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GA 268
Vorbemerkungen der Herausgeber
#G268-1998-SE007 Seelenübungen Band II Mantrische Sprüche
#TI
Vorbemerkungen der Herausgeber
#TX
Der vorliegende Band «Mantrische Sprüche - Seelenübungen II» ist der dritte und letzte der Bände, in denen die Spruchdichtun gen Rudolf Steiners gesammelt sind, sich anschließend an «Wahrspruchworte» und «Seelenübungen I». Diese drei Bände umfassen alle Wahrsprüche und Meditationen, die aus ihrem Entstehungskontext herausgelöst wiedergegeben werden können.
Der Band besteht aus drei Teilen. Der erste Teil enthält mantrische Sprüche, die für einzelne Personen entstanden sind. Einige dieser Sprüche sind nur deshalb erhalten, weil Rudolf Steiner die Entwürfe in seinen Notizbüchern aufgezeichnet hat, während die abgegebenen Endfassungen verloren zu sein scheinen. Deshalb ist nicht immer mit Sicherheit festzustellen, ob ein bestimmter Entwurf auch wirklich verwendet wurde. - Im allgemeinen sind die Vorlagen in Rudolf Steiners Handschrift. Einige Vorlagen jedoch sind nur als Abschriften überliefert, von denen nur solche aufgenommen wurden, die mit ziemlicher Sicherheit authentisch sind.
Im mittleren Teil sind zum ersten Mal vollständig und in zeitlicher Reihenfolge die Mantren zusammengefaßt, die für anthroposophische Arbeitszusammenhänge gegeben wurden. Sie lassen erkennen, daß es für Rudolf Steiner ein tiefes Anliegen gewesen sein muß, auch für exoterisch-esoterische Ereignisse, wie zum Beispiel Grundsteinlegun-gen, geisteswissenschaftliche Wahrheiten in mantrische Spruchformen zu verdichten. - Der letzte Teil schließlich enthält freie Übertragungen von Texten aus dem Alten und Neuen Testament.
Die meisten Originale befinden sich im Rudolf Steiner-Archiv; eine Reihe von Photokopien wurden vom Goetheanum-Archiv und der Ita Wegman-Nachlaßverwaltung zur Verfügung gestellt. Ihnen, sowie vielen Persönlichkeiten, die einzelne Originale oder Photokopien in das Rudolf Steiner-Archiv gegeben haben, sei hiermit gedankt.
Für eine Einführung in den Entstehungs-Hintergrund und die Bedeutung der Spruchdichtungen Rudolf Steiners sei auf die in den oben erwähnten Bänden gegebenen Darstellungen verwiesen, da es sich hier um einen Folgeband handelt.
Man müßte viele Bücher schreiben, wollte man den ganzen Sinn dieser Sprüche ausschöpfen, denn darinnen ist nicht nur jedes Wort bedeutun gsvoll, sondern auch die Symmetrie der Worte, die Art, wie sie verteilt sind, die Steigerungen, die darinnen liegen und noch vieles andere, so daß nur langes geduldiges Hingeben an die Sache das Darinnenliegende erschöpfen kann.
Rudolf Steiner, 1907, GA 284
Solche Sprüche sind nicht durch die Willkür einer Persönlichkeit ersonnen, sondern sie sind heraus-geholt aus der geistigen Welt. Viel mehr ist deshalb in ihnen enthalten, als man gewöhn/ich glaubt. Und man denkt dann richtig über sie, wenn man voraussetzt, daß man ihren Inhalt nie ganz ergründen kann, sondern immer mehr in ihnen finden kann, je mehr man sich in sie vertieft.
Rudolf Steiner, 24.10.1905, GA 266/1
Ich bemerke, daß solche Sprüche immer von dem Charakter sind, der manchmal dem rein grammatischen Bau Schwierigkeiten macht, daß sie aber eben aus der geistigen Welt heraus gegeben sind zu dem Ziele, dem sie dienen sollen.
Rudolf Steiner, 19.1.1915, GA 157
MANTRISCHE SPRÜCHE UND MEDITATIONSSÄTZE
#G268-1998-SE009 Seelenübungen Band II Mantrische Sprüche
#TI
I
MANTRISCHE SPRÜCHE
UND MEDITATIONSSÄTZE
Nach Niederschriften und Notizbüchern
in zeitlicher Reihenfolge
SEELENUBUNGEN
#Bild s. 11
MEDITATION
#TX
Frage: Du strebst nach Selbsterkenntnis? Wird dein sogenanntes Selbst für das Ganze der Welt morgen mehr bedeuten als heute, wenn du es erkannt hast?
Erste Antwort: Nein, wenn du morgen nichts anderes bist als heute, und dein Erkennen von morgen nur dein Sein von heute wiederholt.
Zweite Antwort: Ja, wenn du morgen ein anderer bist als heute, und dein neues Sein von morgen die Wirkung deines Erkennens von heute ist.
Juli 1903
MEDITATION
Wer den Weltengeist leugnet, weiß nicht, dass er sich selbst leugnet. - Ein solcher aber begeht nicht bloß einen Irrtum, sondern er versäumt seine erste Pflicht:
selbst aus dem Geist heraus zu wirken.
September 1903
Der Mensch ist ein Schauplatz, auf dem sich Ewiges und Vergängliches begegnen - sein Erkennen ist ein Erfahren des Ewigen, für das er selbst Erkenntnisorgan ist - sein Handeln ist Handeln des Ewigen, für das er selbst nur der Vermittler ist - Verstehe daher:
I. Du bist des Urgeistes Auge -
Er sieht durch dich sein Schaffen.
II. Du bist des Urgeistes Hand -
Er schafft durch dich seine Schöpfung.
ca. 1903 Notizblatt
Schreitend bewegst du durch des Denkens Macht dich auf den Fluten des Sonderseins und folgst sieben Richtkräften unter der Wahrheit Führung; Lust zieht dich hinab, die Richtkräfte stellend in des Unglaubens Gewalt; Geist zieht dich hinan, die sieben hebend zu der tönenden Sonne.
#Bild s. 14
1. In dem Sondersein entdecke das Gesetz:
denn das Gesetz wob der erste der Sieben in den Stoff.
2. In der Bewegung entdecke das Leben:
denn das Leben goß der zweite der Sieben in den Stoff.
3. In dem Verlangen entdecke die Person:
denn die Person prägte der dritte der Sieben in den Stoff.
4. In dem Gedanken entdecke dich:
denn dem Ich schenkte der vierte der Sieben sein Selbst.
5. In deinem Verlangen entdecke die Entsagung:
denn durch die Entsagung opferte sich der fünfte der Sieben,
auf dass du Selbst seiest.
6. In deiner Bewegung entdecke die selige Ruhe:
denn die selige Ruhe opferte der sechste der Sieben,
auf dass du als Selbst lebend dich bewegst.
7. In deinem Sondersein entdecke dein ewiges Gesetz:
denn als ewiges Gesetz hat der siebente der Sieben dein
Selbst in Sonderheit geschaffen, und wird es als ewiges
Gesetz aus der Sonderheit führen.
Für Clara Motzkus Notizbucb 1903
Aum - Vereinige dich, oh meine Seele
mit der Weisheit, die ich ehre,
und die alles durchströmt, aus
der alles kommt, und zu der alles
geht; ich rufe sie an, auf dass ihr
Licht mich führe,
Aum - Vereinige dich, oh meine Seele
mit der Liebe des Alls, die ich
ehre, und die alles durchströmt,
aus der alles kommt, und zu
der alles geht; ich rufe sie an, auf
dass ihr Licht mich führe.
Aum - Vereinige dich, oh meine Seele
mit dem Ursein, das ich ehre,
und das in allem ist, aus dem
alles kommt, und zu dem alles
geht; ich rufe es an, auf dass sein
Licht mich führe.
Aum - Erleuchte Du, oh Ursein,
meine Seele, die Dich ehrt,
die von Dir kommt, und zu Dir
geht; sie ruft zu Dir, auf
dass sie von Dir geführt werde.
Aum - Erleuchte Du, oh Liebe des Alls,
meine Begehrungen, dass sie
Dich ehren, dass sie von Dir
kommen, und zu Dir gehen;
sie sollen Dich anrufen, auf dass
sie von Dir geführt werden.
Aum - Erleuchte Du, oh Weisheit,
mein Leben, dass es Dir lebe,
dass es von Dir komme, und zu
Dir gehe; es soll Dich anrufen,
auf dass es von Dir geführt werde.
Für Clara Motzkus
1903
Der Wahrheit Same liegt in der Liebe;
der Liebe Wurzel suche in der Wahrheit -
so spricht dein höheres Selbst.
Des Feuers Glut wandelt Holz in wärmenden Strahl,
Des Wissens lösender Wille das Werk in die Kraft.
Dein Werk sei der Schatten, den dein Jch wirft,
wenn es beschienen wird durch die Flamme deines
höheren Selbst.
Ohne den Glauben bleibt das Werk tot:
er facht an des Werkes Atem, und trägt ihn
in die Höhen des Äthers,
er saugt in sich des Werkes Atem und bringt ihn
als Opfer des Werdenden dem Seienden dar,
Juli 1903 Notizbuch
Begreife: dass du auf deinen Füßen stehst.
Begreife: dass du im Irdischen gehst.
Begreife: dass du aus menschlicher Kraft handelst.
Begreife: dass du von der Sonnennähe lebst.
Begreife: dass dein Wirken in dem Sonnensystem
sich erschöpft.
Begreife: dass dein Leben innerhalb der Menschlichkeit
sich erschöpft.
Begreife: dass du empfindest, was die Elemente dir geben können.
Begreife: dass du willst, was die Elemente in dich legen.
Begreife: dass du ein menschlich gewordener Elementargeist bist.
Begreife: dass du mit deinem Handeln dich fixieren sollst.
Begreife: dass du mit deinem Denken dich befreien sollst.
Begreife: dass du mit deinem Sinnen dich vergöttlichen sollst.
ca. 1903/04 Notizblatt
Ich sauge den Strom des Seins
Ich ströme aus mein Sein aller Welt
Ich sauge das Leben aller Wesen
Ich ströme aus mein Leben allen Wesen
Ich sauge das Fühlen alles Lebendigen
Ich ströme aus mein Fühlen allem Lebendigen.
4. Ich sauge in mich der Menschen Denken
Ich ströme aus sinnvollen Willen allen Menschen
5. Es webt in mir der Dinge Wesen-Weisheit
Ich ströme aus mir der Weisheit Gnadengabe
6. Es glüht in mir der Welt Schöpfermacht
Ich ströme aus mir empfangene Macht.
7. Es lebt in mir das ewig lebendige Sein
Ich lebe im ewig lebendigen Sein.
Für Franz Seiler 1904
Erkenntnis kann nur Richtung sein,
aber die Richtung ist ein Strom des Lichts;
und das Licht ist der Führer des Lebens
in jeder Stunde.
Für Marta v. Strauch-Spettini März 1904
Sprosskraft wird vom Licht zum Leben gerufen
Wunschkraft wird vom Geiste zur Liebe gerufen.
Herbst 1904 Notizhucb
Ich bekenne mich zu mir: a
Ich bekenne mich zur Menschheit: u
Ich bekenne mich zum Leben: m
E.S. Berlin, 21. Dezember 1904 Notizblatt
Vater
Wort
Geist
Der Vater offenbart sich dem Wort
Das Wort offenbart sich dem Geist
Der Geist offenbart sich dem Vater
Der Vater verbirgt sich im Sohn
und offenbart sich dem Geist
Der Sohn verbirgt sich in dem Geist
und offenbart sich dem Vater
Der Geist verbirgt sich in dem Vater
und offenbart sich dem Sohn
Der Vater offenbart sich [sich] selbst.
Für V. Berlin, 2. Juli 1904 Notizbuch
Um mich Geist ringsum
Ich = Welle im wogenden Weltgeist.
Ins Ich strömt Geist
Aus dem Ich strömt Geist
Ich will den Geist erfassen
Ich will den Geist bewahren
Geist-All erfährt im Geist-Ich das Geist-All.
Notizbucb i 1904
Ich ziehe den Geist an
Ich beruhige die Bewegung
Ich umgreife den Geist
Ich brenne als Geist
Ich leuchte als Geist
Ich benenne den Geist
Ich bin Geist.
Notizbuch 1904
Ich opfere die Empfindung - grün
Ich opfere die Lust - indigo
Ich opfere mich - gelb
Ich will den Gedanken - rot
Ich will die Liebe - orange
Ich will das Sein - violett
Notizbuch 1904
Mein Gemüt empfinde andachtvoll
Den erhabnen Geist,
Der durch alle Räume strahlt;
Ihn empfindend, lernt ihn kennen
Meiner Seele tiefstes Innenleben.
Mich erleuchten, mich erwärmen wird er,
Wenn ich strebend, denkend stets mich ihm nahen will.
Für Helene Lehmann ca. 1905/06
Gleich nach dem Erwachen:
Unempfänglich gegen Sinneseindrücke.
Nichts sonst denken als:
Selbst im Geiste
Du herrschest im Sphärenraume
Du scheinest im Licht
Du wirkest im Feuer
Du bist Weisheit, Schönheit, Kraft
Du bist Ich
Ich will Du sein.
Für Johanna Mücke
1906
In den reinen Strahlen des Lichtes
Erglänzt die Gottheit der Welt.
In dem reinen Feuer des Äthers
Erstrahlt der Ichheit hohe Kraft.
kh ruhe im Geiste der Welt,
Ich werde mich immer finden
Im ewigen Geiste der Welt.
Kraft in meine Seele
Für Johanna Mücke ca. 1906
Ich will ruhen in der Gottheit der Welt
In der Gottheit der Welt mich finden
Mich finden und im Innern ruhen
Ruhen mich hingebend Gottes Gnade
Gnade der Geistesmächte in mir fühlend
Fühlend seligen Frieden durch sie
Sie rufend für meine Seele.
Für Margarete v. Ploetz
ca. 1906
Du ruhest in der göttlichen Welt
Du empfindest dich in der göttlichen Ruhe
Deine Seele erlebt die göttliche Ruhe
Die göttliche Ruhe strömt in Dir.
Für Moriz Piza ca. 1906
In der Gottheit der Welt ruhe ich
In der Seele der Welt lebe ich
In dem Geiste der Welt denke ich.
ca. 1906 Notizblan
Geister von unten behaltet das Schlimme
Geister von oben gebet das Gute
Allgeister umschwebet, opfernd dem Einen
Umstrahlenden.
1906
Notizbuch
Allherrschend preise ich
Im Weltenhaus die Harmonie
Den Feuergeistern danke ich der Zahlen Weisheit
An Liebesseelen lobe ich des Maßes Güte
In Tragekräften fühle ich des Baues Festigkeit
So fass ich dankend, lobend, fühlend
In mir nachklingend Gottes Schöpfertöne.
Für Hans Blieffert Anfang Februar 1906
Drei Paare lösen die Rätsel des Seins:
Kraft und Zahl, Licht und Weisheit
Wärme und Begierde; ihr Binden und Lösen
Erschließt dem Forscher die «große Welt»;
Und kann ihr Einen und Fntzweien
In seiner Seele sich enthüllen
Steht er im geistigen Reich.
Entwurf
Will ich die Kraft gebrauchen
Forsch ich nach der Zahlen Geheimnis
Begehre ich nach Weisheit
Such ich im Licht das Wesen
Streb ich nach Offenbarung
Sie wird mir in des Lebens Wärme.
Entwurf
Meines Forschens Ziel sei
Wie Kraft und Zahl
Wie Licht und Weisheit
Wie Wärme und Begehren
Sich finden im Weltenall
Entwurf
Enthüllt mir drei Paare
Des ewigen Seins und Lebens
Die Rätsel der großen
Und der kleinen Welt:
Kraft und Zahl
Licht und Weisheit
Wärme und Wille
Kraft und Zahl
Licht und Weisheit
Wärme und Wille
Enthüllt ihr drei Paare
Des ewigen Seins und Lebens
Mir die Rätsel des Außen
Und auch des Innen der Welt.
Notizbuch 1906
Reden Taten und Worte
Spricht Gefühl und Gedanke
So verhüllt die Welt ihr Wesen
Lerne schweigen und dir wird
Lerne schweigen und mächtig wird dein Geist
Begib dich der Macht
Des Geistes Macht will ich schauen
Durch Schweigen
In Geistes Reich will ich treten
Durch Wollen
Des Geistes Wollen soll mir werden
Durch Fühlen
Lern ich in Taten und Worten schweigen
Werde ich den Geist kraftvoll fassen
Entwurf-Fragmente
Lerne schweigen und dir wird die Macht.
Begib dich der Macht und dir wird das Wollen.
Begib dich des Wollens und dir wird das Fühlen.
Begib dich des Fühlens und dir wird Erkenntnis.
E.£ Köln, i Dezember 1906
Rätsel schafft des Menschen Ich
Rätsel in der Sonne Licht
Rätsel in der dunklen Nacht
Klar doch glänzt im wahren Geist
Licht das jedes Rätsel löst
Eint das Herz sich diesem Geist
Strahlt der Weisheit Frieden mir.
Notizbuch 1906
Standhaft stelle ich mich ins Dasein,
Leiten lass ich mich von Geisteskraft,
Ruhen will ich in Gottes Wesenheit,
Suchen will ich mich im Geistes-Sein,
Finden werd ich mich in mir
Wenn ich finde Gott im Weltenall
So will ich leben für und für.
Für Wilbelm Gneiting-Zimmermann
ca. 1907
1. In des Lichtes reinen Strahlen
2. Leuchtet die Gottheit der Welt
3. In meines eignen Wesens Tiefen
4. Strahlet die Göttlichkeit meines Selbst
5. Ich lebe in der Gottheit der Welt
6. Stets finde ich mich in der Gottheit der Welt
7. Ich finde da mein Selbst.
Für Henry B. Monges ca. 1907
In den reinen Strahlen des Lichtes
Erglänzt der Geist der Welt
In der reinen Wärme für alle Wesen
Erstrahlt die Seele eines Lebens
Ich ruhe in der Seele der Welt
Ich werde mich selber finden
Im Geiste der Welt.
Notizbuch 1925
In der Finsternis finde ich Gottes-Sein
2
Im Rosenrot fühl ich des Lebens Quell
3
Im Ätherblau ruht des Geistes Sehnsucht
4
Im Lebensgrün atmet alles Lebens Atem
5
In Goldesgelb leuchtet des Denkens Klarheit
6
[n Feuersrot wurzelt des Willens Stärke
7
Im Sonnenweiß offenbart sich meines Wesens Kern.
Entwurf
Notizbucb 1908
Morgens:
In mir ist ein Ich, das wirket vom Weiten ins Nahe
Vom Nahen ins Weite.
Finsternis: In der Finsternis finde ich doch das göttliche Sein.
Rosenrot: Im Rosenrot fühle ich alles Lebens Quell.
Blau: Im Ätherblau findet die Seele sich in Hingabe.
Grün: Im Lebensgrün atmet alles Lebens Atem.
Gelb: Im Goldesgelb leuchtet des Denkens Klarheit.
Rot: In Feuers Rot kraftet des Willens Stärke
Weiß: Im Sonnenweiß offenbart sich meines Wesens Kern.
Notizblatt 1938
Das Ich ist alle Wesen
Alle Wesen sind das Ich
Das Ich empfängt der Wesen Offenbarung
Der Wesen Offenbarung strahlt aus dem Ich
Das Ich hat in sich der Wesen Wirkung
Der Wesen Wirkung wird überwunden vom Ich
Das Ich ist geboren aus überwundener Wirkung
Die überwundene Wirkung löst sich vom Ich.
Notizbuch 1908
Abends: Wahrheiten aus Theosophie
Morgens: Nach dem t und nach der Rückerinnerung der Wahrheiten aus Theosophie:
Ich ruhe in der Gottheit der Welt
Ich will leben in der Seele der Welt
Ich will denken im Geiste der Welt.
Für Marie Kaiser ca. 1908
Meditation zum Schutz gegen außen
Die äußere Hülle meiner Aura verdichte sich.
Sie umgebe mich mit einem undurchdringlichen Gefäß
gegenüber allen unreinen, unlauteren Gedanken
und Empfindungen.
Sie öffne sich nur der göttlichen Weisheit.
Für Elsa Möller
auch E.S. Kassel, 26. Februar 1909
Von lichtgebender Sonne
Durch lebenspendendes Strömen
In die empfangende Menschenseele
Zur haltenden Erde -
Notizbuch 191
In den reinen Strahlen des Lichtes
Finden wir Ruhe und Kraft
In der reinen Wärme der Seelen
Finden wir Kraft und Ruhe
Du wirst Dich finden
In der Gottheit der Welt
Jetzt und immer.
Für Otto und Anna Rebmann
1910
In DIR DU Geist der Welt
Will ich mich selber finden
Finden, dass Ruhe DEINES Wesens
Mir bringe Seelen-Frieden
Frieden der mich führt
In Lebensläufen und Lebenszielen:
Ich in DIR.
Für Auguste Daeglau ca. 1910/11
Des Geistes Wesen erfüllet
Des Raumes Weiten
Belebet der Zeiten Folge
Gestaltet zur Empfindung
Des Tieres Seelen-Leiblichkeit
Und entreißt im Menschen
Sich dem Außenwerk
Um sich selbst zu schauen.
Notizblatt 1912
Ein Welten-Ton bin ich
Tönend im Weltenraum.
Lebend im Ton als Weltgefühl
Kraftet aus mir das Wort hervor.
Für Alma v. Brandis ca. 1910
Michael!
Prestami la tua spada
Affinché io sia armato
Per vincere ii drago in me.
Empimi della tua forza
Affinché io sgomini
Gli spiriti che vogliono paralizzarmi.
Agisci dunque in me
In modo tale che risplenda la luce
del mio io e possa cosi esser condotto
A quelle azioni degne di te.
Michael!
Für Giovanni Colazza ca. 1910
Michael!
Leihe mir dein Schwert
Damit ich gewappnet sei
Den Drachen in mir zu besiegen.
Erfülle mich mit deiner Kraft
Damit ich in Verwirrung bringe
Die Geister, die mich lähmen wollen.
Wirke in mir
Dergestalt, dass das Licht strahle
Meines Ich, und ich so geführt werden kann
Zu Handlungen, die Deiner würdig sind.
Michael!
Rückübersetzunz g
Des Lichtes webend Wesen, es erstrahlet
Durch Raumesweiten,
Zu füllen die Welt mit Sein.
Der Liebe Segen, er erwarmet
Die Zeitenfolgen,
Zu rufen aller Welten Offenbarung.
Und Geistesboten, sie vermählen
Des Lichtes webend Wesen
Mit Seelenoffenbarung;
Und wenn vermählen kann mit beiden
Der Mensch sein eigen Selbst,
Ist er in Geisteshöhen lebend.
München August 1910
Des Lichtes webend Wesen, es erstrahlet
Von Mensch zu Mensch,
Zu füllen alle Welt mit Wahrheit.
Der Liebe Segen, er erwarmet
Die Seele an der Seele,
Zu wirken aller Welten Seligkeit.
Und Geistesboten, sie vermählen
Der Menschen Segenswerke
Mit Weltenzielen;
Und wenn vermählen kann die beiden
Der Mensch, der sich im Menschen findet,
Erstrahlet Geisteslicht durch Seelenwärme.
München August 1910
In der Lichtesluft des Geisterlandes ...
#G268-1998-SE044 Seelenübungen Band II Mantrische Sprüche
#TX
In der Lichtesluft des Geisterlandes
Da erblüh'n die Seelenrosen,
Und ihr Rot erstrahlet
In die Erdenschwere;
Es wird im Menschenwesen
Zum Herzgebild verdichtet:
Es strahlet in der Bluteskraft
Als das Erdenrosenrot
In die Geistesfelder wieder hin.
Für Mieta Waller ca. 1910
In der Gottheit der Welt
Ruhet mein Wesen
In dem Geiste der Welt
Ruhet meine Seele
In der Seele der Welt
Ruhet mein Geist
So für immer.
Für Walter Hering
21. November 1910
Gott in mir hält mich und baut
auf mir mich selber durch mich.
Fehler an mir sind die Erscheinung
von Fehlern in mir.
In mir mich erkennen heißt
mir mich durch mich mir
für mich offenbaren.
Aus mir dringt nur, was ich in
mir durch mich schaffe um mich
in mir mich selber mir zu
offenbaren.
Notizbuch 1910
Es drängt sich an den Menschensinn
Aus Weltentiefen rätselvoll
Des Stoffes reiche Fülle
Es strömt in Seelengründe
Aus Weltenhöhen inhaltvoll
Des Geistes klärend Licht
Sie finden sich im Menscheninnern
Zu weisheitvoller Wirklichkeit.
Für Lina Schliephak-Utter
5. Dezember 1910
In deinem Denken leben Weltgedanken,
In deinem Fühlen weben Weltenkräfte,
In deinem Willen wirken Weltenwesen.
Verliere dich in Weltgedanken,
Erlebe dich durch Weltenkräfte,
Erschaffe dich aus Willenswesen.
Bei Weltenfernen ende nicht
Durch Denkenstraumesspiel - - -;
Beginne in den Geistesweiten,
Und ende in den eignen Seelentiefen: -
Du findest Götterziele,
Erkennend dich in dir.
München August 1911
In meinem Denken leben Weitgedanken
In meinem Fühlen weben Weltenmächte
In meinem Wollen wirken Willenswesen
Erkennen will ich mich
In Weltgedanken
Erleben will ich mich
In Weltenmächten
Erschaffen will ich mich
In Willenswesen
So ende ich nicht bei Weltenenden
Und nicht bei Raumesweiten
Ich beginne bei Weltenenden
Und bei Raumesweiten
Und ende erst bei mir
Erkennend mich in mir.
Für einen russischen Anthroposophen
1912
Es muss sein Sondersein und Leben opfern,
Wer Geistesziele schauen will
Durch Sinnesoffenbarung;
Wer sich erkühnen will,
In seinen Eigenwillen
Den Geisteswillen zu ergießen.
München August 1911
Gedanke deute mir
Gefühl führe mich
Zum Willen Wesen
Die Weltenwege
Zum Eigenorte
Im Geistesfelde
Ich bin.
Notizbuch 1911
In dem kleinen Samenkorn
Verbirgt der Rieseneiche Wuchs sich
Es ruht im Kleinen
Das Größte seelenhaft
Und seelenhaft in mir
Erstrebt meines Geistes Wesen
In Weltenweiten sich selbst zu schauen.
Notizbuch 1911
Meine Seele erfühle Weltengeist
Blickend geistig in das All
Meine Seele erhole Geisteskraft
In sich selber sich kehrend
Findend Macht, sich in sich
Zu halten
Zu stützen.
Für Antoinette Fahre ca. 1911
Salzwürfel
Die Form sich lösend im Wasser
Die Farbe lebendig werdend
Und zur Lilie sich entfaltend
Daraus einen weißen Schmetterling sich erhebend
Diesen zum denkenden Geistwesen
In den Weltenraum fliegend
ca. 1911, Notizbuch
Ich blicke auf die Pflanze
Ich lasse von der Erde weg
Zwei Kräfte walten:
Sonnenwärts Lichtesstrahlen
Die umschlungen sind
Von spiraligen Wärmeströmen.
Durchseelt denke ich mir
Die Ströme von solchen Wesen
Die Pflanzenwärme sondern
Von dem Pflanzenlicht
Kann ich Pflanzenlicht
Zur Flamme beleben ,
Die Wärme von sich abstößt
Wie im Tode der Mensch seinen Leib,
So führt mich dies ins Devachan.
ca 1911, Notizbuch
Ich stelle vor mich hin des Löwen Bild
Wie er in Form und Farbe mir erscheint
Wie er von Kleinem zum Großen wächst
Wie er in Leidenschaften rast
All dies vollzieht im Physischen sich
Doch so erschöpft sich nicht sein Wesen
Ich lasse von oben auf ihn herniederströmen
Unsichtbares Lichtgebilde
Von Gefühlen beseelt
Die nach Irdischem sich sehnen
Und vom Willen hingelenkt
Zum irdischen Gebilde
Dann lasse ich in dies Lichtgebilde
Von unten nach oben einströmen
Sehnsucht die nach den Weltenweiten strebt
Und niedergehalten wird vom obern Gebilde
Verschwinden soll dann alles, was das Auge sieht
Was bleibt führt mich ins astralische Gebiet.
ca. 1911, Notizbuch
1. Friede leite meine suchende Seele
In ihrem Suchen nach Gutem
2. Wahrheit leite meine strebende Seele
In ihrem Streben nach Licht
3. Gott in mir leite mich selbst
In allem Suchen nach Licht, Liebe, Erkenntnis.
Für Anna Wager Gunnarsson
20. April 1912
Du meine Seele erkühne dich
Deine eigenen Kräfte zu gebrauchen.
August 1912
Geist: Es denkt mich: Frömmigkeit
Chr.: Es webt mich: Dankbarkeit
Vater: Es wirkt mich: Andacht.
Für Julius Breitenstein 22. Dezember 1912
#Bild s. 55
Es webt mich - Dankbarkeit
Es denkt mich - Frömmigkeit
Es wirkt mich - Andacht, Ehrfurcht.
Für Lucie Bürgi Dezember 1912
#Bild s. 56
Liebe Weisheit Leben
erfüllet mir
Herz Seele Geist
Für eznen russiscben Anthroposophen
ca. 1912
Meine Seele wende
nach oben sich,
zu fühlen
mütterlichen Weltengeist.
Meine Seele wende
nach unten sich,
zu fühlen
väterliche Erdenseele.
Ich, Euer Sohn,
suche Euch,
zu empfangen
Licht, Liebe, Wahrheit.
Für Rudolf Toepell ca. 1912/13
Gott ist Einer
Er offenbart in drei Gestalten sich.
Ahnt in Weltenweiten
Die Seele mütterlichen Sphärengeist
Fühlt aus Erdentiefen
Die Seele väterliche Lebensseele
So offenbart sich im dritten, im Menschen
Eins in drei; drei in Eins.
God is one.
He manifests himself in three aspects,
If in the world's space
The soul senses the motherly spirit of spheres
If out of the depths of the earth
The soul feels the fatherly soul of life
Then in the third, in the human being,
One is manifested in Three;
Three in One.
Für einen englischen Anthroposophen ca. 1912/13
#Bild s. 59
Ausgebreitet in Raumesweiten
Ausgebreitet im Zeitensein
Fühl ich den allwaltenden Geist
Und blick ich in mich
Fühl ich ihn in mir
Fühle ich beide als eins
Finde ich Gott in mir.
Für Walter Hering II. Januar 1913
#Bild s. 60
Ich leuchtet / Aus Seelenleib / Seelenleib zeheet /Am Sonnenleib /
Sonnenleib weset in Sinnenleih / So bin ich / Als zehrende Flamme -Leben
Für Lucie Bürgi ca. 1913
Seelen-Ich, du bist auf Seelengründen
im Seelenraume in mir,
Seelenraum, in Weiten wirken deine Worte,
Seelengründe, in Tiefen wirken eure Kräfte.
Für Karl Wendel
1913
In den Weiten des Alls
Regte die Kraft sich auch
Die meiner Seele Dasein gab
So will ich ahnend dieser Kraft gedenken
Vertrauend von ihr hoffen
Sie bringe mir das Licht
Das mein Leben stets erleuchtet.
Für Else Mletzko
1913
Seh ich auf zur Sonne
Erscheint mir Gott im Lichte
Fühl ich im eignen Herz
Schlägt Gottes Kraft in meinem Blute
So will ich hegen
So oft meine Seele mich drängt
Zu blicken nach Gottes Güte
Und beten will ich
Dass oft meine Seele mich drängt
Es wird so mir Ruhe
Es wird so mir Stärke
Und rechte Lebenskraft.
Für Karla-Ruth Holz 1913
1. Gott in mir
2. Geist in jeder Weltgebärde
3. Unbewegter Beweger
Für Trifon G. Trapesnikov ca. 1913
In der Ferne winket das Geistbild
Und das Geistbild ist bei Gott
Und ein Gott ist das Geistbild
In ihm ist das lebendige Ich
Und das lebendige Ich ist das Licht der Menschen.
vermutlich 1914 Notizblatt
In reinem Wollen walten die Götter,
Sie säen die Saaten und wirken ihr Wachsen.
In reinem Wollen ernten sie Früchte,
Und niemand darbet, der sie genießt.
Für Ellen Rennit 17. Juli 1914
#Bild s. 64
Von oben J a
Von vorne Aum
Von links M E B
So bist du
So lebest du
So sinnest du
In
Ruhe im Bewusstsein
Notizblatt 1914
Es lebet die Kraft - Kopf
Meiner Seele - Herz
In Ruhe - Lunge
In mir - ganzer Körper
Und führt - Hände
Mein Sein - im Schweben
In Sicherheit - Schutzgeist
Notizbuch 1915
In lichten Höhen
Wo sonnenglitzernd
Die freundlichen Libillen
Verflatternd Wärmestrahlen
Dem Lebensraum vermählen
Verweile du meine Seele:
Sie weben mein gedenkend
Aus Trauer Kraft;
Schon fühl ich
Wie sie mich fühlen;
Wie sie erwarmend
Mich durchdringend strömen;
Der Geist schmilzt
Im Weltenweben
Die Erdenschwere
Zu Zukunftlicht.
Entwurf Notizbuch
In lichten Höhen
Wo sonnenglitzernd
Die freundlichen Libillen
Beweglich Wärme strahlen
Verweile du meine Seele
Im Denken dich dir
Enteilet fühle dich!
Die Kraft die du wendest
Zum Höhenflug
Entlastet dir
Das körperschwere Fühlen.
Jetzt fühle auch
Was du gedacht!
Der Denktraum ist nicht Traum
Wenn du meine Seele
Ihn fühlend wirklich lebst!
5. März 1915 Notizblatt
Es strahlet aus der Höhe
Der Sonne helles Licht
Doch Geisteskräfte leben
Im lichten Sonnenschein.
Es lebet in dem Innern
Des Menschen Herzenswärme
Doch Seelenkräfte strahlen
Aus warmer Herzenskammer.
Im Geist des Sonnenlichts
Da waltet Gottes Weisheit
In warmer Herzenskraft
Da walte Seelenliebe.
Für Martha Kraul ca. 1915
Finsternis durchdringt die Welt
Schwarzes Kreuzesholz bildet sie ab
Licht erlöset aus der Finsternis
Helle Rosen die siebenfach strahlen
Sind des Lichtes Offenbarer
Und dir, du meine Seele
Enthülle das Geheimnis sich.
(Seelenruhe)
Für Arild Roienkrantz
1915
Gebet
Oh, ihr Mächte in der geistigen Welt,
lasset mich aus meinem physischen Leib heraus
wissend in der Lichtwelt sein,
im Lichte sein,
um den eigenen Lichtleib zu beobachten,
und lasset die Gewalt der ahrimanischen Kräfte
nicht zu stark sein über mich,
dass sie mir nicht unmöglich machen
zu schauen, was da in meinem Lichtleib vorgeht.
V. Dornach, 2. Januar 1916
Es webet in Weltenweiten
Der schaffende Weltengeist;
Aus Weltenweiten in meine Seele
Erstrahlet er die Kraft des Lebens.
Für Lucie Bürgi 1916
Wurzel-Kraft meiner Seele
Wende sich an dich mein Ich
Dann erstrahlet Geistes Kraft
Durch all mein Wesen.
Entwurf
Notizbuch
Ein Atemzug aus der Geisterwelt ist
Was im Erwachen in den Leib
Was im Einschlafen aus dem Leib
Als Wesen des Ich erströmend
Erlebt sich im Wechselsinn des Daseins
Im Atmen des Geisterwebens bin ich
Wie Luft ist im Lungenleibe
Nicht Lunge bin ich; nein Atemluft
Doch Lunge ist, was weiß von mir:
Erfass ich dies - erkenne ich
Mich im Geist der Welt. -
Für Marie Steiner
15. März 1916
Suche dein «Ich»
In Formen des Seins
Im Sein des Lebens
Im Leben des Denkens
Denke im Fühlen
Fühle im Wollen
Das Wollen formend
dein «Ich»
Dein «Ich»
formet dein Wollen
Dein Wollen ist Gewissen deinem Fühlen
Dein Fühlen ist Gewissen deinem Denken
Dein Denken webet dein Leben
Dein Leben traget dein Sein
Dein Sein beweget in Welten-Formen
Dein «Ich» an sein Ziel.
Für Karl Habel ca. 1916
Meditationsworte die den Willen ergreifen
Sieghafter Geist
Durchflamme die Ohnmacht
Zaghafter Seelen.
Verbrenne die Ichsucht,
Entzünde das Mitleid,
Dass Selbstlosigkeit,
Der Lebensstrom der Menschheit,
Wallt als Quelle
Der geistigen Wiedergeburt.
20. September 1919
Licht fühle ich um mich,
Es ist Weltenlicht;
Licht fühle ich in mir,
Es ist Menschenlicht;
Und empfangen will ich
Menschenlicht als Weltenlicht,
Weltenlicht als Menschenlicht.
Für Georg-Moritz v. Sachsen-Altenburg nach 1919
Ahriman, du bist der kalte Geist
Meine Seele, du entführest sie
In der Menschenfeindlichkeit Bereich -
Lucifer, du bist die Feuerkraft
Meine Seele, du entführest sie
In des Eigensinnes Machtgebiet.
Zwischen beiden soll ich hindurchgehn
Durch des Christus bindende Weltenmacht
Durch des Christus opfernde Arbeitskraft.
November 1920 Notizbuch
Im Urbeginne strahlte das Licht;
Und das Licht kam aus dem Geiste;
Und ein Geist war das Licht.
Und Geist wird das Licht,
Wenn ich das Licht empfinde
Durch das Göttliche,
Das wirket in meiner Seele.
Für Otto Wagner 1919/23
#Bild s. 75
In mir lebet das Weltensein
als Menschenform und Menschengehalt.
Für Charlotte Ferren
1920
Durchdringen sich mit Vorsatz
Sollten erkennende Seelen sich:
Mit Vorsatz, den Geist
der an der Pforte
Mahnend steht
Im Willen zu erschauen
Schauend zu erleben
Erlebend FR zu werden
In IHM
zu wirken
Im Weltensein wirkend
Wirklich Mensch
zu sein.
Notizbuch 1920
Meine Seele erhebe sich
In Hingabe zu dem Gottesgeist
Der da lebt in den Seelen aller Hierarchien
Wie ich lebe in meinen Gedanken
Und fühlen will ich mich Eins
Mit diesem Gottesgeiste
Und in mir selber fühlen seine Kraft.
ca. 1920 Notizblatt
Denken will ich kraftvoll
Will mich kraftvoll oft besinnen
Wie im Innern mich belebt
Geistes Urkraft alle Zeit
Will erfühlen stark in mir
Seelenweben und Willensmacht
Will in Ruhe mich besinnen
Dass ich Halt in Herzenstiefen
Finden kann wenn still
Meine Seele in sich selber
Ruhen und auch kräftig
Aus sich selber handeln will.
ca. 1920 Notizblatt
Es spricht Erkenntnis zur Menschenseele:
Bedenke das Schicksal
Erschaue es duldend;
Du wirst im Schicksalschauen
Du wirst im Duldendfühlen:
Erringen deine Freiheit
In Freiheit deine Bande
Mit andrer Seele Wesenheit.
9. Februar 1921
Für Edith Maryon
Christus, das Sonnen-Liebeswort
Es lebt in dem Lichtesstrahl
Der in mein Auge dringet.
Und es lebe der Christus
In meinem ganzen Wesen,
Und mit meinem ganzen Wesen
Möge ich in Christus leben.
Mit starkem Fühlen eine jede Zeile meditieren.
fürfohanna de Boer-Gerlacb Mai 1921
Das Weltall wacht
Der Himmelskreis träumt
Die Planetenwelt schläft
Das Erdenwesen ruht
Im Ruhen wacht der Mensch
Im Schlafen fühlt der Mensch
Im Träumen will der Mensch
Im Wachen icht der Mensch
Ich iche - ich bin
Ich will - ich vergeh
Ich fühle - ich werde
Ich denke - ich bin nicht - es ist.
Juli1921
Notizbuch
Es spricht im Innern
Ich bin
Ich spricht zum Äußern
Es ist
Ich fühlt am Äußern
Es wirkt
Ich will aus Eignem
Ich wirke
Wer will im Eignen?
Was wirkt am Äußern?
Wer spricht zum Äußern?
Wer spricht im Innern?
Wollend weiss ich mich seiend
am wirkenden Äußern.
Für Kristian Schjelderup 4. Dezember 1921
In
mir
J tief Ch
unten
Gottes grund mich
stützend
Für Rudolf Meyen
Mein Ich fühle ich
Der Menschheit gehöre ich
Aus Seelenreichen stamme ich
Im Geistgebiet krafte ich.
Für Rudolf Meyer Dezember 1921
Sich vorstellen:
Weltenlicht durchströmt auch mich. -
Mein Gebet durchströme das Weltenlicht.
Für Julia Marianne Wasteneys
1921
Ich spreche zu Christus:
Dein Wort sei in meinem Herzen.
Christus zu mir:
Mein Wort sei in deinem Herzen.
Für Edith Rose Gull 31. August 1922
Licht überleuchtet mich
Liebe durchwärmet mich
Ich fühle Licht
Ich fühle Wärme.
Für Dorothy Osmond
1922
Ich suche den Geist
Er löst sich aus allen Dingen
Er ist in sich
Er offenbart aus sich
die Welt
den Gedanken
Mich. -
Notizbuch 1922
Ich lasse erstarren das Weltenwasser
zu den Kristallkugeln,
an denen meine Gedanken erglänzen -
Ich lasse flammend mein Menschenfeuer
in den Weltenwillen sich vernichten.
So halte ich mich in der Schwebe
zwischen Erstarrung und Erfeuerung,
bewahrend meine Seele.
Februar 1923 Notizbuch
Licht durchflutet die Raumesweiten
Lasset, Weltengeister
Mein Ich erleben des flutenden Lichtes
Reines Weltenwalten
Mai 1923 Notizbuch
Wenn ich tief untertauche in Gedankenkraft
Taste ich Geistiges
Wenn ich finde in Gedankenfinsternis
Fühle ich Geistiges
Wenn ich liebend erfasse Wesendes
In Welten Finsternissen
Denke ich Geistiges.
Mai 1923 Notizbuch
Verfließen im Daseinsmeer mit dem Raumestod.
Ersterben im Weltenwesen mit dem Zeitentod
Sich-Erleben im Raumes- und im Zeitentod -
Mai1923
Notizbuch
In meinem Herzen
Strahlt die Kraft der Sonne
In meiner Seele
Wirkt die Wärme der Welt.
Ich will atmen
Die Kraft der Sonne
Ich will fühlen
Die Wärme der Welt.
Sonnenkraft erfüllt mich
Wärme der Welt durchdringt mich.
Für eine französische Anthroposophin
1923
Ich bin: Die Schwere der Erde wirkt in mir
Ich denke: Ausatmend wirkt der Mensch in mir
Ich fühle: Einatmend wirkt der Mensch in mich
Ich will: Das Licht des Alls wirkt in mich
ca. 1923 Notizblatt
Jch blicke in das Weltenall ...
#G268-1998-SE086 Seelenübungen Band II Mantrische Sprüche
#TX
1.) Jch blicke in das Weltenall, das meine Sinne wahrnehmen und das mein Verstand denkt, der an das Gehirn-Nervensystem gebunden ist. Aus diesem Weltenall stammt, was an mir Leib ist. Der hat seinen Mittelpunkt in meinem Extremitätensystem. Geistig ist da nur der Wille. Aber dieser Wille schläft in mir. Ich muss ihn wecken.
2.) Ich denke mir, hinter dem Weltenall ist ein anderes, das meine Sinne nicht wahrnehmen und das mein an das Gehirn-Nervensystem gebundener Verstand nicht denken kann. In diesem Weltenall war ich, bevor ich geboren (empfangen) worden bin. In diesem Weltenall werde ich sein, wenn ich gestorben sein werde. Aus diesem Weltenall heraus stammen die Kräfte, die in meinem Leib das Herz-Lungensystem hineingebaut haben. Geistig ist da das Gefühl. Aber dieses Gefühl träumt in mir. Ich muss verstehen, was in meinem Gefühl träumt:
In jedem Dinge
In allem Werden
Leben Träume;
Ich bin im Träumen,
Das Denken stört mich.
Träume lebet,
Lebet in mir -
In wachen Träumen,
Bewusst und klar:
Lebe ich,
Lebt in mir
Lebenerstarkte
Wache Traumeswelt.
Die neue Wirklichkeit,
Die traumeserwachte,
Ergreife ich
Wachen Urteiles.
Sie trägt auf ihren Wogen
Die alte Wirklichkeit,
Die mir Augen zeigten,
Die mir Ohren offenbarten,
Die meine Haut tastete.
Die alte Wirklichkeit
Sie hatte ihr Leben
Von dir aus Träumen Erwachte
Du neue Wirklichkeit.
3.) Ich denke mir:
Beide
die Sinnes-Wirklichkeit
und die
Traumerwachte Wirklichkeit
sind in einer
Dritten
Ganz übersinnlichen, erhabenen, unsichtbaren, ungreifbaren.
In diesem Weltenall bin ich nur schlafend.
Aus diesem Weltenall stammen die Kräfte, die geistig meinen Stoffwechselmenschen bauen. Es lebt darin mein Intellekt.
In dem Menschen
Der da ist
Außer der Menschen-Physis
Lebet Geistes-Sein; Ich bin im Geistessein
Doch Denken stört mich
Wahrnehmen stört mich
Fühlen stört mich
Wollen stört mich
Schlafend lebe ich
Lebet in mir
Geistes-Welt
Welten-Geist -
So werde bewusst
Aus
Geistes-Welt
Welten-Geist
Geisterleuchtetes Bewusstsein
Bewusster Leuchtegeist
Die hohe Wirklichkeit
Die schlaferwachte
Ergreife ich
Wachen Urteiles
Sie trägt auf ihren Wogen
Die alte Wirklichkeit,
Die mir Augen zeigten
Und die neue Wirklichkeit
Die mir Träume woben.
O hohe Wirklichkeit
Rufe mein Selbst
Zum Wachen
Laß es vergessen
Neue Wirklichkeit
Und alte Wirklichkeit.
Für Edith Maryon ca. 1923
#Bild s. 90
Ganz langsam sollen die folgenden Vorstellungen
durch das Gemüt ziehen:
Vor mir
In weiter Ferne
Steht ein Stern
Er kommt mir immer näher
Geistes-Wesen
Senden in Liebe
Mir Sternenlicht
Der Stern taucht ein
In mein eigenes Herz
Er füllet es mit Liebe
Die Liebe in meinem Herzen
Wird in meiner Seele
Kraft der Liebe
Ich weiss, dass ich
auch in mir
bilden kann
die Kraft der Liebe.
Für Yvonne Gygax-Kraft
1923
Meditation zur Gewinnung des Ich
Ich schaue in die Finsternis:
In ihr ersteht Licht,
Lebendes Licht.
Wer ist dies Licht in der Finsternis?
Ich bin es selbst in meiner Wirklichkeit.
Diese Wirklichkeit des Ich
Tritt nicht ein in mein Erdendasein.
Ich bin nur Bild davon.
Ich werde es aber wieder finden,
Wenn ich,
Guten Willens für den Geist,
Durch des Todes Pforte gegangen.
V. London 2. September 1923
Ich schaue in die Finsternis
In ihr erstehet Licht
Lebendes Licht
Wer ist dies Licht in der Finsternis
Ich bin es selbst
Es ist nicht mitgegangen in's Erdensein
Ich bin nur Bild davon
Ich werde es wieder treffen
Wenn ich durch des Todes Pforte gegangen. -
Entwurf
Es sinket in mir
Der Urkräftestaub }schwarzblau
Er erreget mich
Es schweben in mir
Die Erzengeltropfen }blau
Sie beleben mich
Es flammen in mir
Die Engelfeuer }rot
Sie bilden mich zur Seele
Es schweben in mir
Die Erzengeltropfen }gelbrot
Sie gestalten mich zum Geist.
Es steiget in mir
Der Urkräftestaub }weissrot
Er erwecktet mich zu Gott.
September 1923 Notizbuch
Ich nehme dich in den Geisteskreis, der sich auf die
Impulse der Geister der Sonne berufen darf, und der
sagen darf, dass die Mondengeister diese Impulse
in die Weltenwei sh eit verwandeln.
Willst du mein Wort hören aus diesem Geiste heraus?
2 16 12 6 4
o o o o o
H I E R A O
Wenn du dich in diesem Geistesworte fühlst,
werden dich die Geister des Sonnen- und
Mondenkreises erkennen.
Sie werden sich von Dir finden lassen; sie müssten
dich verstossen, wenn du es aus deinem Herzen
fallen liessest. -
Stelle dich vor auf dem Aste eines Baumes sitzend -
er hält dich denn dein Wort ist leuchtend in die
Geisthöhen - aussprechend unrecht, du schneidest den
Ast unter dir ab und fällst in den «Abgrund». -
September 1923
Notizbuch
I. Suche die 7 überall, wo etwas
auf geistige Art ist, oder etwas auf
geistige Art geschieht.
II. Erkenne, dass, was in der Welt ist,
auch in dir ist, und was in dir ist,
auch in der Welt ist.
#Bild s. 95a
III. Schaue ein jegliches spiralig verschwinden
und wieder werden:
#Bild s. 95b
1. In mein Ich senke sich Wärme
Mir gegeben aus dem Quell des Seins.
Ich erwache im Fühlen dieser Wärme.
2. In meinen Leib strahle Kraft
Mir kommend aus der Sonnenkraft.
Ich erwache im willigen Gebrauch der Sonnenkraft.
3. In meinem Herzensleben leuchte mir Sonnenlicht
Mir leuchtend aus dem Sonnenlicht.
Ich erwache im Willen des Sonnenseins.
4. In meinem Wesen wirke das Weltendenken
In mir erregt von Sterngedanken.
Ich erwache magisch im Denken der Welt.
September 1923 Notizbuch
Was ich spreche von meinem physischen Leib aus ist Schein -
Ich muss sprechen von meinem Aetherleib aus,
zu dringen in die wahre Wirklichkeit:
1. Ihr Geister unter der Erde drücket auf meine Fußsohlen.
Ich schreite über euch hinweg.
2. Ihr Geister der Feuchtigkeit streichelt meine Haut.
Ich drücke euch nach allen Seiten.
3. Ihr Geister der Luft füllet mein Inneres an.
Ich verbinde mich mit euch.
4. Ihr Geister der Wärme beseelt mein Inneres.
Ich lebe in euch.
5. Ihr Geister des Lichtes durchgeistet mein Inneres.
Ich denke mit euch.
6. Ihr Geister der (chemischen) Kräfte lähmet meine Kräfte
Ich will euch überwinden.
7. Ihr Geister des Lebens tötet mein Leben.
Ich erwarte euch im Tode.
So bin ich, dies sagend, im Aetherleibe.
Und ihr könnt kommen: Farben, Töne, Worte
der ätherischen Welt.
Für Ita Wegman Oktober 1923
Immerscheinendes allwaltendes Licht
Dir vertraue ich meine Seele
Mein Seelenlicht webe
Im webenden Weltenlicht
Licht fühle ich mich
Licht im kleinen Punkte
Licht das sich dehnt in grenzenlose Weiten
Licht das all mein Sein
Trägt in grenzenlose Weiten
Ich fühle mich in grenzenlosen Weiten
Reines durchscheinendes Licht bin ich
Oktober 1923 Notizbuch
Ich ergreife die Geisterwelt
Am Ende meiner Lichtesseele
Ich halte die Geisterwelt
Mit meinen Lichtesarmen
Ich fühle deine Seite
Du willst mich nehmen
In Lichtes-Geisterwelten
Oktober 1923 Notizbuch
Ich sehe hinunter
Und finde die Lebensstützen
Durch die guten unteren Götter
Ich sehe hinauf
Und finde die Lebensgnade
Durch die guten oberen Götter
Ich will in Dankbarkeit zu ihnen
Meinen Weg aus meinem Herzen
Durch das Leben finden.
Für Daniel van Bemmelen 3. Januar 1924
Im Namen des Weltenlichtes,
Das leuchtend den Raum durchwellt;
Im Namen des Weltgedankens,
Der weise in Zeiten schafft;
Im Namen des Weltenlebens,
Das kraftvoll im Ew'gen wirket
Empfange den Segen des Geistes
Der dich trägt in Herzenswärme,
Der dir bringt den Geistesatem,
Der dir gibt das Seelenwasser,
Der dir formt die Leibgestalt;
Dass du kräftig im Wollen sei'st,
Dass du innig im Fühlen lebst,
Dass du lichtvoll im Denken wirkst.
Für Henry B. Monges 17. Februar 1924
Weltenlicht, es wandelt täglich sich
Zum Erdenlicht und weckt des Menschen Denken;
Weltenwärme, vorzeitig ward sie
Zur Erdenwärme, zu leben in des Menschen Fühlen;
Weltenluft, im Zeitlosen ward sie
Zur Erdenluft, zu wirken in des Menschen Wollen;
O Mensch, erkenne dich als leuchtend warmer Lüftegeist,
O Mensch, erlebe dich als rechter Sieger
Über Lichtes- Luft- und Wärmelocken.
15. März 1924
Für Marie Steiner
Ich kann wissen
Dass die Gedanken
Vom Goetheanum
Helfend mir werden.
Ich will so denken
Und nehmen die Hand
Die mir gegeben wird.
Für Simone Ribouët-Coroze 23. Mai 1924
Morgens und abends.
In den Weiten der Welt
Wirket Seelenkraft für alle Menschen
Wirket Geistesmacht für alle Seelen
Ich will atmen Seelenkraft
Ich will fühlen Geistesmacht
Zu sein gottdurchdrungener Mensch.
Für Frau Renwald Juli 1924
Sieh, du mein Auge
Der Sonne reine Strahlen
Aus der Erde Formenwesen;
Sieh, du mein Herz
Der Sonne Geistgewalten
Aus des Wassers Wellenschlägen.
Sieh, du meine Seele
Der Sonne Weltenwillen
Aus der Lüfte Glanzgeflimmer;
Sieh, du mein Geist
Der Sonne Götterwesen
Aus des Feuers Liebeströmen.
September 1924 Notizbuch
In den Weiten der Raumeswelt
Waltet hellerstrahlendes Licht,
Dass die Dinge sich offenbaren;
In den Tiefen des Menschenherzens
Wird das Licht Gedankenkraft,
Dass die Seelen leben können.
Licht des Herzens und Licht der Welt:
In ihrem Finden lebet Gott
In opfernden Menschenseelen.
So wachet der Mensch
Im Sinnes-Weltenlaufe. ---
In den Weiten der Geisteswelt
Waltet sinnverlöschend Finsternis,
Dass der Geist sich künden kann;
In dem Leben der Menschenseele
Wird die Finsternis Gotteshelle,
Dass die Menschen Geist eratmen.
Geist der Seele und Geist der Gotteswelt:
In ihrem Finden lebt der Mensch
In gnadestrahlendem Gottes-Wirken.
So schläft die Seele
Im Geistes-Weltenlaufe. ---
Und ziehet Wachen in Schlafesdämmerung,
Und ziehet Schlafen in Wachenshelle
So erscheinet Gottes Schaffen
In Welten-Sinnes-Offenbarung.
Für Pater Giuseppe Trinchero 9. September 1924
#Bild s. 106
In dir lebt das Menschenwesen ...
#G268-1998-SE107 Seelenübungen Band II Mantrische Sprüche
#TX
In dir lebt das Menschenwesen
Das Gott von Angesicht zu Angesicht schauet, das ewig ist,
Und das im Kreise der sieben grossen Geister ist
Es ist über allem, was in dir
zornig oder furchtsam ist
Es herrschet mit den Kräften der obern Welt
Und ihm dienen die Kräfte der untern Welt
Es verfügt über sein eigenes Leben und seine
eigene Gesundheit und kann das auch bei andern
Es kann durch nichts überrascht; von keinem Missgeschick
befallen werden; es kann nicht in Verwirrung gebracht und
nicht überwunden werden
Es kennt die Wesenheit des Vergangenen, Gegenwärtigen
und Zukünftigen
Es hat das Geheimnis der Erweckung vom Tode und von der
Unsterblichkeit im Besitz.
Notizblatt
ca. 1924
Für Johanna Mücke
Im Herzen
Lebt ein Menschenglied
Das von allen
Stoff enthält,
der am meisten geistig ist;
Das von allen
Geistig lebt
In der Art, die am meisten
Stofflich sich offenbart.
Daher ist Sonne
Im Menschen-Weltall
Das Herz;
Daher ist im Herzen
Der Mensch
Am meisten
In seines Wesens
Tiefstem Quell. -
zum 29. Oktober 1924
Sonne, du Strahlentragende
Deines Lichtes Stoffgewalt
Zaubert Leben aus der Erde
Unermeßlich reichen Tiefen.
Herz, du seelentragendes
Deines Lichtes Geistgewalt
Zaubert Leben aus der Menschen
Unermeßlich tiefem Innern.
Schau ich in die Sonne
Spricht ihr Licht mir strahlend
Von dem Geiste, der gnadevoll
Durch Weltenwesen waltet.
Fühl ich in mein Herz
Spricht der Geist sein Eigenwort
Von dem Menschen, den er
Liebt durch alle Zeit und Ewigkeit.
Sehen kann ich aufwärtsblickend
In der Sonne hellem Rund
Das gewalt'ge Weltenherz
Fühlen kann ich einwärtsschauend
In des Herzens warmem Schlag
Die beseelte Menschensonne.
Für Cbarlien Hupkes-Wegman November 1924
Schau in deiner Seele Reich,
Und empfinden kannst du da
Aller Weltenweiten Lichtgewalten
Und des Zeitenlaufes Gotteswirken.
Schau in Sonnen-Weltenreiche
Und erblicken kannst du da
Eignen Herzens Geisteslicht
Und auch deiner Seelenkräfte Schaffen.
Und so kann die Menschenseele
In des Herzens Tiefen
Welten-Sternen-Höhen,
Und das Menschenauge
In den Welten-Sternen-Höhen
Rerzenstiefes Geistesweben
Beglückend finden. -
Für Cbarlien Hupkes-Wegman November 1924
#TI
Meiner lieben Marje als Meditation, nicht zur bestimmten Zeit, sondern nach Muße.
Weihnacht 1924
#TX
In Sternenweiten
Zu Götterorten
Wendet den Geistesblick
Meine Seele.
Aus Sternenweiten
Von Götterorten
Strömet die Geisteskraft
In meine Seele.
Für Sternenweiten
Nach Götterorten
Lebt m e i n Geistesherz
Durch meine Seele.
Für Marie Steiner
#Bild s. 112
In dem Schreiten
Überwind ich Erdenschwere
In dem Blicken
Trag ich Menschengeist
In meinem Herzen
Quillt der Sonne Kraft
In meinem Atem
Lebt der Seele Macht
In den Lüften
Weht des Gottes Schaffen
In den Sternen
Wirkt des Geistes Weltensiegerlicht
So denk, fühl und will ich
Durch Zeit und Ewigkeit.
Für Hans Werner Zbinden
1924
In meiner Aura
Schaue ich
Mit Michaels Auge
Mit Christi Kraft
Mit Weihemacht:
Wie waltet
In mir
Göttlich-Geistiges.
Göttlich-Geistiges Die Sterne
Von obern Weltenorten von oben
Durchstrahlet es mich; tragen Göttlich-Geistiges
durch mich
Göttlich-Geistiges Die Sonne
Aus weitem Welten-Umkreis Umkreisend
Durchwellet es mich. Senket Göttlich-Geistiges
In mich
Göttlich-Geistiges Die Erde
Aus tiefen Erdenklüften Von unten
Durchströmet es mich. Stützet Göttlich-Geistiges
In mir.
Notizblatt 1924
Finde dich im Lichte
Mit der Seele Eigenton;
Und Ton zerstäubt,
Wird Farbgebild Im Lichte -
Licht - Götter - Wesen.
Verschwundner Ton
In ihm wiedererstandener Ton
Spricht aus ihm:
Du bist
Eigenton im Weltenlicht
Töne leuchtend
leuchte tönend.
Notizbuch 1924
#Bild s. 116
Seraphisch Feuermächte
Aus meinem Herzen strahlet ihr
Cherubinisch Bildekräfte
In meinem Haupte scheinet ihr
Der Throne Traggewalten
In meinen Gliedern kraftet ihr
Mein Ich ist IHR.
Eurythmie-Form
Notizblatt 1924
Im Haupte sich erfühlen
Den Weg in Ätherwelten suchen
Im Worte sich empfinden
Es führt in Seelenwelten ein
Der Hände Umkreis zu erleben
In Geistesreiche dringen
So find ich mich im All.
Notizblatt undatierbar
Zum Zeichen des Weltengeistes
Erhebe sich sehnend meine Seele
Im hellen Rosenstrahlenlicht
Erschaue ich des Geistes Kraft.
Im tiefen Grunde meiner Seele
Erwache gleiche Geisteskraft
Sie trage, halte, führe mich.
Notizblatt undatierbar
Es leuchtet die Sonne
Dem Dunkel des Stoffes;
So leuchtet des Geistes
Allheilendes Wesen
Dem Seelendunkel
In meinem Menschensein.
So oft ich mich besinne
Auf ihre starke Kraft
In rechter Herzenswärme
Durchglänzt sie mich
Mit ihrer Geistesmittagskraft.
undatierher
Meine Seele folge dem Licht der Sonnc
Meine Seele ist ein Lichtwesen
Folgend der Sonne findet sie
Als Licht das Licht.
Für Wilbelm Selling undatierbar
Sonne über mich
Sonne auf der Himmelsbläue
Ich auf dem Erdenstern
Grün leuchtet die Erde
In die Weltenweiten
Pflanzengrün gibt der Erde
Einheitlich Grün als Sternenfarbe
Göttliche Metalikräfte
Im Innern der Gnomenheime
Färben Rot, Blau, Gelb
Die Sternenblüten
Auf dem grünen Pflanzensternenboden.
Notizblatt undatierbar
Von den Sternen bin ich herabgestiegen.
Zu den Sternen will ich mich erheben.
Mit Michael will ich handeln.
Für Christus will ich leben.
Für Alfred Meebold undatierbar
In des Menschen tiefstem Innern
Ist der feste Mittelpunkt
Man kann in allen Lebenslagen
Auf den Geist bauen
Der in diesem Mittelpunkt wohnet.
Für Edith Brend Lewis undatierbar
Im Geiste wurzelt des Menschen Sein
Im Geiste birgt sich wahre Lebenskraft
An den Geist klammere sich mein Herz
So finde ich mich in mir.
Für einen finniscben Antbroposophen
undatierbar
Im ruhigen Ringen
Im lichterstrebenden
Seelenleben
Trägt mein Ich
Mich nach der Quelle
Aus der Menschen
Ihr Wesen schöpfen. -
Notizblatt
undatierbar
Du suchest
Nach dem Lichte der Geisteswelt:
Suche im eigenen Selbst,
Und du findest es gewiß.
Du suchest
Nach deiner Selbstes-Wesenheit:
Suche im Weltenwirken,
Und du findest sie gewiß.
Des eigenen Wesens Finsternis:
Sie verdunkelt die Welt.
Über Weltenwirken
Unwissend sein
Es erkaltet das eigene Selbst.
Für Hans Hasso v. Veltbeim undatierbar
Welten-Wesen einen sich
Als Seelenbildekräfte
Gedankenschöpferisch
In meinem Herzen
Sie finden sich
Zu Geisteswirksamkeit
Mit der Willensgüte
Im Menschen-Ich
In das Menschen-Ich
Strömt die Willensgüte
Nach Geisteswirksamkeit
zu erhellen sich
In meinem Herzen
An der Weltgedanken Kraft
Um seelenhell
Welten-Wesenheit zu finden.
Notizblatt
undatierbar
Erkenne dich selbst
In deinem Herzen ist die Kraft
In deiner Seele ist die Stärke
Suche durch die Seele die Stärke
Suche durch das Herz die Kraft
Die Kraft, die in dir sagt:
Erkenne dich selbst.
Erkenne dich selbst
Die Kraft, die in dir sagt:
Suche durch das Herz die Kraft
Suche durch die Seele die Stärke
In deiner Seele ist die Stärke
In deinem Herzen ist die Kraft
Erkenne dich selbst.
undatierbar
Ich fühle
In meinen Händen Kraft
In meinen Füßen Stärke
Ich fühle
In meinem Herzen Liebe
In meinem Haupte Licht
Ich fühle
In meinem Atem Gottes Seele
In meiner Sprache Gottes Willen
In meinem Sinnen Gottes Geist.
undatierbar
Imagination eines Dreiecks aus drei Sternen, von denen der eine Liebe, der zweite Kraft, der dritte Weisheit strahlt
* Liebe (rot)
* Kraft (blau) * Weisheit (gelb)
Dann daran Meditation.
In Liebe wirken
Aus Kraft sich beleben
In Weisheit streben
Erfülle mein I-CH.
Es kann dieses dann öfter am Tage wiederholt werden
undatierbar
Wer Gott will erkennen, muss Gott wollen - Wille
Wer den Logos erkennen soll, muss den
Logos empfinden - Liebe
Wer den Geist erkennen soll, muss den
Geist denken - Licht
Wer den Menschen will fördern,
muss das Feuer finden - Feuer
Notizblatt
undatierbar
Ich trage in mir Gewesenes,
Ich fühle in mir Werdendes,
Im Wollen trage ich beide der Zukunft entgegen.
Glaube blickt auf Gewesenes und gründet in der Wahrheit,
Vertrauen blickt auf Werdendes und gründet in der Zukunft,
Liebe umschließt im Augenblick
Das ewig Gewordene
Das ewig Seiende.
undatier
Einatmen und denken:
Die höchste Kraft der Natur strömt
mit dem Atem in mich ein.
Atem anhalten:
Alle Kraft ruht in mir.
Beim Ausatmen:
Ich ströme aus alles Gute,
dessen ich fähig bin.
undatierbar
Ich atme die Kraft des Lebens aus den blauen Fernen
Ich veratme das eigene Selbst in die blauen Fernen
ca. 1923 Notizblatt
#Bild s. 129
Die Welt gibt mir den Atem physisch lebend
Der Atem lebet und stirbt in mir zu Geist
Den erstorbenen ergeistigten Atem gebe ich der Welt
Ich bin Ich
Nicht in der Handschrift Rudolf Steiners:
gleichzeitig einatmen Atem gehalten ausatmen
Notizblatt
undatierbar
MEDITATIONEN FÜR DIE TAGE DER WOCHE
#G268-1998-SE132 Seelenübungen Band II Mantrische Sprüche
#TI
MEDITATIONEN
FÜR DIE TAGE DER WOCHE
#TX
Weitere Sprüche für die Tage der Woche finden sich in
«Aus den Inhalten der Esoterischen Stunden», GA 266/1-3
Es flutet das Leben, dem Einen
entbunden, gestaltenlos frei Teilchen
in Teilchen schwebend, Teilchen das Teilchen
belebend. - Sonntag
Es lässt Richtkräfte Gestalten zeichnend
den Raum durcheilend aus dem Chaos
Bestimmung gebärend, Bestimmung
ins Chaos entlassend. - Montag
Es formt die Gestaltungen, gliedert die
Wesenheiten, lässt die Sehnsucht werden,
die Wesen zu Wesen drängt, lässt die
Selbstheit werden, die Wesen von Wesen
sondert. - Dienstag
Es lässt liebend Wesen zu Wesen neigen,
gebiert Verwandtschaft und Einigkeit, Selbstheit
erhaltend, sich in Frömmigkeit ergiessen, Selbstheit
über sich schaffend gestalten. - Mittwoch
[Es] lässt Gestaltung Donnerstag
sich mit Weisheit befruchten, als Weisheit
wallend schaffen Geburt und Grab im
ewigen Werdegang. - Freitag
[Es lässt Gestaltung ?]
sich senken zum Wesen, Erinnerung weckend,
Tatendrang erwirkend - Göttliches bergend,
auf dass Göttliches erstehe. - Sonnabend
Es ist es Sonntag Ich liebe mich
Es denkt es Montag ich bin ich
Es will es Dienstag ich denke mich
Es liebt es Mittwoch ich will mich
Es ist ich Donnerstag
Es denkt mich Freitag
Es will mich Sonnabend
Entwurf
Notizbuch 1902/03
Sonnabend:
Es ruhen in der Zukunft Schoß für
meine Seele die guten und schlimmen Lose.
Sonntag:
Was mir Gutes täglich erfließt, will ich
bemerken; an ihm zeigt sich mir, was
Götter aus mir gemacht.
Montag:
Was mir Schlimmes zuweilen erfließt,
will ich ertragen; an ihm zeigt sich mir,
was ich selber aus mir noch machen kann.
Dienstag:
Ich danke meinem guten Geschick, wie
ich jetzt lebe.
Mittwoch:
Ich danke meiner Stärke im
schlimmen Geschick die Kraft, die
im Leben mich aufwärts führen kann.
Donnerstag:
Wer glaubt, dass gutes Geschick allein
fördert, schlimmes allein niederbeugt,
der sieht nicht das Jahr, sondern allein
den Tag.
Freitag:
Für Emma Gétaz
1910
Sonnabend morgens:
In mich ströme die Schönheit der Welt.
Sonntag morgens:
Ich will.
Notizbuch 191
Sonnabend:
Wärme im Weltall finde ich als
Arbeits-Schaffensfreude in meiner Seele
S: Licht Denken
M; Harmonie Stimmung (Zufriedenheit)
Di: Leben Selbstgefühl
Mi: Luft Wille
Do: Wasser Gefühl
Fr: Erde Erkenntnis
Notizbuch 191
Sonntag:
Licht Sinnbild der Weisheit
Montag:
Wärme Sinnbild der Liebe
Dienstag:
Atem Sinnbild des Eindringens des Geistes in mich.
Mittwoch:
In mir bewegt mein Blut sich
Im Weltenall die Elemente.
Donnerstag:
Wie Wolken segnen die Erde
So Geistes Gnade mich.
Freitag:
Wie die Sonne rein des Morgens
So erscheint meine Seele aufwachend.
Sonnabend:
Für Emilie Anderson
7. Juni 1913
Sonnabend:
Sage ich zu mir:
habe Vertrauen du meine Seele zu dir
So sage ich, was wahr ist im Geiste
Wenn die Außenwelt es auch zuweilen anders zeigt.
Sonntag:
Jedes Menschen höheres Selbst
Wacht über seinem Karma
Montag:
Jedes Menschen höheres Selbst
Spricht unsichtbar mit des Menschen Engel
Dienstag:
In den drei Sprüchen
Werde ich meines Denkens Richtung finden können.
Mittwoch:
In mir ruht Gotteskraft
Finden werde ich sie sicher
Donnerstag:
Der Mensch lebt vom Dunklen ins Helle
Freitag:
Im Geistigen ist Harmonie.
nach 1914 Notizblatt
1. Tag:
Im Frieden waltender, o unsichtbarer Erzeuger der Welt,
erleuchte durch mein Denken meinen Willen.
2. Tag:
In Liebe lebender, o fühlbarer Erhalter der Welt,
nimm hin als Opfer meinen Willen.
3. Tag:
Alle Welt erfüllender, o Du dich überall zeigender
Offenbarer der Welt, erfülle auch mich.
Notizblatt
undatierbar
Sonnabend:
Ich führe meine Seele
Sonntag:
Göttliches Licht um meine Seele
Montag:
Ruhe im Geiste ist Kraft des Daseins
Dienstag:
Tatkräftiges Denken gibt Vertrauen zum ewigen Sein
Mittwoch:
Sei du meine Seele dir stets treu
Donnerstag:
Erkenne dich aus deinem Fühlen und Handeln.
Freitag:
Immer mutig ist stets Sammeln von Lebenskraft.
nach 1914 Notizblatt
Sonntag:
Geist der Welt, trete ein in mein Herz,
in meine Seele, in mein Ich.
Montag:
Zu dir blicke ich, Geist der Welt,
Dir ergebe ich mich mit meinem Herzen,
meiner Seele, meinem Ich.
Dienstag:
Ich soll dich fühlen, Geist der Welt,
aus dem tiefsten Innern dich fühlen,
mit meinem Herzen, meiner Seele,
meinem Ich.
Mittwoch:
#Bild s. 142
An deiner Gnade winde ich mich
von Stufe zu Stufe, es streben zu Höhen
mein Herz, meine Seele, mein Ich.
Donnerstag:
In DEINEM Lichte soll ich gesunden,
stark und furchtlos werden in - - - *
Freitag:
Ich bin in Dir, Geist der Welt,
deine Gaben seien in mir.
Sonnabend:
ICH BIN
Für Lotus Peralté undatierbar
- - -
*Siehe Hinweis auf Seite 360 für S.55.
Sonnabend;
Das Licht, das den Raum erhellt,
soll als Sinnbild der Weisheit gelten.
Sonntag:
Die Wärme, die einen Gegenstand erwärmt,
soll als Sinnbild der Liebe gelten.
Montag:
Ein Wesen, welches atmet, beweist,
dass es nur als Teil der Luftwelt sein kann.
Dienstag:
Ein Wesen, welches erkennt, beweist,
dass es nur als Teil der Geistwelt sein kann.
Mittwoch:
Ausatmung eines Wesens zeigt,
dass Inneres zum Äußeren im Dasein wird.
Donnerstag:
Urteilen eines Menschen ist im Geistigen,
was Ausatmen im Physischen ist.
Freitag:
Wenn ich sage: ich bin, so bejaht sich in mir
der Geist, durch den ich bin.
Für Rudolf Hahn undatierbar
Sonnabend:
Den starken Kräften des Kosmos weihe ich mein Herz:
fühlen Wärme im Herzen.
Aux fortes puissances du cosmos je consacre mon coeur
(sentir chaleur dans le coeur)
Sonntag:
Den strahlenden Kräften des Kosmos weihe ich mein Haupt:
fühlen Licht im Kopfe.
Aux rayonantes puissances du cosmos je consacre ma tìte
(sentir lumiére dans la tite)
Montag:
Den wärmenden Kräften des Kosmos weihe ich mich ganz:
fühlen Stärke in allen Gliedern.
Aux réchauffantes puissances du cosmos je me consacre toute entiére
(sentir force dans tous les members)
Für Emma Gétaz undatierbar
#TI
ZUR STÄRKUNG DER LEBENSKRÄFTF
#TX
Es erfülle mir Herz und Seele
Friede Ruhe 0
Ruhe Kraft
Kraft Hoffnung
Die Figuren nach den Worten vorstellen
(Dieses so oft als Sie dessen sich bedürftig fühlen.)
Mi riempi il cuore e l~anima
Pace Calma O
Calma Forza
Forza Speranza
Rappresentarsi le figure dopo le parole
(Far questo esercizio tante volte quanto se ne sente ii bisogno.)
Für Giovanni Colazza ca. 1910
Mich hüte Gottes Macht sorglich immer
Immer sorglich Macht Gottes hüte mich
Beweglich sei Geistesleben mir erfließend
Erfließend mir Lebensgeist sei beweglich
Ich im Fühlen und Denken
Denken und Fühlen im Ich.
Für Auguste Daeglan
1910
#Bild s. 149
Die Skizze ist farbig:
(links: grünlich-blau) richte recht / regsam - richtig / ruhig - ratend
(Mitte: violett) Geistes Gahe / gnädig gütig / gut
(rechts: rot) Mit meiner / Manas-Macht / mich mutvoll / mir machen
Für Lucie Bürgz ca. 1910
Licht um mich
Licht erfülle mich
Licht stärke mich
Licht befreie mich
Licht stelle mich
Auf mich selber
Ich
Für Friedrich Krüger
1911/12
Im Weltengrunde
Da ruhen mir
Mich stärkende
Erwarmende Weltenwerdewesen
Erwarte Ruhe recht erringend
Mein warteübend Herz
Ihres Wesens Werden.
Für Hilde Boos-Hamburger November 1912
#Bild s. 151
Durch Licht Liebe Kraft Wille
Soll mir Halt erstehn.
Für Ernst Koher 1912
Ich suche zu fühlen in meinem Haupte das Tönen
des Geistes.
Ich suche zu fühlen in meiner Brust das Licht
des Geistes.
Ich suche zu fühlen durch mich ganz den Strom
des Geistes.
Für Elisabeth Maier
1914
Wenn wir hadern mit unserem Schicksal
Im Urbeginne war Christus,
Und Christus war bei den Göttern,
Und ein Gott war Christus.
Und in jedes Menschen Seele
Wohnt des Christus Wesenheit.
So auch lebt er in meiner Seele
Und wird mich führen
Zum Sinn meines Schicksals.
Für einen ertaubenden Arbeiter ca. 1919/20
Göttliches in meiner Seele
Dir will ich Raum geben
In meinem bewussten Wesen:
Du bindest mich an alles
Was Schicksalsmacht mir zugebracht
Du lösest mich nimmer
Von dem, was zu lieben
Du mir geschenkt:
Dein Geist wachet über das Meine
Denn es ist auch das Deine:
So will ich wachen mit dir,
Durch dich, in dir
Was du beschlossen mit dem Deinen
Ich will stark sein, zu erkennen
Dass es Weisheit sei. -
Für Olivia Römer
Weihnacht 1919
Kraft durchleuchte mich
Stärke durchtöne mich
Durchleuchte und durchtöne
Mir Beine und Arme
Durchtöne und durchleuchte
Mir Hände und Füße
So werde ich kräftig
So werde ich stark
Stark und kräftig
In Herz und Kopf
Kräftig und stark
In Atem und Sprache.
Notizbnch 1920
Im Herzen find~ ich Kraft,
Im Kopfe find~ ich Sinn,
Besinn ich mich darauf,
Kann ich mich befestigen
In allen meinen Gliedern.
Ich tu es.
Tue es mit aller Macht.
Für die 12-jährige felicitas Stückgold
1921
Christus, dich werd ich inne
Mit reinem, wahren Sinne
Ich blicke zu dir
Du lebest in mir
Ich lebe durch dich
Du strömest durch mich
So darf ich vertrauen
Und immer bauen
Auf mein eignes besseres Wesen
Um so ganz zu genesen.
Notizbuch 1921
Morgens:
Ich sehe vor mir eine weiße Wand,
Darauf schreibe ich:
Ich bin.
Ich trete auf eine blaue Fläche,
Rechter Fuß: Ich drücke den Boden
Linker Fuß: Der Boden hält mich
Ich bin von dem rotgelben Firmament umschlossen
Das Firmament umkreist mich und wärmt mich
Ich atme ein: i
Ich halte meinen Atem in mir: a
Ich atme aus: o
Mittags:
Gottes Weisheit ordnet die Welt -
Sie ordnet auch mich;
Ich will in ihr leben.
Gottes Liebe wärmet die Welt -
Sie wärmet auch mein Herz;
Ich will in ihr atmen.
Gottes Kraft traget die Welt -
Sie traget auch meinen Leib;
Ich will in ihr denken.
Abends:
Es wird dunkel sein
Meine Seele gehet ins Dunkel
Sie wird im Dunkel leuchten,
Leuchten, weil Weisheit, Kraft und Güte der Gottheit in ihr;
Weisheit, Kraft und Güte
Wachsen in ihr im Dunkel -
Durch sie w i 11 meine Seele
Lebensvoll wieder strahlen Durch Kopf, Herz und Glieder. -
Für Maria Elsässer
Sommer 1921
Morgens:
Strahlender Sonnenstern
Leuchtendes Heimathaus
Weltenformender Wesen
Schließe mir auf
Herz und Seelensinn
Das ich kräftig sei
In Zeit und Ewigkeit.
Abends:
Im Geiste wohnen
Und geistig atmen
Ist der Seele Trieb
Es wird mir
Schlafend
Wenn das Auge
Sich schützend schließt.
Für Mrs. Roberts November 1921
Ich höre das Sonnenwort
Es spricht
Licht scheine in dein Herz
Herzenslicht
Stärke deine Menschenkraft
Du wirst gesund
Durch das Sonnenwort.
Für Altibiade Mazzarelli II. Juni 1922
In meinen Kopf ergießet sich
Strahlend wärmend Geisteslicht
Es dringet wärmend mir
In mein Herz
Ich fühle es strömen
In alle meine Glieder
Und mich einigen mit Gottes - Welten - All.
ca. 1923 Notizblatt
Zwischen 11-1: Ich sehe mich selbst um mich herumgehen.
Abends vor dem Einschlafen: Ich gehe um mich herum
Morgens:
Der Mensch trägt in sich
Seinen ewigen Geist
Der ewige Geist
Ist eingesenkt
In die Gottheit der Welt
Ich ruhe in der Gottheit der Welt
Ich werde mich selbst finden in der Gottheit der Welt.
Für Hans Olsen
19. Mai 1923
Sonnenlicht fühle ich im Herzen
Sonnenlicht wird Wärme in meinem Herzen
Herzenskraft strömt in meine Hände
Herzenskraft strömt in meine Füße
Herzenskraft ist Gottesgabe
Ich will arbeiten mit Gottesgabe
So darf ich hoffen, stark zu werden.
(Dann recht ruhig werden in der Seele)
19. Mai 1923 Notizblatt
Wärme weset um mich
#G268-1998-SE162 Seelenübungen Band II Mantrische Sprüche
#TX
Wärme weset um mich
Das Licht, es strahlet in mein Haupt
in ruhiger Kraft
empfind ich es
Die Luft, sie strömet in meine Brust
in ruhiger Kraft
eratme ich sie
Die Schwere, sie hält mich an der Erde
in ruhiger Kraft
erlebe ich sie
in Licht, Luft, Schwere
empfindend, eratmend, erlebend
webet mein ganzer Mensch
Wärme weset in mir
Für den 13- jährigen Rolf Gutbrod
1923
Sonnenaufgang am Abend 1/2 Minute
dann:
Licht der Sonne
Wirkt vor mir
Wärme wird es
Dringt in mein Herz
Strömt durch mich
Ich bin
In Wärme. -
Sonnenuntergang am Morgen 1/2 Minute
Ich bin in Wärme
Wärme dringt
Aus meinem Leib
In mein Herz
Ich gebe
Die Wärme
dem Licht (der Sonne). -
Für Ingeborg Zeylmans
ca. 1923
Ich fühle in meinem Kopf
Warme Liebekraft
Ich fühle in meinem Herzen
Leuchtende Gedankenmacht
Die warme Liebekraft
Vereint sich mit der
leuchtenden Gedankenmacht
Davon werden stark
Meine Hände
Zu gutem menschlichen Wirken.
Ich fühle mich.
Für Frau CA. Bergsma
ca. 1923
Im Liegen: Denken an das Innere des Kopfes -so wie wenn dort Wärme ausstrahlte, dazu die Worte:
Kraftvoll ströme
Von meinem Kopfe
Wärme
Durch meine Brust
Durch meine Arme
Durch meine Beine
Und stärke mich.
ca. 1923 Notizblatt
Meditation:
oben: rot
mitte: rotblau
unten: blau
das Rote erwärmt
das Blaue erkaltet
Prim kleine Terz Quint im Geiste hören.
3 mal hintereinander
7 mal
ca. 1923 Notizblatt
Ich finde mich in mir
Mich ergreifet göttliche Macht
Im Umkreis meines Seins
Ich ergreife göttliche Macht
Im Mittel meines Herzens
So finde ich meinen Geist
Frieden, Frieden, Frieden
gehend
meiner gottsehnenden Seele.
Für Friedrich Wilhelm v. Flotow
1924
Abends:
Dir selbst getreu wirst du stark werden.
Morgens:
Mir selbst getreu will ich stark werden. -
Fur Andreas v. Grunelius ca. 1924
Was das Leben aus seinen Tiefen
Auch mir vor den Geist zu stellen
Sich aus Weltenschicksalsquellen
Sich vorgesetzet hat -Die mutige Seele findet
Den rechten Weg, wenn sie
Vertraut dem hellwarmen Ich. -
Für Walter Johannes Stein
18. Februar 1924
1.) Ruhe breite sich aus in meinem ganzen Seelenbereiche.
2.) Dankbar nehme ich auf, was der Geist mir offenbaren will.
3.) Gelassen möge ich sein können, auf dass Karma aus dem anschauend-Erlebten gestaltet, was durch mich werden soll.
Für Walter Johannes Stein März 1924
#Bild s. 168
Mein Haupt trägt
Der Ruhesterne Sein
Meine Brust birgt
Der Wandelsterne Leben
Mein Leib west
Im Elementenwesen
Das bin Ich.
Für Walter Johannes Stein April 1924
In der sehr verblassten Skizze: Stein 1 Elernenteweg oder Elernentenreich
Morgens:
In meinem Herzen
Wohnt die Kraft
Die mich belebt
Ergreife ich sie
Mit meinem Willen
Trägt sie mich
Auch gesund durch das Leben.
Abends:
Schau ich um mich
Seh ich der Sonne
Lichtestaten
Schau ich in mich
Seh ich der Seele
Geisteswillen
Ich bin Licht im Geiste
Geist im Lichte.
März 1924 Notizblatt
Es scheinen die Sterne
Es ist Nacht
Es füllt Ruhe den Raum
Alles schweigt
Ich fühle die Ruhe
Ich fühle das Schweigen
In meinem Herzen
In meinem Kopf
Gott spricht
Christus spricht.
Für den 10-jährigen Nik Fiechter
Juni 1924
Ruhiges Blau überall um mich
Stiller Friede in meiner Seele
Die Geister des Alls sprechen:
Lasse Sterne leuchten
In deinem Menschenkörper;
Leuchtende Sterne,
Wärmende Sterne.
Für Emmy Thurnhecr August 1924
Du meine Seele, geistbeschwingte,
So trage mich sonnenwärts
Die schönsten Kräfte meines Ich
Sie nimmt dann die Sonnenkraft
Zu Menschenwesens Schaffenskräften
In das eigne Sein
Ganz gütig auf. -
Fur Frau Stumpe
September 1924
Länger Atemhalten
vorher Sonnenvorstellung:
Mein Licht
Durchdringe abends
Deine Seele.
Mond:
Deine Strahlen
durchdringen morgens
meine Seele.
Notizblatt 1924
Sei du mein Herz
Du Seelenträger
Haus meines Gotteswesens
Das führend bei mir lebt
Licht spendend
Wärme bringend
In Zeit und Ewigkeit.
Fur Frau Machesini
1924
le soir:
Mon coeur
Reçois la gräce du Christ
Veuille échauffer mon äme,
Esprit dans mon sang
Veuille éclairer mon esprit
que je devienne
ferme et sain
Pour le travail dans le monde.
le matin:
Mon äme
Tu dois ressentir la grâce du Christ
De mon coeur
Christ me tient
Dans le pays de l'esprit
Et me donne
La force pour la vraie vie.
Mein Herz
Nimm' auf des Christus Gnade
Erwärme meine Seele
Geist in meinem Blute
Erleuchte meinen Geist
Dass ich werde
Stark und gesund
Zur Arbeit für die Welt.
Meine Seele
Empfinde des Christus Gnade
Von meinem Herzen
Christus trägt mich
In des Geistes Land
Und gibt mir
Kraft zum rechten Leben.
ca. 1924 zwei Notizblätter
Morgens:
Ein weißer Strahl
Der hellen Sonne
Fällt mir ins Herz
Ich erstarke
Durch den weissen Strahl
Dreimal stärkt er
mein Ich -
Abends:
Dunkel,
Geistesdunkel
Nimmt mich auf
Jch werde
Aus dem Dunkel
Das Licht empfangen
Das helldunkle Licht. -
Für Hedwig Linnhoff
1924
Blaues Firmament,
Tiefblau,
Sternbedeckt.
Der Mond geht dahin,
Mildes Licht kommt von ihm,
Mildes Licht geht in meine Stirn,
Mondenlicht.
Die Sonne sendet es,
Der Mond macht es milde,
Mich mache es gesund.
undatierbar
Es senke sich aus Weltenweiten
Weise wirkende Geisteskraft
Die ich sehnend suche
In meiner Seele Sprache
Und trage, führe, halte mich
In mir durch sich.
undatierbar
#Bild s. 178
linkes Auge: In mir kraftet der Atem der Welt
gedachte Einatrnung
gedachte Ausatmung
rechtes Auge: Aus mir kraftet der Atem des Menschen
Weltenatem und Menschenatem
sind die Pulsschläge Gottes.
Für Tessa Rosenkrantz undatierbar
Ich trage Ruhe in mir,
Ich trage in mir selbst
Die Kräfte, die mich stärken.
Ich will mich erfüllen
Mit dieser Kräfte Wärme,
Ich will mich durchdringen
Mit meines Willens Macht.
Und fühlen will ich
Wie Ruhe sich ergießt
Durch all mein Sein,
Wenn ich mich stärke,
Die Ruhe als Kraft
rn mir zu finden
Durch meines Strebens Macht.
Für Miriam Ege undatierbar
O Gottesgeist erfülle mich,
Erfülle mich in meiner Seele;
Meiner Seele schenke Kraft,
Kraft auch meinem Herzen,
Meinem Herzen, das dich sucht,
Sucht durch tiefe Sehnsucht,
Tiefe Sehnsucht nach Gesundheit
Nach Gesundheit und Starkmut
Starkmut, dass ich brauchbar werde
Brauchbar werde für das Leben.
Notizblatt undatierbar
Göttlicher Geist in mir
In mir Suchen nach innrer Ruhe
Innrer Ruhe die lebt in allen Gliedern
Allen Gliedern die zusammenfügen meinen Leib
Meinen Leib den belebt meine Seele
Meine Seele die durchleuchtet mein Geist
Mein Geist, den erfüllt Göttlicher Geist.
Notizblatt andatierbar
O Gottesgeist erfülle mich
Erfülle mich in meiner Seele;
Meiner Seele leihe starke Kraft,
Starke Kraft auch meinem Herzen
Meinem Herzen, das dich sucht,
Sucht durch tiefe Sehnsucht
Tiefe Sehnsucht nach Gesundheit
Nach Gesundheit und Starkmut
Starkmut der in meine Glieder strömt
Strömt wie edles Gottgeschenk
Gottgeschenk von dir, o Gottesgeist
O Gottesgeist erfülle mich.
Notizblatt
undatierbar
Ich denke an mein Herz
Es belebet mich
Es erwärmet mich
Ich vertraue fest
Auf das ewige Selbst
Das in mir wirket
Das mich trägt. -
Notizblatt
undatierbar
In mir die Kraft der Wärme
Ich fühle die Kraft der Wärme,
Die mich durchdringt
Durchdringt vom Kopf durch das Herz
Durch den ganzen Körper
Ich fühle mich durchwärmt. -
Notizblatt
undatierbar
Vom Herzen ströme Mut
Zu schmerzendem Orte
Und lindre erwarmend Leid.
Für Wilma Schreiber undatierbar
Denken an den linken Fuß
Mein Ich trägt mich
Denken an den rechten Fuß
Mein Ich hält mich
Denken an die linke Hand
Mein Ich schützt sich
Denken an die rechte Hand
Mein Ich wehrt sich
Tragekraft
Haltekraft
Schutz und Wehr
Fass' ich aus vier
in Eins
in meinem Herzen.
Für Maria Schröfel undatierbar
Du rnusst jetzt sprechen:
Ich will stark sein
Ich will stark sein in Händen
Ich will stark sein im Herzen
Fs helfe mir Gott
Dass ich k a n n stark sein
Wh bete zu Gott
Dass er meine Hand stärke
Ich bete zu Gott
Dass er mein Herz stärke
Dann werde ich stark sein.
Für Louis Olivier undatierhar
Jetzt ich lege mich zur Ruhe
Ich bin in Ruhe
Ich höre mich selbst
In Ruhe ich höre mich selbst
In großer Ruhe ich höre mich selbst
Ich bleibe in Ruhe
- 1 1/2 Stunden -
Meine Ruhe ist aus
Ich beginne wieder
mich bewegen.
Für Clarita Benkendörfer undatierbar
Meditation mit dem Rosenkreuz
I
Das Kreuz, wie entstehend aus verbrennendern Holz. Dann daran rötlich sich lösend die sieben Rosen, die allrnählich helileuehtend werden.
1. Rose aufleuchtend: linke Haupteshälfte
Es durchwarme mich deine Wärme -
2. Rose aufleuchtend: rechte Haupteshälfte
Es durchleuchte mich dein Licht -
3. Rose aufleuchtend: linke Hand
Es durchströme mich deine Regsamkeit -
4. Rose aufleuchtend: rechte Hand
Es durchflute mich deine Ruhe -
5. Rose aufleuchtend: linker Fuß
Es durchkrafte mich dein Strahl -
6. Rose aufleuchtend: rechter Fuß
Es durchdringe mich dein Hub -
7. Rose aufleuchtend: oben
Ich bin in deiner Sphäre.
II
Durch mich kraftvoll flute,
flute regsam erströmend,
Erströmend von unten nach oben,
Oben sich im Geiste stärkend,
Sich stärkend durch des Lebens Quell,
Des Lebens Quell, der niederstieg,
Niederstieg vom Sonnesein
durch mich.
Für Suse Karstens undatierhar
Morgens:
Ich bin aus dem Fühllosen
Eingezogen in das Fühlbare.
Im Geiste lebte ich,
Als ich fühllos schlief.
Im Sinne lebe ich,
Wenn ich fühlend wache.
Göttlich nennen soll ich
Das Fühllose wie das Fühlbare.
In Gott bin ich wachend,
Auch schlafend bin ich
In Gott,
Von dem ich herkomme,
Zu dem ich hingehe.
Abends:
Zu Gott
Gehe ich hin,
Von dem ich herkomme.
In ihm bin ich schlafend,
In ihm bin ich wachend.
Das Fühlbare wie das Fühllose
Soll ich göttlich nennen.
Im Sinne lebe ich,
Wenn ich fühlend wache.
Im Geiste lebe ich,
wenn ich fühllos schlafe.
Durch den Schlaf
Zieh ich ein in das Fühllose.
Es ist das Fühllose
Im Geiste.
Ich werde schlafend
Im Geiste sein.
Für einen blinden Knaben undatierbar
In Todesgefahr
Du Geist meines Lebens, schützender Begleiter,
Sei Du in meinem Wollen die Herzensgüte,
Sei Du in meinem Fühlen die Menschenliebe,
Sei Du in meinem Denken das Wahrheitslicht.
undatierbar
#TI
ZUR HILFE FÜR ANDERE
#TX
Ich versenke mich in die tiefsten Seelenkräfte in mir,
Da lebe ich fühlend in dem Ewigen meiner Seele.
Wie der Punkt ohne Ausdehnung in dem Kreise,
So ist die ewige Seele ohne leibliches Wesen in mir.
Mit diesem leiblosen ewigen Wesen gedenke ich
helfend im Geiste ---
Die Kraft, Du selbst zu sein, erstarke in Dir
Das Licht, das in deinem eigenen Inneren leuchtet, belebe
sich in dir.
Die Seelenwärme, die aus deinem eigenen Geiste strahlt, durchwärme dich. -
Notizblatt
undatierbar
Gedanken, geisterwachsen
Sie nehmen ihren Weg
Von meiner Seele zu deiner
Auf dass sie wirken
Mit Leben füllend aus dem Geist
Was du erstrebst auf deine Art
In deinem Herzenseelengrund.
Notizblatt
undatierbar
Seine Kräfte lerne er
Fühlen in seiner Seele
Sich selber wissen
In diesen Kräften
Sich schlagen fühlen in seinem Herzen
Sich denkend wissen in seinem Kopfe
Sich fühlend wissen in seinem Leibe.
An Clara Walberg fur ihren Soha
1909
Es mögen geistig dich begleiten in deinem
Streben die Wesenheiten, nach denen dein
Sehnen geht. Sie mögen ergreifen deine Gedanken
und in sie ihre Gedanken fließen lassen; so
wirst du in deinen Gedanken sie erlebend
fühlen; in dein Empfinden mögen sie
fließen; und du dich mit ihnen einigend
den Welten zuzählen, nach denen du trachtest.
ca. 1910 Notizblatt
Herzen, die lieben,
Sonnen, die wärmen,
Ihr Wegespuren Christi
In des Vaters Weltenall -
Euch rufen wir aus eigner Brust,
Euch suchen wir im eignen Geist,
O strebet zu ihm!
Menschenherzen-Strahlen,
Andachtwarmes Sehnen,
Ihr Heimatstätten Christi
In des Vaters Erdenhaus -
Euch rufen wir aus eigner Brust,
Euch suchen wir im eignen Geist,
O lebet bei ihm!
Strahlende Menschenliebe,
Wärmender Sonnenglanz,
Ihr Seelenkleider Christi
In des Vaters Menschentempel -
Euch rufen wir aus eigner Brust,
Euch suchen wir im eignen Geist,
O helfet in ihm!
Fur einen Schwerkranken Februar 1925
MEDITATIONEN GEGEBEN WÄHREND DES ERSTEN WELTKRIEGES
#G268-1998-SE195 Seelenübungen Band II Mantrische Sprüche
#TI
MEDITATIONEN GEGEBEN
WÄHREND DES ERSTEN WELTKRIEGES
#TX
Quelle Blut,
Im Quellen wirke;
Regsamer Muskel,
Rege die Keime;
Liebende Pflege
Wärmenden Herzens
Sei heilender Hauch.
V, Dornach 13. August 1914 Samariterkurs
So lang d u den Schmerz erfühlest,
Der mich meidet,
Jst Christus unerkannt
Im Weltenwesen wirkend;
Denn schwach nur bleibt der Geist,
Wenn er allein im eignen Leibe
Des Leidesfühlens mächtig ist.
V. Dornach 14. August 1914 Samariterkurs
Und nun kann das alles Gesagte wiederum in sieben Zeilen gefasst werden, sieben Zeilen, die Ihnen helfen können, dasjenige zu erreichen, was wir als durchchristete Zwiesprache mit dem Volksgeist geschildert haben:
Du, meines Erdenraumes Geist,
Enthülle deines Alters Licht
Der christbegabten Seele,
Dass strebend sie finden kann
Im Chor der Friedenssphären,
Dich tönend von Lob und Macht
Des christergebnen Menschensinns.
V. Dornach, 16. August 1914 Samariterkurs
Du, Geist meines Erdenortes
Ergieße dein Licht
Aus deinem Zeitenalter
In meine fragende Seele
Dass sie finde
Den Geistesort
Im Menschenbruderbund.
Entwurt
Aus gnadenspendender Weltenseele
Erfülle mich Kraft der Wärme
Der Wärme die durchlebt
Menschenwesen
Wie durchlebt
Gotteskraft
Das weite weite All.
Gebet für Schwerkranke, an Helene Röchling gegeben
1914/15
Ganz in deine Seele
In dein Denken, Fühlen, Wollen
Mit Jahves Feuer-Kraft
Tauche meiner Seele wirkend Wesen
Christerfüllt in deine Seele
Führe in dein Wesen elohisch Feuerwollen
Dass Lebenstat ihm entglühe.
Steh' vor mir
Nimm geistberührend - seelenruhehaltend
Stark Gegebnes
Seelenwarmes
herzbelebtes
Christgeopfert,
Hilfe-Leben, Bei-dir-sein.
Entwurffür
«Glauben will ich ...>> Notizbuch 1914
Glauben w i 11 ich dich,
Wissen d a r f ich dich,
In jenes Geistes Schutz,
Der da brütet über Europa's Mitte
Seinem Volke seiner Seele Ziel;
Er lenk' zu dir des Denkens Jahve Kraft
Er schenk' dir Wille aus Christi Willensquell.
An Helene Röchling gegeben
1914
Glauben w i 11 ich
Wissen d a r f ich
Dich in des Geistes Schutz
Der brütet über Europas Mitte
Dem Volke seines Geistes Ziel
Es lenk' zu dir meinen Glauben Jahve
Es schenk dir liebend meine Wissenskraft Christ.
An Eliza v. Moltke gegeben
1914
#Bild s. 200
Aus dem Mut der Kämpfer
Aus dem Blut der Schlachten
Aus dem Leid Verlassner
Aus des Volkes Opfertaten
Wird erwachsen Geistesfrucht,
Lenken Seelen geist-bewusst
Ihren Sinn ins Geisterreich.
ab September 1914
Aus dem Leid' der Seelen
Aus dem Blut der Schlachten
Aus dem Opfersinn und Kampfesmut
Aus dem Schmerz, der Not, dem Tod
Wird erwachsen Geistesfrucht,
Lenken Menschen geistbewusst
Ihren Seelensinn geisterwärts.
Entwurf
Für die im Felde Stehenden
Geister eurer Seelen, wirkende Wächter,
Eure Schwingen mögen bringen
Unserer Seelen bittende Liebe
Eurer Hut vertrauten Erdenmenschen,
Dass, mit eurer Macht geeint,
Unsere Bitte helfend strahle
Den Seelen, die sie liebend sucht.
Für die im Felde Gefallenen
Geister eurer Seelen, wirkende Wächter,
Eure Schwingen mögen bringen
Unserer Seelen bittende Liebe
Furer Hut vertrauten Sphärenmenschen,
Dass, mit eurer Macht geeint,
Unsere Bitte helfend strahle
Den Seelen, die sie liebend sucht.
ah September 1914
Für die im Felde Stehenden
Die ihr wachet über Erden-Seelen,
Die ihr webet an den Erden-Seelen,
Geister, die ihr über Menschenseelen schützend
Aus der Weltenweisheit liebend wirkt:
Höret unsre Bitte, schauet unsre Liebe,
Die mit euren helfenden Kräftestrahlen sich
Einen möchten, geistergeben, liebesendend.
Für die im Felde Gefallenen
Die ihr wachet über Sphären-Seelen,
Die ihr webet an den Sphären-Seelen,
Geister, die ihr über Seelenmenschen schützend
Aus der Weltenweisheit liebend wirkt:
Höret unsre Bitte, schauet unsre Liebe,
Die mit euren helfenden Kräfteströmen sich
Einen möchten, geisterahnend, liebestrahlend.
ab Januar 1918
#TI
ZUM GEDENKEN AN VERSTORBENE
#TX
Meine Liebe sei den Hüllen,
Die dich jetzt umgeben -Kühlend alle Wärme,
Wärmend alle Kälte -Opfernd einverwoben!
Lebe liebgetragen,
Lichtbeschenkt, nach oben!
An Paula Stryczek nach dem Tode von Anna Wagner
31. Dezember 1905
Ihr denen meine Liebe strömt
Euch kühle Eure Wärme
Euch wärme Eure Kühle
Diese meiner Liebe Treue
Sie schaue im Geiste
Zu Eurer Geisteszukunft
Aus meinem Herzen immerwährend.
An Rudolf Meyer gegeben am 3. März 1911
Mit dir meine Seele
Sie sucht dich ahnend
Sie ist mit dir
Und lebt mit dir
Deine Aufgabe
So wir vereint
Karmisch alle Zeit.
An Gertrud und Wilhelm v. Heydebrand nacb dem kurzen Leben eines ihrer Kinder
1911/12
Abends:
Dir sei gesandt
meine Liebe so wie sie war
als du hier mit mir warst.
Sie lindre deine Wärme,
sie lindre deine Kälte,
dass du findest den Weg
aus dem Seelen- ins Geistgebiet.
15 - 20 Minuten
[Morgens:]
schwarz rot
Wie aus dem schwarzen Kreuzesholz
sprießen die roten Lichtesrosen,
so aus Weltenfinsternissen
der Gottessonne Klarheit,
so aus gutem Menschenherzen
der Liebe stärkend Wesen,
sie werde meiner Seele.
(Seelenruhe)
An Matilda Biörklöf gegeben Juni 1913
Morgens:
Im Urbeginne war das Wort ...
Mittags:
Meine Liebe folget, folget
dir folget dir in deinem Schmerz
folget dir in der Seligkeit.
Abends:
Die Meditation wie in der Geheimwissenschaft
S.298 301 angegeben. [Rosenkreuz-Meditation]
An Anna Leutbel beim Tode ihres Sohnes
Anfang 1915
Durch des Todes Pforte will ich folgen
Treulich deiner Seele in des Geistes
Lichterzeugende Zeitenorte
Liebend dir mindern Erdenkälte
Wissend dir ordnen Geisteslicht
Denkend bei dir will weilen ich
Dämpfend dir sengende Weltenwärme.
An Gertrud Noss
beim Tode ihres Sohnes Fritz Mitscher
Februar 1915
Meine Seele folge dir in Geistgebiete,
Folge dir mit jener Liebe,
Die sie hegen durfte im Erdgebiete
Als mein Auge dich noch schaute,
Lindre dir Wärme, lindre dir Kälte,
Und so leben wir vereint
Ungetrennt durch Geistestore.
Zum Tode von Gertrud Noss September 1915
Im Urbeginne war das Wort
Und in dem Wort war ich selbst,
Und das Wort war bei Gott.
Und mit dem Wort war ich selbst bei Gott.
Und ein Gott war das Wort.
Und ein Gott schaute mich in dem Wort,
Und das Wort soll leben in meiner Seele.
Au commencement était le Verbe
Et dans le Verbe j' étais moi-mìme,
Et le Verbe était en Dieu.
Et avec le Verbe j'étais moi-mìme en Dieu,
Et un Dieu était le Verbe.
Et un Dieu me regarda dans le Verbe,
Et le Verbe doit vivre dans mon âme.
An M. Corré beim Tode seines Vaters undatierbar
Zeichnung:
gelbe Sterne auf blauem Grund
Wie aus dem blauen Geistesgrund
Die golderglänzenden Sterne
So aus meinen Seelentiefen
Die starken Haltekräfte.
An Hermine Stein
beim Tode ihres Sohnes Friedrich gefallen am 22. März 1915
In Geistgefilde will ich senden
Die treue Liebe die wir fanden
Um Seele der Seele zu verbinden
Du sollst mein Denken liebend finden
Wenn aus Geistes lichten Landen
Du suchend wirst die Seele wenden
Zu schauen, was in mir du suchest.
Notizbuch 1916
Dir Licht spendend Mir
In Lichtesweiten
Wesenwirkend
Bin ich Bist du
Einig denk-fühlend
Streben wir
verwebend
Seele in die Seele.
Nur in den Bereich seiner Gedanken.
Soll suchen, was sie ihm nach Geistes-Erfahrung geben kann.
Notizbuch 1917
Du warst unser
Und unser wirst du sein
Wenn jetzt des Geistes Licht
Deinem hingebungsvollen
Seelenauge strahlt.
Es wird deiner
Gedanken edle Kraft
In Geisteswelten suchen
Liebe, die wir treu
Dir bewahren wollen.
Notizbuch 1917
Meine Liebe sei den Hüllen
Die dich jetzt umgeben
Wärmend deine Kälte
Kühlend deine Hitze
Opfernd eingewoben
Schwebe liebegetragen
Lichtbeschenkt nach oben. -
Notizbuch 1917
Unsre Liebe folge dir,
Seele, die da lebt im Geist,
Die ihr Erdenleben schaut;
Schauend sich als Geist erkennt
Und was dir im Seelenland
Denkend als dein Selbst erscheint
Nehme unsre Liebe hin
Auf dass wir in dir uns fühlen
Du in unsrer Seele findest
Was mit dir in Treue lebet.
Zum Tode von Marie Hahn September 1918
Herzensliebe dringe zu Seelenliebe
Liebewärme strahle zu Geisteslicht
So nah ich mich dir
Denkend mit dir Geistgedanken
Fühlend in dir Weltenliebe
Geistig-wollend durch dich
Eins-Erleben seiend weben.
An Rudolf Hahn für seine Frau Marie
September 1918
Abends:
1.) Röckschau
2.) Imaginieren die Welt der Sterne auf blauem Himmel:
Mein Ich wird sein
Im geisterfüllten Raum
Es wird verlassen haben
Den Fleischesleib
Es wird weben
Im Gottesgeiste
Krafterfüllt
In Ruhe warten
Gedanken an ihn mit der gegebenen Meditation
Morgens:
Imaginieren die Sonne
Sonne tönt in das Herz:
Christus ist bei dir
Er erfüllet dein Herz
Christus ist in dir
Er erfüllet deine Seele
Christus ist um dich
Er erfüllet deinen Geist
Fühle Ihn.
In Ruhe warten
Vorstellen Gesicht
Vorstellen Hände Tastung
Komme, Seele, zu mir
Ich warte
Komme in meine Gedanken
Sie warten
Komme in meine Gefühle
Sie warten
Mein Ich wartet.
An Theodora Cayley-Robinson ca. 1919/20
Zu dir
In Liebe
Auf Christi Wegen
Suche mein Herz
Lebe du
In meinen Gedanken
Wie ich in deiner Seele.
An eine Mutter
nach dem Tode ihres kleinen Kindes Juni 1921
In deinen Seelenschlaf herzwarmend
Strömen meine Gedanken.
Erlebe sie in deinem befreiten Ich.
Ich will bei dir sein.
Und dir bringen vom Erdensein,
Was du für Geist-Erinnerung
Aus deinem Leben brauchest.
An Margarete Bockho/t nach dem Tode ihres Vaters
Januar 1924
Im Lichte der Weltgedanken
Da webet die Seele, die
Vereint mit mir auf Erden
Notizbuch 1924
Deine Seelenaugen mögen schauen
In meiner Gedanken tiefere Kraft
Es ist so mein Wille.
Möge er treffen deinen Willen
In der Kraft des Vaters
In der Gnade des Christus
In dem Lichte des Geistes.
An William Scott Pyle nach dem Tode von Edith Maryon
Mai 1924
Meines Herzens warmes Leben
Es ströme zu deiner Seele hin
Zu wärmen deine Kälte
Zu sänftigen deine Hitze
In den Geisteswelten
Mögen leben meine Gedanken in deinen
Und deine Gedanken in meinen.
Notizbuch 1924
... Und wir verrichten als Menschen ein gutes, ein schönes, ein herrliches Gebet, wenn wir über den Zusammmenhang des Lebens mit dem Tode oder über einen Verstorbenen so denken, dass wir sagen:
1. Es empfangen Angeloi, Archangeloi, Archai
im Ätherweben das Schicksalsnetz des -
2. Es verwesen in Exusiai, Dynamis, Kyriotetes
im Astral-Empfinden des Kosmos
die gerechten Folgen des Erdenlebens des -
3. Es auferstehen in Thronen, Cherubim, Seraphim
als deren Tatenwesen die gerechten Ausgestaltungen
des Erdenlebens des -
V. Dornach, 4. Juli 1924
- - -
* Beim Schreiben an die Tafel wurde gesprochen: des betreffenden Menschen.
In künftiges Erdenleben
Dich kräftig einzuführen,
Warst du uns übergeben
Durch deiner Eltern Willen.
Im Schmerz an des Todes Pforte
Zu sprechen vermögen allein
Die seelenbeflügelten Worte
Die dem reifenden Leben bestimmt.
So nimm statt der Schule Lenken
Für irdisches Tun und Leben
Der Lehrer liebend Gedenken
Hinüber in jenes Geistessein
Wo die Seele umwebet
Der Ewigkeit helles Licht
Und der Geist erlebet
Das Gottes-Willens-Ziel.
Zum Tode des Schülers Robert Kürzdörfer
Mai 1924
Ich schaue auf Dich in der geistigen Welt
In der Du bist
Meine Liebe lindre Deine Wärme
Meine Liebe lindre Deine Kälte
Sie dringe zu Dir und helfe Dir
Zu finden den Weg
Durch des Geistes Dunkel
In des Geistes Licht.
undatierbar r
Es strebe zu dir meiner Seele Liebe,
Es ströme zu dir meiner Liebe Sinn.
Sie mögen dich tragen,
Sie mögen dich halten
In Hoffnungshöhen,
In Liebessphären.
undatierb ar
Ihr die ihr weilet im Geistgebiet
Euch sei meine Liebe Folger
In Eure Kälte folge sie
In Eure Hitze folge sie
Trage treulich mit Euch
Was zu tragen Eurer Seele ist
Ich mit Euch.
Notizblatt undatierbar
Jn Geisteswesenheit zu Dir
Entrücke warme Liebeskraft
Der Seele bestes Geistgefühl
Mitlebend lindernd deine Wärme
Mittragend stärkend deine Kälte
Und schauend dich in mir
Und wollend mich in dir.
Notizblatt undatierbar
Meine Liebe sei dir im Geistgebiet.
Lasse finden deine Seele
Von meiner suchenden Seele.
Lasse lindern deine Kälte
Und lindern deine Wärme
Von meinem Denken deines Wesens.
So seien wir verbunden
Ich mit dir
Und du mit mir.
undatierbar
In Welten, wo weilet
Deines Wesens Seelenkern
Schick ich Liebe dir -
Zu kühlen deine Wärme,
Zu wärmen deine Kühle.
Und findest du mich fühlend,
Will ich dir stets nahe sein.
undatierbar
So wisse auch, dass deine künft'ge Geistesschau
In unsren Seelen Treue finden soll,
Die wir dir dauernd halten wollen,
Wenn wir dich liebend-denkend suchen müssen
Im Seelenreich durch jene Pforte, die Geisteskraft
Von uns zu dir erschließen möge.
Notizblatt
undatierbar
Was auch dir wird
Im Zeiten- und Weltenlaufe
Mein liebend Herz
Mit allen seinen Kräften
Wird bei dir sein
tragend
helfend.
An Lucie Bürgi gegeben undatierbar
1. Dein Wille war schwach
2. Stärke Deinen Willen
3. Ich schicke Dir
Wärme für Deine Kälte
4. Ich schicke Dir
Licht für Deine Finsternis
5. Meine Liebe Dir
6. Mein Gedanke Dir
7. Werde weiter
An Franz Gern er
für einen durch Selbstmord verlorenen Freund
undatierbar
Seele im Seelenlande,
suche des Christus Gnade
die dir die Hilfe bringet,
die Hilfe aus Geisterlanden,
die auch jenen Geistern Friede
verleiht, die im friedelosen
Erleben verzweifeln wollen.
An eine Mutter für ihren Sohn, der sich das Leben nabm
Du meines Lebens
Gefährte, helfe
dem Sprossen, meine
Gedanken gehen
zu dir, sie ihm recht
zu bringen, bitt' ich
die Seele, Gatte -
An diese Mutter, um sich an ihren
früh verstorbenen Gatten zu wenden undatierbar
#TI
AUS DEM NACHTODLICHEN ERLEBEN
#TX
Im Leuchtenden,
Da fühle ich
Die Lebenskraft.
Der Tod hat mich
Vom Schlaf erweckt,
Vom Geistesschlaf.
Ich werde sein,
Und aus mir tun,
Was Leuchtekraft
In mir erstrahlt.
Worte eines jungen Gefallenen
V. Berlin, 2. März 1915
In Weltenweiten will ich tragen
Mein fühlend Herz, dass warm es werde
Im Feuer heil ,gen Kräftewirkens;
In Weltgedanken will ich weben
Das eigne Denken, dass klar es werde
Im Licht des ew'gen Werde-Lebens;
In Seelengründe will ich tauchen
Ergeb'nes Sinnen, dass stark es werde
Für Menschenwirkens wahre Ziele;
In Gottes Ruhe streb' ich so
Mit Lebenskämpfen und mit Sorgen,
Mein Selbst zum höhern Selbst bereitend;
Nach arbeitfreud'gem Frieden trachtend,
Erahnend Welten-Sein im Eigensein
Möcht' ich die Menschenpflicht erfüllen;
Erwartend leben darf ich dann
Entgegen meinem Schicksalsterne,
Der mir im Geistgebiet den Ort erteilt.
Ansprache für Lina Crosheintz
10. Januar 1915
In Menschenseelen will ich lenken
Das Geistgefühl, dass willig es
Das Osterwort in Herzen wecke;
Mit Menschengeistern will ich denken
Die Seelenwärme, dass kräftig sie
Den Auferstand'nen fühlen können;
Es leuchtet hell dem Todesscheine
Des Geisteswissens Erdenflamme;
Das Selbst wird Welten-Aug und Ohr.
Für Lina Grosheintz Ostern 1915 Notizbuch
Ich bin als Seele nicht auf der Erde,
sondern nur in Wasser, Luft und Feuer;
In meinem Feuer bin ich in den Planeten
und der Sonne.
In meinem Sonnensein bin ich der
Fixsternhimmel -
Ich bin als Seele nicht auf der Erde,
sondern in Licht, Wort und Leben;
In meinem Leben bin ich im Innern des
planetarischen und Sonnenseins, im Geiste
der Weisheit.
In meinem Weisheitsein bin ich in dem
Geist der Liebe -
Jahreswende 1917/18
Notizbuch
Ich war mit euch vereint,
Bleibet in mir vereint.
Wir werden zusammen sprechen
In der Sprache des ewigen Seins.
Wir werden tätig sein
Da, wo der Taten Ergebnis wirkt,
Wir werden weben im Geiste
Da, wo gewoben werden Menschen-Gedanken
Im Wort der ew'gen Gedanken.
Ansprache für Georga Wiese ii. Januar 1924
Trennen kann keine Schranke
Was im Geist vereint bewahrt
Das lichterglänzende
Und liebestrahlende
Ew'ge Seelenband
So bin ich in Eurem Gedenken
So seid ihr in meinem.
Entwurf
IN MEMORIAM
#G268-1998-SE235 Seelenübungen Band II Mantrische Sprüche
#TI
IN MEMORIAM
#TX
Seine Seele ruht in Christi Reich
Die Gedanken seiner Lieben sind hei ihm.
Grabsteinspruch für Johann Steiner gest. 22. Januar 1910
Hier suchte sie Geistsein
Dort finde sie Geistsein
Ihrer Lieben Gedanken
Weilen bei ihr.
Grabsteinspruch für Helene Reebstein gest. 2. August 1918
#Bild s. 236
Im Leben war sein Sinnen
dem Geiste zugewandt
So finde er im Tode
Des Geistes Leben
Mit ihm sind
Seiner Lieben Gedanken.
Grabsteinspruch für Friedrich Stein gef 22. März 1915
An S. St.
Unersetzlich bist Du uns
In unseren Erden-Reihen;
Urverbunden sind wir Dir
In Geistes-Ewigkeiten.
Dr. Rudolf Steiner
Gedenkblatt für Sophie Stinde Dezember 1915
Nach dem Lichte strebte ihr Sinn,
Aus der Liebe wirkte ihr Herz.
Auf dem von Rudolf Steiner 1918
modellierten Relief Sophie Stindes gest. 17. November 1915
II MANTRISCHE SPRÜCHE FÜR ANTHROPOSOPHISCHE ARBEITSZUSAMMENHÄNGE
#G268-1998-S240 Seelenübungen Band II Mantrische Sprüche
#TI
II
MANTRISCHE SPRÜCHE FÜR
ANTHROPOSOPHISCHE
ARBEITSZUSAMMENHÄNGE
Für Bauten
Für Arbeitsgruppen und Zweige der Gesellschaft
Für Lehrer, Mediziner und Priester
Signatur der Rosenkreuzerschule
Ex Deo nascimur
In Christo morimur
Per Spiritum Sanctum reviviscimus
München, Mai 1907
Aus Gott bin ich geboren
In Christo sterbe ich
Durch den heiligen Geist auferstehe ich
Malsch, April 1 909
Aus Gottessein erstand die Menschenseele
Sie kann in Wesensgründe sterbend tauchen
Sie wird dem Tod dereinst den Geist entbinden
München, August 190
Aus dem Göttlichen weset die Menschheit
In dem Christus wird Leben der Tod
In des Geistes Weltgedanken erwachet die Seele
Dornach, Januar 1924
#TX
Die vier Sprüche der Sdulenweisheit
J
Im reinen Gedanken findest du
Das Selbst, das sich halten kann.
Wandelst zum Bilde du den Gedanken
Erlebst du die schaffende Weisheit.
B
Verdichtest du das Gefühl zum Licht
Offenbarst du die formende Kraft.
Verdinglichst du den Willen zum Wesen
So schaffest du im Weltensein.
Münchner Kongreß Mai 1907
Grundsteinlegung des Modellbaues Mais ch
Euer Segen
Ihr großen
Brüder
Die ihr lebt in unseren Gedanken,
die ihr kraftet in unserem Fühlen,
die ihr durchpulst unseren Willen,
die ihr formt von Oben das Untere,
die ihr geistigt das Untere zum Oberen,
ihn erbeten unsere Seelen
für die theosophische Loge Malsch.
Umwebt mit eurem Leben den Stein,
den wir hier in die Erde senken, auf dass,
was über ihm gedacht, gefühlt, gewollt wird,
wachse aus eures Lebens Keim.
Gegeben und der Erde vertraut
für die Loge Maisch und deren treue Hüter
und der Familie Stockmeyer in Gegenwart
der Vertreter der theosophischen Logen:
Berlin, Düsseldorf, München, Stuttgart,
Nürnberg, Wiesbaden, Lugano, Karlsruhe,
Heidelberg, Bielefeld.
Dr. Rudolf Steiner
ca. 40 weitere Unterschriften
Grundsteinurkunde Malscb 5. April 1909
Leuchten möge auf diesen Bau
Das Licht der Geister des Ostens;
Die Geister des Westens mögen es
zurückstrahlen lassen;
Die Geister des Nordens mögen es verfestigen
Und die Geister des Südens es durchwärmen,
So dass die Geister des Ostens, Westens,
Nordens und Südens den Bau durchströmen.
Aus der Ansprache zur Grundsteinlegung Malsch
5. April 1909
Einweihung des Zweighauses Stuttgart
Du Geist des Weltenalls, der Du dich verkündigst unserer wahren Selbsterkenntnis, Du hast gnädig das Wort gehalten, welches Du uns gegeben hast, da Du sahest unsere Arbeit, wie sie geleistet wurde seit Jahren von Deinen Dienern; und offenbar wird es heute in dieser Stunde. Zwar vermögen die weitesten Geistes-räume Dich nicht zu fassen, großer Geist des Weltenalls, der Du mit Deinen Gedanken alle Deine Werke durchdringst, der Du wohnen willst in den Worten, die von unseren Lippen ertönen dürfen; wie viel weniger können Dich fassen diese Tempel-mauern, die wir Dir erbaut haben. Siehe aber, Geist des Welten-alls, der Du Dich ankündigst in unserer wirklichen Selbsterkenntnis, auf den Willen zum Verstehen, auf die Sehnsucht nach Erkenntnis Deiner Diener! Siehe, Geist des Weltenalls, Durchdringer eines jeglichen Ichs, auf uns herab, und laß Deine Augen offen sein über diesem Bau, wo Du beschlossen hast zu wohnen! Erhöre unsere Gefühle, die danach drängen, durch unsere Arbeit des Einfließens Deines Geistes in die Räume, die wir Dir gewidmet haben, uns würdig zu zeigen!
V. 15. Oktober 1911
Wer eintritt, bringe Liebe diesem Heim,
Wer drinnen weilet, suche Erkenntnis an diesem Ort,
Wer austritt, nehme Frieden mit aus diesem Haus.
V. 15. Oktober 1911
#TI
Der Säulen Worte
DAS ES
AN ES
IN ES
ICH
VOM ICH
AUS MIR
ICH INS ES
#TX
Inschrzften der 7 Säulen auf einer Skizze
für den großen Kuppelraum
des Johannes-Bau-Projekts München 1911/12
#Bild s. 248
Transkrip don der nebenstehenden Vorlage für die Grundsteinurkunde für den Dornacher Bau
Im Namen
Seraphim
Cherubim
Throne
Weisheiten
Beweger
Former
Persönlichkeiten
Archangeloi
Angeloi
Anthropos
Ex Deo Nascimur
In --- Morimur
Per Spiritum Sanctum Reviviscimus
Als Eckstein
unseres im Geist sich suchenden Willens,
in der Weltenseele sich fühlenden Seins,
im Welten-Ich sich ahnenden Menschen
senken wir in der verdichteten
Elemente Reich
Dich Sinnbild der Kraft, nach der wir strebend
uns bemühen durch
3 5 7 12
Gelegt vom Johannesbau-Verein für die Anthroposophische Arbeit am 2Oten Tage des Septembermonats 1880 nach dem Mysterium von Golgatha, das ist 1913 nach Christi Geburt, da Merkurius als Abendstern in der Waage stand.
20. September 1913
Amen
Durch die Welten wirkende
Weisheiten
Erreger
Formen
senden mußtet ihr die Übel
ob des Menschen Fall in der Versucher Netz
weil er genommen den Wesen und sich gegeben
so bedarf er des täglichen Brotes
Weil andrer Wille waltet auf Erden als in den Himmeln
Und der Mensch sich schied von deinem Reich
Und vergaß den Namen
Der Väter in den Himmeln.
Entwurf
Notizblatt
Das makrokosmische Vaterunser
Amen
Es walten die Übel
Zeugen sich lösender Ichheit
Von Andern erschuldete Selbstheitschuld
Erlebet im täglichen Brote
In dem nicht waltet der Himmel Wille
In dem der Mensch sich schied von Eurem Reich
Und vergaß Euren Namen
Ihr Väter in den Himmeln.
Aus der Ansprache zur Grundsteinlegung des Dornacher Baues
20. September 1913
- - -
* Siehe Seite 344ff
Worte zu den Goetheanum-Fenster Motiven
Ich schaue
Es offenbart Es hat geoffenbart
Westen: rot
Die Welt erwirkt den Willen
Es gebiert sich der Wille Es ist der Wille geboren
Norden: grün
Die Liebe der Welt wirkt
Und Menschenliebe entsteht Und Menschenliebe ergreift ihn
Süden: grün
Die Welt gibt ihm das Sehen
Und er sieht Und er macht sich sehend
Norden: blau
Die Außenwelt im Entschluß
Sich entschließend Er hat gewollt
Süden: blau
Es ist gewesen
Es war geworden Es war
Norden: lila
Es entsteht
Es wird sein Es ist
Süden: lila
Die Welt weht Frommsein
So wird er fromm Die Frommheit wirkt
Norden: rosa
Die Welt baut
Ich schaue den Bau Und der Bau wird Mensch
Süden: rosa
Dornach, 1919/1922
Zu zwei Skizzen für die Mitte/motive der grünen Goetheanum-fenster
Und der Geist der Schwere
sammelte den Widerspruch
Und der ward
In des Menschen Willen
Widerstand.
Norden
Und das Licht
der Geister
Es ward das Licht
des Menschen.
Süden
1913/14
Zur Eröffnungsfeier der
ersten Veranstaltung
im noch unvollendeten Goetheanum-Bau
In jenes Geistes Namen, der den Seelen
In unsrem Strebensorte sich verkündet,
Erscheine ich in diesem Augenblicke
Vor Menschen, die von jetzt an hören wollen
Das Wort, das hier den Seelen ernst erklingt.
Nicht frühern Zeiten konnten jene Mächte,
Die unsres Erdenwerdens Ziele lenken,
In vollbewusster Art sich offenbaren.
Denn wie im Kinderleibe erst allmählich
Die Kräfte reifen müssen und erstarken,
Die zu des Wissens Trägern sind bestimmt,
So musste sich als Ganzes auch entfalten
Das Menschentum in seinem Erdenlauf.
In Dumpfheit lebten erst die Seelentriebe,
Die später würdig sich erweisen sollten,
Aus hohen Welten Geisteslicht zu schauen.
Doch wurden als der Menschen weise Führer
Im Erdbeginn dem Geist ergebne Seelen
Von höhren Daseinsmächten auserwählt.
Sie pflegten in des Wissens Strebeorten
Die Geisteskräfte, die Erkenntnisstrahlen
In Seelen sandten, die nur dumpf bewusst
Von ihrem Schauen sich durchdringen konnten.
Erst später konnten aus der Menschen Reihen
Die Geistesforscher sich die Schüler holen,
Die durch das willensstarke Prüfungsleben
Sich reif erwiesen, in Bewusstheits Helle
Zum Geisteswissen zielvoll hinzustreben.
Und als der ersten Führer Schüler später
Das edle Gut in Würde pflegen konnten,
Verschwand die unbewusste Führerschaft,
Dass freie Seelen wissend streben durften.
Und freie Seelen wählten sich dann Menschen,
Die ihnen folgen durften in der Pflege
Des Geistesschatzes; und so ging es weiter
Von einem Menschenalter hin zum andern.
Es sind bis jetzt ja alle Wissensstätten,
Die dies in Wahrheit sind, gerecht entsprungen
Der höchsten, die in Geistessphären steht.
In ernstem Suchen streben wir allhier
Nach wahrem Geistes-Menschenerbe hin.
Wir werden niemals von Erkenntnis sprechen,
Die nicht des Geistes eignes Siegel trägt;
Allein vom Lichte aus den Geisteswelten,
Das schauend Menschen sich erschließen kann,
Die sich ihm strebend anvertrauen wollen,
Um ihrer Seele Tiefen zu ergründen.
Zu diesem Lichte würdig hinzustreben,
Das weiset uns der Zeitenwende Ernst
Und ihre Not; die Zeichen sind fürwahr
Bedeutungsschwer, die sich im Weltenplane
Jetzt Geistesaugen deutlich offenbaren. -
Für die Eröffnungfeier
des ersten Anthroposophischen Hochschul-Kurses Dornach, 26. September 1920
Schlußwort der Ansprache bei der Eröffnungsfeier
Zum Lichte uns zu wenden
Jn dunkler Zeiten Not, -
Zum Geistesmorgenrot
Die Seelenblicke senden, -
Menschen-Wollen sei es hier
Und bleib' es für und für.
V. Dornach, 26. September 1920
Denken wahre Kommunion des Menschen
Es nahen mir im Erdenwirken
In Stoffes Abbild mir gegeben
Der Sterne Himmelstaten
Die ich im Fühlen weise wandle.
Ich erlebe mich mit der Welt
Es dringt in mich im Wasserwirken
In Stoffes Kraftgehalt mich fassend
Der Sterne bildend Himmelswesen
Das ich im Wollen liebend schaffe.
Ich bin mit der Welt
Entwurf
Geistige Kommunion
Es nahet mir im Erdenwirken
In Stoffes Abbild mir gegeben
Der Sterne Himmelswesen
Ich seh' im Wollen sie sich liebend wandeln.
Ich erlebe mich als Seele
Es dringen in mich im Wasserleben
In Stoffes Kraftgewalt mich bildend
Der Sterne Himmelstaten
Ich seh' im Fühlen sie sich weise wandeln.
Ich erlebe mich als Geist.
Für den im Goetheanum-Bau unmittelbar vor dem Ausbruch des Brandes gehaltenen Vortrag
Dornach, 31. Dezember 1922
Hinfühlen auf die Atmung - leises Fühlen
In mir woget Weltenwellenkraft
Auf den Wogen lebet Götterwille
Götterwille, du erfüllest mich
Ich belebe dich zu Menschenwillen
In dem Menschenwillen wird mein Wesen
Selber krafterschaffendes Leben
Ich wirke aus dem Ich zur Welt.
Hinfühlen auf den Blutkreislauf - leises Hören
In mir beruhigt sich Menschenwillensmacht
In der Ruhe lebet Menschendenken
Menschendenken, du erleuchtest mich;
Ich erfasse dich als Gottgedanken
In den Gottgedanken ist mein Urbildsein
Und Urbildsein wird ,ichterschaffend in mir
Ich denke von dem Gott zum Ich
Dezemher 1922 Notizbuch
Nach dem Brand des Goetheanum
Gedanke ward an Gedanken gewunden
Im Schaffen freudig die Seele verbraucht
In Formen die Empfindung gehaucht
Und so der Geist der Kunst verbunden
Willst du die Schmerzen wohl erkunden
In die das Schicksal uns getaucht
Gefühl ist in Flammen verraucht
Schaffensglück hat ein Ende gefunden
In Trümmer schaut das Auge
Notizblatt 1923
#Bild s. 262
Es wollte im Sinnenstoffe
Das Goetheanum vom Ewigen
In Formen zum Auge sprechen
Die Flammen konnten den Stoff verzehren -
Es soll die Anthroposophie
Aus Geistigem ihren Bau
Zur Seele sprechen lassen
Die Flammen des Geistes
Sie werden sie erhärten.
April 1923 Notizbuch
Schaue den Logos
Im sengenden Feuer;
Finde die Lösung
In Dianens Haus.
V . Dornach, 2. Dezember 192 3
Die ideell-geistige Grundsteinlegung der Aligemeznen
Anthroposophischen Gesellschaft
durch Rudolf Steiner am 25. Dezember 1923, 10 Uhr vormittags
Menschenseele!
Du lebest in den Gliedern
Die dich durch die Raumeswelt
Im Geistesmeereswesen tragen:
Übe Geist-Erinnern
In Seelentiefen
Wo in waltendem
Weltenschöpfer-Sein
Das eigne Ich
In Gottes - Ich
Erweset
Und du wirst wahrhaft leben
Im Menschen-Welten-Wesen.
Menschenseele!
Du lebest in dem Herzens-Lungen-Schlage
Der dich durch den Zeitenrhythmus
Ins eigne Seelenwesensfühlen leitet:
Übe Geist-Besinnen
Im Seelengleichgewichte
Wo die wogenden
Welten-Werde-Taten
Zur Reihenfolge siehe Hinweis S. 367 *
Das eigne Ich
Dem Welten-Ich
Vereinen
Und du wirst wahrhaft fühlen
Im Menschen-Seelen-Wirken.
Menschenseele!
Du lebest im ruhenden Haupte
Das dir aus Ewigkeitsgründen
Die Weltgedanken erschließet:
Übe Geist-Erschauen
In Gedanken-Ruhe
Wo die ew'gen Götterziele
Welten-Wesens-Licht
Dem eignen Ich
Zu freiem Wollen
Schenken
Und du wirst wahrhaft denken
In Menschen-Geistes-Gründen.
In der Zeitenwende
Trat das Welten-Geistes-Licht
In den irdischen Wesensstrom;
Nachtdunkel hatte ausgewaltet
Taghelles Licht
Erstrahlte in Menschenseelen
Licht, das erwärmet
Die armen Hirtenherzen
Licht, das erleuchtet
Die weisen Könighäupter -
Göttliches Licht
Christus Sonne
Erwärme unsre Herzen
Erleuchte unsre Häupter
Dass gut werde
Was wir aus Herzen
Gründen
Aus Häuptern
Zielvoll führen wollen.
(Wiederholung von: Menschenseele! Du lebest in den Gliedern
Denn es waltet der Vater-Geist der Höhen
In den Weltentiefen Sein-erzeugend
Seraphim Cherubim Throne
Lasset aus den Höhen erklingen
Was in den Tiefen das Echo findet:
Das spricht:
Ex Deo nascimur.
Das hören die Elementengeister
im Osten, Westen, Norden, Süden
Menschen mögen es hören.
(Wiederholung von: Menschenseele! Du lebest im Herzens-Lungen-Schlage
Denn es waltet der Christus-Wille im Umkreis
In den Weltenrhythmen Seelen-begnadend
Kyriotetes Dynamis Exusiai
Lasset vom Osten befeuern
Was durch den Westen sich gestaltet:
Das spricht:
In Christo morimur.
Das hören
(Wiederholung von: Menschenseele! Du lebest im ruhenden Haupte
Denn es walten des Geistes - Weltgedanken
Im Weltenwesen Licht-erflehend
Archai Archangeloi Angeloi
Lasset aus den Tiefen erbitten
Was in den Höhen erhöret wird:
Das spricht:
Per Spiritum Sanctum reviviscimus.
Das hören
V. Dornach, 25. Dezember 1923
Zweite Fassung für den Druck in « Was in der Anthroposophischen Gesellschaft vorgeht. Nachrichten für deren Mit glieder», Nr.1 vom 13. Januar 1924
#G268-1998-SE368 Seelenübungen Band II Mantrische Sprüche
#TI
Zweite Fassung
für den Druck in « Was in der Anthroposophischen Gesellschaft vorgeht.
Nachrichten für deren Mit glieder», Nr.1 vom 13. Januar 1924
#TX
Menschenseele!
Du lebest in den Gliedern,
Die dich durch die Raumeswelt
In das Geistesmeereswesen tragen:
Übe Geist-Erinnern
In Seelentiefen,
Wo in waltendem
Weltenschöpfer-Sein
Das eigne Ich
Im Gottes-Ich
Erweset;
Und du wirst wahrhaft leben
Im Menschen-Welten-Wesen.
Denn es waltet der Vater-Geist der Höhen
In den Weltentiefen Sein-erzeugend:
Ihr Kräfte-Geister
Lasset aus den Höhen erklingen,
Was in den Tiefen das Echo findet;
Dieses spricht:
Aus dem Göttlichen weset die Menschheit.
Das hören die Geister in Ost, West, Nord, Süd:
Menschen mögen es hören.
Menschenseele!
Du lebest in dem Herzens-Lungen-Schlage,
Der dich durch den Zeitenrhythmus
In's eigne Seelenwesensfühlen leitet:
Übe Geist-Besinnen
Im Seelengleichgewichte,
Wo die wogenden
Welten-Werde-Taten
Das eigne Ich
Dem Welten-Ich
Vereinen;
Und du wirst wahrhaft fühlen
Im Menschen-Seelen-Wirken.
Denn es waltet der Christus-Wille im Umkreis
In den Weltenrhythmen Seelen-begnadend:
Ihr Lichtes-Geister
Lasset vom Osten befeuern,
Was durch den Westen sich formet;
Dieses spricht:
In dem Christus wird Leben der Tod.
Das hören die Geister in Ost, West, Nord, Süd:
Menschen mögen es hören.
Menschenseele!
Du lebest im ruhenden Haupte,
Das dir aus Ewigkeitsgründen
Die Weltgedanken erschließet:
Übe Geist-Erschauen
In Gedanken-Ruhe,
Wo die ew'gen Götterziele
Welten-Wesens-Licht
Dem eignen Ich
Zu freiem Wollen
Schenken;
Und du wirst wahrhaft denken
In Menschen-Geistes-Gründen.
Denn es walten des Geistes - Weltgedanken
Im Weltenwesen Licht-erflehend.
Ihr Seelen-Geister
Lasset aus den Tiefen erbitten,
Was in den Höhen erhöret wird:
Dieses spricht:
In des Geistes Weltgedanken erwachet die Seele.
Das hören die Geister in Ost, West, Nord, Süd:
Menschen mögen es hören.
In der Zeiten Wende
Trat das Welten-Geistes-Licht
In den irdischen Wesensstrom;
Nacht-Dunkel
Hatte ausgewaltet;
Taghelles Licht
Erstrahlte in Menschenseelen;
Licht,
Das erwärmet
Die armen Hirtenherzen;
Licht,
Das erleuchtet
Die weisen Königshäupter.
Göttliches Licht,
Christus-Sonne
Erwärme
Unsere Herzen;
Erleuchte
Unsere Häupter;
Dass gut werde,
Was wir
Aus Herzen gründen,
Was wir
Aus Häuptern
Zielvoll führen wollen.
Januar 1924
#Bild s. 272
Friede walt' in diesem Haus;
Das bedenk' ein jedermann,
Der da gehet ein und aus,
Herzhaft stark, so viel er kann.
Verwaltungsgebäude Dornach Frühjahr 1920
Grundstein legung des Hauses « Vreede »
In diesem Hause lebe Seele
Sie durchdringe der Geist
Der suche im Grunde
Den festen Willen
Dass ihm werde
Der fromme Sinn
In allen Räumen des Baues
Und dass von oben
Sich einen kann
Des Geistes Segen
Und Gottes Gnade
In allen, die drinnen leben.
Der Grundstein wurde in die Erde versenkt am siebenundzwanzigsten Oktober 1921. Ihm geben mit ihre Gedanken im obigen Sinn, die da waren beteiligt am Entstehen des Baues.
Arlesheim, 27. Oktober 1921
Grundsteinspruch für den Neubau der Freien Waldorfschule Stuttgart
Es walte, was Geisteskraft in Liebe
Es wirke, was Geisteslicht in Güte
Aus Herzenssicherheit
Aus Seelenfestigkeit
Dem jungen Menschenwesen
Für des Leibes Arbeitskraft
Für der Seele Innigkeit
Für des Geistes Helligkeit
Erbringen kann.
Dem sei geweiht diese Stätte:
Jugendsinn finde in ihr
Kraftbegabte, Lichtergebene
Menschenpfleger.
In ihrem Herzen gedenken des Geistes,
der hier walten soll, die, welche
den Stein zum Sinnbild
hier versenken, auf dass
er festige die Grundlage,
über der leben, walten, wirken soll:
Befreiende Weisheit
Erstarkende Geistesmacht
sich offenbarendes Geistesleben.
Dies möchten sie bekennen:
In Christi Namen
In reinen Absichten
Mit gutem Willen. -
42 Unterschriften
16. Dezember 1911
für die Schule in Hamburg- Wandsbeck
Aus dem Ernst der Zeit
muss geboren werden
der Mut zur Tat.
Gebt dem Unterricht,
was der Geist euch gibt,
und Ihr befreit die Menschheit
von dem Alpdruck,
der auf ihr lastet durch
den Materialismus.
1922
Für den Christian Rosenkreutz-Zweig in Nizza
Grosser erhabener Geist,
Der du die Weltenweiten erfüllest,
Der du in Seelengründe tauchest
Erfülle unsere Arbeitsstätte
Erfülle unsere suchenden Seelen
Bestärke unser Wollen
Erwärme unser Fühlen
Läutre unser Denken
Jetzt und immerdar.
1911
Zur Einweihung des Novalis- Zweiges in Rom
Spiriti eccelsi, che eravate perfetti
Prima che scorresse la sorgente del nostro principio,
La vostra Sapienza Creatrice formö l'universo,
E dal mondo della Vostra Sapienza sorse:
La Forza del nostro pensare
La Vita del nostro sentire
Il Fine del nostro volere.
Che la Vostra Forza, la Vostra Vita, il Vostro Fine
Compenetrino gli organi delle anime nostre:
Onde possano contemplare la Vostra Sapienza Creatrice,
Onde possano vivere il Sentire Creativo,
Onde possano creare nel Volere Divino.
Ex Deo nascimur
Jn Christo morimur
Per Spiritum Sanctum reviviscimus
Hohe Geister, die Ihr vollendet ward
Bevor unseres Anfangs Quelle floß,
Eure schaffende Weisheit bildete die Welt,
Und Eurer Weisheitswelt entstieg
Unseres Denkens Kraft,
Unseres Fühlens Leben,
Unseres Willens Ziel.
Eure Kraft, Euer Leben, Euer Ziel
Ergieße sich in unsere Seelenglieder,
Auf dass sie schauen Eure schaffende Weisheit,
Auf dass sie leben schaffendes Fühlen,
Auf dass sie schaffen im göttlichen Wollen.
April 1910
Für die Versammlungen des Novalis-Zweiges in Rom
Nel segno della croce
Circondata da rose
Vediamo sentendolo
Il risveglio dello Spirito del Mondo
dalle profonditá dell' anima.
Si staccano dalle profonditá dell' anima
Le forze nascoste del mistero.
Forze che agivano nel principio,
Forze che devono agire alla fine,
Forze nelle quali
noi pensando siamo,
nelle quali
noi amando viviamo,
nelle quali
la devozione respiriamo.
Im Zeichen des Kreuzes
von Rosen umgeben
sehen wir fühlend
die Erweckung des Weltengeistes
aus Seelentiefen.
Es lösen sich aus Seelentiefen
des Mysteriums verborgene Kräfte.
Kräfte, die im Anfange wirkten,
Kräfte, die am Ende wirken sollen,
Kräfte, in welchen
wir denkend sind,
in welchen
wir liebend leben,
in welchen
wir Andacht atmen.
Am Anfang und Ende so zu sagen, dass jedesmal ein anderes Mitglied laut diese Formel sagt, die andern sich meditativ von ihr erfüllen. Wenn so viele Versammlungen stattgefunden haben, dass jedes Mitglied an det Reihe war, beginnt wieder das Mitglied, welches das erste war.
ca. 1911
Für den Emerson-Zweig in London
Aus des Geistes lichten Höhen
Erstrahle Gottes helles Licht
In Menschenseelen
Die suchen wollen
Des Geistes Gnade
Des Geistes Kraft
Des Geistes Sein.
Er lebe
Im Herzen
Im Seelen-Innern
Unserer
Die wir
In Seinem Namen
Hier uns versammelt fühlen. -
Zur Eröffnung der Mitglieder-Zusammenkünfte
Mai 1913
Zur Gründung der Gruppe St. Michel in Paris
Grosser umfassender Geist
Es erhebe mein Denken
Zu Deiner Weisheit sich
Es erhebe mein Fühlen
Zu Deiner Offenbarung sich
Es erhebe mein Wollen
Zu Deinem Schaffen sich
So möge meine Seele
Dich dreifach ahnen
Und Einen in ihren Tiefen
Sich Deinem Wesen
Jetzt
und alle Zeit.
Mai 1913
Zur Einweihung des Vidar-Zweiges in Bochum
Ihr, die Ihr das geistige Leben leitet, und gebet den
Menschen je nach den Epochen, was der Mensch braucht,
Ihr arbeitet mit, wenn hingebungsvoll dem geistigen
Leben unsere Freunde hier in dieser Stadt dienen.
Solches möchten wir als Gebet zu den geistigen Leiter, den höheren Hierarchien in diesem Augenblick, der in zwiefacher Beziehung feierlich ist, hinaufsenden.
Daß dies walten möge, das sei heute unser Weihnachtsgebet: daß auch dieser Zweig werden mag ein lebendiger Zeuge dessen, was als Kraft in die Mcnschheitsentwickelung aus höheren Welten hineinfließt und immer mehr und mehr den Menschenseelen das Bewusstsein geben kann von der Wahrheit der Worte:
Es sprechen zu den Sinnen
Die Dinge in den Raumesweiten,
Sie wandeln sich im Zeitenstrome;
Erkennend dringt die Menschenseele,
Von Raumesweiten unbegrenzt
Und unerreicht vom Zeitenstrom,
Ins Reich der Ewigkeiten ein.
V. 21. Dezember 1913
Für die Gründung des Zweiges Mannheim Il
Im Seelen-Innern zu empfinden,
Was ewig als des Menschen Wesenskern
Ihn bindet an den Weltengeist
Und so dem Leben und dem Streben
Den wahren Sinn verleiht:
Das durchdringt des Geistes Wissenschaft.
Und dies auch walte um uns, über uns,
Da wir uns einen zum Seelenwerk;
Des Lebens große Geistesführer
Sie mögen in solchem Werk
Uns segnend ihre Gnade-Liebe schenken.
Im Gedenken an die sich
in Mannheim bildende
Gemeinschaft für Geisteswissenschaft
21. Dezember 1915 Rudolf Steiner
Dezember 1915
Weihespruch für einen Raum in Schloß Tannbach
Du selbst, erkennender, fühlender, wollender Mensch
Du bist das Rätsel der Welt
Was sie verbirgt
In dir wird es offenbar, es wird
In deinem Geiste Licht
In deiner Seele Wärme,
Und deines Atems Kraft
Sie bindet dir die Leibeswesenheit
An Seelenwelten
An Geistesreiche.
Sie führt dich in den Stoff
Dass du dich menschlich findest
Sie führt dich in den Geist
Dass du dich geistig nicht verlierest.
An Ludwig und ßertba v. Po/zer-Hoditz, 10. Juni 1918
Für die Arbeitsgruppe von Alice Kinkel in Stuttgart
Des Geistes Sphäre ist der Seele Heimat;
Und der Mensch gelangt dahin,
Geht er den Weg des wahren Denkens,
Wählt er des Herzens Liebekraft
Zum starken Führer sich,
Und öffnet er den innern Seelensinn
Der Schrift, die überall
Im Weltensein sich offenbaret,
Die er stets finden kann
Als Geistverkündigung
In allem, was da lebt und lebend wirkt,
Und in allen Dingen auch,
Die leblos sich im Raume breiten,
Wie in allem, was geschieht
Im Werdestrom der Zeit.
Rudolf Steiner
1923
Zur Gründung der Threefold Group in New York
Dringe unser Fühlen
In unseres Herzens Mittelpunkt
Und suche in Liebe sich zu vereinen
Mit den Menschen gleichen Zieles
Mit den Geistern die gnadevoll
Auf unser ernstlich herzliches Streben
Aus Lichtregionen uns stärkend
Und unsere Liebe erhellend
Herunterschauen.
November 1923
#TI
DEN BERLINER FREUNDE
#TX
Es siehet der Mensch
Mit dem welt'erzeugtem Auge;
Ihn bindet, was er siehet,
An Weltenfreude und Weltenschmerz;
Es bindet ihn, an alles,
Was da wird, aber minder nicht,
An alles, was da stürzet
In Abgrundes finstre Reiche.
Es schauet der Mensch
Mit dem geist'verlieh'nem Auge;
Ihn bindet, was er schauet,
An Geisteshoffen und Geistes-Halte-Kraft;
Es bindet ihn an alles,
Was in Ewigkeiten wurzelt
Und in Ewigkeiten Früchte trägt.
Aber schauen kann der Mensch
Nur wenn er des Innern Auge
Selber fühlet als Geistes-Gottes-Glied,
Das auf der Seele Schauplatz
In Menschen-Leibes-Tempel
Der Götter Taten wirket.
Es ist die Menschheit
Im Vergessen an das Gottes-Innre,
Wir aber wollen es nehmen
In des Bewusstseins helles Licht,
Und dann tragen über Schutt und Asche
Der Götter Flamme im Menschenherzen.
So mögen Blitze unsre Sinneshäuser
In Schutt zerschmettern;
Wir errichten Seelenhäuser
Aus der Erkenntnis
Eisenfestem Lichtesweben.
Und Untergang des Äußern
Soll werden Aufgang
Des Seelen-Innersten.
Das Leid dringet heran
Aus Stoffes-Kraft Gewalten;
Die Hoffnung leuchtet,
Auch wenn Finsternis uns umwallt;
Und s i e wird dereinst
In unsre Erinnerung dringen,
Wenn wir nach der Finsternis
Im Lichte wieder leben dürfen.
Wir wollen nicht, dass diese Leuchte
Dereinst in künft'gen Helligkeiten uns fehle,
Weil wir sie jetzt im Leide
Nicht in unsre Seelen eingepflanzet haben.
November 1923
Weihespruch für den Zweigraum der Berliner Jugend
Raumeswände trennen schützend uns
Von der Welten störend' Lärmgetriebe;
Seele findet in der Stille sich
Zu der Seele in dem Geistesraum;
Aber Welten-Kräfte binden wirksam,
Was die stärkste Wand gesondert hält;
So auch muss die Liebe kräftig tragen
Menschenkräfte in der Seelen Geistverein.
Ostern 1924
Raumeswände trennen schützend uns
Von der Welten störend' Lärmgetriebe
Seele findet in der Stille sich
Zu der Seele im umgrenzten Geistbereich
Aber Welten-Kräfte weben in das All
Was die stärkste Wand gesondert hält
So auch muss die Liebe kräftig tragen
Menschenkräfte in der Seelen Geistverein.
Entwurf
Für die Lehrer der Freien Waldorfschule
Im Schein des Sinnewesens,
Da lebt des Geistes Wille,
Als Weisheitslicht sich gebend
Und innre Kraft verbergend;
Im Ich des eignen Wesens,
Da scheinet Menschenwille,
Als Denkens Offenbarung,
Auf eigne Kraft sich stützend;
Und eigne Kraft dem Lichte
Der Weltenweisheit machtvoll
Geeinet zu dem Selbste.
Gestaltet mich, der ich mich
Zum Göttlich-Hohen wende
Erleuchtungskräfte suchend.
September 1915
Für die Lehrer der Freien Waldorfschule
Geistiges Blicken,
Wende dich schauend nach Innen;
Herzliches Tasten
Rühre am zarten Seelen-Sein;
Im ahnenden Geistes-Blicken,
Im herzhaften Seelen-Tasten,
Da webt sich Bewusst-Sein.
Bewusst-Sein, das aus dem Oben
Und dem Unten des Menschen-Wesens
Bindet Welten-Helle
An das Erden-Dunkel.
Geistiges Blicken
Herzliches Tasten
Erblicke, Ertaste
Im Menschen-Innern
Webende Welten-Helle
In waltendem Erdendunkel:
Mein eigenes
Menschen-Bilde-Kraft
Zeugendes
Krafterschaffendes
Willentragendes
Selbst.
17. Oktober 1923
Gedankenwirksamkeit eine uns,
Da wir im Raum getrennt sein müssen. -
Was wir schon gemeinsam vollbracht,
Es krafte jetzt durch die Lehrerschaft.
Es ziehe seine Kreise durch Ihren Eigenrat.
Da jener Rat, der so gerne käme,
Die Schwingen frei nicht hat.
Aus dem Brief an die Lebrer Goetheanum, 15 März 1925
Für die anthroposophischen Ärzte
Vorbereitung: Wie finde ich das Gute?
1. Kann ich das Gute denken?
Ich kann das Gute nicht denken.
Denken versorgt mein Ätherleib.
Mein Ätherleib wirkt in der Flüssigkeit meines Leibes.
Also in der Flüssigkeit des Leibes finde ich
das Gute nicht.
2. Kann ich das Gute fühlen?
Ich kann das Gute zwar fühlen; aber es ist durch mich
nicht da, wenn ich es nur fühle.
Fühlen versorgt mein astralischer Leib.
Mein astralischer Leib wirkt in dem Luftförmigen meines Leibes.
Also in dem Luftförmigen des Leibes finde ich das durch mich existierende Gute nicht.
3. Kann ich das Gute wollen?
Ich kann das Gute wollen.
Wollen versorgt mein Ich.
Mein Ich wirkt in dem Wärmeäther meines Leibes.
Also in der Wärme kann ich das Gute physisch
verwirklichen.
Ich fühle meine Menschheit in meiner Wärme.
1. Ich fühle Licht in meiner Wärme.
(Achtgeben, dass diese Lichtempfindung auftritt in der Gegend, wo das physische Herz ist)
2. Ich fühle tönend die Weltsubstanz in meiner Wärme.
(Achtgeben, dass die eigentümliche Ton-Empfindung vom Unterleib nach dem Kopfe, aber mit Ausbreitung im ganzen Leibe geht.)
#Bild s. 297a
3. Ich fühle in meinem Kopfe sich regend das Weltenleben in meiner Wärme
(Achtgeben, dass die eigentümliche Lebensempfindung vom Kopfe nach dem ganzen Körper sich verbreitet)
#Bild s. 297b
An Helene v. Grunelius für die Ärzte Herbst 1923
Was ich jetzt auf die Tafel schreibe, ist nicht dazu da, dass Sie es wissen, sondern dass es anregt in Euch immer wieder diese Belebung Eures medizinischen Sinnes
#G268-1998-SE298 Seelenübungen Band II Mantrische Sprüche
#TX
Was ich jetzt auf die Tafel schreibe, ist nicht dazu da, dass Sie es wissen, sondern dass es anregt in Euch immer wieder diese Belebung Eures medizinischen Sinnes. Es ist etwa so:
Ihr heilenden Geister
Ihr verbindet euch
Dem Suiphursegen
Des Ätherduftes;
Ihr belebet euch
Im Aufstreben Merkurs
Dem Tautropfen
Des Wachsenden
Und Werdenden.
Ihr machet Halt
In dem Erdensalze
Das die Wurzel
Im Boden ernährt. -
Das ist gewissermaßen dasjenige, was die Seele erwirbt, indem sie auf den Umkreis hinschaut, den inneren Sinn erweckend für das, was sie umgibt. Der Mensch kann dann antworten:
Ich will mein Seelenwissen
Verbinden dem Feuer
Des Blütenduftes;
Ich will mein Seelenleben
Erregen am glitzernden Tropfeii
Des Blättermorgens;
Ich will mein Seelensein
Erstarken an dem
Salzerhärtenden
Mit dem die Erde
Sorgsam die Wurzel pflegt. -
V. Dornach, 5. Januar 1924
Erlebe das Feuer
Du wandelst mit dem Sonnenwesen. Wärme
Erlebe die Luft
Du wandelst mit dem Sonnenlicht. Licht
Erlebe das Wasser
Du wandelst mit dem Sonnenwirken. Chem.
Erlebe die Erde
Du wandelst mit dem Sonnenleben.
Januar 1924 Notizbuch
In Zeichen denke den Menschen
In die Knochen
Im Bildwandel schaue den Menschen
In die Muskeln
Im gestaltenden Ton fühle den Menschen
In die Organe
Im sinnvollen Wort wolle den Menschen
In die Tätigkeit der Organe.
Für V. 7. Januar 1924 Notizbuch
Seele bist du
Körper ist Gottes
Wesen in dir
Deiner Seele
Wohnet inne der Geist
Deinem Körper
Wohnet inne der Geisi
Doch lasse in des Körpers Geist
Die Gottheit walten
Und lasse in der Seele Geist
Die Ichheit walten
Denn nimmt deiner Seele Geist
Deinen Körper für sich als Kraft
So bist du körperkrank
Und nimmt deines Körpers Geist
Deine Seele für sich als Kraft
So bist du seelenkrank.
Januar 1924 Notizbuch
Schau in deiner Seele
Leuchtekraft
Fühl in deinem Körper
Schweremacht
In der Leuchtekraft
Strahlet Geistes-Ich
In der Schweremacht
Kraftet Gottes-Geist
Doch darf nicht
Leuchtekraft
Ergreifen
Schweremacht
Und auch nicht
Schweremacht
Durchdringen
Leuchtekraft
Denn fasset Leuchtekraft
Die Schweremacht
Und dringet Schweremacht
In Leuchtekraft
So binden in Welten-Irre
Seele und Körper
In Verderbnis sich. -
V. Dornach, 9. Januar 1924
Es strömen an der Schwelle
Sinnesdunkel und Geisteshelle
Zum Blendwerk ineinander
Dieses Blendwerks Abbild
Ist die Krankheit
In der Krankheit lebet der Hüter.
Begegung im Geist bewusst
Begegung im Körper unbewusst.
Januar 1924 Notizbuch
Es war in alten Zeiten,
Da lebte in der Eingeweihten Seelen
Kraftvoll der Gedanke, dass krank
Von Natur ein jeglicher Mensch sei.
Und Erziehen ward angesehen
Gleich dem Heilprozess,
Der dem Kinde mit dem Reifen
Die Gesundheit zugleich erbrachte
Für des Lebens vollendetes Menschsein.
Jm 1. Rundbrief für Ärzte
11. März 1924
Schau, was kosmisch sich fügt,
Du empfindest Menschengestaltung.
Schau, was luftig dich bewegt,
Du erlebest Menschenbeseelung.
Schau, was irdisch sich wandelt,
Du erfassest Menschendurchgeistung.
V. Dornach, 22. April 1924
Fühle in des Fiebers Maß
Des Saturn Geistesgabe
Fühle in des Pulses Zahl
Der Sonne Seelenkraft
Fühle in des Stoff's Gewicht
Des Mondes Formenmacht:
Dann schauest du in deinem Heilerwillen
Auch des Erdenmenschen Heilbedarf.
V. Dornach, 24 April 1924
Schiebe die Frühzeit
In des Kindes Alter
Und des Kindes Alter
In die Jugendzeit:
Dir erscheint verdichtet
Menschenäthersein
Hinter Körperwesen -
Schiebe die Altersdichte
In die Menschenreifezeit
Und das Reifealter
In das Jugendleben:
Dir ertönt in Weltenklängen
Menschenseelenwirken
Aus dem Ätherleben.
V. Dornach, 25. April 1924
Fühle das Denken!
Es hat verloren:
der Erde Lasten
der Lüfte Weben
des Kosmos Scheinen.
Erkrafte das Denken!
Es wird gewinnen:
der Erde Lasten ganz gering
der Lüfte Weben stärkren Grades
des Kosmos Scheinen vollen Lebens.
Fühle das Wollen!
Es hat verloren:
des Kosmos Wirken
der Lüfte Sprechen
der Erde Sinnen.
Erkrafte das Wollen!
Es wird gewinnen:
des Kosmos Wirken ganz vernehmlich
der Lüfte Sprechen fast verständlich
der Erde Sinnen leise lebend.
April 1924 Notizblätt
Aus uralt heil'ger Opferstätte
Erfloss einst Heilerkunst
In Menschenschaffen
Gedenket Eurer Offenbarung:
Saget sie am neuen Heiler-Ort.
Und geben geistgetragne
Menschenseelen
Gehör euerem Mysterienruf
So werden sie
Heil-erwirkend
schaffen
Im Menschen-Lebens-Weben.
Ich will des Geistes-Ohren Kraft
Im liebenden Herzen
Suchen, zu hören den Ruf.
Entwurf
Es sprach Merkur-Raphael
1) Schauet alten Brauch:
An heilig würd'ger Stätte
Flammenbildung erfassend verborgne Frdenkräfte,
Sie tragend in Merkurs Feuerschlangensiegel
Den Göttern entgegen -
Dass schaffend in Heilern werde
Was in Klüftetiefen
Was im Lüftewehen
Was im Lichterstrahlen
Die Erdenübel bannet. -
II) Erneuert alten Brauch:
Saget was wiedergeboren
An neuem Heilerort
Durch Euer Streben:
Und geben geistgetragne Menschenseelen
Gehör Eurem Sinnen
Über neu entzündetes Feuerschlangensiegel
Und wollen sie heilerweckend schaffen
Im Menschen-Lebensweben.
Sie mögen geloben Euch:
Ich will des Geistes-Ohren-Kraft
Im liebenden Herzen erregen
Zu hören Euer Heiles-Wort. -
September 1924
Für den internen Ärztekreis
Im Herzen wohnet
In leuchtender Helle
Des Menschen
Helfersinn.
Im Herzen wirket
In wärmender Macht
Des Menschen
Helferkraft.
So lasst uns tragen
Der Seele vollen Willen
In Herzenswärme
LJnd in Herzenslicht,
So bringen wir
Das Heil
Den Heilbedürftigen
Durch Gottes Gnadensinn.
Für Krankenschwestern
1924/25
Im Geiste leben,
Im Seelenwesen
Sich findend, weben:
Es wirkt das Selbst,
Und trägt in Sonnenhöh'n
Zur Weltenschöpferkraft
Den Menschen wahrhaft hin.
Für Pfarrer Paul Klein 1914/15
#Bild s. 312
Im Gefühle der Bedürftigkeit DEINER Gnade,
Christus-Licht der Welt, harre ich
nach Kräften
öffnend der Seele Pforten
DEINER Erleuchtung
Still in mir will ich sein
und DIR danken DEINER Gabe
und sie geben
als DEIN Geschenk an Menschen
Werkzeug DEINES Wortes
will ich sein
mit meiner Seele
besten Kräften
echten Tiefen
stillsten Ehrfurchten.
Notizblatt
Zu DIR
Träger des Weltenwortes
sei gerichtet
meine Seele
sich öffnend DEINER
Gnadenpforte,
DEINEM
Liebestore;
Sende den Geist,
Der trägt
DEINES Wortes
Erleuchtung
DEINES Wortes
Liebewärme
DEINES Wortes
Herzenskraft
In meine Seele.
Stille walte in mir
Stille webe durch mich
Dass ich erlausche
DEINES Geistes Stimme
DEINES Geistes weise Führung
Dass spreche
aus mir
Wessen DU würdigest
mich
Es zu legen
mir in Herzenstiefen.
Wache ob meinem Wort
Wache ob meinem Denken
Wache ob DEINEM Diener
DEINEM Boten.
Für Pfarrer Paul Klein als Meditation vor der Predigt
August 1911
Bewusstsein erfüllet mich,
Dass ich Tempel sein muss
Dem Welten-Schöpfer-Wort.
Mein Auge lerne sehen in Finsternis
Mein Mund lerne sprechen in schweigender Ruhe
Mein Herz lerne fühlen in Geistes-Reine:
Ich sehe Sonnengeist in Mondenseele,
Ich spreche Gotteswort in Erdenohren
Ich fühle Geistesstrom im Menschenblute.
Für Priesterinnen der Christen gemeinschaft
1923
Ich werde gehen den Weg,
Der die Elemente in Geschehen löst
Und mich führt nach unten zum Vater
Der die Krankheit schickt zum Ausgleich des Karma
Und mich führt nach oben zum Geiste
Der die Seele in Irrtum zum Erwerb der Freiheit leitet
Christus führt nach unten und nach oben
Harmonisch Geistesmensch in Erdenmenschen zeugend.
Für Ärzte und Priester V. Dornach, 18. September 1924
III FREIE ÜBERTRAGUNGEN BIBLISCHER TEXTE
#G268-1998-321 Seelenübungen Band II Mantrische Sprüche
#TI
III
FREIE ÜBERTRAGUNGEN
BIBLISCHER TEXTE
Der Anfang der Genesis
#TX
B'reschit bara elohim et
haschamajim w'eth ha'arez.
Im Geschaffenen schufen die Götter
das sich Offenbarende
und das in sich sich Regende.
Das in sich sich Regende war
ungeordnet und Finsternis.
Notizbuch 1919
Es ersannen im Urbeginne die Götter das sich Offenbarende und das sich in sich Erregende -Und das sich in sich Erregende war in sich verworren und wüst und Finsternis war über der Wüstheit und der Götter Hauch brütete über dem sich Offenbarenden.
Es sprachen die Götter - es werde Licht; und es ward Licht Und es sahen die Götter dass das Licht schön sei und sie schieden zwischen dem Lichte und zwischen der Finsternis Und die Götter nannten das Licht Tag und die Finsternis nannten sie Nacht.
Da ward das Dunkele und der Lichtdurchbruch, ein Tag.
Notizbuch 1 9 1 9
In dem was herübergekommen war aus dem Saturn-, Sonnen- und Mondendasein, ersannen in kosmischer Tätigkeit die Elohim dasjenige, was sich nach außen offenbart, was sich im Innern regt.
Und über dem, was sich im Innern regt, und durch das, was sich regt, herrschte das finstere Dunkel. Aber es breitete sich aus da hinein, es brütete darüber es durchdringend mit Wärme der schöpferische Geist der Elohim - Ruach.
V. Bern, 4. September 1910
Die zehn Gebote
Zweites Buch Moses, 20. Kapitel
I.
Ich bin das Ewig-Göttliche, das du in dir empfindest. Ich habe dich aus dem Lande Ägypten geführt, wo du nicht Mir in dir folgen konntest. Fortan sollst du andere Götter nicht über Mich stellen. Du sollst nicht als höhere Götter anerkennen, was dir eine Abbildung zeigt von Etwas, das oben am Himmel scheint, das aus der Erde heraus, oder zwischen Himmel und Erde wirkt. Du sollst nicht anbeten, was von all dem unter dem göttlichen in dir ist. Denn Ich bin als das Ewige in dir, und bin ein fortwirkendes Göttliches, wenn du Mich nicht in dir erkennst, werde Ich als dein Göttliches verschwinden bei Kindern und Enkeln und Urenkeln, und deren Leib wird veröden, wenn du Mich in dir erkennst, werde Ich bis ins tausendste Geschlecht als du fortleben, und die Leiber deines Volkes werden gedeihen.
II.
Du sollst nicht im Irrtum von Mir in dir reden, denn jeder Irrtum über das Ich in dir wird deinen Leib verderben.
III.
Du sollst Werktag und Feiertag scheiden, auf dass dein Dasein Bild Meines Daseins werde. Denn was als Ich in dir lebt, hat in sechs Tagen die Welt gebildet, und lebte in sich am siebenten Tage. Also soll dein Tun, und deines Sohnes Tun, und deiner Tochter Tun, und deiner Knechte Tun, und deines Viehes Tun, und dessen, der sonst bei dir ist, nur sechs Tage dem Äußern zugewandt sein; am siebenten Tage aber soll dein Blick Mich in dir suchen.
IV.
Wirke fort im Sinne deines Vaters und deiner Mutter, damit dir als Besitztum verbleibt das Eigentum, das sie sich durch die Kraft erworben haben, die Ich in ihnen gebildet habe.
V.
Morde nicht.
VI.
Brich nicht die Ehe.
VII.
Stehle nicht.
VIII.
Setze den Wert deines Mitmenschen nicht herab, indem du Unwahres von ihm sagst.
IX.
Blicke nicht mißgönnend auf das, was dein Mitmensch besitzt als Eigentum.
X.
Blicke nicht mißgönnend auf das Weib deines Mitmenschen und auch nicht auf die Gehilfen und die andern Wesen, durch die er sein Fortkommen findet.
Notizblatt für
V. Berlin, 16. November 1908
Matthäus-Evangelium, 5. Kapitel
Die Seligpreisun gen der Bergpredigt
Selig die Bettler um Geist, denn ihnen selbst ist das Königreich der Himmel.
Selig die Sanftmütigen, denn sie werden in sich selbst die Erde als ihren Anteil erhalten.
Selig die Leidtragenden, denn sie werden Trost in sich selbst finden.
Selig die nach Gerechtigkeit Hungernden und Dürstenden, denn sie werden in sich selbst gesättigt werden.
Selig die Mitleidigen, denn ihnen wird durch sich selbst Mitleid sein.
Selig die reinen Herzens sind, denn sie werden in sich Gott schauen.
Selig die Friedenstiftenden, denn sie werden Kinder Gottes heißen.
Selig sind die man um der Gerechtigkeit willen verfolgt, denn in ihnen selbst wird das Reich des Himmels sein.
Gefragt durch die Pharisaer, wann das Reich Gottes komme, antwortet er ihnen und sprach: Es kommt das Reich Gottes mit einer Wahrnehmung; auch wird nicht gesagt werden, da hier, oder dort ist es, denn siehe da, das Reich Gottes ist unter euch.
I. Fassung, 1995
1. Von Gott erfüllt sind die, welche Bettler sind um Geist, denn in ihnen selbst ist das Reich der Himmel.
2. Von Gott erfüllt sind die, welchen das Leid nicht abgenommen wird, (welche dem Leiden unterworfen sind), denn sie werden durch sich selbst sich Beistand suchen.
3. Von Gott erfüllt sind die, welche ihre Leidenschaften zügeln, denn ihnen wird die Erde als Los zufallen.
4. Von Gott erfüllt sind die, welche Hunger und Durst nach der Gerechtigkeit empfinden, denn sie werden durch sich selbst gesättigt werden.
5. Von Gott erfüllt sind die Liebenden, denn sie werden Liebe erwecken.
6. Von Gott erfüllt sind die im Herzen Reinen, denn sie werden Gott in sich schauen.
7. Von Gott erfüllt sind die Friedenbringer, denn Söhne Gottes werden sie heißen.
2. Fassung, 1919
Markus-Evangelium, 8. Kapitel
Und der Jesus zog aus, und seine Bekenner begleiteten ihn in die Orte, die waren in der Umgegend von Cäsarea Philippi. Und als sie des Weges gingen, sprach er zu denen, die um ihn herum waren: Was sagen die Leute darüber, was das Ich sei? Was erkennen die Leute als das Ich an? -
Da antworteten die, welche um den Jesus waren: Die Leute sagen, es musse im Ich leben, damit das Ich richtig sei, Johannes der Täufer. Andere aber auch sagen, es müsse dieses Ich durchzogen sein von Elias, und Elias müsse in dem Ich leben; andere wieder sagen, ein anderer der Propheten müsse so behandelt werden, dass das Ich sagt: Nicht ich, sonder dieser Prophet in mir wirkt. -
Er aber sprach zu denen, die um ihn waren: Was sagt denn Ihr, dass das Ich sei? - Da antwortete Petrias: Das Ich so gefaßt, dass wir es erkennen in seiner Geistigkeit als Du, das ist der Christus! -
Und da antwortete er denen, die um ihn herum waren: Hütet euch davor, dies den gewöhnlichen Menschen zu sagen! Denn dies Geheimnis können sie noch nicht verstehen. -
Diejenigen aber, die um ihn herum durch dieses Wort angeregt waren, fing er an, das Folgende zu lehren: Das im Menschen, was äußerlich physisch ausdrückt die Ichheit, das muss, wenn diese Ichheit im Menschen voll aufleben soll, vieles leiden, und so wie es war, muss es sich gefallen lassen, dass die ältesten Meister der Menschheit und diejenigen, die da wissen, was in der heiligsten Weisheit steht, dass diese sagen: In der Gestalt, in der es so vorhanden ist, ist es nicht zu brauchen; es muss in der Gestalt getötet werden und nach einem durch die Weltverhältnisse bedingten Rhythmus von drei Tagen wieder aufleben aus einer höheren Gestalt heraus. -
Und bestürzt waren sie alle, als er diese Worte frei und offen redete.
Da muss ich eine Anmerkung machen. Ein solches Wort durfte bis dahin nur in den Mysterien gesprochen werden. Es war ein Geheimnis, das bis dahin nur innerhalb der Mysterientempel gesprochen war, das Geheimnis, dass der Mensch durchmachen musste das «Stirb und werde» in der Initiation und aufwachen musste nach drei Tagen. Daraus erklärt es sich, wenn es heißt:
Petrus war bestürzt, nahm den Christus beiseite und bedeutete ihm, dass so etwas nicht frei und offen gesagt werden dürfe. Da wandte sich der Christus Jesus um und sagte:
Sagst du so etwas, Petrus, dann gibt dir das der Satan ein; denn wie du diese Wahrheit sprichst, liegt sie hinter unserer Zeit, gehört der Vergangenheit an; da musste sie in die Tempel eingeschlossen werden. In der Zukunft wird sie in dem Hinblick auf das Urmysterium von Golgatha nach und nach Eigentum der ganzen Menschheit werden können. So ist es bestimmt in der göttlichen Führung der Weltentwickelung. Und wer anderes sagt, der spricht nicht aus der göttlichen Weisheit heraus, sondern wandelt die göttliche Weisheit in die zeitliche Gestalt um, die sie beim Menschen in der Vergangenheit hatte.
V. Berlin, 7 März 1911
Der Anfang des Johannes-Evangeliums
#G268-1998-SE330 Seelenübungen Band II Mantrische Sprüche
#TI
Der Anfang des Johannes-Evangeliums
#TX
Im Urbeginne war das Wort, und das Wort war hei Gott, und ein Gott war das Wort.
Dieses war im Urbeginne bei Gott.
Alles ist durch dasselbe geworden, und außer durch dieses ist nichts von dem Entstandenen geworden.
fn diesem war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.
LJnd das Licht schien in die Finsternis, aber die Finsternis hat es nicht begriffen.
Es ward ein Mensch, gesandt war er von Gott, mit seinem Namen Johannes.
Dieser kam zum Zeugnis, auf dass er Zeugnis ablege von dem Lichte, und dass durch ihn alle glauben sollten.
Er war nicht das Licht, sondern ein Zeuge des Lichtes.
Denn das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet, sollte in die Welt kommen.
Es war in der Welt, und die Welt ist durch es geworden, aber die Welt hat es nicht erkannt.
In die einzelnen Menschen kam es (bis zu den Ich-Menschen kam es); aber die einzelnen Menschen (die Ich-Menschen) nahmen es nicht auf.
Die es aber aufnahmen, die konnten sich durch es als Gottes Kinder offenbaren.
Die seinem Namen vertrauten, sind nicht aus Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches, und nicht aus menschlichem Willen, sondern aus Gott geworden.
Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt, und wir haben seine Lehre gehört, die Lehre von dem einzigen Sohn des Vaters, erfüllt von Hingabe und Wahrheit.
Johannes leget Zeugnis für ihn ab und verkündet deutlich:
Dieser war es, von dem ich sagte: Nach mir wird derjenige kommen, der vor mir gewesen ist. Denn er ist mein Vorgänger.
Denn aus dessen Fülle haben wir alle genommen Gnade über Gnade.
Denn das Gesetz ist durch Moses gegeben, die Gnade und die Wahrheit aber ist 4urch Jesus Christus entstanden.
Gott hat niemand bisher mit Augen geschaut. Der eingeborene Sohn, der im Innern des Weltenvaters war, er ist der Führer in diesem Schauen geworden.
V. 1904/1908
Interpretation des Christus-Impulses durch den Michael-Impuls Erstes Jahrtausend:
Im Urbeginne war das Wort,
Und das Wort ist Fleisch geworden
Und hat unter uns gewohnet.
Zweites Jahrtausend:
Und das Menschenfleisch muss wiederum durchgeistigt werden, Damit es fähig werde, im Reiche des Wortes zu wohnen, Um zu schauen die göttlichen Geheimnisse.
V. Dornach, 22. November 1919
Im Urbeginne war das Wort,
Und das Wort war bei Gott,
Und ein Gott war das Wort.
Dieses war im Urbeginne bei Gott.
Dort war es, wo alles entstanden ist,
Und nichts ist entstanden
Außer durch das Wort.
Im Worte war das Leben,
Und das Leben war
Das Licht der Menschen.
V Pforzheim 7. März 1914
Im Urbeginne ist der Gedanke,
Und der Gedanke ist bei Gott,
Und ein Göttliches ist der Gedanke.
In ihm ist Leben,
Und das Leben soll werden das Licht meines Ich.
Und scheinen möge der göttliche Gedanke in mein Ich,
Dass die Finsternis meines Ich ergreife
Den göttlichen Gedanken.
V. Pforzheim, 7. März 1914
Im Urbeginne ist der Gedanke,
Und ein Unendliches ist der Gedanke,
Und das Leben des Gedankens ist das Licht des Ich.
Erfüllen möge der leuchtende Gedanke
Die Finsternis meines Ich,
Dass ihn die Finsternis meines Ich ergreife,
Den lebendigen Gedanken,
Und lebe und webe in seinem göttlichen Urbeginn.
V. Pforzheim, 7. März 1914
Im Urbeginne ist die Erinnerung,
Und die Erinnerung lebt weiter,
Und göttlich ist die Erinnerung.
Und die Erinnerung ist Leben,
Und dieses Leben ist das Ich des Menschen,
Das im Menschen selber strömt.
Nicht er allein, der Christus in ihm.
Wenn er sich an das göttliche Leben erinnert,
Ist in seiner Erinnerung der Christus,
Und als strahlendes Erinnerungsleben
Wird der Christus leuchten
In jede unmittelbar gegenwärtige Finsternis.
V. Pforzheim, 7. März 1914
Im Urbeginne war die Kraft der Erinnerung.
Die Kraft der Erinnerung soll werden göttlich,
Und ein Göttliches soll werden die Kraft der Erinnerung.
Alles, was im Ich entsteht,
Soll werden s o ,
Dass es ein Entstandenes ist
Aus der durchchristlichten, durchgöttlichten Erinnerung.
In ihr soll sein das Leben,
Und in ihr soll sein das strahlende Licht,
Das aus dem sich erinnernden Denken
In die Finsternis der Gegenwart hereinstrahlt.
Und die Finsternis, so wie sie gegenwartig ist,
Möge begreifen das Licht der göttlich gewordenen
Erinnerung.
V. Pforzheim, 7. März 1914
Johannes-Evangelium, 17. Kapitel
Das hohepriester/iche Gebet
Jesus versetzte sich in die Geistesschau und sprach:
Väterlicher Weltengrund:
lasse offenbar werden Deines Sohnes Schaffen ,
damit durch Deines Sohnes Schaffen
auch Du offenbar werdest.
Du hast ihn zum Schaffenden gemacht
in allen fleischlichen Menschenleibern,
dass er in die Zukunft lebend führe Alle,
die durch Dich zu ihm kamen.
Sie werden in der Zukunft leben dadurch,
dass ihr Seelenauge bereitet ist,
Dich zu schauen als den wahrhaft Einigen Weltengrund
und den schaffenden Christus Jesus,
den Du zu ihnen gesandt hast.
Durch mich wurdest Du im Erdensein wieder offenbar,
als die Erde Deine Offenbarung umwölkte.
Solches war Dein Wille, der durch mich wirkte.
So auch, väterlicher Weltengrund,
lasse jetzt erstrahlen die Offenbarung,
die durch mich schon ward,
ehe Du in der Erdenwelt offenbar wurdest. -
Durch mich ward das Wort,
das Dich offenbart, in Menschenseelen offenbar,
die durch Dich zu mir kamen.
Du warst in ihnen,
durch Dich kamen sie zu mir,
und sie haben in sich genommen
die Erkenntnis von Dir.
Von ihnen ward erkannt,
dass, was ich zu ihnen sprach,
von Dir durch mich
zu ihnen gesprochen ward.
Väterlicher Weltengrund, das erflehe ich,
dass sie, die durch mich zu Dir gekommen sind,
immer sein mögen lebend bei Dir,
wie ich bei Dir bin,
und dass sie da schauen Deine Offenbarung,
die Du liebend vor mir erstrahlen ließest,
bevor die Erde noch war.
Durch mich ward offenbar das Wort,
das Dich offenbart,
und ich will tragen dies Wort in Menschenseelen,
auf dass die Liebe, mit der Du mich liehest,
in ihnen sich bewahre,
und so auch mein ewiges Leben
ihr Leben ewig bewahre.
V. Dornach, 21. September 1922
Brief des Paulus an die Korinther, 13. Kapitel
Lobpreisung der Liebe
Doch ich will euch zeigen den Weg, der höher ist denn alles andere:
Wenn ich reden könnte mit Menschen- oder mit Engelzungen aus dem Geiste und ermangelte der Liebe, so ist meine Rede tönend Erz und eine klingende Schelle.
Und wenn ich weissagen könnte und alle Geheimnisse offenbaren und alle Erkenntnisse der Welt mitteilen, und wenn ich allen Glauben hätte, der Berge selbst versetzen könnte, und ermangelte der Liebe, es wäre alles nichts.
Und wenn ich alle Geistesgaben austeilte, ja, wenn ich meinen Leib selber hingäbe zum Verbrennen und ermangelte der Liebe, es wäre alles unnütz.
Die Liebe währet immer. Die Liebe ist gütig, die Liebe kennt nicht den Neid, die Liebe kennt nicht die Prahlerei, kennt nicht den Hochmut, die Liebe verletzt nicht, was wohlanständig ist, sucht nicht ihre Vorteile, lässt sich nicht in Aufreizung bringen, trägt niemandem Böses nach, freut sich nicht über Unrecht, freut sich nur mit der Wahrheit.
Die Liebe umkleidet alles, durchströmt allen Glauben, darf auf alles hoffen, darf allüberall Duldung üben.
Die Liebe kann nie, wenn sie ist, verloren gehen. Was man weissaget, gehet dahin, wenn es erfüllt ist; was man mit Zungen redet, höret auf, wenn es nicht mehr zu Menschenherzen sprechen kann; was erkannt wird, höret auf, wenn der Gegenstand der Erkenntnis erschöpft ist.
Denn Stückwerk ist alles Erkennen, Stückwerk ist alle Weissagung.
Doch wenn das Vollkommene kommt, dann ist es mit dem Stückwerk dahin.
Da ich ein Kind war, sprach ich wie ein Kind, fühlte ich, dachte ich wie ein Kind; da ich ein Mann ward, war es mit des Kindes Welt vorbei.
Jetzt sehen wir im Spiegel nur dunkle Konturen; dereinst schauen wir den Geist von Angesicht zu Angesicht. Jetzt ist mein Erkennen Stückwerk; dereinst werde ich ganz erkennen, wie ich selber bin.
Nun, bleibend ist Glaube, bleibend ist Hoffnung in Sicherheit, bleibend ist Liebe; die Liebe aber ist das Größte unter ihnen; daher steht die Liebe obenan.
V. Köln, 1. Januar 19
Brief des Paulus an Timotheus, 3. Kapitel
Es kann gewusst werden das Mysterium des Gottesweges.
Derjenige, welcher sich offenbarte durch das Fleisch,
Dessen Wesen aber in sich geistig ist,
Der voll erkennbar den Engeln nur ist,
Aber doch gepredigt werden konnte den Heiden,
Der im Glauben der Welt Leben hat,
Er ist erhoben in die Sphäre der Geister der Weisheit.
E.S. Köln, 9. Mai 1912
Das esoterische (Apostel-) Vaterunser
Vater, der du warst, bist und sein wirst in unser aller innerstem Wesen!
Dein Wesen wird in uns allen verherrlicht und hochgepriesen.
Dein Reich erweitere sich in unseren Taten und in unserem Lebenswandel.
Deinen Willen führen wir in der Betätigung unseres Lebens so aus, wie du, o Vater, ihn in unser innerstes Gemüt gelegt hast.
Die Nahrung des Geistes, das Brot des Lebens, bietest du uns in Überfülle in den wechselnden Zuständen unseres Lebens.
Lasse Ausgleich sein unser Erbarmen an anderen für die Sünden an unserem Wesen begangen.
Den Versucher lässt du nicht über das Vermögen unserer Kraft in uns wirken, da in deinem Wesen keine Versuchung bestehen kann; denn der Versucher ist nur Schein und Täuschung, aus der du, o Vater, uns durch das Licht deiner Erkenntnis sicher herausführen wirst.
Deine Kraft und Herrlichkeit wirke in uns in die Zeitläufe der Zeitläufe.
vor 1913
Das gotische Vateruns :
Atta unsar thu in himinam,
Veihnai namo thein.
Q imai thiudinassus theins,
Vairthai vilja theins, sve in himina jah ana airthai.
Hlaif unsarana thana sinteinan gif uns himma daga.
Jah aflet uns thatei skulans sijaima, svasve jah veis afletam thaim skulam unsaraim.
Jah ni hriggais uns in fraistubnajai, ak lausei uns af thamma uhilin;
Unte theina ist thiudangardi jah mahts jah vuithus in aivins. Amen.
... wenn wir dieses in der Sprache Wulfilas so wunderbare Gehet versuchen in unsere heutige Sprache zu übersetzen, dürfen wir nicht wörtlich übersetzen, sondern müssen etwa sagen:
Wir empfinden Dich droben in geistigen Höhen,
Allvater der Menschen.
Geweihet sei Dein Name.
Zu uns komme Dein Herrschaftsgebiet.
Es walte Dein Wille, so wie im Himmel,
also auch auf der Erde.
Allvater, dessen Name die äußere Leiblichkeit
des Geistes bildet, dessen Herrschaftsbereich wir
anerkennen wollen, dessen Wille walten soll, Du,
Du sollst auch das Irdische durchdringen,
so dass wir unsern Leib täglich werden neu
entstehen sehen gewissermaßen durch die
irdische Ernährung.
Dass wir im sozialen Leben nicht einer des
andern Schuldner werden, dass wir uns als
gleiche Menschen gegenüberstehen, dass wir
nicht mit dem Geistig-Leiblichen verfallen:
Laß uns nicht verfallen in dasjenige, was aus
unserem Leibe heraus unseren Geist in Finsternis
bringt, sondern erlöse uns aus den Übeln, die
aber entstehen, wenn wir zu stark mit dem
Geiste in das Leibliche hinein verfallen würden.
Dein ist der Herrschaftsanspruch,
Dein ist das Machtrecht,
Dein ist die Offenbarung als Licht, als Glanz,
als allwaltende soziale Liebe.
V. Dornach, 15. Mai 1923
#TI
Das makrokosmische Vaterunser
Ansprache zur Grundstein/egung des Dornacher Baues
am 20. September 1913
#TX
Meine lieben Schwestern und Brüder,
Verstehen wir uns heute an diesem Festabend richtig. Verstehen wir uns dahin, daß diese Handlung in einem gewissen Sinne bedeutet für unsere Seele ein Gelöbnis. Unser Streben hat es mit sich gebracht, daß wir hier an diesem Orte, von dem aus wir weit hinaus sehen nach den vier Elementarrichtungen der Himmelsrose, aufrichten dürfen dieses Wahrzeichen geistigen Lebens der neueren Zeit. Verstehen wir uns, daß wir uns am heutigen Tage, indem wir unsere Seelen verbunden fühlen mit dem, was wir in die Erde symbolisch versenkt haben, anverloben dieser von uns als richtig erkannten geistigen Evolutionsströmung der Menschheit. Versuchen wir, meine lieben Schwestern und Brüder, dieses Seelengelöbnis abzulegen:
daß wir hinwegsehen wollen für diesen Augenblick von allem Kleinlichen des Lebens, von all dem, was uns verbindet, notwendig verbinden muß als Mensch mit dem Leben des Alltags. Versuchen wir in diesem Augenblicke in uns den Gedanken zu erwecken der Verbindung der Menschenseele mit dem Streben in der Zeitenwende. Versuchen wir einen Augenblick daran zu denken, daß, indem wir das getan haben, was wir heute Abend vollbringen wollten, wir das Bewußtsein in uns tragen müssen, hinauszuschauen in weite, weite Zeitenkreise, um gewahr zu werden, wie sich die Mission, deren Wahrzeichen werden soll dieser Bau, einreihen wird der großen Mission der Menschheit auf unserem Erdenplaneten. Nicht in Stolz und Übermut, in Demut, Hingebung und Opferwilligkeit versuchen wir unsere Seelen hinaufzulenken zu den großen Plänen, den großen Zielen des menschlichen Wirkens auf der Erde. Versuchen wir uns zu versetzen in die Lage, in der wir eigentlich sein sollen und sein mussen, wenn wir diesen Augenblick richtig verstehen.
Versuchen wir daran zu denken, wie einstmals einzog in unsere Erdenevolution die große Kunde und Botschaft, das urewige Evangelium göttlich-geistigen Lebens, wie es hinzog über die Erde, als die göttlichen Geister selber die großen Lehrer der Menschheit noch waren. Versuchen wir, meine lieben Schwestern und Brüder, uns zurückzuversetzen in jene göttlichen Zeiten der Erde, von denen noch ein letztes Sehnen, eine letzte Erinnerung uns aufgeht, wenn wir etwa im alten Griechenlande mit den letzten Tönen der Mysterienweisheit - und zugleich mit den ersten philosophischen Tönen -den großen Plato künden hören von den ewigen Ideen und der ewigen Hyle der Welt. Und versuchen wir zu begreifen, was über unsere Erdenevolution seither gezogen ist an luziferischen und ahrimanischen Einflüssen. Versuchen wir uns klarzumachen, wie aus der Menschenseele gewichen ist der Zusammenhang mit dem göttlichen Weltendasein, mit dem Wollen, mit dem Fühlen und mit dem göttlich-geistigen Erkennen.
Versuchen wir in diesem Augenblick tie{ tief in unserer Seele nachzufühlen, was da draußen, in den Ländern im Osten, Norden, Westen und Süden heute die Menschenseelen fühlen, die wir anerkennen dürfen als die besten, und die nicht hinauskommen über dasjenige, was wir aussprechen können mit den Worten: ein unbestimmtes, unzulängliches Sehnen und Hoffen auf den Geist. Schaut Euch um, meine lieben Schwestern und Brüder, wie dieses unbestimmte Sehnen, dieses unbestimmte Hoffen auf den Geist waltet in der heutigen Menschheit! Fühlet hörend, hier beim Grundstein unseres Wahrzeichens, wie in dem unbestimmten Sehnen und Hoffen der Menschheit nach dem Geiste der Schrei hörbar ist nach der Antwort, nach jener Antwort, die gegeben werden kann da, wo Geisteswissenschaft walten kann mit ihrem Evangelium der Kunde von dem Geiste. Versucht in Eure Seelen Euch zu schreiben das Große des Augenblicks, den wir durchmachen am heutigen Abend. Wenn wir hören können den Sehnsuchtsruf der Menschheit nach dem Geiste, und errichten wollen den Wahrbau, von dem aus verkündet werden soll immer mehr und mehr die Botschaft von dem
Geiste, wenn wir dieses fühlen im Leben dieser Welt, dann verstehen wir uns an diesem Abend richtig. Dann wissen wir - nicht in Hochmut und nicht in Überschätzung unseres Strebens, sondern in Demut, in Hingabe und Opferwilligkeit wissen wir, daß wir sein mussen in unserem sich bemühenden Streben die Fortsetzer jener Geistesarbeit, die im Abendland ausgelöst worden ist im Laufe einer fortschreitenden menschheitlichen Entwickelung, die aber endlich dazu führen mußte durch die notwendige Gegenströmung der ahrimanischen Kräfte, daß heute die Menschheit an einem Punkte steht, wo die Seelen verdorren, veröden müßten, wenn jener Sehnsuchts-schrei nach dem Geiste nicht erhört würde. Fühlen wir, meine lieben Schwestern und Brüder, diese Ängste! So muß es sein, wenn wir weiter kämpfen dürfen in jenem großen geistigen Kampf, der ein Kampf ist, durchglüht vom Feuer der Liebe; in jenem großen geistigen Kampf, dessen Fortsetzer wir sein dürfen, der geführt worden ist von unseren Vorfahren einstmals, als sie drüben abgelenkt haben den ahrimanischen Ansturm der Mauren.
Wir stehen, durch Karma geführt, in diesem Augenblicke an dem Ort, durch den durchgegangen sind wichtige spirituelle Strömungen. Fühlen wir in uns den Ernst der Lage am heutigen Abend. Einstmals war die Menschheit am Endpunkt angelangt des Strebens nach Persönlichkeit. Da in der Fülle dieser Erden-Persönlichkeit verdorrt war das alte Erbstück der göttlichen Leiter des Urbeginnes der Erdenevolution, da erschien drüben im Osten das Weltenwort:
Im Urbeginne war das Wort
Und das Wort war bei Gott
Und ein Gott war das Wort.
Und das Wort erschien den Menschenseelen und hat zu den Menschenseelen gesprochen: Erfüllet die Erdenevolution mit dem Sinn der Erde! - Jetzt ist das Wort selber übergegangen in die Erden-Aura, ist aufgenommen von der spirituellen Aura der Erde.
Vierfach verkündet worden ist das Weltenwort durch die Jahrhunderte, die nun bald zwei Jahrtausende geworden sind. So hat das Weltenlicht hineingeleuchtet in die Erdenevolution.
Immer tiefer sank und mußte sinken Ahriman. Fühlen wir uns umgeben von den Menschenseelen, in denen erklingt der Sehnsuchtsschrei nach dem Geiste. Fühlen wir aber, meine lieben Schwestern und Brüder, wie bei dem allgemeinen Sehnsuchtsschrei diese Menschenseelen bleiben müßten, weil Ahriman, der finstere Ahriman, das Chaos breitet über die erstrebte Geisteserkenntnis der Welten der höheren Hierarchien. Fühlet, daß die Möglichkeit vorhanden ist, in unserer Zeit hinzuzufügen zu dem vierfach verkündeten Geisteswort jenes andere, das ich Euch nur im Symbole darstellen kann.
Vom Osten kam es herüber - das Licht und das Wort der Verkündigung. Vom Osten aus ist es hingezogen nach dem Westen, vierfach verkündet in den vier Evangelien, abwartend, daß vom Westen her kommen wird der Spiegel, der Erkenntnis hinzufügen wird dem, was noch Verkündigung ist im vierfach ausgesprochenen Weltenwort. Tief geht es uns zu Herzen und Seelen, wenn wir vernehmen jene Bergpredigt, die da gesprochen worden ist, als die Zeiten der Heran-reifung der menschlichen Persönlichkeit erfüllt waren, da das alte Geisteslicht geschwunden war und das neue Geisteslicht erschien. Das neue Geisteslicht ist erschienen! Aber da es erschienen war, ging es durch die Jahrhunderte der Menschheitsevolution vom Osten nach dem Westen, wartend auf das Verständnis für die Worte, die einstmals in der Bergpredigt in die menschlichen Herzen getönt haben. Aus den Tiefen unserer Weltevolution ertönt jenes urewige Gebet, das als Verkündigung des Weltenwortes gesprochen worden ist, da sich das Mysterium von Golgatha vollzog. Und tief tönte hin das urewige Gebet, das dem Mikrokosmos in tiefster Seele künden sollte aus dem Innersten des menschlichen Herzens heraus das Geheimnis des Daseins. Es sollte erklingen in dem, was uns als «Vaterunser» verkündet worden ist, als es ertönte vom Osten nach dem Westen. Doch wartend verhielt sich dieses Weltenwort, das damals in den Mikrokosmos sich hineinsenkte, auf daß einstmals es zusammenklingen dürfe mit dem Fünften Evangelium; heranreifen mußten die Menschenseelen, um das zu verstehen, was vom Westen her als das urälteste,
weil das makrokosmische Evangelium, wie ein Echo nun entgegenklingen soll dem mikrokosmischen Evangelium des Ostens.
Wenn wir Verständnis entgegenbringen dem gegenwärtigen Augenblick, dann wird uns auch das Verständnis dafür aufgehen, daß den vier Evangelien hinzugefügt werden kann ein fünftes. So mögen denn am heutigen Abend zu des Mikrokosmos Geheimnissen hinzu die Worte erklingen, welche die Geheimnisse des Makrokosmos ausdrücken. Als Erstes des Fünften Evangeliums soll hier ertönen das makrokosmische Gegenbild des mikrokosmischen Gebetes, das einstmals verkündet wurde vom Osten nach dem Westen. So klinge wider als Zeichen des Verständnisses das makrokosmische Weltengebet, enthalten im Fünften, uralten Evangelium, das verbunden ist mit dem Mond und dem Jupiter, so wie die vier Evangelien verbunden sind mit der Erde:
AUM, Amen!
Es walten die Übel,
Zeugen sich lösender Ichheit,
Von andern erschuldete Selbstheitschuld,
Erlebet im täglichen Brote,
In dem nicht waltet der Himmel Wille,
Da der Mensch sich schied von Eurem Reich
Und vergaß Euren Namen,
Ihr Väter in den Himmeln.
Das Vaterunser war als Gebet der Menschheit gegeben worden. Dem mikrokosmischen Vaterunser, das verkündet wurde vom Osten nach dem Westen, tönt nun entgegen das uralte makrokosmische Gebet. So tönt es wider, wenn es, recht verstanden von Menschenseelen, hinausklingt in die Weltenweiten und zurückgegeben wird mit den Worten, die geprägt worden sind aus dem Makrokosmos heraus. Nehmen wir es mit uns, das makrokosmische Vaterunser, fühlend, daß wir damit beginnen, das Verständnis zu erringen für das Evangelium der Erkenntnis: das Fünfte Evangelium. Tragen wir von diesem wichtigen Augenblick nach Hause in unserer Seele
mit Ernst und Würde unser Wollen, tragen wir nach Hause die Gewißheit, daß alle Weisheit, nach der da sucht die Menschenseele -wenn das Suchen ein echtes ist , eine Gegenströmung ist der kosmischen Weisheit; und alle in selbstloser Liebe der Seele wurzelnde Menschenliebe aus der in der Menschheitsevolution waltenden Liebe erfruchtet.
Durch alle Erdenzeiten hindurch und in alle Menschenseelen hinein wirkt aus dem starken Menschenwillen, der sich erfüllt mit dem Sinn des Daseins und dem Sinn der Erde, eine Verstärkung durch die kosmische Kraft, welche die Menschheit heute sich er-fleht, unbestimmt hinrichtend den Blick zu einem Geiste, den sie erhofft, aber nicht erkennen will, weil in die Menschenseele Ahriman eine ihr unbewußte Furcht gesenkt hat überall da, wo heute vom Geiste gesprochen wird. Fühlen wir das, meine Schwestern und Brüder, in diesem Augenblick. Fühlet dieses, so werdet Ihr Euch zu Eurem Geisteswerk rüsten können und Euch als Geisteslichtes Offenbarer «gedankenkräftig auch noch dann bezeugen, wenn über voll erwachter Geistesschau der finstere Ahriman, die Weisheit dämpfend, des Chaos Dunkelheit verbreiten will». Erfüllet, meine Schwestern und Brüder, Eure Seelen mit der Sehnsucht nach wirklicher Geist-Erkenntnis, nach wahrer Menschenliebe, nach starkem Wollen. Und versucht in Euch rege zu machen jenen Geist, der da vertrauen kann der Sprache des Weltenwortes, die uns entgegenhallt aus Weltenfernen und aus Raumesweiten, hereinklingend in unsere Seelen. Das ist, was der wirklich fühlen muß am heutigen Abend, der den Sinn des Daseins erfaßt hat: Die Menschenseelen sind an einem Rande ihres Strebens. Fühlet in Demut, nicht in Hochmut, in Hingabe und Opferwilligkeit, nicht in Überhebung Eures Selbstes, was werden soll mit dem Wahrzeichen, zu dem wir den Grundstein heute gelegt haben. Fühlet die Bedeutung der Erkenntnis, die uns werden soll dadurch, daß wir wissen können: Es muß in unserer Zeit in den Raumesweiten die Hülle der geistigen Wesenheiten durchstoßen werden, wenn die geistigen Wesenheiten kommen, uns zu sprechen von dem Sinn des Daseins. Allüberall im Umkreis werden
aufnehmen müssen Menschenseelen den Sinn des Daseins. Höret, wie an den verschiedenen Geistesorten, wo von Geisteswissenschaft, von Religion und Kunst gesprochen und in ihrem Sinn gehandelt wird, höret, wie immer oder werden die Strebenskräfte der Seelen, fühlet, daß Ihr lernen sollt, diese Seelen, diese Strebenskräfte der Seele zu befruchten aus den Geistes-Imaginationen, den Inspirationen und Intuitionen heraus. Fühlet, was der finden wird, der richtig hören wird den Ton der schöpferischen Geistigkeit.
Diejenigen, die zum alten Vaterunser hinzu werden verstehen lernen den Sinn des Gebets vom Fünften Evangelium, die werden aus unserer Zeitenwende heraus diesen Sinn gründlich erkennen können.
Wenn wir lernen werden, den Sinn dieser Worte zu verstehen, so werden wir die Keime aufzunehmen suchen, die da erblühen müssen, wenn die Erdenevolution nicht verdorren, wenn sie weiter fruchten und gedeihen soll, auf daß die Erde das ihr vom Urbeginn gestellte Ziel durch Menschenwillen erreichen kann.
So fühlet an diesem Abend, daß lebendig werden muß in den Menschenseelen die Weisheit und der Sinn der neuen Erkenntnis, der neuen Liebe und der neuen starken Kraft. Die Seelen, die da wirken werden in der Blüte und der Frucht künftiger Erdenevolutionen, werden dasjenige verstehen müssen, was wir heute unseren Seelen zum ersten Male einverleiben wollen: die makrokosmisch widerklingende Stimme des uralt ewigen Gebetes:
AUM, Amen!
Es walten die Übel,
Zeugen sich lösender Ichheit,
Von andern erschuldete Selbstheitschuld,
Erlebet im täglichen Brote,
In dem nicht waltet der Himmel Wille,
Da der Mensch sich schied von Eurem Reich
Und vergaß Euren Namen,
Ihr Väter in den Himmeln.
So gehen wir auseinander - in unserer Seele das Bewußtsein der Bedeutung mitnehmend von dem Ernst und der Würde der Handlung, die wir verrichtet haben. Das Bewußtsein, das von diesem Abend bleibt, soll in uns entzünden das Streben nach Erkenntnis einer der Menschheit gegebenen Neuoffenbarung, nach der da dürstet die Menschenseele, von der sie trinken wird, aber erst dann, wenn sie gewinnen wird furchtlos den Glauben und das Vertrauen zu dem, was da verkünden kann die Wissenschaft vom Geiste, die wiederum vereinen soll, was eine Weile getrennt durch die Menschheitsevolution gehen mußte: Religion, Kunst und Wissenschaft. Nehmen wir dies, meine Schwestern und Brüder, mit als etwas, was wir als ein Gedenken an diese gemeinsam gefeierte Stunde nicht wieder vergessen möchten.
(Nun folgte noch Eindecken und Einbetonieren des Grundsteins).
ANHANG Zu dieser Ausgabe
#G268-1998-SE355 Seelenübungen Band II Mantrische Sprüche
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ANHANG
Zu dieser Ausgabe
Hinweise und Lesarten
Personenregister
Alphabetisches Register der Sprüche
ZU DIESER AUSGABE
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Der vorliegende Band umfaßt zu einem guten Teil bisher unveröffentlichte Meditationstexte, aber auch einige, die in älteren Ausgaben der «Wahrspruchworte», GA 40, bereits veröffentlicht waren, hier aber jetzt in ihrem ihnen angemessenen Zusammenhang erscheinen. Die Quellenlage ist in den Vorbemerkungen auf Seite 7 skizziert.
Zur Gestaltung des Bandes
Im ersten und zweiten Teil sind die Sprüche in verschiedene Gruppen gegliedert und innerhalb derselben - soweit als möglich - nach ihrem Entstehungsdatum geordnet. Bei einer Anzahl von Sprüchen des ersten Teils kennt man nur mit unterschiedlicher Genauigkeit die ungefähre Entstehungszeit, die dann mit «ca.» angegeben ist. Sprüche, bei denen dies nicht möglich ist, sind als «undatierbar» bezeichnet und wurden im allgemeinen an das Ende ihrer Untergruppe gestellt.
Im dritten Teil, enthaltend Übertragungen und freie Gestaltungen aus dem Alten und Neuen Testament, sind nur solche Texte wiedergegeben, die in sich ein größeres Ganzes darstellen. Rudolf Steiner hat jedoch in seinem umfangreichen Vortragswerk auch noch viele einzelne kurze Bibelstellen neu übersetzt. Für alle diese Übertragungen hatte man bei der Erstellung des Planes für die Gesamtausgabe im Jahre 1961 einen eigenen Band als GA 41 vorgesehen. Einer eingehenden Prüfung hat sich jedoch ergeben, daß sich diese vielen Einzelstellen nicht für eine gesonderte Publikation eignen.
Zur Wiedergabe im Druck
Die Wortlaute Rudolf Steiners sind in normaler Schrift wiedergegeben, auch Zusätze wie Überschrift, Datum, Unterschrift. Eventuelle weitere zusätzliche Angaben in seiner Handschrift, die nicht in den eigentlichen Text aufgenommen wurden, sind im Register als «Zusatz» nachgewiesen. (Alle Angaben der Herausgeber zu den einzelnen Sprüchen sind kursiv gedruckt, also vor allem Überschriften, Entstehungszeit und eventuell Name des Empfängers.)
Die gedruckten Wortlaute entsprechen genau den Originalvorlagen, möglichst auch die Anordnung. Die Schreibweise auf den Originalen ist
weitestgehend beibehalten worden, nur heute ganz unüblich gewordene Formen wurden angepaßt.
Von Rudolf Steiner unterstrichene Worte in den Sprüchen sind gesperrt wiedergegeben. (Eine Ausnahme befindet sich auf S. 212, wo die Unterstreichung eine andere Bedeutung hat als sonst und deshalb kursiv wiedergegeben ist.)
Vermerke von fremder Hand auf den Originalen sind immer weggelassen worden. sie sind im Register als «Vermerk» nachgewiesen.
Zur Interpunktion
Diese richtet sich strikt nach dem Original, außer daß gelegentlich der Schlußpunkt hinzugefügt wurde, um anzuzeigen, daß man sicher ist, daß der Spruch vollendet ist, es sich also nicht eventuell um einen unvollständigen Entwurf handeln könnte. - Für die Wiedergabe im Druck besteht aber die große Schwierigkeit, daß die wenigen Zeichen, die Rudolf Steiner in den Sprüchen verwendet, anscheinend öfters mehr als musikalische Zeichen denn als Satzzeichen verwendet sind. Was so auf den Originalen natürlich erscheint, kann manchmal im Druck befremdlich wirken.
Alphabetisches Register der Spruchanfänge und Überschriften
Dies dient nicht nur zum Auffinden der Sprüche, es zeigt auch die verwendeten Vorlagen und deren Art an: ob es sich um eine Vortragsnachschrift, um ein Notizbuch oder Notizblatt in der Handschrift Rudolf Steiners, oder um eine Abschrift handelt. Außerdem sind Entstehungszeit und -Ort, sowie Name eines eventuellen Empfängers angegeben, soweit dies bekannt ist.
Übersicht über die Sammelbände mit den Spruchdichtungen
GA 40, «Wahrspruchworte» enthält:
a) alle von Rudolf Steiner selber veröffentlichten Dichtungen;
b) alle in öffentlichen Vorträgen gegebenen Sprüche;
c) alle in allgemeinen Mitglieder-Vorträgen gegebenen Sprüche;
d) in Notizbüchern gefundene Sprüche allgemeinen Charakters;
e) Einzelpersonen gegebene Widmungssprüche, in Büchern, auf Photographien, etc.
GA 267, «Seelenübungen mit Wort- und Sinnbild-Meditationen» enthält alle esoterischen Übungen für Morgens und Abends, die Einzelpersonen gegeben wurden. Die meisten davon enthalten mantrische Sprüche.
GA 268, «Mantrische Sprüche - Seelenübungen II» enthält:
a) alle mantrischen Sprüche und Meditations-Sätze ohne Zeit-Bindung für Einzelpersonen;
b) mantrische Sprüche und Meditations-Sätze aus Notizbüchern;
c) mantrische Sprüche für anthroposophische Arbeits-Zusammenhänge;
d) Freie Übertragungen aus dem Alten und Neuen Testament.
Ansprachen, Gedenkworte und Meditationssprüche bei Bestattungs- und Gedenkfeiern für Verstorbene sind in «Unsere Toten», GA 261, wiedergegeben. - Ferner enthalten einige Bände der Reihe «Veröffentlichungen zur Geschichte und aus den Inhalten der esoterischen Lehrtätigkeit» (GA 264-270) Sprüche und Meditationen, die aus dem gegebenen Entstehungs-Zusammenhang nicht sinnvoll herausgelöst werden können, und daher nicht in einen der Sammelbände aufgenommen wurden.
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HINWEISE UND LESARTEN
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14 Schreitend bewegst du ... und In dem Sondersein entdecke ...: Diese beiden Auf-zeichnungen stehen im Notizbuch 427 hintereinander. Sie gehören offenbar zusammen; jedoch nur über «In dem Sondersein.. . » steht «Motzkus». Beides dürfte im Zusammenhang mit Blavatskys «Geheimlehre» niedergeschrieben worden sein, da diese von Rudolf Steiner 1903 den Berliner Theosophen erläutert wurde. Vgl. GA 264 »Zur Geschichte und aus den Inhalten der ersten Abteilung der esoterischen Schule 1904 bis 1914» (S. 248: «Die sieben großen Geheimnisse des Lebens und die Meister»). - Die Zeichnung befindet sich nur auf dem Notizblatt 575, nicht im Notizbuch. - Davor steht auf zwei Seiten noch folgendes Fragment:
Die ins Spirituelle gesteigerten manasischen Tugenden
Gerechtigkeit: Brüderlichkeit
Mäßigkeit: Enthusiasmus
Standhaftigkeit: Pathos
Klugheit: Harmonie
Symbolismus: Opferung
Freie Frömmigkeit: Andacht in Freiheit, Seligkeit
Weisheit: Inspiration
Strömt Geisteskraft in deine Tugenden, so wandeln sie dein Erkennen in Lieben:
macht dich dein Denken gerecht gegen deinen Nächsten so dein liebendes Denken mitfühlend mit dem Bruder:
Gibt dein Denken dir Maß gegen Lust und Unlust, so liebendes Denken Enthusiasmus
für dein gestiges Wollen:
behauptet sich dein Denken standhaft in den Fluten des Sonderseins: so dein liebendes Denken
21 Sprosskrafi wird vom Licht ...: Eine Vorstufe im selben Notizbuch lautet:
Sprosskraft eint sich dem Licht und lebt
Triebkraft eint sich der Weisheit und liebt.
22 Vater- Wort - Geist ...: Faksimile mit Erläuterungen in «Beiträge ...» Nr. 67/68,
1979. Siehe auch Berlin, 10. November 1904 in «Beiträge ...» Nr. 78, 1982/83.
25 Selbst im Geiste ...: lt. Marie Steiners Notizbuch 13 «für Johanna Mücke».
34 In der Finsternis finde ich Gottes-Sein ...: dazu im Notizbuch noch:
»Weiß - Ich h Finsternis - Gott»
41 Michael! Leibe mir dein Schwert ...: Das deutsche Original liegt nicht mehr vor, der Wortlaut ist eine Rückübersetzung der damaligen italienischen Übertragung.
52 Salzwürfel . . . : Dieser und die beiden folgenden Sprüche: Ich blicke auf die Pflan.... . und Ich stelle vor mich bin des Löwen Bild . . . stehen beieinander im Notizbuch 450.
55 Es denkt mich Frömmigkeit ...: Für die Bezeichnung «E.d.n. i.---m. p.s.s.r.» siehe Seite 241. Für die Markierung » vgl. E. S. Köln, 2. Januar 1913 in GA 266/ III: «.. . Deshalb schweigt der Esoteriker in Wort und Gedanke an der Stelle, wo der heilige Name, der unaussprechliche, genannt werden müßte.»
65 Von oben . . . : Über die Lautfolgen IA und MEB ist nichts Näheres bekannt. - Im (auf S.64 faksimilierten) Entwurf Notizbuch B 413 lauten die ersten drei Zeilen:
«Von oben in Ia / Von vorne in aum / Von links in MEB«, wobei die drei Zeilen ursprünglich nur die drei Laute a u m gehabt haben könnten. Dann wurde das a zu Iao oder Jao erweitert, das o aber wieder durchgestrichen; u wurde zu aum und m zu meB oder MEB erweitert.
65 Es lebet die Kraft . . . : In der Originalvorlage sind die Worte «im Schweben» und «Schutzgeist» stenographisch geschrieben: die Übertragung »im Schweben» ist nicht ganz eindeutig lesbar.
66f In liebten Höhen . . . : Den Entwurf zu diesem Spruch (S. 66) hat Marie Steiner
1929 im «Nachrichtenblatt», Nr.14, zum ersten Mal veröffentlicht. 1935 hat sie ihn in die Ausgabe «Wahrspruchworte - Richtspruchworte» aufgenommen, mit der Überschrift «Sommer» und der Bemerkung «aus einem Notizbuch», wohl ohne dass sie Näheres zu dem Spruche wusste. In die späteren Ausgaben wurde der Spruch nicht aufgenommen, sondern dem Band «Unsere Toten», GA 261, eingegliedert, da sich in dem Notizbuch in der Nähe des Spruches Aufzeichnungen über das Leben nach dem Tode finden. -Erst kürzlich ist die Endfassung (S.67) auf einem Notizblatt im Archiv der Ita
Wegman-Nachlassverwaltung zugänglich geworden. Das Blatt trägt den winzig kleinen Vermerk «5/III.1915», vermutlich in der Handschrift des unbekannten Empfängers. Mit diesem Blatt wird es nun unwahrscheinlich, dass es sich um einen Spruch zum Gedenken an einen Verstorbenen handelt. Auch bestätigt es die schöne Neuprägung «Libillen». (Im Entwurf hatte man es für einen Schreibfehler gehalten und im Druck zu «Libellen» korrigiert.)
69 Ob, ihr Mächte . . . : Dazu im Vortrag: »Was ich Ihnen jetzt gesagt habe, meine lieben Freunde, ist nicht bloß ein erfundenes Gebet, sondern so hat der Christus, nachdem er durch das Mysterium von Golgatha gegangen ist, diejenigen beten gelehrt, die ihn dann noch verstehen konnten in der Zeit, die er nach der Überwindung des [Todes beim] Mysterium von Golgatha bei seinen intimeren Schülern verweilt hat.«
73 Sieghafter Geist . . . : Die Bezeichnung «Meditationsworte die den Willen ergreifen« gab Marie Steiner bei der Erstveröffentlichung in «Aus den Inhalten der Esoterischen Schule«, Heft 2, Dornach 1948. In einer anderen Abschrift heißt es auch «Bitte um Starkmut«, in einer weiteren lautet die vorletzte Zeile «Waltet als Quelle».
74 Ahriman, du bist . . . : Dieser Spruch steht neben Notizen für V. Stuttgart, 14. Nov.
1920, in «Gegensätze in der Menschheitsentwickelung», GA 197.
84 Licht durchflutet . . . : Im Notizbuch stehen zwischen Notizen für die Vorträge vom Mai 1923 in Oslo hintereinander die drei Sprüche:
Licht durchflutet die Raumesweiten . . .
Wenn ich tief untertauche in Gedankenkraft . . .
Verfliessen im Daseinsmeer . . .
Sie sind mit «Esot.» überschrieben, und stehen daher wohl im Zusammenhang mit der esoterischen Stunde vom 18. Mai 1923 in Oslo.
86 Ich blicke in das Weltenall ... : Dies steht offensichtlich im inneren Zusammenhang mit den Aufsätzen «Vom Seelenleben» in der Wochensehrift «Goetheanum«, Oktober/November 1923 (wieder abgedruckt in «Der Goetheanumgedanke ...», GA 36). Über die äußeren Umstände ist aber nichts Näheres bekannt.
94 Ich nehme dich . . . : Hierao: griechisch hieraomai = Priester sein, von hieros = heilig, im Zusammenhang mit den Göttern. - Die Zahlen beziehen sich auf die Lotosblumen.
98 Immerscheinendes... : Die beiden Sprüche dieser Seite folgen im Notizbuch aufeinander, vielleicht gehören sie zusammen. - Sie stehen zwischen Notizen für die Vorträge 7. und 12. Oktober 1923 in «Das Miterleben des Jahreslaufes ...», GA 229.
102 Ich kann wissen . . . : Madame Coroze überlieferte, dass sie in der Zeit, als Rudolf Steiner im Mai 1924 in Paris Vorträge hielt, ihm begegnete und er sie fragte wie es ihr gehe. Auf ihre Antwort, dass sie glaube, die ganze Arbeit enit der Zeitschrift «Science Spirituelle« nicht weiterführen zu können, weil ihr innerlich dazu die Kraft fehle, habe er seinen Notizblock aus der Tasche gezogen und ihr diesen Spruch aufgeschrieben.
107 In dir lebt das Menschenwesen ... : Die Bedeutung der großen und kleinen Buchstaben am linken Rand ist unbekannt (A, B, e, G, i, D, o, H, u, V, Z). Eventuell sind die griechischen Buchstaben alpha, beta, gamma, delta, eta, ypsilon, zcta gemeint.
117 Seraphisch Feuermächte ...: Im Notizbuch 618 befindet sich folgender Entwurf:
«Seraphisch Feuermächte / Der Cherubine Bildemächte / Der Throne Traggewalten / Sonnen in Weltenweiten / Geister in »
118 Im Haupte sich erfühlen . . . : Direkt darüber befindet sich abgetrennt durch einen Strich über die ganze Seite: » O / Im Zeichen schauen / Was im Erdbeginn». Dabei handelt es sich wahrscheinlich um einen abgebrochenen Entwurf.
140 Im Frieden . . . : Im Entwurf auf dem gleichen Blatt heisst es:
1. Tag: Friede waltend erleuchte durch mein Denken meinen Willen
O Erzeuger des Alls
2. Tag: Liebe gehend opfert mein Wille
150 Licht um mich . . . : Aus einem Brief von Prof. Krüger an Rudolf Steiner: «Lübeck, d. 8.Nov.1911 - Hochverehrter Herr Doktor! Sie werden sich kaum noch erinnern, daß ich Sie am 19. Juli dieses Jahres um Ihren freundlichen Rat bat, wie ich bei meiner Nervosität lernen könnte, meine Gedanken zu beherrschen. Sie empfahlen mir damals, jeden Tag eine angemessene Zeit deutsche Gedichte oder Ähnliches von hinten aufzusagen. Nach einigen Monaten sollte ich Ihnen über den Erfolg berichten, und Sie wollten dann die Güte haben, weitere Ratschläge zu erteilen. - Ich habe diese Übungen regelmäßig gemacht. Da mir die deutschen Gedichte bald ausgingen, so konjugierte ich griechische unregelmäßige Verben von hinten durch und sagte Geschichtstabellen von hinten her. - Der Erfolg war offensichtlich; und ich bin Ihnen, verehrtester Herr Doktor, für Ihren freundlichen Rat außerordentlich dankbar. Zwar ist der Erfolg noch in den Anfängen, doch komme ich schon jetzt über die mich früher beherrschenden und nieder-drückenden Gedanken ganz anders hinweg als sonst. - Würden Sie nun wohl die Güte haben, meinem Schwager oder meiner Schwägerin, welche Ihnen diesen Brief übergeben, mündlich eine weitere Verhaltensmaßregel oder eine neue Übung mitzugeben, welche diese mir dann freundlichst berichten wollen. . . . «
154 Im Herzen . . ... Für Felicitas Stückgold, allabendlich vor dem Schlafengehen zur Festigung ihrer Gesundheit. Siehe: Elisabeth Steffen »»Selbstgewähltes Schicksal», Band II, S. 185.
165 Kraftvoll ströme ...: Die beiden Meditationen dieser Seite waren für den selben Patienten.
167 Was das Leben aus seinen Tiefen . . . : W. J. Stein berichtet, dass er diese Meditation während einer schweren Lebenssituation erhielt. Siehe: Johannes Tautz, «Walter Johannes Stein - Eine Biographie«, Dornach 1989, Anhang, S. 261.
167 Ruhe breite sich aus . . . : Gegeben nach einem für W. J. Stein erschütternden Erlebnis, das er am 9. März 1924 gehabt hatte. Rudolf Steiner schrieb ihm daraufhin in einem (undatierten) Brief: «Mein lieber Doktor Stein! Erlebnisse wie die Ihren mussen In rein-objektiver Art innerlich ohne alle Erregung, gewissermaßen bloß anschauend hingenommen werden. Sie sollten das Gefühl haben, was daraus werden soll, wird schon, wenn ich die Erlebnisse nur in vollster Ruhe anschaue. Diese Erlebnisse ergreifen dann das Körperliche nicht, sondern weben in dem Geistigen. Das ist notwendig. Dass Sie dazu gekommen sind, ist eine gute Folge der lebendigen Art, mit der Sie sich konkreten Ideen aus der geistigen Welt hingegeben haben. Jetzt nehmen Sie in absoluter Gelassenheit, dass die Ideen ihr Geistig-Seelisches in das Erleben des Geistigen tragen. Beobachten Sie: /1. Ruhe breite . . . / Es darf kein innerer Tumult, auch kein Gedankentumult in Ihrer Seele sein. Emotionen verdunkeln das Geistige und entziehen dem Physischen Kräfte. Herzlichste Gedanken Rudolf Steiner». (Vgl. auch J. Tautz, a.a.O., S. 109f.)
169 Mein Haupt trägt... : Beim Aufenthalt R. Stcincrs in Stuttgart zur pädagogischen Tagung, 8.-1 1. April 1924, an W. J. Stein persönlich gegeben, ebenfalls im Zusammenhang mit dessen Erlebnis am 9. März 1924. Siehe J. Tautz, a. a. O., S. 113.
171 Es scheinen die Sterne...: Auf einem Rezept des Kliniseh-Therapeutischen Instituts, Stuttgart, Gänsheidestraße 88, wo die Konsultation stattfand. Der Empfänger hat das Blatt in den «Mitteilungen aus der Anthroposophischen Arbeit in Deutschland», Nr. 131, Ostern 1980, als Faksimile veröffentlicht. - Die letzte Zeile steht auf dem Original wohl aus Platzmangel neben der vorletzten.
174 Mon coeur reçois 15 grâce... : Wiedergabe mit leichten Korrekturen an der französischen Vorlage.
177 Es senke sich aus Weltenweiten ...: Eine andere Abschrift hat in der 2. Zeile:
«Geistesmacht».
196 Du meines Erdenraumes Geist . . . : Auch im V. 30. September 1914 wird dieser Geist als der Volksgeist bezeichnet.
197 Aus gnadenspendender... : Helene Röchling, geb. Lanz, betreute das in dem von ihrer Familie gestifteten Heinrich-Lanz-Krankenhaus in Mannheim eingerichtete Kriegslazarett; siehe «Beiträge ...», Nr.120, 1998.
199 Glauben will ich . . . : Das Blatt 6612 von Rudolf Steiners Hand stammt aus dem Nachlass von Helene Röchling. Sie war mit Eliza v. Moltke eng befreundet, aus deren Nachlass die Abschrift 6612a (gleichlautend mit der Eintragung in Notizbuch 100) überliefert ist. Daraus muss geschlossen werden, dass die beiden Damen esne Meditation erbaten als Hilfe für Helmuth v. Moltke, der bei Ausbruch des ersten Weltkrieges Chef des Generalstabs war. Dass der Spruch nicht an Moltke selbst gegeben wurde, ergibt sich aus seinem Inhalt.
202 Geister eurer Seelen . . . : Diese, oder ähnliche, Gedenkworte wurden von Rudolf Steiner im Weltkrieg vor allen Vorträgen gesprochen, die er in den vom Kriege betroffenen Ländern für die Mitglieder der Anthroposophischen Gesellschaft hielt.
Sowohl auf dem Notizblatt 7164 für Alfred Zeissig in Wien als auch im
Notizbuch 104 gibt Rudolf Steiner explizit die Plural- und Singular-Varianten:
»»Geist deiner Seele, wirkender Wächter / Deine Schwingen mögen bringen /
Meiner Seele bittende Liebe... . »,und entsprechend für die anderen Zeilen. Im V.
19. Januar 1915 in GA 157 wird dies auch besprochen.
205 Meine Liebe sei den Hüllen . . . : Dazu in dem Brief an Paula Stryczek zum Tode der Frau von Günther Wagner: «Es kommt darauf an, dass Sie bei den Worten »Wärme» und »Kälte» die richtigen Gefühle haben. Es sind nicht phyische »Wärme» und »Kälte» gemeint, sondern etwas von Gefühlswärme und Gefühlskälte, obwohl der in physischer Hülle befindliche Mensch sieh nicht ganz leicht eine Vorstellung von dem machen kann, was diese Eigenschaften für den Entkörperten bedeuten. Dieser muss nämlich zunächst gewahr werden, dass das noch an ihm befindliche Astrale wirksam ist, ohne dass es sich der physischen Werkzeuge bedienen kann. Vieles, wonach der Mensch hier auf Erden strebt, wird ihm durch die physischen Werkzeuge gegeben. Nun sind diese nicht da. Dieses Nichthaben der physischen Organe gleicht - aber eben gleicht nur - dem Gefühle des brennenden
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Durstes ins Seelische übertragen. Das sind die starken nach der Entkörperung. Und ebenso Ist es mit dem, wonach unser Wille verlangt, es zu tun. Er ist gewohnt, sich physischer Organe zu bedienen und hat sie nicht mehr. Diese
206 Ihr denen meine Liebe strömt . . . : Die dritte Zeile lautet auf dem Original versehentlich: «Euch Wärme meine Kühle«.
207 Wie aus dem schwarzen Kreuzesholz... : Evtl. ist in der letzten Zeile ein Fehler bei der Abschrift entstanden, vielleicht sollte es heißen: «sie werde deiner Seele.«
215 Unsre Liebe folge dir . . . : Dies wurde Pfarrer Hugo Schuster als Gebet für den Beerdigungs-Ritus für Marie Hahn gegeben.
219 Deine Seelenau gen mögen schauen ...: Erbeten von W. Scott Pyle nach dem Tode von Edith Maryon. Sie waren beide im Vorstand des Zweiges am Goetheanum.
221 Es verwesen . . . : Dazu im Vortrag: «Wenn wir sagen: . Mit diesem Bewusstsein bilden wir den Satz: Es verwesen . . . ».
226 So wisse auch ...: Auf Notizblatt 3411 lauten die beiden letzten Zeilen: »Im Seelenreich durch jene Geistespforte, / Die uns zu dir sich öffnen möge.»
228 Seele im Seelenlande ...: Der Entwurf auf dem Notizblatt 7211 lautet: «Seele im Seelenlande, / Suche des Christus Gnade, / Der dir die Hilfe schenket, / Die Hilfe solcher Seelen, / Die schwer nur finden Frieden»
229 Im Leuchtenden . . . : Vor diesen Worten im Vortrag vom 2. März 1915: «So kann ich gerade von einem solchen Toten, der in jungen Jahren in unseren Tagen durch die Todespforte gegangen ist, Worte mitteilen, die - ich möehte sagen - durchgekommen sind; Worte, die gerade deshalb einem überraschend sind gewissermaßen, weil sie bezeugen, wie der Tote, der den Tod mit besonderer Deutlichkeit fühlte als auf dem Schlachtfelde erlebt, nun sich hineinfindet in dieses andersartige Erleben nach dem Tode; wie er sich herausarbeitet aus den Erden-Vorstellungen und sich hineinarbeitet in die geistigen Vorstellungen. Ich will Ihnen auch diese Worte hier mitteilen. Sie sind, wenn ich das so charakterisieren darf, aufgefangen, als ein solcher auf dem Schlachtfeldt Verstorbener sie wie heranbringen wollte an diejenigen, die er zurückgelassen hat. Im Leuchtenden . . . »
230 In Weltenweiten will ich tragen . . . und In Menschenseelen will ich lenken . . . : Der hier wiedergegebene Text folgt der letzten Fassung (Gedenkblatt für Lina Grosheintz). Bei der Kremationsansprache am 10. Januar 1915 wurde der erste Spruch zweimal gesprochen. Beim ersten Mal, zu Beginn der Ansprache, lauteten die beiden letzten Zeilen: « Entgegen meinem Schicksalstrome, / Der mir im Geistgebiet den Ort erteilt.«. Beim zweiten Mal, am Ende der Ansprache, lauteten
diese Zeilen: «Entgegen meinem Schicksalstrome, / Der mir im Geistgebiet die Sterne weist.». Auf dem Notizblatt 6512 hat sich Rudolf Steiner dies auch so notiert.
Zur Entstehung dieser beiden Sprüche ein nur sehr skizzenhafter Auszug aus dem Vortrag vom 17. Juni 1915: »Wir haben in Dornach vor einiger Zeit ein Mitglied den physischen Plan verlassen sehen, das zu ziemlich hohen Jahren gekommen war. . . . Nun wissen Sie, dass der Mensch, wenn er durch die Pforte des Todes tritt, zuerst seinen physischen Leib ablegt, dann noch eine Weile den Ätherleib an sich trägt und dann auch den Ätherleib ablegt. Und dann kommt eine Zeit, wo der Mensch erst nach und nach das Bewusstsein erringen muss, welches ihm dann zwischen dem Tode und einer neuen Geburt eigen sein muss. Unmittelbar nach dem Tode ist der Mensch in seinem Ätherleibe Nun war sie heraus aus dem physischen Leibe, war in der ätherischen Welt, da prägte sich dasjenige, was sie durch Geisteswissenschaft aufgenommen hatte, so, dass ei zum Ausdruck der Seele der betreffenden Persönlichkeit wurde. Und ich hatte dann die Notwendigkeit, dass ich ein paar Tage darauf bei der Einäscherung der betreffenden Persönlichkeit gerade die Worte zu sprechen hatte, die ich vernommen hatte unmittelbar aus dieser Seele, die also ihr gehörten, nicht mir - ich hatte diese Worte bei der Einäscherung auszusprechen: / In Weltenweiten will ich tragen . . . ... . Dann kam die Zeit, die ja jeder nach dem Tode mehr oder weniger durchzumachen hat, die man nur uneigentlich eine Schlafenszeit nennt, denn wenn man den Ätherleib abgelegt hat, 50 iSt man eigentlich gleich ganz drinnen in der geistigen Welt, nur ist man geblendet. . . . Und so kam es denn, dass zuerst beobachtet werden konnte gerade bei dieser Seele, wie sie zum sich orientierenden Bewusstsein kam an der Teilnahme an unseren Versammlungen, wirklich an der Teilnahme an unseren Versammlungen. Und voll ausgeprägt war diese Teilnahme bei einem Dornacher Osterfest dieses Jahres. . . . Und da kam denn, man möchte sagen, etwas wie eine Ergänzung dessen, was dansals unmittelbar nach dem Tode gekommen war. Es ist also wiederum dieselbe Seele, die das eben Vorgelesene unmittelbar nach dem Tode, noch im Ätherleibe, gesprochen hat, die es jetzt nur aus dem Bewusstsein infolge der Teilnahme eben an diesem Ostervortrag gesprochen hat: / In Menschenseelen will ich lenken . . . /.»
241 Signatur der Rosenkreuzerschule: Dies die Bezeichnung Rudolf Steiners für die Formel «Ex Deo naseimur . . . » im Vortrag München, 21. Mai 1907, in »Der Münchner Kongreß Pfingsten 1907...» in GA 284. Bei dieser Veranstaltung von Rudolf Steiner offiziell erstmals gegeben. Die Formel selbst ist jedoch viel älter. In der Literatur tritt sie auf in der Rosenkreuzerschrift »Fama Fraternitatis oder Entdeckung der Brüderschaft des Rochlöblichen Ordens des R. C. An die Häupter, Stände und Gelehrten Europae», Kassel 1614. Darin lautet sie: »Ex Deo naseimur. In Jesu morimur. Per spiritum reviviscimus.» Die beiden Abänderungen im lateinischen Text sind von Rudolf Steiner. - Die wörtliche Übersetzung «Aus Gott werden wir geboren, in Christus sterben wir, durch den Heiligen Geist leben wir wieder auf» hat Rudolf Steiner mehrfach abgewandelt. Eine weitere Übertragung findet man am Ende des Vortrags Wien, iI. Juni1922, in «Das Sonnenmysterium und das Mysterium von Tod und Auferstehung», GA 211.
242 Die vier Sprüche der Säulenweisheit: Je zwei Sprüche standen beim Münchner Kongreß Pfinsten 1907 auf zwei im Saale befindlichen Rundsäulen. Die linke war von roter, die rechte von blauroter Farbe, den roten und blauroten Blutbaum des Menschen symbolisierend. Über den Sprüchen der linken Säule stand der Buchstabe J für Jachim, über denen der rechten der Buchstabe B für Boas. Die Bezeichnung »Die vier Sprüche der Säulenweisheit« stammt aus Rudolf Steiners Bericht über den Kongress in «Lucifer-Gnosis». Näheres siehe in »Der Münchner Kongreß in GA 284, sowie E. S. Berlin, 1. November 1907, in GA 266/1.
243 Grundsteinurkunde Malsch: Der Text im Notizbuch 532 ist stenographisch; die Worte «geistigt« und »Umwebt« in der 8. und iI. Zeile sind nicht sicher lesbar. Die Namen der Personen, die vermutlich die Urkunde unterschrieben haben, findet man in «Bilder okkulter Siegel und Säulen«, GA 284, S. 180.
245 Du Geist des Weltenalls . . . : Dazu in der Weiherede: «Wenn wir gedenken, daß wir Diener sein wollen des Geistes durch das Wort in diesem Bau, der in Symbolen und Formen ein Ausdruck des Geistes, dem wir dienen, sein soll, dann darf in unsere Seele hereinklingen in etwas veränderter Form, umgesetzt in unsere theosophischen Gedanken, ein Wort, das vor langer, langer Zeit ergriffen hat und erbaut unzählige Herzen, die alles was sie übrig hatten, zusammengetragen hatten, um dem Geiste, dem sie dienten, einen Tempel zu bauen. Und derjenige, der dienen durfte mit seiner Person bei diesem Tempelbau, er sprach Worte, die wir übersetzen dürfen in unsere Sprache: / Du Geist des Weltenalls . . . / Ich mußte zu den Worten des Alten Testamentes, zu den Salomonischen Worten greifen, um das auszudrücken, was wir selber aus dem Geiste der mit der Welt fortgeschrittenen Menschenentwickelung heraus wie ein Gebet zu richten haben an den Geist des Weltenalls, der in allen Herzen wohnt, die nach wahrer Selbsterkenntnis streben.« - Es bezieht sich dies auf das Gebet Salomons bei der Einweihung des Tempels zu Jerusalem, 1. Könige 8, 26. Die Worte Rudolf Steiners sind aber weit mehr als nur eine einfache Übersetzung.
249 Grundsteinurkunde Dornach 1913: Diese Skizze wurde von Rudolf Steiner am Tag der Grundsteinlegung für den Grundsteinlegungsakt auf die eigentliche Urkunde - ein vom Grafen Lerchenfeld besorgtes Pergament aus der Haut eines einjährigen Stierkalbes - übertragen, und von folgenden Personen unterschrieben: Carl Schmid, Baumeister; Verwaltungsrat des Johannes-Bau-Vereins: Sophie Stinde, Emil Grosheintz, Herman Linde, Dr. Felix Peipers, Gräfin Pauline v. Kalckreuth, Emmy v. Gumppenberg, Lucie Bürgi, Marie Schieb, Marie HirterWeber; Zentralvorstand der Anthroposophischen Gesellschaft: Marie v. Sivers, Dr. Carl Unger; Dr. Rudolf Steiner als geistiger Leiter der Handlung. - Der Grundstein besteht aus zwei ineinander gefügten kupfernen Dodekaedern und enthält die Urkunde.
251 Das makrokosmische Vaterunser: Als »makrokosmisches Gegenbild des mikro-kosmischen Gebetes«, des christlichen Vaterunsers, erstmals mitgeteilt bei der Grundsteinlegung des Dornacher Baues am 20. September 1913; siehe Seite 344.
- In den im Oktober 1913 gehaltenen Vorträgen in Christiania (Oslo) «Aus der
Akasha-Forsehung - Das fünfte Evangelium», GA 148, wird darauf hingewiesen, daß in diesen Worten die
252 Fenster-Worte: Entstanden für die von Assja Turgenieff zwischen 1919 und 1922 ausgeführten Radierungen der Goetheanum-Fenster-Motive; siehe «Die Goetheanum-Fenster» GA K 12.
257 Zum Lichte uns zu wenden . . . : Schlußwort der Ansprache zur Eröffnungsfeier des ersten Anthroposophischen Hochsehulkurses im ersten Goetheanum, Dornach, 26. September 1920. Die Handschrift Archiv-Nr. 3997a erhielt Dr. Roman Boos, der Initiator und Organisator dieses Hochschulkurses.
259 Es nahet mir . . . : Die Tafelaufzeichnung ist beim Baubrand mitverbrannt. Für
Faksimiles der beiden Entwürfe im Notizbuch 212 siehe >Das Verhältnis der
Sternenwelt zum Menschen und des Menschen zur Sternenwelt», GA 219,
6. Auflage 1994. - Die Bezeichnung «Geistige Kommunion» wurde von Marie
Steiner hinzugefügt.
260 In mir woget... : Diese beiden Sprüche stehen im Notizbuch B 212 bei den Sprüchen »Es nahet mir im Erdenwirken ...» für den Vortrag 31. Dezember 1922. Fakaimile ebenfalls in GA 219.
263 Schaue den Logos . . . : Im Notizbuch 570 lautet die letzte Zeile: «In Artemis' Haus.»
264 Die ideell- geistige Grundsteinlegung: So wie bei der Grundsteinlegung des Dornacher Baues 1913 der Grundstein als ein in Kupfer gearbeiteter Doppel-Dodekaeder in die Erde versenkt wurde (siehe S. 248), so wurde bei der »ideell-geistigen Grundsteinlegung« zur Neubegründung der Anthroposophischen Gesellschaft Weihnachten 1923 der Grundstein in Spruchform versenkt in «die Herzen und Seelen der in der Gesellschaft vereinigten Persönlichkeiten«, ebenfalls als ein Doppel-Gebilde gestaltet. Im Vortrag vom 25. Dezember spricht Rudolf Steiner von dem «Menschen-Dodekaeder« und dem «Welten-Dodekaeder».
Dieser Gestaltung entsprechend wurden bei der feierlichen Grundsteinlegung der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft am 25. Dezember 1923 die einzelnen Sprüche von Rudolf Steiner so gesprochen:
Zuerst die drei Anrufungen der Menschenseele als Ausdruck des MenschenDodekeders; anschließend als «das Ganze zusammenfassend» der Spruch, der erinnert an die Ur-Weihenacht, in der durch das Hereintreten des Christus-Lichtes in den irdischen Wesensstrom die Zeitenwende bewirkt wurde; darauffolgend wurde der dreifache Menschen-Dodekaeder-Spruch wiederholt und verbunden mit dem dreifachen Spruch des Welten-Dodekaeders, in dem die Kräfte der Höhen, des Umkreises, der Tiefen angesprochen werden.
In den folgenden Tagen wurden Teile der Sprüche in verschiedener Weise gesprochen und erläutert. Erst in seinem Abschlussvortrag vom 1. Januar 1924 abends sprach Rudolf Steiner den Grundsteinspruch in seiner Gänze und in der Reihenfolge, wie er dann bald darauf im «Nachrichtenblatt» abgedruckt wurde.
Die vorliegende Wiedergabe des am 25. Dezember gesprochenen Textes folgt den von Rudolf Steiner numerierten Notizblättern, die er damals verwendete. Die zweite Fassung wird nach seiner Handschrift für den Druck im «Nachrichten-blatt« wiedergegeben. Beide Fassungen findet man als Faksimiles in der Beilage zu >
271 In der Zeiten Wende . . . : Die handschriftliche Vorlage für den Erstdruek im »Nachrichtenblatt«, Archiv-Nr. 3254, endet mit: Was wir / Aus Häuptern führen, / Wollen.» Es steht dies am äußersten Rand des Blattes, und vielleicht ist das »zielvoll» deswegen verloren gegangen. Marie Steiner hat es in ihrer Ausgabe von 1935 wieder aufgenommen.
Eine weitere Variante wurde im Vortrag vom 31. Dezember 1923 gesprochen:
»Was wir / Aus Herzen gründen / Aus Häuptern lichtvoll führen wollen.«
273 In diesem Hause . . . : Auf der Abschrift Notizblatt A 4529 sind die Unterschriften nicht vermerkt.
274 Es walte . . . : Gemäß der Nachsehrift der Ansprache vom 16.12.1921 wurde die Grundstein-Urkunde von Personen aus folgenden Kreisen unterschrieben: Bauherr, Architekt, Lehrerschaft, Waldorfschul-Verein, Aufsichtsrat und Direktorium des Kommenden Tages, Bund für Dreigliederung des Sozialen Organismus. Nach Karl Schubert leistete Rudolf Steiner für einige Abwesende selber die Unterschrift. Dies sind die Namen:
Emil Molt, Emil Weippert, Rudolf Steiner, Marie Steiner, Karl Stockmeyer, Paul Baumann, Christoph Boy, Martha Haebler, Maria Uhland, Berta Molt, Walter Johannes Stein, Ernst Uehli, Elisabeth v. Grunelius, Garoline v. Heyde-brand, Clara Düberg, Helene Rommel, Violetta Plineke, Hedwig Hauck, Edith Röhrle, Julie Lämmert, Robert Killian, Rudolf Treichler, Wilhelm Ruhtenberg, Herbert Hahn, Max Wolffhügel, Karl Schubert, Johannes Geyer, Nora Stein-v. Baditz, Hermann v. Baravalle, Eugen Kolisko, Erich Schwebsch, Maria Röschl, Elisabeth Bau mann-Dollfus, Leonie v. Mirbach, Rudolf Zoeppritz, Carl Unger, Jose DelMonte, Rudolf Maier, Eugen Benkendörfer, Emil Leinhas, Konradin Hausser, Hans Kühn. (Marie Steiner gehörte als verantwortlich für die Eurythmie offiziell zum Lehrerkollegium.)
282 Aus des Geistes licbten Höhen . . . : Nach dem Ersten Weltkrieg auch für die von Miss Pethick geleitete »Seeker Group« gegeben.
289 Es siebet der Menseb . . . : Die Berliner Mitarbeiterin Anna Samweber erbat im November 1923 von Rudolf Steiner eine Hilfe im Vorausahnen kommender schwerer Zeiten für Berlin.
296 Wie finde icb das Gute ...: Näheres siehe: M. P. van Deventer, «Die anthroposophisch-medizinische Bewegung in den verschiedenen Etappen ihrer Entwickelung«, Arlesheim 1982.
298 Ibr beilenden Geister . . . : Im Notizbuch lautet die 2. Zeile der 2. Strophe: »Im aufstreben Merkur«, könnte also auch als.'« Im aufstrebenden Merkur« gelesen
werden. - Die Tafelaufschrift ist nicht erhalten, aber wahrscheinlich ist in der Vortragsnachschrift von der Tafel abgeschrieben worden, und die hat: «Im Aufstreben Merkurs».
300 Erlebe das Feuer... : Dies steht im Notizbuch zwischen Aufzeichnungen für den Medizinerkurs vom Januar 1924, GA 316.
305 Fühle in des Fiebers Maß . Auf der Handschrift Archiv-Nr. 1272b beginnt die vorletzte Zeile mit «Dann erschauest du . . . ».
307 Fühle das Denken . . . : Dies steht auf dem selben Notizblatt wie der vorhergehende Spruch «Schiebe die Frühzeit . . . »
309 Es sprach Merkur-Raphael ... : Ita Wegman beschreibt in einem Ihrer Notizbücher (s. J. E. Zeylmans van Emmichoven »Wer war Ita Wegman», Band 2, S. 216) wie sie an Rudolf Steiner kurz vor seiner Erkrankung im September 1924 mit der Frage herantrat: »Können wir nicht eine Mysterienmedizin begründen? [S.217 lautet die Frage: >Ist es nicht möglich, eine medizinische Mysterienschule zu begründen?>] Seine Antwort war: Das geht nicht so einfach, das muß von der geistigen Welt gewollt sein und Menschen müssen da sein, die es empfangen wollen. Nach einiger Zeit [S. 217: Wir machten dann einen ganz kleinen Anfang, wa'i leider nicht durchgeführt werden konnte, weil Rudolf Steiner den physischen Plan verließ und später doch die Reife nicht da war für ein solches tief esoterisches Vorgehen. Wenn ich dieses erzähle, so meine ich nicht, daß wir das, was einmal war, wieder fortsetzen könnten. Das iSt nicht möglich, aber doch haben wir alle die Sehnsucht nach einer Mysterienmedizin . . . » -
In der Ansprache an die Mediziner, Dornach, 18. September 1924, in GA 318 ist folgender Hinweis auf diesen
310 Im Herzen wohnet . . . : Vgl. den Aufsatz von Ita Wegman «Die Schwesternschule in Dornach» im «Nachrichtenblatt» vom 10. Mai 1925: Demnach ging die Anregung zu einem Zusammenschluß der Krankenschwestern von Rudolf Steiner aus. Seine Absicht, die Schwesternschule mit einem Vortragskurs selbst zu eröffnen, ließ sich jedoch nicht mehr realisieren.
311 Im Geiste leben ...: Die zu dem Spruch gehörende Stelle aus dem Brief an Paul
Klein lautet: «... In Ihrer spirituellen Lebensiage - das sage ich Ihnen freundschaftlich - hat man nötig das Verhältnis des eignen Selbst zur geistigen Welt als den Ersten, den höchsten Lebensinhalt für sieh selber anzusetzen. Ich meine damit nicht etwa nur ein Seherverhältnis, sondern auch das mystisch-religiöse, durch den lebendigen Christus vermittelte Verhältnis. Dieses Verhältnis muss so fest gefühlt werden, dass es wie die Sonne des Lebens ist, der gegenüber alles andre - wenn auch wohlberechtigt - doch ein planetarisches Wesen hat. / Im Geiste leben . . . / In solcher Gesinnung findet sich, wem vorbestimmt, dem Geiste auf Erden eine Stätte zu bereiten
313 Im Gefüble der Bedürftigkeit . Wegen der Ähnlichkeit in Inhalt und Gestaltung des Notizblattes mit der Meditation »Zu dir Träger des Weltenwortes . . . »für Pfarrer Paul Klein ist es sehr wahrscheinlich, dass es sich hier um eine Vor-stufe für diese Meditation handelt.
316 Bewusstsein erfüllet ...: Im Entwurf Archiv-Nr. 3589a lauten die Zeilen 7 und 8:
»Ich sehe Sonnengeist und Mondenseele / Ich spreche Gottesworte zu Erdenohren»
322 In dem was herübergekommen war . . . : Die Stelle aus der Vortragsnachschrift ist von Marie Steiner für die Rezitation leicht redigiert.
330 Im Urbeginne war . . . : Der hier wiedergegebene Text, Verse 1-18, erscheint vollständig zum ersten Mal im V. Hamburg, 22. Mai 1908, in «DasJohannes-Evangelium», GA 103.
Früher, 1906, wurden die Verse 1-14 im gleichen Wortlaut - auch schon mit den Einfügungen in Klammern - gegeben im V. München, 27. Oktober 1906, in «Kosmogonie«, GA 94.
Noch früher, 1904, wurden die Verse 1-14 zum ersten Mal, im gleichen Wortlaut - aber ohne die Einfügungen in Klammern -, gegeben in dem bisher ungedruckten Vortrag Berlin, Ii. Juli 1904, wofür die handschriftliche Aufzeichung Archiv-Nr. 3477-78 erhalten ist.
334 Im Urbeginne ist die Erinnerung . . . : Im Erstdruck des V. Pforzheim, 7. März
1914, (Dornach 1930) lautete nach der damals vorliegenden Nachsehrift die erste Zeile: »Im Urbeginne lebt er», (ebenso in der Ausgabe der «Wahrspruchworte« von 1935). Es beruhte dies auf einem Übertragungsfehler des Stenographen, der seine Abkürzung falsch gelesen hat. Andere, jedoch erst später ins Archiv gekommene Nachsehriften haben diese Zeile richtig.
341 Das esoterische Vaterunser: Nach Marie Steiner (Antwortbrief vom 4. Juli 1938 auf eine entsprechende Anfrage) wurde dieses Gebet von Rudolf Steiner bezeichnet als »das esoterische Vaterunser oder das Vaterunser der Apostel». Eine Handschrift von ihr (NB 5) trägt die Überschrift »Das esoterische (Apostel-) Vater Unser». Es sei nur einem ganz kleinen Kreis gegeben worden. Einige im Rudolf Steiner-Archiv vorliegende handgeschriebene Texte von Angehörigen der Esoterischen Schule 1904 bis 1914 weisen darauf hin, daß der »ganz kleine Kreis» im Zusammenhang dieser Schule gewesen sein muß.
Eine Originalhandschrift von Rudolf Steiner liegt nicht vor. Möglicherweise hat es auch nie eine gegeben, da alle überlieferten Texte, sogar die in der Handschrift Marie Steiners, geringfügige Abweichungen aufweisen. In allen fehlt aber eine Bitte. Hierzu berichtete der Holländer Cornelius E. dc Jong am 14. Januar 1965 in einem Brief an Edwin Froböse, der sich damals um Aufklärung über die Herkunft des Textes bemühte, Folgendes: Er habe am 20. Februar 1913 Frau Paula van Deventer in Arnheim besucht. Gleichzeitig erschien auch Fräulein
A. Roelofs, die, aus Berlin kommend, mitteilte, daß Rudolf Steiner und Fräulein v. Sivers (Marie Steiner) während der vom 18.-29. März bevorstehenden Veranstaltungen in Den Haag im Hause Knottenbelt wohnen würden. Wörtlich heißt es weiter: «Als Nächstes dann übergab Frl. A. Roelofs einen Zettel an Frau van Deventer, die diesen nach Lesung mir überreichte. Als ich den Zettel nach aufmerksamem Durchlesen an Frl. A. Roelofs zurückgab, machte ich die Bemerkung: Da fehlt ja eine Zeile! - Nachdem Zweifel, Konsternierung, in Zustimmung übergegangen - die Tatsache war ja nicht zu leugnen, machte ich auf die Frage hin: Was tun? den Vorschlag, Frl. Alex Knottenbelt zu bitten, Dr. Steiner, der ja bald eine Weile im Hause Knottenbelt wohnen würde, persönlich zu fragen nach dem . So geschah es. - Erst gegen Ende jener Haager Zeit erhielt ich die (quasi) fehlende Zeile von Frau P. van Deventer. Als ich sie dabei nach dem Genauen fragte, das sich zugetragen hatte, erfuhr ich genau Folgendes: Eines Nachmittags, als Dr. Steiner mit Frl. v. Sivers die Halle betrat, fertig angezogen um das Haus zu verlassen, war Fräulein Alex Knottenbelt an Dr. Steiner herangetreten, hatte ihm den Zettel gegeben und ihn entsprechend gefragt. Daraufhin schrieb er ohne weiteres die sechste Zeile hinzu; während Frl. v. Sivers den Augenblick neben ihm wartete. - Dies ist der Hergang des Ganzen, den ich ebenso klar im Gedächtnis habe wie vieles mir wichtige.» Allerdings hätte der Zettel mit der eingefügten Zeile nicht mehr aufgefunden werden können.
Rudolf Steiner selbst scheint sieh über die fehlende Zeile nicht weiter geäußert zu haben. Zum einen wurde die Esoterische Schule ja schon Mitte 1914 eingestellt; zum andern war er anwesend, als im Jahre 1920 der christ-katholische Pfarrer Hugo Schuster bei zwei Bestattungsfeiern für Anthroposophinnen, die, wie er selber, dieser Schule angehört hatten, in das Ritual außer dem üblichen Vaterunser noch dieses esoterische Vaterunser einfügte. Nach der stenographischen Mit-schrift entsprach der Wortlaut dem aus der Esoterischen Schule und zwar der offenbar ursprünglichen Form. In dieser beginnt nämlich die Zeile «Den Versueher lässest du nicht . . . » mit »Mara, den Versucher, lässest du nicht...«. Den indischen Ausdruck »Mara» ersetzte Schuster durch »Satan, den Versucher. . . ». Ob dies mit oder ohne Wissen Rudolf Steiners geschah, ist nicht bekannt.
Die Quelle für den Wortlaut der 6. Zeile, der S. Bitte, ist somit einzig dc Jong, der in seinem zitierten Brief noch bemerkt: «Wenn verschiedentlich und allerorts der Text mir angeboten wurde, dann habe ich die Zeile 6 hinzugefügt!«
Nach einer Notiz von Edwin Froböse, Schauspieler und Mitglied des von Marie Steiner ausgebildeten Sprechchor-Ensembles der Goetheanum-Bühne, wurde von ihr dieser Vaterunser-Text in den Jahren nach Rudolf Steiners Tod mit dem Sprechchor gearbeitet: «Er wurde bei ganz besonderen Anlässen gesprochen.» Dafür hat sie sich offenbar den Text auf einem besonderen Blatt (Handschrift
Notizblatt A 5367) aufgeschrieben, aus dem ersichtlich ist, daß sie sich der fehlenden S. Bitte bewußt gewesen sein muß, aber den Wortlaut nicht zur Verfügung hatte. So wurde es vom Chor ohne diese Bitte gesprochen, weshalb auch Edwin Froböse sie nicht kannte.
Zum Wortlaut: Da es keine Originalhandschrift Rudolf Steiners gibt, ist der Wortlaut so wiedergegeben, wie er den allermeisten Vorlagen entspricht. - Varianten dazu: Einige handschriftliche Vorlagen (vermutlich die zeitlich frühesten, von Marie Steiner und anderen Mitgliedern der Esoterischen Schule) haben sowohl am Anfang wie am Schluß noch: «Aum Amen». Außerdem beginnt die Zeile »Den Versucher mit «Mara, den Versucher. . . » und statt «denn der Versucher Ist nur . . . » heißt es: «denn Mara ist nur . - Weitere ganz geringfügige Varianten dürften lediglich auf Abschreibveränderungen im Laufe der Zeit zurückgehen: 2. Zeile: »lobgepriesen»; 3. Zeile: «in unseren Lebensläufen»; 4. Zeile: »in unser innerstes Wesen»; S. Zeile: »gibst du uns»; 6. Zeile: «Lasse Ausgleich sein unser Erbarmen an Menschen für die Schuld, der wir in unseremWesen verfallen» (fraglich, da keine andere Quelle als de Jong bekannt); 7. Zeile, nur Version Schuster: «Satan, den Versucher. . . denn Satan ist nur Schein . . . ».
342 Das gotische Vaterunser: Dieses Vaterunser aus der Bibelübersetzung des gotischen Bischofs Wulfila (Ulfilas, 310-383), wurde von Rudolf Steiner im Vortrag Dornach, 15. Mai 1921 in »Die Naturwissenschaft und die weltgeschichtliche Entwicklung der Menschheit seit dem Altertum«, GA 325, vorgetragen. In seinem Notizbuch 96 zu diesen Vorträgen befindet sich nur der gotische Text, die deutsche Übertragung entstand während des Vortrages. Der diesbezügliche Teil des Vortrages lautet:
»Und wir verspüren und empfinden dieses geistige Frühelement am intensivsten, wenn wir das Buch in die Hand nehmen, das uns als altes gotisches Denkmal geblieben ist: die Bibelübersetzung des Wulfila. Und wenn wir ein Empfinden dafür haben, den Geist dieser Bibelübersetzung auf unsere Seele wirken zu lassen, erscheint es merkwürdig, wie das Vaterunser zum Beispiel aufgebaut wird in Resten [der verfallenden alten Kultur] aus all den Wirrnissen heraus, für die der Augustinus ein tonangebender Geist ist. Und das Vaterunser tönt uns entgegen aus der Bibelübersetzung des Wulfila, die nun in ihrem Duktus ganz aus einem urelementaren sozialen Leben heraus, aus dem arianischen Christentum im Gegensatz zu dem athanasischen Christentum des Augustinus, gefaßt ist.
Ja, vielleicht mehr als an irgend etwas anderem können wir an diesem Duktus der Wulfila-Bibelübersetzung empfinden, welcher Geist, ich möchte sagen, welcher heidnische Geist da lebt, der aber eben vom Christentum ganz intensiv durchsetzt wird, allerdings von dem arianischen Christentum. Wenn man alle Einzelheiten dabei berücksichtigt, kommt man darauf, welcher Geist darinnen lebt, in diesem einfachen Goten Wulfila, der die Bibel übersetzte. Man muß nur die Dinge mit Empfindung betrachten. Diesen von Osten herüberziehenden, die römische antike Bildung in ihrem Niedergange ersetzenden barbarischen Massen, tönt etwas nach, was wunderbar lebt, richtig innerlich lebt als Geistesleben, als gotisches Geistesleben, was in dem großen Lehrer der Goten, bei Wulfila etwa lebte in seiner Art, das Vaterunser zu beten:
Atta unsar thu in himinam,
Veihnai namo thein.
Qimai thiudinassus theins.
Vairthai vilja theins, sve in himina jah ana airthai.
Hlaif unsarana thana sinteinan gif uns himma daga.
Jah aflet uns thatei skulans sijaima, svasve jah weis afletam thaim skulam unsaraim.
Jah ni briggais uns in fraistubnjai, ak lausei uns af thamma ubilin;
Unte theina ist thiudangardi jah mahts jah vulthus in aivins. Amen.
Wir empfinden Dich droben in geistigen Höhen, Allvater der Menschen.
Geweihet sei Dein Name.
Zu uns komme Dein Herrschaftsgebiet.
Es walte Dein Wille, so wie im Himmel, also auch auf der Erde.
Und wir müssen richtig fühlen, was darin ausgedrückt ist. Der Mensch, der so das Vaterunser übersetzte, der empfand etwas Ursprüngliches, und er empfand im Grunde so, wie diese Heiden alle empfunden haben: in geistigen Höhen den all-erhaltenden Menschheitsvater, den man sich so vorstellte, wie ihn ein altes Hell-sehen vorstellen ließ, den man sich im Grunde genommen vorstellte als den König, den unsichtbaren, übersinnlichen König, der die Herrschaft führt wie kein irdischer König. Ihn sprach man als König unter den freien Goten an und bekundete das, indem man sagte: >Atta unsar thu in himinam.Geweihet sei Dein Name.< Mit dem Namen selbst verstand man - man vergleiche das nur mit den alten Sanskritbedeutungen - die Wesenlieit, wie sie sich ausdrückt, wie sie sich offenbart nach außen, so wie sich der Mensch in seinem Leibe offenbart. Unter dem Herrschaftsbereich verstand man dasjenige, was in der Macht lag, gewissermaßen in der Gewalt, die befehligen konnte über ihr Gebiet: Unter dem Willen verstand man nämlich dasjenige, was als Geist die Macht und den Namen durchglänzte. Und so sah man hinauf und sah im Geist der übersinnlichen Welten die dreifach waltende Geistigkeit. Zu ihr erhob man sich, und dann sagte man: >Jah ana airthai. Hlaif unsarana thana sinteinan gif uns himma daga.> Geradeso sei es auf der Erde, nämlich: Wie sei es auf der Erde? So wie Dein Name, das, wodurch Du Dich nach außen offenbaren willst, wie der geweiht sein soll, so möge das, was sich in uns nach außen offenbart, das, was alltäglich sich erneuern muß, das möge so durchleuchtet sein. - Man muß nur verstehen, was in dem alten gotischen Wort >Gib uns heute unser tägliches BrotHlaif< heißt: Lasse, wie wir Deinen Namen als den Leib gelten lassen, lasse so unseren Leib werden, daß
er täglich so sein kann durch seine Nahrung, durch das, was er im Stoffwechsel aufnimmt.
Und wie dann übergegangen wird zu dem Herrschaftsbereich, der da walten soll von übersinnlichen Welten, so wird übergegangen zu demjenigen, was unter den Menschen in der sozialen Ordnung waltet. Da sind die Menschen einander so gegenüberstehend, daß nicht der eine des anderen Schuldner ist. Dieses Wort Schuld lebt unter den Goten so, daß es das reale Schuldigwerden bedeutet, sowohl im Moralischen wie im Physischen, im sozialen Leben gegenüber dem anderen Menschen, das ihm Schuldigsein bedeutet.
Damit war man also übergegangen, wie man vom Namen übergegangen war in den Herrschaftsbereich, also vom Körperlichen zum Geiste - im Übersinnlichen bedeutet der Name ungefähr das Körperliche -, wie man übergegangen war von dem Seelischen zu dem Herrschaftsbereich, so ging man über von dem Äußerlich-Leiblichen zu dem, was seelisch ist im sozialen Leben, und dann zu dem eigentlich Geistigen: >Laß uns nicht verfallenJah aflet uns thatei skulans sijaima, svasve jah veis afletam thaim skulam unsaraim.> Das heißt: >Laß uns nicht verfallen in dasjenige, was aus unserem Leibe heraus unseren Geist in Finsternis bringt, sondern erlöse uns von den Übeln, die unseren Geist in Finsternis bringen>: >Jah ni briggais uns in fraistubnjai, ak lausei uns af thamma ubilin> - - die aber entstehen, wenn man zu stark mit dem Geiste in das Leibliche hinein verfallen würde.
Also im zweiten Teile wird im Grunde genommen ausgedrückt: es soll auf Erden im sozialen Leben solche Ordnung sein, wie oben im Himmel in der geistigen Höhe. Und dann wird noch einmal bekräftigt: Wir wollen eine solche geistige Ordnung hier auf Erden anerkennen:
Allvater, dessen Name die äußere Leiblichkeit des Geistes bildet, dessen Herrschaftsbereich wir anerkennen wollen, dessen Wille walten soll, Du, Du sollst auch das Irdische durchdringen, so daß wir unseren Leib täglich werden sehen, neu entstehen sehen gewissermaßen durch die irdische Ernährung. Daß wir im sozialen Leben nicht einer Schuldner des anderen werden, daß wir uns als gleiche Menschen gegenüberstehen. Daß wir nicht mit dem Geistig-Leiblichen verfallen, daß wir die Trinität des irdischen sozialen Lebens anknüpfen an das Überirdische; denn das Übersinnliche soll herrschen, soll Kaiser und König sein. Nicht ein Sinnliches, nicht ein Persönliches auf Erden, das Ubersinnliche soll herrschen.
Denn nicht ein Ding, nicht ein Wesen hier auf Erden, sondern Dein ist der Herrschaftsanspruch, Dein ist das Machtrecht, Dein ist die Offenbarung als Licht, als Glanz, als allwaltende soziale Liebe.
Das ist in einer dreifachen Art ausgedrückt diese Trinität im Übersinnlichen, wie sie eindringen soll in die sinnliche soziale Ordnung. Und noch einmal, zum Schluß, ist das bekräftigt, indem zugesprochen wird: Ja, wir wollen es so im sozialen Leben haben, daß da die dreifache Ordnung sei wie oben bei Dir: denn Dein ist der Herrschaftsanspruch, Dein ist das Machtrecht, Dein ist die Offenbarung:
Das ist es, was da diesen Goten nachklang, das ist es, was im Hintergrunde
waltete, was wie ein Naturhaftes jetzt heraufkam, nachdem die alte Kultur zu Ende gegangen war. Und aus dem, was da als Naturhaftes heraufgekommen ist, was dann heruntergezogen ist, sich vermischt hat mit dem Bäuerlichen, von dessen Vorstellungen die Geschichte eigentlich so gut wie nichts verzeichnet, was da sich herausbildete, nachdem im 4. nachchristlichen Jahrhunderte abgeglommen ist die alte antike Kultur, an dem, was sich historisch dem Blicke bis zum Beginn des 15. Jahrhunderts entzieht, an dem hat sich dann entzündet, was sich erst langsam, dann aber im 19. Jahrhundert immer schneller so entwickelte, daß es zu dem großen geistigen Umschwung führte, den wir heute charakterisiert haben.»
344 Ansprache zur Grundsteinlegung des Dornacher Baues: Diese im Anschluss an die feierliche Handlung der Grundsteinlegung, und zwar ganz im Duktus einer esoterischen Stunde, gehaltene Ansprache hat Marie Steiner in »Aus den Inhalten der Esoterischen Schule« veröffentlicht. Der Text der Ansprache ist - wenn auch nur lückenhaft - zufällig dadurch erhalten geblieben, dass ein der Stenographie kundiger Teilnehmer, Rudolf Hahn, unter den ungünstigsten Bedingungen - bei schlechtem Wetter und Fackelbeleuchtung, denn die Feier fand Ende September von ca. 18.30 bis ca. 20.30 in der Baugrube statt - auf dem Rücken eines Nebenstehenden nachzuschreiben versuchte.
348 Als Erstes des Fünften Evangeliums: Am übernächsten Tag nach der Grundsteinlegung reiste Rudolf Steiner nach Oslo, um dort den geplanten Vortragszyklus «Aus der Akasha-Forschung - Das Fünfte Evangelium» (GA 148) zu halten. In den Vorträgen vom S. und 6. Oktober sprach er ausführlich über das makrokosmische Vaterunser.
349 gedankenkräftig auch noch dann . . . : Schlussworte des vierten Dramas «Der Seelen Erwachen«, in «Vier Mysteriendramen«, GA 14.
PERSONENREGISTER
#G268-1998-SE377 Seelenübungen Band II Mantrische Sprüche
#TI
PERSONENREGISTER
#TX
Namen, die nur in den Hinweisen (H) oder im Register (R) erscheinen, haben zusätzlich die Seitenzahl des Spruches zu dem sie gehören.
Anderson, Emilie 137
Arenson, Adolf 387 R (zu S.203>
Baravalle, Hermann von 368 H (zu S.274)
Baumann-Dollfus, Elisabeth 368 H (zu S. 274)
Baumann, Paul 368 H (zu S.274)
Bemmelen, Daniel van 99
Benkendörfer, Clarita 185
Benkendörfer, Eugen 368 H (zu S.274)
Bergsma, Frau C.A. 164
Björklöf, Matilda 207
Blieffert, Hans 27
Bockholt, Margarete 218, 369 H (zu S. 309)
Boer-Gerlach, Johanna dc 78
Boos, Roman 367 H (zu S.257)
Boy, Christoph 368 H (zu S.274)
Brandis, Alma von 39
Breitenstein, Julius 54
Bürgi, Lucie 55, 59, 60, 70, 149, 226, 366 H (zu S.249)
Cayley-Robinson, Theodora 216
Colazza, Giovanni 40, 147, 400 R (zu S.281)
Corré, Monsieur 210
Courtney, Ralph 387 R (zu S.288)
Cull, Edith Rose 82, 384 R (zu S.282)
Daeglau, Auguste 38, 148
DelMonte, José 368 H (zu S.274)
Deventer, Paula van 371 H (zu S.341)
Düberg, Clara 368 H (zu S.274)
Ege, Miriam 179
Elsässer geb. Römer, Maria 156
Fahre, Antoinette 51, 394 R (zu S.277)
Fels, Alice 397 R (zu S.179)
Ferreri, Charlotte 75
Fiechter, Nik 171
Flotow, Friedrich Wilhelm von 166
Fruhöse, Edwin 371 H (zu S.341)
Gerner, Franz 227
Gétaz, Emma 134,146
Geyer, Johannes 368 H (zu S.274)
Glas, Norhert 369 H (zu S.309)
Gneiting-Zimmermann, Wilhelm 32
Grosheintz, Emil 366 H (zu S.249)
Grosheintz-Rohrer, Lina 230, 231
Grunelius, Andreas von 166
Grunelius, Elisaheth von 368 H (zu S.274)
Grunelius, Helene von 296
Gumppenherg, Emmy von 366 H (zu S.249)
Gunnarsson, Anna Wager 54
Guthrod, Rolf 162
Gygax-Kraft, Yvonne 91
Hahel, Karl 72
Hachler, Martha 368 H (zu S.274)
Hahn, Herbert 368 H (zu S.274)
Hahn, Marie 215
Hahn, Rudolf 144, 215, 375 H (zu S.344)
Hamburger, Emil 388 R (zu S.190)
Hamburger, Hilde 150
Harder, Hugo 410 R (zu S.25)
Hauek, Hedwig 368 H (zu S.274)
Hausser, Konradin 368 H (zu S.274)
Hering, Walter 45, 59
Heydebrand, Garoline von 368 H (zu S.274)
Heydebrand, Gertrud und Wilhelm von 206
Hirter-Weber, Marie 366 H (zu S. 249)
Holz, Klara-Ruth 62
Hugentobler, Jakob 391 R (zu S. 177)
Hupkes-Wegman, Charlien 109, 110
Jong, Cornelius E. de 371 H (zu S. 341)
Kaiser, Marie 36
Kalckreuth, Gräfin Pauline von 366 H (zu S. 249)
Kändler, Max 55
Karstens, Suse 186
Killian, Robert 368 H (zu S.274)
Kinkel, Alice 287
Klein, Paul 311, 314, 370 H (zu S. 313)
Knauer, Ilse 369 H (zu S. 309)
Knottenbelt, Alex 371 H (zu S. 341)
Kober, Ernst 151
Kolisko, Eugen 368 H (zu S. 274), 369 H (zu S. 309)
Kraul, Martha 68
Krüger, Friedrich 150
Kühn, Hans 368 H (zu S.274)
Kühner, Karl 394 R (zu S. 194)
Kürzdörfer, Robert 222
Lämmert, Julie 368 H (zu S.274)
Lanerari 173
Lehmann, Helene 24
Leinhas, Emil 368 H (zu S. 274), 393 R (zu S. 192)
Lcrchenfeld, Graf Otto von 366 H (zu S. 249)
Leuthel, Anna 208
Lewis, Edith Brend 121
Linde, Herman 366 H (zu S. 249)
Linnhoff, Hedwig 176
Machesini, Frau 173
Maier, Elisabeth 152
Maier, Rudolf 368 H (zu S.274)
Maryon, Edith 78, 86, 219
Mazzarelli, Aleibiade 159, 390 R (zu S. 134)
Meebold, Alfred 120
Meyer, Rudolf 81, 81, 206
Mirbach, Leonie von 368 H (zu S.274)
Mitscher, Fritz 209
Mitscher, Käthe 407 R (zu S. 209)
Mletzko, Else 61
Möller, Elsa 37
Molt, Berta 368 H (zu S.274)
Molt, Emil 368 H (zu S.274)
Moltke, EIiza von 199
Moltke, Helmuth von 363 H (zu S. 199)
Monges, Henry B. 33, 100
Motzkus, Clara 15, 16
Mücke, Johanna 25, 25,108
Noss, Gertrud 209
Olivier, Louis 184
Olsen, Hans 160
Osmond, Dorothy 82
Peipers, Felix 366 H (zu S. 249)
Peralté, Lotus 142
Pethick, Dorothy 368 H (zu S. 282)
Piomelli, Guiseppe 395 R (zu S. 279)
Piza, Moriz 26
Plineke, Violetta 368 H (zu S.274)
Ploetz, Margarete von 26
Polzer-Hoditz, Graf Ludwig und Gräfin Bertha 286
Pozzo, Alexander und Natalie 396 R (zu S. 141). 409 R (zu S. 138)
Pyle, William Seott 219
Rebmann, Otto und Anna 38
Reebstein, Helene 235
Rennit, Ellen 63
Renwald, Frau 102
Rihouét-Coroze, Simone 102
Roberts, Mrs. 158
Röchling, Helene 197, 199, 400 R (zu S. 285)
Röhrle, Edith 368 H (zu S.274)
Römer, Olivia 153
Römer, Oskar 397 R (zu S. 156)
Rommel, Helene 368 H (zu S.274)
Röschl, Maria 368 H (zu S.274)
Rosenkrantz, Baron Arild 69
Rosenkrantz, Baronin Tessa 178
Ruhtenberg, Wilhelm 368 H (zu S.274)
Sachsen-Altenburg, Erbprinz Georg-Moritz von 73
Samweber, Anna 368 H (zu S. 289)
Sauerwein, Jules 394 R (zu S. 283)
Sehiekler, Eberhard 369 H (zu S. 309)
Schieb, Marie 366 H (zu S. 249)
Schjelderup, Kristian 80
Schliephak-Utter, Lina 47
Schmid, Carl 366 H (zu S. 249)
Schreiber, Wilma 182
Schrötel. Maria 183
Schubert, Karl 368 H (zu S.274)
Schuster, Hugo 364 H (zu S. 215)
Schwebich, Erich 368 H (zu S.274)
Seiler, Franz 20
Selling, Wilhelm 119
Sivers, Marie von 366 H (zu S. 249)
Stein, Friedrich 211, 236
Stein, Hermine 211
Stein, Walter Johannes 167, 169, 368 H (zu S.274)
Stein-v. Baditz, Nora 368 H (zu S.274)
Steiner, Johann 235
Steiner, Marie 71, 101, 111, 368 H (zu S. 274), 402 R (zu S. 255)
Stinde, Sophie 237, 366 H (zu S. 249)
Stockmeyer, Familie 243
Stoekmeyer, Karl 368 H (zu S.274)
Strauch-Spettini, Maria von 21
Stryezek, Paula 205
Stückgold, Felicitas 154
Stumpe, Frau 172
Thurnheer, Emmy 171
Toepell, Rudolf 57
Trapeinikov, Trifon Georgiewitsch 62
Treichler, Rudolf 368 H (zu S.274)
Trinchero, Pater Giuseppe 104
Turgenieff, Assja 65, 367 H (zu S. 252)
Uehli, Ernst 368 H (zu S.274)
Uhland, Maria 368 H (zu S.274)
Unger, Carl 366 H (zu S. 249), 368 H (zu S. 274 )
Veltheim-Ostrau, Hans Hasso von 122
Vreede, Elisabeth 273
Wagner, Anna 205
Wagner, Günther 363 H (zu S. 205)
Wagner, Otto 74
Walberg, Clara 192
Waller, Marie Elisabeth 44
Walter, Hilma 369 H (zu S. 309)
Wasteneys, Julia Marianne 82
Wegman, Ita 97, 369 H (zu S. 309>
Weippert, Emil 368 H (zu S.274)
Wendel, Karl 61
Wiese, Georga 233
Wolffhügel, Max 368 H (zu S.274)
Zbinden, Hans Werner 113
Zeissig, Alfred 363 H (zu S. 202)
Zeylmans van Emmichoven, Ingeborg 163
Zeylmans, Frederik Willem 369 H (zu S. 309)
Zoeppritz, Rudolf 368 H (zu S.274)
Literatur
- Rudolf Steiner: Mantrische Sprüche. Seelenübungen Band II, 1903 – 1925, GA 268 (1999), ISBN 3-7274-2680-2 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
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