein Abbild und Gleichnis des Geistigen ist, selber sich verhält. Sie zieht sich zusammen, verschwindet im Mittelpunkt und taucht aus dem Umkreis herein wieder auf. Das ist Realität. Und unsere Erkenntnis ist real, wenn sie uns so vor Augen tritt wie der Bau und Prozeß des ganzen Weltenalls. Dann ist sie nicht Spekulation, nicht Spintisiererei,

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dann ist sie geboren aus dem Kosmos heraus. Und dieses Gefühl sollen wir entwickeln: Weisheit soll ein Ideal sein für uns, das geboren wird aus dem Umkreis des Kosmos und das uns mit der stärksten Kraft erfüllt, mit der Kraft für unsere eigene Bestim­mung, für unser eigenes großes Weltideal und damit auch für unser nächstes Menschenideal.

Notizen aus der FRAGENBEANTWORTUNG Düsseldorf, 21. April 1909

#G110-1997-SE177 - Geistige Hierarchien und ihre Widerspiegelung

#TI

Notizen aus der

FRAGENBEANTWORTUNG

Düsseldorf, 21. April 1909

#TX

Rat man sich die geistigen Hierarchien mit dem Begriff der Räumlichkeit vorzu­stellen, da doch bei ihnen von Herrschaftsgebieten gesprochen wird?

Vom Menschen können wir sagen, es lebt sich die Wesenheit dieses Menschen innerhalb des Raumes aus. Den Raum selber muß man sich aber, okkult gedacht, auch als etwas schaffend Erzeug­tes vorstellen. Diese Erschaffung liegt vor den Arbeiten und Wir­kungen der höchsten Hierarchien; wir werden den Raum also vor­aussetzen dürfen. Nicht räumlich vorstellen aber dürfen wir uns die höchste Trinität, denn der Raum ist ihr Erzeugnis. Die geistigen Wesenheiten haben wir uns ohne Raum vorzustellen; der Raum ist etwas Geschaffenes. Aber die Wirkungen der Hierarchien in unserer Welt sind räumlich begrenzt, wie die des Menschen. Das, was inner­halb des Raumes sich bewegt, sind die anderen Hierarchien.

Ist die Zeit anwendbar auf geistige Vorgänge?

Gewiß; aber die höchsten geistigen Vorgänge beim Menschen führen zu dem Begriff, daß sie zeitlos verlaufen. Die Tätigkeiten der Hierarchien sind zeitlos. - Von Zeit-Entstehen ist schwer zu reden:

in dem Worte «entstehen» ist schon der Begriff der Zeit enthalten; man müßte eher sagen: das Wesen der Zeit, und darüber ist nicht so leicht zu sprechen. Es gäbe keine Zeit, wenn alle Wesen auf gleicher Entwickelungsstufe stehen würden. Durch das Zusammen­wirken einer Summe niederer und einer Summe höherer Wesen entsteht Zeit. Im Zeitlosen sind verschiedene Entwickelungsgrade möglich; durch ihr Zusammenspiel wird Zeit möglich.

Über den Begriff der Entwickelung.

Der Begriff der Entwickelung erstreckt sich über alle Welten; für die Gottheit aber ist er ein anderer.

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Welcher Unterschied ist zwischen den luziferischen und den ahrimanischen oder mephistophelischen Wesenheiten?

Die letzteren haben einen stärkeren, mächtigeren Willen zum Bösen. Die zweierlei Arten von Wesenheiten stammen aus verschie­denen Hierarchien. Im Anfange der Entwickelung nämlich standen die Wesen mehr auf gleicher Stufe; dann haben wir zurückbleibende Wesen. Die Entwickelungsstufen schieben sich ineinander. Die ahri­manischen Wesenheiten stehen tiefer in der Region des Bösen und rekrutieren sich aus den mannigfaltigsten Hierarchien; zum Beispiel blieben einige auf der Sonne zurück, andere auf dem Monde; die auf der Sonne Zurückgebliebenen können auf dem Monde ihre Ent­wickelung nachholen, die auf dem Monde Zurückgebliebenen auf der Erde und so weiter. Mephistophelische oder ahrimanische Wesen­heiten sind solche, die in der Hierarchie des Bösen höher oder auch tiefer stehen als die luziferischen; sie rekrutieren sich von den Erz-engeln bis zu den Mächten.

Können Elementarwesen Menschen werden?

Es gibt Wesenheiten, die dadurch entstanden sind, daß höhere Wesenheiten ihre Glieder nicht ausbildeten; diese schnürten sich dadurch ab und wurden Elementarwesen Ganze Heere, ganze Scha­ren solcher gibt es. Die Lebensdauer solcher Wesenheiten ist sehr verschieden. Sie machen in der Regel eine absteigende Entwicke­lung durch und verschwinden ganz aus dem Dasein; zum Beispiel kann von einer Entwickelung der Elementargeister zur Menschheits-stufe keine Rede sein.

Bei Ihrer Besprechung des Ätherleibes ist die indische Lehre so wenig betont; warum?

Was Dr. Steiner gesagt hat, ist Eigentum aller Geheimlehren. Die Geheimlehre ist nicht eine indische, ebensowenig wie es eine «indi­sche Theosophie» gibt. Dr. Steiner hat in seinen Ausführungen die gemeinsame Terminologie aller Geheimlehren gebraucht.

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Stehen die Elohim noch über den neun Hierarchien?

Die Elohim sind diejenigen Wesenheiten, die bei der Trennung der Sonne von Mond und Erde mit der Sonne verbunden geblieben sind; sie gehören der Hierarchie an, die man die Gewalten, Geister der Form nennt, von da ab den Hierarchien nach oben. Sie sind noch innerhalb unserer Entwickelung. Elohim ist der Gesamtname für die Sonnenwesen; sie hatten damals die Sonne zum Wohnplatz erkoren - nicht zum Wirkungskreis. Christus, der Höchste der Elohim, ist der Regent derselben. Er gehört aber nicht zu den Hier­archien, sondern zur Trinität. In Christus haben wir eine Wesenheit vor uns, die so mächtig ist, daß sie auf alle Glieder unseres Sonnen-systems Einfluß hat.

Über die Wiederkunft Christi.

Die Wiederkunft Christi wird etwas ganz Reales sein, und sie wird erfolgen, wenn ein großer Teil der Menschheit so weit ist, daß er Christus in der Gestalt, in der er erscheinen wird, auch wird er­kennen können und dieses Erlebnis dann den Menschen etwas sein kann. Denn darauf kommt es an, daß eine möglichst große Anzahl von Menschen auch fähig sein wird, ihn zu erkennen.

Über die Asuras.

Die Asuras - die bösen - sind Wesenheiten, die wieder um einen Grad höher stehen in ihrem Willen zum Bösen als die ahrimani­schen Wesenheiten und um zwei Grade höher als die luziferischen.

Welchen Schutz gibt es vor schwarzen Magiern?

Das beste Mittel ist, zu versuchen, seine Freiheit zu bewahren, seine gesunde Urteilskraft zu gebrauchen und sich seiner Vernunft zu bedienen. Wenn man darauf immer bedacht ist, setzt man sich keiner Gefahr aus, und man wird dann gar nichts von dieser Seite auszustehen haben. Freilich, wo heute der Autoritätsglaube eine so große Rolle spielt und die Sucht groß ist, allerlei Dinge zu erken­nen bei dämmerhaftem Bewußtseinszustand, da ist es leicht möglich,

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daß schwarzmagische Kräfte einfließen. Schutz vor ihnen ist erst notwendig, wenn man eintritt in eine gewisse Stufe der okkulten Entwickelung. Man erhält in einer zu Recht bestehenden okkulten Schulung, die die Harmonie der Seelenkräfte anstrebt, schon Schutz-kräfte mit gegen solche Angriffe. Allgemeine Regeln gibt es nicht.

ist ein Unterschied zwischen den Gruppenseelen der Bienen, Ameisen und Korallen?

Gewiß; es gibt da mannigfaltige Gradunterschiede. Die Grup­penseele des Bienenstockes ist eine sehr hohe Wesenheit, höher als die der Ameisen; sie ist so hoch, daß man sagen könnte: sie ist kos­rnisch frühreiL Sie hat einen Entwickelungszustand erreicht, wie ihn der Mensch erst auf der Venus haben wird. Wie ein frühreifes Kind müssen wir sie betrachten; sie hebt sich heraus aus der nor­malen Entwickelung. Ähnlich ist es bei der Gruppenseele der Amei­sen, nur ist sie niederer. Die Korallengruppenseele ist ein noch höheres Wesen, aber auch ein frühreifes Wesen; sie ist höher als zum Beispiel die Gruppenseele der Rinder. Nur paßt die Höhe nicht immer in die Zeit hinein; es wird da mancher spätere Ent­wickelungsgrad vorausgenommen. Dadurch sind die Wesen man­cherlei Gefahren ausgesetzt, denen sie noch nicht gewachsen sind. Die okkulte Zoologie ist sehr kompliziert und die Entwickelungs­höhe der Gruppenseelen sehr verschieden.

Mit welchen Hierarchien hängen die griechischen und germanischen Götter zu­sammen?

Mit den Engeln. Wir haben es da mit Wesenheiten zu tun, die ihre Tätigkeit in der atlantischen Zeit entwickelten. Erst lebte der Mensch mit diesen Wesen zusammen; mit Göttern lebte er zusam­men, denn diese Wesen zogen sich erst später zurück und sind erst #SE110-181

Was wird dereinst aus der Tierwelt; ist sie zu einer höheren Entwickelung berufen?

Die Gruppenseele der Tiere entwickelt sich hinauf, sie wird ein anderes Wesen sein auf dem Jupiter. Sie werden freilich nicht in dem heutigen Sinne Menschen, aber auf dem Jupiter erreichen diese Gruppenseelen eine Art Menschentum. Für das einzelne Tier gibt es keine Höherentwickelung, denn das einzelne Tier verhält sich zur Gruppenseele wie die Baumrinde zum sprossenden Trieb:

es fällt ab, wie beim Baum die Rinde abfällt; die Gruppenseele aber steigt hinauf.

Wie hoch ist der Wert der sogenannten vorgeburtlichen Erziehung zu ver­anschlagen?

Die Mutter hat in der Zeit der Schwangerschaft sehr viel zu beachten. In der heutigen Zeit, wo die Mutter von alledem nichts weiß, werden sehr wichtige Maßnahmen versäumt. Die ersten zehn (Mond-)Monate des Erdenlebens können die sein, wo dem Men­schen entrissen wird etwas sehr Gutes. Heute fällt die Aufgabe, das zu verhüten, den Göttern zu; später, wenn die Menschen reifer geworden sind, wird sie den Menschen zufallen. Die Götter haben aus hoher Weisheit heraus die ersten zehn (Mond-)Monate der Menschenentwickelung der menschlichen Einwirkung entzogen. Die Menschen sollen froh sein, daß sie in die vorgeburtliche Ent­wickelung nicht eingreifen können. Ist das Leben der Mutter so geordnet, daß es einem gewissen Ideal im Denken, Fühlen, Emp­finden und Wollen entspricht, dann ist das wohl auch das beste für das Kind.

Über die Vulkanentwickelung.

Was darüber erwähnt werden kann, ist, daß diese Entwickelung kein Abschluß ist; aber wir wollen zufrieden sein, wenn wir das, was dort geschieht, wissen, einmal, wenn es die Zeit für uns ist. Beim Fortgang der Entwickelung nämlich entwickelt sich sogar der Begriff der Entwickelung.

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Über daa Verhältnis der Geisteswissenschaft zur modernen Wissenschaft.

In den Tatsachen der modernen Wissenschaft finden Sie Belege für die Geisteswissenschaft; nur die Theorien führen nirgends in das Gebiet der Geisteswissenschaft ein, sondern führen ab von ihr. Die Wissenschaft von heute wird nicht angegriffen, sondern es wird anerkannt, was geleistet worden ist; aber klar und scharf müs-sen wir die Grenze zeigen, wie man in die Geisteswissenschaft kommt oder von ihr abgeführt wird.

Hat Blutsverwandtschaft mit Karma etwas zu tun?

Daß der Mensch innerhalb einer bestimmten Familie geboren wird, ist karmisch bedingt, es kann die Erfüllung verflossenen Karmas sein. Aber der Mensch kann sich auch neue karmische Zu­sammenhänge schaffen. Durch das, was wir heute tun, schaffen wir sie uns. Menschen, die wahrhaft miteinander verbunden sind, be­gegnen sich immer wieder. Daß wir in eine bestimmte Umgebung hineingeboren sind, ist ein Ausdruck früheren Karmas. Man muß aber nicht immer verbunden bleiben mit denjenigen, mit denen man blutsverwandt ist. Seelische Bande, aus Familienbanden ge­formt, führen wieder zusammen. - Solche Dinge ändern sich aber mit den verschiedenen Menschheitszyklen; die Blutsverwandtschaft fängt an, eine geringere Bedeutung zu haben gegen früher, und sie wird diese Bedeutung immer mehr verlieren. Immer geringer wird in der Menschheitsentwickelung das Bindende der Blutsbande.

Über den Streit am Himmel.

Beim Streit am Himmel wurden nicht die schlechtesten, unfähig­sten Mächte herausgesondert, «abkommandiert» . In der Mysterien-handlung wurden auch Eingeweihte in Masken der gegnerischen Kräfte gesteckt, um dies dem Schüler klarzumachen. Ein Gescheiter soll sich reiben an einem Gescheiten, der auf dem Wege des Irr­tums ist.

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Über das Negative und das Pesitive.

Immer mehr wird sich die Menschheit zu der Erkenntnis durch­ringen, daß Kleinlichkeit, Torheit und so weiter nur für die phy­sische Welt Bedeutung haben und mit den Menschen sterben wer­den; das Gute hingegen, als das Positive, wird ewig bleiben. Der Okkultist richtet sich hier in seiner Erkenntnis nach großen Welt-gesetzen, zum Beispiel nach dem - das klingt trivial -, nach wel­chem im Meere die Heringe sich fortpflanzen. Die Heringseier gehen massenhaft zugrunde: das Negative ist notwendige Beigabe des Werdens. - Dies soll uns nicht hindern, immer wieder Positives zu tun. Mögen noch so viele widerstrebende Mächte da sein: es muß das zu Tuende getan werden.

Über den Sinn des Leidens.

Leiden ist eine Begleiterscheinung der höheren Entwickelung. Es ist das, was man nicht entbehren kann zur Erkenntnis. Der Mensch wird sich einst sagen: Was mir die Welt an Freude gibt, dafür bin ich dankbar. Wenn ich aber vor die Wahl gestellt werde, ob ich meine Freuden oder meine Leiden behalten will, so werde ich die Leiden behalten wollen; ich kann sie nicht entbehren zur Erkenntnis. Jedes Leiden stellt sich nach einer gewissen Zeit so dar, daß man es nicht entbehren kann, denn wir haben es als etwas in der Entwickelung Enthaltenes aufzufassen. Es gibt keine Entwicke­lung ohne Leiden, wie es kein Dreieck ohne Winkel gibt. Wenn der Christus-Einklang erreicht sein wird, werden wir erkennen, daß zu diesem Einklang alle vorangegangenen Leiden notwendige Vor­bedingung waren. Damit der Christus-Einklang da sein kann, muß das Leid da sein; es ist ein absoluter Faktor in der Entwickelung.

Dadurch, daß der Mensch die Egoität überwindet, kommt er über die Stimmung des Bedrückt- und Gelähmtseins hinweg. In diesem Phänomen kann man etwas sehen, was gut ist: Kraft aus der Unzulänglichkeit. Gott sei Dank, daß ich durch eine unzuläng­liche Tat, das heißt deren Mißerfolg, ermutigt werde, weiter zu handeln!

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Das Menschenstreben ist kein unbestimmtes Glückslos. Unerlöst bleibt nur der, dessen freier Wille sich abwendet von der Bestim­mung des Menschenwesens. In der Synthese des Weltenprozesses ist das Leid ein Faktor.

Was wird die theosopbische Bewegung in der Zukunft bedeuten?

Etwas sehr Brauchbares, und es wird sich zeigen, daß der im Irrtum ist, der sie als Sturmbock der Entwickelung gebraucht.

Notizen aus der FRAGENBEANTWORTUNG Düsseldorf, 22. April 1909

#G110-1997-SE185 - Geistige Hierarchien und ihre Widerspiegelung

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Notizen aus der

FRAGENBEANTWORTUNG

Düsseldorf, 22. ApriL 1909

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Über Reinkarnation.

In Wahrheit ist die Reinkarnationslehre eine uralte Lehre in den Geheimschulen. Erst verhältnismäßig spät ist sie in die Schriften übergegangen. Sie gehört zu den elementarsten Lehren der Welt. Die V6rgänge der Reinkarnation selbst sind nicht so einfach. (Siehe die Ausführungen Rudolf Steiners über die Ätherleiber der Rishis und so weiter.>

Das Wiedererscheinen des Ich wurde sorgsam unter den Ge­heimnissen gehütet. In den Kindheitsjahren der theosophischen Bewegung konnte man sonderbare Dinge in bezug auf Re­inkarnation hören: da kam es vor, daß im Kaffeehause an einem Tische Wiederverkörperungen vom Kaiser Josef, Seneca und so weiter saßen! Diese Dinge wirken sehr verwirrend. Man soll sich in bezug auf sie das Gefühl anerziehen: «Ich empfange viele Ideen, kann aber nicht tief genug schürfen, um sie zu verstehen. Ich ver­stehe eigentlich noch gar nichts!> Es ist der beste Impuls, Scheu zu haben, ein abgeschlossenes Urteil sich zu bilden.

Über die Ausdrücke: Tod und Sterben.

Im Buche Hiob rät Hiobs Frau ihm, daß er nicht gut bleiben soll. Eine Wendung kommt da vor: Diese Worte schließen eine Welt in sich. Wir verstehen sie nur, wenn wir wissen, was unter «Vereinigung mit Gott> verstanden wurde. Es ist die Möglichkeit eines Lebens, das nicht auslöschbar ist durch den Tod, wenn die Vereinigung ergriffen ist.

Mit Sterben ist nicht der materielle Vorgang gemeint; man muß mit anderen Gefühlsnuancen an dieses Wort herantreten. Paulus sagt einmal: Da kam das Gesetz und ich starb. - Wir müssen uns da klar machen, was der Gesetzesbegriff bedeutet. Unter Tod ist ver­standen die Abtrennung von dem, was untötbar ist.

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In gewissen Zeiten verstand man darunter das Untettauchen des Be­wußtseins der Seele in einen niederen Zustand: Wenn die Seele in die Verkörperung eintaucht, taucht sie in Verfinsterung des Bewußtseins.

Die Seele kann ein solches Leben führen, daß sie nie wieder in die Verdunkelung eintreten muß. Die Verdunkelung ist der Tod, der für sie bei der Geburt des Körpers eintritt. Die Seelen, die nichts für sich tun, treten in diesen Wiedertod ein, das heißt Wiederverkörperung.

Es ist der Wille der Meister, scharf aufzuzeigen, wie das moderne Denken mangelhaft ist und unbeweglich und so unendlich weit abliegt von dem wahren Tatsachenbestand.

Nicht nur das ist christliche Liebe, die denen hilft, die in einen Irrfum verfallen sind, sondern es gibt eine aktive christliche Liebe, welche die anderen vor Mißverständnissen bewahrt. In der orien­talischen Weisheit gibt es eine so tiefe Erkenntnistheorie, daß wir mit unserem Kantschen Materialismus gar nicht daran hinkönnen. Wenn wir zur reinen Erkenntnislehre durchdringen, müssen wir sagen: Ohne Auge kein Licht - also ist die Welt unsere Vorstel­lung. Aber ohne Licht auch kein Auge! Es ist kein Zufall, daß es das Licht wahrnimmt, denn das Licht ist Schöpfer des Auges: aus dem Licht ist das Auge geboren. Die Objektivierung des Lichtes ist die Sonne. Okkult entspricht im Makrokosmos die Sonne - dem Auge im Mikrokosmos. Ebenso entsprechen sich Stimme (mikro­kosmisch) und Feuer (makrokosmisch). Die Entstehung der geform­ten Materie ist richtig zu vergleichen mit der Formung der Klang-oder Tonfiguren. Das sind nachbildliche Vorgänge der Urvorgänge. Form ist in der Materie starr gewordener Ton. Der Ton mußte durch das Urfeuer erst hindurchschlagen. Mineralische, tierische Welt, kurz alles ist Ton (der durch das Feuer hindurch geschlagen ist). Mikrokosmisch pulsiert das Feuer in der Blutwärme. Indem das Feuer im Blut seinen Ausdruck findet, erklingt mikrokosmisch der Ton von innen heraus (die Stimme) und entspricht der aus dem Logos sich herausformenden Materie.

Die Urweltweisheit ist weiser als das im Laufe der Welt entstan­dene Denken. Die Weisheit, die in den Dingen um uns herum ist,

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wurde ihnen eingeprägt auf dem Monde. Die Aufgabe der Erde ist die Entwickelung der Liebe. Auf dem Jupiter wird die Liebe uns aus allem entgegenduften. Die Erdenentwickelung ist notwendig, um auf dem Jupiter die Liebe von innen zu finden. Auf dem Monde haben wir als Pole: Weisheit-Irrtum; auf der Erde: Liebe-Egoismus.

Saturn - Feuer

Sonne - Luft (Gas)

Mond - Wasser

Erde - Erde (fest) .

Wasser und Luft kamen bei der Erdenentwickelung in ein selb­ständiges Verhältnis zueinander. Alles ist aus den vier Elementen verdichtet. Verdunstetes Wasser steht in inniger Verwandtschaft init den Pflanzen. Wir können heute nur die unorganischen Kräfte (zum Beispiel Kohlen und so weiter) verwenden, während der Atlantier mit Pflanzenkräften arbeitete. Er wußte die Kräfte aus dem Samenkorn herauszuziehen und bewegte damit seine Fahr­zeuge. Die Kräfte des Pflanzensamens sind aus Luft und Wasser geboren. Es hängt aber von der Moral des Menschen ab, wie er diese Kräfte in Szene setzt. Wind und Wetter standen in engem Zusammenhang damit. Waren die Kräfte gut verwendet, so waren Wind und Wetter auch gut. Als die Atlantier böse wurden, riefen sie selbst die Katastrophe der Sintflut hervor.

In ähnlicher Weise waren Feuer und Erde in Zusammenhang für eine gewisse Zeit (Lemurien) . Diese Elemente können sich in verschiedenster Weise verschlingen.

Man kann eine Vorstellung vom dreidimensionalen Raum haben. In der platonischen Schule ist ein wichtiger Lehrsatz: Gott geo­metrisiert. Geometrische Grundbegriffe wecken hellseherische Fähigkeiten. In der Geometrie der Lage wird bewiesen, daß über­all im Umkreis derselbe Punkt ist: der unendlich ferne Punkt rechts ist derselbe wie der Ausgangspunkt links. Das heißt: letzten Endes ist die Welt eine Kugel, man kommt an den Ausgangspunkt zurück. Wenn ich geometrische Lehrsätze nehme, gehen sie über in Grenzbegriffe.

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Der dreidimensionale Raum erreicht seinen Punkt wieder. Deshalb wirkt im Astralen . a auf . b ohne Verbindung.

Man führt den Materialismus in die Theosophie ein, wenn man, um ins Geistige zu gelangen, annimmt, daß die Materie immer dünner und dünner wird. Dadurch kommt man nicht ins Geistige. Sondern durch solche Vorstellungen wie a - . b kommt man auf Vorstellungen der vierten Dimension.

Als Beispiel können wir uns die Gallwespe mit der dünnen Taille denken: O-O; wenn die Verbindung in der Mitte nicht da wäre und die zwei Teile bewegten sich miteinander, nur durch Wirkung ver­bunden. Dehnen Sie den Begriff aus: Viele Wirkungsgebiete

im mehrdimensionalen Raum.

Über die Zahl 40.

Denken Sie sich irgendeinen Entwickelungszyklus abgeschlossen, zum Beispiel Saturn, Sonne und Mond wäre fertig und wir wären auf dem Punkte, wo die Erdenentwickelung beginnt. Was der Mensch vom Saturn hat, ist Ei 0 geworden, von der Sonne auch:

0 0, vom Monde ebenfalls: 0 0 0. Nach drei abgeschlossenen Zyk­len beginnt nun ein neuer: 1 0 0 0. Dieser macht Unterzyklen durch

Zyklus 6.5.4.3.2.1.

Wir können auch in okkulten Schriften schreiben: 4321000. Wenn man in okkulten Schriften von 1000 Jahren spricht, so meint man damit: 3 Zyklen sind aus dem Ei gegangen.

Dies ist eine okkulte Zahlenlehre, die kosmische Tatsachen wie­dergibt. Alles aus dem Kosmos spiegelt sich im physischen und geistigen Leben der Erde wider. In unserem jetzigen Zyklus geht der Mensch über zur Anschauung der äußeren Welt, zu einer Um­kehrung alles Anschauens. Da wo Maja auftritt für das Bewußtsein, ist der 4. Zyklus. Daher ist die 4 die Zahl der Maja und des Kosmos.

Bei allen Vorgängen, wo 4 in der Bibel vorkommt, wird dies oder jenes von Maja überwunden: 40 Tage fasten, 40 Tage wandern bedeuten

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ein gewisses Überwinden. 40 4 aus dem Ei. Wer 40 Tage fastet, muß einen okkulten Zyklus durchgemacht haben.

Je primitiver die Bewußtseinszustände sind, desto weniger kann man von Langeweile reden. Diese schwindet, je mehr wir in den Bewußtseinszuständen zurückgehen.

Entwickelung setzt keinen Anfang und kein Ende voraus. Ent­wickelung verläuft in Zyklen ohne Wiederholung, immer Neues wird eingefügt im zyklischen Fortschritt. Endlicher Anfang oder Ende ist ein Majaschluß, abstrahiert von sinnlichen Vorgängen.

Entwickelung des Teiles = Geschöpf, Entwickelung des Ganzen = Gott, ist eine falsche Voraussetzung. Beispiel: Vater - Sohn.

Die Planeten:; Saturn, Jupiter, Mars sind zurückgeblieben vor Abspaltung der Sonne. Merkur und Venus trennten sich von der Sonne nach der Erdabtrennung, um höheren Wesenheiten Wohn-plätze zu schaffen.

Die Marskanäle können wir uns durch die germanische Mytholo­gie erklären: Die germanische Mythologie gibt frühere Zustände der Erde wieder. In der früheren Dünnheit der Materie spielten sich regelmäßige Vorgänge ab, die jetzt unregelmäßig geworden sind:

zum Beispiel die zwölf Ströme, die Feuerfunken und so weiter; das waren Entwickelungsvorgänge auf der Erde. Auf dem Mars ist das-selbe: Die Kanalbildung ist ein noch erhaltener, festgehaltener Zu­stand, den unsere Erde auch durchmachte.

Der Mensch erhält für sich die Aufgabe, zur Freiheit zu kommen; er kann aus allen Hierarchien Kräfte entwickeln, zum Beispiel aus den Engeln Manas, aus den Erzengeln Buddhi und so weiter. Durch seine Entwickelung wird möglich, daß dann höhere Hierarchien hereinwirken; gerade dadurch entwickelt er sich weiter. Der Mensch enthält alle Hierarchien in sich als Mikrokosmos.

Bei der Erdenentwickelung wiederholt sich alles. Wo der Mars heute ist, war die Erde im Mondenentwickelungszustand. Auf der Erde wiederholt: Durchgang des Mars.

HINWEISE

#G110-1997-SE191 - Geistige Hierarchien und ihre Widerspiegelung

#TI

HINWEISE

#TX

Zu Seite

11 altes heiligen Rishis: Vgl. Nr.13, Gesamtausgabe Dornach 1962, und Hinweis zu Seite 117.

Veden: Veda, d.h. heiliges

11, 148 große Weisheit des Hermes,... des Zarathustra: Siehe die Vorträge über

13 Sie alle kennen ja den Hergang der theosophischen Entwickelung: Vgl.

14 Diese Dzyan-Strophen der : thesis of science, religion, and philosophy.< By H.P. Blavatsky. London,

New York, Madras, 1893. Aus dem Englischen der 3. Auflage übersetzt

von Robert Freebe: , Leipzig o. J. (1899).

15 Euklid:

, Bibl.-Nr. 109/111, Gesamtaus­gabe Dornach 1965.

Buddha... die heiligen Wahrheiten vom Leben >,nd Leid: Siehe den Vor­tsag über , Bibl.-Nr. 60, Gesamtausgabe Dornach 1959, und Hermann Beckh, , Stuttgart 1958 (früher Samm­lung Göschen).

21,93 Nikolaus Kopernikus, 1473-1543. Johannes Kepler, 1571-1630.

Galileo Galilei, 1564-1642.

22, 46, Dionysius der Areopagite: In der Apostelgeschichte 17, 34 als Schüler des

64,66, Apostels Paulus erwähnt. Unter seinem Namen erschienen Ende des 5. Jh.

79 in Syrien die Schriften >Von der himrnlischen Hierarchie< und #SE110-192

kirchlichen Hierarchie<, die Scotus Erigena im 9. Jh. au< dem Griechischen

ins Lateinische übersetzte. Deutsch von J. G. v. Engelhardt, Sulzbach 1823;

Storf, Kempten 1877; Joseph Stiglmayr S. J., Kempten u. München 1911;

Prof. Dr.,Walther Tritsch, München.Planegg 1956.

24, 36 ff. Bhagavad Gita: Gesang des Erhabenen. Indisches Lehrgedicht im 6. Buch des . Vgl. hierzu Rudolf Steiner:

46 ein ägyptischer Weiser dem Griechen Solon: Platon, Timaios. Siehe auch das Kapitel

49 Heraklit: Herakleitos von Ephesos, um 500 v. Chr

75,80 Kant-Laptacesche Theorie: immanuel Kant, 1724-1804. Kant< kosmogo­nische Nebeltheorie: »Allgemeine Naturgeschichte und Theorie des Him­mels oder Versuch von der Verfassung und dem mechanischen Ursprunge des ganzen Weitgebäudes, nach Newtonschen Grundsätzen abgehandelt», 1755; durch Laplace 1796 in einigen wesentlichen Punkten ergänzt; allge­mein als Kant-Laplacesche Theorie bezeichnet.

81 ein Schulexperiment: Der sogenannte Plateausche Versuch.

83 ein populäres Büchelchen: Konnte bisher nicht festgestellt werden.

85 Mitteilungen aus der Akasha-Chronik: Gemeint sind die Aufsätze Rudolf Steiner<

88 Bhagavad Gita: Siehe Hinweis zu S. 36.

90 Volksseele: , elf Vorträge gehalten in Kri­stiania (Oslo) vom 7. bis 17. Juni 1910, Bibl.-Nr. 121>, Gesamtausgabe Dornach 1962.

94 Mittelpunkt: In den früheren Auflagen hieß es nur

Claudius Ptolemäus: 87-165, Astronom und Geograph in Alexandria.

95 Mysterien des Zarathustra: Vgl. Hinweis zu S. 11.

193

99 Kopernikanisches System (grün) - Wirkungsbereich der geistigen Hierar­

chien (rot): Bei dieser Angabe zu der Zeichnung auf Seite 99 waren in der

4. Auflage die Fatbenbezeichnungen verwechselt worden.

101 geistigen Verhältnisse: In den früheren Ausgaben hieß es

106 Helena Petrowna Blav»>'sky, 1831-1891. Gründete mit Colonel H. S. 01-cott zusammen 1875 in New York die meosophische Gesellschaft. Ihre

Hauptwerke:

dieses Wort . . . in der : Vermutlich bezieht sich hier Rudolf Steiner auf den Abschnitt »Das Geheimnis des Buddha. XLI. Die Lehre von den Avataras> in Band III der

113 seinen Boten»: 104. Psalm>, Vers 4.

Es gibt eine spirituell' Ökonomie: Siehe Rudolf Steiner: , Gesamtausgabe Dornach 1965.

123 Im Vortragszyklus von Ssuttgsrt, von Leipzig: ,

deren Wesen und Entwickelung, sowie ihre Spiegelung im Zusi,snmenhang

zwischen ägyptischem Mythos und gegenwättiger Kultur», Bibl.-Nr. 105>,

Gesamtausgabe Dornach 1960. - <Ägyptische Mythen und Mysterien und

ihre Beziehungen zu den wirkenden Geisteskräften der Gegenwart, Bibl.-

Nr.106, Gesamtausgabe Dornach 1960.

populären Werke: Siehe Hinweis zu S. 83.

137 in intimeren Vorträgen ja einmal verfolgt werden kann: Ist in dieser hier

vorgesehenen ausführlichen Weise nicht erfolgt.

142 Mitteilungen aus der Akasha-Chronik: Siehe Hinweis zu S. 85.

145 Adam Kadmon: Vgl. hierzu Vortrag Oxford 22. August 1922 in »Das Ge­heimnis der Trinität, Bibl.-Nr. 214>, Gesiamtausgabe Dornach 1970.

Der makrokosmische Mensch: Siehe »Rudolf Steiners Skizzen zu den Goe­theanum-Fenstern», zusammen mit den Wiedergaben der 9 Kupferstiche nach den Goetheanum-Fenstern von Assia Turgenieff, 30 Tafeln und Text-heft>, Gesamtausgabe Dornach 1961.

156 Leonardo da Vinei: 1452-1519... Raffael: 1483-1520: Vgl. Vortrag Ber­

lin 30. Januar 1913 und 13. Februar 1913 »Lionardos geistige Größe am Wendepunkt zur neue-

ren Zeit», beide im Band ,

Gesamtausgabe Dornach 1960.

194

156 Abendmahl von Leonardo da Vinei... Goethe auf seiner ersten italienischen

Reise: Siehe Goethes Abhandlung , 1810>, in

159 Wesenheiten (von innen her zurückziehen): In den früheren Auflagen hieß es: »aus dem Umkreis zurückziehen»>, was ein Fehler der Nachschrift sein muß. Korrektur in der S. Auflage durch den Herausgeber.

168 Moses: Siehe Vortrag Berlin 9. März 1911 in Bibl.-Nr. 60>, vgl. Hinweis zu S. 11.

171 daß (der Christus) auf der Erde Mensch geteorden ist: Sinngemäße Kor­rektur des Herausgebers der S. Auflage.

185 Ätherleiber der Rishis: Siehe die Ausführungen Rudolf Steiners>, vgl. Hin­weis zu S. 117.

186 der Wille der Meister: Im Sinne Rudolf Steiners Wesenheiten, welche für die Evolution der Menschheit von größter Bedeutung sind. »Diese erhabe­nen Wesenheiten haben den Weg bereits zurückgelegt>, den die übrige Menschheit noch zu gehen hat. Sie wirken nun als die .» (Brief an ein Mitglied vom 2. Januar 1905.) Siehe auch Vortrag Berlin 13. Oktc» ber 1904 in , Gesamtausgabe Dornach 1957.

188 »Eins aus dem Ei» - was heißt das? Diese Frage bezieht sich auf die For­mulierung Blavatskys in ihrer , Seite 116 der deut­schen Ausgabe: »Die Eine aus dem Ei>, die Sechs und die Fünf.> Der ganze Abschnitt bei Blavatsky lautet: »Aus dem Glanze des Lichtes>, das aus dem ewig Dunklen strahlte>, entsprangen im Raume die wiedererwachten Ener­gien; die Eine aus dem Ei>, die Sechs und die Fünf. Dann die Drei>, die Eine>, die Vier>, die Eine>, die Fünf - die zweimal Sieben, die Gesamt-summe. Und diese sind: die Essenzen>, die Flammen>, die Elemente, die Bau­meister>, die Zahlen>, das Arupa, das Rupa und die Kraft oder der Gott-mensch - die Gesamtsumme>, Und von dem Gottmenschen emanierten die Formen, die Funken>, die heiligen Tiere>, und die Botschafter der heiligen Väter im Innern der heiligen Vier.>>

Literatur