GA 268

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Vorbemerkungen der Herausgeber

#G268-1998-SE007 Seelenübungen Band II Mantrische Sprüche

#TI

Vorbemerkungen der Herausgeber

#TX

Der vorliegende Band «Mantrische Sprüche - Seelenübungen II» ist der dritte und letzte der Bände, in denen die Spruchdichtun gen Rudolf Steiners gesammelt sind, sich anschließend an «Wahrspruchworte» und «Seelenübungen I». Diese drei Bände umfassen alle Wahrsprüche und Meditationen, die aus ihrem Entstehungskontext herausgelöst wiedergegeben werden können.

Der Band besteht aus drei Teilen. Der erste Teil enthält mantrische Sprüche, die für einzelne Personen entstanden sind. Einige dieser Sprüche sind nur deshalb erhalten, weil Rudolf Steiner die Entwürfe in seinen Notizbüchern aufgezeichnet hat, während die abgegebenen Endfassungen verloren zu sein scheinen. Deshalb ist nicht immer mit Sicherheit festzustellen, ob ein bestimmter Entwurf auch wirklich ver­wendet wurde. - Im allgemeinen sind die Vorlagen in Rudolf Steiners Handschrift. Einige Vorlagen jedoch sind nur als Abschriften überlie­fert, von denen nur solche aufgenommen wurden, die mit ziemlicher Sicherheit authentisch sind.

Im mittleren Teil sind zum ersten Mal vollständig und in zeitlicher Reihenfolge die Mantren zusammengefaßt, die für anthroposophische Arbeitszusammenhänge gegeben wurden. Sie lassen erkennen, daß es für Rudolf Steiner ein tiefes Anliegen gewesen sein muß, auch für exoterisch-esoterische Ereignisse, wie zum Beispiel Grundsteinlegun-gen, geisteswissenschaftliche Wahrheiten in mantrische Spruchformen zu verdichten. - Der letzte Teil schließlich enthält freie Übertragungen von Texten aus dem Alten und Neuen Testament.

Die meisten Originale befinden sich im Rudolf Steiner-Archiv; eine Reihe von Photokopien wurden vom Goetheanum-Archiv und der Ita Wegman-Nachlaßverwaltung zur Verfügung gestellt. Ihnen, sowie vielen Persönlichkeiten, die einzelne Originale oder Photokopien in das Rudolf Steiner-Archiv gegeben haben, sei hiermit gedankt.

Für eine Einführung in den Entstehungs-Hintergrund und die Bedeutung der Spruchdichtungen Rudolf Steiners sei auf die in den oben erwähnten Bänden gegebenen Darstellungen verwiesen, da es sich hier um einen Folgeband handelt.

Man müßte viele Bücher schreiben, wollte man den ganzen Sinn dieser Sprüche ausschöpfen, denn darinnen ist nicht nur jedes Wort bedeu­tun gsvoll, sondern auch die Symmetrie der Wor­te, die Art, wie sie verteilt sind, die Steigerungen, die darinnen liegen und noch vieles andere, so daß nur langes geduldiges Hingeben an die Sache das Darinnenliegende erschöpfen kann.

Rudolf Steiner, 1907, GA 284

Solche Sprüche sind nicht durch die Willkür einer Persönlichkeit ersonnen, sondern sie sind heraus-geholt aus der geistigen Welt. Viel mehr ist deshalb in ihnen enthalten, als man gewöhn/ich glaubt. Und man denkt dann richtig über sie, wenn man voraussetzt, daß man ihren Inhalt nie ganz ergrün­den kann, sondern immer mehr in ihnen finden kann, je mehr man sich in sie vertieft.

Rudolf Steiner, 24.10.1905, GA 266/1

Ich bemerke, daß solche Sprüche immer von dem Charakter sind, der manchmal dem rein gram­matischen Bau Schwierigkeiten macht, daß sie aber eben aus der geistigen Welt heraus gegeben sind zu dem Ziele, dem sie dienen sollen.

Rudolf Steiner, 19.1.1915, GA 157

MANTRISCHE SPRÜCHE UND MEDITATIONSSÄTZE

#G268-1998-SE009 Seelenübungen Band II Mantrische Sprüche

#TI

I

MANTRISCHE SPRÜCHE

UND MEDITATIONSSÄTZE

Nach Niederschriften und Notizbüchern

in zeitlicher Reihenfolge

11

SEELENUBUNGEN

#Bild s. 11

12

MEDITATION

#TX

Frage: Du strebst nach Selbsterkenntnis? Wird dein sogenanntes Selbst für das Ganze der Welt morgen mehr bedeuten als heute, wenn du es erkannt hast?

Erste Antwort: Nein, wenn du morgen nichts anderes bist als heute, und dein Erkennen von morgen nur dein Sein von heute wiederholt.

Zweite Antwort: Ja, wenn du morgen ein anderer bist als heute, und dein neues Sein von morgen die Wirkung deines Erkennens von heute ist.

Juli 1903

MEDITATION

Wer den Weltengeist leugnet, weiß nicht, dass er sich selbst leugnet. - Ein solcher aber begeht nicht bloß einen Irrtum, sondern er versäumt seine erste Pflicht:

selbst aus dem Geist heraus zu wirken.

September 1903

13

Der Mensch ist ein Schauplatz, auf dem sich Ewiges und Vergängliches begegnen - sein Erkennen ist ein Erfahren des Ewigen, für das er selbst Erkenntnisorgan ist - sein Handeln ist Handeln des Ewigen, für das er selbst nur der Vermittler ist - Verstehe daher:

I. Du bist des Urgeistes Auge -

Er sieht durch dich sein Schaffen.

II. Du bist des Urgeistes Hand -

Er schafft durch dich seine Schöpfung.

ca. 1903 Notizblatt

14

Schreitend bewegst du durch des Denkens Macht dich auf den Fluten des Sonderseins und folgst sieben Richtkräften unter der Wahrheit Führung; Lust zieht dich hinab, die Richtkräfte stellend in des Unglaubens Gewalt; Geist zieht dich hinan, die sieben hebend zu der tönenden Sonne.

#Bild s. 14

15

1. In dem Sondersein entdecke das Gesetz:

denn das Gesetz wob der erste der Sieben in den Stoff.

2. In der Bewegung entdecke das Leben:

denn das Leben goß der zweite der Sieben in den Stoff.

3. In dem Verlangen entdecke die Person:

denn die Person prägte der dritte der Sieben in den Stoff.

4. In dem Gedanken entdecke dich:

denn dem Ich schenkte der vierte der Sieben sein Selbst.

5. In deinem Verlangen entdecke die Entsagung:

denn durch die Entsagung opferte sich der fünfte der Sieben,

auf dass du Selbst seiest.

6. In deiner Bewegung entdecke die selige Ruhe:

denn die selige Ruhe opferte der sechste der Sieben,

auf dass du als Selbst lebend dich bewegst.

7. In deinem Sondersein entdecke dein ewiges Gesetz:

denn als ewiges Gesetz hat der siebente der Sieben dein

Selbst in Sonderheit geschaffen, und wird es als ewiges

Gesetz aus der Sonderheit führen.

Für Clara Motzkus Notizbucb 1903

16

Aum - Vereinige dich, oh meine Seele

mit der Weisheit, die ich ehre,

und die alles durchströmt, aus

der alles kommt, und zu der alles

geht; ich rufe sie an, auf dass ihr

Licht mich führe,

Aum - Vereinige dich, oh meine Seele

mit der Liebe des Alls, die ich

ehre, und die alles durchströmt,

aus der alles kommt, und zu

der alles geht; ich rufe sie an, auf

dass ihr Licht mich führe.

Aum - Vereinige dich, oh meine Seele

mit dem Ursein, das ich ehre,

und das in allem ist, aus dem

alles kommt, und zu dem alles

geht; ich rufe es an, auf dass sein

Licht mich führe.

17

Aum - Erleuchte Du, oh Ursein,

meine Seele, die Dich ehrt,

die von Dir kommt, und zu Dir

geht; sie ruft zu Dir, auf

dass sie von Dir geführt werde.

Aum - Erleuchte Du, oh Liebe des Alls,

meine Begehrungen, dass sie

Dich ehren, dass sie von Dir

kommen, und zu Dir gehen;

sie sollen Dich anrufen, auf dass

sie von Dir geführt werden.

Aum - Erleuchte Du, oh Weisheit,

mein Leben, dass es Dir lebe,

dass es von Dir komme, und zu

Dir gehe; es soll Dich anrufen,

auf dass es von Dir geführt werde.

Für Clara Motzkus

1903

18

Der Wahrheit Same liegt in der Liebe;

der Liebe Wurzel suche in der Wahrheit -

so spricht dein höheres Selbst.

Des Feuers Glut wandelt Holz in wärmenden Strahl,

Des Wissens lösender Wille das Werk in die Kraft.

Dein Werk sei der Schatten, den dein Jch wirft,

wenn es beschienen wird durch die Flamme deines

höheren Selbst.

Ohne den Glauben bleibt das Werk tot:

er facht an des Werkes Atem, und trägt ihn

in die Höhen des Äthers,

er saugt in sich des Werkes Atem und bringt ihn

als Opfer des Werdenden dem Seienden dar,

Juli 1903 Notizbuch

19

Begreife: dass du auf deinen Füßen stehst.

Begreife: dass du im Irdischen gehst.

Begreife: dass du aus menschlicher Kraft handelst.

Begreife: dass du von der Sonnennähe lebst.

Begreife: dass dein Wirken in dem Sonnensystem

sich erschöpft.

Begreife: dass dein Leben innerhalb der Menschlichkeit

sich erschöpft.

Begreife: dass du empfindest, was die Elemente dir geben können.

Begreife: dass du willst, was die Elemente in dich legen.

Begreife: dass du ein menschlich gewordener Elementargeist bist.

Begreife: dass du mit deinem Handeln dich fixieren sollst.

Begreife: dass du mit deinem Denken dich befreien sollst.

Begreife: dass du mit deinem Sinnen dich vergöttlichen sollst.

ca. 1903/04 Notizblatt

20

Ich sauge den Strom des Seins

Ich ströme aus mein Sein aller Welt

Ich sauge das Leben aller Wesen

Ich ströme aus mein Leben allen Wesen

Ich sauge das Fühlen alles Lebendigen

Ich ströme aus mein Fühlen allem Lebendigen.

4. Ich sauge in mich der Menschen Denken

Ich ströme aus sinnvollen Willen allen Menschen

5. Es webt in mir der Dinge Wesen-Weisheit

Ich ströme aus mir der Weisheit Gnadengabe

6. Es glüht in mir der Welt Schöpfermacht

Ich ströme aus mir empfangene Macht.

7. Es lebt in mir das ewig lebendige Sein

Ich lebe im ewig lebendigen Sein.

Für Franz Seiler 1904

21

Erkenntnis kann nur Richtung sein,

aber die Richtung ist ein Strom des Lichts;

und das Licht ist der Führer des Lebens

in jeder Stunde.

Für Marta v. Strauch-Spettini März 1904

Sprosskraft wird vom Licht zum Leben gerufen

Wunschkraft wird vom Geiste zur Liebe gerufen.

Herbst 1904 Notizhucb

Ich bekenne mich zu mir: a

Ich bekenne mich zur Menschheit: u

Ich bekenne mich zum Leben: m

E.S. Berlin, 21. Dezember 1904 Notizblatt

22

Vater

Wort

Geist

Der Vater offenbart sich dem Wort

Das Wort offenbart sich dem Geist

Der Geist offenbart sich dem Vater

Der Vater verbirgt sich im Sohn

und offenbart sich dem Geist

Der Sohn verbirgt sich in dem Geist

und offenbart sich dem Vater

Der Geist verbirgt sich in dem Vater

und offenbart sich dem Sohn

Der Vater offenbart sich [sich] selbst.

Für V. Berlin, 2. Juli 1904 Notizbuch

23

Um mich Geist ringsum

Ich = Welle im wogenden Weltgeist.

Ins Ich strömt Geist

Aus dem Ich strömt Geist

Ich will den Geist erfassen

Ich will den Geist bewahren

Geist-All erfährt im Geist-Ich das Geist-All.

Notizbucb i 1904

Ich ziehe den Geist an

Ich beruhige die Bewegung

Ich umgreife den Geist

Ich brenne als Geist

Ich leuchte als Geist

Ich benenne den Geist

Ich bin Geist.

Notizbuch 1904

24

Ich opfere die Empfindung - grün

Ich opfere die Lust - indigo

Ich opfere mich - gelb

Ich will den Gedanken - rot

Ich will die Liebe - orange

Ich will das Sein - violett

Notizbuch 1904

Mein Gemüt empfinde andachtvoll

Den erhabnen Geist,

Der durch alle Räume strahlt;

Ihn empfindend, lernt ihn kennen

Meiner Seele tiefstes Innenleben.

Mich erleuchten, mich erwärmen wird er,

Wenn ich strebend, denkend stets mich ihm nahen will.

Für Helene Lehmann ca. 1905/06

25

Gleich nach dem Erwachen:

Unempfänglich gegen Sinneseindrücke.

Nichts sonst denken als:

Selbst im Geiste

Du herrschest im Sphärenraume

Du scheinest im Licht

Du wirkest im Feuer

Du bist Weisheit, Schönheit, Kraft

Du bist Ich

Ich will Du sein.

Für Johanna Mücke

1906

In den reinen Strahlen des Lichtes

Erglänzt die Gottheit der Welt.

In dem reinen Feuer des Äthers

Erstrahlt der Ichheit hohe Kraft.

kh ruhe im Geiste der Welt,

Ich werde mich immer finden

Im ewigen Geiste der Welt.

Kraft in meine Seele

Für Johanna Mücke ca. 1906

26

Ich will ruhen in der Gottheit der Welt

In der Gottheit der Welt mich finden

Mich finden und im Innern ruhen

Ruhen mich hingebend Gottes Gnade

Gnade der Geistesmächte in mir fühlend

Fühlend seligen Frieden durch sie

Sie rufend für meine Seele.

Für Margarete v. Ploetz

ca. 1906

Du ruhest in der göttlichen Welt

Du empfindest dich in der göttlichen Ruhe

Deine Seele erlebt die göttliche Ruhe

Die göttliche Ruhe strömt in Dir.

Für Moriz Piza ca. 1906

In der Gottheit der Welt ruhe ich

In der Seele der Welt lebe ich

In dem Geiste der Welt denke ich.

ca. 1906 Notizblan

27

Geister von unten behaltet das Schlimme

Geister von oben gebet das Gute

Allgeister umschwebet, opfernd dem Einen

Umstrahlenden.

1906

Notizbuch

Allherrschend preise ich

Im Weltenhaus die Harmonie

Den Feuergeistern danke ich der Zahlen Weisheit

An Liebesseelen lobe ich des Maßes Güte

In Tragekräften fühle ich des Baues Festigkeit

So fass ich dankend, lobend, fühlend

In mir nachklingend Gottes Schöpfertöne.

Für Hans Blieffert Anfang Februar 1906

28

Drei Paare lösen die Rätsel des Seins:

Kraft und Zahl, Licht und Weisheit

Wärme und Begierde; ihr Binden und Lösen

Erschließt dem Forscher die «große Welt»;

Und kann ihr Einen und Fntzweien

In seiner Seele sich enthüllen

Steht er im geistigen Reich.

Entwurf

Will ich die Kraft gebrauchen

Forsch ich nach der Zahlen Geheimnis

Begehre ich nach Weisheit

Such ich im Licht das Wesen

Streb ich nach Offenbarung

Sie wird mir in des Lebens Wärme.

Entwurf

Meines Forschens Ziel sei

Wie Kraft und Zahl

Wie Licht und Weisheit

Wie Wärme und Begehren

Sich finden im Weltenall

Entwurf

29

Enthüllt mir drei Paare

Des ewigen Seins und Lebens

Die Rätsel der großen

Und der kleinen Welt:

Kraft und Zahl

Licht und Weisheit

Wärme und Wille

Kraft und Zahl

Licht und Weisheit

Wärme und Wille

Enthüllt ihr drei Paare

Des ewigen Seins und Lebens

Mir die Rätsel des Außen

Und auch des Innen der Welt.

Notizbuch 1906

30

Reden Taten und Worte

Spricht Gefühl und Gedanke

So verhüllt die Welt ihr Wesen

Lerne schweigen und dir wird

Lerne schweigen und mächtig wird dein Geist

Begib dich der Macht

Des Geistes Macht will ich schauen

Durch Schweigen

In Geistes Reich will ich treten

Durch Wollen

Des Geistes Wollen soll mir werden

Durch Fühlen

Lern ich in Taten und Worten schweigen

Werde ich den Geist kraftvoll fassen

Entwurf-Fragmente

31

Lerne schweigen und dir wird die Macht.

Begib dich der Macht und dir wird das Wollen.

Begib dich des Wollens und dir wird das Fühlen.

Begib dich des Fühlens und dir wird Erkenntnis.

E.£ Köln, i Dezember 1906

Rätsel schafft des Menschen Ich

Rätsel in der Sonne Licht

Rätsel in der dunklen Nacht

Klar doch glänzt im wahren Geist

Licht das jedes Rätsel löst

Eint das Herz sich diesem Geist

Strahlt der Weisheit Frieden mir.

Notizbuch 1906

32

Standhaft stelle ich mich ins Dasein,

Leiten lass ich mich von Geisteskraft,

Ruhen will ich in Gottes Wesenheit,

Suchen will ich mich im Geistes-Sein,

Finden werd ich mich in mir

Wenn ich finde Gott im Weltenall

So will ich leben für und für.

Für Wilbelm Gneiting-Zimmermann

ca. 1907

33

1. In des Lichtes reinen Strahlen

2. Leuchtet die Gottheit der Welt

3. In meines eignen Wesens Tiefen

4. Strahlet die Göttlichkeit meines Selbst

5. Ich lebe in der Gottheit der Welt

6. Stets finde ich mich in der Gottheit der Welt

7. Ich finde da mein Selbst.

Für Henry B. Monges ca. 1907

In den reinen Strahlen des Lichtes

Erglänzt der Geist der Welt

In der reinen Wärme für alle Wesen

Erstrahlt die Seele eines Lebens

Ich ruhe in der Seele der Welt

Ich werde mich selber finden

Im Geiste der Welt.

Notizbuch 1925

34

In der Finsternis finde ich Gottes-Sein

2

Im Rosenrot fühl ich des Lebens Quell

3

Im Ätherblau ruht des Geistes Sehnsucht

4

Im Lebensgrün atmet alles Lebens Atem

5

In Goldesgelb leuchtet des Denkens Klarheit

6

[n Feuersrot wurzelt des Willens Stärke

7

Im Sonnenweiß offenbart sich meines Wesens Kern.

Entwurf

Notizbucb 1908

35

Morgens:

In mir ist ein Ich, das wirket vom Weiten ins Nahe

Vom Nahen ins Weite.

Finsternis: In der Finsternis finde ich doch das göttliche Sein.

Rosenrot: Im Rosenrot fühle ich alles Lebens Quell.

Blau: Im Ätherblau findet die Seele sich in Hingabe.

Grün: Im Lebensgrün atmet alles Lebens Atem.

Gelb: Im Goldesgelb leuchtet des Denkens Klarheit.

Rot: In Feuers Rot kraftet des Willens Stärke

Weiß: Im Sonnenweiß offenbart sich meines Wesens Kern.

Notizblatt 1938

36

Das Ich ist alle Wesen

Alle Wesen sind das Ich

Das Ich empfängt der Wesen Offenbarung

Der Wesen Offenbarung strahlt aus dem Ich

Das Ich hat in sich der Wesen Wirkung

Der Wesen Wirkung wird überwunden vom Ich

Das Ich ist geboren aus überwundener Wirkung

Die überwundene Wirkung löst sich vom Ich.

Notizbuch 1908

Abends: Wahrheiten aus Theosophie

Morgens: Nach dem t und nach der Rückerinnerung der Wahrheiten aus Theosophie:

Ich ruhe in der Gottheit der Welt

Ich will leben in der Seele der Welt

Ich will denken im Geiste der Welt.

Für Marie Kaiser ca. 1908

37

Meditation zum Schutz gegen außen

Die äußere Hülle meiner Aura verdichte sich.

Sie umgebe mich mit einem undurchdringlichen Gefäß

gegenüber allen unreinen, unlauteren Gedanken

und Empfindungen.

Sie öffne sich nur der göttlichen Weisheit.

Für Elsa Möller

auch E.S. Kassel, 26. Februar 1909

Von lichtgebender Sonne

Durch lebenspendendes Strömen

In die empfangende Menschenseele

Zur haltenden Erde -

Notizbuch 191

38

In den reinen Strahlen des Lichtes

Finden wir Ruhe und Kraft

In der reinen Wärme der Seelen

Finden wir Kraft und Ruhe

Du wirst Dich finden

In der Gottheit der Welt

Jetzt und immer.

Für Otto und Anna Rebmann

1910

In DIR DU Geist der Welt

Will ich mich selber finden

Finden, dass Ruhe DEINES Wesens

Mir bringe Seelen-Frieden

Frieden der mich führt

In Lebensläufen und Lebenszielen:

Ich in DIR.

Für Auguste Daeglau ca. 1910/11

39

Des Geistes Wesen erfüllet

Des Raumes Weiten

Belebet der Zeiten Folge

Gestaltet zur Empfindung

Des Tieres Seelen-Leiblichkeit

Und entreißt im Menschen

Sich dem Außenwerk

Um sich selbst zu schauen.

Notizblatt 1912

Ein Welten-Ton bin ich

Tönend im Weltenraum.

Lebend im Ton als Weltgefühl

Kraftet aus mir das Wort hervor.

Für Alma v. Brandis ca. 1910

40

Michael!

Prestami la tua spada

Affinché io sia armato

Per vincere ii drago in me.

Empimi della tua forza

Affinché io sgomini

Gli spiriti che vogliono paralizzarmi.

Agisci dunque in me

In modo tale che risplenda la luce

del mio io e possa cosi esser condotto

A quelle azioni degne di te.

Michael!

Für Giovanni Colazza ca. 1910

41

Michael!

Leihe mir dein Schwert

Damit ich gewappnet sei

Den Drachen in mir zu besiegen.

Erfülle mich mit deiner Kraft

Damit ich in Verwirrung bringe

Die Geister, die mich lähmen wollen.

Wirke in mir

Dergestalt, dass das Licht strahle

Meines Ich, und ich so geführt werden kann

Zu Handlungen, die Deiner würdig sind.

Michael!

Rückübersetzunz g

42

Des Lichtes webend Wesen, es erstrahlet

Durch Raumesweiten,

Zu füllen die Welt mit Sein.

Der Liebe Segen, er erwarmet

Die Zeitenfolgen,

Zu rufen aller Welten Offenbarung.

Und Geistesboten, sie vermählen

Des Lichtes webend Wesen

Mit Seelenoffenbarung;

Und wenn vermählen kann mit beiden

Der Mensch sein eigen Selbst,

Ist er in Geisteshöhen lebend.

München August 1910

43

Des Lichtes webend Wesen, es erstrahlet

Von Mensch zu Mensch,

Zu füllen alle Welt mit Wahrheit.

Der Liebe Segen, er erwarmet

Die Seele an der Seele,

Zu wirken aller Welten Seligkeit.

Und Geistesboten, sie vermählen

Der Menschen Segenswerke

Mit Weltenzielen;

Und wenn vermählen kann die beiden

Der Mensch, der sich im Menschen findet,

Erstrahlet Geisteslicht durch Seelenwärme.

München August 1910

In der Lichtesluft des Geisterlandes ...

#G268-1998-SE044 Seelenübungen Band II Mantrische Sprüche

#TX

In der Lichtesluft des Geisterlandes

Da erblüh'n die Seelenrosen,

Und ihr Rot erstrahlet

In die Erdenschwere;

Es wird im Menschenwesen

Zum Herzgebild verdichtet:

Es strahlet in der Bluteskraft

Als das Erdenrosenrot

In die Geistesfelder wieder hin.

Für Mieta Waller ca. 1910

45

In der Gottheit der Welt

Ruhet mein Wesen

In dem Geiste der Welt

Ruhet meine Seele

In der Seele der Welt

Ruhet mein Geist

So für immer.

Für Walter Hering

21. November 1910

46

Gott in mir hält mich und baut

auf mir mich selber durch mich.

Fehler an mir sind die Erscheinung

von Fehlern in mir.

In mir mich erkennen heißt

mir mich durch mich mir

für mich offenbaren.

Aus mir dringt nur, was ich in

mir durch mich schaffe um mich

in mir mich selber mir zu

offenbaren.

Notizbuch 1910

47

Es drängt sich an den Menschensinn

Aus Weltentiefen rätselvoll

Des Stoffes reiche Fülle

Es strömt in Seelengründe

Aus Weltenhöhen inhaltvoll

Des Geistes klärend Licht

Sie finden sich im Menscheninnern

Zu weisheitvoller Wirklichkeit.

Für Lina Schliephak-Utter

5. Dezember 1910

48

In deinem Denken leben Weltgedanken,

In deinem Fühlen weben Weltenkräfte,

In deinem Willen wirken Weltenwesen.

Verliere dich in Weltgedanken,

Erlebe dich durch Weltenkräfte,

Erschaffe dich aus Willenswesen.

Bei Weltenfernen ende nicht

Durch Denkenstraumesspiel - - -;

Beginne in den Geistesweiten,

Und ende in den eignen Seelentiefen: -

Du findest Götterziele,

Erkennend dich in dir.

München August 1911

49

In meinem Denken leben Weitgedanken

In meinem Fühlen weben Weltenmächte

In meinem Wollen wirken Willenswesen

Erkennen will ich mich

In Weltgedanken

Erleben will ich mich

In Weltenmächten

Erschaffen will ich mich

In Willenswesen

So ende ich nicht bei Weltenenden

Und nicht bei Raumesweiten

Ich beginne bei Weltenenden

Und bei Raumesweiten

Und ende erst bei mir

Erkennend mich in mir.

Für einen russischen Anthroposophen

1912

50

Es muss sein Sondersein und Leben opfern,

Wer Geistesziele schauen will

Durch Sinnesoffenbarung;

Wer sich erkühnen will,

In seinen Eigenwillen

Den Geisteswillen zu ergießen.

München August 1911

Gedanke deute mir

Gefühl führe mich

Zum Willen Wesen

Die Weltenwege

Zum Eigenorte

Im Geistesfelde

Ich bin.

Notizbuch 1911

51

In dem kleinen Samenkorn

Verbirgt der Rieseneiche Wuchs sich

Es ruht im Kleinen

Das Größte seelenhaft

Und seelenhaft in mir

Erstrebt meines Geistes Wesen

In Weltenweiten sich selbst zu schauen.

Notizbuch 1911

Meine Seele erfühle Weltengeist

Blickend geistig in das All

Meine Seele erhole Geisteskraft

In sich selber sich kehrend

Findend Macht, sich in sich

Zu halten

Zu stützen.

Für Antoinette Fahre ca. 1911

52

Salzwürfel

Die Form sich lösend im Wasser

Die Farbe lebendig werdend

Und zur Lilie sich entfaltend

Daraus einen weißen Schmetterling sich erhebend

Diesen zum denkenden Geistwesen

In den Weltenraum fliegend

ca. 1911, Notizbuch

Ich blicke auf die Pflanze

Ich lasse von der Erde weg

Zwei Kräfte walten:

Sonnenwärts Lichtesstrahlen

Die umschlungen sind

Von spiraligen Wärmeströmen.

Durchseelt denke ich mir

Die Ströme von solchen Wesen

Die Pflanzenwärme sondern

Von dem Pflanzenlicht

Kann ich Pflanzenlicht

Zur Flamme beleben ,

Die Wärme von sich abstößt

Wie im Tode der Mensch seinen Leib,

So führt mich dies ins Devachan.

ca 1911, Notizbuch

53

Ich stelle vor mich hin des Löwen Bild

Wie er in Form und Farbe mir erscheint

Wie er von Kleinem zum Großen wächst

Wie er in Leidenschaften rast

All dies vollzieht im Physischen sich

Doch so erschöpft sich nicht sein Wesen

Ich lasse von oben auf ihn herniederströmen

Unsichtbares Lichtgebilde

Von Gefühlen beseelt

Die nach Irdischem sich sehnen

Und vom Willen hingelenkt

Zum irdischen Gebilde

Dann lasse ich in dies Lichtgebilde

Von unten nach oben einströmen

Sehnsucht die nach den Weltenweiten strebt

Und niedergehalten wird vom obern Gebilde

Verschwinden soll dann alles, was das Auge sieht

Was bleibt führt mich ins astralische Gebiet.

ca. 1911, Notizbuch

54

1. Friede leite meine suchende Seele

In ihrem Suchen nach Gutem

2. Wahrheit leite meine strebende Seele

In ihrem Streben nach Licht

3. Gott in mir leite mich selbst

In allem Suchen nach Licht, Liebe, Erkenntnis.

Für Anna Wager Gunnarsson

20. April 1912

Du meine Seele erkühne dich

Deine eigenen Kräfte zu gebrauchen.

August 1912

Geist: Es denkt mich: Frömmigkeit

Chr.: Es webt mich: Dankbarkeit

Vater: Es wirkt mich: Andacht.

Für Julius Breitenstein 22. Dezember 1912

55

#Bild s. 55

Es webt mich - Dankbarkeit

Es denkt mich - Frömmigkeit

Es wirkt mich - Andacht, Ehrfurcht.

Für Lucie Bürgi Dezember 1912

56

#Bild s. 56

Liebe Weisheit Leben

erfüllet mir

Herz Seele Geist

Für eznen russiscben Anthroposophen

ca. 1912

57

Meine Seele wende

nach oben sich,

zu fühlen

mütterlichen Weltengeist.

Meine Seele wende

nach unten sich,

zu fühlen

väterliche Erdenseele.

Ich, Euer Sohn,

suche Euch,

zu empfangen

Licht, Liebe, Wahrheit.

Für Rudolf Toepell ca. 1912/13

58

Gott ist Einer

Er offenbart in drei Gestalten sich.

Ahnt in Weltenweiten

Die Seele mütterlichen Sphärengeist

Fühlt aus Erdentiefen

Die Seele väterliche Lebensseele

So offenbart sich im dritten, im Menschen

Eins in drei; drei in Eins.

God is one.

He manifests himself in three aspects,

If in the world's space

The soul senses the motherly spirit of spheres

If out of the depths of the earth

The soul feels the fatherly soul of life

Then in the third, in the human being,

One is manifested in Three;

Three in One.

Für einen englischen Anthroposophen ca. 1912/13

59

#Bild s. 59

Ausgebreitet in Raumesweiten

Ausgebreitet im Zeitensein

Fühl ich den allwaltenden Geist

Und blick ich in mich

Fühl ich ihn in mir

Fühle ich beide als eins

Finde ich Gott in mir.

Für Walter Hering II. Januar 1913

60

#Bild s. 60

Ich leuchtet / Aus Seelenleib / Seelenleib zeheet /Am Sonnenleib /

Sonnenleib weset in Sinnenleih / So bin ich / Als zehrende Flamme -Leben

Für Lucie Bürgi ca. 1913

61

Seelen-Ich, du bist auf Seelengründen

im Seelenraume in mir,

Seelenraum, in Weiten wirken deine Worte,

Seelengründe, in Tiefen wirken eure Kräfte.

Für Karl Wendel

1913

In den Weiten des Alls

Regte die Kraft sich auch

Die meiner Seele Dasein gab

So will ich ahnend dieser Kraft gedenken

Vertrauend von ihr hoffen

Sie bringe mir das Licht

Das mein Leben stets erleuchtet.

Für Else Mletzko

1913

62

Seh ich auf zur Sonne

Erscheint mir Gott im Lichte

Fühl ich im eignen Herz

Schlägt Gottes Kraft in meinem Blute

So will ich hegen

So oft meine Seele mich drängt

Zu blicken nach Gottes Güte

Und beten will ich

Dass oft meine Seele mich drängt

Es wird so mir Ruhe

Es wird so mir Stärke

Und rechte Lebenskraft.

Für Karla-Ruth Holz 1913

1. Gott in mir

2. Geist in jeder Weltgebärde

3. Unbewegter Beweger

Für Trifon G. Trapesnikov ca. 1913

63

In der Ferne winket das Geistbild

Und das Geistbild ist bei Gott

Und ein Gott ist das Geistbild

In ihm ist das lebendige Ich

Und das lebendige Ich ist das Licht der Menschen.

vermutlich 1914 Notizblatt

In reinem Wollen walten die Götter,

Sie säen die Saaten und wirken ihr Wachsen.

In reinem Wollen ernten sie Früchte,

Und niemand darbet, der sie genießt.

Für Ellen Rennit 17. Juli 1914

64

#Bild s. 64

65

Von oben J a

Von vorne Aum

Von links M E B

So bist du

So lebest du

So sinnest du

In

Ruhe im Bewusstsein

Notizblatt 1914

Es lebet die Kraft - Kopf

Meiner Seele - Herz

In Ruhe - Lunge

In mir - ganzer Körper

Und führt - Hände

Mein Sein - im Schweben

In Sicherheit - Schutzgeist

Notizbuch 1915

66

In lichten Höhen

Wo sonnenglitzernd

Die freundlichen Libillen

Verflatternd Wärmestrahlen

Dem Lebensraum vermählen

Verweile du meine Seele:

Sie weben mein gedenkend

Aus Trauer Kraft;

Schon fühl ich

Wie sie mich fühlen;

Wie sie erwarmend

Mich durchdringend strömen;

Der Geist schmilzt

Im Weltenweben

Die Erdenschwere

Zu Zukunftlicht.

Entwurf Notizbuch

67

In lichten Höhen

Wo sonnenglitzernd

Die freundlichen Libillen

Beweglich Wärme strahlen

Verweile du meine Seele

Im Denken dich dir

Enteilet fühle dich!

Die Kraft die du wendest

Zum Höhenflug

Entlastet dir

Das körperschwere Fühlen.

Jetzt fühle auch

Was du gedacht!

Der Denktraum ist nicht Traum

Wenn du meine Seele

Ihn fühlend wirklich lebst!

5. März 1915 Notizblatt

68

Es strahlet aus der Höhe

Der Sonne helles Licht

Doch Geisteskräfte leben

Im lichten Sonnenschein.

Es lebet in dem Innern

Des Menschen Herzenswärme

Doch Seelenkräfte strahlen

Aus warmer Herzenskammer.

Im Geist des Sonnenlichts

Da waltet Gottes Weisheit

In warmer Herzenskraft

Da walte Seelenliebe.

Für Martha Kraul ca. 1915

69

Finsternis durchdringt die Welt

Schwarzes Kreuzesholz bildet sie ab

Licht erlöset aus der Finsternis

Helle Rosen die siebenfach strahlen

Sind des Lichtes Offenbarer

Und dir, du meine Seele

Enthülle das Geheimnis sich.

(Seelenruhe)

Für Arild Roienkrantz

1915


Gebet

Oh, ihr Mächte in der geistigen Welt,

lasset mich aus meinem physischen Leib heraus

wissend in der Lichtwelt sein,

im Lichte sein,

um den eigenen Lichtleib zu beobachten,

und lasset die Gewalt der ahrimanischen Kräfte

nicht zu stark sein über mich,

dass sie mir nicht unmöglich machen

zu schauen, was da in meinem Lichtleib vorgeht.

V. Dornach, 2. Januar 1916

70

Es webet in Weltenweiten

Der schaffende Weltengeist;

Aus Weltenweiten in meine Seele

Erstrahlet er die Kraft des Lebens.

Für Lucie Bürgi 1916

Wurzel-Kraft meiner Seele

Wende sich an dich mein Ich

Dann erstrahlet Geistes Kraft

Durch all mein Wesen.

Entwurf

Notizbuch

71

Ein Atemzug aus der Geisterwelt ist

Was im Erwachen in den Leib

Was im Einschlafen aus dem Leib

Als Wesen des Ich erströmend

Erlebt sich im Wechselsinn des Daseins

Im Atmen des Geisterwebens bin ich

Wie Luft ist im Lungenleibe

Nicht Lunge bin ich; nein Atemluft

Doch Lunge ist, was weiß von mir:

Erfass ich dies - erkenne ich

Mich im Geist der Welt. -

Für Marie Steiner

15. März 1916

72

Suche dein «Ich»

In Formen des Seins

Im Sein des Lebens

Im Leben des Denkens

Denke im Fühlen

Fühle im Wollen

Das Wollen formend

dein «Ich»

Dein «Ich»

formet dein Wollen

Dein Wollen ist Gewissen deinem Fühlen

Dein Fühlen ist Gewissen deinem Denken

Dein Denken webet dein Leben

Dein Leben traget dein Sein

Dein Sein beweget in Welten-Formen

Dein «Ich» an sein Ziel.

Für Karl Habel ca. 1916

73

Meditationsworte die den Willen ergreifen

Sieghafter Geist

Durchflamme die Ohnmacht

Zaghafter Seelen.

Verbrenne die Ichsucht,

Entzünde das Mitleid,

Dass Selbstlosigkeit,

Der Lebensstrom der Menschheit,

Wallt als Quelle

Der geistigen Wiedergeburt.

20. September 1919

Licht fühle ich um mich,

Es ist Weltenlicht;

Licht fühle ich in mir,

Es ist Menschenlicht;

Und empfangen will ich

Menschenlicht als Weltenlicht,

Weltenlicht als Menschenlicht.

Für Georg-Moritz v. Sachsen-Altenburg nach 1919

74

Ahriman, du bist der kalte Geist

Meine Seele, du entführest sie

In der Menschenfeindlichkeit Bereich -

Lucifer, du bist die Feuerkraft

Meine Seele, du entführest sie

In des Eigensinnes Machtgebiet.

Zwischen beiden soll ich hindurchgehn

Durch des Christus bindende Weltenmacht

Durch des Christus opfernde Arbeitskraft.

November 1920 Notizbuch

Im Urbeginne strahlte das Licht;

Und das Licht kam aus dem Geiste;

Und ein Geist war das Licht.

Und Geist wird das Licht,

Wenn ich das Licht empfinde

Durch das Göttliche,

Das wirket in meiner Seele.

Für Otto Wagner 1919/23

75

#Bild s. 75

In mir lebet das Weltensein

als Menschenform und Menschengehalt.

Für Charlotte Ferren

1920

76

Durchdringen sich mit Vorsatz

Sollten erkennende Seelen sich:

Mit Vorsatz, den Geist

der an der Pforte

Mahnend steht

Im Willen zu erschauen

Schauend zu erleben

Erlebend FR zu werden

In IHM

zu wirken

Im Weltensein wirkend

Wirklich Mensch

zu sein.

Notizbuch 1920

Meine Seele erhebe sich

In Hingabe zu dem Gottesgeist

Der da lebt in den Seelen aller Hierarchien

Wie ich lebe in meinen Gedanken

Und fühlen will ich mich Eins

Mit diesem Gottesgeiste

Und in mir selber fühlen seine Kraft.

ca. 1920 Notizblatt

77

Denken will ich kraftvoll

Will mich kraftvoll oft besinnen

Wie im Innern mich belebt

Geistes Urkraft alle Zeit

Will erfühlen stark in mir

Seelenweben und Willensmacht

Will in Ruhe mich besinnen

Dass ich Halt in Herzenstiefen

Finden kann wenn still

Meine Seele in sich selber

Ruhen und auch kräftig

Aus sich selber handeln will.

ca. 1920 Notizblatt

78

Es spricht Erkenntnis zur Menschenseele:

Bedenke das Schicksal

Erschaue es duldend;

Du wirst im Schicksalschauen

Du wirst im Duldendfühlen:

Erringen deine Freiheit

In Freiheit deine Bande

Mit andrer Seele Wesenheit.

9. Februar 1921

Für Edith Maryon

Christus, das Sonnen-Liebeswort

Es lebt in dem Lichtesstrahl

Der in mein Auge dringet.

Und es lebe der Christus

In meinem ganzen Wesen,

Und mit meinem ganzen Wesen

Möge ich in Christus leben.

Mit starkem Fühlen eine jede Zeile meditieren.

fürfohanna de Boer-Gerlacb Mai 1921

79

Das Weltall wacht

Der Himmelskreis träumt

Die Planetenwelt schläft

Das Erdenwesen ruht

Im Ruhen wacht der Mensch

Im Schlafen fühlt der Mensch

Im Träumen will der Mensch

Im Wachen icht der Mensch

Ich iche - ich bin

Ich will - ich vergeh

Ich fühle - ich werde

Ich denke - ich bin nicht - es ist.

Juli1921

Notizbuch

80

Es spricht im Innern

Ich bin

Ich spricht zum Äußern

Es ist

Ich fühlt am Äußern

Es wirkt

Ich will aus Eignem

Ich wirke

Wer will im Eignen?

Was wirkt am Äußern?

Wer spricht zum Äußern?

Wer spricht im Innern?

Wollend weiss ich mich seiend

am wirkenden Äußern.

Für Kristian Schjelderup 4. Dezember 1921

81

In

mir

J tief Ch

unten

Gottes grund mich

stützend

Für Rudolf Meyen

Mein Ich fühle ich

Der Menschheit gehöre ich

Aus Seelenreichen stamme ich

Im Geistgebiet krafte ich.

Für Rudolf Meyer Dezember 1921

82

Sich vorstellen:

Weltenlicht durchströmt auch mich. -

Mein Gebet durchströme das Weltenlicht.

Für Julia Marianne Wasteneys

1921

Ich spreche zu Christus:

Dein Wort sei in meinem Herzen.

Christus zu mir:

Mein Wort sei in deinem Herzen.

Für Edith Rose Gull 31. August 1922

Licht überleuchtet mich

Liebe durchwärmet mich

Ich fühle Licht

Ich fühle Wärme.

Für Dorothy Osmond

1922

83

Ich suche den Geist

Er löst sich aus allen Dingen

Er ist in sich

Er offenbart aus sich

die Welt

den Gedanken

Mich. -

Notizbuch 1922

Ich lasse erstarren das Weltenwasser

zu den Kristallkugeln,

an denen meine Gedanken erglänzen -

Ich lasse flammend mein Menschenfeuer

in den Weltenwillen sich vernichten.

So halte ich mich in der Schwebe

zwischen Erstarrung und Erfeuerung,

bewahrend meine Seele.

Februar 1923 Notizbuch

84

Licht durchflutet die Raumesweiten

Lasset, Weltengeister

Mein Ich erleben des flutenden Lichtes

Reines Weltenwalten

Mai 1923 Notizbuch

Wenn ich tief untertauche in Gedankenkraft

Taste ich Geistiges

Wenn ich finde in Gedankenfinsternis

Fühle ich Geistiges

Wenn ich liebend erfasse Wesendes

In Welten Finsternissen

Denke ich Geistiges.

Mai 1923 Notizbuch

Verfließen im Daseinsmeer mit dem Raumestod.

Ersterben im Weltenwesen mit dem Zeitentod

Sich-Erleben im Raumes- und im Zeitentod -

Mai1923

Notizbuch

85

In meinem Herzen

Strahlt die Kraft der Sonne

In meiner Seele

Wirkt die Wärme der Welt.

Ich will atmen

Die Kraft der Sonne

Ich will fühlen

Die Wärme der Welt.

Sonnenkraft erfüllt mich

Wärme der Welt durchdringt mich.

Für eine französische Anthroposophin

1923

Ich bin: Die Schwere der Erde wirkt in mir

Ich denke: Ausatmend wirkt der Mensch in mir

Ich fühle: Einatmend wirkt der Mensch in mich

Ich will: Das Licht des Alls wirkt in mich

ca. 1923 Notizblatt

Jch blicke in das Weltenall ...

#G268-1998-SE086 Seelenübungen Band II Mantrische Sprüche

#TX

1.) Jch blicke in das Weltenall, das meine Sinne wahrnehmen und das mein Verstand denkt, der an das Gehirn-Nervensystem gebunden ist. Aus diesem Weltenall stammt, was an mir Leib ist. Der hat seinen Mittelpunkt in meinem Extremitätensystem. Geistig ist da nur der Wille. Aber dieser Wille schläft in mir. Ich muss ihn wecken.

2.) Ich denke mir, hinter dem Weltenall ist ein anderes, das meine Sinne nicht wahrnehmen und das mein an das Gehirn-Nervensystem gebundener Verstand nicht denken kann. In diesem Weltenall war ich, bevor ich geboren (empfangen) worden bin. In diesem Weltenall werde ich sein, wenn ich ge­storben sein werde. Aus diesem Weltenall heraus stammen die Kräfte, die in meinem Leib das Herz-Lungensystem hineingebaut haben. Geistig ist da das Gefühl. Aber dieses Gefühl träumt in mir. Ich muss verstehen, was in meinem Gefühl träumt:

87

In jedem Dinge

In allem Werden

Leben Träume;

Ich bin im Träumen,

Das Denken stört mich.

Träume lebet,

Lebet in mir -

In wachen Träumen,

Bewusst und klar:

Lebe ich,

Lebt in mir

Lebenerstarkte

Wache Traumeswelt.

Die neue Wirklichkeit,

Die traumeserwachte,

Ergreife ich

Wachen Urteiles.

Sie trägt auf ihren Wogen

Die alte Wirklichkeit,

Die mir Augen zeigten,

Die mir Ohren offenbarten,

Die meine Haut tastete.

Die alte Wirklichkeit

Sie hatte ihr Leben

Von dir aus Träumen Erwachte

Du neue Wirklichkeit.

88

3.) Ich denke mir:

Beide

die Sinnes-Wirklichkeit

und die

Traumerwachte Wirklichkeit

sind in einer

Dritten

Ganz übersinnlichen, erhabenen, unsichtbaren, ungreifbaren.

In diesem Weltenall bin ich nur schlafend.

Aus diesem Weltenall stammen die Kräfte, die geistig meinen Stoffwechselmenschen bauen. Es lebt darin mein Intellekt.

In dem Menschen

Der da ist

Außer der Menschen-Physis

Lebet Geistes-Sein; Ich bin im Geistessein

Doch Denken stört mich

Wahrnehmen stört mich

Fühlen stört mich

Wollen stört mich

Schlafend lebe ich

Lebet in mir

Geistes-Welt

Welten-Geist -

89

So werde bewusst

Aus

Geistes-Welt

Welten-Geist

Geisterleuchtetes Bewusstsein

Bewusster Leuchtegeist

Die hohe Wirklichkeit

Die schlaferwachte

Ergreife ich

Wachen Urteiles

Sie trägt auf ihren Wogen

Die alte Wirklichkeit,

Die mir Augen zeigten

Und die neue Wirklichkeit

Die mir Träume woben.

O hohe Wirklichkeit

Rufe mein Selbst

Zum Wachen

Laß es vergessen

Neue Wirklichkeit

Und alte Wirklichkeit.

Für Edith Maryon ca. 1923

90

#Bild s. 90

91

Ganz langsam sollen die folgenden Vorstellungen

durch das Gemüt ziehen:

Vor mir

In weiter Ferne

Steht ein Stern

Er kommt mir immer näher

Geistes-Wesen

Senden in Liebe

Mir Sternenlicht

Der Stern taucht ein

In mein eigenes Herz

Er füllet es mit Liebe

Die Liebe in meinem Herzen

Wird in meiner Seele

Kraft der Liebe

Ich weiss, dass ich

auch in mir

bilden kann

die Kraft der Liebe.

Für Yvonne Gygax-Kraft

1923

92

Meditation zur Gewinnung des Ich

Ich schaue in die Finsternis:

In ihr ersteht Licht,

Lebendes Licht.

Wer ist dies Licht in der Finsternis?

Ich bin es selbst in meiner Wirklichkeit.

Diese Wirklichkeit des Ich

Tritt nicht ein in mein Erdendasein.

Ich bin nur Bild davon.

Ich werde es aber wieder finden,

Wenn ich,

Guten Willens für den Geist,

Durch des Todes Pforte gegangen.

V. London 2. September 1923

Ich schaue in die Finsternis

In ihr erstehet Licht

Lebendes Licht

Wer ist dies Licht in der Finsternis

Ich bin es selbst

Es ist nicht mitgegangen in's Erdensein

Ich bin nur Bild davon

Ich werde es wieder treffen

Wenn ich durch des Todes Pforte gegangen. -

Entwurf

93

Es sinket in mir

Der Urkräftestaub }schwarzblau

Er erreget mich

Es schweben in mir

Die Erzengeltropfen }blau

Sie beleben mich

Es flammen in mir

Die Engelfeuer }rot

Sie bilden mich zur Seele

Es schweben in mir

Die Erzengeltropfen }gelbrot

Sie gestalten mich zum Geist.

Es steiget in mir

Der Urkräftestaub }weissrot

Er erwecktet mich zu Gott.

September 1923 Notizbuch

94

Ich nehme dich in den Geisteskreis, der sich auf die

Impulse der Geister der Sonne berufen darf, und der

sagen darf, dass die Mondengeister diese Impulse

in die Weltenwei sh eit verwandeln.

Willst du mein Wort hören aus diesem Geiste heraus?

2 16 12 6 4

o o o o o

H I E R A O

Wenn du dich in diesem Geistesworte fühlst,

werden dich die Geister des Sonnen- und

Mondenkreises erkennen.

Sie werden sich von Dir finden lassen; sie müssten

dich verstossen, wenn du es aus deinem Herzen

fallen liessest. -

Stelle dich vor auf dem Aste eines Baumes sitzend -

er hält dich denn dein Wort ist leuchtend in die

Geisthöhen - aussprechend unrecht, du schneidest den

Ast unter dir ab und fällst in den «Abgrund». -

September 1923

Notizbuch

95

I. Suche die 7 überall, wo etwas

auf geistige Art ist, oder etwas auf

geistige Art geschieht.

II. Erkenne, dass, was in der Welt ist,

auch in dir ist, und was in dir ist,

auch in der Welt ist.

#Bild s. 95a

III. Schaue ein jegliches spiralig verschwinden

und wieder werden:

#Bild s. 95b

96

1. In mein Ich senke sich Wärme

Mir gegeben aus dem Quell des Seins.

Ich erwache im Fühlen dieser Wärme.

2. In meinen Leib strahle Kraft

Mir kommend aus der Sonnenkraft.

Ich erwache im willigen Gebrauch der Sonnenkraft.

3. In meinem Herzensleben leuchte mir Sonnenlicht

Mir leuchtend aus dem Sonnenlicht.

Ich erwache im Willen des Sonnenseins.

4. In meinem Wesen wirke das Weltendenken

In mir erregt von Sterngedanken.

Ich erwache magisch im Denken der Welt.

September 1923 Notizbuch

97

Was ich spreche von meinem physischen Leib aus ist Schein -

Ich muss sprechen von meinem Aetherleib aus,

zu dringen in die wahre Wirklichkeit:

1. Ihr Geister unter der Erde drücket auf meine Fußsohlen.

Ich schreite über euch hinweg.

2. Ihr Geister der Feuchtigkeit streichelt meine Haut.

Ich drücke euch nach allen Seiten.

3. Ihr Geister der Luft füllet mein Inneres an.

Ich verbinde mich mit euch.

4. Ihr Geister der Wärme beseelt mein Inneres.

Ich lebe in euch.

5. Ihr Geister des Lichtes durchgeistet mein Inneres.

Ich denke mit euch.

6. Ihr Geister der (chemischen) Kräfte lähmet meine Kräfte

Ich will euch überwinden.

7. Ihr Geister des Lebens tötet mein Leben.

Ich erwarte euch im Tode.

So bin ich, dies sagend, im Aetherleibe.

Und ihr könnt kommen: Farben, Töne, Worte

der ätherischen Welt.

Für Ita Wegman Oktober 1923

98

Immerscheinendes allwaltendes Licht

Dir vertraue ich meine Seele

Mein Seelenlicht webe

Im webenden Weltenlicht

Licht fühle ich mich

Licht im kleinen Punkte

Licht das sich dehnt in grenzenlose Weiten

Licht das all mein Sein

Trägt in grenzenlose Weiten

Ich fühle mich in grenzenlosen Weiten

Reines durchscheinendes Licht bin ich

Oktober 1923 Notizbuch

Ich ergreife die Geisterwelt

Am Ende meiner Lichtesseele

Ich halte die Geisterwelt

Mit meinen Lichtesarmen

Ich fühle deine Seite

Du willst mich nehmen

In Lichtes-Geisterwelten

Oktober 1923 Notizbuch

99

Ich sehe hinunter

Und finde die Lebensstützen

Durch die guten unteren Götter

Ich sehe hinauf

Und finde die Lebensgnade

Durch die guten oberen Götter

Ich will in Dankbarkeit zu ihnen

Meinen Weg aus meinem Herzen

Durch das Leben finden.

Für Daniel van Bemmelen 3. Januar 1924

100

Im Namen des Weltenlichtes,

Das leuchtend den Raum durchwellt;

Im Namen des Weltgedankens,

Der weise in Zeiten schafft;

Im Namen des Weltenlebens,

Das kraftvoll im Ew'gen wirket

Empfange den Segen des Geistes

Der dich trägt in Herzenswärme,

Der dir bringt den Geistesatem,

Der dir gibt das Seelenwasser,

Der dir formt die Leibgestalt;

Dass du kräftig im Wollen sei'st,

Dass du innig im Fühlen lebst,

Dass du lichtvoll im Denken wirkst.

Für Henry B. Monges 17. Februar 1924

101

Weltenlicht, es wandelt täglich sich

Zum Erdenlicht und weckt des Menschen Denken;

Weltenwärme, vorzeitig ward sie

Zur Erdenwärme, zu leben in des Menschen Fühlen;

Weltenluft, im Zeitlosen ward sie

Zur Erdenluft, zu wirken in des Menschen Wollen;

O Mensch, erkenne dich als leuchtend warmer Lüftegeist,

O Mensch, erlebe dich als rechter Sieger

Über Lichtes- Luft- und Wärmelocken.

15. März 1924

Für Marie Steiner

102

Ich kann wissen

Dass die Gedanken

Vom Goetheanum

Helfend mir werden.

Ich will so denken

Und nehmen die Hand

Die mir gegeben wird.

Für Simone Ribouët-Coroze 23. Mai 1924

Morgens und abends.

In den Weiten der Welt

Wirket Seelenkraft für alle Menschen

Wirket Geistesmacht für alle Seelen

Ich will atmen Seelenkraft

Ich will fühlen Geistesmacht

Zu sein gottdurchdrungener Mensch.

Für Frau Renwald Juli 1924

103

Sieh, du mein Auge

Der Sonne reine Strahlen

Aus der Erde Formenwesen;

Sieh, du mein Herz

Der Sonne Geistgewalten

Aus des Wassers Wellenschlägen.

Sieh, du meine Seele

Der Sonne Weltenwillen

Aus der Lüfte Glanzgeflimmer;

Sieh, du mein Geist

Der Sonne Götterwesen

Aus des Feuers Liebeströmen.

September 1924 Notizbuch

104

In den Weiten der Raumeswelt

Waltet hellerstrahlendes Licht,

Dass die Dinge sich offenbaren;

In den Tiefen des Menschenherzens

Wird das Licht Gedankenkraft,

Dass die Seelen leben können.

Licht des Herzens und Licht der Welt:

In ihrem Finden lebet Gott

In opfernden Menschenseelen.

So wachet der Mensch

Im Sinnes-Weltenlaufe. ---

In den Weiten der Geisteswelt

Waltet sinnverlöschend Finsternis,

Dass der Geist sich künden kann;

In dem Leben der Menschenseele

Wird die Finsternis Gotteshelle,

Dass die Menschen Geist eratmen.

105

Geist der Seele und Geist der Gotteswelt:

In ihrem Finden lebt der Mensch

In gnadestrahlendem Gottes-Wirken.

So schläft die Seele

Im Geistes-Weltenlaufe. ---

Und ziehet Wachen in Schlafesdämmerung,

Und ziehet Schlafen in Wachenshelle

So erscheinet Gottes Schaffen

In Welten-Sinnes-Offenbarung.

Für Pater Giuseppe Trinchero 9. September 1924

106

#Bild s. 106

In dir lebt das Menschenwesen ...

#G268-1998-SE107 Seelenübungen Band II Mantrische Sprüche

#TX

In dir lebt das Menschenwesen

Das Gott von Angesicht zu Angesicht schauet, das ewig ist,

Und das im Kreise der sieben grossen Geister ist

Es ist über allem, was in dir

zornig oder furchtsam ist

Es herrschet mit den Kräften der obern Welt

Und ihm dienen die Kräfte der untern Welt

Es verfügt über sein eigenes Leben und seine

eigene Gesundheit und kann das auch bei andern

Es kann durch nichts überrascht; von keinem Missgeschick

befallen werden; es kann nicht in Verwirrung gebracht und

nicht überwunden werden

Es kennt die Wesenheit des Vergangenen, Gegenwärtigen

und Zukünftigen

Es hat das Geheimnis der Erweckung vom Tode und von der

Unsterblichkeit im Besitz.

Notizblatt

ca. 1924

108

Für Johanna Mücke

Im Herzen

Lebt ein Menschenglied

Das von allen

Stoff enthält,

der am meisten geistig ist;

Das von allen

Geistig lebt

In der Art, die am meisten

Stofflich sich offenbart.

Daher ist Sonne

Im Menschen-Weltall

Das Herz;

Daher ist im Herzen

Der Mensch

Am meisten

In seines Wesens

Tiefstem Quell. -

zum 29. Oktober 1924

109

Sonne, du Strahlentragende

Deines Lichtes Stoffgewalt

Zaubert Leben aus der Erde

Unermeßlich reichen Tiefen.

Herz, du seelentragendes

Deines Lichtes Geistgewalt

Zaubert Leben aus der Menschen

Unermeßlich tiefem Innern.

Schau ich in die Sonne

Spricht ihr Licht mir strahlend

Von dem Geiste, der gnadevoll

Durch Weltenwesen waltet.

Fühl ich in mein Herz

Spricht der Geist sein Eigenwort

Von dem Menschen, den er

Liebt durch alle Zeit und Ewigkeit.

Sehen kann ich aufwärtsblickend

In der Sonne hellem Rund

Das gewalt'ge Weltenherz

Fühlen kann ich einwärtsschauend

In des Herzens warmem Schlag

Die beseelte Menschensonne.

Für Cbarlien Hupkes-Wegman November 1924

110

Schau in deiner Seele Reich,

Und empfinden kannst du da

Aller Weltenweiten Lichtgewalten

Und des Zeitenlaufes Gotteswirken.

Schau in Sonnen-Weltenreiche

Und erblicken kannst du da

Eignen Herzens Geisteslicht

Und auch deiner Seelenkräfte Schaffen.

Und so kann die Menschenseele

In des Herzens Tiefen

Welten-Sternen-Höhen,

Und das Menschenauge

In den Welten-Sternen-Höhen

Rerzenstiefes Geistesweben

Beglückend finden. -

Für Cbarlien Hupkes-Wegman November 1924

111

#TI

Meiner lieben Marje als Meditation, nicht zur bestimmten Zeit, sondern nach Muße.

Weihnacht 1924

#TX

In Sternenweiten

Zu Götterorten

Wendet den Geistesblick

Meine Seele.

Aus Sternenweiten

Von Götterorten

Strömet die Geisteskraft

In meine Seele.

Für Sternenweiten

Nach Götterorten

Lebt m e i n Geistesherz

Durch meine Seele.

Für Marie Steiner

112

#Bild s. 112

113

In dem Schreiten

Überwind ich Erdenschwere

In dem Blicken

Trag ich Menschengeist

In meinem Herzen

Quillt der Sonne Kraft

In meinem Atem

Lebt der Seele Macht

In den Lüften

Weht des Gottes Schaffen

In den Sternen

Wirkt des Geistes Weltensiegerlicht

So denk, fühl und will ich

Durch Zeit und Ewigkeit.

Für Hans Werner Zbinden

1924

114

In meiner Aura

Schaue ich

Mit Michaels Auge

Mit Christi Kraft

Mit Weihemacht:

Wie waltet

In mir

Göttlich-Geistiges.

Göttlich-Geistiges Die Sterne

Von obern Weltenorten von oben

Durchstrahlet es mich; tragen Göttlich-Geistiges

durch mich

Göttlich-Geistiges Die Sonne

Aus weitem Welten-Umkreis Umkreisend

Durchwellet es mich. Senket Göttlich-Geistiges

In mich

Göttlich-Geistiges Die Erde

Aus tiefen Erdenklüften Von unten

Durchströmet es mich. Stützet Göttlich-Geistiges

In mir.

Notizblatt 1924

115

Finde dich im Lichte

Mit der Seele Eigenton;

Und Ton zerstäubt,

Wird Farbgebild Im Lichte -

Licht - Götter - Wesen.

Verschwundner Ton

In ihm wiedererstandener Ton

Spricht aus ihm:

Du bist

Eigenton im Weltenlicht

Töne leuchtend

leuchte tönend.

Notizbuch 1924

116

#Bild s. 116

117

Seraphisch Feuermächte

Aus meinem Herzen strahlet ihr

Cherubinisch Bildekräfte

In meinem Haupte scheinet ihr

Der Throne Traggewalten

In meinen Gliedern kraftet ihr

Mein Ich ist IHR.

Eurythmie-Form

Notizblatt 1924

118

Im Haupte sich erfühlen

Den Weg in Ätherwelten suchen

Im Worte sich empfinden

Es führt in Seelenwelten ein

Der Hände Umkreis zu erleben

In Geistesreiche dringen

So find ich mich im All.

Notizblatt undatierbar

Zum Zeichen des Weltengeistes

Erhebe sich sehnend meine Seele

Im hellen Rosenstrahlenlicht

Erschaue ich des Geistes Kraft.

Im tiefen Grunde meiner Seele

Erwache gleiche Geisteskraft

Sie trage, halte, führe mich.

Notizblatt undatierbar

119

Es leuchtet die Sonne

Dem Dunkel des Stoffes;

So leuchtet des Geistes

Allheilendes Wesen

Dem Seelendunkel

In meinem Menschensein.

So oft ich mich besinne

Auf ihre starke Kraft

In rechter Herzenswärme

Durchglänzt sie mich

Mit ihrer Geistesmittagskraft.

undatierher

Meine Seele folge dem Licht der Sonnc

Meine Seele ist ein Lichtwesen

Folgend der Sonne findet sie

Als Licht das Licht.

Für Wilbelm Selling undatierbar

120

Sonne über mich

Sonne auf der Himmelsbläue

Ich auf dem Erdenstern

Grün leuchtet die Erde

In die Weltenweiten

Pflanzengrün gibt der Erde

Einheitlich Grün als Sternenfarbe

Göttliche Metalikräfte

Im Innern der Gnomenheime

Färben Rot, Blau, Gelb

Die Sternenblüten

Auf dem grünen Pflanzensternenboden.

Notizblatt undatierbar

Von den Sternen bin ich herabgestiegen.

Zu den Sternen will ich mich erheben.

Mit Michael will ich handeln.

Für Christus will ich leben.

Für Alfred Meebold undatierbar

121

In des Menschen tiefstem Innern

Ist der feste Mittelpunkt

Man kann in allen Lebenslagen

Auf den Geist bauen

Der in diesem Mittelpunkt wohnet.

Für Edith Brend Lewis undatierbar

Im Geiste wurzelt des Menschen Sein

Im Geiste birgt sich wahre Lebenskraft

An den Geist klammere sich mein Herz

So finde ich mich in mir.

Für einen finniscben Antbroposophen

undatierbar

Im ruhigen Ringen

Im lichterstrebenden

Seelenleben

Trägt mein Ich

Mich nach der Quelle

Aus der Menschen

Ihr Wesen schöpfen. -

Notizblatt

undatierbar

122

Du suchest

Nach dem Lichte der Geisteswelt:

Suche im eigenen Selbst,

Und du findest es gewiß.

Du suchest

Nach deiner Selbstes-Wesenheit:

Suche im Weltenwirken,

Und du findest sie gewiß.

Des eigenen Wesens Finsternis:

Sie verdunkelt die Welt.

Über Weltenwirken

Unwissend sein

Es erkaltet das eigene Selbst.

Für Hans Hasso v. Veltbeim undatierbar

123

Welten-Wesen einen sich

Als Seelenbildekräfte

Gedankenschöpferisch

In meinem Herzen

Sie finden sich

Zu Geisteswirksamkeit

Mit der Willensgüte

Im Menschen-Ich

In das Menschen-Ich

Strömt die Willensgüte

Nach Geisteswirksamkeit

zu erhellen sich

In meinem Herzen

An der Weltgedanken Kraft

Um seelenhell

Welten-Wesenheit zu finden.

Notizblatt

undatierbar

124

Erkenne dich selbst

In deinem Herzen ist die Kraft

In deiner Seele ist die Stärke

Suche durch die Seele die Stärke

Suche durch das Herz die Kraft

Die Kraft, die in dir sagt:

Erkenne dich selbst.

Erkenne dich selbst

Die Kraft, die in dir sagt:

Suche durch das Herz die Kraft

Suche durch die Seele die Stärke

In deiner Seele ist die Stärke

In deinem Herzen ist die Kraft

Erkenne dich selbst.

undatierbar

125

Ich fühle

In meinen Händen Kraft

In meinen Füßen Stärke

Ich fühle

In meinem Herzen Liebe

In meinem Haupte Licht

Ich fühle

In meinem Atem Gottes Seele

In meiner Sprache Gottes Willen

In meinem Sinnen Gottes Geist.

undatierbar

126

Imagination eines Dreiecks aus drei Sternen, von denen der eine Liebe, der zweite Kraft, der dritte Weisheit strahlt

* Liebe (rot)

* Kraft (blau) * Weisheit (gelb)

Dann daran Meditation.

In Liebe wirken

Aus Kraft sich beleben

In Weisheit streben

Erfülle mein I-CH.

Es kann dieses dann öfter am Tage wiederholt werden

undatierbar

127

Wer Gott will erkennen, muss Gott wollen - Wille

Wer den Logos erkennen soll, muss den

Logos empfinden - Liebe

Wer den Geist erkennen soll, muss den

Geist denken - Licht

Wer den Menschen will fördern,

muss das Feuer finden - Feuer

Notizblatt

undatierbar

Ich trage in mir Gewesenes,

Ich fühle in mir Werdendes,

Im Wollen trage ich beide der Zukunft entgegen.

Glaube blickt auf Gewesenes und gründet in der Wahrheit,

Vertrauen blickt auf Werdendes und gründet in der Zukunft,

Liebe umschließt im Augenblick

Das ewig Gewordene

Das ewig Seiende.

undatier

128

Einatmen und denken:

Die höchste Kraft der Natur strömt

mit dem Atem in mich ein.

Atem anhalten:

Alle Kraft ruht in mir.

Beim Ausatmen:

Ich ströme aus alles Gute,

dessen ich fähig bin.

undatierbar

Ich atme die Kraft des Lebens aus den blauen Fernen

Ich veratme das eigene Selbst in die blauen Fernen

ca. 1923 Notizblatt

129

#Bild s. 129

Die Welt gibt mir den Atem physisch lebend

Der Atem lebet und stirbt in mir zu Geist

Den erstorbenen ergeistigten Atem gebe ich der Welt

Ich bin Ich

Nicht in der Handschrift Rudolf Steiners:

gleichzeitig einatmen Atem gehalten ausatmen

Notizblatt

undatierbar

MEDITATIONEN FÜR DIE TAGE DER WOCHE

#G268-1998-SE132 Seelenübungen Band II Mantrische Sprüche

#TI

MEDITATIONEN

FÜR DIE TAGE DER WOCHE

#TX

Weitere Sprüche für die Tage der Woche finden sich in

«Aus den Inhalten der Esoterischen Stunden», GA 266/1-3

132

Es flutet das Leben, dem Einen

entbunden, gestaltenlos frei Teilchen

in Teilchen schwebend, Teilchen das Teilchen

belebend. - Sonntag

Es lässt Richtkräfte Gestalten zeichnend

den Raum durcheilend aus dem Chaos

Bestimmung gebärend, Bestimmung

ins Chaos entlassend. - Montag

Es formt die Gestaltungen, gliedert die

Wesenheiten, lässt die Sehnsucht werden,

die Wesen zu Wesen drängt, lässt die

Selbstheit werden, die Wesen von Wesen

sondert. - Dienstag

Es lässt liebend Wesen zu Wesen neigen,

gebiert Verwandtschaft und Einigkeit, Selbstheit

erhaltend, sich in Frömmigkeit ergiessen, Selbstheit

über sich schaffend gestalten. - Mittwoch

133

[Es] lässt Gestaltung Donnerstag

sich mit Weisheit befruchten, als Weisheit

wallend schaffen Geburt und Grab im

ewigen Werdegang. - Freitag

[Es lässt Gestaltung ?]

sich senken zum Wesen, Erinnerung weckend,

Tatendrang erwirkend - Göttliches bergend,

auf dass Göttliches erstehe. - Sonnabend

Es ist es Sonntag Ich liebe mich

Es denkt es Montag ich bin ich

Es will es Dienstag ich denke mich

Es liebt es Mittwoch ich will mich

Es ist ich Donnerstag

Es denkt mich Freitag

Es will mich Sonnabend

Entwurf

Notizbuch 1902/03

134

Sonnabend:

Es ruhen in der Zukunft Schoß für

meine Seele die guten und schlimmen Lose.

Sonntag:

Was mir Gutes täglich erfließt, will ich

bemerken; an ihm zeigt sich mir, was

Götter aus mir gemacht.

Montag:

Was mir Schlimmes zuweilen erfließt,

will ich ertragen; an ihm zeigt sich mir,

was ich selber aus mir noch machen kann.

Dienstag:

Ich danke meinem guten Geschick, wie

ich jetzt lebe.

135

Mittwoch:

Ich danke meiner Stärke im

schlimmen Geschick die Kraft, die

im Leben mich aufwärts führen kann.

Donnerstag:

Wer glaubt, dass gutes Geschick allein

fördert, schlimmes allein niederbeugt,

der sieht nicht das Jahr, sondern allein

den Tag.

Freitag:

Für Emma Gétaz

1910

136

Sonnabend morgens:

In mich ströme die Schönheit der Welt.

Sonntag morgens:

Ich will.

Notizbuch 191

Sonnabend:

Wärme im Weltall finde ich als

Arbeits-Schaffensfreude in meiner Seele

S: Licht Denken

M; Harmonie Stimmung (Zufriedenheit)

Di: Leben Selbstgefühl

Mi: Luft Wille

Do: Wasser Gefühl

Fr: Erde Erkenntnis

Notizbuch 191

137

Sonntag:

Licht Sinnbild der Weisheit

Montag:

Wärme Sinnbild der Liebe

Dienstag:

Atem Sinnbild des Eindringens des Geistes in mich.

Mittwoch:

In mir bewegt mein Blut sich

Im Weltenall die Elemente.

Donnerstag:

Wie Wolken segnen die Erde

So Geistes Gnade mich.

Freitag:

Wie die Sonne rein des Morgens

So erscheint meine Seele aufwachend.

Sonnabend:

Für Emilie Anderson

7. Juni 1913

138

Sonnabend:

Sage ich zu mir:

habe Vertrauen du meine Seele zu dir

So sage ich, was wahr ist im Geiste

Wenn die Außenwelt es auch zuweilen anders zeigt.

Sonntag:

Jedes Menschen höheres Selbst

Wacht über seinem Karma

Montag:

Jedes Menschen höheres Selbst

Spricht unsichtbar mit des Menschen Engel

Dienstag:

In den drei Sprüchen

Werde ich meines Denkens Richtung finden können.

139

Mittwoch:

In mir ruht Gotteskraft

Finden werde ich sie sicher

Donnerstag:

Der Mensch lebt vom Dunklen ins Helle

Freitag:

Im Geistigen ist Harmonie.

nach 1914 Notizblatt

140

1. Tag:

Im Frieden waltender, o unsichtbarer Erzeuger der Welt,

erleuchte durch mein Denken meinen Willen.

2. Tag:

In Liebe lebender, o fühlbarer Erhalter der Welt,

nimm hin als Opfer meinen Willen.

3. Tag:

Alle Welt erfüllender, o Du dich überall zeigender

Offenbarer der Welt, erfülle auch mich.

Notizblatt

undatierbar

141

Sonnabend:

Ich führe meine Seele

Sonntag:

Göttliches Licht um meine Seele

Montag:

Ruhe im Geiste ist Kraft des Daseins

Dienstag:

Tatkräftiges Denken gibt Vertrauen zum ewigen Sein

Mittwoch:

Sei du meine Seele dir stets treu

Donnerstag:

Erkenne dich aus deinem Fühlen und Handeln.

Freitag:

Immer mutig ist stets Sammeln von Lebenskraft.

nach 1914 Notizblatt

142

Sonntag:

Geist der Welt, trete ein in mein Herz,

in meine Seele, in mein Ich.

Montag:

Zu dir blicke ich, Geist der Welt,

Dir ergebe ich mich mit meinem Herzen,

meiner Seele, meinem Ich.

Dienstag:

Ich soll dich fühlen, Geist der Welt,

aus dem tiefsten Innern dich fühlen,

mit meinem Herzen, meiner Seele,

meinem Ich.

Mittwoch:

#Bild s. 142

An deiner Gnade winde ich mich

von Stufe zu Stufe, es streben zu Höhen

mein Herz, meine Seele, mein Ich.

143

Donnerstag:

In DEINEM Lichte soll ich gesunden,

stark und furchtlos werden in - - - *

Freitag:

Ich bin in Dir, Geist der Welt,

deine Gaben seien in mir.

Sonnabend:

ICH BIN

Für Lotus Peralté undatierbar

- - -

*Siehe Hinweis auf Seite 360 für S.55.

144

Sonnabend;

Das Licht, das den Raum erhellt,

soll als Sinnbild der Weisheit gelten.

Sonntag:

Die Wärme, die einen Gegenstand erwärmt,

soll als Sinnbild der Liebe gelten.

Montag:

Ein Wesen, welches atmet, beweist,

dass es nur als Teil der Luftwelt sein kann.

Dienstag:

Ein Wesen, welches erkennt, beweist,

dass es nur als Teil der Geistwelt sein kann.

145

Mittwoch:

Ausatmung eines Wesens zeigt,

dass Inneres zum Äußeren im Dasein wird.

Donnerstag:

Urteilen eines Menschen ist im Geistigen,

was Ausatmen im Physischen ist.

Freitag:

Wenn ich sage: ich bin, so bejaht sich in mir

der Geist, durch den ich bin.

Für Rudolf Hahn undatierbar

146

Sonnabend:

Den starken Kräften des Kosmos weihe ich mein Herz:

fühlen Wärme im Herzen.

Aux fortes puissances du cosmos je consacre mon coeur

(sentir chaleur dans le coeur)

Sonntag:

Den strahlenden Kräften des Kosmos weihe ich mein Haupt:

fühlen Licht im Kopfe.

Aux rayonantes puissances du cosmos je consacre ma tìte

(sentir lumiére dans la tite)

Montag:

Den wärmenden Kräften des Kosmos weihe ich mich ganz:

fühlen Stärke in allen Gliedern.

Aux réchauffantes puissances du cosmos je me consacre toute entiére

(sentir force dans tous les members)

Für Emma Gétaz undatierbar

147

#TI

ZUR STÄRKUNG DER LEBENSKRÄFTF

#TX

Es erfülle mir Herz und Seele

Friede Ruhe 0

Ruhe Kraft

Kraft Hoffnung

Die Figuren nach den Worten vorstellen

(Dieses so oft als Sie dessen sich bedürftig fühlen.)


Mi riempi il cuore e l~anima

Pace Calma O

Calma Forza

Forza Speranza

Rappresentarsi le figure dopo le parole

(Far questo esercizio tante volte quanto se ne sente ii bisogno.)

Für Giovanni Colazza ca. 1910

148

Mich hüte Gottes Macht sorglich immer

Immer sorglich Macht Gottes hüte mich

Beweglich sei Geistesleben mir erfließend

Erfließend mir Lebensgeist sei beweglich

Ich im Fühlen und Denken

Denken und Fühlen im Ich.

Für Auguste Daeglan

1910

149

#Bild s. 149

Die Skizze ist farbig:

(links: grünlich-blau) richte recht / regsam - richtig / ruhig - ratend

(Mitte: violett) Geistes Gahe / gnädig gütig / gut

(rechts: rot) Mit meiner / Manas-Macht / mich mutvoll / mir machen

Für Lucie Bürgz ca. 1910

150

Licht um mich

Licht erfülle mich

Licht stärke mich

Licht befreie mich

Licht stelle mich

Auf mich selber

Ich

Für Friedrich Krüger

1911/12

Im Weltengrunde

Da ruhen mir

Mich stärkende

Erwarmende Weltenwerdewesen

Erwarte Ruhe recht erringend

Mein warteübend Herz

Ihres Wesens Werden.

Für Hilde Boos-Hamburger November 1912

151

#Bild s. 151

Durch Licht Liebe Kraft Wille

Soll mir Halt erstehn.

Für Ernst Koher 1912

152

Ich suche zu fühlen in meinem Haupte das Tönen

des Geistes.

Ich suche zu fühlen in meiner Brust das Licht

des Geistes.

Ich suche zu fühlen durch mich ganz den Strom

des Geistes.

Für Elisabeth Maier

1914

Wenn wir hadern mit unserem Schicksal

Im Urbeginne war Christus,

Und Christus war bei den Göttern,

Und ein Gott war Christus.

Und in jedes Menschen Seele

Wohnt des Christus Wesenheit.

So auch lebt er in meiner Seele

Und wird mich führen

Zum Sinn meines Schicksals.

Für einen ertaubenden Arbeiter ca. 1919/20

153

Göttliches in meiner Seele

Dir will ich Raum geben

In meinem bewussten Wesen:

Du bindest mich an alles

Was Schicksalsmacht mir zugebracht

Du lösest mich nimmer

Von dem, was zu lieben

Du mir geschenkt:

Dein Geist wachet über das Meine

Denn es ist auch das Deine:

So will ich wachen mit dir,

Durch dich, in dir

Was du beschlossen mit dem Deinen

Ich will stark sein, zu erkennen

Dass es Weisheit sei. -

Für Olivia Römer

Weihnacht 1919

154

Kraft durchleuchte mich

Stärke durchtöne mich

Durchleuchte und durchtöne

Mir Beine und Arme

Durchtöne und durchleuchte

Mir Hände und Füße

So werde ich kräftig

So werde ich stark

Stark und kräftig

In Herz und Kopf

Kräftig und stark

In Atem und Sprache.

Notizbnch 1920

Im Herzen find~ ich Kraft,

Im Kopfe find~ ich Sinn,

Besinn ich mich darauf,

Kann ich mich befestigen

In allen meinen Gliedern.

Ich tu es.

Tue es mit aller Macht.

Für die 12-jährige felicitas Stückgold

1921

155

Christus, dich werd ich inne

Mit reinem, wahren Sinne

Ich blicke zu dir

Du lebest in mir

Ich lebe durch dich

Du strömest durch mich

So darf ich vertrauen

Und immer bauen

Auf mein eignes besseres Wesen

Um so ganz zu genesen.

Notizbuch 1921

156

Morgens:

Ich sehe vor mir eine weiße Wand,

Darauf schreibe ich:

Ich bin.

Ich trete auf eine blaue Fläche,

Rechter Fuß: Ich drücke den Boden

Linker Fuß: Der Boden hält mich

Ich bin von dem rotgelben Firmament umschlossen

Das Firmament umkreist mich und wärmt mich

Ich atme ein: i

Ich halte meinen Atem in mir: a

Ich atme aus: o

Mittags:

Gottes Weisheit ordnet die Welt -

Sie ordnet auch mich;

Ich will in ihr leben.

Gottes Liebe wärmet die Welt -

Sie wärmet auch mein Herz;

Ich will in ihr atmen.

Gottes Kraft traget die Welt -

Sie traget auch meinen Leib;

Ich will in ihr denken.

157

Abends:

Es wird dunkel sein

Meine Seele gehet ins Dunkel

Sie wird im Dunkel leuchten,

Leuchten, weil Weisheit, Kraft und Güte der Gottheit in ihr;

Weisheit, Kraft und Güte

Wachsen in ihr im Dunkel -

Durch sie w i 11 meine Seele

Lebensvoll wieder strahlen Durch Kopf, Herz und Glieder. -

Für Maria Elsässer

Sommer 1921

158

Morgens:

Strahlender Sonnenstern

Leuchtendes Heimathaus

Weltenformender Wesen

Schließe mir auf

Herz und Seelensinn

Das ich kräftig sei

In Zeit und Ewigkeit.

Abends:

Im Geiste wohnen

Und geistig atmen

Ist der Seele Trieb

Es wird mir

Schlafend

Wenn das Auge

Sich schützend schließt.

Für Mrs. Roberts November 1921

159

Ich höre das Sonnenwort

Es spricht

Licht scheine in dein Herz

Herzenslicht

Stärke deine Menschenkraft

Du wirst gesund

Durch das Sonnenwort.

Für Altibiade Mazzarelli II. Juni 1922

In meinen Kopf ergießet sich

Strahlend wärmend Geisteslicht

Es dringet wärmend mir

In mein Herz

Ich fühle es strömen

In alle meine Glieder

Und mich einigen mit Gottes - Welten - All.

ca. 1923 Notizblatt

160

Zwischen 11-1: Ich sehe mich selbst um mich herumgehen.

Abends vor dem Einschlafen: Ich gehe um mich herum

Morgens:

Der Mensch trägt in sich

Seinen ewigen Geist

Der ewige Geist

Ist eingesenkt

In die Gottheit der Welt

Ich ruhe in der Gottheit der Welt

Ich werde mich selbst finden in der Gottheit der Welt.

Für Hans Olsen

19. Mai 1923

161

Sonnenlicht fühle ich im Herzen

Sonnenlicht wird Wärme in meinem Herzen

Herzenskraft strömt in meine Hände

Herzenskraft strömt in meine Füße

Herzenskraft ist Gottesgabe

Ich will arbeiten mit Gottesgabe

So darf ich hoffen, stark zu werden.

(Dann recht ruhig werden in der Seele)

19. Mai 1923 Notizblatt

Wärme weset um mich

#G268-1998-SE162 Seelenübungen Band II Mantrische Sprüche

#TX

Wärme weset um mich

Das Licht, es strahlet in mein Haupt

in ruhiger Kraft

empfind ich es

Die Luft, sie strömet in meine Brust

in ruhiger Kraft

eratme ich sie

Die Schwere, sie hält mich an der Erde

in ruhiger Kraft

erlebe ich sie

in Licht, Luft, Schwere

empfindend, eratmend, erlebend

webet mein ganzer Mensch

Wärme weset in mir

Für den 13- jährigen Rolf Gutbrod

1923

163

Sonnenaufgang am Abend 1/2 Minute

dann:

Licht der Sonne

Wirkt vor mir

Wärme wird es

Dringt in mein Herz

Strömt durch mich

Ich bin

In Wärme. -

Sonnenuntergang am Morgen 1/2 Minute

Ich bin in Wärme

Wärme dringt

Aus meinem Leib

In mein Herz

Ich gebe

Die Wärme

dem Licht (der Sonne). -

Für Ingeborg Zeylmans

ca. 1923

164

Ich fühle in meinem Kopf

Warme Liebekraft

Ich fühle in meinem Herzen

Leuchtende Gedankenmacht

Die warme Liebekraft

Vereint sich mit der

leuchtenden Gedankenmacht

Davon werden stark

Meine Hände

Zu gutem menschlichen Wirken.

Ich fühle mich.

Für Frau CA. Bergsma

ca. 1923

165

Im Liegen: Denken an das Innere des Kopfes -so wie wenn dort Wärme ausstrahlte, dazu die Worte:

Kraftvoll ströme

Von meinem Kopfe

Wärme

Durch meine Brust

Durch meine Arme

Durch meine Beine

Und stärke mich.

ca. 1923 Notizblatt

Meditation:

oben: rot

mitte: rotblau

unten: blau

das Rote erwärmt

das Blaue erkaltet

Prim kleine Terz Quint im Geiste hören.

3 mal hintereinander

7 mal

ca. 1923 Notizblatt

166

Ich finde mich in mir

Mich ergreifet göttliche Macht

Im Umkreis meines Seins

Ich ergreife göttliche Macht

Im Mittel meines Herzens

So finde ich meinen Geist

Frieden, Frieden, Frieden

gehend

meiner gottsehnenden Seele.

Für Friedrich Wilhelm v. Flotow

1924

Abends:

Dir selbst getreu wirst du stark werden.

Morgens:

Mir selbst getreu will ich stark werden. -

Fur Andreas v. Grunelius ca. 1924

167

Was das Leben aus seinen Tiefen

Auch mir vor den Geist zu stellen

Sich aus Weltenschicksalsquellen

Sich vorgesetzet hat -Die mutige Seele findet

Den rechten Weg, wenn sie

Vertraut dem hellwarmen Ich. -

Für Walter Johannes Stein

18. Februar 1924

1.) Ruhe breite sich aus in meinem ganzen Seelenbereiche.

2.) Dankbar nehme ich auf, was der Geist mir offenbaren will.

3.) Gelassen möge ich sein können, auf dass Karma aus dem anschauend-Erlebten gestaltet, was durch mich werden soll.

Für Walter Johannes Stein März 1924

168

#Bild s. 168

169

Mein Haupt trägt

Der Ruhesterne Sein

Meine Brust birgt

Der Wandelsterne Leben

Mein Leib west

Im Elementenwesen

Das bin Ich.

Für Walter Johannes Stein April 1924

In der sehr verblassten Skizze: Stein 1 Elernenteweg oder Elernentenreich

170

Morgens:

In meinem Herzen

Wohnt die Kraft

Die mich belebt

Ergreife ich sie

Mit meinem Willen

Trägt sie mich

Auch gesund durch das Leben.

Abends:

Schau ich um mich

Seh ich der Sonne

Lichtestaten

Schau ich in mich

Seh ich der Seele

Geisteswillen

Ich bin Licht im Geiste

Geist im Lichte.

März 1924 Notizblatt

171

Es scheinen die Sterne

Es ist Nacht

Es füllt Ruhe den Raum

Alles schweigt

Ich fühle die Ruhe

Ich fühle das Schweigen

In meinem Herzen

In meinem Kopf

Gott spricht

Christus spricht.

Für den 10-jährigen Nik Fiechter

Juni 1924

Ruhiges Blau überall um mich

Stiller Friede in meiner Seele

Die Geister des Alls sprechen:

Lasse Sterne leuchten

In deinem Menschenkörper;

Leuchtende Sterne,

Wärmende Sterne.

Für Emmy Thurnhecr August 1924

172

Du meine Seele, geistbeschwingte,

So trage mich sonnenwärts

Die schönsten Kräfte meines Ich

Sie nimmt dann die Sonnenkraft

Zu Menschenwesens Schaffenskräften

In das eigne Sein

Ganz gütig auf. -

Fur Frau Stumpe

September 1924

173

Länger Atemhalten

vorher Sonnenvorstellung:

Mein Licht

Durchdringe abends

Deine Seele.

Mond:

Deine Strahlen

durchdringen morgens

meine Seele.

Notizblatt 1924

Sei du mein Herz

Du Seelenträger

Haus meines Gotteswesens

Das führend bei mir lebt

Licht spendend

Wärme bringend

In Zeit und Ewigkeit.

Fur Frau Machesini

1924

174

le soir:

Mon coeur

Reçois la gräce du Christ

Veuille échauffer mon äme,

Esprit dans mon sang

Veuille éclairer mon esprit

que je devienne

ferme et sain

Pour le travail dans le monde.

le matin:

Mon äme

Tu dois ressentir la grâce du Christ

De mon coeur

Christ me tient

Dans le pays de l'esprit

Et me donne

La force pour la vraie vie.

175

Mein Herz

Nimm' auf des Christus Gnade

Erwärme meine Seele

Geist in meinem Blute

Erleuchte meinen Geist

Dass ich werde

Stark und gesund

Zur Arbeit für die Welt.

Meine Seele

Empfinde des Christus Gnade

Von meinem Herzen

Christus trägt mich

In des Geistes Land

Und gibt mir

Kraft zum rechten Leben.

ca. 1924 zwei Notizblätter

176

Morgens:

Ein weißer Strahl

Der hellen Sonne

Fällt mir ins Herz

Ich erstarke

Durch den weissen Strahl

Dreimal stärkt er

mein Ich -

Abends:

Dunkel,

Geistesdunkel

Nimmt mich auf

Jch werde

Aus dem Dunkel

Das Licht empfangen

Das helldunkle Licht. -

Für Hedwig Linnhoff

1924

177

Blaues Firmament,

Tiefblau,

Sternbedeckt.

Der Mond geht dahin,

Mildes Licht kommt von ihm,

Mildes Licht geht in meine Stirn,

Mondenlicht.

Die Sonne sendet es,

Der Mond macht es milde,

Mich mache es gesund.

undatierbar

Es senke sich aus Weltenweiten

Weise wirkende Geisteskraft

Die ich sehnend suche

In meiner Seele Sprache

Und trage, führe, halte mich

In mir durch sich.

undatierbar

178

#Bild s. 178

linkes Auge: In mir kraftet der Atem der Welt

gedachte Einatrnung

gedachte Ausatmung

rechtes Auge: Aus mir kraftet der Atem des Menschen

Weltenatem und Menschenatem

sind die Pulsschläge Gottes.

Für Tessa Rosenkrantz undatierbar

179

Ich trage Ruhe in mir,

Ich trage in mir selbst

Die Kräfte, die mich stärken.

Ich will mich erfüllen

Mit dieser Kräfte Wärme,

Ich will mich durchdringen

Mit meines Willens Macht.

Und fühlen will ich

Wie Ruhe sich ergießt

Durch all mein Sein,

Wenn ich mich stärke,

Die Ruhe als Kraft

rn mir zu finden

Durch meines Strebens Macht.

Für Miriam Ege undatierbar

180

O Gottesgeist erfülle mich,

Erfülle mich in meiner Seele;

Meiner Seele schenke Kraft,

Kraft auch meinem Herzen,

Meinem Herzen, das dich sucht,

Sucht durch tiefe Sehnsucht,

Tiefe Sehnsucht nach Gesundheit

Nach Gesundheit und Starkmut

Starkmut, dass ich brauchbar werde

Brauchbar werde für das Leben.

Notizblatt undatierbar

Göttlicher Geist in mir

In mir Suchen nach innrer Ruhe

Innrer Ruhe die lebt in allen Gliedern

Allen Gliedern die zusammenfügen meinen Leib

Meinen Leib den belebt meine Seele

Meine Seele die durchleuchtet mein Geist

Mein Geist, den erfüllt Göttlicher Geist.

Notizblatt andatierbar

181

O Gottesgeist erfülle mich

Erfülle mich in meiner Seele;

Meiner Seele leihe starke Kraft,

Starke Kraft auch meinem Herzen

Meinem Herzen, das dich sucht,

Sucht durch tiefe Sehnsucht

Tiefe Sehnsucht nach Gesundheit

Nach Gesundheit und Starkmut

Starkmut der in meine Glieder strömt

Strömt wie edles Gottgeschenk

Gottgeschenk von dir, o Gottesgeist

O Gottesgeist erfülle mich.

Notizblatt

undatierbar

Ich denke an mein Herz

Es belebet mich

Es erwärmet mich

Ich vertraue fest

Auf das ewige Selbst

Das in mir wirket

Das mich trägt. -

Notizblatt

undatierbar

182

In mir die Kraft der Wärme

Ich fühle die Kraft der Wärme,

Die mich durchdringt

Durchdringt vom Kopf durch das Herz

Durch den ganzen Körper

Ich fühle mich durchwärmt. -

Notizblatt

undatierbar

Vom Herzen ströme Mut

Zu schmerzendem Orte

Und lindre erwarmend Leid.

Für Wilma Schreiber undatierbar

183

Denken an den linken Fuß

Mein Ich trägt mich

Denken an den rechten Fuß

Mein Ich hält mich

Denken an die linke Hand

Mein Ich schützt sich

Denken an die rechte Hand

Mein Ich wehrt sich

Tragekraft

Haltekraft

Schutz und Wehr

Fass' ich aus vier

in Eins

in meinem Herzen.

Für Maria Schröfel undatierbar

184

Du rnusst jetzt sprechen:

Ich will stark sein

Ich will stark sein in Händen

Ich will stark sein im Herzen

Fs helfe mir Gott

Dass ich k a n n stark sein

Wh bete zu Gott

Dass er meine Hand stärke

Ich bete zu Gott

Dass er mein Herz stärke

Dann werde ich stark sein.

Für Louis Olivier undatierhar

183

Jetzt ich lege mich zur Ruhe

Ich bin in Ruhe

Ich höre mich selbst

In Ruhe ich höre mich selbst

In großer Ruhe ich höre mich selbst

Ich bleibe in Ruhe

- 1 1/2 Stunden -

Meine Ruhe ist aus

Ich beginne wieder

mich bewegen.

Für Clarita Benkendörfer undatierbar

186

Meditation mit dem Rosenkreuz

I

Das Kreuz, wie entstehend aus verbrennendern Holz. Dann daran rötlich sich lösend die sieben Rosen, die allrnählich helileuehtend werden.

1. Rose aufleuchtend: linke Haupteshälfte

Es durchwarme mich deine Wärme -

2. Rose aufleuchtend: rechte Haupteshälfte

Es durchleuchte mich dein Licht -

3. Rose aufleuchtend: linke Hand

Es durchströme mich deine Regsamkeit -

4. Rose aufleuchtend: rechte Hand

Es durchflute mich deine Ruhe -

5. Rose aufleuchtend: linker Fuß

Es durchkrafte mich dein Strahl -

6. Rose aufleuchtend: rechter Fuß

Es durchdringe mich dein Hub -

7. Rose aufleuchtend: oben

Ich bin in deiner Sphäre.

187

II

Durch mich kraftvoll flute,

flute regsam erströmend,

Erströmend von unten nach oben,

Oben sich im Geiste stärkend,

Sich stärkend durch des Lebens Quell,

Des Lebens Quell, der niederstieg,

Niederstieg vom Sonnesein

durch mich.

Für Suse Karstens undatierhar

188

Morgens:

Ich bin aus dem Fühllosen

Eingezogen in das Fühlbare.

Im Geiste lebte ich,

Als ich fühllos schlief.

Im Sinne lebe ich,

Wenn ich fühlend wache.

Göttlich nennen soll ich

Das Fühllose wie das Fühlbare.

In Gott bin ich wachend,

Auch schlafend bin ich

In Gott,

Von dem ich herkomme,

Zu dem ich hingehe.

189

Abends:

Zu Gott

Gehe ich hin,

Von dem ich herkomme.

In ihm bin ich schlafend,

In ihm bin ich wachend.

Das Fühlbare wie das Fühllose

Soll ich göttlich nennen.

Im Sinne lebe ich,

Wenn ich fühlend wache.

Im Geiste lebe ich,

wenn ich fühllos schlafe.

Durch den Schlaf

Zieh ich ein in das Fühllose.

Es ist das Fühllose

Im Geiste.

Ich werde schlafend

Im Geiste sein.

Für einen blinden Knaben undatierbar

190

In Todesgefahr


Du Geist meines Lebens, schützender Begleiter,

Sei Du in meinem Wollen die Herzensgüte,

Sei Du in meinem Fühlen die Menschenliebe,

Sei Du in meinem Denken das Wahrheitslicht.

undatierbar

191

#TI

ZUR HILFE FÜR ANDERE

#TX

Ich versenke mich in die tiefsten Seelenkräfte in mir,

Da lebe ich fühlend in dem Ewigen meiner Seele.

Wie der Punkt ohne Ausdehnung in dem Kreise,

So ist die ewige Seele ohne leibliches Wesen in mir.

Mit diesem leiblosen ewigen Wesen gedenke ich

helfend im Geiste ---

Die Kraft, Du selbst zu sein, erstarke in Dir

Das Licht, das in deinem eigenen Inneren leuchtet, belebe

sich in dir.

Die Seelenwärme, die aus deinem eigenen Geiste strahlt, durchwärme dich. -

Notizblatt

undatierbar

192

Gedanken, geisterwachsen

Sie nehmen ihren Weg

Von meiner Seele zu deiner

Auf dass sie wirken

Mit Leben füllend aus dem Geist

Was du erstrebst auf deine Art

In deinem Herzenseelengrund.

Notizblatt

undatierbar

Seine Kräfte lerne er

Fühlen in seiner Seele

Sich selber wissen

In diesen Kräften

Sich schlagen fühlen in seinem Herzen

Sich denkend wissen in seinem Kopfe

Sich fühlend wissen in seinem Leibe.

An Clara Walberg fur ihren Soha

1909

193

Es mögen geistig dich begleiten in deinem

Streben die Wesenheiten, nach denen dein

Sehnen geht. Sie mögen ergreifen deine Gedanken

und in sie ihre Gedanken fließen lassen; so

wirst du in deinen Gedanken sie erlebend

fühlen; in dein Empfinden mögen sie

fließen; und du dich mit ihnen einigend

den Welten zuzählen, nach denen du trachtest.

ca. 1910 Notizblatt

194

Herzen, die lieben,

Sonnen, die wärmen,

Ihr Wegespuren Christi

In des Vaters Weltenall -

Euch rufen wir aus eigner Brust,

Euch suchen wir im eignen Geist,

O strebet zu ihm!

Menschenherzen-Strahlen,

Andachtwarmes Sehnen,

Ihr Heimatstätten Christi

In des Vaters Erdenhaus -

Euch rufen wir aus eigner Brust,

Euch suchen wir im eignen Geist,

O lebet bei ihm!

Strahlende Menschenliebe,

Wärmender Sonnenglanz,

Ihr Seelenkleider Christi

In des Vaters Menschentempel -

Euch rufen wir aus eigner Brust,

Euch suchen wir im eignen Geist,

O helfet in ihm!

Fur einen Schwerkranken Februar 1925

MEDITATIONEN GEGEBEN WÄHREND DES ERSTEN WELTKRIEGES

#G268-1998-SE195 Seelenübungen Band II Mantrische Sprüche

#TI

MEDITATIONEN GEGEBEN

WÄHREND DES ERSTEN WELTKRIEGES

#TX

Quelle Blut,

Im Quellen wirke;

Regsamer Muskel,

Rege die Keime;

Liebende Pflege

Wärmenden Herzens

Sei heilender Hauch.

V, Dornach 13. August 1914 Samariterkurs

So lang d u den Schmerz erfühlest,

Der mich meidet,

Jst Christus unerkannt

Im Weltenwesen wirkend;

Denn schwach nur bleibt der Geist,

Wenn er allein im eignen Leibe

Des Leidesfühlens mächtig ist.

V. Dornach 14. August 1914 Samariterkurs

196

Und nun kann das alles Gesagte wiederum in sieben Zeilen gefasst werden, sieben Zeilen, die Ihnen helfen können, dasjenige zu erreichen, was wir als durchchristete Zwiesprache mit dem Volksgeist geschildert haben:

Du, meines Erdenraumes Geist,

Enthülle deines Alters Licht

Der christbegabten Seele,

Dass strebend sie finden kann

Im Chor der Friedenssphären,

Dich tönend von Lob und Macht

Des christergebnen Menschensinns.

V. Dornach, 16. August 1914 Samariterkurs

Du, Geist meines Erdenortes

Ergieße dein Licht

Aus deinem Zeitenalter

In meine fragende Seele

Dass sie finde

Den Geistesort

Im Menschenbruderbund.

Entwurt

197

Aus gnadenspendender Weltenseele

Erfülle mich Kraft der Wärme

Der Wärme die durchlebt

Menschenwesen

Wie durchlebt

Gotteskraft

Das weite weite All.

Gebet für Schwerkranke, an Helene Röchling gegeben

1914/15

198

Ganz in deine Seele

In dein Denken, Fühlen, Wollen

Mit Jahves Feuer-Kraft

Tauche meiner Seele wirkend Wesen

Christerfüllt in deine Seele

Führe in dein Wesen elohisch Feuerwollen

Dass Lebenstat ihm entglühe.

Steh' vor mir

Nimm geistberührend - seelenruhehaltend

Stark Gegebnes

Seelenwarmes

herzbelebtes

Christgeopfert,

Hilfe-Leben, Bei-dir-sein.

Entwurffür

«Glauben will ich ...>> Notizbuch 1914

199

Glauben w i 11 ich dich,

Wissen d a r f ich dich,

In jenes Geistes Schutz,

Der da brütet über Europa's Mitte

Seinem Volke seiner Seele Ziel;

Er lenk' zu dir des Denkens Jahve Kraft

Er schenk' dir Wille aus Christi Willensquell.

An Helene Röchling gegeben

1914

Glauben w i 11 ich

Wissen d a r f ich

Dich in des Geistes Schutz

Der brütet über Europas Mitte

Dem Volke seines Geistes Ziel

Es lenk' zu dir meinen Glauben Jahve

Es schenk dir liebend meine Wissenskraft Christ.

An Eliza v. Moltke gegeben

1914

200

#Bild s. 200

201

Aus dem Mut der Kämpfer

Aus dem Blut der Schlachten

Aus dem Leid Verlassner

Aus des Volkes Opfertaten

Wird erwachsen Geistesfrucht,

Lenken Seelen geist-bewusst

Ihren Sinn ins Geisterreich.

ab September 1914

Aus dem Leid' der Seelen

Aus dem Blut der Schlachten

Aus dem Opfersinn und Kampfesmut

Aus dem Schmerz, der Not, dem Tod

Wird erwachsen Geistesfrucht,

Lenken Menschen geistbewusst

Ihren Seelensinn geisterwärts.

Entwurf

202

Für die im Felde Stehenden

Geister eurer Seelen, wirkende Wächter,

Eure Schwingen mögen bringen

Unserer Seelen bittende Liebe

Eurer Hut vertrauten Erdenmenschen,

Dass, mit eurer Macht geeint,

Unsere Bitte helfend strahle

Den Seelen, die sie liebend sucht.

Für die im Felde Gefallenen

Geister eurer Seelen, wirkende Wächter,

Eure Schwingen mögen bringen

Unserer Seelen bittende Liebe

Furer Hut vertrauten Sphärenmenschen,

Dass, mit eurer Macht geeint,

Unsere Bitte helfend strahle

Den Seelen, die sie liebend sucht.

ah September 1914

203

Für die im Felde Stehenden

Die ihr wachet über Erden-Seelen,

Die ihr webet an den Erden-Seelen,

Geister, die ihr über Menschenseelen schützend

Aus der Weltenweisheit liebend wirkt:

Höret unsre Bitte, schauet unsre Liebe,

Die mit euren helfenden Kräftestrahlen sich

Einen möchten, geistergeben, liebesendend.

Für die im Felde Gefallenen

Die ihr wachet über Sphären-Seelen,

Die ihr webet an den Sphären-Seelen,

Geister, die ihr über Seelenmenschen schützend

Aus der Weltenweisheit liebend wirkt:

Höret unsre Bitte, schauet unsre Liebe,

Die mit euren helfenden Kräfteströmen sich

Einen möchten, geisterahnend, liebestrahlend.

ab Januar 1918

205

#TI

ZUM GEDENKEN AN VERSTORBENE

#TX

Meine Liebe sei den Hüllen,

Die dich jetzt umgeben -Kühlend alle Wärme,

Wärmend alle Kälte -Opfernd einverwoben!

Lebe liebgetragen,

Lichtbeschenkt, nach oben!

An Paula Stryczek nach dem Tode von Anna Wagner

31. Dezember 1905

206

Ihr denen meine Liebe strömt

Euch kühle Eure Wärme

Euch wärme Eure Kühle

Diese meiner Liebe Treue

Sie schaue im Geiste

Zu Eurer Geisteszukunft

Aus meinem Herzen immerwährend.

An Rudolf Meyer gegeben am 3. März 1911

Mit dir meine Seele

Sie sucht dich ahnend

Sie ist mit dir

Und lebt mit dir

Deine Aufgabe

So wir vereint

Karmisch alle Zeit.

An Gertrud und Wilhelm v. Heydebrand nacb dem kurzen Leben eines ihrer Kinder

1911/12

207

Abends:

Dir sei gesandt

meine Liebe so wie sie war

als du hier mit mir warst.

Sie lindre deine Wärme,

sie lindre deine Kälte,

dass du findest den Weg

aus dem Seelen- ins Geistgebiet.

15 - 20 Minuten

[Morgens:]

schwarz rot

Wie aus dem schwarzen Kreuzesholz

sprießen die roten Lichtesrosen,

so aus Weltenfinsternissen

der Gottessonne Klarheit,

so aus gutem Menschenherzen

der Liebe stärkend Wesen,

sie werde meiner Seele.

(Seelenruhe)

An Matilda Biörklöf gegeben Juni 1913

208

Morgens:

Im Urbeginne war das Wort ...

Mittags:

Meine Liebe folget, folget

dir folget dir in deinem Schmerz

folget dir in der Seligkeit.

Abends:

Die Meditation wie in der Geheimwissenschaft

S.298 301 angegeben. [Rosenkreuz-Meditation]

An Anna Leutbel beim Tode ihres Sohnes

Anfang 1915

209

Durch des Todes Pforte will ich folgen

Treulich deiner Seele in des Geistes

Lichterzeugende Zeitenorte

Liebend dir mindern Erdenkälte

Wissend dir ordnen Geisteslicht

Denkend bei dir will weilen ich

Dämpfend dir sengende Weltenwärme.

An Gertrud Noss

beim Tode ihres Sohnes Fritz Mitscher

Februar 1915


Meine Seele folge dir in Geistgebiete,

Folge dir mit jener Liebe,

Die sie hegen durfte im Erdgebiete

Als mein Auge dich noch schaute,

Lindre dir Wärme, lindre dir Kälte,

Und so leben wir vereint

Ungetrennt durch Geistestore.

Zum Tode von Gertrud Noss September 1915

210

Im Urbeginne war das Wort

Und in dem Wort war ich selbst,

Und das Wort war bei Gott.

Und mit dem Wort war ich selbst bei Gott.

Und ein Gott war das Wort.

Und ein Gott schaute mich in dem Wort,

Und das Wort soll leben in meiner Seele.

Au commencement était le Verbe

Et dans le Verbe j' étais moi-mìme,

Et le Verbe était en Dieu.

Et avec le Verbe j'étais moi-mìme en Dieu,

Et un Dieu était le Verbe.

Et un Dieu me regarda dans le Verbe,

Et le Verbe doit vivre dans mon âme.

An M. Corré beim Tode seines Vaters undatierbar

211

Zeichnung:

gelbe Sterne auf blauem Grund

Wie aus dem blauen Geistesgrund

Die golderglänzenden Sterne

So aus meinen Seelentiefen

Die starken Haltekräfte.

An Hermine Stein

beim Tode ihres Sohnes Friedrich gefallen am 22. März 1915

In Geistgefilde will ich senden

Die treue Liebe die wir fanden

Um Seele der Seele zu verbinden

Du sollst mein Denken liebend finden

Wenn aus Geistes lichten Landen

Du suchend wirst die Seele wenden

Zu schauen, was in mir du suchest.

Notizbuch 1916

212

Dir Licht spendend Mir

In Lichtesweiten

Wesenwirkend

Bin ich Bist du

Einig denk-fühlend

Streben wir

verwebend

Seele in die Seele.

Nur in den Bereich seiner Gedanken.

Soll suchen, was sie ihm nach Geistes-Erfahrung geben kann.

Notizbuch 1917

213

Du warst unser

Und unser wirst du sein

Wenn jetzt des Geistes Licht

Deinem hingebungsvollen

Seelenauge strahlt.

Es wird deiner

Gedanken edle Kraft

In Geisteswelten suchen

Liebe, die wir treu

Dir bewahren wollen.

Notizbuch 1917

214

Meine Liebe sei den Hüllen

Die dich jetzt umgeben

Wärmend deine Kälte

Kühlend deine Hitze

Opfernd eingewoben

Schwebe liebegetragen

Lichtbeschenkt nach oben. -

Notizbuch 1917

215

Unsre Liebe folge dir,

Seele, die da lebt im Geist,

Die ihr Erdenleben schaut;

Schauend sich als Geist erkennt

Und was dir im Seelenland

Denkend als dein Selbst erscheint

Nehme unsre Liebe hin

Auf dass wir in dir uns fühlen

Du in unsrer Seele findest

Was mit dir in Treue lebet.

Zum Tode von Marie Hahn September 1918

Herzensliebe dringe zu Seelenliebe

Liebewärme strahle zu Geisteslicht

So nah ich mich dir

Denkend mit dir Geistgedanken

Fühlend in dir Weltenliebe

Geistig-wollend durch dich

Eins-Erleben seiend weben.

An Rudolf Hahn für seine Frau Marie

September 1918

216

Abends:

1.) Röckschau

2.) Imaginieren die Welt der Sterne auf blauem Himmel:

Mein Ich wird sein

Im geisterfüllten Raum

Es wird verlassen haben

Den Fleischesleib

Es wird weben

Im Gottesgeiste

Krafterfüllt

In Ruhe warten

Gedanken an ihn mit der gegebenen Meditation

Morgens:

Imaginieren die Sonne

Sonne tönt in das Herz:

Christus ist bei dir

Er erfüllet dein Herz

Christus ist in dir

Er erfüllet deine Seele

Christus ist um dich

Er erfüllet deinen Geist

Fühle Ihn.

In Ruhe warten

217

Vorstellen Gesicht

Vorstellen Hände Tastung

Komme, Seele, zu mir

Ich warte

Komme in meine Gedanken

Sie warten

Komme in meine Gefühle

Sie warten

Mein Ich wartet.

An Theodora Cayley-Robinson ca. 1919/20

Zu dir

In Liebe

Auf Christi Wegen

Suche mein Herz

Lebe du

In meinen Gedanken

Wie ich in deiner Seele.

An eine Mutter

nach dem Tode ihres kleinen Kindes Juni 1921

218

In deinen Seelenschlaf herzwarmend

Strömen meine Gedanken.

Erlebe sie in deinem befreiten Ich.

Ich will bei dir sein.

Und dir bringen vom Erdensein,

Was du für Geist-Erinnerung

Aus deinem Leben brauchest.

An Margarete Bockho/t nach dem Tode ihres Vaters

Januar 1924

Im Lichte der Weltgedanken

Da webet die Seele, die

Vereint mit mir auf Erden

Notizbuch 1924

219

Deine Seelenaugen mögen schauen

In meiner Gedanken tiefere Kraft

Es ist so mein Wille.

Möge er treffen deinen Willen

In der Kraft des Vaters

In der Gnade des Christus

In dem Lichte des Geistes.

An William Scott Pyle nach dem Tode von Edith Maryon

Mai 1924

Meines Herzens warmes Leben

Es ströme zu deiner Seele hin

Zu wärmen deine Kälte

Zu sänftigen deine Hitze

In den Geisteswelten

Mögen leben meine Gedanken in deinen

Und deine Gedanken in meinen.

Notizbuch 1924

221

... Und wir verrichten als Menschen ein gutes, ein schönes, ein herrliches Gebet, wenn wir über den Zusammmenhang des Lebens mit dem Tode oder über einen Verstorbenen so denken, dass wir sagen:

1. Es empfangen Angeloi, Archangeloi, Archai

im Ätherweben das Schicksalsnetz des -

2. Es verwesen in Exusiai, Dynamis, Kyriotetes

im Astral-Empfinden des Kosmos

die gerechten Folgen des Erdenlebens des -

3. Es auferstehen in Thronen, Cherubim, Seraphim

als deren Tatenwesen die gerechten Ausgestaltungen

des Erdenlebens des -

V. Dornach, 4. Juli 1924

- - -

* Beim Schreiben an die Tafel wurde gesprochen: des betreffenden Menschen.

222

In künftiges Erdenleben

Dich kräftig einzuführen,

Warst du uns übergeben

Durch deiner Eltern Willen.

Im Schmerz an des Todes Pforte

Zu sprechen vermögen allein

Die seelenbeflügelten Worte

Die dem reifenden Leben bestimmt.

So nimm statt der Schule Lenken

Für irdisches Tun und Leben

Der Lehrer liebend Gedenken

Hinüber in jenes Geistessein

Wo die Seele umwebet

Der Ewigkeit helles Licht

Und der Geist erlebet

Das Gottes-Willens-Ziel.

Zum Tode des Schülers Robert Kürzdörfer

Mai 1924

223

Ich schaue auf Dich in der geistigen Welt

In der Du bist

Meine Liebe lindre Deine Wärme

Meine Liebe lindre Deine Kälte

Sie dringe zu Dir und helfe Dir

Zu finden den Weg

Durch des Geistes Dunkel

In des Geistes Licht.

undatierbar r

Es strebe zu dir meiner Seele Liebe,

Es ströme zu dir meiner Liebe Sinn.

Sie mögen dich tragen,

Sie mögen dich halten

In Hoffnungshöhen,

In Liebessphären.

undatierb ar

224

Ihr die ihr weilet im Geistgebiet

Euch sei meine Liebe Folger

In Eure Kälte folge sie

In Eure Hitze folge sie

Trage treulich mit Euch

Was zu tragen Eurer Seele ist

Ich mit Euch.

Notizblatt undatierbar

Jn Geisteswesenheit zu Dir

Entrücke warme Liebeskraft

Der Seele bestes Geistgefühl

Mitlebend lindernd deine Wärme

Mittragend stärkend deine Kälte

Und schauend dich in mir

Und wollend mich in dir.

Notizblatt undatierbar

225

Meine Liebe sei dir im Geistgebiet.

Lasse finden deine Seele

Von meiner suchenden Seele.

Lasse lindern deine Kälte

Und lindern deine Wärme

Von meinem Denken deines Wesens.

So seien wir verbunden

Ich mit dir

Und du mit mir.

undatierbar

In Welten, wo weilet

Deines Wesens Seelenkern

Schick ich Liebe dir -

Zu kühlen deine Wärme,

Zu wärmen deine Kühle.

Und findest du mich fühlend,

Will ich dir stets nahe sein.

undatierbar

226

So wisse auch, dass deine künft'ge Geistesschau

In unsren Seelen Treue finden soll,

Die wir dir dauernd halten wollen,

Wenn wir dich liebend-denkend suchen müssen

Im Seelenreich durch jene Pforte, die Geisteskraft

Von uns zu dir erschließen möge.

Notizblatt

undatierbar

Was auch dir wird

Im Zeiten- und Weltenlaufe

Mein liebend Herz

Mit allen seinen Kräften

Wird bei dir sein

tragend

helfend.

An Lucie Bürgi gegeben undatierbar

227

1. Dein Wille war schwach

2. Stärke Deinen Willen

3. Ich schicke Dir

Wärme für Deine Kälte

4. Ich schicke Dir

Licht für Deine Finsternis

5. Meine Liebe Dir

6. Mein Gedanke Dir

7. Werde weiter

An Franz Gern er

für einen durch Selbstmord verlorenen Freund

undatierbar

228

Seele im Seelenlande,

suche des Christus Gnade

die dir die Hilfe bringet,

die Hilfe aus Geisterlanden,

die auch jenen Geistern Friede

verleiht, die im friedelosen

Erleben verzweifeln wollen.

An eine Mutter für ihren Sohn, der sich das Leben nabm

Du meines Lebens

Gefährte, helfe

dem Sprossen, meine

Gedanken gehen

zu dir, sie ihm recht

zu bringen, bitt' ich

die Seele, Gatte -

An diese Mutter, um sich an ihren

früh verstorbenen Gatten zu wenden undatierbar

229

#TI

AUS DEM NACHTODLICHEN ERLEBEN

#TX

Im Leuchtenden,

Da fühle ich

Die Lebenskraft.

Der Tod hat mich

Vom Schlaf erweckt,

Vom Geistesschlaf.

Ich werde sein,

Und aus mir tun,

Was Leuchtekraft

In mir erstrahlt.

Worte eines jungen Gefallenen

V. Berlin, 2. März 1915

230

In Weltenweiten will ich tragen

Mein fühlend Herz, dass warm es werde

Im Feuer heil ,gen Kräftewirkens;

In Weltgedanken will ich weben

Das eigne Denken, dass klar es werde

Im Licht des ew'gen Werde-Lebens;

In Seelengründe will ich tauchen

Ergeb'nes Sinnen, dass stark es werde

Für Menschenwirkens wahre Ziele;

In Gottes Ruhe streb' ich so

Mit Lebenskämpfen und mit Sorgen,

Mein Selbst zum höhern Selbst bereitend;

Nach arbeitfreud'gem Frieden trachtend,

Erahnend Welten-Sein im Eigensein

Möcht' ich die Menschenpflicht erfüllen;

Erwartend leben darf ich dann

Entgegen meinem Schicksalsterne,

Der mir im Geistgebiet den Ort erteilt.

Ansprache für Lina Crosheintz

10. Januar 1915

231

In Menschenseelen will ich lenken

Das Geistgefühl, dass willig es

Das Osterwort in Herzen wecke;

Mit Menschengeistern will ich denken

Die Seelenwärme, dass kräftig sie

Den Auferstand'nen fühlen können;

Es leuchtet hell dem Todesscheine

Des Geisteswissens Erdenflamme;

Das Selbst wird Welten-Aug und Ohr.

Für Lina Grosheintz Ostern 1915 Notizbuch

232

Ich bin als Seele nicht auf der Erde,

sondern nur in Wasser, Luft und Feuer;

In meinem Feuer bin ich in den Planeten

und der Sonne.

In meinem Sonnensein bin ich der

Fixsternhimmel -

Ich bin als Seele nicht auf der Erde,

sondern in Licht, Wort und Leben;

In meinem Leben bin ich im Innern des

planetarischen und Sonnenseins, im Geiste

der Weisheit.

In meinem Weisheitsein bin ich in dem

Geist der Liebe -

Jahreswende 1917/18

Notizbuch

233

Ich war mit euch vereint,

Bleibet in mir vereint.

Wir werden zusammen sprechen

In der Sprache des ewigen Seins.

Wir werden tätig sein

Da, wo der Taten Ergebnis wirkt,

Wir werden weben im Geiste

Da, wo gewoben werden Menschen-Gedanken

Im Wort der ew'gen Gedanken.

Ansprache für Georga Wiese ii. Januar 1924

Trennen kann keine Schranke

Was im Geist vereint bewahrt

Das lichterglänzende

Und liebestrahlende

Ew'ge Seelenband

So bin ich in Eurem Gedenken

So seid ihr in meinem.

Entwurf

IN MEMORIAM

#G268-1998-SE235 Seelenübungen Band II Mantrische Sprüche

#TI

IN MEMORIAM

#TX

Seine Seele ruht in Christi Reich

Die Gedanken seiner Lieben sind hei ihm.

Grabsteinspruch für Johann Steiner gest. 22. Januar 1910

Hier suchte sie Geistsein

Dort finde sie Geistsein

Ihrer Lieben Gedanken

Weilen bei ihr.

Grabsteinspruch für Helene Reebstein gest. 2. August 1918

236

#Bild s. 236

Im Leben war sein Sinnen

dem Geiste zugewandt

So finde er im Tode

Des Geistes Leben

Mit ihm sind

Seiner Lieben Gedanken.

Grabsteinspruch für Friedrich Stein gef 22. März 1915

237

An S. St.

Unersetzlich bist Du uns

In unseren Erden-Reihen;

Urverbunden sind wir Dir

In Geistes-Ewigkeiten.

Dr. Rudolf Steiner

Gedenkblatt für Sophie Stinde Dezember 1915

Nach dem Lichte strebte ihr Sinn,

Aus der Liebe wirkte ihr Herz.

Auf dem von Rudolf Steiner 1918

modellierten Relief Sophie Stindes gest. 17. November 1915

II MANTRISCHE SPRÜCHE FÜR ANTHROPOSOPHISCHE ARBEITSZUSAMMENHÄNGE

#G268-1998-S240 Seelenübungen Band II Mantrische Sprüche

#TI

II

MANTRISCHE SPRÜCHE FÜR

ANTHROPOSOPHISCHE

ARBEITSZUSAMMENHÄNGE

Für Bauten

Für Arbeitsgruppen und Zweige der Gesellschaft

Für Lehrer, Mediziner und Priester

241

Signatur der Rosenkreuzerschule

Ex Deo nascimur

In Christo morimur

Per Spiritum Sanctum reviviscimus

München, Mai 1907

Aus Gott bin ich geboren

In Christo sterbe ich

Durch den heiligen Geist auferstehe ich

Malsch, April 1 909

Aus Gottessein erstand die Menschenseele

Sie kann in Wesensgründe sterbend tauchen

Sie wird dem Tod dereinst den Geist entbinden

München, August 190

Aus dem Göttlichen weset die Menschheit

In dem Christus wird Leben der Tod

In des Geistes Weltgedanken erwachet die Seele

Dornach, Januar 1924

#TX

242

Die vier Sprüche der Sdulenweisheit

J

Im reinen Gedanken findest du

Das Selbst, das sich halten kann.

Wandelst zum Bilde du den Gedanken

Erlebst du die schaffende Weisheit.

B

Verdichtest du das Gefühl zum Licht

Offenbarst du die formende Kraft.

Verdinglichst du den Willen zum Wesen

So schaffest du im Weltensein.

Münchner Kongreß Mai 1907

243

Grundsteinlegung des Modellbaues Mais ch

Euer Segen

Ihr großen

Brüder

Die ihr lebt in unseren Gedanken,

die ihr kraftet in unserem Fühlen,

die ihr durchpulst unseren Willen,

die ihr formt von Oben das Untere,

die ihr geistigt das Untere zum Oberen,

ihn erbeten unsere Seelen

für die theosophische Loge Malsch.

Umwebt mit eurem Leben den Stein,

den wir hier in die Erde senken, auf dass,

was über ihm gedacht, gefühlt, gewollt wird,

wachse aus eures Lebens Keim.

Gegeben und der Erde vertraut

für die Loge Maisch und deren treue Hüter

und der Familie Stockmeyer in Gegenwart

der Vertreter der theosophischen Logen:

Berlin, Düsseldorf, München, Stuttgart,

Nürnberg, Wiesbaden, Lugano, Karlsruhe,

Heidelberg, Bielefeld.

Dr. Rudolf Steiner

ca. 40 weitere Unterschriften

Grundsteinurkunde Malscb 5. April 1909

244

Leuchten möge auf diesen Bau

Das Licht der Geister des Ostens;

Die Geister des Westens mögen es

zurückstrahlen lassen;

Die Geister des Nordens mögen es verfestigen

Und die Geister des Südens es durchwärmen,

So dass die Geister des Ostens, Westens,

Nordens und Südens den Bau durchströmen.

Aus der Ansprache zur Grundsteinlegung Malsch

5. April 1909

245

Einweihung des Zweighauses Stuttgart

Du Geist des Weltenalls, der Du dich verkündigst unserer wahren Selbsterkenntnis, Du hast gnädig das Wort gehalten, welches Du uns gegeben hast, da Du sahest unsere Arbeit, wie sie geleistet wurde seit Jahren von Deinen Dienern; und offenbar wird es heute in dieser Stunde. Zwar vermögen die weitesten Geistes-räume Dich nicht zu fassen, großer Geist des Weltenalls, der Du mit Deinen Gedanken alle Deine Werke durchdringst, der Du wohnen willst in den Worten, die von unseren Lippen ertönen dürfen; wie viel weniger können Dich fassen diese Tempel-mauern, die wir Dir erbaut haben. Siehe aber, Geist des Welten-alls, der Du Dich ankündigst in unserer wirklichen Selbst­erkenntnis, auf den Willen zum Verstehen, auf die Sehnsucht nach Erkenntnis Deiner Diener! Siehe, Geist des Weltenalls, Durch­dringer eines jeglichen Ichs, auf uns herab, und laß Deine Augen offen sein über diesem Bau, wo Du beschlossen hast zu wohnen! Erhöre unsere Gefühle, die danach drängen, durch unsere Arbeit des Einfließens Deines Geistes in die Räume, die wir Dir gewidmet haben, uns würdig zu zeigen!

V. 15. Oktober 1911

Wer eintritt, bringe Liebe diesem Heim,

Wer drinnen weilet, suche Erkenntnis an diesem Ort,

Wer austritt, nehme Frieden mit aus diesem Haus.

V. 15. Oktober 1911

247

#TI

Der Säulen Worte

DAS ES

AN ES

IN ES

ICH

VOM ICH

AUS MIR

ICH INS ES

#TX

Inschrzften der 7 Säulen auf einer Skizze

für den großen Kuppelraum

des Johannes-Bau-Projekts München 1911/12

248

#Bild s. 248

249

Transkrip don der nebenstehenden Vorlage für die Grundsteinurkunde für den Dornacher Bau

Im Namen

Seraphim

Cherubim

Throne

Weisheiten

Beweger

Former

Persönlichkeiten

Archangeloi

Angeloi

Anthropos

Ex Deo Nascimur

In --- Morimur

Per Spiritum Sanctum Reviviscimus

Als Eckstein

unseres im Geist sich suchenden Willens,

in der Weltenseele sich fühlenden Seins,

im Welten-Ich sich ahnenden Menschen

senken wir in der verdichteten

Elemente Reich

Dich Sinnbild der Kraft, nach der wir strebend

uns bemühen durch

3 5 7 12

Gelegt vom Johannesbau-Verein für die Anthroposophische Arbeit am 2Oten Tage des Septembermonats 1880 nach dem Mysterium von Golgatha, das ist 1913 nach Christi Geburt, da Merkurius als Abendstern in der Waage stand.

20. September 1913

250

Amen

Durch die Welten wirkende

Weisheiten

Erreger

Formen

senden mußtet ihr die Übel

ob des Menschen Fall in der Versucher Netz

weil er genommen den Wesen und sich gegeben

so bedarf er des täglichen Brotes

Weil andrer Wille waltet auf Erden als in den Himmeln

Und der Mensch sich schied von deinem Reich

Und vergaß den Namen

Der Väter in den Himmeln.

Entwurf

Notizblatt

251

Das makrokosmische Vaterunser

Amen

Es walten die Übel

Zeugen sich lösender Ichheit

Von Andern erschuldete Selbstheitschuld

Erlebet im täglichen Brote

In dem nicht waltet der Himmel Wille

In dem der Mensch sich schied von Eurem Reich

Und vergaß Euren Namen

Ihr Väter in den Himmeln.

Aus der Ansprache zur Grundsteinlegung des Dornacher Baues

20. September 1913

- - -

* Siehe Seite 344ff

252

Worte zu den Goetheanum-Fenster Motiven

Ich schaue

Es offenbart Es hat geoffenbart

Westen: rot

Die Welt erwirkt den Willen

Es gebiert sich der Wille Es ist der Wille geboren

Norden: grün

Die Liebe der Welt wirkt

Und Menschenliebe entsteht Und Menschenliebe ergreift ihn

Süden: grün

Die Welt gibt ihm das Sehen

Und er sieht Und er macht sich sehend

Norden: blau

Die Außenwelt im Entschluß

Sich entschließend Er hat gewollt

Süden: blau

253

Es ist gewesen

Es war geworden Es war

Norden: lila

Es entsteht

Es wird sein Es ist

Süden: lila


Die Welt weht Frommsein

So wird er fromm Die Frommheit wirkt

Norden: rosa


Die Welt baut

Ich schaue den Bau Und der Bau wird Mensch

Süden: rosa


Dornach, 1919/1922

254

Zu zwei Skizzen für die Mitte/motive der grünen Goetheanum-fenster

Und der Geist der Schwere

sammelte den Widerspruch

Und der ward

In des Menschen Willen

Widerstand.

Norden


Und das Licht

der Geister

Es ward das Licht

des Menschen.

Süden


1913/14

255

Zur Eröffnungsfeier der

ersten Veranstaltung

im noch unvollendeten Goetheanum-Bau

In jenes Geistes Namen, der den Seelen

In unsrem Strebensorte sich verkündet,

Erscheine ich in diesem Augenblicke

Vor Menschen, die von jetzt an hören wollen

Das Wort, das hier den Seelen ernst erklingt.

Nicht frühern Zeiten konnten jene Mächte,

Die unsres Erdenwerdens Ziele lenken,

In vollbewusster Art sich offenbaren.

Denn wie im Kinderleibe erst allmählich

Die Kräfte reifen müssen und erstarken,

Die zu des Wissens Trägern sind bestimmt,

So musste sich als Ganzes auch entfalten

Das Menschentum in seinem Erdenlauf.

In Dumpfheit lebten erst die Seelentriebe,

Die später würdig sich erweisen sollten,

Aus hohen Welten Geisteslicht zu schauen.

Doch wurden als der Menschen weise Führer

Im Erdbeginn dem Geist ergebne Seelen

Von höhren Daseinsmächten auserwählt.

Sie pflegten in des Wissens Strebeorten

Die Geisteskräfte, die Erkenntnisstrahlen

In Seelen sandten, die nur dumpf bewusst

Von ihrem Schauen sich durchdringen konnten.

256

Erst später konnten aus der Menschen Reihen

Die Geistesforscher sich die Schüler holen,

Die durch das willensstarke Prüfungsleben

Sich reif erwiesen, in Bewusstheits Helle

Zum Geisteswissen zielvoll hinzustreben.

Und als der ersten Führer Schüler später

Das edle Gut in Würde pflegen konnten,

Verschwand die unbewusste Führerschaft,

Dass freie Seelen wissend streben durften.

Und freie Seelen wählten sich dann Menschen,

Die ihnen folgen durften in der Pflege

Des Geistesschatzes; und so ging es weiter

Von einem Menschenalter hin zum andern.

Es sind bis jetzt ja alle Wissensstätten,

Die dies in Wahrheit sind, gerecht entsprungen

Der höchsten, die in Geistessphären steht.

In ernstem Suchen streben wir allhier

Nach wahrem Geistes-Menschenerbe hin.

Wir werden niemals von Erkenntnis sprechen,

Die nicht des Geistes eignes Siegel trägt;

Allein vom Lichte aus den Geisteswelten,

Das schauend Menschen sich erschließen kann,

257

Die sich ihm strebend anvertrauen wollen,

Um ihrer Seele Tiefen zu ergründen.

Zu diesem Lichte würdig hinzustreben,

Das weiset uns der Zeitenwende Ernst

Und ihre Not; die Zeichen sind fürwahr

Bedeutungsschwer, die sich im Weltenplane

Jetzt Geistesaugen deutlich offenbaren. -

Für die Eröffnungfeier

des ersten Anthroposophischen Hochschul-Kurses Dornach, 26. September 1920

Schlußwort der Ansprache bei der Eröffnungsfeier

Zum Lichte uns zu wenden

Jn dunkler Zeiten Not, -

Zum Geistesmorgenrot

Die Seelenblicke senden, -

Menschen-Wollen sei es hier

Und bleib' es für und für.

V. Dornach, 26. September 1920

258

Denken wahre Kommunion des Menschen

Es nahen mir im Erdenwirken

In Stoffes Abbild mir gegeben

Der Sterne Himmelstaten

Die ich im Fühlen weise wandle.

Ich erlebe mich mit der Welt

Es dringt in mich im Wasserwirken

In Stoffes Kraftgehalt mich fassend

Der Sterne bildend Himmelswesen

Das ich im Wollen liebend schaffe.

Ich bin mit der Welt

Entwurf

259

Geistige Kommunion

Es nahet mir im Erdenwirken

In Stoffes Abbild mir gegeben

Der Sterne Himmelswesen

Ich seh' im Wollen sie sich liebend wandeln.

Ich erlebe mich als Seele

Es dringen in mich im Wasserleben

In Stoffes Kraftgewalt mich bildend

Der Sterne Himmelstaten

Ich seh' im Fühlen sie sich weise wandeln.

Ich erlebe mich als Geist.

Für den im Goetheanum-Bau unmittelbar vor dem Ausbruch des Brandes gehaltenen Vortrag

Dornach, 31. Dezember 1922

260

Hinfühlen auf die Atmung - leises Fühlen

In mir woget Weltenwellenkraft

Auf den Wogen lebet Götterwille

Götterwille, du erfüllest mich

Ich belebe dich zu Menschenwillen

In dem Menschenwillen wird mein Wesen

Selber krafterschaffendes Leben

Ich wirke aus dem Ich zur Welt.

Hinfühlen auf den Blutkreislauf - leises Hören

In mir beruhigt sich Menschenwillensmacht

In der Ruhe lebet Menschendenken

Menschendenken, du erleuchtest mich;

Ich erfasse dich als Gottgedanken

In den Gottgedanken ist mein Urbildsein

Und Urbildsein wird ,ichterschaffend in mir

Ich denke von dem Gott zum Ich

Dezemher 1922 Notizbuch

261

Nach dem Brand des Goetheanum

Gedanke ward an Gedanken gewunden

Im Schaffen freudig die Seele verbraucht

In Formen die Empfindung gehaucht

Und so der Geist der Kunst verbunden

Willst du die Schmerzen wohl erkunden

In die das Schicksal uns getaucht

Gefühl ist in Flammen verraucht

Schaffensglück hat ein Ende gefunden

In Trümmer schaut das Auge

Notizblatt 1923

262

#Bild s. 262

263

Es wollte im Sinnenstoffe

Das Goetheanum vom Ewigen

In Formen zum Auge sprechen

Die Flammen konnten den Stoff verzehren -

Es soll die Anthroposophie

Aus Geistigem ihren Bau

Zur Seele sprechen lassen

Die Flammen des Geistes

Sie werden sie erhärten.

April 1923 Notizbuch

Schaue den Logos

Im sengenden Feuer;

Finde die Lösung

In Dianens Haus.

V . Dornach, 2. Dezember 192 3

264

Die ideell-geistige Grundsteinlegung der Aligemeznen

Anthroposophischen Gesellschaft

durch Rudolf Steiner am 25. Dezember 1923, 10 Uhr vormittags

Menschenseele!

Du lebest in den Gliedern

Die dich durch die Raumeswelt

Im Geistesmeereswesen tragen:

Übe Geist-Erinnern

In Seelentiefen

Wo in waltendem

Weltenschöpfer-Sein

Das eigne Ich

In Gottes - Ich

Erweset

Und du wirst wahrhaft leben

Im Menschen-Welten-Wesen.

Menschenseele!

Du lebest in dem Herzens-Lungen-Schlage

Der dich durch den Zeitenrhythmus

Ins eigne Seelenwesensfühlen leitet:

Übe Geist-Besinnen

Im Seelengleichgewichte

Wo die wogenden

Welten-Werde-Taten

Zur Reihenfolge siehe Hinweis S. 367 *

265

Das eigne Ich

Dem Welten-Ich

Vereinen

Und du wirst wahrhaft fühlen

Im Menschen-Seelen-Wirken.

Menschenseele!

Du lebest im ruhenden Haupte

Das dir aus Ewigkeitsgründen

Die Weltgedanken erschließet:

Übe Geist-Erschauen

In Gedanken-Ruhe

Wo die ew'gen Götterziele

Welten-Wesens-Licht

Dem eignen Ich

Zu freiem Wollen

Schenken

Und du wirst wahrhaft denken

In Menschen-Geistes-Gründen.

266

In der Zeitenwende

Trat das Welten-Geistes-Licht

In den irdischen Wesensstrom;

Nachtdunkel hatte ausgewaltet

Taghelles Licht

Erstrahlte in Menschenseelen

Licht, das erwärmet

Die armen Hirtenherzen

Licht, das erleuchtet

Die weisen Könighäupter -

Göttliches Licht

Christus Sonne

Erwärme unsre Herzen

Erleuchte unsre Häupter

Dass gut werde

Was wir aus Herzen

Gründen

Aus Häuptern

Zielvoll führen wollen.

267

(Wiederholung von: Menschenseele! Du lebest in den Gliedern

Denn es waltet der Vater-Geist der Höhen

In den Weltentiefen Sein-erzeugend

Seraphim Cherubim Throne

Lasset aus den Höhen erklingen

Was in den Tiefen das Echo findet:

Das spricht:

Ex Deo nascimur.

Das hören die Elementengeister

im Osten, Westen, Norden, Süden

Menschen mögen es hören.

(Wiederholung von: Menschenseele! Du lebest im Herzens-Lungen-Schlage

Denn es waltet der Christus-Wille im Umkreis

In den Weltenrhythmen Seelen-begnadend

Kyriotetes Dynamis Exusiai

Lasset vom Osten befeuern

Was durch den Westen sich gestaltet:

Das spricht:

In Christo morimur.

Das hören

(Wiederholung von: Menschenseele! Du lebest im ruhenden Haupte

Denn es walten des Geistes - Weltgedanken

Im Weltenwesen Licht-erflehend

Archai Archangeloi Angeloi

Lasset aus den Tiefen erbitten

Was in den Höhen erhöret wird:

Das spricht:

Per Spiritum Sanctum reviviscimus.

Das hören

V. Dornach, 25. Dezember 1923

Zweite Fassung für den Druck in « Was in der Anthroposophischen Gesellschaft vorgeht. Nachrichten für deren Mit glieder», Nr.1 vom 13. Januar 1924

#G268-1998-SE368 Seelenübungen Band II Mantrische Sprüche

#TI

Zweite Fassung

für den Druck in « Was in der Anthroposophischen Gesellschaft vorgeht.

Nachrichten für deren Mit glieder», Nr.1 vom 13. Januar 1924

#TX

Menschenseele!

Du lebest in den Gliedern,

Die dich durch die Raumeswelt

In das Geistesmeereswesen tragen:

Übe Geist-Erinnern

In Seelentiefen,

Wo in waltendem

Weltenschöpfer-Sein

Das eigne Ich

Im Gottes-Ich

Erweset;

Und du wirst wahrhaft leben

Im Menschen-Welten-Wesen.

Denn es waltet der Vater-Geist der Höhen

In den Weltentiefen Sein-erzeugend:

Ihr Kräfte-Geister

Lasset aus den Höhen erklingen,

Was in den Tiefen das Echo findet;

Dieses spricht:

Aus dem Göttlichen weset die Menschheit.

Das hören die Geister in Ost, West, Nord, Süd:

Menschen mögen es hören.

269

Menschenseele!

Du lebest in dem Herzens-Lungen-Schlage,

Der dich durch den Zeitenrhythmus

In's eigne Seelenwesensfühlen leitet:

Übe Geist-Besinnen

Im Seelengleichgewichte,

Wo die wogenden

Welten-Werde-Taten

Das eigne Ich

Dem Welten-Ich

Vereinen;

Und du wirst wahrhaft fühlen

Im Menschen-Seelen-Wirken.

Denn es waltet der Christus-Wille im Umkreis

In den Weltenrhythmen Seelen-begnadend:

Ihr Lichtes-Geister

Lasset vom Osten befeuern,

Was durch den Westen sich formet;

Dieses spricht:

In dem Christus wird Leben der Tod.

Das hören die Geister in Ost, West, Nord, Süd:

Menschen mögen es hören.

270

Menschenseele!

Du lebest im ruhenden Haupte,

Das dir aus Ewigkeitsgründen

Die Weltgedanken erschließet:

Übe Geist-Erschauen

In Gedanken-Ruhe,

Wo die ew'gen Götterziele

Welten-Wesens-Licht

Dem eignen Ich

Zu freiem Wollen

Schenken;

Und du wirst wahrhaft denken

In Menschen-Geistes-Gründen.

Denn es walten des Geistes - Weltgedanken

Im Weltenwesen Licht-erflehend.

Ihr Seelen-Geister

Lasset aus den Tiefen erbitten,

Was in den Höhen erhöret wird:

Dieses spricht:

In des Geistes Weltgedanken erwachet die Seele.

Das hören die Geister in Ost, West, Nord, Süd:

Menschen mögen es hören.

271

In der Zeiten Wende

Trat das Welten-Geistes-Licht

In den irdischen Wesensstrom;

Nacht-Dunkel

Hatte ausgewaltet;

Taghelles Licht

Erstrahlte in Menschenseelen;

Licht,

Das erwärmet

Die armen Hirtenherzen;

Licht,

Das erleuchtet

Die weisen Königshäupter.

Göttliches Licht,

Christus-Sonne

Erwärme

Unsere Herzen;

Erleuchte

Unsere Häupter;

Dass gut werde,

Was wir

Aus Herzen gründen,

Was wir

Aus Häuptern

Zielvoll führen wollen.

Januar 1924

272

#Bild s. 272

Friede walt' in diesem Haus;

Das bedenk' ein jedermann,

Der da gehet ein und aus,

Herzhaft stark, so viel er kann.

Verwaltungsgebäude Dornach Frühjahr 1920

273

Grundstein legung des Hauses « Vreede »

In diesem Hause lebe Seele

Sie durchdringe der Geist

Der suche im Grunde

Den festen Willen

Dass ihm werde

Der fromme Sinn

In allen Räumen des Baues

Und dass von oben

Sich einen kann

Des Geistes Segen

Und Gottes Gnade

In allen, die drinnen leben.

Der Grundstein wurde in die Erde versenkt am siebenundzwanzigsten Oktober 1921. Ihm geben mit ihre Gedanken im obigen Sinn, die da waren beteiligt am Entstehen des Baues.

Arlesheim, 27. Oktober 1921

274

Grundsteinspruch für den Neubau der Freien Waldorfschule Stuttgart

Es walte, was Geisteskraft in Liebe

Es wirke, was Geisteslicht in Güte

Aus Herzenssicherheit

Aus Seelenfestigkeit

Dem jungen Menschenwesen

Für des Leibes Arbeitskraft

Für der Seele Innigkeit

Für des Geistes Helligkeit

Erbringen kann.

Dem sei geweiht diese Stätte:

Jugendsinn finde in ihr

Kraftbegabte, Lichtergebene

Menschenpfleger.

275

In ihrem Herzen gedenken des Geistes,

der hier walten soll, die, welche

den Stein zum Sinnbild

hier versenken, auf dass

er festige die Grundlage,

über der leben, walten, wirken soll:

Befreiende Weisheit

Erstarkende Geistesmacht

sich offenbarendes Geistesleben.

Dies möchten sie bekennen:

In Christi Namen

In reinen Absichten

Mit gutem Willen. -

42 Unterschriften

16. Dezember 1911

276

für die Schule in Hamburg- Wandsbeck

Aus dem Ernst der Zeit

muss geboren werden

der Mut zur Tat.

Gebt dem Unterricht,

was der Geist euch gibt,

und Ihr befreit die Menschheit

von dem Alpdruck,

der auf ihr lastet durch

den Materialismus.

1922

277

Für den Christian Rosenkreutz-Zweig in Nizza

Grosser erhabener Geist,

Der du die Weltenweiten erfüllest,

Der du in Seelengründe tauchest

Erfülle unsere Arbeitsstätte

Erfülle unsere suchenden Seelen

Bestärke unser Wollen

Erwärme unser Fühlen

Läutre unser Denken

Jetzt und immerdar.

1911

278

Zur Einweihung des Novalis- Zweiges in Rom

Spiriti eccelsi, che eravate perfetti

Prima che scorresse la sorgente del nostro principio,

La vostra Sapienza Creatrice formö l'universo,

E dal mondo della Vostra Sapienza sorse:

La Forza del nostro pensare

La Vita del nostro sentire

Il Fine del nostro volere.

Che la Vostra Forza, la Vostra Vita, il Vostro Fine

Compenetrino gli organi delle anime nostre:

Onde possano contemplare la Vostra Sapienza Creatrice,

Onde possano vivere il Sentire Creativo,

Onde possano creare nel Volere Divino.

Ex Deo nascimur

Jn Christo morimur

Per Spiritum Sanctum reviviscimus

279

Hohe Geister, die Ihr vollendet ward

Bevor unseres Anfangs Quelle floß,

Eure schaffende Weisheit bildete die Welt,

Und Eurer Weisheitswelt entstieg

Unseres Denkens Kraft,

Unseres Fühlens Leben,

Unseres Willens Ziel.

Eure Kraft, Euer Leben, Euer Ziel

Ergieße sich in unsere Seelenglieder,

Auf dass sie schauen Eure schaffende Weisheit,

Auf dass sie leben schaffendes Fühlen,

Auf dass sie schaffen im göttlichen Wollen.

April 1910

280

Für die Versammlungen des Novalis-Zweiges in Rom

Nel segno della croce

Circondata da rose

Vediamo sentendolo

Il risveglio dello Spirito del Mondo

dalle profonditá dell' anima.

Si staccano dalle profonditá dell' anima

Le forze nascoste del mistero.

Forze che agivano nel principio,

Forze che devono agire alla fine,

Forze nelle quali

noi pensando siamo,

nelle quali

noi amando viviamo,

nelle quali

la devozione respiriamo.

281

Im Zeichen des Kreuzes

von Rosen umgeben

sehen wir fühlend

die Erweckung des Weltengeistes

aus Seelentiefen.

Es lösen sich aus Seelentiefen

des Mysteriums verborgene Kräfte.

Kräfte, die im Anfange wirkten,

Kräfte, die am Ende wirken sollen,

Kräfte, in welchen

wir denkend sind,

in welchen

wir liebend leben,

in welchen

wir Andacht atmen.

Am Anfang und Ende so zu sagen, dass jedesmal ein anderes Mitglied laut diese Formel sagt, die andern sich meditativ von ihr erfüllen. Wenn so viele Versammlungen stattgefunden haben, dass jedes Mitglied an det Reihe war, beginnt wieder das Mitglied, welches das erste war.

ca. 1911

282

Für den Emerson-Zweig in London

Aus des Geistes lichten Höhen

Erstrahle Gottes helles Licht

In Menschenseelen

Die suchen wollen

Des Geistes Gnade

Des Geistes Kraft

Des Geistes Sein.

Er lebe

Im Herzen

Im Seelen-Innern

Unserer

Die wir

In Seinem Namen

Hier uns versammelt fühlen. -

Zur Eröffnung der Mitglieder-Zusammenkünfte

Mai 1913

283

Zur Gründung der Gruppe St. Michel in Paris

Grosser umfassender Geist

Es erhebe mein Denken

Zu Deiner Weisheit sich

Es erhebe mein Fühlen

Zu Deiner Offenbarung sich

Es erhebe mein Wollen

Zu Deinem Schaffen sich

So möge meine Seele

Dich dreifach ahnen

Und Einen in ihren Tiefen

Sich Deinem Wesen

Jetzt

und alle Zeit.

Mai 1913

284

Zur Einweihung des Vidar-Zweiges in Bochum

Ihr, die Ihr das geistige Leben leitet, und gebet den

Menschen je nach den Epochen, was der Mensch braucht,

Ihr arbeitet mit, wenn hingebungsvoll dem geistigen

Leben unsere Freunde hier in dieser Stadt dienen.

Solches möchten wir als Gebet zu den geistigen Leiter, den höheren Hierarchien in diesem Augenblick, der in zwiefacher Beziehung feierlich ist, hinaufsenden.

Daß dies walten möge, das sei heute unser Weihnachtsgebet: daß auch dieser Zweig werden mag ein lebendiger Zeuge dessen, was als Kraft in die Mcnschheitsentwickelung aus höheren Welten hineinfließt und immer mehr und mehr den Menschenseelen das Bewusstsein geben kann von der Wahrheit der Worte:

Es sprechen zu den Sinnen

Die Dinge in den Raumesweiten,

Sie wandeln sich im Zeitenstrome;

Erkennend dringt die Menschenseele,

Von Raumesweiten unbegrenzt

Und unerreicht vom Zeitenstrom,

Ins Reich der Ewigkeiten ein.

V. 21. Dezember 1913

285

Für die Gründung des Zweiges Mannheim Il

Im Seelen-Innern zu empfinden,

Was ewig als des Menschen Wesenskern

Ihn bindet an den Weltengeist

Und so dem Leben und dem Streben

Den wahren Sinn verleiht:

Das durchdringt des Geistes Wissenschaft.

Und dies auch walte um uns, über uns,

Da wir uns einen zum Seelenwerk;

Des Lebens große Geistesführer

Sie mögen in solchem Werk

Uns segnend ihre Gnade-Liebe schenken.

Im Gedenken an die sich

in Mannheim bildende

Gemeinschaft für Geisteswissenschaft

21. Dezember 1915 Rudolf Steiner

Dezember 1915

286

Weihespruch für einen Raum in Schloß Tannbach

Du selbst, erkennender, fühlender, wollender Mensch

Du bist das Rätsel der Welt

Was sie verbirgt

In dir wird es offenbar, es wird

In deinem Geiste Licht

In deiner Seele Wärme,

Und deines Atems Kraft

Sie bindet dir die Leibeswesenheit

An Seelenwelten

An Geistesreiche.

Sie führt dich in den Stoff

Dass du dich menschlich findest

Sie führt dich in den Geist

Dass du dich geistig nicht verlierest.

An Ludwig und ßertba v. Po/zer-Hoditz, 10. Juni 1918

287

Für die Arbeitsgruppe von Alice Kinkel in Stuttgart

Des Geistes Sphäre ist der Seele Heimat;

Und der Mensch gelangt dahin,

Geht er den Weg des wahren Denkens,

Wählt er des Herzens Liebekraft

Zum starken Führer sich,

Und öffnet er den innern Seelensinn

Der Schrift, die überall

Im Weltensein sich offenbaret,

Die er stets finden kann

Als Geistverkündigung

In allem, was da lebt und lebend wirkt,

Und in allen Dingen auch,

Die leblos sich im Raume breiten,

Wie in allem, was geschieht

Im Werdestrom der Zeit.

Rudolf Steiner

1923

288

Zur Gründung der Threefold Group in New York

Dringe unser Fühlen

In unseres Herzens Mittelpunkt

Und suche in Liebe sich zu vereinen

Mit den Menschen gleichen Zieles

Mit den Geistern die gnadevoll

Auf unser ernstlich herzliches Streben

Aus Lichtregionen uns stärkend

Und unsere Liebe erhellend

Herunterschauen.

November 1923

289

#TI

DEN BERLINER FREUNDE

#TX

Es siehet der Mensch

Mit dem welt'erzeugtem Auge;

Ihn bindet, was er siehet,

An Weltenfreude und Weltenschmerz;

Es bindet ihn, an alles,

Was da wird, aber minder nicht,

An alles, was da stürzet

In Abgrundes finstre Reiche.

Es schauet der Mensch

Mit dem geist'verlieh'nem Auge;

Ihn bindet, was er schauet,

An Geisteshoffen und Geistes-Halte-Kraft;

Es bindet ihn an alles,

Was in Ewigkeiten wurzelt

Und in Ewigkeiten Früchte trägt.

Aber schauen kann der Mensch

Nur wenn er des Innern Auge

Selber fühlet als Geistes-Gottes-Glied,

Das auf der Seele Schauplatz

In Menschen-Leibes-Tempel

Der Götter Taten wirket.

290

Es ist die Menschheit

Im Vergessen an das Gottes-Innre,

Wir aber wollen es nehmen

In des Bewusstseins helles Licht,

Und dann tragen über Schutt und Asche

Der Götter Flamme im Menschenherzen.

So mögen Blitze unsre Sinneshäuser

In Schutt zerschmettern;

Wir errichten Seelenhäuser

Aus der Erkenntnis

Eisenfestem Lichtesweben.

Und Untergang des Äußern

Soll werden Aufgang

Des Seelen-Innersten.

291

Das Leid dringet heran

Aus Stoffes-Kraft Gewalten;

Die Hoffnung leuchtet,

Auch wenn Finsternis uns umwallt;

Und s i e wird dereinst

In unsre Erinnerung dringen,

Wenn wir nach der Finsternis

Im Lichte wieder leben dürfen.

Wir wollen nicht, dass diese Leuchte

Dereinst in künft'gen Helligkeiten uns fehle,

Weil wir sie jetzt im Leide

Nicht in unsre Seelen eingepflanzet haben.

November 1923

292

Weihespruch für den Zweigraum der Berliner Jugend

Raumeswände trennen schützend uns

Von der Welten störend' Lärmgetriebe;

Seele findet in der Stille sich

Zu der Seele in dem Geistesraum;

Aber Welten-Kräfte binden wirksam,

Was die stärkste Wand gesondert hält;

So auch muss die Liebe kräftig tragen

Menschenkräfte in der Seelen Geistverein.

Ostern 1924

Raumeswände trennen schützend uns

Von der Welten störend' Lärmgetriebe

Seele findet in der Stille sich

Zu der Seele im umgrenzten Geistbereich

Aber Welten-Kräfte weben in das All

Was die stärkste Wand gesondert hält

So auch muss die Liebe kräftig tragen

Menschenkräfte in der Seelen Geistverein.

Entwurf

293

Für die Lehrer der Freien Waldorfschule

Im Schein des Sinnewesens,

Da lebt des Geistes Wille,

Als Weisheitslicht sich gebend

Und innre Kraft verbergend;

Im Ich des eignen Wesens,

Da scheinet Menschenwille,

Als Denkens Offenbarung,

Auf eigne Kraft sich stützend;

Und eigne Kraft dem Lichte

Der Weltenweisheit machtvoll

Geeinet zu dem Selbste.

Gestaltet mich, der ich mich

Zum Göttlich-Hohen wende

Erleuchtungskräfte suchend.

September 1915

294

Für die Lehrer der Freien Waldorfschule

Geistiges Blicken,

Wende dich schauend nach Innen;

Herzliches Tasten

Rühre am zarten Seelen-Sein;

Im ahnenden Geistes-Blicken,

Im herzhaften Seelen-Tasten,

Da webt sich Bewusst-Sein.

Bewusst-Sein, das aus dem Oben

Und dem Unten des Menschen-Wesens

Bindet Welten-Helle

An das Erden-Dunkel.

Geistiges Blicken

Herzliches Tasten

Erblicke, Ertaste

Im Menschen-Innern

Webende Welten-Helle

In waltendem Erdendunkel:

Mein eigenes

Menschen-Bilde-Kraft

Zeugendes

Krafterschaffendes

Willentragendes

Selbst.

17. Oktober 1923

295

Gedankenwirksamkeit eine uns,

Da wir im Raum getrennt sein müssen. -

Was wir schon gemeinsam vollbracht,

Es krafte jetzt durch die Lehrerschaft.

Es ziehe seine Kreise durch Ihren Eigenrat.

Da jener Rat, der so gerne käme,

Die Schwingen frei nicht hat.

Aus dem Brief an die Lebrer Goetheanum, 15 März 1925

296

Für die anthroposophischen Ärzte

Vorbereitung: Wie finde ich das Gute?

1. Kann ich das Gute denken?

Ich kann das Gute nicht denken.

Denken versorgt mein Ätherleib.

Mein Ätherleib wirkt in der Flüssigkeit meines Leibes.

Also in der Flüssigkeit des Leibes finde ich

das Gute nicht.

2. Kann ich das Gute fühlen?

Ich kann das Gute zwar fühlen; aber es ist durch mich

nicht da, wenn ich es nur fühle.

Fühlen versorgt mein astralischer Leib.

Mein astralischer Leib wirkt in dem Luftförmigen meines Leibes.

Also in dem Luftförmigen des Leibes finde ich das durch mich existierende Gute nicht.

3. Kann ich das Gute wollen?

Ich kann das Gute wollen.

Wollen versorgt mein Ich.

Mein Ich wirkt in dem Wärmeäther meines Leibes.

Also in der Wärme kann ich das Gute physisch

verwirklichen.

297

Ich fühle meine Menschheit in meiner Wärme.

1. Ich fühle Licht in meiner Wärme.

(Achtgeben, dass diese Lichtempfindung auftritt in der Gegend, wo das physische Herz ist)

2. Ich fühle tönend die Weltsubstanz in meiner Wärme.

(Achtgeben, dass die eigentümliche Ton-Empfindung vom Unterleib nach dem Kopfe, aber mit Ausbreitung im ganzen Leibe geht.)

#Bild s. 297a

3. Ich fühle in meinem Kopfe sich regend das Weltenleben in meiner Wärme

­(Achtgeben, dass die eigentümliche Lebensempfindung vom Kopfe nach dem ganzen Körper sich verbreitet)

#Bild s. 297b

An Helene v. Grunelius für die Ärzte Herbst 1923

Was ich jetzt auf die Tafel schreibe, ist nicht dazu da, dass Sie es wissen, sondern dass es anregt in Euch immer wieder diese Belebung Eures medizinischen Sinnes

#G268-1998-SE298 Seelenübungen Band II Mantrische Sprüche

#TX

Was ich jetzt auf die Tafel schreibe, ist nicht dazu da, dass Sie es wissen, sondern dass es anregt in Euch immer wieder diese Belebung Eures medizinischen Sinnes. Es ist etwa so:

Ihr heilenden Geister

Ihr verbindet euch

Dem Suiphursegen

Des Ätherduftes;

Ihr belebet euch

Im Aufstreben Merkurs

Dem Tautropfen

Des Wachsenden

Und Werdenden.

Ihr machet Halt

In dem Erdensalze

Das die Wurzel

Im Boden ernährt. -

299

Das ist gewissermaßen dasjenige, was die Seele erwirbt, indem sie auf den Umkreis hinschaut, den inneren Sinn erweckend für das, was sie umgibt. Der Mensch kann dann antworten:

Ich will mein Seelenwissen

Verbinden dem Feuer

Des Blütenduftes;

Ich will mein Seelenleben

Erregen am glitzernden Tropfeii

Des Blättermorgens;

Ich will mein Seelensein

Erstarken an dem

Salzerhärtenden

Mit dem die Erde

Sorgsam die Wurzel pflegt. -

V. Dornach, 5. Januar 1924

300

Erlebe das Feuer

Du wandelst mit dem Sonnenwesen. Wärme

Erlebe die Luft

Du wandelst mit dem Sonnenlicht. Licht

Erlebe das Wasser

Du wandelst mit dem Sonnenwirken. Chem.

Erlebe die Erde

Du wandelst mit dem Sonnenleben.

Januar 1924 Notizbuch

301

In Zeichen denke den Menschen

In die Knochen

Im Bildwandel schaue den Menschen

In die Muskeln

Im gestaltenden Ton fühle den Menschen

In die Organe

Im sinnvollen Wort wolle den Menschen

In die Tätigkeit der Organe.

Für V. 7. Januar 1924 Notizbuch

302

Seele bist du

Körper ist Gottes

Wesen in dir

Deiner Seele

Wohnet inne der Geist

Deinem Körper

Wohnet inne der Geisi

Doch lasse in des Körpers Geist

Die Gottheit walten

Und lasse in der Seele Geist

Die Ichheit walten

Denn nimmt deiner Seele Geist

Deinen Körper für sich als Kraft

So bist du körperkrank

Und nimmt deines Körpers Geist

Deine Seele für sich als Kraft

So bist du seelenkrank.

Januar 1924 Notizbuch

303

Schau in deiner Seele

Leuchtekraft

Fühl in deinem Körper

Schweremacht

In der Leuchtekraft

Strahlet Geistes-Ich

In der Schweremacht

Kraftet Gottes-Geist

Doch darf nicht

Leuchtekraft

Ergreifen

Schweremacht

Und auch nicht

Schweremacht

Durchdringen

Leuchtekraft

Denn fasset Leuchtekraft

Die Schweremacht

Und dringet Schweremacht

In Leuchtekraft

So binden in Welten-Irre

Seele und Körper

In Verderbnis sich. -

V. Dornach, 9. Januar 1924

304

Es strömen an der Schwelle

Sinnesdunkel und Geisteshelle

Zum Blendwerk ineinander

Dieses Blendwerks Abbild

Ist die Krankheit

In der Krankheit lebet der Hüter.

Begegung im Geist bewusst

Begegung im Körper unbewusst.

Januar 1924 Notizbuch

Es war in alten Zeiten,

Da lebte in der Eingeweihten Seelen

Kraftvoll der Gedanke, dass krank

Von Natur ein jeglicher Mensch sei.

Und Erziehen ward angesehen

Gleich dem Heilprozess,

Der dem Kinde mit dem Reifen

Die Gesundheit zugleich erbrachte

Für des Lebens vollendetes Menschsein.

Jm 1. Rundbrief für Ärzte

11. März 1924

305

Schau, was kosmisch sich fügt,

Du empfindest Menschengestaltung.

Schau, was luftig dich bewegt,

Du erlebest Menschenbeseelung.

Schau, was irdisch sich wandelt,

Du erfassest Menschendurchgeistung.

V. Dornach, 22. April 1924

Fühle in des Fiebers Maß

Des Saturn Geistesgabe

Fühle in des Pulses Zahl

Der Sonne Seelenkraft

Fühle in des Stoff's Gewicht

Des Mondes Formenmacht:

Dann schauest du in deinem Heilerwillen

Auch des Erdenmenschen Heilbedarf.

V. Dornach, 24 April 1924

306

Schiebe die Frühzeit

In des Kindes Alter

Und des Kindes Alter

In die Jugendzeit:

Dir erscheint verdichtet

Menschenäthersein

Hinter Körperwesen -

Schiebe die Altersdichte

In die Menschenreifezeit

Und das Reifealter

In das Jugendleben:

Dir ertönt in Weltenklängen

Menschenseelenwirken

Aus dem Ätherleben.

V. Dornach, 25. April 1924

307

Fühle das Denken!

Es hat verloren:

der Erde Lasten

der Lüfte Weben

des Kosmos Scheinen.

Erkrafte das Denken!

Es wird gewinnen:

der Erde Lasten ganz gering

der Lüfte Weben stärkren Grades

des Kosmos Scheinen vollen Lebens.

Fühle das Wollen!

Es hat verloren:

des Kosmos Wirken

der Lüfte Sprechen

der Erde Sinnen.

Erkrafte das Wollen!

Es wird gewinnen:

des Kosmos Wirken ganz vernehmlich

der Lüfte Sprechen fast verständlich

der Erde Sinnen leise lebend.

April 1924 Notizblätt

308

Aus uralt heil'ger Opferstätte

Erfloss einst Heilerkunst

In Menschenschaffen

Gedenket Eurer Offenbarung:

Saget sie am neuen Heiler-Ort.

Und geben geistgetragne

Menschenseelen

Gehör euerem Mysterienruf

So werden sie

Heil-erwirkend

schaffen

Im Menschen-Lebens-Weben.

Ich will des Geistes-Ohren Kraft

Im liebenden Herzen

Suchen, zu hören den Ruf.

Entwurf

309

Es sprach Merkur-Raphael

1) Schauet alten Brauch:

An heilig würd'ger Stätte

Flammenbildung erfassend verborgne Frdenkräfte,

Sie tragend in Merkurs Feuerschlangensiegel

Den Göttern entgegen -

Dass schaffend in Heilern werde

Was in Klüftetiefen

Was im Lüftewehen

Was im Lichterstrahlen

Die Erdenübel bannet. -

II) Erneuert alten Brauch:

Saget was wiedergeboren

An neuem Heilerort

Durch Euer Streben:

Und geben geistgetragne Menschenseelen

Gehör Eurem Sinnen

Über neu entzündetes Feuerschlangensiegel

Und wollen sie heilerweckend schaffen

Im Menschen-Lebensweben.

Sie mögen geloben Euch:

Ich will des Geistes-Ohren-Kraft

Im liebenden Herzen erregen

Zu hören Euer Heiles-Wort. -

September 1924

Für den internen Ärztekreis

310

Im Herzen wohnet

In leuchtender Helle

Des Menschen

Helfersinn.

Im Herzen wirket

In wärmender Macht

Des Menschen

Helferkraft.

So lasst uns tragen

Der Seele vollen Willen

In Herzenswärme

LJnd in Herzenslicht,

So bringen wir

Das Heil

Den Heilbedürftigen

Durch Gottes Gnadensinn.

Für Krankenschwestern

1924/25

311

Im Geiste leben,

Im Seelenwesen

Sich findend, weben:

Es wirkt das Selbst,

Und trägt in Sonnenhöh'n

Zur Weltenschöpferkraft

Den Menschen wahrhaft hin.

Für Pfarrer Paul Klein 1914/15

312

#Bild s. 312

313

Im Gefühle der Bedürftigkeit DEINER Gnade,

Christus-Licht der Welt, harre ich

nach Kräften

öffnend der Seele Pforten

DEINER Erleuchtung

Still in mir will ich sein

und DIR danken DEINER Gabe

und sie geben

als DEIN Geschenk an Menschen

Werkzeug DEINES Wortes

will ich sein

mit meiner Seele

besten Kräften

echten Tiefen

stillsten Ehrfurchten.

Notizblatt

314

Zu DIR

Träger des Weltenwortes

sei gerichtet

meine Seele

sich öffnend DEINER

Gnadenpforte,

DEINEM

Liebestore;

Sende den Geist,

Der trägt

DEINES Wortes

Erleuchtung

DEINES Wortes

Liebewärme

DEINES Wortes

Herzenskraft

In meine Seele.

315

Stille walte in mir

Stille webe durch mich

Dass ich erlausche

DEINES Geistes Stimme

DEINES Geistes weise Führung

Dass spreche

aus mir

Wessen DU würdigest

mich

Es zu legen

mir in Herzenstiefen.

Wache ob meinem Wort

Wache ob meinem Denken

Wache ob DEINEM Diener

DEINEM Boten.

Für Pfarrer Paul Klein als Meditation vor der Predigt

August 1911

316

Bewusstsein erfüllet mich,

Dass ich Tempel sein muss

Dem Welten-Schöpfer-Wort.

Mein Auge lerne sehen in Finsternis

Mein Mund lerne sprechen in schweigender Ruhe

Mein Herz lerne fühlen in Geistes-Reine:

Ich sehe Sonnengeist in Mondenseele,

Ich spreche Gotteswort in Erdenohren

Ich fühle Geistesstrom im Menschenblute.

Für Priesterinnen der Christen gemeinschaft

1923

317

Ich werde gehen den Weg,

Der die Elemente in Geschehen löst

Und mich führt nach unten zum Vater

Der die Krankheit schickt zum Ausgleich des Karma

Und mich führt nach oben zum Geiste

Der die Seele in Irrtum zum Erwerb der Freiheit leitet

Christus führt nach unten und nach oben

Harmonisch Geistesmensch in Erdenmenschen zeugend.

Für Ärzte und Priester V. Dornach, 18. September 1924

III FREIE ÜBERTRAGUNGEN BIBLISCHER TEXTE

#G268-1998-321 Seelenübungen Band II Mantrische Sprüche

#TI

III

FREIE ÜBERTRAGUNGEN

BIBLISCHER TEXTE

321

Der Anfang der Genesis

#TX

B'reschit bara elohim et

haschamajim w'eth ha'arez.

Im Geschaffenen schufen die Götter

das sich Offenbarende

und das in sich sich Regende.

Das in sich sich Regende war

ungeordnet und Finsternis.

Notizbuch 1919

Es ersannen im Urbeginne die Götter das sich Offenbarende und das sich in sich Erregende -Und das sich in sich Erregende war in sich verworren und wüst und Finsternis war über der Wüstheit und der Götter Hauch brütete über dem sich Offenbarenden.

Es sprachen die Götter - es werde Licht; und es ward Licht Und es sahen die Götter dass das Licht schön sei und sie schieden zwischen dem Lichte und zwischen der Finsternis Und die Götter nannten das Licht Tag und die Finsternis nannten sie Nacht.

Da ward das Dunkele und der Lichtdurchbruch, ein Tag.

Notizbuch 1 9 1 9

322

In dem was herübergekommen war aus dem Saturn-, Sonnen- und Mondendasein, ersannen in kosmischer Tätigkeit die Elohim dasjenige, was sich nach außen offenbart, was sich im Innern regt.

Und über dem, was sich im Innern regt, und durch das, was sich regt, herrschte das finstere Dunkel. Aber es breitete sich aus da hinein, es brütete darüber es durchdringend mit Wärme der schöpferische Geist der Elohim - Ruach.

V. Bern, 4. September 1910

323

Die zehn Gebote

Zweites Buch Moses, 20. Kapitel

I.

Ich bin das Ewig-Göttliche, das du in dir empfindest. Ich habe dich aus dem Lande Ägypten geführt, wo du nicht Mir in dir folgen konntest. Fortan sollst du andere Götter nicht über Mich stellen. Du sollst nicht als höhere Götter anerkennen, was dir eine Abbildung zeigt von Etwas, das oben am Himmel scheint, das aus der Erde heraus, oder zwischen Himmel und Erde wirkt. Du sollst nicht anbeten, was von all dem unter dem göttlichen in dir ist. Denn Ich bin als das Ewige in dir, und bin ein fortwirkendes Göttliches, wenn du Mich nicht in dir erkennst, werde Ich als dein Göttliches verschwinden bei Kindern und Enkeln und Urenkeln, und deren Leib wird veröden, wenn du Mich in dir erkennst, werde Ich bis ins tausendste Geschlecht als du fortleben, und die Leiber deines Volkes werden gedeihen.

II.

Du sollst nicht im Irrtum von Mir in dir reden, denn jeder Irrtum über das Ich in dir wird deinen Leib verderben.

324

III.

Du sollst Werktag und Feiertag scheiden, auf dass dein Dasein Bild Meines Daseins werde. Denn was als Ich in dir lebt, hat in sechs Tagen die Welt gebildet, und lebte in sich am siebenten Tage. Also soll dein Tun, und deines Sohnes Tun, und deiner Tochter Tun, und deiner Knechte Tun, und deines Viehes Tun, und dessen, der sonst bei dir ist, nur sechs Tage dem Äußern zugewandt sein; am siebenten Tage aber soll dein Blick Mich in dir suchen.

IV.

Wirke fort im Sinne deines Vaters und deiner Mutter, damit dir als Besitztum verbleibt das Eigentum, das sie sich durch die Kraft erworben haben, die Ich in ihnen gebildet habe.

V.

Morde nicht.

VI.

Brich nicht die Ehe.

325

VII.

Stehle nicht.

VIII.

Setze den Wert deines Mitmenschen nicht herab, indem du Unwahres von ihm sagst.

IX.

Blicke nicht mißgönnend auf das, was dein Mitmensch besitzt als Eigentum.

X.

Blicke nicht mißgönnend auf das Weib deines Mitmenschen und auch nicht auf die Gehilfen und die andern Wesen, durch die er sein Fortkommen findet.

Notizblatt für

V. Berlin, 16. November 1908

326

Matthäus-Evangelium, 5. Kapitel

Die Seligpreisun gen der Bergpredigt


Selig die Bettler um Geist, denn ihnen selbst ist das Königreich der Himmel.

Selig die Sanftmütigen, denn sie werden in sich selbst die Erde als ihren Anteil erhalten.

Selig die Leidtragenden, denn sie werden Trost in sich selbst finden.

Selig die nach Gerechtigkeit Hungernden und Dürstenden, denn sie werden in sich selbst gesättigt werden.

Selig die Mitleidigen, denn ihnen wird durch sich selbst Mitleid sein.

Selig die reinen Herzens sind, denn sie werden in sich Gott schauen.

Selig die Friedenstiftenden, denn sie werden Kinder Gottes heißen.

Selig sind die man um der Gerechtigkeit willen verfolgt, denn in ihnen selbst wird das Reich des Himmels sein.

Gefragt durch die Pharisaer, wann das Reich Gottes komme, antwortet er ihnen und sprach: Es kommt das Reich Gottes mit einer Wahrnehmung; auch wird nicht gesagt werden, da hier, oder dort ist es, denn siehe da, das Reich Gottes ist unter euch.

I. Fassung, 1995

327

1. Von Gott erfüllt sind die, welche Bettler sind um Geist, denn in ihnen selbst ist das Reich der Himmel.

2. Von Gott erfüllt sind die, welchen das Leid nicht abgenommen wird, (welche dem Leiden unterworfen sind), denn sie werden durch sich selbst sich Beistand suchen.

3. Von Gott erfüllt sind die, welche ihre Leidenschaften zügeln, denn ihnen wird die Erde als Los zufallen.

4. Von Gott erfüllt sind die, welche Hunger und Durst nach der Gerechtigkeit empfinden, denn sie werden durch sich selbst gesättigt werden.

5. Von Gott erfüllt sind die Liebenden, denn sie werden Liebe erwecken.

6. Von Gott erfüllt sind die im Herzen Reinen, denn sie werden Gott in sich schauen.

7. Von Gott erfüllt sind die Friedenbringer, denn Söhne Gottes werden sie heißen.

2. Fassung, 1919

328

Markus-Evangelium, 8. Kapitel

Und der Jesus zog aus, und seine Bekenner begleiteten ihn in die Orte, die waren in der Umgegend von Cäsarea Philippi. Und als sie des Weges gingen, sprach er zu denen, die um ihn herum waren: Was sagen die Leute darüber, was das Ich sei? Was erkennen die Leute als das Ich an? -

Da antworteten die, welche um den Jesus waren: Die Leute sagen, es musse im Ich leben, damit das Ich richtig sei, Johannes der Täufer. Andere aber auch sagen, es müsse dieses Ich durchzogen sein von Elias, und Elias müsse in dem Ich leben; andere wieder sagen, ein anderer der Propheten müsse so behandelt werden, dass das Ich sagt: Nicht ich, sonder dieser Prophet in mir wirkt. -

Er aber sprach zu denen, die um ihn waren: Was sagt denn Ihr, dass das Ich sei? - Da antwortete Petrias: Das Ich so gefaßt, dass wir es erkennen in seiner Geistigkeit als Du, das ist der Christus! -

Und da antwortete er denen, die um ihn herum waren: Hütet euch davor, dies den gewöhnlichen Menschen zu sagen! Denn dies Geheimnis können sie noch nicht verstehen. -

Diejenigen aber, die um ihn herum durch dieses Wort angeregt waren, fing er an, das Folgende zu lehren: Das im Menschen, was äußerlich physisch ausdrückt die Ichheit, das muss, wenn diese Ich­heit im Menschen voll aufleben soll, vieles leiden, und so wie es war, muss es sich gefallen lassen, dass die ältesten Meister der Menschheit und diejenigen, die da wissen, was in der heiligsten Weisheit steht, dass diese sagen: In der Gestalt, in der es so vorhanden ist, ist es nicht zu brauchen; es muss in der Gestalt getötet werden und nach einem durch die Weltverhältnisse bedingten Rhythmus von drei Tagen wieder aufleben aus einer höheren Gestalt heraus. -

329

Und bestürzt waren sie alle, als er diese Worte frei und offen redete.

Da muss ich eine Anmerkung machen. Ein solches Wort durfte bis dahin nur in den Mysterien gesprochen werden. Es war ein Geheimnis, das bis dahin nur innerhalb der Mysterientempel gesprochen war, das Geheimnis, dass der Mensch durchmachen musste das «Stirb und werde» in der Initiation und aufwachen musste nach drei Tagen. Daraus erklärt es sich, wenn es heißt:

Petrus war bestürzt, nahm den Christus beiseite und bedeutete ihm, dass so etwas nicht frei und offen gesagt werden dürfe. Da wandte sich der Christus Jesus um und sagte:

Sagst du so etwas, Petrus, dann gibt dir das der Satan ein; denn wie du diese Wahrheit sprichst, liegt sie hinter unserer Zeit, gehört der Vergangenheit an; da musste sie in die Tempel eingeschlossen werden. In der Zukunft wird sie in dem Hinblick auf das Urmyste­rium von Golgatha nach und nach Eigentum der ganzen Menschheit werden können. So ist es bestimmt in der göttlichen Führung der Weltentwickelung. Und wer anderes sagt, der spricht nicht aus der göttlichen Weisheit heraus, sondern wandelt die göttliche Weisheit in die zeitliche Gestalt um, die sie beim Menschen in der Vergangen­heit hatte.

V. Berlin, 7 März 1911

Der Anfang des Johannes-Evangeliums

#G268-1998-SE330 Seelenübungen Band II Mantrische Sprüche

#TI

Der Anfang des Johannes-Evangeliums

#TX

Im Urbeginne war das Wort, und das Wort war hei Gott, und ein Gott war das Wort.

Dieses war im Urbeginne bei Gott.

Alles ist durch dasselbe geworden, und außer durch dieses ist nichts von dem Entstandenen geworden.

fn diesem war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.

LJnd das Licht schien in die Finsternis, aber die Finsternis hat es nicht begriffen.

Es ward ein Mensch, gesandt war er von Gott, mit seinem Namen Johannes.

Dieser kam zum Zeugnis, auf dass er Zeugnis ablege von dem Lichte, und dass durch ihn alle glauben sollten.

Er war nicht das Licht, sondern ein Zeuge des Lichtes.

Denn das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet, sollte in die Welt kommen.

Es war in der Welt, und die Welt ist durch es geworden, aber die Welt hat es nicht erkannt.

In die einzelnen Menschen kam es (bis zu den Ich-Menschen kam es); aber die einzelnen Menschen (die Ich-Menschen) nahmen es nicht auf.

331

Die es aber aufnahmen, die konnten sich durch es als Gottes Kinder offenbaren.

Die seinem Namen vertrauten, sind nicht aus Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches, und nicht aus menschlichem Willen, sondern aus Gott geworden.

Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt, und wir haben seine Lehre gehört, die Lehre von dem einzigen Sohn des Vaters, erfüllt von Hingabe und Wahrheit.

Johannes leget Zeugnis für ihn ab und verkündet deutlich:

Dieser war es, von dem ich sagte: Nach mir wird derjenige kommen, der vor mir gewesen ist. Denn er ist mein Vorgänger.

Denn aus dessen Fülle haben wir alle genommen Gnade über Gnade.

Denn das Gesetz ist durch Moses gegeben, die Gnade und die Wahrheit aber ist 4urch Jesus Christus entstanden.

Gott hat niemand bisher mit Augen geschaut. Der eingeborene Sohn, der im Innern des Weltenvaters war, er ist der Führer in diesem Schauen geworden.

V. 1904/1908

332

Interpretation des Christus-Impulses durch den Michael-Impuls Erstes Jahrtausend:

Im Urbeginne war das Wort,

Und das Wort ist Fleisch geworden

Und hat unter uns gewohnet.

Zweites Jahrtausend:

Und das Menschenfleisch muss wiederum durchgeistigt werden, Damit es fähig werde, im Reiche des Wortes zu wohnen, Um zu schauen die göttlichen Geheimnisse.

V. Dornach, 22. November 1919

Im Urbeginne war das Wort,

Und das Wort war bei Gott,

Und ein Gott war das Wort.

Dieses war im Urbeginne bei Gott.

Dort war es, wo alles entstanden ist,

Und nichts ist entstanden

Außer durch das Wort.

Im Worte war das Leben,

Und das Leben war

Das Licht der Menschen.

V Pforzheim 7. März 1914

333

Im Urbeginne ist der Gedanke,

Und der Gedanke ist bei Gott,

Und ein Göttliches ist der Gedanke.

In ihm ist Leben,

Und das Leben soll werden das Licht meines Ich.

Und scheinen möge der göttliche Gedanke in mein Ich,

Dass die Finsternis meines Ich ergreife

Den göttlichen Gedanken.

V. Pforzheim, 7. März 1914

Im Urbeginne ist der Gedanke,

Und ein Unendliches ist der Gedanke,

Und das Leben des Gedankens ist das Licht des Ich.

Erfüllen möge der leuchtende Gedanke

Die Finsternis meines Ich,

Dass ihn die Finsternis meines Ich ergreife,

Den lebendigen Gedanken,

Und lebe und webe in seinem göttlichen Urbeginn.

V. Pforzheim, 7. März 1914

334

Im Urbeginne ist die Erinnerung,

Und die Erinnerung lebt weiter,

Und göttlich ist die Erinnerung.

Und die Erinnerung ist Leben,

Und dieses Leben ist das Ich des Menschen,

Das im Menschen selber strömt.

Nicht er allein, der Christus in ihm.

Wenn er sich an das göttliche Leben erinnert,

Ist in seiner Erinnerung der Christus,

Und als strahlendes Erinnerungsleben

Wird der Christus leuchten

In jede unmittelbar gegenwärtige Finsternis.

V. Pforzheim, 7. März 1914

335

Im Urbeginne war die Kraft der Erinnerung.

Die Kraft der Erinnerung soll werden göttlich,

Und ein Göttliches soll werden die Kraft der Erinnerung.

Alles, was im Ich entsteht,

Soll werden s o ,

Dass es ein Entstandenes ist

Aus der durchchristlichten, durchgöttlichten Erinnerung.

In ihr soll sein das Leben,

Und in ihr soll sein das strahlende Licht,

Das aus dem sich erinnernden Denken

In die Finsternis der Gegenwart hereinstrahlt.

Und die Finsternis, so wie sie gegenwartig ist,

Möge begreifen das Licht der göttlich gewordenen

Erinnerung.

V. Pforzheim, 7. März 1914

336

Johannes-Evangelium, 17. Kapitel

Das hohepriester/iche Gebet

Jesus versetzte sich in die Geistesschau und sprach:

Väterlicher Weltengrund:

lasse offenbar werden Deines Sohnes Schaffen ,

damit durch Deines Sohnes Schaffen

auch Du offenbar werdest.

Du hast ihn zum Schaffenden gemacht

in allen fleischlichen Menschenleibern,

dass er in die Zukunft lebend führe Alle,

die durch Dich zu ihm kamen.

Sie werden in der Zukunft leben dadurch,

dass ihr Seelenauge bereitet ist,

Dich zu schauen als den wahrhaft Einigen Weltengrund

und den schaffenden Christus Jesus,

den Du zu ihnen gesandt hast.

Durch mich wurdest Du im Erdensein wieder offenbar,

als die Erde Deine Offenbarung umwölkte.

Solches war Dein Wille, der durch mich wirkte.

So auch, väterlicher Weltengrund,

lasse jetzt erstrahlen die Offenbarung,

die durch mich schon ward,

ehe Du in der Erdenwelt offenbar wurdest. -

337

Durch mich ward das Wort,

das Dich offenbart, in Menschenseelen offenbar,

die durch Dich zu mir kamen.

Du warst in ihnen,

durch Dich kamen sie zu mir,

und sie haben in sich genommen

die Erkenntnis von Dir.

Von ihnen ward erkannt,

dass, was ich zu ihnen sprach,

von Dir durch mich

zu ihnen gesprochen ward.

Väterlicher Weltengrund, das erflehe ich,

dass sie, die durch mich zu Dir gekommen sind,

immer sein mögen lebend bei Dir,

wie ich bei Dir bin,

und dass sie da schauen Deine Offenbarung,

die Du liebend vor mir erstrahlen ließest,

bevor die Erde noch war.

Durch mich ward offenbar das Wort,

das Dich offenbart,

und ich will tragen dies Wort in Menschenseelen,

auf dass die Liebe, mit der Du mich liehest,

in ihnen sich bewahre,

und so auch mein ewiges Leben

ihr Leben ewig bewahre.

V. Dornach, 21. September 1922

338

Brief des Paulus an die Korinther, 13. Kapitel

Lobpreisung der Liebe

Doch ich will euch zeigen den Weg, der höher ist denn alles andere:

Wenn ich reden könnte mit Menschen- oder mit Engelzungen aus dem Geiste und ermangelte der Liebe, so ist meine Rede tönend Erz und eine klingende Schelle.

Und wenn ich weissagen könnte und alle Geheimnisse offen­baren und alle Erkenntnisse der Welt mitteilen, und wenn ich allen Glauben hätte, der Berge selbst versetzen könnte, und ermangelte der Liebe, es wäre alles nichts.

Und wenn ich alle Geistesgaben austeilte, ja, wenn ich meinen Leib selber hingäbe zum Verbrennen und ermangelte der Liebe, es wäre alles unnütz.

Die Liebe währet immer. Die Liebe ist gütig, die Liebe kennt nicht den Neid, die Liebe kennt nicht die Prahlerei, kennt nicht den Hochmut, die Liebe verletzt nicht, was wohlanständig ist, sucht nicht ihre Vorteile, lässt sich nicht in Aufreizung bringen, trägt niemandem Böses nach, freut sich nicht über Unrecht, freut sich nur mit der Wahrheit.

339

Die Liebe umkleidet alles, durchströmt allen Glauben, darf auf alles hoffen, darf allüberall Duldung üben.

Die Liebe kann nie, wenn sie ist, verloren gehen. Was man weissaget, gehet dahin, wenn es erfüllt ist; was man mit Zungen redet, höret auf, wenn es nicht mehr zu Menschenherzen sprechen kann; was erkannt wird, höret auf, wenn der Gegenstand der Erkenntnis erschöpft ist.

Denn Stückwerk ist alles Erkennen, Stückwerk ist alle Weissagung.

Doch wenn das Vollkommene kommt, dann ist es mit dem Stückwerk dahin.

Da ich ein Kind war, sprach ich wie ein Kind, fühlte ich, dachte ich wie ein Kind; da ich ein Mann ward, war es mit des Kindes Welt vorbei.

Jetzt sehen wir im Spiegel nur dunkle Konturen; dereinst schauen wir den Geist von Angesicht zu Angesicht. Jetzt ist mein Erkennen Stückwerk; dereinst werde ich ganz erkennen, wie ich selber bin.

Nun, bleibend ist Glaube, bleibend ist Hoffnung in Sicherheit, bleibend ist Liebe; die Liebe aber ist das Größte unter ihnen; daher steht die Liebe obenan.

V. Köln, 1. Januar 19

340

Brief des Paulus an Timotheus, 3. Kapitel

Es kann gewusst werden das Mysterium des Gottesweges.

Derjenige, welcher sich offenbarte durch das Fleisch,

Dessen Wesen aber in sich geistig ist,

Der voll erkennbar den Engeln nur ist,

Aber doch gepredigt werden konnte den Heiden,

Der im Glauben der Welt Leben hat,

Er ist erhoben in die Sphäre der Geister der Weisheit.

E.S. Köln, 9. Mai 1912

341

Das esoterische (Apostel-) Vaterunser

Vater, der du warst, bist und sein wirst in unser aller innerstem Wesen!

Dein Wesen wird in uns allen verherrlicht und hochgepriesen.

Dein Reich erweitere sich in unseren Taten und in unserem Lebenswandel.

Deinen Willen führen wir in der Betätigung unseres Lebens so aus, wie du, o Vater, ihn in unser innerstes Gemüt gelegt hast.

Die Nahrung des Geistes, das Brot des Lebens, bietest du uns in Überfülle in den wechselnden Zuständen unseres Lebens.

Lasse Ausgleich sein unser Erbarmen an anderen für die Sünden an unserem Wesen begangen.

Den Versucher lässt du nicht über das Vermögen unserer Kraft in uns wirken, da in deinem Wesen keine Versuchung bestehen kann; denn der Versucher ist nur Schein und Täuschung, aus der du, o Vater, uns durch das Licht deiner Erkenntnis sicher herausführen wirst.

Deine Kraft und Herrlichkeit wirke in uns in die Zeitläufe der Zeitläufe.

vor 1913

342

Das gotische Vateruns :

Atta unsar thu in himinam,

Veihnai namo thein.

Q imai thiudinassus theins,

Vairthai vilja theins, sve in himina jah ana airthai.

Hlaif unsarana thana sinteinan gif uns himma daga.

Jah aflet uns thatei skulans sijaima, svasve jah veis afletam thaim skulam unsaraim.

Jah ni hriggais uns in fraistubnajai, ak lausei uns af thamma uhilin;

Unte theina ist thiudangardi jah mahts jah vuithus in aivins. Amen.

... wenn wir dieses in der Sprache Wulfilas so wunderbare Gehet versuchen in unsere heutige Sprache zu übersetzen, dürfen wir nicht wörtlich übersetzen, sondern müssen etwa sagen:

Wir empfinden Dich droben in geistigen Höhen,

Allvater der Menschen.

Geweihet sei Dein Name.

Zu uns komme Dein Herrschaftsgebiet.

Es walte Dein Wille, so wie im Himmel,

also auch auf der Erde.

Allvater, dessen Name die äußere Leiblichkeit

des Geistes bildet, dessen Herrschaftsbereich wir

anerkennen wollen, dessen Wille walten soll, Du,

343

Du sollst auch das Irdische durchdringen,

so dass wir unsern Leib täglich werden neu

entstehen sehen gewissermaßen durch die

irdische Ernährung.

Dass wir im sozialen Leben nicht einer des

andern Schuldner werden, dass wir uns als

gleiche Menschen gegenüberstehen, dass wir

nicht mit dem Geistig-Leiblichen verfallen:

Laß uns nicht verfallen in dasjenige, was aus

unserem Leibe heraus unseren Geist in Finsternis

bringt, sondern erlöse uns aus den Übeln, die

aber entstehen, wenn wir zu stark mit dem

Geiste in das Leibliche hinein verfallen würden.

Dein ist der Herrschaftsanspruch,

Dein ist das Machtrecht,

Dein ist die Offenbarung als Licht, als Glanz,

als allwaltende soziale Liebe.

V. Dornach, 15. Mai 1923

344

#TI

Das makrokosmische Vaterunser

Ansprache zur Grundstein/egung des Dornacher Baues

am 20. September 1913

#TX

Meine lieben Schwestern und Brüder,

Verstehen wir uns heute an diesem Festabend richtig. Verstehen wir uns dahin, daß diese Handlung in einem gewissen Sinne bedeutet für unsere Seele ein Gelöbnis. Unser Streben hat es mit sich gebracht, daß wir hier an diesem Orte, von dem aus wir weit hinaus sehen nach den vier Elementarrichtungen der Himmelsrose, aufrichten dürfen dieses Wahrzeichen geistigen Lebens der neueren Zeit. Ver­stehen wir uns, daß wir uns am heutigen Tage, indem wir unsere Seelen verbunden fühlen mit dem, was wir in die Erde symbolisch versenkt haben, anverloben dieser von uns als richtig erkannten geistigen Evolutionsströmung der Menschheit. Versuchen wir, mei­ne lieben Schwestern und Brüder, dieses Seelengelöbnis abzulegen:

daß wir hinwegsehen wollen für diesen Augenblick von allem Klein­lichen des Lebens, von all dem, was uns verbindet, notwendig ver­binden muß als Mensch mit dem Leben des Alltags. Versuchen wir in diesem Augenblicke in uns den Gedanken zu erwecken der Ver­bindung der Menschenseele mit dem Streben in der Zeitenwende. Versuchen wir einen Augenblick daran zu denken, daß, indem wir das getan haben, was wir heute Abend vollbringen wollten, wir das Bewußtsein in uns tragen müssen, hinauszuschauen in weite, weite Zeitenkreise, um gewahr zu werden, wie sich die Mission, deren Wahrzeichen werden soll dieser Bau, einreihen wird der großen Mission der Menschheit auf unserem Erdenplaneten. Nicht in Stolz und Übermut, in Demut, Hingebung und Opferwilligkeit versu­chen wir unsere Seelen hinaufzulenken zu den großen Plänen, den großen Zielen des menschlichen Wirkens auf der Erde. Versuchen wir uns zu versetzen in die Lage, in der wir eigentlich sein sollen und sein mussen, wenn wir diesen Augenblick richtig verstehen.

345

Versuchen wir daran zu denken, wie einstmals einzog in unsere Erdenevolution die große Kunde und Botschaft, das urewige Evan­gelium göttlich-geistigen Lebens, wie es hinzog über die Erde, als die göttlichen Geister selber die großen Lehrer der Menschheit noch waren. Versuchen wir, meine lieben Schwestern und Brüder, uns zurückzuversetzen in jene göttlichen Zeiten der Erde, von denen noch ein letztes Sehnen, eine letzte Erinnerung uns aufgeht, wenn wir etwa im alten Griechenlande mit den letzten Tönen der Myste­rienweisheit - und zugleich mit den ersten philosophischen Tönen -den großen Plato künden hören von den ewigen Ideen und der ewigen Hyle der Welt. Und versuchen wir zu begreifen, was über unsere Erdenevolution seither gezogen ist an luziferischen und ahri­manischen Einflüssen. Versuchen wir uns klarzumachen, wie aus der Menschenseele gewichen ist der Zusammenhang mit dem göttli­chen Weltendasein, mit dem Wollen, mit dem Fühlen und mit dem göttlich-geistigen Erkennen.

Versuchen wir in diesem Augenblick tie{ tief in unserer Seele nachzufühlen, was da draußen, in den Ländern im Osten, Norden, Westen und Süden heute die Menschenseelen fühlen, die wir aner­kennen dürfen als die besten, und die nicht hinauskommen über dasjenige, was wir aussprechen können mit den Worten: ein unbe­stimmtes, unzulängliches Sehnen und Hoffen auf den Geist. Schaut Euch um, meine lieben Schwestern und Brüder, wie dieses unbe­stimmte Sehnen, dieses unbestimmte Hoffen auf den Geist waltet in der heutigen Menschheit! Fühlet hörend, hier beim Grundstein un­seres Wahrzeichens, wie in dem unbestimmten Sehnen und Hoffen der Menschheit nach dem Geiste der Schrei hörbar ist nach der Antwort, nach jener Antwort, die gegeben werden kann da, wo Geisteswissenschaft walten kann mit ihrem Evangelium der Kunde von dem Geiste. Versucht in Eure Seelen Euch zu schreiben das Große des Augenblicks, den wir durchmachen am heutigen Abend. Wenn wir hören können den Sehnsuchtsruf der Menschheit nach dem Geiste, und errichten wollen den Wahrbau, von dem aus ver­kündet werden soll immer mehr und mehr die Botschaft von dem

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Geiste, wenn wir dieses fühlen im Leben dieser Welt, dann verste­hen wir uns an diesem Abend richtig. Dann wissen wir - nicht in Hochmut und nicht in Überschätzung unseres Strebens, sondern in Demut, in Hingabe und Opferwilligkeit wissen wir, daß wir sein mussen in unserem sich bemühenden Streben die Fortsetzer jener Geistesarbeit, die im Abendland ausgelöst worden ist im Laufe einer fortschreitenden menschheitlichen Entwickelung, die aber endlich dazu führen mußte durch die notwendige Gegenströmung der ahri­manischen Kräfte, daß heute die Menschheit an einem Punkte steht, wo die Seelen verdorren, veröden müßten, wenn jener Sehnsuchts-schrei nach dem Geiste nicht erhört würde. Fühlen wir, meine lieben Schwestern und Brüder, diese Ängste! So muß es sein, wenn wir weiter kämpfen dürfen in jenem großen geistigen Kampf, der ein Kampf ist, durchglüht vom Feuer der Liebe; in jenem großen geisti­gen Kampf, dessen Fortsetzer wir sein dürfen, der geführt worden ist von unseren Vorfahren einstmals, als sie drüben abgelenkt haben den ahrimanischen Ansturm der Mauren.

Wir stehen, durch Karma geführt, in diesem Augenblicke an dem Ort, durch den durchgegangen sind wichtige spirituelle Strömun­gen. Fühlen wir in uns den Ernst der Lage am heutigen Abend. Einstmals war die Menschheit am Endpunkt angelangt des Strebens nach Persönlichkeit. Da in der Fülle dieser Erden-Persönlichkeit verdorrt war das alte Erbstück der göttlichen Leiter des Urbeginnes der Erdenevolution, da erschien drüben im Osten das Weltenwort:

Im Urbeginne war das Wort

Und das Wort war bei Gott

Und ein Gott war das Wort.

Und das Wort erschien den Menschenseelen und hat zu den Men­schenseelen gesprochen: Erfüllet die Erdenevolution mit dem Sinn der Erde! - Jetzt ist das Wort selber übergegangen in die Erden-Aura, ist aufgenommen von der spirituellen Aura der Erde.

Vierfach verkündet worden ist das Weltenwort durch die Jahr­hunderte, die nun bald zwei Jahrtausende geworden sind. So hat das Weltenlicht hineingeleuchtet in die Erdenevolution.

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Immer tiefer sank und mußte sinken Ahriman. Fühlen wir uns umgeben von den Menschenseelen, in denen erklingt der Sehn­suchtsschrei nach dem Geiste. Fühlen wir aber, meine lieben Schwe­stern und Brüder, wie bei dem allgemeinen Sehnsuchtsschrei diese Menschenseelen bleiben müßten, weil Ahriman, der finstere Ahri­man, das Chaos breitet über die erstrebte Geisteserkenntnis der Welten der höheren Hierarchien. Fühlet, daß die Möglichkeit vor­handen ist, in unserer Zeit hinzuzufügen zu dem vierfach verkünde­ten Geisteswort jenes andere, das ich Euch nur im Symbole darstel­len kann.

Vom Osten kam es herüber - das Licht und das Wort der Verkün­digung. Vom Osten aus ist es hingezogen nach dem Westen, vierfach verkündet in den vier Evangelien, abwartend, daß vom Westen her kommen wird der Spiegel, der Erkenntnis hinzufügen wird dem, was noch Verkündigung ist im vierfach ausgesprochenen Weltenwort. Tief geht es uns zu Herzen und Seelen, wenn wir vernehmen jene Bergpredigt, die da gesprochen worden ist, als die Zeiten der Heran-reifung der menschlichen Persönlichkeit erfüllt waren, da das alte Geisteslicht geschwunden war und das neue Geisteslicht erschien. Das neue Geisteslicht ist erschienen! Aber da es erschienen war, ging es durch die Jahrhunderte der Menschheitsevolution vom Osten nach dem Westen, wartend auf das Verständnis für die Worte, die einstmals in der Bergpredigt in die menschlichen Herzen getönt ha­ben. Aus den Tiefen unserer Weltevolution ertönt jenes urewige Ge­bet, das als Verkündigung des Weltenwortes gesprochen worden ist, da sich das Mysterium von Golgatha vollzog. Und tief tönte hin das urewige Gebet, das dem Mikrokosmos in tiefster Seele künden sollte aus dem Innersten des menschlichen Herzens heraus das Geheimnis des Daseins. Es sollte erklingen in dem, was uns als «Vaterunser» ver­kündet worden ist, als es ertönte vom Osten nach dem Westen. Doch wartend verhielt sich dieses Weltenwort, das damals in den Mikro­kosmos sich hineinsenkte, auf daß einstmals es zusammenklingen dürfe mit dem Fünften Evangelium; heranreifen mußten die Men­schenseelen, um das zu verstehen, was vom Westen her als das urälteste,

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weil das makrokosmische Evangelium, wie ein Echo nun entge­genklingen soll dem mikrokosmischen Evangelium des Ostens.

Wenn wir Verständnis entgegenbringen dem gegenwärtigen Au­genblick, dann wird uns auch das Verständnis dafür aufgehen, daß den vier Evangelien hinzugefügt werden kann ein fünftes. So mögen denn am heutigen Abend zu des Mikrokosmos Geheimnissen hinzu die Worte erklingen, welche die Geheimnisse des Makrokosmos ausdrücken. Als Erstes des Fünften Evangeliums soll hier ertönen das makrokosmische Gegenbild des mikrokosmischen Gebetes, das einstmals verkündet wurde vom Osten nach dem Westen. So klinge wider als Zeichen des Verständnisses das makrokosmische Welten­gebet, enthalten im Fünften, uralten Evangelium, das verbunden ist mit dem Mond und dem Jupiter, so wie die vier Evangelien verbun­den sind mit der Erde:

AUM, Amen!

Es walten die Übel,

Zeugen sich lösender Ichheit,

Von andern erschuldete Selbstheitschuld,

Erlebet im täglichen Brote,

In dem nicht waltet der Himmel Wille,

Da der Mensch sich schied von Eurem Reich

Und vergaß Euren Namen,

Ihr Väter in den Himmeln.

Das Vaterunser war als Gebet der Menschheit gegeben worden. Dem mikrokosmischen Vaterunser, das verkündet wurde vom Osten nach dem Westen, tönt nun entgegen das uralte makrokosmi­sche Gebet. So tönt es wider, wenn es, recht verstanden von Men­schenseelen, hinausklingt in die Weltenweiten und zurückgegeben wird mit den Worten, die geprägt worden sind aus dem Makrokos­mos heraus. Nehmen wir es mit uns, das makrokosmische Vaterun­ser, fühlend, daß wir damit beginnen, das Verständnis zu erringen für das Evangelium der Erkenntnis: das Fünfte Evangelium. Tragen wir von diesem wichtigen Augenblick nach Hause in unserer Seele

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mit Ernst und Würde unser Wollen, tragen wir nach Hause die Gewißheit, daß alle Weisheit, nach der da sucht die Menschenseele -wenn das Suchen ein echtes ist , eine Gegenströmung ist der kosmi­schen Weisheit; und alle in selbstloser Liebe der Seele wurzelnde Menschenliebe aus der in der Menschheitsevolution waltenden Lie­be erfruchtet.

Durch alle Erdenzeiten hindurch und in alle Menschenseelen hinein wirkt aus dem starken Menschenwillen, der sich erfüllt mit dem Sinn des Daseins und dem Sinn der Erde, eine Verstärkung durch die kosmische Kraft, welche die Menschheit heute sich er-fleht, unbestimmt hinrichtend den Blick zu einem Geiste, den sie erhofft, aber nicht erkennen will, weil in die Menschenseele Ahri­man eine ihr unbewußte Furcht gesenkt hat überall da, wo heute vom Geiste gesprochen wird. Fühlen wir das, meine Schwestern und Brüder, in diesem Augenblick. Fühlet dieses, so werdet Ihr Euch zu Eurem Geisteswerk rüsten können und Euch als Geisteslichtes Of­fenbarer «gedankenkräftig auch noch dann bezeugen, wenn über voll erwachter Geistesschau der finstere Ahriman, die Weisheit dämpfend, des Chaos Dunkelheit verbreiten will». Erfüllet, meine Schwestern und Brüder, Eure Seelen mit der Sehnsucht nach wirk­licher Geist-Erkenntnis, nach wahrer Menschenliebe, nach starkem Wollen. Und versucht in Euch rege zu machen jenen Geist, der da vertrauen kann der Sprache des Weltenwortes, die uns entgegenhallt aus Weltenfernen und aus Raumesweiten, hereinklingend in unsere Seelen. Das ist, was der wirklich fühlen muß am heutigen Abend, der den Sinn des Daseins erfaßt hat: Die Menschenseelen sind an einem Rande ihres Strebens. Fühlet in Demut, nicht in Hochmut, in Hingabe und Opferwilligkeit, nicht in Überhebung Eures Selbstes, was werden soll mit dem Wahrzeichen, zu dem wir den Grundstein heute gelegt haben. Fühlet die Bedeutung der Erkenntnis, die uns werden soll dadurch, daß wir wissen können: Es muß in unserer Zeit in den Raumesweiten die Hülle der geistigen Wesenheiten durchsto­ßen werden, wenn die geistigen Wesenheiten kommen, uns zu spre­chen von dem Sinn des Daseins. Allüberall im Umkreis werden

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aufnehmen müssen Menschenseelen den Sinn des Daseins. Höret, wie an den verschiedenen Geistesorten, wo von Geisteswissen­schaft, von Religion und Kunst gesprochen und in ihrem Sinn ge­handelt wird, höret, wie immer oder werden die Strebenskräfte der Seelen, fühlet, daß Ihr lernen sollt, diese Seelen, diese Strebenskräfte der Seele zu befruchten aus den Geistes-Imaginationen, den Inspira­tionen und Intuitionen heraus. Fühlet, was der finden wird, der richtig hören wird den Ton der schöpferischen Geistigkeit.

Diejenigen, die zum alten Vaterunser hinzu werden verstehen lernen den Sinn des Gebets vom Fünften Evangelium, die werden aus unserer Zeitenwende heraus diesen Sinn gründlich erkennen können.

Wenn wir lernen werden, den Sinn dieser Worte zu verstehen, so werden wir die Keime aufzunehmen suchen, die da erblühen müs­sen, wenn die Erdenevolution nicht verdorren, wenn sie weiter fruchten und gedeihen soll, auf daß die Erde das ihr vom Urbeginn gestellte Ziel durch Menschenwillen erreichen kann.

So fühlet an diesem Abend, daß lebendig werden muß in den Menschenseelen die Weisheit und der Sinn der neuen Erkenntnis, der neuen Liebe und der neuen starken Kraft. Die Seelen, die da wirken werden in der Blüte und der Frucht künftiger Erdenevolu­tionen, werden dasjenige verstehen müssen, was wir heute unseren Seelen zum ersten Male einverleiben wollen: die makrokosmisch widerklingende Stimme des uralt ewigen Gebetes:

AUM, Amen!

Es walten die Übel,

Zeugen sich lösender Ichheit,

Von andern erschuldete Selbstheitschuld,

Erlebet im täglichen Brote,

In dem nicht waltet der Himmel Wille,

Da der Mensch sich schied von Eurem Reich

Und vergaß Euren Namen,

Ihr Väter in den Himmeln.

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So gehen wir auseinander - in unserer Seele das Bewußtsein der Bedeutung mitnehmend von dem Ernst und der Würde der Hand­lung, die wir verrichtet haben. Das Bewußtsein, das von diesem Abend bleibt, soll in uns entzünden das Streben nach Erkenntnis einer der Menschheit gegebenen Neuoffenbarung, nach der da dür­stet die Menschenseele, von der sie trinken wird, aber erst dann, wenn sie gewinnen wird furchtlos den Glauben und das Vertrauen zu dem, was da verkünden kann die Wissenschaft vom Geiste, die wiederum vereinen soll, was eine Weile getrennt durch die Mensch­heitsevolution gehen mußte: Religion, Kunst und Wissenschaft. Nehmen wir dies, meine Schwestern und Brüder, mit als etwas, was wir als ein Gedenken an diese gemeinsam gefeierte Stunde nicht wieder vergessen möchten.

(Nun folgte noch Eindecken und Einbetonieren des Grundsteins).

ANHANG Zu dieser Ausgabe

#G268-1998-SE355 Seelenübungen Band II Mantrische Sprüche

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ANHANG

Zu dieser Ausgabe

Hinweise und Lesarten

Personenregister

Alphabetisches Register der Sprüche

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ZU DIESER AUSGABE

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Der vorliegende Band umfaßt zu einem guten Teil bisher unveröffentlichte Meditationstexte, aber auch einige, die in älteren Ausgaben der «Wahr­spruchworte», GA 40, bereits veröffentlicht waren, hier aber jetzt in ihrem ihnen angemessenen Zusammenhang erscheinen. Die Quellenlage ist in den Vorbemerkungen auf Seite 7 skizziert.

Zur Gestaltung des Bandes

Im ersten und zweiten Teil sind die Sprüche in verschiedene Gruppen gegliedert und innerhalb derselben - soweit als möglich - nach ihrem Ent­stehungsdatum geordnet. Bei einer Anzahl von Sprüchen des ersten Teils kennt man nur mit unterschiedlicher Genauigkeit die ungefähre Entste­hungszeit, die dann mit «ca.» angegeben ist. Sprüche, bei denen dies nicht möglich ist, sind als «undatierbar» bezeichnet und wurden im allgemeinen an das Ende ihrer Untergruppe gestellt.

Im dritten Teil, enthaltend Übertragungen und freie Gestaltungen aus dem Alten und Neuen Testament, sind nur solche Texte wiedergegeben, die in sich ein größeres Ganzes darstellen. Rudolf Steiner hat jedoch in seinem umfangreichen Vortragswerk auch noch viele einzelne kurze Bibelstellen neu übersetzt. Für alle diese Übertragungen hatte man bei der Erstellung des Planes für die Gesamtausgabe im Jahre 1961 einen eigenen Band als GA 41 vorgesehen. Einer eingehenden Prüfung hat sich jedoch ergeben, daß sich diese vielen Einzelstellen nicht für eine gesonderte Publikation eignen.

Zur Wiedergabe im Druck

Die Wortlaute Rudolf Steiners sind in normaler Schrift wiedergegeben, auch Zusätze wie Überschrift, Datum, Unterschrift. Eventuelle weitere zusätzliche Angaben in seiner Handschrift, die nicht in den eigentlichen Text aufgenommen wurden, sind im Register als «Zusatz» nachgewiesen. (Alle Angaben der Herausgeber zu den einzelnen Sprüchen sind kursiv gedruckt, also vor allem Überschriften, Entstehungszeit und eventuell Name des Empfängers.)

Die gedruckten Wortlaute entsprechen genau den Originalvorlagen, möglichst auch die Anordnung. Die Schreibweise auf den Originalen ist

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weitestgehend beibehalten worden, nur heute ganz unüblich gewordene Formen wurden angepaßt.

Von Rudolf Steiner unterstrichene Worte in den Sprüchen sind gesperrt wiedergegeben. (Eine Ausnahme befindet sich auf S. 212, wo die Unterstrei­chung eine andere Bedeutung hat als sonst und deshalb kursiv wiedergege­ben ist.)

Vermerke von fremder Hand auf den Originalen sind immer weggelas­sen worden. sie sind im Register als «Vermerk» nachgewiesen.

Zur Interpunktion

Diese richtet sich strikt nach dem Original, außer daß gelegentlich der Schlußpunkt hinzugefügt wurde, um anzuzeigen, daß man sicher ist, daß der Spruch vollendet ist, es sich also nicht eventuell um einen unvollständi­gen Entwurf handeln könnte. - Für die Wiedergabe im Druck besteht aber die große Schwierigkeit, daß die wenigen Zeichen, die Rudolf Steiner in den Sprüchen verwendet, anscheinend öfters mehr als musikalische Zeichen denn als Satzzeichen verwendet sind. Was so auf den Originalen natürlich erscheint, kann manchmal im Druck befremdlich wirken.

Alphabetisches Register der Spruchanfänge und Überschriften

Dies dient nicht nur zum Auffinden der Sprüche, es zeigt auch die verwen­deten Vorlagen und deren Art an: ob es sich um eine Vortragsnachschrift, um ein Notizbuch oder Notizblatt in der Handschrift Rudolf Steiners, oder um eine Abschrift handelt. Außerdem sind Entstehungszeit und -Ort, so­wie Name eines eventuellen Empfängers angegeben, soweit dies bekannt ist.

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Übersicht über die Sammelbände mit den Spruchdichtungen

GA 40, «Wahrspruchworte» enthält:

a) alle von Rudolf Steiner selber veröffentlichten Dichtungen;

b) alle in öffentlichen Vorträgen gegebenen Sprüche;

c) alle in allgemeinen Mitglieder-Vorträgen gegebenen Sprüche;

d) in Notizbüchern gefundene Sprüche allgemeinen Charakters;

e) Einzelpersonen gegebene Widmungssprüche, in Büchern, auf Pho­tographien, etc.

GA 267, «Seelenübungen mit Wort- und Sinnbild-Meditationen» enthält alle esoterischen Übungen für Morgens und Abends, die Einzelpersonen gegeben wurden. Die meisten davon enthalten mantrische Sprüche.

GA 268, «Mantrische Sprüche - Seelenübungen II» enthält:

a) alle mantrischen Sprüche und Meditations-Sätze ohne Zeit-Bindung für Einzelpersonen;

b) mantrische Sprüche und Meditations-Sätze aus Notizbüchern;

c) mantrische Sprüche für anthroposophische Arbeits-Zusammen­hänge;

d) Freie Übertragungen aus dem Alten und Neuen Testament.

Ansprachen, Gedenkworte und Meditationssprüche bei Bestattungs- und Gedenkfeiern für Verstorbene sind in «Unsere Toten», GA 261, wiederge­geben. - Ferner enthalten einige Bände der Reihe «Veröffentlichungen zur Geschichte und aus den Inhalten der esoterischen Lehrtätigkeit» (GA 264-270) Sprüche und Meditationen, die aus dem gegebenen Entstehungs-Zu­sammenhang nicht sinnvoll herausgelöst werden können, und daher nicht in einen der Sammelbände aufgenommen wurden.

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HINWEISE UND LESARTEN

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14 Schreitend bewegst du ... und In dem Sondersein entdecke ...: Diese beiden Auf-zeichnungen stehen im Notizbuch 427 hintereinander. Sie gehören offenbar zu­sammen; jedoch nur über «In dem Sondersein.. . » steht «Motzkus». Beides dürfte im Zusammenhang mit Blavatskys «Geheimlehre» niedergeschrieben worden sein, da diese von Rudolf Steiner 1903 den Berliner Theosophen erläutert wurde. Vgl. GA 264 »Zur Geschichte und aus den Inhalten der ersten Abteilung der eso­terischen Schule 1904 bis 1914» (S. 248: «Die sieben großen Geheimnisse des Lebens und die Meister»). - Die Zeichnung befindet sich nur auf dem Notizblatt 575, nicht im Notizbuch. - Davor steht auf zwei Seiten noch folgendes Fragment:

Die ins Spirituelle gesteigerten manasischen Tugenden

Gerechtigkeit: Brüderlichkeit

Mäßigkeit: Enthusiasmus

Standhaftigkeit: Pathos

Klugheit: Harmonie

Symbolismus: Opferung

Freie Frömmigkeit: Andacht in Freiheit, Seligkeit

Weisheit: Inspiration

Strömt Geisteskraft in deine Tugenden, so wandeln sie dein Erkennen in Lieben:

macht dich dein Denken gerecht gegen deinen Nächsten so dein liebendes Denken mitfühlend mit dem Bruder:

Gibt dein Denken dir Maß gegen Lust und Unlust, so liebendes Denken Enthusiasmus

für dein gestiges Wollen:

behauptet sich dein Denken standhaft in den Fluten des Sonderseins: so dein liebendes Denken

21 Sprosskrafi wird vom Licht ...: Eine Vorstufe im selben Notizbuch lautet:

Sprosskraft eint sich dem Licht und lebt

Triebkraft eint sich der Weisheit und liebt.

22 Vater- Wort - Geist ...: Faksimile mit Erläuterungen in «Beiträge ...» Nr. 67/68,

1979. Siehe auch Berlin, 10. November 1904 in «Beiträge ...» Nr. 78, 1982/83.

25 Selbst im Geiste ...: lt. Marie Steiners Notizbuch 13 «für Johanna Mücke».

34 In der Finsternis finde ich Gottes-Sein ...: dazu im Notizbuch noch:

»Weiß - Ich h Finsternis - Gott»

41 Michael! Leibe mir dein Schwert ...: Das deutsche Original liegt nicht mehr vor, der Wortlaut ist eine Rückübersetzung der damaligen italienischen Übertragung.

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52 Salzwürfel . . . : Dieser und die beiden folgenden Sprüche: Ich blicke auf die Pflan­.... . und Ich stelle vor mich bin des Löwen Bild . . . stehen beieinander im Notiz­buch 450.

55 Es denkt mich Frömmigkeit ...: Für die Bezeichnung «E.d.n. i.---m. p.s.s.r.» sie­he Seite 241. Für die Markierung » vgl. E. S. Köln, 2. Januar 1913 in GA 266/ III: «.. . Deshalb schweigt der Esoteriker in Wort und Gedanke an der Stelle, wo der heilige Name, der unaussprechliche, genannt werden müßte.»

65 Von oben . . . : Über die Lautfolgen IA und MEB ist nichts Näheres bekannt. - Im (auf S.64 faksimilierten) Entwurf Notizbuch B 413 lauten die ersten drei Zeilen:

«Von oben in Ia / Von vorne in aum / Von links in MEB«, wobei die drei Zeilen ursprünglich nur die drei Laute a u m gehabt haben könnten. Dann wurde das a zu Iao oder Jao erweitert, das o aber wieder durchgestrichen; u wurde zu aum und m zu meB oder MEB erweitert.

65 Es lebet die Kraft . . . : In der Originalvorlage sind die Worte «im Schweben» und «Schutzgeist» stenographisch geschrieben: die Übertragung »im Schweben» ist nicht ganz eindeutig lesbar.

66f In liebten Höhen . . . : Den Entwurf zu diesem Spruch (S. 66) hat Marie Steiner

1929 im «Nachrichtenblatt», Nr.14, zum ersten Mal veröffentlicht. 1935 hat sie ihn in die Ausgabe «Wahrspruchworte - Richtspruchworte» aufgenommen, mit der Überschrift «Sommer» und der Bemerkung «aus einem Notizbuch», wohl ohne dass sie Näheres zu dem Spruche wusste. In die späteren Ausgaben wurde der Spruch nicht aufgenommen, sondern dem Band «Unsere Toten», GA 261, eingegliedert, da sich in dem Notizbuch in der Nähe des Spruches Aufzeichnun­gen über das Leben nach dem Tode finden. -Erst kürzlich ist die Endfassung (S.67) auf einem Notizblatt im Archiv der Ita

Wegman-Nachlassverwaltung zugänglich geworden. Das Blatt trägt den winzig kleinen Vermerk «5/III.1915», vermutlich in der Handschrift des unbekannten Empfängers. Mit diesem Blatt wird es nun unwahrscheinlich, dass es sich um ei­nen Spruch zum Gedenken an einen Verstorbenen handelt. Auch bestätigt es die schöne Neuprägung «Libillen». (Im Entwurf hatte man es für einen Schreibfehler gehalten und im Druck zu «Libellen» korrigiert.)

69 Ob, ihr Mächte . . . : Dazu im Vortrag: »Was ich Ihnen jetzt gesagt habe, meine lieben Freunde, ist nicht bloß ein erfundenes Gebet, sondern so hat der Christus, nachdem er durch das Mysterium von Golgatha gegangen ist, diejenigen beten gelehrt, die ihn dann noch verstehen konnten in der Zeit, die er nach der Über­windung des [Todes beim] Mysterium von Golgatha bei seinen intimeren Schü­lern verweilt hat.«

73 Sieghafter Geist . . . : Die Bezeichnung «Meditationsworte die den Willen ergrei­fen« gab Marie Steiner bei der Erstveröffentlichung in «Aus den Inhalten der Esoterischen Schule«, Heft 2, Dornach 1948. In einer anderen Abschrift heißt es auch «Bitte um Starkmut«, in einer weiteren lautet die vorletzte Zeile «Waltet als Quelle».

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74 Ahriman, du bist . . . : Dieser Spruch steht neben Notizen für V. Stuttgart, 14. Nov.

1920, in «Gegensätze in der Menschheitsentwickelung», GA 197.

84 Licht durchflutet . . . : Im Notizbuch stehen zwischen Notizen für die Vorträge vom Mai 1923 in Oslo hintereinander die drei Sprüche:

Licht durchflutet die Raumesweiten . . .

Wenn ich tief untertauche in Gedankenkraft . . .

Verfliessen im Daseinsmeer . . .

Sie sind mit «Esot.» überschrieben, und stehen daher wohl im Zusammenhang mit der esoterischen Stunde vom 18. Mai 1923 in Oslo.

86 Ich blicke in das Weltenall ... : Dies steht offensichtlich im inneren Zusammen­hang mit den Aufsätzen «Vom Seelenleben» in der Wochensehrift «Goethea­num«, Oktober/November 1923 (wieder abgedruckt in «Der Goetheanumgedan­ke ...», GA 36). Über die äußeren Umstände ist aber nichts Näheres bekannt.

94 Ich nehme dich . . . : Hierao: griechisch hieraomai = Priester sein, von hieros = heilig, im Zusammenhang mit den Göttern. - Die Zahlen beziehen sich auf die Lotosblumen.

98 Immerscheinendes... : Die beiden Sprüche dieser Seite folgen im Notizbuch auf­einander, vielleicht gehören sie zusammen. - Sie stehen zwischen Notizen für die Vorträge 7. und 12. Oktober 1923 in «Das Miterleben des Jahreslaufes ...», GA 229.

102 Ich kann wissen . . . : Madame Coroze überlieferte, dass sie in der Zeit, als Rudolf Steiner im Mai 1924 in Paris Vorträge hielt, ihm begegnete und er sie fragte wie es ihr gehe. Auf ihre Antwort, dass sie glaube, die ganze Arbeit enit der Zeitschrift «Science Spirituelle« nicht weiterführen zu können, weil ihr innerlich dazu die Kraft fehle, habe er seinen Notizblock aus der Tasche gezogen und ihr diesen Spruch aufgeschrieben.

107 In dir lebt das Menschenwesen ... : Die Bedeutung der großen und kleinen Buch­staben am linken Rand ist unbekannt (A, B, e, G, i, D, o, H, u, V, Z). Eventuell sind die griechischen Buchstaben alpha, beta, gamma, delta, eta, ypsilon, zcta gemeint.

117 Seraphisch Feuermächte ...: Im Notizbuch 618 befindet sich folgender Entwurf:

«Seraphisch Feuermächte / Der Cherubine Bildemächte / Der Throne Trag­gewalten / Sonnen in Weltenweiten / Geister in »

118 Im Haupte sich erfühlen . . . : Direkt darüber befindet sich abgetrennt durch einen Strich über die ganze Seite: » O / Im Zeichen schauen / Was im Erdbeginn». Dabei handelt es sich wahrscheinlich um einen abgebrochenen Entwurf.

140 Im Frieden . . . : Im Entwurf auf dem gleichen Blatt heisst es:

1. Tag: Friede waltend erleuchte durch mein Denken meinen Willen

O Erzeuger des Alls

2. Tag: Liebe gehend opfert mein Wille

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150 Licht um mich . . . : Aus einem Brief von Prof. Krüger an Rudolf Steiner: «Lübeck, d. 8.Nov.1911 - Hochverehrter Herr Doktor! Sie werden sich kaum noch erin­nern, daß ich Sie am 19. Juli dieses Jahres um Ihren freundlichen Rat bat, wie ich bei meiner Nervosität lernen könnte, meine Gedanken zu beherrschen. Sie emp­fahlen mir damals, jeden Tag eine angemessene Zeit deutsche Gedichte oder Ähnliches von hinten aufzusagen. Nach einigen Monaten sollte ich Ihnen über den Erfolg berichten, und Sie wollten dann die Güte haben, weitere Ratschläge zu erteilen. - Ich habe diese Übungen regelmäßig gemacht. Da mir die deutschen Gedichte bald ausgingen, so konjugierte ich griechische unregelmäßige Verben von hinten durch und sagte Geschichtstabellen von hinten her. - Der Erfolg war offensichtlich; und ich bin Ihnen, verehrtester Herr Doktor, für Ihren freundli­chen Rat außerordentlich dankbar. Zwar ist der Erfolg noch in den Anfängen, doch komme ich schon jetzt über die mich früher beherrschenden und nieder-drückenden Gedanken ganz anders hinweg als sonst. - Würden Sie nun wohl die Güte haben, meinem Schwager oder meiner Schwägerin, welche Ihnen diesen Brief übergeben, mündlich eine weitere Verhaltensmaßregel oder eine neue Übung mitzugeben, welche diese mir dann freundlichst berichten wollen. . . . «

154 Im Herzen . . ... Für Felicitas Stückgold, allabendlich vor dem Schlafengehen zur Festigung ihrer Gesundheit. Siehe: Elisabeth Steffen »»Selbstgewähltes Schicksal», Band II, S. 185.

165 Kraftvoll ströme ...: Die beiden Meditationen dieser Seite waren für den selben Patienten.

167 Was das Leben aus seinen Tiefen . . . : W. J. Stein berichtet, dass er diese Meditation während einer schweren Lebenssituation erhielt. Siehe: Johannes Tautz, «Walter Johannes Stein - Eine Biographie«, Dornach 1989, Anhang, S. 261.

167 Ruhe breite sich aus . . . : Gegeben nach einem für W. J. Stein erschütternden Er­lebnis, das er am 9. März 1924 gehabt hatte. Rudolf Steiner schrieb ihm daraufhin in einem (undatierten) Brief: «Mein lieber Doktor Stein! Erlebnisse wie die Ihren mussen In rein-objektiver Art innerlich ohne alle Erregung, gewissermaßen bloß anschauend hingenommen werden. Sie sollten das Gefühl haben, was daraus werden soll, wird schon, wenn ich die Erlebnisse nur in vollster Ruhe anschaue. Diese Erlebnisse ergreifen dann das Körperliche nicht, sondern weben in dem Geistigen. Das ist notwendig. Dass Sie dazu gekommen sind, ist eine gute Folge der lebendigen Art, mit der Sie sich konkreten Ideen aus der geistigen Welt hin­gegeben haben. Jetzt nehmen Sie in absoluter Gelassenheit, dass die Ideen ihr Geistig-Seelisches in das Erleben des Geistigen tragen. Beobachten Sie: /1. Ruhe breite . . . / Es darf kein innerer Tumult, auch kein Gedankentumult in Ihrer Seele sein. Emotionen verdunkeln das Geistige und entziehen dem Physischen Kräfte. Herzlichste Gedanken Rudolf Steiner». (Vgl. auch J. Tautz, a.a.O., S. 109f.)

169 Mein Haupt trägt... : Beim Aufenthalt R. Stcincrs in Stuttgart zur pädagogischen Tagung, 8.-1 1. April 1924, an W. J. Stein persönlich gegeben, ebenfalls im Zusam­menhang mit dessen Erlebnis am 9. März 1924. Siehe J. Tautz, a. a. O., S. 113.

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171 Es scheinen die Sterne...: Auf einem Rezept des Kliniseh-Therapeutischen Insti­tuts, Stuttgart, Gänsheidestraße 88, wo die Konsultation stattfand. Der Empfän­ger hat das Blatt in den «Mitteilungen aus der Anthroposophischen Arbeit in Deutschland», Nr. 131, Ostern 1980, als Faksimile veröffentlicht. - Die letzte Zeile steht auf dem Original wohl aus Platzmangel neben der vorletzten.

174 Mon coeur reçois 15 grâce... : Wiedergabe mit leichten Korrekturen an der franzö­sischen Vorlage.

177 Es senke sich aus Weltenweiten ...: Eine andere Abschrift hat in der 2. Zeile:

«Geistesmacht».

196 Du meines Erdenraumes Geist . . . : Auch im V. 30. September 1914 wird dieser Geist als der Volksgeist bezeichnet.

197 Aus gnadenspendender... : Helene Röchling, geb. Lanz, betreute das in dem von ihrer Familie gestifteten Heinrich-Lanz-Krankenhaus in Mannheim eingerichtete Kriegslazarett; siehe «Beiträge ...», Nr.120, 1998.

199 Glauben will ich . . . : Das Blatt 6612 von Rudolf Steiners Hand stammt aus dem Nachlass von Helene Röchling. Sie war mit Eliza v. Moltke eng befreundet, aus deren Nachlass die Abschrift 6612a (gleichlautend mit der Eintragung in Notiz­buch 100) überliefert ist. Daraus muss geschlossen werden, dass die beiden Da­men esne Meditation erbaten als Hilfe für Helmuth v. Moltke, der bei Ausbruch des ersten Weltkrieges Chef des Generalstabs war. Dass der Spruch nicht an Moltke selbst gegeben wurde, ergibt sich aus seinem Inhalt.

202 Geister eurer Seelen . . . : Diese, oder ähnliche, Gedenkworte wurden von Rudolf Steiner im Weltkrieg vor allen Vorträgen gesprochen, die er in den vom Kriege betroffenen Ländern für die Mitglieder der Anthroposophischen Gesellschaft hielt.

Sowohl auf dem Notizblatt 7164 für Alfred Zeissig in Wien als auch im

Notizbuch 104 gibt Rudolf Steiner explizit die Plural- und Singular-Varianten:

»»Geist deiner Seele, wirkender Wächter / Deine Schwingen mögen bringen /

Meiner Seele bittende Liebe... . »,und entsprechend für die anderen Zeilen. Im V.

19. Januar 1915 in GA 157 wird dies auch besprochen.

205 Meine Liebe sei den Hüllen . . . : Dazu in dem Brief an Paula Stryczek zum Tode der Frau von Günther Wagner: «Es kommt darauf an, dass Sie bei den Worten »Wärme» und »Kälte» die richtigen Gefühle haben. Es sind nicht phyische »Wärme» und »Kälte» gemeint, sondern etwas von Gefühlswärme und Gefühlskälte, ob­wohl der in physischer Hülle befindliche Mensch sieh nicht ganz leicht eine Vor­stellung von dem machen kann, was diese Eigenschaften für den Entkörperten bedeuten. Dieser muss nämlich zunächst gewahr werden, dass das noch an ihm befindliche Astrale wirksam ist, ohne dass es sich der physischen Werkzeuge bedienen kann. Vieles, wonach der Mensch hier auf Erden strebt, wird ihm durch die physischen Werkzeuge gegeben. Nun sind diese nicht da. Dieses Nichthaben der physischen Organe gleicht - aber eben gleicht nur - dem Gefühle des brennenden

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Durstes ins Seelische übertragen. Das sind die starken nach der Entkörperung. Und ebenso Ist es mit dem, wonach unser Wille verlangt, es zu tun. Er ist gewohnt, sich physischer Organe zu bedienen und hat sie nicht mehr. Diese

206 Ihr denen meine Liebe strömt . . . : Die dritte Zeile lautet auf dem Original ver­sehentlich: «Euch Wärme meine Kühle«.

207 Wie aus dem schwarzen Kreuzesholz... : Evtl. ist in der letzten Zeile ein Fehler bei der Abschrift entstanden, vielleicht sollte es heißen: «sie werde deiner Seele.«

215 Unsre Liebe folge dir . . . : Dies wurde Pfarrer Hugo Schuster als Gebet für den Beerdigungs-Ritus für Marie Hahn gegeben.

219 Deine Seelenau gen mögen schauen ...: Erbeten von W. Scott Pyle nach dem Tode von Edith Maryon. Sie waren beide im Vorstand des Zweiges am Goetheanum.

221 Es verwesen . . . : Dazu im Vortrag: «Wenn wir sagen: . Mit diesem Bewusstsein bilden wir den Satz: Es verwesen . . . ».

226 So wisse auch ...: Auf Notizblatt 3411 lauten die beiden letzten Zeilen: »Im See­lenreich durch jene Geistespforte, / Die uns zu dir sich öffnen möge.»

228 Seele im Seelenlande ...: Der Entwurf auf dem Notizblatt 7211 lautet: «Seele im Seelenlande, / Suche des Christus Gnade, / Der dir die Hilfe schenket, / Die Hilfe solcher Seelen, / Die schwer nur finden Frieden»

229 Im Leuchtenden . . . : Vor diesen Worten im Vortrag vom 2. März 1915: «So kann ich gerade von einem solchen Toten, der in jungen Jahren in unseren Tagen durch die Todespforte gegangen ist, Worte mitteilen, die - ich möehte sagen - durchge­kommen sind; Worte, die gerade deshalb einem überraschend sind gewisserma­ßen, weil sie bezeugen, wie der Tote, der den Tod mit besonderer Deutlichkeit fühlte als auf dem Schlachtfelde erlebt, nun sich hineinfindet in dieses anders­artige Erleben nach dem Tode; wie er sich herausarbeitet aus den Erden-Vorstel­lungen und sich hineinarbeitet in die geistigen Vorstellungen. Ich will Ihnen auch diese Worte hier mitteilen. Sie sind, wenn ich das so charakterisieren darf, aufge­fangen, als ein solcher auf dem Schlachtfeldt Verstorbener sie wie heranbringen wollte an diejenigen, die er zurückgelassen hat. Im Leuchtenden . . . »

230 In Weltenweiten will ich tragen . . . und In Menschenseelen will ich lenken . . . : Der hier wiedergegebene Text folgt der letzten Fassung (Gedenkblatt für Lina Grosheintz). Bei der Kremationsansprache am 10. Januar 1915 wurde der erste Spruch zweimal gesprochen. Beim ersten Mal, zu Beginn der Ansprache, lauteten die beiden letzten Zeilen: « Entgegen meinem Schicksalstrome, / Der mir im Geistgebiet den Ort erteilt.«. Beim zweiten Mal, am Ende der Ansprache, lauteten

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diese Zeilen: «Entgegen meinem Schicksalstrome, / Der mir im Geistgebiet die Sterne weist.». Auf dem Notizblatt 6512 hat sich Rudolf Steiner dies auch so notiert.

Zur Entstehung dieser beiden Sprüche ein nur sehr skizzenhafter Auszug aus dem Vortrag vom 17. Juni 1915: »Wir haben in Dornach vor einiger Zeit ein Mitglied den physischen Plan verlassen sehen, das zu ziemlich hohen Jahren ge­kommen war. . . . Nun wissen Sie, dass der Mensch, wenn er durch die Pforte des Todes tritt, zuerst seinen physischen Leib ablegt, dann noch eine Weile den Ätherleib an sich trägt und dann auch den Ätherleib ablegt. Und dann kommt eine Zeit, wo der Mensch erst nach und nach das Bewusstsein erringen muss, welches ihm dann zwischen dem Tode und einer neuen Geburt eigen sein muss. Unmittelbar nach dem Tode ist der Mensch in seinem Ätherleibe Nun war sie heraus aus dem physischen Leibe, war in der ätherischen Welt, da prägte sich dasjenige, was sie durch Geisteswissenschaft aufgenommen hatte, so, dass ei zum Ausdruck der Seele der betreffenden Persönlichkeit wurde. Und ich hatte dann die Notwendigkeit, dass ich ein paar Tage darauf bei der Einäscherung der betref­fenden Persönlichkeit gerade die Worte zu sprechen hatte, die ich vernommen hatte unmittelbar aus dieser Seele, die also ihr gehörten, nicht mir - ich hatte diese Worte bei der Einäscherung auszusprechen: / In Weltenweiten will ich tragen . . . ... . Dann kam die Zeit, die ja jeder nach dem Tode mehr oder weniger durchzu­machen hat, die man nur uneigentlich eine Schlafenszeit nennt, denn wenn man den Ätherleib abgelegt hat, 50 iSt man eigentlich gleich ganz drinnen in der geisti­gen Welt, nur ist man geblendet. . . . Und so kam es denn, dass zuerst beobachtet werden konnte gerade bei dieser Seele, wie sie zum sich orientierenden Bewusst­sein kam an der Teilnahme an unseren Versammlungen, wirklich an der Teilnah­me an unseren Versammlungen. Und voll ausgeprägt war diese Teilnahme bei einem Dornacher Osterfest dieses Jahres. . . . Und da kam denn, man möchte sa­gen, etwas wie eine Ergänzung dessen, was dansals unmittelbar nach dem Tode gekommen war. Es ist also wiederum dieselbe Seele, die das eben Vorgelesene unmittelbar nach dem Tode, noch im Ätherleibe, gesprochen hat, die es jetzt nur aus dem Bewusstsein infolge der Teilnahme eben an diesem Ostervortrag gespro­chen hat: / In Menschenseelen will ich lenken . . . /.»

241 Signatur der Rosenkreuzerschule: Dies die Bezeichnung Rudolf Steiners für die Formel «Ex Deo naseimur . . . » im Vortrag München, 21. Mai 1907, in »Der Münchner Kongreß Pfingsten 1907...» in GA 284. Bei dieser Veranstaltung von Rudolf Steiner offiziell erstmals gegeben. Die Formel selbst ist jedoch viel älter. In der Literatur tritt sie auf in der Rosenkreuzerschrift »Fama Fraternitatis oder Entdeckung der Brüderschaft des Rochlöblichen Ordens des R. C. An die Häup­ter, Stände und Gelehrten Europae», Kassel 1614. Darin lautet sie: »Ex Deo nasei­mur. In Jesu morimur. Per spiritum reviviscimus.» Die beiden Abänderungen im lateinischen Text sind von Rudolf Steiner. - Die wörtliche Übersetzung «Aus Gott werden wir geboren, in Christus sterben wir, durch den Heiligen Geist le­ben wir wieder auf» hat Rudolf Steiner mehrfach abgewandelt. Eine weitere Übertragung findet man am Ende des Vortrags Wien, iI. Juni1922, in «Das Son­nenmysterium und das Mysterium von Tod und Auferstehung», GA 211.

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242 Die vier Sprüche der Säulenweisheit: Je zwei Sprüche standen beim Münchner Kongreß Pfinsten 1907 auf zwei im Saale befindlichen Rundsäulen. Die linke war von roter, die rechte von blauroter Farbe, den roten und blauroten Blutbaum des Menschen symbolisierend. Über den Sprüchen der linken Säule stand der Buch­stabe J für Jachim, über denen der rechten der Buchstabe B für Boas. Die Bezeich­nung »Die vier Sprüche der Säulenweisheit« stammt aus Rudolf Steiners Bericht über den Kongress in «Lucifer-Gnosis». Näheres siehe in »Der Münchner Kon­greß in GA 284, sowie E. S. Berlin, 1. November 1907, in GA 266/1.

243 Grundsteinurkunde Malsch: Der Text im Notizbuch 532 ist stenographisch; die Worte «geistigt« und »Umwebt« in der 8. und iI. Zeile sind nicht sicher lesbar. Die Namen der Personen, die vermutlich die Urkunde unterschrieben haben, fin­det man in «Bilder okkulter Siegel und Säulen«, GA 284, S. 180.

245 Du Geist des Weltenalls . . . : Dazu in der Weiherede: «Wenn wir gedenken, daß wir Diener sein wollen des Geistes durch das Wort in diesem Bau, der in Symbo­len und Formen ein Ausdruck des Geistes, dem wir dienen, sein soll, dann darf in unsere Seele hereinklingen in etwas veränderter Form, umgesetzt in unsere theo­sophischen Gedanken, ein Wort, das vor langer, langer Zeit ergriffen hat und erbaut unzählige Herzen, die alles was sie übrig hatten, zusammengetragen hat­ten, um dem Geiste, dem sie dienten, einen Tempel zu bauen. Und derjenige, der dienen durfte mit seiner Person bei diesem Tempelbau, er sprach Worte, die wir übersetzen dürfen in unsere Sprache: / Du Geist des Weltenalls . . . / Ich mußte zu den Worten des Alten Testamentes, zu den Salomonischen Worten greifen, um das auszudrücken, was wir selber aus dem Geiste der mit der Welt fortgeschrit­tenen Menschenentwickelung heraus wie ein Gebet zu richten haben an den Geist des Weltenalls, der in allen Herzen wohnt, die nach wahrer Selbsterkenntnis stre­ben.« - Es bezieht sich dies auf das Gebet Salomons bei der Einweihung des Tempels zu Jerusalem, 1. Könige 8, 26. Die Worte Rudolf Steiners sind aber weit mehr als nur eine einfache Übersetzung.

249 Grundsteinurkunde Dornach 1913: Diese Skizze wurde von Rudolf Steiner am Tag der Grundsteinlegung für den Grundsteinlegungsakt auf die eigentliche Ur­kunde - ein vom Grafen Lerchenfeld besorgtes Pergament aus der Haut eines einjährigen Stierkalbes - übertragen, und von folgenden Personen unterschrie­ben: Carl Schmid, Baumeister; Verwaltungsrat des Johannes-Bau-Vereins: Sophie Stinde, Emil Grosheintz, Herman Linde, Dr. Felix Peipers, Gräfin Pauline v. Kalckreuth, Emmy v. Gumppenberg, Lucie Bürgi, Marie Schieb, Marie Hirter­Weber; Zentralvorstand der Anthroposophischen Gesellschaft: Marie v. Sivers, Dr. Carl Unger; Dr. Rudolf Steiner als geistiger Leiter der Handlung. - Der Grundstein besteht aus zwei ineinander gefügten kupfernen Dodekaedern und enthält die Urkunde.

251 Das makrokosmische Vaterunser: Als »makrokosmisches Gegenbild des mikro-kosmischen Gebetes«, des christlichen Vaterunsers, erstmals mitgeteilt bei der Grundsteinlegung des Dornacher Baues am 20. September 1913; siehe Seite 344.

- In den im Oktober 1913 gehaltenen Vorträgen in Christiania (Oslo) «Aus der

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Akasha-Forsehung - Das fünfte Evangelium», GA 148, wird darauf hingewiesen, daß in diesen Worten die

252 Fenster-Worte: Entstanden für die von Assja Turgenieff zwischen 1919 und 1922 ausgeführten Radierungen der Goetheanum-Fenster-Motive; siehe «Die Goe­theanum-Fenster» GA K 12.

257 Zum Lichte uns zu wenden . . . : Schlußwort der Ansprache zur Eröffnungsfeier des ersten Anthroposophischen Hochsehulkurses im ersten Goetheanum, Dor­nach, 26. September 1920. Die Handschrift Archiv-Nr. 3997a erhielt Dr. Roman Boos, der Initiator und Organisator dieses Hochschulkurses.

259 Es nahet mir . . . : Die Tafelaufzeichnung ist beim Baubrand mitverbrannt. Für

Faksimiles der beiden Entwürfe im Notizbuch 212 siehe >Das Verhältnis der

Sternenwelt zum Menschen und des Menschen zur Sternenwelt», GA 219,

6. Auflage 1994. - Die Bezeichnung «Geistige Kommunion» wurde von Marie

Steiner hinzugefügt.

260 In mir woget... : Diese beiden Sprüche stehen im Notizbuch B 212 bei den Sprü­chen »Es nahet mir im Erdenwirken ...» für den Vortrag 31. Dezember 1922. Fakaimile ebenfalls in GA 219.

263 Schaue den Logos . . . : Im Notizbuch 570 lautet die letzte Zeile: «In Artemis' Haus.»

264 Die ideell- geistige Grundsteinlegung: So wie bei der Grundsteinlegung des Dor­nacher Baues 1913 der Grundstein als ein in Kupfer gearbeiteter Doppel-Dode­kaeder in die Erde versenkt wurde (siehe S. 248), so wurde bei der »ideell-geisti­gen Grundsteinlegung« zur Neubegründung der Anthroposophischen Gesell­schaft Weihnachten 1923 der Grundstein in Spruchform versenkt in «die Herzen und Seelen der in der Gesellschaft vereinigten Persönlichkeiten«, ebenfalls als ein Doppel-Gebilde gestaltet. Im Vortrag vom 25. Dezember spricht Rudolf Steiner von dem «Menschen-Dodekaeder« und dem «Welten-Dodekaeder».

Dieser Gestaltung entsprechend wurden bei der feierlichen Grundsteinlegung der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft am 25. Dezember 1923 die einzelnen Sprüche von Rudolf Steiner so gesprochen:

Zuerst die drei Anrufungen der Menschenseele als Ausdruck des Menschen­Dodekeders; anschließend als «das Ganze zusammenfassend» der Spruch, der erinnert an die Ur-Weihenacht, in der durch das Hereintreten des Christus-Lich­tes in den irdischen Wesensstrom die Zeitenwende bewirkt wurde; darauffolgend wurde der dreifache Menschen-Dodekaeder-Spruch wiederholt und verbunden mit dem dreifachen Spruch des Welten-Dodekaeders, in dem die Kräfte der Hö­hen, des Umkreises, der Tiefen angesprochen werden.

In den folgenden Tagen wurden Teile der Sprüche in verschiedener Weise ge­sprochen und erläutert. Erst in seinem Abschlussvortrag vom 1. Januar 1924 abends sprach Rudolf Steiner den Grundsteinspruch in seiner Gänze und in der Reihenfolge, wie er dann bald darauf im «Nachrichtenblatt» abgedruckt wurde.

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Die vorliegende Wiedergabe des am 25. Dezember gesprochenen Textes folgt den von Rudolf Steiner numerierten Notizblättern, die er damals verwendete. Die zweite Fassung wird nach seiner Handschrift für den Druck im «Nachrichten-blatt« wiedergegeben. Beide Fassungen findet man als Faksimiles in der Beilage zu >

271 In der Zeiten Wende . . . : Die handschriftliche Vorlage für den Erstdruek im »Nachrichtenblatt«, Archiv-Nr. 3254, endet mit: Was wir / Aus Häuptern füh­ren, / Wollen.» Es steht dies am äußersten Rand des Blattes, und vielleicht ist das »zielvoll» deswegen verloren gegangen. Marie Steiner hat es in ihrer Ausgabe von 1935 wieder aufgenommen.

Eine weitere Variante wurde im Vortrag vom 31. Dezember 1923 gesprochen:

»Was wir / Aus Herzen gründen / Aus Häuptern lichtvoll führen wollen.«

273 In diesem Hause . . . : Auf der Abschrift Notizblatt A 4529 sind die Unterschriften nicht vermerkt.

274 Es walte . . . : Gemäß der Nachsehrift der Ansprache vom 16.12.1921 wurde die Grundstein-Urkunde von Personen aus folgenden Kreisen unterschrieben: Bau­herr, Architekt, Lehrerschaft, Waldorfschul-Verein, Aufsichtsrat und Direktori­um des Kommenden Tages, Bund für Dreigliederung des Sozialen Organismus. Nach Karl Schubert leistete Rudolf Steiner für einige Abwesende selber die Un­terschrift. Dies sind die Namen:

Emil Molt, Emil Weippert, Rudolf Steiner, Marie Steiner, Karl Stockmeyer, Paul Baumann, Christoph Boy, Martha Haebler, Maria Uhland, Berta Molt, Walter Johannes Stein, Ernst Uehli, Elisabeth v. Grunelius, Garoline v. Heyde-brand, Clara Düberg, Helene Rommel, Violetta Plineke, Hedwig Hauck, Edith Röhrle, Julie Lämmert, Robert Killian, Rudolf Treichler, Wilhelm Ruhtenberg, Herbert Hahn, Max Wolffhügel, Karl Schubert, Johannes Geyer, Nora Stein-v. Baditz, Hermann v. Baravalle, Eugen Kolisko, Erich Schwebsch, Maria Röschl, Elisabeth Bau mann-Dollfus, Leonie v. Mirbach, Rudolf Zoeppritz, Carl Unger, Jose DelMonte, Rudolf Maier, Eugen Benkendörfer, Emil Leinhas, Konradin Hausser, Hans Kühn. (Marie Steiner gehörte als verantwortlich für die Euryth­mie offiziell zum Lehrerkollegium.)

282 Aus des Geistes licbten Höhen . . . : Nach dem Ersten Weltkrieg auch für die von Miss Pethick geleitete »Seeker Group« gegeben.

289 Es siebet der Menseb . . . : Die Berliner Mitarbeiterin Anna Samweber erbat im November 1923 von Rudolf Steiner eine Hilfe im Vorausahnen kommender schwerer Zeiten für Berlin.

296 Wie finde icb das Gute ...: Näheres siehe: M. P. van Deventer, «Die anthroposo­phisch-medizinische Bewegung in den verschiedenen Etappen ihrer Entwicke­lung«, Arlesheim 1982.

298 Ibr beilenden Geister . . . : Im Notizbuch lautet die 2. Zeile der 2. Strophe: »Im aufstreben Merkur«, könnte also auch als.'« Im aufstrebenden Merkur« gelesen

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werden. - Die Tafelaufschrift ist nicht erhalten, aber wahrscheinlich ist in der Vortragsnachschrift von der Tafel abgeschrieben worden, und die hat: «Im Auf­streben Merkurs».

300 Erlebe das Feuer... : Dies steht im Notizbuch zwischen Aufzeichnungen für den Medizinerkurs vom Januar 1924, GA 316.

305 Fühle in des Fiebers Maß . Auf der Handschrift Archiv-Nr. 1272b beginnt die vorletzte Zeile mit «Dann erschauest du . . . ».

307 Fühle das Denken . . . : Dies steht auf dem selben Notizblatt wie der vorhergehen­de Spruch «Schiebe die Frühzeit . . . »

309 Es sprach Merkur-Raphael ... : Ita Wegman beschreibt in einem Ihrer Notizbü­cher (s. J. E. Zeylmans van Emmichoven »Wer war Ita Wegman», Band 2, S. 216) wie sie an Rudolf Steiner kurz vor seiner Erkrankung im September 1924 mit der Frage herantrat: »Können wir nicht eine Mysterienmedizin begründen? [S.217 lautet die Frage: >Ist es nicht möglich, eine medizinische Mysterienschule zu be­gründen?>] Seine Antwort war: Das geht nicht so einfach, das muß von der geisti­gen Welt gewollt sein und Menschen müssen da sein, die es empfangen wollen. Nach einiger Zeit [S. 217: Wir machten dann einen ganz kleinen Anfang, wa'i leider nicht durchgeführt werden konnte, weil Rudolf Steiner den physischen Plan verließ und später doch die Reife nicht da war für ein solches tief esoterisches Vorgehen. Wenn ich dieses erzähle, so meine ich nicht, daß wir das, was einmal war, wieder fortsetzen könn­ten. Das iSt nicht möglich, aber doch haben wir alle die Sehnsucht nach einer Mysterienmedizin . . . » -

In der Ansprache an die Mediziner, Dornach, 18. September 1924, in GA 318 ist folgender Hinweis auf diesen

310 Im Herzen wohnet . . . : Vgl. den Aufsatz von Ita Wegman «Die Schwesternschule in Dornach» im «Nachrichtenblatt» vom 10. Mai 1925: Demnach ging die Anre­gung zu einem Zusammenschluß der Krankenschwestern von Rudolf Steiner aus. Seine Absicht, die Schwesternschule mit einem Vortragskurs selbst zu eröffnen, ließ sich jedoch nicht mehr realisieren.

311 Im Geiste leben ...: Die zu dem Spruch gehörende Stelle aus dem Brief an Paul

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Klein lautet: «... In Ihrer spirituellen Lebensiage - das sage ich Ihnen freund­schaftlich - hat man nötig das Verhältnis des eignen Selbst zur geistigen Welt als den Ersten, den höchsten Lebensinhalt für sieh selber anzusetzen. Ich meine da­mit nicht etwa nur ein Seherverhältnis, sondern auch das mystisch-religiöse, durch den lebendigen Christus vermittelte Verhältnis. Dieses Verhältnis muss so fest gefühlt werden, dass es wie die Sonne des Lebens ist, der gegenüber alles andre - wenn auch wohlberechtigt - doch ein planetarisches Wesen hat. / Im Geiste leben . . . / In solcher Gesinnung findet sich, wem vorbestimmt, dem Gei­ste auf Erden eine Stätte zu bereiten

313 Im Gefüble der Bedürftigkeit . Wegen der Ähnlichkeit in Inhalt und Gestal­tung des Notizblattes mit der Meditation »Zu dir Träger des Weltenwortes . . . »für Pfarrer Paul Klein ist es sehr wahrscheinlich, dass es sich hier um eine Vor-stufe für diese Meditation handelt.

316 Bewusstsein erfüllet ...: Im Entwurf Archiv-Nr. 3589a lauten die Zeilen 7 und 8:

»Ich sehe Sonnengeist und Mondenseele / Ich spreche Gottesworte zu Erdenoh­ren»

322 In dem was herübergekommen war . . . : Die Stelle aus der Vortragsnachschrift ist von Marie Steiner für die Rezitation leicht redigiert.

330 Im Urbeginne war . . . : Der hier wiedergegebene Text, Verse 1-18, erscheint voll­ständig zum ersten Mal im V. Hamburg, 22. Mai 1908, in «DasJohannes-Evange­lium», GA 103.

Früher, 1906, wurden die Verse 1-14 im gleichen Wortlaut - auch schon mit den Einfügungen in Klammern - gegeben im V. München, 27. Oktober 1906, in «Kosmogonie«, GA 94.

Noch früher, 1904, wurden die Verse 1-14 zum ersten Mal, im gleichen Wort­laut - aber ohne die Einfügungen in Klammern -, gegeben in dem bisher unge­druckten Vortrag Berlin, Ii. Juli 1904, wofür die handschriftliche Aufzeichung Archiv-Nr. 3477-78 erhalten ist.

334 Im Urbeginne ist die Erinnerung . . . : Im Erstdruck des V. Pforzheim, 7. März

1914, (Dornach 1930) lautete nach der damals vorliegenden Nachsehrift die erste Zeile: »Im Urbeginne lebt er», (ebenso in der Ausgabe der «Wahrspruchworte« von 1935). Es beruhte dies auf einem Übertragungsfehler des Stenographen, der seine Abkürzung falsch gelesen hat. Andere, jedoch erst später ins Archiv gekom­mene Nachsehriften haben diese Zeile richtig.

341 Das esoterische Vaterunser: Nach Marie Steiner (Antwortbrief vom 4. Juli 1938 auf eine entsprechende Anfrage) wurde dieses Gebet von Rudolf Steiner bezeich­net als »das esoterische Vaterunser oder das Vaterunser der Apostel». Eine Hand­schrift von ihr (NB 5) trägt die Überschrift »Das esoterische (Apostel-) Vater Unser». Es sei nur einem ganz kleinen Kreis gegeben worden. Einige im Rudolf Steiner-Archiv vorliegende handgeschriebene Texte von Angehörigen der Esote­rischen Schule 1904 bis 1914 weisen darauf hin, daß der »ganz kleine Kreis» im Zusammenhang dieser Schule gewesen sein muß.

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Eine Originalhandschrift von Rudolf Steiner liegt nicht vor. Möglicherweise hat es auch nie eine gegeben, da alle überlieferten Texte, sogar die in der Hand­schrift Marie Steiners, geringfügige Abweichungen aufweisen. In allen fehlt aber eine Bitte. Hierzu berichtete der Holländer Cornelius E. dc Jong am 14. Januar 1965 in einem Brief an Edwin Froböse, der sich damals um Aufklärung über die Herkunft des Textes bemühte, Folgendes: Er habe am 20. Februar 1913 Frau Paula van Deventer in Arnheim besucht. Gleichzeitig erschien auch Fräulein

A. Roelofs, die, aus Berlin kommend, mitteilte, daß Rudolf Steiner und Fräulein v. Sivers (Marie Steiner) während der vom 18.-29. März bevorstehenden Veran­staltungen in Den Haag im Hause Knottenbelt wohnen würden. Wörtlich heißt es weiter: «Als Nächstes dann übergab Frl. A. Roelofs einen Zettel an Frau van Deventer, die diesen nach Lesung mir überreichte. Als ich den Zettel nach auf­merksamem Durchlesen an Frl. A. Roelofs zurückgab, machte ich die Bemer­kung: Da fehlt ja eine Zeile! - Nachdem Zweifel, Konsternierung, in Zustimmung übergegangen - die Tatsache war ja nicht zu leugnen, machte ich auf die Frage hin: Was tun? den Vorschlag, Frl. Alex Knottenbelt zu bitten, Dr. Steiner, der ja bald eine Weile im Hause Knottenbelt wohnen würde, persönlich zu fragen nach dem . So geschah es. - Erst gegen Ende jener Haager Zeit erhielt ich die (quasi) fehlende Zeile von Frau P. van Deventer. Als ich sie dabei nach dem Genauen fragte, das sich zugetragen hatte, erfuhr ich genau Folgendes: Eines Nachmittags, als Dr. Steiner mit Frl. v. Sivers die Halle betrat, fertig angezogen um das Haus zu verlassen, war Fräulein Alex Knottenbelt an Dr. Steiner heran­getreten, hatte ihm den Zettel gegeben und ihn entsprechend gefragt. Daraufhin schrieb er ohne weiteres die sechste Zeile hinzu; während Frl. v. Sivers den Au­genblick neben ihm wartete. - Dies ist der Hergang des Ganzen, den ich ebenso klar im Gedächtnis habe wie vieles mir wichtige.» Allerdings hätte der Zettel mit der eingefügten Zeile nicht mehr aufgefunden werden können.

Rudolf Steiner selbst scheint sieh über die fehlende Zeile nicht weiter geäußert zu haben. Zum einen wurde die Esoterische Schule ja schon Mitte 1914 einge­stellt; zum andern war er anwesend, als im Jahre 1920 der christ-katholische Pfar­rer Hugo Schuster bei zwei Bestattungsfeiern für Anthroposophinnen, die, wie er selber, dieser Schule angehört hatten, in das Ritual außer dem üblichen Vaterun­ser noch dieses esoterische Vaterunser einfügte. Nach der stenographischen Mit-schrift entsprach der Wortlaut dem aus der Esoterischen Schule und zwar der offenbar ursprünglichen Form. In dieser beginnt nämlich die Zeile «Den Versu­eher lässest du nicht . . . » mit »Mara, den Versucher, lässest du nicht...«. Den in­dischen Ausdruck »Mara» ersetzte Schuster durch »Satan, den Versucher. . . ». Ob dies mit oder ohne Wissen Rudolf Steiners geschah, ist nicht bekannt.

Die Quelle für den Wortlaut der 6. Zeile, der S. Bitte, ist somit einzig dc Jong, der in seinem zitierten Brief noch bemerkt: «Wenn verschiedentlich und allerorts der Text mir angeboten wurde, dann habe ich die Zeile 6 hinzugefügt!«

Nach einer Notiz von Edwin Froböse, Schauspieler und Mitglied des von Marie Steiner ausgebildeten Sprechchor-Ensembles der Goetheanum-Bühne, wurde von ihr dieser Vaterunser-Text in den Jahren nach Rudolf Steiners Tod mit dem Sprechchor gearbeitet: «Er wurde bei ganz besonderen Anlässen gesprochen.» Dafür hat sie sich offenbar den Text auf einem besonderen Blatt (Handschrift

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Notizblatt A 5367) aufgeschrieben, aus dem ersichtlich ist, daß sie sich der feh­lenden S. Bitte bewußt gewesen sein muß, aber den Wortlaut nicht zur Verfügung hatte. So wurde es vom Chor ohne diese Bitte gesprochen, weshalb auch Edwin Froböse sie nicht kannte.

Zum Wortlaut: Da es keine Originalhandschrift Rudolf Steiners gibt, ist der Wortlaut so wiedergegeben, wie er den allermeisten Vorlagen entspricht. - Vari­anten dazu: Einige handschriftliche Vorlagen (vermutlich die zeitlich frühesten, von Marie Steiner und anderen Mitgliedern der Esoterischen Schule) haben so­wohl am Anfang wie am Schluß noch: «Aum Amen». Außerdem beginnt die Zeile »Den Versucher mit «Mara, den Versucher. . . » und statt «denn der Versucher Ist nur . . . » heißt es: «denn Mara ist nur . - Weitere ganz geringfügige Varian­ten dürften lediglich auf Abschreibveränderungen im Laufe der Zeit zurückge­hen: 2. Zeile: »lobgepriesen»; 3. Zeile: «in unseren Lebensläufen»; 4. Zeile: »in unser innerstes Wesen»; S. Zeile: »gibst du uns»; 6. Zeile: «Lasse Ausgleich sein unser Erbarmen an Menschen für die Schuld, der wir in unseremWesen verfallen» (fraglich, da keine andere Quelle als de Jong bekannt); 7. Zeile, nur Version Schu­ster: «Satan, den Versucher. . . denn Satan ist nur Schein . . . ».

342 Das gotische Vaterunser: Dieses Vaterunser aus der Bibelübersetzung des goti­schen Bischofs Wulfila (Ulfilas, 310-383), wurde von Rudolf Steiner im Vortrag Dornach, 15. Mai 1921 in »Die Naturwissenschaft und die weltgeschichtliche Entwicklung der Menschheit seit dem Altertum«, GA 325, vorgetragen. In sei­nem Notizbuch 96 zu diesen Vorträgen befindet sich nur der gotische Text, die deutsche Übertragung entstand während des Vortrages. Der diesbezügliche Teil des Vortrages lautet:

»Und wir verspüren und empfinden dieses geistige Frühelement am intensivsten, wenn wir das Buch in die Hand nehmen, das uns als altes gotisches Denkmal geblieben ist: die Bibelübersetzung des Wulfila. Und wenn wir ein Empfinden dafür haben, den Geist dieser Bibelübersetzung auf unsere Seele wirken zu lassen, erscheint es merkwürdig, wie das Vaterunser zum Beispiel aufgebaut wird in Resten [der verfallenden alten Kultur] aus all den Wirrnissen heraus, für die der Augustinus ein tonangebender Geist ist. Und das Vaterunser tönt uns entgegen aus der Bibelübersetzung des Wulfila, die nun in ihrem Duktus ganz aus einem urelementaren sozialen Leben heraus, aus dem arianischen Christentum im Ge­gensatz zu dem athanasischen Christentum des Augustinus, gefaßt ist.

Ja, vielleicht mehr als an irgend etwas anderem können wir an diesem Duktus der Wulfila-Bibelübersetzung empfinden, welcher Geist, ich möchte sagen, wel­cher heidnische Geist da lebt, der aber eben vom Christentum ganz intensiv durchsetzt wird, allerdings von dem arianischen Christentum. Wenn man alle Einzelheiten dabei berücksichtigt, kommt man darauf, welcher Geist darinnen lebt, in diesem einfachen Goten Wulfila, der die Bibel übersetzte. Man muß nur die Dinge mit Empfindung betrachten. Diesen von Osten herüberziehenden, die römische antike Bildung in ihrem Niedergange ersetzenden barbarischen Massen, tönt etwas nach, was wunderbar lebt, richtig innerlich lebt als Geistesleben, als gotisches Geistesleben, was in dem großen Lehrer der Goten, bei Wulfila etwa lebte in seiner Art, das Vaterunser zu beten:

373

Atta unsar thu in himinam,

Veihnai namo thein.

Qimai thiudinassus theins.

Vairthai vilja theins, sve in himina jah ana airthai.

Hlaif unsarana thana sinteinan gif uns himma daga.

Jah aflet uns thatei skulans sijaima, svasve jah weis afletam thaim skulam unsaraim.

Jah ni briggais uns in fraistubnjai, ak lausei uns af thamma ubilin;

Unte theina ist thiudangardi jah mahts jah vulthus in aivins. Amen.

Wir empfinden Dich droben in geistigen Höhen, Allvater der Menschen.

Geweihet sei Dein Name.

Zu uns komme Dein Herrschaftsgebiet.

Es walte Dein Wille, so wie im Himmel, also auch auf der Erde.

Und wir müssen richtig fühlen, was darin ausgedrückt ist. Der Mensch, der so das Vaterunser übersetzte, der empfand etwas Ursprüngliches, und er empfand im Grunde so, wie diese Heiden alle empfunden haben: in geistigen Höhen den all-erhaltenden Menschheitsvater, den man sich so vorstellte, wie ihn ein altes Hell-sehen vorstellen ließ, den man sich im Grunde genommen vorstellte als den Kö­nig, den unsichtbaren, übersinnlichen König, der die Herrschaft führt wie kein irdischer König. Ihn sprach man als König unter den freien Goten an und bekun­dete das, indem man sagte: >Atta unsar thu in himinam.Geweihet sei Dein Name.< Mit dem Namen selbst verstand man - man vergleiche das nur mit den alten Sanskritbedeutungen - die Wesenlieit, wie sie sich ausdrückt, wie sie sich offenbart nach außen, so wie sich der Mensch in seinem Leibe offenbart. Unter dem Herrschaftsbereich verstand man dasjenige, was in der Macht lag, gewissermaßen in der Gewalt, die befehligen konnte über ihr Gebiet: Unter dem Willen verstand man nämlich dasjenige, was als Geist die Macht und den Namen durchglänzte. Und so sah man hinauf und sah im Geist der übersinn­lichen Welten die dreifach waltende Geistigkeit. Zu ihr erhob man sich, und dann sagte man: >Jah ana airthai. Hlaif unsarana thana sinteinan gif uns himma daga.> Geradeso sei es auf der Erde, nämlich: Wie sei es auf der Erde? So wie Dein Name, das, wodurch Du Dich nach außen offenbaren willst, wie der geweiht sein soll, so möge das, was sich in uns nach außen offenbart, das, was alltäglich sich erneuern muß, das möge so durchleuchtet sein. - Man muß nur verstehen, was in dem alten gotischen Wort >Gib uns heute unser tägliches BrotHlaif< heißt: Lasse, wie wir Deinen Namen als den Leib gelten lassen, lasse so unseren Leib werden, daß

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er täglich so sein kann durch seine Nahrung, durch das, was er im Stoffwechsel aufnimmt.

Und wie dann übergegangen wird zu dem Herrschaftsbereich, der da walten soll von übersinnlichen Welten, so wird übergegangen zu demjenigen, was unter den Menschen in der sozialen Ordnung waltet. Da sind die Menschen einander so gegenüberstehend, daß nicht der eine des anderen Schuldner ist. Dieses Wort Schuld lebt unter den Goten so, daß es das reale Schuldigwerden bedeutet, so­wohl im Moralischen wie im Physischen, im sozialen Leben gegenüber dem an­deren Menschen, das ihm Schuldigsein bedeutet.

Damit war man also übergegangen, wie man vom Namen übergegangen war in den Herrschaftsbereich, also vom Körperlichen zum Geiste - im Übersinnlichen bedeutet der Name ungefähr das Körperliche -, wie man übergegangen war von dem Seelischen zu dem Herrschaftsbereich, so ging man über von dem Äußer­lich-Leiblichen zu dem, was seelisch ist im sozialen Leben, und dann zu dem eigentlich Geistigen: >Laß uns nicht verfallenJah aflet uns thatei skulans sijai­ma, svasve jah veis afletam thaim skulam unsaraim.> Das heißt: >Laß uns nicht verfallen in dasjenige, was aus unserem Leibe heraus unseren Geist in Finsternis bringt, sondern erlöse uns von den Übeln, die unseren Geist in Finsternis brin­gen>: >Jah ni briggais uns in fraistubnjai, ak lausei uns af thamma ubilin> - - die aber entstehen, wenn man zu stark mit dem Geiste in das Leibliche hinein verfallen würde.

Also im zweiten Teile wird im Grunde genommen ausgedrückt: es soll auf Er­den im sozialen Leben solche Ordnung sein, wie oben im Himmel in der geistigen Höhe. Und dann wird noch einmal bekräftigt: Wir wollen eine solche geistige Ordnung hier auf Erden anerkennen:

Allvater, dessen Name die äußere Leiblichkeit des Geistes bildet, dessen Herr­schaftsbereich wir anerkennen wollen, dessen Wille walten soll, Du, Du sollst auch das Irdische durchdringen, so daß wir unseren Leib täglich werden sehen, neu entstehen sehen gewissermaßen durch die irdische Ernährung. Daß wir im sozialen Leben nicht einer Schuldner des anderen werden, daß wir uns als gleiche Menschen gegenüberstehen. Daß wir nicht mit dem Geistig-Leiblichen verfallen, daß wir die Trinität des irdischen sozialen Lebens anknüpfen an das Überirdi­sche; denn das Übersinnliche soll herrschen, soll Kaiser und König sein. Nicht ein Sinnliches, nicht ein Persönliches auf Erden, das Ubersinnliche soll herrschen.

Denn nicht ein Ding, nicht ein Wesen hier auf Erden, sondern Dein ist der Herrschaftsan­spruch, Dein ist das Machtrecht, Dein ist die Offenbarung als Licht, als Glanz, als allwaltende soziale Liebe.

Das ist in einer dreifachen Art ausgedrückt diese Trinität im Übersinnlichen, wie sie eindringen soll in die sinnliche soziale Ordnung. Und noch einmal, zum Schluß, ist das bekräftigt, indem zugesprochen wird: Ja, wir wollen es so im so­zialen Leben haben, daß da die dreifache Ordnung sei wie oben bei Dir: denn Dein ist der Herrschaftsanspruch, Dein ist das Machtrecht, Dein ist die Offenba­rung:

Das ist es, was da diesen Goten nachklang, das ist es, was im Hintergrunde

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waltete, was wie ein Naturhaftes jetzt heraufkam, nachdem die alte Kultur zu Ende gegangen war. Und aus dem, was da als Naturhaftes heraufgekommen ist, was dann heruntergezogen ist, sich vermischt hat mit dem Bäuerlichen, von des­sen Vorstellungen die Geschichte eigentlich so gut wie nichts verzeichnet, was da sich herausbildete, nachdem im 4. nachchristlichen Jahrhunderte abgeglommen ist die alte antike Kultur, an dem, was sich historisch dem Blicke bis zum Beginn des 15. Jahrhunderts entzieht, an dem hat sich dann entzündet, was sich erst lang­sam, dann aber im 19. Jahrhundert immer schneller so entwickelte, daß es zu dem großen geistigen Umschwung führte, den wir heute charakterisiert haben.»

344 Ansprache zur Grundsteinlegung des Dornacher Baues: Diese im Anschluss an die feierliche Handlung der Grundsteinlegung, und zwar ganz im Duktus einer esoterischen Stunde, gehaltene Ansprache hat Marie Steiner in »Aus den Inhalten der Esoterischen Schule« veröffentlicht. Der Text der Ansprache ist - wenn auch nur lückenhaft - zufällig dadurch erhalten geblieben, dass ein der Stenographie kundiger Teilnehmer, Rudolf Hahn, unter den ungünstigsten Bedingungen - bei schlechtem Wetter und Fackelbeleuchtung, denn die Feier fand Ende September von ca. 18.30 bis ca. 20.30 in der Baugrube statt - auf dem Rücken eines Neben­stehenden nachzuschreiben versuchte.

348 Als Erstes des Fünften Evangeliums: Am übernächsten Tag nach der Grundstein­legung reiste Rudolf Steiner nach Oslo, um dort den geplanten Vortragszyklus «Aus der Akasha-Forschung - Das Fünfte Evangelium» (GA 148) zu halten. In den Vorträgen vom S. und 6. Oktober sprach er ausführlich über das makrokos­mische Vaterunser.

349 gedankenkräftig auch noch dann . . . : Schlussworte des vierten Dramas «Der See­len Erwachen«, in «Vier Mysteriendramen«, GA 14.

PERSONENREGISTER

#G268-1998-SE377 Seelenübungen Band II Mantrische Sprüche

#TI

PERSONENREGISTER

#TX

Namen, die nur in den Hinweisen (H) oder im Register (R) erscheinen, haben zusätzlich die Seitenzahl des Spruches zu dem sie gehören.

Anderson, Emilie 137

Arenson, Adolf 387 R (zu S.203>

Baravalle, Hermann von 368 H (zu S.274)

Baumann-Dollfus, Elisabeth 368 H (zu S. 274)

Baumann, Paul 368 H (zu S.274)

Bemmelen, Daniel van 99

Benkendörfer, Clarita 185

Benkendörfer, Eugen 368 H (zu S.274)

Bergsma, Frau C.A. 164

Björklöf, Matilda 207

Blieffert, Hans 27

Bockholt, Margarete 218, 369 H (zu S. 309)

Boer-Gerlach, Johanna dc 78

Boos, Roman 367 H (zu S.257)

Boy, Christoph 368 H (zu S.274)

Brandis, Alma von 39

Breitenstein, Julius 54

Bürgi, Lucie 55, 59, 60, 70, 149, 226, 366 H (zu S.249)

Cayley-Robinson, Theodora 216

Colazza, Giovanni 40, 147, 400 R (zu S.281)

Corré, Monsieur 210

Courtney, Ralph 387 R (zu S.288)

Cull, Edith Rose 82, 384 R (zu S.282)

Daeglau, Auguste 38, 148

DelMonte, José 368 H (zu S.274)

Deventer, Paula van 371 H (zu S.341)

Düberg, Clara 368 H (zu S.274)

Ege, Miriam 179

Elsässer geb. Römer, Maria 156

378

Fahre, Antoinette 51, 394 R (zu S.277)

Fels, Alice 397 R (zu S.179)

Ferreri, Charlotte 75

Fiechter, Nik 171

Flotow, Friedrich Wilhelm von 166

Fruhöse, Edwin 371 H (zu S.341)

Gerner, Franz 227

Gétaz, Emma 134,146

Geyer, Johannes 368 H (zu S.274)

Glas, Norhert 369 H (zu S.309)

Gneiting-Zimmermann, Wilhelm 32

Grosheintz, Emil 366 H (zu S.249)

Grosheintz-Rohrer, Lina 230, 231

Grunelius, Andreas von 166

Grunelius, Elisaheth von 368 H (zu S.274)

Grunelius, Helene von 296

Gumppenherg, Emmy von 366 H (zu S.249)

Gunnarsson, Anna Wager 54

Guthrod, Rolf 162

Gygax-Kraft, Yvonne 91

Hahel, Karl 72

Hachler, Martha 368 H (zu S.274)

Hahn, Herbert 368 H (zu S.274)

Hahn, Marie 215

Hahn, Rudolf 144, 215, 375 H (zu S.344)

Hamburger, Emil 388 R (zu S.190)

Hamburger, Hilde 150

Harder, Hugo 410 R (zu S.25)

Hauek, Hedwig 368 H (zu S.274)

Hausser, Konradin 368 H (zu S.274)

Hering, Walter 45, 59

Heydebrand, Garoline von 368 H (zu S.274)

Heydebrand, Gertrud und Wilhelm von 206

Hirter-Weber, Marie 366 H (zu S. 249)

Holz, Klara-Ruth 62

Hugentobler, Jakob 391 R (zu S. 177)

Hupkes-Wegman, Charlien 109, 110

Jong, Cornelius E. de 371 H (zu S. 341)

Kaiser, Marie 36

Kalckreuth, Gräfin Pauline von 366 H (zu S. 249)

379

Kändler, Max 55

Karstens, Suse 186

Killian, Robert 368 H (zu S.274)

Kinkel, Alice 287

Klein, Paul 311, 314, 370 H (zu S. 313)

Knauer, Ilse 369 H (zu S. 309)

Knottenbelt, Alex 371 H (zu S. 341)

Kober, Ernst 151

Kolisko, Eugen 368 H (zu S. 274), 369 H (zu S. 309)

Kraul, Martha 68

Krüger, Friedrich 150

Kühn, Hans 368 H (zu S.274)

Kühner, Karl 394 R (zu S. 194)

Kürzdörfer, Robert 222

Lämmert, Julie 368 H (zu S.274)

Lanerari 173

Lehmann, Helene 24

Leinhas, Emil 368 H (zu S. 274), 393 R (zu S. 192)

Lcrchenfeld, Graf Otto von 366 H (zu S. 249)

Leuthel, Anna 208

Lewis, Edith Brend 121

Linde, Herman 366 H (zu S. 249)

Linnhoff, Hedwig 176

Machesini, Frau 173

Maier, Elisabeth 152

Maier, Rudolf 368 H (zu S.274)

Maryon, Edith 78, 86, 219

Mazzarelli, Aleibiade 159, 390 R (zu S. 134)

Meebold, Alfred 120

Meyer, Rudolf 81, 81, 206

Mirbach, Leonie von 368 H (zu S.274)

Mitscher, Fritz 209

Mitscher, Käthe 407 R (zu S. 209)

Mletzko, Else 61

Möller, Elsa 37

Molt, Berta 368 H (zu S.274)

Molt, Emil 368 H (zu S.274)

Moltke, EIiza von 199

Moltke, Helmuth von 363 H (zu S. 199)

Monges, Henry B. 33, 100

Motzkus, Clara 15, 16

Mücke, Johanna 25, 25,108

380

Noss, Gertrud 209

Olivier, Louis 184

Olsen, Hans 160

Osmond, Dorothy 82

Peipers, Felix 366 H (zu S. 249)

Peralté, Lotus 142

Pethick, Dorothy 368 H (zu S. 282)

Piomelli, Guiseppe 395 R (zu S. 279)

Piza, Moriz 26

Plineke, Violetta 368 H (zu S.274)

Ploetz, Margarete von 26

Polzer-Hoditz, Graf Ludwig und Gräfin Bertha 286

Pozzo, Alexander und Natalie 396 R (zu S. 141). 409 R (zu S. 138)

Pyle, William Seott 219

Rebmann, Otto und Anna 38

Reebstein, Helene 235

Rennit, Ellen 63

Renwald, Frau 102

Rihouét-Coroze, Simone 102

Roberts, Mrs. 158

Röchling, Helene 197, 199, 400 R (zu S. 285)

Röhrle, Edith 368 H (zu S.274)

Römer, Olivia 153

Römer, Oskar 397 R (zu S. 156)

Rommel, Helene 368 H (zu S.274)

Röschl, Maria 368 H (zu S.274)

Rosenkrantz, Baron Arild 69

Rosenkrantz, Baronin Tessa 178

Ruhtenberg, Wilhelm 368 H (zu S.274)

Sachsen-Altenburg, Erbprinz Georg-Moritz von 73

Samweber, Anna 368 H (zu S. 289)

Sauerwein, Jules 394 R (zu S. 283)

Sehiekler, Eberhard 369 H (zu S. 309)

Schieb, Marie 366 H (zu S. 249)

Schjelderup, Kristian 80

Schliephak-Utter, Lina 47

Schmid, Carl 366 H (zu S. 249)

Schreiber, Wilma 182

Schrötel. Maria 183

381

Schubert, Karl 368 H (zu S.274)

Schuster, Hugo 364 H (zu S. 215)

Schwebich, Erich 368 H (zu S.274)

Seiler, Franz 20

Selling, Wilhelm 119

Sivers, Marie von 366 H (zu S. 249)

Stein, Friedrich 211, 236

Stein, Hermine 211

Stein, Walter Johannes 167, 169, 368 H (zu S.274)

Stein-v. Baditz, Nora 368 H (zu S.274)

Steiner, Johann 235

Steiner, Marie 71, 101, 111, 368 H (zu S. 274), 402 R (zu S. 255)

Stinde, Sophie 237, 366 H (zu S. 249)

Stockmeyer, Familie 243

Stoekmeyer, Karl 368 H (zu S.274)

Strauch-Spettini, Maria von 21

Stryezek, Paula 205

Stückgold, Felicitas 154

Stumpe, Frau 172

Thurnheer, Emmy 171

Toepell, Rudolf 57

Trapeinikov, Trifon Georgiewitsch 62

Treichler, Rudolf 368 H (zu S.274)

Trinchero, Pater Giuseppe 104

Turgenieff, Assja 65, 367 H (zu S. 252)

Uehli, Ernst 368 H (zu S.274)

Uhland, Maria 368 H (zu S.274)

Unger, Carl 366 H (zu S. 249), 368 H (zu S. 274 )

Veltheim-Ostrau, Hans Hasso von 122

Vreede, Elisabeth 273

Wagner, Anna 205

Wagner, Günther 363 H (zu S. 205)

Wagner, Otto 74

Walberg, Clara 192

Waller, Marie Elisabeth 44

Walter, Hilma 369 H (zu S. 309)

Wasteneys, Julia Marianne 82

Wegman, Ita 97, 369 H (zu S. 309>

Weippert, Emil 368 H (zu S.274)

382

Wendel, Karl 61

Wiese, Georga 233

Wolffhügel, Max 368 H (zu S.274)

Zbinden, Hans Werner 113

Zeissig, Alfred 363 H (zu S. 202)

Zeylmans van Emmichoven, Ingeborg 163

Zeylmans, Frederik Willem 369 H (zu S. 309)

Zoeppritz, Rudolf 368 H (zu S.274)

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.