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Der Einzelne und das All. | Der Einzelne und das All. | ||
Die Ideenwelt ist der Urquell und das Prinzip alles Seins. In ihr ist unendliche Harmonie und selige Ruhe. Das Sein, das sie mit ihrem Lichte nicht beleuchtete, wäre ein totes, wesenloses, das keinen Teil hätte an dem Leben des Weltganzen. Nur, was sein Dasein von der Idee herleitet, das bedeutet etwas am Schöpfungsbaume des Universums. Die Idee ist der in sich klare, in sich selbst und mit sich selbst sich genügende Geist. Das Einzelne muß den Geist in sich haben, sonst fällt es ab, wie ein dürres Blatt von jenem Baume, und war umsonst da. | Die Ideenwelt ist der Urquell und das Prinzip alles Seins. In ihr ist unendliche Harmonie und selige Ruhe. Das Sein, das sie mit ihrem Lichte nicht beleuchtete, wäre ein totes, wesenloses, das keinen Teil hätte an dem Leben des Weltganzen. Nur, was sein Dasein von der Idee herleitet, das bedeutet etwas am Schöpfungsbaume des Universums. Die Idee ist der in sich klare, in sich selbst und mit sich selbst sich genügende Geist. Das Einzelne muß den Geist in sich haben, sonst fällt es ab, wie ein dürres Blatt von jenem Baume, und war umsonst da. | ||
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Vorwort zur zweiten Ausgabe 1918 | Vorwort zur zweiten Ausgabe 1918 | ||
Der Jahreslauf hat sein eigenes Leben. Die Menschenseele kann dieses Leben mitempfinden. Laßt sie, was von Woche zu Woche anders spricht aus dem Leben des Jahres, auf sich wirken, dann wird sie sich durch solches Mitleben selber erst richtig finden. Sie wird fühlen, wie ihr dadurch Kräfte erwachsen, die sie von innen heraus stärken. Sie wird bemerken, dass solche Kräfte in ihr geweckt sein wollen durch den Anteil, den sie nehmen kann an dem Sinn des Welten-lauf es, wie er sich in der Zeitenfolge abspielt. Sie wird dadurch erst gewahr werden, welche zarte, aber bedeutungsvolle Verbindungsfäden bestehen zwischen sich und der Welt, in die sie hineingeboren ist. | Der Jahreslauf hat sein eigenes Leben. Die Menschenseele kann dieses Leben mitempfinden. Laßt sie, was von Woche zu Woche anders spricht aus dem Leben des Jahres, auf sich wirken, dann wird sie sich durch solches Mitleben selber erst richtig finden. Sie wird fühlen, wie ihr dadurch Kräfte erwachsen, die sie von innen heraus stärken. Sie wird bemerken, dass solche Kräfte in ihr geweckt sein wollen durch den Anteil, den sie nehmen kann an dem Sinn des Welten-lauf es, wie er sich in der Zeitenfolge abspielt. Sie wird dadurch erst gewahr werden, welche zarte, aber bedeutungsvolle Verbindungsfäden bestehen zwischen sich und der Welt, in die sie hineingeboren ist. | ||
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Vorwort zur ersten Ausgabe 1912/13 | Vorwort zur ersten Ausgabe 1912/13 | ||
Mit der Welt und ihrem Zeitenwandel verbunden fühlt sich der Mensch. In seinem eigenen Wesen empfindet er das Abbild des Welten-Urbildes. Doch ist das Abbild nicht sinnbildlich-pedantische Nachahmung des Urbildes. Was die große Welt im Zeitenlaufe offenbart, entspricht einem Pendelschlage des Menschenwesens, der nicht im Elemente der Zeit abläuft. Es kann vielmehr fühlen der Mensch sein an die Sinne und ihre Wahrnehmungen hingegebenes Wesen als entsprechend der licht- und wärme-durchwobenen Sommernatur. Das Gegründetsein in sich selber und das Leben in der eigenen Gedanken- und Willenswelt kann er empfinden als Winterdasein. So wird bei ihm zum Rhythmus von Außen- und Innenleben, was in der Natur in der Zeiten Wechselfolge als Sommer und Winter sich darstellt. Es können ihm aber große Geheimnisse des Daseins aufgehen, wenn er seinen zeitlosen Wahrnehmungs- und Gedankenrhythmus in entsprechender Weise zum Zeitenrhythmus der Natur in Beziehung bringt. So wird das Jahr zum Urbilde menschlicher Seelentätigkeit und damit zu einer fruchtbaren Quelle echter Selbsterkenntnis. In dem folgenden Seelen-Jahres-Kalender wird der Menschengeist in derjenigen Lage gedacht, in welcher er an den Jahreszeiten-Stimmungen von Woche zu Woche das eigene Seelenweben im Bilde an den Eindrücken des Jahreslaufes erfühlen kann. Es ist an ein fühlendes Selbsterkennen gedacht. Dieses fühlende Selbsterkennen kann an den angegebenen charakteristischen Wochensätzen den Kreislauf des Seelenlebens als zeitlosen an der Zeit erleben. Ausdrücklich sei gesagt, es ist damit an eine Möglichkeit eines Selbsterkenntnisweges gedacht. Nicht «Vorschriften» nach dem Muster theosophischer Pedanten sollen gegeben werden, sondern vielmehr | Mit der Welt und ihrem Zeitenwandel verbunden fühlt sich der Mensch. In seinem eigenen Wesen empfindet er das Abbild des Welten-Urbildes. Doch ist das Abbild nicht sinnbildlich-pedantische Nachahmung des Urbildes. Was die große Welt im Zeitenlaufe offenbart, entspricht einem Pendelschlage des Menschenwesens, der nicht im Elemente der Zeit abläuft. Es kann vielmehr fühlen der Mensch sein an die Sinne und ihre Wahrnehmungen hingegebenes Wesen als entsprechend der licht- und wärme-durchwobenen Sommernatur. Das Gegründetsein in sich selber und das Leben in der eigenen Gedanken- und Willenswelt kann er empfinden als Winterdasein. So wird bei ihm zum Rhythmus von Außen- und Innenleben, was in der Natur in der Zeiten Wechselfolge als Sommer und Winter sich darstellt. Es können ihm aber große Geheimnisse des Daseins aufgehen, wenn er seinen zeitlosen Wahrnehmungs- und Gedankenrhythmus in entsprechender Weise zum Zeitenrhythmus der Natur in Beziehung bringt. So wird das Jahr zum Urbilde menschlicher Seelentätigkeit und damit zu einer fruchtbaren Quelle echter Selbsterkenntnis. In dem folgenden Seelen-Jahres-Kalender wird der Menschengeist in derjenigen Lage gedacht, in welcher er an den Jahreszeiten-Stimmungen von Woche zu Woche das eigene Seelenweben im Bilde an den Eindrücken des Jahreslaufes erfühlen kann. Es ist an ein fühlendes Selbsterkennen gedacht. Dieses fühlende Selbsterkennen kann an den angegebenen charakteristischen Wochensätzen den Kreislauf des Seelenlebens als zeitlosen an der Zeit erleben. Ausdrücklich sei gesagt, es ist damit an eine Möglichkeit eines Selbsterkenntnisweges gedacht. Nicht «Vorschriften» nach dem Muster theosophischer Pedanten sollen gegeben werden, sondern vielmehr | ||
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1 Wenn aus den Weltenweiten | |||
Die Sonne spricht zum Menschensinn | Die Sonne spricht zum Menschensinn | ||
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Des Menschen Wesen an des Geistes Sein. | Des Menschen Wesen an des Geistes Sein. | ||
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B Zweite April-Woche (1912: | |||
2 Ins Äußre des Sinnesalls | |||
Verliert Gedankenmacht ihr Eigensein, | Verliert Gedankenmacht ihr Eigensein, | ||
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Doch seine Seelenfrucht | Doch seine Seelenfrucht | ||
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Version vom 22. September 2023, 22:06 Uhr
CREDO
CREDO
DER EINZELNE UND DAS ALL
UM 1886
Credo.
Der Einzelne und das All.
Die Ideenwelt ist der Urquell und das Prinzip alles Seins. In ihr ist unendliche Harmonie und selige Ruhe. Das Sein, das sie mit ihrem Lichte nicht beleuchtete, wäre ein totes, wesenloses, das keinen Teil hätte an dem Leben des Weltganzen. Nur, was sein Dasein von der Idee herleitet, das bedeutet etwas am Schöpfungsbaume des Universums. Die Idee ist der in sich klare, in sich selbst und mit sich selbst sich genügende Geist. Das Einzelne muß den Geist in sich haben, sonst fällt es ab, wie ein dürres Blatt von jenem Baume, und war umsonst da.
Der Mensch aber fühlt und erkennt als Einzelnes sich, wenn er zu seinem vollen Bewußtsein erwacht. Dabei aber hat er die Sehnsucht nach der Idee eingepflanzt. Diese Sehnsucht treibt ihn an, die Einzelheit zu überwinden und den Geist in sich aufleben zu lassen, dem Geiste gemäß zu sein. Alles, was selbstisch ist, was ihn zu diesem bestimmten, einzelnen Wesen macht, das muß der Mensch in sich aufheben, bei sich abstreifen, denn dieses ist es, was das Licht des Geistes verdunkelt. Was aus der Sinnlichkeit, aus Trieb, Begierde, Leidenschaft hervorgeht, das will nur dieses egoistische Individuum. Daher muß der Mensch dieses selbstische Wollen in sich abtöten, er muß statt dessen, was er als Einzelner will, das wollen, was der Geist, die Idee in ihm will. Lasse die Einzelheit dahinfahren und folge der Stimme der Idee in Dir, denn sie nur ist das Göttliche! Was man als Einzelner will, das ist am Umfange des Weltganzen ein wertloser,
im Strom der Zeit verschwindender Punkt; was man «im Geiste» will, das ist im Zentrum, denn es lebt in uns das Zentrallicht des Universums auf; eine solche Tat unterliegt nicht der Zeit. Handelt man als Einzelner, dann schließt man sich aus der geschlossenen Kette des Weltwirkens aus, man sondert sich ab. Handelt man «im Geiste», dann lebt man sich hinein in das allgemeine Weltwirken. Ertötung aller Selbstheit, das ist die Grundlage für das höhere Leben. Denn wer die Selbstheit ab-tötet, der lebt ein ewiges Sein. Wir sind in dem Maße unsterblich, in welchem Maße wir in uns die Selbstheit ersterben lassen. Das an uns Sterbliche ist die Selbstheit. Dies ist der wahre Sinn des Ausspruches: «wer nicht stirbt, bevor er stirbt, der verdirbt, wenn er stirbt». Das heißt, wer nicht die Selbstheit in sich aufhören lässt während der Zeit seines Lebens, der hat keinen Teil an dem allgemeinen Leben, das unsterblich ist, der ist nie dagewesen, hat kein wahrhaftes Sein gehabt.
Es gibt vier Sphären menschlicher Tätigkeit, in denen der Mensch sich voll hingibt an den Geist mit Ertötung alles Eigenlebens: die Erkenntnis, die Kunst, die Religion und die liebevolle Hingabe an eine Persönlichkeit im Geiste. Wer nicht wenigstens in einer dieser vier Sphären lebt, lebt überhaupt nicht. Erkenntnis ist Hingabe an das Universum in Gedanken, Kunst in der Anschauung, Religion im Gemüte, Liebe mit der Summe aller Geisteskräfte an etwas, was uns als ein für uns schätzenswertes Wesen des Weltganzen erscheint. Erkenntnis ist die geistigste, Liebe die schönste Form selbstloser Hingabe. Denn Liebe ist ein wahrhaftes Himmelslicht in dem Leben der Alltaglichkeit. Fromme, wahrhaft geistige Liebe veredelt unser Sein bis in seine
innerste Faser, sie erhöht alles, was in uns lebt. Diese reine fromme Liebe verwandelt das ganze Seelenleben in ein anderes, das zum Weltgeiste Verwandtschaft hat. In diesem höchsten Sinne lieben, heißt den Hauch des Gotteslebens dahin tragen, wo zumeist nur der verabscheuungswürdigste Egoismus und die achtungslose Leidenschaft zu finden ist. Man muß etwas wissen von der Heiligkeit der Liebe, dann erst kann man von Fromm-sein sprechen.
Hat der Mensch sich durch eine der vier Sphären hindurch, aus der Einzelheit heraus, in das göttliche Leben der Idee eingelebt, dann hat er das erreicht, wozu der Strebenskeim in seiner Brust liegt: seine Vereinigung mit dem Geiste; und dies ist seine wahre Bestimmung. Wer aber im Geiste lebt, lebt frei. Denn er hat sich alles Untergeordneten entwunden. Nichts bezwingt ihn, als wovon er gerne den Zwang erleidet, denn er hat es als das Höchste erkannt.
Lasse die Wahrheit zum Leben werden; verliere Dich selbst, um Dich im Weltgeiste wiederzufinden!
ANIHROPOSOPHISCHER SEELENKALENDER
Wahrspruchworte
ANTHROPOSOPHISCHER SEELENKALENDER
Vorwort zur zweiten Ausgabe 1918
Der Jahreslauf hat sein eigenes Leben. Die Menschenseele kann dieses Leben mitempfinden. Laßt sie, was von Woche zu Woche anders spricht aus dem Leben des Jahres, auf sich wirken, dann wird sie sich durch solches Mitleben selber erst richtig finden. Sie wird fühlen, wie ihr dadurch Kräfte erwachsen, die sie von innen heraus stärken. Sie wird bemerken, dass solche Kräfte in ihr geweckt sein wollen durch den Anteil, den sie nehmen kann an dem Sinn des Welten-lauf es, wie er sich in der Zeitenfolge abspielt. Sie wird dadurch erst gewahr werden, welche zarte, aber bedeutungsvolle Verbindungsfäden bestehen zwischen sich und der Welt, in die sie hineingeboren ist.
In diesem Kalender ist für jede Woche ein solcher Spruch verzeichnet, der die Seele miterleben läßt, was in dieser Woche als Teil des gesamten Jahreslebens sich vollzieht. Was dieses Leben in der Seele erklingen läßt, wenn diese sich mit ihm vereinigt, soll in dem Spruche ausgedrückt sein. An ein gesundes «Sich eins fühlen» mit dem Gange der Natur und an ein daraus erstehendes kräftiges «Sich selbst finden» ist gedacht, indem geglaubt wird, ein Mitempfinden des Weltenlaufes im Sinne solcher Sprüche sei für die Seele etwas, wonach sie Verlangen trägt, wenn sie sich nur selbst recht versteht.
Vorwort zur ersten Ausgabe 1912/13
Mit der Welt und ihrem Zeitenwandel verbunden fühlt sich der Mensch. In seinem eigenen Wesen empfindet er das Abbild des Welten-Urbildes. Doch ist das Abbild nicht sinnbildlich-pedantische Nachahmung des Urbildes. Was die große Welt im Zeitenlaufe offenbart, entspricht einem Pendelschlage des Menschenwesens, der nicht im Elemente der Zeit abläuft. Es kann vielmehr fühlen der Mensch sein an die Sinne und ihre Wahrnehmungen hingegebenes Wesen als entsprechend der licht- und wärme-durchwobenen Sommernatur. Das Gegründetsein in sich selber und das Leben in der eigenen Gedanken- und Willenswelt kann er empfinden als Winterdasein. So wird bei ihm zum Rhythmus von Außen- und Innenleben, was in der Natur in der Zeiten Wechselfolge als Sommer und Winter sich darstellt. Es können ihm aber große Geheimnisse des Daseins aufgehen, wenn er seinen zeitlosen Wahrnehmungs- und Gedankenrhythmus in entsprechender Weise zum Zeitenrhythmus der Natur in Beziehung bringt. So wird das Jahr zum Urbilde menschlicher Seelentätigkeit und damit zu einer fruchtbaren Quelle echter Selbsterkenntnis. In dem folgenden Seelen-Jahres-Kalender wird der Menschengeist in derjenigen Lage gedacht, in welcher er an den Jahreszeiten-Stimmungen von Woche zu Woche das eigene Seelenweben im Bilde an den Eindrücken des Jahreslaufes erfühlen kann. Es ist an ein fühlendes Selbsterkennen gedacht. Dieses fühlende Selbsterkennen kann an den angegebenen charakteristischen Wochensätzen den Kreislauf des Seelenlebens als zeitlosen an der Zeit erleben. Ausdrücklich sei gesagt, es ist damit an eine Möglichkeit eines Selbsterkenntnisweges gedacht. Nicht «Vorschriften» nach dem Muster theosophischer Pedanten sollen gegeben werden, sondern vielmehr
auf das lebendige Weben der Seele, wie es einmal sein kann, wird hingewiesen. Alles, was für Seelen bestimmt ist, nimmt eine individuelle Färbung an. Gerade deshalb aber wird auch jede Seele ihren Weg im Verhältnis zu einer individuell gezeichneten finden. Es wäre ein leichtes, zu sagen: So, wie hier angeführt, soll die Seele meditieren, wenn sie ein Stück Selbsterkenntnis pflegen will. Es wird nicht gesagt, weil der eigne Weg des Menschen sich Anregung holen soll an einem gegebenen, nicht sich pedantisch einem «Erkenntnispfade» fügen soll.
Auf eine Frage wegen der Datumverschiebung von Jahr zu Jahr ist folgende Antwort Rudolf Steiners überliefert. Die Hauptsache sei, dass immer mit der ersten Strophe zu Ostern begonnen werde. Die Verschiebung habe nicht viel zu bedeuten, da er immer drei Strophen der Wochenspriiche in der gleichen Stimmung gehalten habe.
FRÜHLING
A Oster-Stimmung (1912: 7. 13. April)
1 Wenn aus den Weltenweiten
Die Sonne spricht zum Menschensinn
Und Freude aus den Seelentiefen
Dem Licht sich eint im Schauen,
Dann ziehen aus der Selbstheit Hülle
Gedanken in die Raumesfernen
Und binden dumpf
Des Menschen Wesen an des Geistes Sein.
B Zweite April-Woche (1912: 14. - 20. April)
2 Ins Äußre des Sinnesalls
Verliert Gedankenmacht ihr Eigensein,
Es finden Geisteswelten
Den Menschensprossen wieder,
Der seinen Keim in ihnen,
Doch seine Seelenfrucht
In sich muss finden.
#TI
C Dritte April-Woche (1912: 21. 27. April)
#TX
3 Es spricht zum Weltenall,
Sich selbst vergessend
Und seines Urstands eingedenk,
Des Menschen wachsend Ich:
In dir, befreiend mich
Aus meiner Eigenheiten Fessel,
Ergründe ich mein echtes Wesen.
#TI
D Vierte April-Woche (1912: 28. April 4. Mai)
#TX
4 Ich fühle Wesen meines Wesens:
So spricht Empfindung,
Die in der sonnerhellten Welt
Mit Lichtesfluten sich vereint;
Sie will dem Denken
Zur Klarheit Wärme schenken
Und Mensch und Welt
In Einheit fest verbinden.
#TI
E Ersce Mai-Woche (1912: 5. - 11. Mai)
#TX
5 Im Lichte das aus Geistestiefen
Im Raume fruchtbar webend
Der Götter Schaffen offenbart:
In ihm erscheint der Seele Wesen
Geweitet zu dem Weltensein
Und auferstanden
Aus enger Selbstheit Innenmacht.
#TI
F Zweite Mai-Woche (1912: 12. 18. Mai)
#TX
Es ist erstanden aus der Eigenheit
Mein Selbst und findet sich
Als Weltenoffenbarung
In Zeit- und Raumeskräften;
Die Welt, sie Zeigt mir überall
Als göttlich Urbild
Des eignen Abbilds Wahrheit.
#TI
G Dritte Mai-Woche (1912: 19. 25. Mai)
7 Mein Selbst, es drohet zu entfliehen,
Vom Weltenlichte mächtig angezogen;
Nun trete du mein Ahnen
In deine Rechte kräftig ein,
Ersetze mir des Denkens Macht,
Das in der Sinne Schein
Sich selbst verlieren will.
#TI
H Vierte Mai-Woche (1912: 26. Mai 1. Juni)
#TX
8 Es wächst der Sinne Macht
Im Bunde mit der Götter Schaffen,
Sie drückt des Denkens Kraft
Zur Traumes Dumpfheit mir herab.
Wenn göttlich Wesen
Sich meiner Seele einen will,
Muss menschlich Denken
Im Traumessein sich still bescheiden.
#TI
I Fünfte Mai-Woche (1912: 2. 8. juni)
#TX
9 Vergessend meine Willenseigenheit
Erfüllet Weltenwärme sommerkündend
Mir Geist und Seelenwesen;
Im Licht mich zu verlieren
Gebietet mir das Geistesschauen,
Und kraftvoll kündet Ahnung mir:
Verliere dich, um dich zu finden.
#TI
K Erste Juni-Woche (1912: 9. 15. Juni)
#TX
10 Zu sommerlichen Höhen
Erhebt der Sonne leuchtend Wesen sich,
Es nimmt mein menschlich Fühlen
In seine Raumesweiten mit,
Erahnend regt im Innern sich
Empfindung, dumpf mir kündend,
Erkennen wirst du einst:
Dich fühlte jetzt ein Gotteswesen.
#TI
L Zweite Juni-Woche (1912: 16. 23. Juni)
#TX
11 Es ist in dieser Sonnenstunde
An dir, die weise Kunde zu erkennen:
An Weltenschönheit hingegeben,
In dir dich fühlend zu durchleben:
Verlieren kann das Menschen-Ich
Und finden sich im Welten-Ich.
#TI
M Johannes-Stimmung (1912: 24. Juni)
#TX
12 Der Welten Schönheitsglanz
Er zwinget mich aus Seelentiefen
Des Eigenlebens Götterkräfte
Zum Weltenfluge zu entbinden;
Mich selber zu verlassen,
Vertrauend nur mich suchend
In Weltenlicht und Weltenwärme.
#TI
N Vierte Juni-Woche (1912: 30. Juni 6. Juli)
#TX
13 Und bin ich in den Sinneshöhen,
So flammt in meinen Seelentiefen
Aus Geistes Feuerwehen
Der Götter Wahrheitswort:
In Geistesgründen suche ahnend
Dich geistverwandt zu finden.
#TI
SOMMER
O Erste Juli-Woche (1912: 7. 13. Juli)
#TX
14 An Sinnesoffenbarung hingegeben
Verlor ich Eigenwesens Trieb,
Gedankentraum, er schien
Betäubend mir das Selbst zu rauben,
Doch weckend nahet schon
Im Sinnenschein mir Weltendenken.
#TI
P Zweite Juli-Woche (1912: 14. 20. Juli)
#TX
15 Ich fühle wie verzaubert
Im Weltenschein des Geistes Weben,
Es hat in Sinnesdumpfheit
Gehüllt mein Eigenwesen,
Zu schenken mir die Kraft,
Die ohnmächtig sich selbst zu geben
Mein Ich in seinen Schranken ist.
#TI
Q Dritte Juli-Woche (1912: 21. 27. Juli)
#TX
16 Zu bergen Geistgeschenk im Innern
Gebietet strenge mir mein Ahnen,
Dass reifend Gottesgaben
In Seelengründen fruchtend
Der Selbstheit Früchte bringen.
#TI
R Vierte Juli-Woche (1912: 28. Juli 3. August)
#TX
17 Es spricht das Weltenwort,
Das ich durch Sinnestore
In Seelengründe durfte führen:
Erfülle deine Geistestiefen
Mit meinen Weltenweiten
Zu finden einstens mich in dir.
#TI
S Funfte Juli-Woche (1912: 4. 10. August)
#TX
18 Kann ich die Seele weiten,
Dass sie sich selbst verbindet
Empfangnem Welten-Keimesworte?
Ich ahne, dass ich Kraft muss finden
Die Seele würdig zu gestalten,
Zum Geisteskleide sich zu bilden.
#TI
St Erste August-Woche (1912: 11. 17. August)
#TX
19 Geheimnisvoll das Neu~Empfangrne
Mit der Erinnrrung zu umschließen,
Sei meines Strebens weitrer Sinn:
Es soll erstarkend Eigenkräfte
In meinem Innern wecken
Und werdend mich mir selber geben.
#TI
T Zweite August-Woche (1912: 18. 24. August)
#TX
20 So fühl ich erst mein Sein,
Das fern vom Welten-Dasein
In sich, sich selbst erlöschen
Und bauend nur auf eignem Grunde
In sich, sich selbst ertöten müsste.
#TI
U Dritte August-Woche (1912: 25. 31. August)
#TX
21 Ich fühle fruchtend fremde Macht
Sich stärkend mir mich selbst verleihn,
Den Keim empfind ich reifend
Und Ahnung lichtvoll weben
Im Innern an der Selbstheit Macht.
#TI
V Vierte August-Woche (1912: 1.- 7. Septemher)
#TX
22 Das Licht aus Weltenweiten,
Im Innern lebt es kräftig fort,
Es wird zum Seelenlichte
Und leuchtet in die Geistestiefen,
Um Früchte zu entbinden,
Die Menschenselbst aus Weltenselbst
Im Zeitenlaufe reifen lassen.
#TI
W Erste September-Woche (1912: 8. 14. September)
#TX
23 Es dämpfet herbstlich sich
Der Sinne Reizesstreben,
In Lichtesoffenbarung mischen
Der Nebel dumpfe Schleier sich,
Ich selber schau in Raumesweiten
Des Herbstes Weltenschlaf,
Der Sommer hat an mich
Sich selber hingegeben.
#TI
X Zweite September-Woche (1912: 15. 21. September)
#TX
24 Sich selbst erschaffend stets
Wird Seelensein sich selbst gewahr;
Der Weltengeist, er strebet fort
In Selbsterkenntnis neu belebt
Und schafft aus Seelenfinsternis
Des Selbstsinns Willensfrucht.
#TI
Y Dritte September-Woche (1912: 22. 28. September)
#TX
25 Ich darf nun mir gehören
Und leuchtend breiten Innenlicht
In Raumes- und in Zeitenfinsternis.
Zum Schlafe drängt natürlich Wesen,
Der Seele Tiefen sollen wachen
Und wachend tragen Sonnengluten
In kalte Winterfluten.
#TI
Z Michaeli-Stimmung
#TX
26 Natur, dein mütterliches Sein,
Ich trage es in meinem Willenswesen;
Und meines Willens Feuermacht,
Sie stählet meines Geistes Triebe,
Dass sie gebären Selbstgefühl,
Zu tragen mich in mir.
#TI
HERBST
A Erste Oktober-Woche (1912: 6. 12. Oktober)
#TX
27 In meines Wesens Tiefen dringen
Erregt ein ahnungsvolles Sehnen,
Dass ich mich selbstbetrachtend finde
Als Sommersonnengabe, die als Keim
In Herbstesstimmung wärmend lebt
Als meiner Seele Kräftetrieb.
#TI
B Zweite Oktober-Woche (1912: 13. 19. Oktober)
#TX
28 Ich kann im Innern neu belebt
Erfühlen eignen Wesens Weiten
Und krafterfüllt Gedankenstrahlen
Aus Seelensonnenmacht
Den Lebensrätseln lösend spenden,
Erfüllung manchem Wunsche leihen,
Dem Hoffnung schon die Schwingen lähmte.
#TI
C Dritte Oktober-Woche (1912: 20. 26. Oktober)
#TX
29 Sich selbst des Denkens Leuchten
Im Innern kraftvoll zu entfachen,
Erlebtes sinnvoll deutend
Aus Weltengeistes Kräftequell,
Ist mir nun Sommererbe
Ist Herbstesruhe und auch Winterhoffnung.
#TI
D Vierte Oktober-Woche (1912: 27. Okt. 2. November)
#TX
30 Es sprießen mir im Seelensonnenlicht
Des Denkens reife Früchte,
In Selbstbewußtseins Sicherheit
Verwandelt alles Fühlen sich,
Empfinden kann ich freudevoll
Des Herbstes Geisterwachen,
Der Winter wird in mir
Den Seelensommer wecken.
#TI
E Erste November-Woche (1912: 3. 9. November)
#TX
31 Das Licht aus Geistestiefen,
Nach außen strebt es sonnenhaft,
Es wird zur Lebenswillenskraft
Und leuchtet in der Sinne Dumpfheit,
Um Kräfte zu entbinden,
Die Schaffensmächte aus Seelentrieben
Im Menschenwerke reifen lassen.
#TI
F Zweite November-Woche (1912: 10. 16. November)
#TX
32 Ich fühle fruchtend eigne Kraft
Sich stärkend mich der Welt verleihn,
Mein Eigenwesen fühl ich kraftend
Zur Klarheit sich zu wenden
Im Lebens-Schicksalsweben.
#TI
G Dritte November-Woche (1912: 17. 23. November)
#TX
33 So fühlr ich erst die Welt,
Die außer meiner Seele Miterleben
An sich nur frostig leeres Leben
Und ohne Macht sich offenbarend
In Seelen sich von neuem schaffend
In sich den Tod nur finden könnte.
#TI
H Vierte November-Woche (1912: 24. 30. November)
#TX
34 Geheimnisvoll das Alt-Bewahrte
Mit neu erstandnem Eigensein
Im Innern sich belebend fühlen:
Es soll erweckend Weltenkräfte
In meines Lebens Außenwerk ergießen
Und werdend mich ins Dasein prägen.
#TI
I Erste Dezember-Woche (1912: 1. 7. Dezember)
#TX
35 Kann ich das Sein erkennen,
Dass es sich wiederfindet
Im Seelen-Schaffens-Drange?
Ich fühle, dass mir Macht verliehn
Das eigne Selbst dem Weltenselbst
Als Glied bescheiden einzuleben.
#TI
K Zweite Dezember-Woche (1912: 8. 14. Dezember)
#TX
36 In meines Wesens Tiefen spricht
Zur Offenbarung drängend
Geheimnisvoll das Weltenwort:
Erfülle deiner Arbeit Ziele
Mit meinem Geisteslichte
Zu opfern dich durch mich.
#TI
WINTER
L Dritte Dezember-Woche (1912: 15. 21. Dezember)
#TX
37 Zu tragen Geisteslicht in Weltenwinternacht
Erstrebet selig meines Herzens Trieb,
Dass leuchtend Seelenkeime
In Weltengründen wurzeln
Und Gotteswort im Sinnesdunkel
Verklärend alles Sein durchtönt.
#TI
M Weihe-Nacht-Stimmung
#TX
38 Ich fühle wie entzaubert
Das Geisteskind im Seelenschoß,
Es hat in Herzenshelligkeit
Gezeugt das heilge Weltenwort
Der Hoffnung Himmelsfrucht,
Die jubelnd wächst in Weltenfernen
Aus meines Wesens Gottesgrund.
#TI
N Fünfte Dezember-Woche (1912: 29. Dez. 4. januar)
#TX
39 An Geistesoffenbarung hingegeben
Gewinne ich des Weltenwesens Licht,
Gedankenkraft, sie wächst
Sich klärend mir mich selbst zu geben
Und weckend löst sich mir
Aus Denkermacht das Selbstgefühl.
#TI
O Erste Januar-Woche (1913: 5. 11. Januar)
#TX
40 Und bin ich in den Geistestiefen,
Erfüllt in meinen Seelengründen
Aus Herzens Liebewelten
Der Eigenheiten leerer Wahn
Sich mit des Weltenwortes Feuerkraft.
#TI
P Zweite Januar-Woche (1913: 12. 18. januar)
#TX
41 Der Seele Schaffensmacht
Sie strebet aus dem Herzensgrunde
Im Menschenleben Götterkräfte
Zu rechtem Wirken zu entflammen,
Sich selber zu gestalten
In Menschenliebe und im Menschenwerke.
#TI
Q Dritte Januar-Woche (1913: 19. 25. Januar)
#TX
42 Es ist in diesem Winterdunkel
Die Offenbarung eigner Kraft
Der Seele starker Trieb,
In Finsternisse sie zu lenken
Und ahnend vorzufühlen
Durch Herzenswärme Sinnesoffenbarung.
#TI
R Vierte Januar-Woche (1913: 26. Januar 1. Februar)
#TX
43 In winterlichen Tiefen
Erwarmt des Geistes wahres Sein,
Es gibt dem Weltenscheine
Durch Herzenskräfte Daseinsmächte;
Der Weltenkälte trotzt erstarkend
Das Seelenfeuer im Menscheninnern.
#TI
S Fünfte Januar-Woche (1913: 2. 8. Februar)
#TX
44 Ergreifend neue Sinnesreize
Erfüllet Seelenklarheit,
Eingedenk vollzogner Geistgeburt,
Verwirrend sprossend Weltenwerden
Mit meines Denkens Schöpferwillen.
#TI
St Erste Februar-Woche (1913: 9. 15. Februar)
#TX
45 Es festigt sich Gedankenmacht
Im Bunde mit der Geistgeburt,
Sie hellt der Sinne dumpfe Reize
Zur vollen Klarheit auf.
Wenn Seelenfülle
Sich mit dem Weltenwerden einen will,
Muss Sinnesoffenbarung
Des Denkens Licht empfangen.
#TI
T Zweite Februar-Woche (1913: 16. 22. Februar)
#TX
46 Die Welt, sie drohet zu betäuben
Der Seele eingeborne Kraft;
Nun trete du, Erinnerung,
Aus Geistestiefen leuchtend auf
Und stärke mir das Schauen,
Das nur durch Willenskräfte
Sich selbst erhalten kann.
#TI
U Dritte Februar-Woche (1913: 23. Februar 1. März)
#TX
47 Es will erstehen aus dem Weltenschoße,
Den Sinnenschein erquickend, Werdelust,
Sie finde meines Denkens Kraft
Gerüstet durch die Gotteskräfte
Die kräftig mir im Innern leben.
#TI
V Vierte Februar-Woche (1913: 2. 8. März)
#TX
48 Im Lichte das aus Weltenhöhen
Der Seele machtvoll fließen will
Erscheine, lösend Seelenrätsel,
Des Weltendenkens Sicherheit
Versammelnd seiner Strahlen Macht
Im Menschenherzen Liebe weckend.
#TI
W Erste März-Woche (1913: 9. 15. März)
#TX
49 Ich fühle Kraft des Weltenseins:
So spricht Gedankenklarheit,
Gedenkend eignen Geistes Wachsen
In finstern Weltennächten
Und neigt dem nahen Weltentage
Des Innern Hoffnungsstrahlen.
#TI
X Zweite März-Woche (1913: 16. 22. März)
#TX
50 Es spricht zum Menschen-Ich,
Sich machtvoll offenbarend
Und seines Wesens Kräfte lösend,
Des Weltendaseins Werdelust:
In dich mein Leben tragend
Aus seinem Zauberbanne
Erreiche ich mein wahres Ziel.
#TI
Y Frühling-Erwartung
#TX
51 Ins Innre des Menschenwesens
Ergießt der Sinne Reichtum sich,
Es findet sich der Weltengeist
Im Spiegelbild des Menschenauges,
Das seine Kraft aus ihm
Sich neu erschaffen muss.
#TI
Z Vierte März-Woche (1913: 30. März)
#TX
52 Wenn aus den Seelentiefen
Der Geist sich wendet zu dem Weltensein
Und Schönheit quillt aus Raumesweiten,
Dann zieht aus Himmelsfernen
Des Lebens Kraft in Menschenleiber
Und einet, machtvoll wirkend,
Des Geistes Wesen mit dem Menschensein.
DREI KOSMISCHE DICHTUNGEN FÜR DIE EURYTHMIE
#G040-1998-SE049 - Wahrspruchworte
#TI
DREI KOSMISCHE DICHTUNGEN FÜR DIE EURYTHMIE
PLANETENTANZ ZWÖLF STIMMUNGEN
ANSPRACHE DORNACH, 29. AUGUST 1915
DAS LIED VON DER INITIATION
Eine Satire
#TI
PLANETENTANZ
#TX
Es leuchtet die Sonne
Was traget ihr Strahlen
Zu Blüten und Steinen
So machtvoll daher?
Es webet die Seele
Was hebet das Leben
Aus Glauben zum Schauen
So sehnend hinauf?
O suche, du Seele,
In Steinen den Strahl,
In Blüten das Licht
Du findest dich selbst.
Es blauet der Himmel
Was sendet die Tiefe
Aus Fernen zur Erde
Geheimnisvoll her?
Es wirket der Geist
Was schaffet der Starke
Aus wollendem Sein
Zur scheinenden Kraft?
So lenke, o Geist,
Zur Ferne den Blick,
Zur Tiefe dich selbst
Du findest die Welt.
Es funkeln die Sterne
Was breitet das Glänzen
Aus Weiten zur Mitte
Enthüllend daher?
Es fraget der Mensch
Was rätselt im Innern
Aus bänglichem Streben
Zum Wissen sich hin?
So lenke, du Mensch,
Zur Weite dich selbst,
Zur Mitte das Sein
Du findest den Geist.
Es waltet die Nacht
Was dämpfet die Wesen
Im endlosen Raum
Zu las tendem Nichts?
Es weset das All
Was waltet, sich hüllend
Im Dunkel der Gründe,
Verborgen atmend?
Es ahnet des Geistes
Erbrennendes Dursten
In Welten die Wesen,
In Wesen die Welten.
#TI
ZWOLF STIMMUNGEN
#TX
Erstehe, o Lichtesschein,
Erfasse das Werdewesen,
Ergreife das Kräfteweben,
Erstrahle dich Sein-erweckend.
Am Widerstand gewinne,
Im Zeitenstrom zerrinne.
O Lichtesschein, verbleibe!
WIDDER
Erhelle dich, Wesensglanz,
Erfühle die Werdekraft,
Verwebe den Lebensfaden
In wesendes Weltensein,
In sinniges Offenbaren,
In leuchtendes Seins-Gewahren.
O Wesensglanz, erscheine!
STIER
Erschließe dich, Sonnesein,
Bewege den Ruhetrieb,
Umschließe die Strebelust
Zu mächtigem Lebewalten,
Zu seligem Weltbegreifen,
Zu fruchtendem Werdereifen.
O Sonnesein, verharre!
ZWILLINGE
Du ruhender Leuchteglanz,
Erzeuge Lebenswärme,
Erwärme Seelenleben
Zu kräftigem Sich-Bewähren,
Zu geistigem Sich-Durchdringen,
In ruhigem Lichterbringen.
Du Leuchteglanz, erstarke!
KREBS
Durchströme mit Sinngewalt
Gewordenes Weltensein,
Erfühlende Wesenschaft
Zu wollendem Seinentschluss.
In strömendem Lebensschein,
In waltender Werdepein,
Mit Sinngewalt erstehe!
LÖWE
Die Welten erschaue, Seele!
Die Seele ergreife Welten,
Der Geist erfasse Wesen,
Aus Lebensgewalten wirke,
Im Willenserleben baue,
Dem Weltenerblüh´n vertraue.
O Seele, erkenne die Wesen!
JUNGFRAU
Die Welten erhalten Welten,
In Wesen erlebt sich Wesen,
Im Sein umschließt sich Sein.
Und Wesen erwirket Wesen
Zu werdendem Tatergießen,
In ruhendem Weltgenießen.
O Welten, traget Welten!
WAAGE
Das Sein, es verzehrt das Wesen,
Im Wesen doch hält sich Sein.
Im Wirken entschwindet Werden,
Im Werden verharret Wirken,
In strafendem Weltenwalten,
Im ahndenden Sich-Gestalten
Das Wesen erhält die Wesen.
SKORPION
Das Werden erreicht die Seinsgewalt,
Im Seienden erstirbt die Werdemacht.
Erreichtes beschließt die Strebelust
In waltender Lebenswillenskraft.
Im Sterben erreift das Weltenwalten,
Gestalten verschwinden in Gestalten.
Das Seiende fühle das Seiende!
SCHUTZE
Das Künftige ruhe auf Vergangenem.
Vergangenes erfühle Künftiges
Zu kräftigem Gegenwartsein.
Im inneren Lebenswiderstand
Erstarke die Weltenwesenwacht,
Erblühe die Lebenswirkensmacht.
Vergangenes ertrage Künftiges!
STEINBOCK
Begrenztes sich opfere Grenzenlosem.
Was Grenzen vermisst, es gründe
In Tiefen sich selber Grenzen;
Es hebe im Strome sich,
Als Welle verfließend sich haltend,
Im Werden zum Sein sich gestaltend.
Begrenze dich, o Grenzenloses.
WASSERMANN
Im Verlorenen finde sich Verlust,
Im Gewinn verliere sich Gewinn,
Im Begriffenen suche sich das Greifen
Und erhalte sich im Erhalten.
Durch Werden zum Sein erhoben,
Durch Sein zu dem Werden verwoben,
Der Verlust sei Gewinn für sich!
FISCHE
Ansprache zur ersten eurythmischen Darstellung der drei Dichtungen
#G040-1998-SE061 - Wahrspruchworte
#TI
Ansprache zur ersten eurythmischen Darstellung der drei Dichtungen
Planetentanz Zwölf Stimmungen Satire
Dornach, 29. August 1915
#TX
Ich möchte nur vorausbemerken einige Worte darüber, wie man den Zusammenhang in allem sehen möge, was wir versuchen, in allem, was hervorgeht aus dem von uns Versuchten. Es ist ja in unserer Zeit gewiss auf der einen Seite eine starke Sehnsucht vorhanden, den Zusammenhang des materiellen Lebens mit dem geistigen Leben zu gewinnen; auf der anderen Seite aber sind die Möglichkeiten dazu nicht so leicht zu finden. Denn, wie ich in anderem Zusammen-hange hervorgehoben habe, ist bei den wenigsten Menschen Europas heute ein deutliches Gefühl vorhanden von dem Suchen nach dem Wesenhaften in den unserer Welt zugrunde liegenden und mit ihr verbundenen anderen Welten. Wenn Sie heute Lehren nehmen, die gegeben werden über Poesie, über Kunst, so werden Sie vielfach bemerken, wie alles Künstlerische zurückführt auf ein Höheres, wie es aber schwierig ist für den Menschen, den Zusammenhang mit diesem Höheren wirklich heute zu erfühlen. Und deshalb steht zu hoffen, dass gerade das weitere Popularwerden des Eurythmischen, wie wir es versuchen, von einer, ich möchte sagen, ganz menschlichen Seite her dasjenige fördert, was man braucht, um den Zusammenhang des Menschen mit den geistigen Welten zu finden. Wie oft werden Sie von dieser oder jener sich theosophisch nennenden Richtung gehört haben, dass ein Wesentliches für das Seelenleben darauf beruht, eins zu werden mit dem großen Allwesen, das die Räume erfüllt und die Zeiten durchwallt. Aber mit
so großem Enthusiasmus und mit so starker Inbrunst auch manchmal dieses Verlangen nach dem Sich-eins-Fühlen mit dem All, wie man sagt, theosophisch betont wird, so wenig ist man geneigt, die Wirklichkeit davon zu ergreifen. Viele betonen heute die Form, wie in der Mitte des Mittelalters, etwa durch Meister Eckart, durch Johannes Tauler, das «Entwerden», wie man sagte, angestrebt worden ist, das Sich-eins-Fühlen mit dem göttlich durchströmten All. Wir sind aber heute in einer Zeitperiode, wo dies im Konkreten, im Wirklichen, angestrebt werden muss, wo wirklich etwas getan werden muss zur Bekräftigung der großen Wahrheit, dass der Mensch in seinem Tun und in seinem Sein zusammenklingen kann mit dem Tun und mit dem Sein der Welt. Und so etwas ist versucht eben in dem, was jetzt unsere Freunde kennenlernen werden durch die Damen, die es zunächst betreiben, in dem zweiten Kapitel unserer Eurythmie. Ich will nur ganz kurz auf einiges aufmerksam machen, das aus dem Heutigen erschlossen werden kann.
In der zweiten Vorführung [«Zwölf Stimmungen»] haben Sie gesehen, wie gewissermaßen nachgebildet ist ein Bewegt-Ruhiges, das im Universum ist: die Zwölfheit, die im Universum als der Tierkreis vorhanden ist; die Siebenheit, die im Universum als Planetenfolge vorhanden ist. Sie haben auch gesehen, wie das Ruhende der Tierkreisbilder im Verhältnis zum Bewegten des planetarischen Seins Ihnen aus der Darbietung der Figuren hervorgetreten ist. Solche Dinge sind natürlich nur möglich, wenn in dem Ganzen dieser Geist des Sich-eins-Fühlens mit dem Universum vorhanden ist. Und so ist denn einmal versucht, etwas zu machen, bei dem ein ganz inniger Einklang ist zwischen dem gesprochenen Worte, und nicht nur dem gesprochenen Worte, sondern den sich offenbarenden Empfindungen und jeder einzelnen Bewegung. Man wird nach und nach verstehen,
dass man im Ganzen dieser Darstellung nur als eine Hilfe das gesprochene Wort haben wird. Man wird nach und nach verstehen, dass, wenn die Bewegung in ihrer Fülle gemacht wird, man dasjenige, was gesagt wird, ebenso wird aus der Bewegung ablesen können, wie man, wenn man die Buchstaben vor sich hat, den Sinn ablesen kann. Man braucht nichts anderes, als Lesen gelernt zu haben, dann wird man nach und nach, wenn eben das ganze System entwickelt ist, auch dasjenige lesen können, was dargeboten wird. Aber man wird nicht nur lesen können buchstabengemäß, lautgemäß, sondern auch sinngemäß.
Dazu ist allerdings notwendig, dass man einen Begriff hat von dem sinngemäßen inneren Erleben. Der Mensch muss ja selbstverständlich als Erdenmensch, da er mit den Wesen, die in den Abgrund gestoßen sind, eben im Abgrund der Erde herumirrt, in der Regel während seines Erdenseins auch irren mit seinen Gedanken und Empfindungen. Aber er kann sich emporschwingen aus diesem irrenden Denken und Empfinden zu dem, was regelmäßig aus der ruhigen Bewegung ihm dann festes Denken und Empfinden ist. Denn, sehen Sie, der Kosmos, wie er uns zunächst als unser Sonnensystem vorliegt, der ist ja nur ein Spezialfall. «Im Urbeginne war das Wort, und das Wort war bei Gott, und ein Göttliches war das Wort.» Und im Kosmos sehen wir gleichsam erstarrt das Wort, das Wort in seiner Ruhe und das Wort in seiner Bewegung. Aber man muss es eben fühlen im Kosmos. Ich möchte nicht, dass man verwechsle, was hier vorgebracht wird, mit mancherlei verworrenem Mystizismus der Gegenwart. Nicht um Nachahmung der Methoden etwa derjenigen modernen Astrologen, die in ihren Methoden jeden Materialismus überbieten und die zur materialistischen Unwissenheit nur den unwissenden Aberglauben hinzufügen, handelt es sich hier, sondern um das
Eingehen auf die gesetzmäßigen Zusammenhänge einer geistigen Welt, die ihre Offenbarung im Menschen ebenso hat wie im Kosmos. Wahre Geisteswissenschaft sucht nicht aus Sternen-Konstellationen Menschengesetze, sondern aus dem Geistigen sowohl Menschengesetze wie Naturgesetze. Obgleich diese Geisteswissenschaft mit den unsinnigen mystischen Bestrebungen der modernen Zeit immer wieder zusammengeworfen wird, hat sie doch damit gar nichts zu tun. Hier, wo in gewissen Äußerungen des Menschen Analogien mit kosmischen Verhältnissen als Grundlage einer Ausdrucksweise angewendet werden, muss besonders betont werden, dass Geisteswissenschaft nichts mit dem Dilettantismus moderner Astrologen und deren plumpen Offenbarungen zu tun haben will.
Und so wurde denn einmal versucht, eine solche Aufeinanderfolge des Fühlens, Empfindens und Sprechens zu machen, die so, wie sie dargeboten wird, gleichsam einen anderen Fall, einen Fall inneren Seelenerfühlens gibt gegenüber dem, was ausgeflossen ist in die Bewegung unseres Sonnensystems. Der Bau nach zwölf Strophen, die je siebenzeilig sind, entspricht, ich möchte sagen, dem äußeren Gerippe. Aber Sie werden, wenn Sie gerade dieses zwölfsiebengliedrig versuchte Gedicht nehmen, sehen, dass in allen Einzelheiten festgehalten ist dasjenige, was sich da offenbaren will. Sie werden, wenn Sie die Stimmung nehmen ich will als Beispiel es erwähnen im Krebs, wo, nachdem der Aufstieg vollzogen ist, wiederum der Abstieg erfolgt, wo man gewissermaßen das Gefühl hat, dass die Sonne für einen Augenblick ruhig steht um nur dies Bild zu gebrauchen, es könnten viele Bilder gebraucht werden , da werden Sie etwas durchfühlen aus der Art und Weise, wie die Worte in der betreffenden, wenn wir sagen wollen « Krebs-Strophe» gerade liegen.
Und vergleichen Sie dies meinetwillen mit der Strophe des Skorpions. Es ist in jeder Strophe genau die Stimmung, die dem betreffenden Planeten am Himmel entspricht.* Aber nicht nur das ist versucht, sondern, wenn immer Sie gewisse Strophen nehmen, werden Sie noch anderes empfinden können. Ich will eine Zeile aus jeder Strophe heraus-greifen, die Zeile des Mars:
Im Widder: Erstrahle dich Sein-erweckend.
Im Stier: In wesendes Weltensein.
Im Krebs: Zu kräftigem Sich-Bewähren.
Im Löwen: Zu wollendem Seinentschluss.
In der Jungfrau: Aus Lebensgewalten wirke.
In der Waage: Und Wesen erwirket Wesen.
Im Skorpion: Im Werden verharret Wirken.
Im Schützen: In waltender Lebenswillenskraft.
Im Steinbock: Im innern Lebenswiderstand.
Im Wassermann: Es hebe im Strome sich.
In den Fischen: Und erhalte sich im Erhalten.
Trotzdem in jedem einzelnen festgehalten ist die allgemeine Stimmung der Strophe, werden Sie aus jeder dieser Zeilen da, in der Aufeinanderfolge der sieben Zeilen, dem Mars immer entsprechend, die Mars-Stimmung heraushören aus der Zeile. So dass eigentlich das Ideal ist, dass, wenn jemand aufgeweckt werden könnte aus dem Schlaf und es würde ihm eine Zeile vorgelesen: «Im Werden verharret Wirken»,
er sagen müsste: «Nun ja, Mars im Skorpion!» Bei der anderen Zeile: «Jupiter in der Waage» und so weiter. Sie sehen, das ist das Gegenteil jeder subjektiven Willkür. Es ist wirklich das Einssein mit den Gesetzen des Universums ernst genommen. Es ist nicht bloß deklamiert: Man soll eins
- - -
* Die sieben Zeilen jeder Strophe gehören zu den Planeten in dieser Reihenfolge: Sonne, Venus, Merkurr Mars, Jupiter, Saturn, Mond.
sein mit dem All! Sondern es ist dies Einssein. Es ist versucht wenigstens, dieses Einssein im Konkreten durchzuführen. Sie werden auch bemerkt haben, dass zum Beispiel die Geste in gewissem Falle gehalten wird, werden bemerkt haben, wie bei dem Herumgehen der Sonne die Waage-Stimmung auch in der Geste schön festgehalten war, ohne dass das gesucht war, sondern nur dadurch, dass der betreffende Buchstabe eben da ist. Sie haben gesehen bei der Waage-Stimmung überall das Gleichmaß der Waage! Es hat sich von selbst gemacht, dass die Waage-Haltung gerade da festgehalten worden ist. Die Dinge ergeben sich ganz von selbst dann, wenn sie richtig gemacht sind.
Was ist eigentlich mit so etwas versucht? Wahrhaftig, es ist etwas ganz anderes als eine Spielerei! Es ist versucht, dasjenige festzuhalten in wirklichem inneren Ergreifen, was kosmisch ausgeführt worden ist, indem unser Sonnensystem geschaffen worden ist. Man versucht da wirklich sich hineinzuleben, in Stimmung, im Tun und in allem sich hineinzuleben, und man möchte sagen: Das, was Sie da sich haben abspielen sehen, das gibt einem die Möglichkeit, eine Beweglichkeit und in Bewegung befindliche Begriffe sich zu erschaffen von dem, was man so nennen kann:
Das Wort wallt durch die Welt,
Und die Weltenbildung hält das Wort fest.
In der ersten Darbietung [«Planetentanz»] wird ebenso versucht, nur in einer etwas anderen Weise wiederum, ein[en] Weltenzusammenhang [darzustellen]. Da werden Sie gesehen haben, dass genau festgehalten wurde in den Bewegungen die Tatsache, dass man es zu tun hat mit Strophen zu je vier Zeilen, und dass auf einem äußeren Kreise die Sonne ihre zwölf Bewegungen machte. Es sind ja auch zwölf Strophen. Nur ist da auf dem äußeren Kreis die Sonne als den Tierkreis durchlaufend dargestellt worden.
Diejenigen beiden Damen, die im mittleren Kreise standen, drückten das Planetarische, und die Dame, die ganz im Zentrum stand, drückte das Lunarische, den Mond, aus. So hatten Sie hier: Sonne, Planeten und Mond. Und so war auch der innere Zusammenhang der Zeilen und auch das Verhältnis immer der letzten Zeile zur ersten Zeile: die erste Zeile ist immer das Sonnenhafte, die letzte immer das Mondhafte. Gerade so, wie das Sonnenlicht vom Monde zurückgestrahlt ist, so wird immer die letzte Zeile ein Rückstrahlen sein.
Und so wurde eben einmal versucht aus dem Geheimnisse des Universums heraus die Form, die dann sowohl gesprochen werden kann, wie auch in Bewegungen eurythmisch ausgedrückt werden kann. Wenn also einmal die Zeit kommen wird, wo man diese Dinge wird lesen lernen, wird man, wenn man so etwas vorgeführt gesehen hat, wissen, eindeutig wissen, was ein solches ganzes Bewegungssystem zum Ausdrucke bringt.
Man kann ja selbstverständlich der Anschauung sein, dass man so etwas nicht zu machen braucht, aber, nicht wahr, man kann ja verschiedene Ansichten haben. Man kann ja auch die Ansicht haben, dass der Mensch stumm sein könnte und nicht zu reden brauchte. Und wenn alle Menschen stumm wären auf der Welt und nur ein Paar würde zu reden beginnen, so würden die übrigen das Reden als höchst überflüssig betrachten. Also, das sind ganz relative Anschauungen, nicht wahr. Man braucht sich nur auf das Relative dieser Anschauungen einzulassen, dann wird man schon merken, dass der wahre Fortschritt in der Entwickelung der Menschheit nur erreicht werden kann, wenn man sich darauf einlässt, alle die Möglichkeiten wirklich herauszuholen, die in der menschlichen Natur sind.
Sie werden ja, wenn die Damen einmal in der Lage sein
werden, das auch zu lehren, was jetzt das zweite Kapitel der Eurythmie ist, zu dem, was da makrokosmisch Ihnen vor Augen tritt und ja auch noch dahin ausgebaut werden muss, sehen, dass jene Auftakte, die wir zuerst gemacht haben, selbstverständlich musikalische Begleitung werden haben müssen; heute war es nur ein stummer Auftakt. Sie werden dann später sehen, dass zu dem Makrokosmischen auch ein Mikrokosmisches kommt, und dass Vorführungen kommen werden, in denen sich zum Ausdruck bringen wird irgend etwas genau so regelmäßig wie im menschlichen Sprechen selber. Sie werden später Kompositionen der Eurythmie sehen, wo Sie bemerken werden, dass genau an der einen richtigen Stelle ein Lippenlaut, an der anderen richtigen Stelle ein Zahnlaut entsteht, und dass wirklich das geschieht, was im Menschen beim Reden in anderer Art entsteht, so dass der Mensch sich selber kennenlernt in diesem, was sich in der Eurythmie vollzieht. Sie werden heute auch schon bemerkt haben, dass die Damen nach und nach werden lehren können, dass Verschiedenes in den Worten, Verschiedenes in den Bedeutungen und im Sinn in verschiedener Weise zur Darstellung kommt. Sie werden heute bemerkt haben, dass ein konkretes Wort in einer ganz anderen Weise getanzt worden ist als ein abstraktes Wort, dass ein Zeitwort, das eine Tätigkeit andeutete, in einer anderen Weise getanzt wurde als ein Zeitwort, das einen leidenden Zustand andeutete, als ein Zeitwort, das eine Dauer andeutete und so weiter. Auch diesen Zusammenhang ich möchte sagen des Gehirns mit dem Sprachorganismus werden Sie dargestellt finden im Eurythmischen.
Ich hoffe, dass man die folgende «Satire» nicht missverstehen werde. Die in ihr zum Ausdruck kommende Stimmung darf dort nicht fehlen, wo ernste geisteswissenschaftliche Weltauffassung der Lebensführung zugrunde liegen
will. Es ist wahrlich kein «Spielen» mit ernsten Dingen, wenn der Humor sich ergehen möchte über den Ernst, der in manchen Kreisen, die sich «mystisch» dünken, mit jener Spielerei getrieben wird, welche die karikierte Maske der «geistigen Tiefe» annimmt und in Gebärden sich auslebt, die in physischer Würde und mit tragisch verlängerten Antlitzen doch für den Lebenskundigen nur burleske Purzelbäume eines geistigen Lebens schlagen. Über das Lächerliche muss lachen können, wer dem Ernst gegenüber richtig ernst sein will, wenn das Lächerliche sich als ernsthaft drapiert. Wer bei Humoristischem keinen Humor finden kann, der kann auch im wahren Sinne dem Ernsten gegenüber nicht ernst sein. Gerade da, wo nach der Erkenntnis des Geistes gestrebt wird, muss auch gelacht werden können über die Auswüchse mancher «Geistsucher». Sonst machen diese das Ernste bei den andern gar zu lächerlich, bei jenen andern, die lachen, weil ihre Lachmuskeln jederzeit in Bewegung geraten, wenn sie etwas nicht verstehen oder sie machen diejenigen wütend, die in Wut geraten, wenn sie auf etwas stoßen, das sie «noch nie gesehen oder gehört haben».
DAS LIED VON DER INITIATION
#G040-1998-SE070 - Wahrspruchworte
#TI
DAS LIED VON DER INITIATION
Eine Satire
#TX
Die Augen leuchten ihm helle,
Im Kopfe stolpert sein Denken,
Vom Glück des Sinnens ganz berauscht.
Im Sturme folgt es der Erinnerung
Des wunderbaren Traumes,
Der Blüte des Erkenntnisbaumes,
In mystisch schwüler Nacht erlebt.
WIDDER
Schon spukt im wirren Hirne,
Possierlich grüblerisch verträumt,
Vom Herzen aus mit Wohlgefühl begleitet
Im Traumgaloppe geisterwärts,
Gewichtig Schauen, kühn erspähend,
Wie aus dem Kosmos, deutlich krähend,
Ein Geisterchor sich offenbart.
STIER
Entrissen fühlt das helle Ich
Dem Denken sich, das physisch nur
Und drum vom hohen Geistestrieb
Mit einem Seelentritte mächtig
Vom Pfade edlen Strebens
Und kosmisch hohen Lebens
Wird kühnlich weggeschmissen.
ZWILLINGE
Ganz aus dem Leibe fühlt sich schon,
Durch Geistesboten recht geführt,
Durch Geistesliebe wohl gepflegt,
Von weiser Torheit stark gestoßen,
Der Seele dunkles Schauen
In den weiten Geistesauen
Ganz kosmisch geistgenährt.
KREBS
Was wirkt so mächtig wundersam
Gedankenlos und geistesträchtig,
Von Weltenliebe prächtig triefend,
In kühnem Herzen ihm so ahnungsvoll?
Er ist zum Löwengrade
Auf dem steilen Wissenspfade
Ja klärlich nun schon vorgedrungen.
LÖWE
Nun muss er auch empfangen
Aus Weltgedanken würdevoll,
Aus Weltenliebe gnadereich,
Mit zuckendem Geistesblitz,
Aus hierarchischer Region
Die hohe Seelen-Initiation,
Ganz ungeteilt und tief.
JUNGFRAU
Er lebt nun schon in Harmonie
Mit aller Weltenklarheit.
Empfinden kann in seinem Herzen er
Die Schwungkraft aller Wahrheit.
In sich fühlt er die Weltenwaage,
Auf der des Daseins Rätselfrage
Von Geistern abgewogen steht.
WAAGE
Da zwickt und zwackt es ihn ...
Des Geistes Prüfung, findet er,
Scheint mir dies Prickeln in dem Leibe
«Der Stich, der trifft ihn sicher!»
So grinst verständig jetzt ein Ungelehrter,
Ein gänzlich mystisch Unverkehrter
Dem Mysterium ganz frech entgegen.
SKORPION
Er aber hat in Weltennacht erkannt,
Wie doch Homer und Sokrates, Goethe auch,
In seines Iches Wesensgründen
Die schärfsten Seelenpfeile schossen,
Und ihre unverfälschte Menschenwesenheit
Verkörpert wie mit Selbstverständlichkeit
In ihm zu neuer Daseinsgröße sich.
SCHUTZE
«Erfühlst du denn Homers Genie
In deinem Denken stark sich regen?»
«0, regt es sich, ich liebt es nicht»,
So sprach mit spitzer Rede
Der Eingeweihte, «das wäre Maja-Streben.
Homer will in meinem gegenwärtrgen Leben
All sein Genie im Mystenschlafe pflegen!»
STEINBOCK
«Dir fehlt, o mystisch umgeformter Sokrates,
Vom klügsten Griechen jede Spur.
Dazu bist du so eitel, wie er weise war.»
«Erdrücke Lästerrede!», sagt der Myste,
«Nichts zu wissen, liebte ich als dieser Mann ...
Und da ich jetzo gar nichts weiß und kann,
Erfühl ich dieses Leben ganz sokratisch-mystisch.»
WASSERMANN
«Und welcher Sonnenstrahl von Goethe,
Als Bote führt er deine Seele
Zum Reifen hoher Wissenstriebe?»
Der Seher greift zum schärfsten Redepfeile.
«Er schuf», so sagt er, «Goethe viel zu helle.
Drum träum ich Goethes hohe Kunst, und wähle
Des Schlafes Tiefen mir zum Arbeitsfeld.»
FISCHE
JAHRESLAUF JAHRESFESTE
#G040-1998-SE077 - Wahrspruchworte
#TI
JAHRESLAUF JAHRESFESTE
#TX
Es wechseln in des Jahres Lauf
Des Sommers Wachstumskraft
Und Winters Erdenruh.
Und in des Menschen Lebensbahn
Auch wechselt Wachens Kraft
Mit Schlafens Friedewalten;
Doch lebt im Schlaf und Wachen
Die geisterfüllte Seele fort.
So auch lebt die Erdenseele geistig
Im Sommers- und im Winters-Wandel.
undatierbar
#TI
WINTERWILLE
#TX
O Welten-Bilder,
Ihr schwebet heran
Aus Raumesweiten.
Ihr strebet nach mir,
Ihr dringet ein
In meines Hauptes
Denkende Kräfte.
#TI
SOMMERWILLE
#TX
Ihr meines Hauptes
Bildende Seelenkräfte,
Ihr erfüllet mein Eigensein,
Ihr dringet aus meinem Wesen
In die Weltenweiten
Und einigt mich selbst
Mit Weltenschaffensmächten.
V. Dornacb 25. November 1923
#TI
Jahreszeitenerleben in alten Mysterien
#TX
Hochsommer
Empfange das Licht
Herbstwende
Schau um dich
Tiefwinter
Hüte dich vor dem Bösen
Frühlingswende
Erkenne dich selbst
V. Dornacb, 8. April 1923
#TI
FRÜHLING
#TX
Der Sonnenstrahl,
Der lichterfunkelnde,
Er schwebt heran.
Die Blütenbraut,
Die farberregende,
Sie grüßt ihn froh.
Vertrauensvoll
Der Erdentochter
Erzählt der Strahl,
Wie Sonnenkräfte,
Die geistentsprossenen,
Im Götterheim
Dem Weltentone lauschen;
Die Blütenbraut,
Die farberglitzernde,
Sie höret sinnend
Des Lichtes Feuerton.
Für die Eurytbmie 1921
#TI
Ostern
#TX
In Menschenseelen will ich lenken
Das Geistgefühl, dass willig es
Das Osterwort in Herzen wecke;
Mit Menschengeistern will ich denken
Die Seelenwärme, dass kräftig sie
Den Auferstandnen fühlen können;
Es leuchtet hell dem Todesscheine
Des Geisteswissens Erdenfiamme;
Das Selbst wird Welten-Aug und Ohr.
Ostern 1915
#TI
Ostern
#TX
Steh vor des Menschen Lebenspforte:
Schau an ihrer Stirne Weltenworte.
Leb in des Menschen Seeleninnern:
Fühl in seinem Kreise Weltbeginnen.
Denk an des Menschen Erdenende:
Find bei ihm die Geisteswende.
V. Dornach, 20. April 1924
#TI
Der Ostergedanke der epbesiscben Mysterien
als Zusammenfassung alles dessen, was man je gewusst bat über
des Menscben wabre Würde im ganzen Kosmos
#TX
Weltentsprossenes Wesen, du in Lichtgestalt,
Von der Sonne erkraftet in der Mondgewalt,
Dich beschenket des Mars erschaffendes Klingen
Und Merkurs gliedbewegende Schwingen,
Dich erleuchtet Jupiters erstrahlende Weisheit
Und der Venus liebetragende Schönheit
Dass Saturns weltenalte Geist-Innigkeit
Dich dem Raumessein und Zeitenwerden weihe!
V. Dornach, 22. April 1924
#TI
Pfingst- Gedanke
#TX
Wesen reiht sich an Wesen in Raumesweiten,
Wesen folgt auf Wesen in Zeitenläufen.
Verbleibst du in Raumesweiten, im Zeitenlaufe,
So bist du, o Mensch, im Reiche der Vergänglichkeiten.
Über sie aber erhebt deine Seele sich gewaltiglich,
Wenn sie ahnend oder wissend schaut das
Unvergängliche,
Jenseits der Raumesweiten, jenseits der Zeitenläufe.
V. Hamburg, 15. Mai 1910
Wesen reiht sich an Wesen in den Raumesweiten,
Wesen folgt auf Wesen in den Zeitenläufen
Willst du dringen aus der Vergänglichkeit Reich
In das Gebiet des Ewigen,
So schließe den Bund mit der Erkenntnis,
Denn nur so findest du das Ewige
In dir, das Ewige außer dir
Jenseits aller Raumesweiten
Jenseits aller Zeitenläufe !
V. Hamhurg, 24. Mai 1910
#TI
Pfingstsprucb
#TX
Wo Sinneswissen endet,
Da stehet erst die Pforte,
Die Lebenswirklichkeiten
Dem Seelensein eröffnet;
Den Schlüssel schafft die Seele,
Wenn sie in sich erstarket
Im Kampf, den Weltenmächte
Auf ihrem eignen Grunde
Mit Menschenkräften führen;
Wenn sie durch sich vertreibet
Den Schlaf, der Wissenskräfte
An ihren Sinnesgrenzen
Mit Geistes-Nacht umhüllet.
V. Wien, 6. Mai 1915
#TI
DIE WELTENSEELENGEISTER
#TX
Im Lichte wir schalten,
Im Schauen wir walten,
Im Sinnen wir weben.
Aus Herzen wir heben
Das Geistesringen
Durch Seelenschwingen.
Dem Menschen wir singen
Vom Göttererleben
Im Weltengestalten.
Für die Eurytbmie
Pfingsten 1921
#TI
Hochsommer
Uriel-Imagination
#TX
Mysterien der Höhen
Schaue unser Weben,
Das leuchtende Erregen,
Das wärmende Leben.
Mysterien der Tiefen
Lebe irdisch Erhaltendes
Und atmend Gestaltetes
Als wesenhaft Waltendes.
Mysterien der Mitte oder des menschlichen Innern
Fühle dein Menschengebeine
Mit himmlischem Scheine
Im waltenden Weltenvereine.
Wie eine kosmische Behauptung dieser Mysterien in das
Ganze hineinklingend, wie mit Orgel- und Posaunentönen
Es werden Stoffe verdichtet,
Es werden Fehler gerichtet,
Es werden Herzen gesichtet.
V. Dornacb 12. Oktober 1923
#TI
HERBST
Der Erdenleib und die Wärmeseele
#TX
Der Erdenleib,
Der Geistersehnende,
Er lebt im Welken.
Die Samengeister,
Die Stoffgedrängten,
Erkraften sich.
Und Wärmefrüchte
Aus Raumesweiten
Durchkraften Erdensein.
Und Erdensinne,
Die Tiefenseher,
Sie schauen Künftges
Im Formenschaffen.
Die Raumesgeister,
Die ewig-atmenden,
Sie blicken ruhevoll
Ins Erdenweben.
Für die Eurythmie 1922
#TI
Michaeli
#TX
Ringende Geisteskräfte
Streben in Stoff.
Sie finden nicht den Stoff,
Sie finden sich selber.
Sie schweben über Natürlichem,
Sie leben in sich selber
Michael-Kraft-atmend.
undatierbar
#TI
Michael-Imagination
#TX
Sonnenmächtige, ihr die leuchtenden
Kräfte, die ihr Welten begnadet,
Wallende wellende Hülle wird euer Licht
Hülle Michaels, des Menschentragenden.
So erscheint er, der Christusbote,
Künden mit ernstem Willen
Wird er die neue die helle Zeit
Als die Zeit des Geistesmenschen-Waltens.
Ihr, der Geist-Erkenntnis Schüler
Nehmt in eure Herzen seinen Willen
Seht sein Weisen zu Christus
Der da strebet in euerer Seelen Wohnung.
Entwurf
#TI
Michael-Imagination
#TX
Sonnenmächten Entsprossene,
Leuchtende, Welten begnadende
Geistesmächte, zu Michaels Strahlenkleid
Seid ihr vorbestimmt vom Götterdenken.
Er, der Christusbote, weist in euch
Menschentragenden, heil gen Welten-Willen;
Ihr, die hellen Ätherwelten-Wesen,
Trägt das Christuswort zum Menschen.
So erscheint der Christuskünder
Den erharrenden, durstenden Seelen;
Ihnen strahlet euer Leuchte-Wort
In des Geistesmenschen Weltenzeit.
Ihr, der Geist-Erkenntnis Schüler,
Nehmet Michaels weises Winken,
Nehmt des Welten-Willens Liebe-Wort
In der Seelen Höhenziele wirksam auf.
V. Dornach, 28. September 1924
#TI
Michaels Schwert
Meteorisches Eisen
#TX
O Mensch,
Du bildest es zu deinem Dienste,
Du offenbarst es seinem Stoffeswerte nach
In vielen deiner Werke.
Es wird dir Heil jedoch erst sein,
Wenn dir sich offenbart
Seines Geistes Hochgewalt.
V. Dornach, 5. Oktober 1923
#TI
Wintersonnenwende
#TX
Erde verdecket die Sonne,
Sehende Kräfte erzwingen
Von Elementen der Erde
Freies Erblicken.
Notizbuch
Weihnachten 1922
#Bild s.096
#TI
Wintersonnenwende
#TX
Die Sonne schaue
Um mitternächtige Stunde
Mit Steinen baue
Im leblosen Grunde
So finde im Niedergang
Und in des Todes Nacht
Der Schöpfung neuen Anfang
Des Morgens junge Macht
Die Höhen lass offenbaren
Der Götter ewiges Wort
Die Tiefen sollen bewahren
Den friedevollen Hort
Im Dunkel lebend
Erschaffe eine Sonne
Im Stoffe webend
Erkenne Geistes Wonne.
V. Berlin, 17. Dezember 1906
#TI
Weihnacht
#TX
In des Menschen Seelengründen
Lebt die Geistes-Sonne siegessicher;
Des Gemütes rechte Kräfte,
Sie vermögen sie zu ahnen
In des Innern Winterleben,
Und des Herzens Hoffnungstrieb:
Er erschaut den Sonnen-Geistes-Sieg
In dem Weihnacht-Segenslichte,
Als dem Sinnbild höchsten Lebens
In des Winters tiefer Nacht.
Christabend 1913 Dr. Rudolf Steiner
Handschrift für Sophie Stinde nach
V. Berlin, 23. Dezember 1913
Ave, Stern des Meeres,
Göttlich junge Mutter
Und ewige Jungfrau,
Du glückliche Pforte des Himmels.
Nehmend jenes «Ave»
Als eine Gabe Gabriels
Wurdest du uns die Grundlage zum Frieden,
Indem du umwendetest
Den Namen Eva !
Übertragung von Worten aus den
ersten christlichen Jahrhunderten
V. Berlin, 22. Dezember 1910
Ave Maris Stella
Dei mater alma
Atque semper virgo
Felix coeli porta.
Sumens illud Ave
Gabrielis ore
Funda nos in pace
Mutans nomen Evae!
#TI
Weihnacht
Übertragungen von Lukas 2.14
#TX
Offenbarung durch die Höhen dem Gotte,
Ruhe und Stille durch die Erdenräume,
Seligkeit in den Menschen.
V. Berlin, 22. Dezember 1908
Göttliche Offenbarung in geistigen Höhen,
Friede, Friede immer mehr und mehr
Allen Menschenseelen auf Erden,
Die eines guten Willens sind.
V. Dornach, 26. Dezember 1914
Offenbarung von göttlichen Kräften in den Höhen
Und Friede den Erdenmenschen,
Die eines guten Willens sind.
V. Dornach, 26. Dezember 1915
Es offenbaret sich das Göttliche
In den Höhen der Weltenweiten,
Und Friede wird ersprießen auf der Erde
Den Menschen, die eines guten Willens sind.
V. Dornach, 24. Dezember 1922
#Bild s.102
#TI
Weihnacht
#TX
Im Seelenaug sich spiegelt
Der Welten Hoffnungslicht,
Dem Geist ergebne Weisheit
Im Menschenherzen spricht:
Des Vaters ewge Liebe
Den Sohn der Erde sendet,
Der gnadevoll dem Menschenpfade
Die Himmelshelle spendet.
V. Dornach, 26. Dezember 1914
#TI
Zur Weihenacht 1919
#TX
Des irdischen Menschheits-Werdens
Sonnen-Aufgang:
Das ist das Hochgeheimnis
Auf dem Golgatha-Berg;
Im Weihenacht-Licht
Erstrahlt die Morgendämmerung.
In dieser Dämmrung
Mildem Licht
Verehr die Seele:
Des eignen Wesens
Geistverwandte
Daseinsmacht und Quelle.
Rudolf Steiner
Für Helene Röchling
#TI
Zur Weihenacht 1920
#TX
Es schläft der Erde Seele
In Sommers heißer Zeit;
Da strahlet helle
Der Sonne Spiegel
Im äußern Raum.
Es wacht der Erde Seele
In Winters kalter Zeit;
Da leuchtet geistig
Die wahre Sonne
Im innern Sein.
Sommers-Freude-Tag
Ist Erdenschlaf;
Winters-Weihe-Nacht
Ist Erden-Tag.
Für Helene Röchling
Isis-Sophia,
Des Gottes Weisheit,
Sie hat Lucifer getötet
Und auf der Weltenkräfte Schwingen
In Raumesweiten fortgetragen.
Christus-Wollen
In Menschen wirkend,
Es wird Lucifer entreißen
Und auf des Geisteswissens Booten
In Menschenseelen auferwecken
Isis-Sophia,
Des Gottes Weisheit.
Weihnacht 1920 Rudolf Steiner
#TI
Für Marie Steiner
#TX
Sterne sprachen einst zu Menschen,
Ihr Verstummen ist Weltenschicksal;
Des Verstummens Wahrnehmung
Kann Leid sein des Erdenmenschen;
In der stummen Stille aber reift
Was Menschen sprechen zu Sternen;
Ihres Sprechens Wahrnehmung
Kann Kraft werden des Geistesmenschen.
25. Dezember 1922 Rudolf Steiner
#TI
Ur- Weihenacht
#TX
In der Zeiten Wende
Trat das Welten-Geistes-Licht
In den irdischen Wesensstrom;
Nacht-Dunkel
Hatte ausgewaltet;
Taghelles Licht
Erstrahlte in Menschenseelen;
Licht,
Das erwärmet
Die armen Hirtenherzen;
Licht,
Das erleuchtet
Die weisen Königshäupter
Göttliches Licht,
Christus-Sonne,
Erwärme
Unsere Herzen;
Erleuchte
Unsere Häupter;
Dass gut werde,
Was wir
Aus Herzen gründen,
Was wir
Aus Häuptern
Zielvoll führen wollen.
V. Dornach, 25. Dezember 1923
#Bild s.109a
Entwürfe zum Spruch S. 84
#Bild s.109b
Entwürfe zum Spruch S. 102:
<>
#Bild s.109c
#Bild s.109d
#Bild s.109e
#Bild s.109f
#Bild s.109g
RICHTSPRUCHWORTE Aus Vorträgen und Niederschriften
#G040-1998-SE111 - Wahrspruchworte
#TI
WAHRSPRUCHWORTE
RICHTSPRUCHWORTE Aus Vorträgen und Niederschriften in zeitlicher Reihenfolge
#TX
Es leuchten gleich Sternen
Am Himmel des ewigen Seins
Die gottgesandten Geister.
Gelingen mög es allen Menschenseelen
Im Reich des Erdenwerdens
Zu schauen ihrer Flammen Licht.
V. Heidelberg, 21. Januar 1909
Gottes schützender segnender Strahl
Erfülle meine wachsende Seele
Dass sie ergreifen kann
Stärkende Kräfte allüberall
Geloben will sie sich
Der Liebe Macht in sich
Lebensvoll zu erwecken
Und sehen so Gottes Kraft
Auf ihrem Lebenspfade
Und wirken in Gottes Sinn
Mit allem was sie hat.
V. Wien, 31. März 1910
Schützender, segnender Gottesstrahl
O erfülle mir die wachsende Seele,
Dass sie erleben kann
Stärkende Gotteskräfte allüberall,
Lasse sie erleben stets
Was die Liebe in ihr erwecken kann
In den Menschen und allen Wesen,
Lasse sie erkennen immer
Gotteskraft im Weltenall
Auf ihren Lebenspfaden.
ca. 1910
Es drängt sich an den Menschensinn
Aus Weltentiefen rätselvoll
Des Stoffes reiche Fülle,
Es strömt in Seelengründe
Aus Weltenhöhen inhaltvoll
Des Geistes klärend Wort.
Sie treffen sich im Menscheninnern
Zu weisheitvoller Wirklichkeit.
V. Berlin, 20. Oktober 1910
Es sprechen zu dem Menschensinn
Die Dinge in den Raumesweiten,
Sie wandeln sich im Zeitenlauf.
Erkennend lebt die Menschenseele
Durch Raumesweiten unbegrenzt
Und unversehrt durch Zeitenlauf.
Sie findet in dem Geistgebiet
Des eignen Wesens tiefsten Grund.
V. Berlin, 8. Dezember 1910
Es leuchtet dem Menschenauge
Die Sonne aus Weltenhöhen
Es glänzen dem Menschensinne
Die Wesen aus Raumesweiten
Es dürstet das Menschenherz
Zu Einen sich dem Geiste.
Entwurf, Notizbucb
Es sprechen zu den Sinnen
Die Dinge in den Raumesweiten,
Sie wandeln sich im Zeitenlaufe.
Es lebt die Menschenseele
Begrenzt durch Raumesweiten nicht
Und nicht durch Zeitenlauf
Im Reich der Ewigkeiten.
Notizblatt Winter 1910/11
Es sprechen zu den Menschensinnen
Die Dinge in den Raumesweiten.
Es kündet sich der Seelenkraft
Der Wandel in dem Zeitenlauf.
Sich selbst zum Geistessein erweckend,
Befreit des Menschen Innenwesen
Sich von des Leibes Schranken
Und schaut in Geisteswirklichkeiten
Des eignen Daseins tiefes Walten
Im Reich der Ewigkeiten.
Notizblatt Winter 1910/11
#Bild s.120
#TI
15. März 1911
für die liebe Marie von Sivers
#TX
Die Welt im Ich erbauen
Das Ich in Welten schauen
Ist Seelenatem
Erleben des All
In Selbst-Erfühlung
Ist Weisheitpuls
Und Wege des Geistes
Im eignen Ziel beschreiben
Ist Wahrheitsprache
Und Seelenatem dringe
In Weisheitpuls, erlösend
Aus Menschengründen
Die Wahrheitsprache
In Lebens-Jahres-Rhythmen.
Rudolf Steiner
Es sprechen zu dem Menschensinn
Die Dinge in den Raumesweiten,
Sie wandeln sich im Zeitenlauf.
Erkennend dringt die Menschenseele
Unbegrenzt von Raumesweiten
Und unbeirrt von Zeitensein
In das Reich des Geistes ein.
V. Berlin, 14. November 1912
Es lernet im Leben
Die Seele zu denken;
Sie denkt dann die Wesen,
Die bilden das Sinnessein.
Doch fühlet sie richtig
Sich selber erkraftet,
So lernt sie sich sicher
Nicht denkend nur kennen.
Gedacht auch weiß sie
Im Weltall sich dann
Von Göttern gedacht!
Berlin, 13. Januar 1914
#Bild s.124
Das Böse, das Übel
Sie bleiben Rätsel
So lang die Sinne nur allein
Ein Bild der Welt
Zu formen sich erfangen
Das Rätsel löset sich
Sobald der Geist
Des Bösen und der Übel Quell
In des Daseins verborgnen Tiefen sucht.
Notizbucb, Januar 1914
Der löst der Seele Rätsel nicht,
Der verweilt im bloßen Sinneslicht;
Wer das Leben will verstehen,
Muss nach Geisteshöhen streben!
V. Berlin, 15. Januar 1914
Siegen wird die Kraft,
die vom Zeit-Geschick
vorbestimmt dem Volk,
das in Geistes-Hut
zu der Menschheit Heil
in Europas Herz
Licht dem Kampf entringt.
Für Helmutb v. Moltke
27. August 1914
Abneigung gegen Verantwortung:
Was habt ihr Truggedanken, Blendgesichter
Zu tun mit Hohem, das ich s 011;
Die Geister wollens doch von mir
So schaff ich der eignen Seele Feindschaft
Mich zwingend zu kräft`gem Denken
Mir aus dem zagenden Herzen,
Das stark mir dient, will ich es nur.
Für Helmuth v. Moltke
Oktober 1914
Der deutsche Geist hat nicht vollendet,
Was er im Weltenwerden schaffen soll.
Er lebt in Zukunftsorgen hoffnungsvoll,
Er hofft auf Zukunfttaten lebensvoll;
In seines Wesens Tiefen fühlt er mächtig
Verborgnes, das noch reifend wirken muss.
Wie darf in Feindesmacht verständnislos
Der Wunsch nach seinem Ende sich beleben,
Solang das Leben sich ihm offenbart,
Das ihn in Wesenswurzeln schaffend hält?
V. Berlin, 14. Januar 1915
Im Wollen kommender Erdentage
Erstehen, stark zum schaffenden Leben,
Die Kräfte, die hingetragen
Durchs Tor des Todes und Erdenleidens
Im Geiste sicher leuchten und wärmen.
In künft`gen Erdentagen, wenn friedevoll
Des Geistes Wirken durch das Erdental
Die Offenbarung seiner Willenskraft
Durch Menschenseelen heilsam tragen wird,
Dann wird in Menschen-Herzen als Daseinskraft
Der edle Wille leben, der die Opfertat
Am Todestor in Volkestreue vollbringt.
Notizbuch, Januar 1915
Der im Schmerz sich Erhaltende
schaut die siegende Erkenntnis.
Der im Glück sich Erhaltende
schaut die untergehende
ein Fundament bildende Welt.
Wer sich im Glück verliert
und plötzlich erwachen würde, schaute
wie alle Lebenskräfte des Glückes untergehen
er kann das Untergehende dann nicht halten.
Wer im Leid erwachte, schaut das Bestehen
er kann das Untergehende halten.
Notizbuch, Januar 1915
Es sprechen zu den Menschensinnen
Die Dinge in den Raumesweiten;
Sie wandeln sich im Zeitenlauf.
Sich selbst erweckend
Erwacht die Menschenseele
Von Raumesweiten unbegrenzt
Und unbeirrt vom Zeitenlauf
Im Werdestrom
Der Ewigkeit.
V. Nürnberg, 12. März 1915
Es sprechen zu den Menschensinnen
Die Dinge in den Raumesweiten;
Sie wirken auf die Menschenseelen
Sich wandelnd in dem Zeitenlauf.
Sich selbst erlebend
Ergreift die Seele,
Von Raumesweiten unbegrenzt,
Vom Zeitenlaufe unbeschränkt,
Des Geistes Wesensreich
In seiner ewigen Eigenart.
V. Basel, 9. April 1915
Lass uns nur recht, o Weltengeist,
durchdrungen sein
von geist-ergreifender Gesinnung,
damit wir nicht verfehlen,
das, was sein kann zum Heil der Erde
und zu der Erde Fortschritt,
Luzifer und Ahriman
im rechten Sinne abzutrotzen!
V. Elberfeld, 13. Juni 1915
Wenn der Mensch, warm in Liebe,
Sich der Welt als Seele gibt,
Wenn der Mensch, licht im Sinnen,
Von der Welt den Geist erwirbt,
Wird in Geist-erhellter Seele,
Wird in Seele-getragenem Geist,
Der Geistesmensch im Leibesmenschen
Sich wahrhaft offenbaren.
V. Berlin, 10. Dezember 1915
Wenn der Mensch warm in Liebe
Sich der Welt
Als Seele gibt
Wenn der Mensch licht im Sinnen
Von der Welt
Den Geist erwirbt
Wird aus Geistdurchhellter Seele
Wird in Seel` getragnem Geiste
Der Mensch im Menschen wirklich.
Entwurf
Waltender weiser Willensgeist
Webend in Geistesweiten allüberall
Wirkend durch Geisteswesenheiten
Wirkest sicher du
In meinen Seelenwesenstiefen auch
So binde liebewirkend stark
Mein Innres an Deine lichte Kraft.
Dich findend, find ich mich.
in ein Buch
ca. 1917
Die Weltgedanken zu erfassen,
Entreißt dem Leib die Seele
Und löst in ihr den Geist.
Den Seelenwillen am Weltgedanken
Entzünden, und im Wollen
Zur Welt zurückzuwenden,
Was sie dem Denken geben mag:
Befreit in Liebesschöpferkraft
Den Menschen durch die Welten,
Die Welten durch den Menschen.
24. Dezember 1917 Dr. Rudolf Steiner
Für Helene Röchling
Suchet das wirklich praktische materielle Leben,
Aber suchet es so, dass es euch nicht betäubt
über den Geist, der in ihm wirksam ist.
Suchet den Geist,
Aber suchet ihn nicht in übersinnlicher Wollust,
aus übersinnlichem Egoismus,
Sondern suchet ihn,
Weil ihr ihn selbstlos im praktischen Leben,
in der materiellen Welt anwenden wollt.
Wendet an den alten Grundsatz:
«Geist ist niemals ohne Materie, Materie niemals
ohne Geist» in der Art, dass ihr sagt:
Wir wollen alles Materielle im Lichte des Geistes tun,
Und wir wollen das Licht des Geistes so suchen,
Daß es uns Wärme entwickele für unser praktisches Tun.
Der Geist, der von uns in die Materie geführt wird,
Die Materie, die von uns bearbeitet wird bis zu
ihrer Offenbarung,
Durch die sie den Geist aus sich selber heraustreibt;
Die Materie, die von uns den Geist offenbart erhält,
Der Geist, der von uns an die Materie
herangetrieben wird,
Die bilden dasjenige lebendige Sein,
Welches die Menschheit zum wirklichen Fortschritt
bringen kann,
Zu demjenigen Fortschritt, der von den Besten
in den tiefsten Untergründen der
Gegenwartsseelen nur ersehnt werden kann.
V. Stuttgart, 24. September 1919
In Urzeit Tagen trat
Vor den Geist des Himmels
Der Geist des Erdenseins.
Er bat:
Verleihe mir die Sprache
Durch die zu reden weiß
Das Weltenherz zum Menschenherzen.
Da schenkte der Himmelsgeist dem Erdengeist:
Die Kunst.
Entwurf
In Urzeit Tagen
Trat zum Geist des Himmels
Der Geist des Erdenseins.
Bittend sprach er:
Ich weiß zu reden
Mit dem Menschengeist;
Doch um jene Sprache auch
Flehe ich,
Durch die zu reden weiß
Das Weltenherz zum Menschenherzen.
Da schenkte der gütge Himmelsgeist
Dem bittenden Erdengeist:
Die Kunst.
Goetheanum, zum 7. Dezember 1919
Für Florizel v. Reuter
ins Stammbuch
#TI
Ecce homo
#TX
In dem Herzen
Webet Fühlen,
In dem Haupte
Leuchtet Denken,
In den Gliedern
Kraftet Wollen.
Webendes Leuchten,
Kraftendes Weben,
Leuchtendes Kraften:
Das ist der Mensch.
für die Eurythmie
Weihnachten 1919
Im Farbenschein des Äthermeeres
Gebiert des Lichtes webend Wesen
Der Menschenseele Geistgewebe;
Und geistbefruchtet reif end strebt
In Farbendunkels Raumes-Tiefe
Hinaus die Lichtes-durst`ge Seele.
Bedürftig ist Natur des Geistes,
Der aus dem Seelensein ihr kraftet;
Bedürftig auch die Menschenseele
Der Kraft des Lichts im Weltenäther.
Notizbuch, 1919
Die Welt ist ohne den Geist
Für den Menschen wie ein Buch,
Abgefasst in einer Sprache,
Die er nicht lesen kann,
Doch von dem er weiß
Dass sein Inhalt lebenbestimmend ist.
Und Geisteswissenschaft will erstreben
Die Kunst des Lesens;
Sie hält sich für notwendig,
Weil sie glauben muß,
Dass sie von dem Leben
Selbst gefordert wird,
In das die Menschheit
Durch die Entwickelungskräfte
Der Gegenwart
Eingetreten ist.
Notizblatt, ca. 1920
Eine Brücke ist der Mensch
Zwischen dem Vergangnen
Und dem Sein der Zukunft;
Gegenwart ist Augenblick;
Augenblick als Brücke.
Seele gewordner Geist
In der Stoffeshülle
Das ist aus der Vergangenheit;
Geist werdende Seele
In Keimesschalen
Das ist auf dem Zukunftwege.
Fasse Künftiges
Durch Vergangnes
Hoff` auf Werdendes
Durch Gewordenes.
So ergreif das Sein
Im Werden;
So ergreif, was wird
Im Seienden.
Weihnacht, 24. Dezember 1920
Rudolf Steiner
Es steigt hinauf zu des Lebens Höhen
Der Mensch durch Kindheit und Jugend
Er steigt hinab bis ans Erdenziel.
Ein jeglich Lebensalter kündet den Geist:
Erst schafft der Geist des Körpers Kraft
Dann wieder löst aus des Leibes Macht
Das Übersinnliche sich bereichert los
Zu einen sich mit dem, woraus es geworden.
Notizbuch, ca. 1921
Im Denken Klarheit,
Im Fühlen Innigkeit,
Im Wollen Besonnenheit:
Erstreb` ich diese,
So kann ich hoffen,
Dass ich zurecht
Mich finden werde
Auf Lebenspfaden
Vor Menschenherzen
Im Pflichtenkreise.
Denn Klarheit
Entstammt dem Seelenlichte,
Und Innigkeit
Erhält die Geisteswärme,
Besonnenheit
Verstärkt die Lebenskraft.
Und alles dies
Erstrebt in Gottvertrauen,
Lenket auf Menschenwegen
Zu guten, sicheren Lebensschritten.
in ein Buch, März 1921
Sprechend lebt der Mensch
Den Geist, der aus Seelentiefen
Sich holt die Kräfte,
Um aus Weltgedanken,
Wie aus dem Gotteslicht,
Zu bilden Menschenfarben.
Im Deklamieren lebt
Des Lichtes Weltenkraft
Im Rezitieren pulst
Der Seele Farbenmacht.
Zum 15. März 1922
für Marie Steiner Rudolf Steiner
Willst du dich selbst erkennen,
So suche in den Weltenweiten dich selbst;
Willst du die Welt erkennen,
So dringe in deine eigenen Tiefen.
Deine eigenen Tiefen werden dir
Wie in einem Weltgedächtnis
Die Geheimnisse des Kosmos erschließen.
V. Wien, 5. Juni 1922
#TI
WACHSEIN
#TX
In den Weltengeisteskreisen
Steht des Menschen Raumgestalt.
In den Weltenseelenreichen
Webt des Menschen Lebenskraft.
#TI
SCHLAFEN
#TX
In dem Seelenfreiheitkreise
Ruht des Menschen Triebgewalt.
In dem Geistes-Sonnenreiche
Schafft des Menschen Denkermacht.
Ende Dezember 1922
Notizbuch
Wenn der alte Mensch sagte:
«Erkenne dich selbst» und er
dann sich als Welt charakterisierte,
so deutete er an, dass sein
Wesen nicht auf der Erde ist
Wenn der Grieche sich als Welt
im «Erkenne dich selbst» charakterisierte,
so deutete er an, dass sein
Wesen verleugnet werde.
Aber der moderne Mensch
verleugnet sich, wenn er sich nicht
als Geist erkennt.
Für V. 2. Februar 1923
Notizbuch
In gegenwärtiger Erdenzeit
Braucht der Mensch erneut
Geistigen Inhalt für die Worte seiner Rede;
Denn von der Sprache behalten Seele und Geist
Für die Zeit des schlafenden Weilens außer dem Leibe
Das vom Wort, was auf Geistiges weist.
Denn es müssen schlafende Menschen
Bis zur Verständigung mit den Archangeloi kommen.
Die aber nehmen nur Geist-Inhalt,
Nicht Materien-Inhalt der Worte auf.
Fehlt dem Menschen diese Verständigung,
Nimmt er Schaden an seinem ganzen Wesen.
Aus einem Brief an Marie Steiner
15. März 1923
#TI
Ein Geheimnis der Natur
#TX
Schaue die Pflanze!
Sie ist der von der Erde
Gefesselte Schmetterling.
Schaue den Schmetterling!
Er ist die vom Kosmos
Befreite Pflanze.
V. Dornach, 26. Oktober 1923
#TI
Lock rufe der Tiere
der Höhe, der Mitte und der Erdentiefe
#TX
So spricht der Adler:
Lerne mein Wesen erkennen!
Ich gebe dir die Kraft,
Im eignen Haupte
Ein Weltenall zu schaffen.
Westen
So spricht der Löwe:
Lerne mein Wesen erkennen!
Ich gebe dir die Kraft,
Im Schein des Luftkreises
Das Weltenall zu verkörpern.
Mitte
So spricht die Kuh:
Lerne mein Wesen erkennen!
Ich gebe dir die Kraft,
Waage, Messlatte und Zahl
Dem Weltenall zu entreißen.
Osten
Ich muss lernen:
O Kuh, deine Kraft
aus der Sprache, die die Sterne
in mir offenbaren.
O Löwe, deine Kraft
aus der Sprache, die in Jahr und Tag
der Umkreis in mir wirket.
O Adler, deine Kraft aus
der Sprache, die das Erdentsprossene
in mir erschafft.
V. Dornach, 20. Oktober 1923
#TI
Die Elementarwesen
als Vermittler zwischen der Erde und dem Geistkosmos
Worte der Mahnung
#TX
Gnomen:
Du träumst dich selbst
Und meidest das Erwachen.
Undinen:
Du denkst die Engelwerke
Und weißt es nicht.
Sylphen:
Dir leuchtet die Schöpfermacht,
Du ahnst es nicht;
Du fühlest ihre Kraft
Und lebst sie nicht.
Feuerwesen:
Dir kraftet Götterwille
Du empfängst ihn nicht;
Du willst mit seiner Kraft
Und stoßest ihn von dir.
#TI
Charakteristik ihres eigenen Wesens
#TX
Gnomen:
Ich halte die Wurzelwesenskraft,
Sie schaffet mir den Formenleib.
Undinen:
Ich bewege die Wasserwachstumskraft,
Sie bildet mir den Lebensstoff.
Sylphen:
Ich schlürfe die luft`ge Lebekraft,
Sie füllet mich mit Seinsgewalt.
Feuerwesen:
Ich däue die Feuerstrebekraft,
Sie erlöst mich in Seelengeistigkeit.
Moralischer Eindruck der also gehörten Weltenworte
Gnomenchor: Erstrebe zu wachen!
Undinen: Denke im Geiste!
Sylphen: Lebe schaffend atmendes Dasein!
Feuerwesen: Empfange liebend Götterwillenskraft!
V. Dornach, 4. November 1923
Es gibt eine Natur, aber der
Mensch kann an diese Natur nur heran,
indem er sich von ihr vernichten lässt.
Es gibt eine Menschenseele, aber die Natur
kann an diese Menschenseele nur heran,
indem sie zum Scheingebilde wird.
V. Dornach, 19. Januar 1924
#TI
Finsternis, Licht, Liebe
#TX
Dem Stoff sich verschreiben,
Heißt Seelen zerreiben.
Im Geiste sich finden,
Heißt Menschen verbinden.
Im Menschen sich schauen,
Heißt Welten erbauen.
V. Stuttgart, 11. April 1924
#Bild s.157
#Bild s.158
#Bild s.159
Der Wolkendurchleuchter:
Er durchleuchte,
Er durchsonne,
Er durchglühe,
Er durchwärme
Auch mich.
Für die Eurythmie 1913
und Dornach, 3. Juli 1924
Strebe nach Frieden
Lebe in Frieden,
Liebe den Frieden.
Für die Eurytbmie 1914
und Dornach, 9. Juli 1924
#TI
WELT UND MENSCH
Friedenstanz
#TX
Es keimen der Seele Wünsche,
Es wachsen des Willens Taten,
Es reifen des Lebens Früchte.
Ich fühle mein Schicksal,
Mein Schicksal findet mich.
Ich fühle meinen Stern,
Mein Stern findet mich.
Ich fühle meine Ziele,
Meine Ziele finden mich.
Meine Seele und die Welt sind Eines nur.
Das Leben, es wird heller um mich,
Das Leben, es wird schwerer für mich,
Das Leben, es wird reicher in mir.
Für die Eurythmie 1914
und Dornach, 10. Juli 1924
Ich suche im Innern
Der schaffenden Kräfte Wirken,
Der schaffenden Mächte Leben.
Es sagt mir Der Erde Schweremacht
Durch meiner Füße Wort,
Es sagt mir Der Lüfte Formgewalt
Durch meiner Hände Singen,
Es sagt mir Des Himmels Lichteskraft
Durch meines Hauptes Sinnen,
Wie die Welt im Menschen
Spricht, singt, sinnt.
Für die Eurythmie
11. Juli 1924
Du Widersinnszauber des Lebens,
Du scheinest in der Nacht,
Und hehren Schicksalswebens
Gottgewollte ew`ge Macht
Durchlöchert die Gegenkraft
Dass seelenquälend sich verbreitet,
Was Dämonisch Unheil schafft
Und nach Schlangenart an mich gleitet.
Entwurf
Du Widersinnszauber des Lebens
Du scheinest in der Nacht;
Und hehren Liebe - Schicksalswebens
Weltenfeurig hohe Macht
Durchlöchert mir die Gegenkraft;
Dass seelenquälend sich verbreitet
Was Dämonisch Unheil schafft,
Und Schlangen-Geister hergeleitet.
Notizblatt
November 1924
Schau der Ruhesterne
Weltenwirkende
Ewigkeitsgewalten
Notizbuch, 1924
Ich möchte jeden Menschen
Aus des Kosmos` Geist entzünden,
Dass er Flamme werde
Und feurig seines Wesens
Wesen entfalte. Die andern, sie möchten
Aus des Kosmos´ Wasser nehmen,
Was die Flammen verlöscht
Und wäss`rig alles Wesen
Im Innern lähmt.
O Freude, wenn die Menschenfiamme
Lodert auch da, wo sie ruht!
O Bitternis, wenn das Menschending
Gebunden wird da, wo es regsam sein möchte.
Notizblatt 1925
WEISHEITEN AUS ALTEN KULTUREPOCHEN
#G040-1998-SE167 - Wahrspruchworte
#TI
WEISHEITEN AUS ALTEN KULTUREPOCHEN
Freie Gestaltungen und Übertragungen
Indischer Weisheitsspruch
#TX
Yasmâjjâtam jagat sarvam yasminneva praliyate
Yenedam dhâryate chaiva tasmai gfiñânâtmane namah.
Urselbst, von dem wir ausgegangen sind,
Urselbst, welches in allen Dingen lebt,
Zu dir, du höheres Selbst, kehren wir zurück.
V. 13. April 1906
Urselbst,
Von dem alles ausgegangen,
Urselbst,
Zu dem alles zurückkehrt,
Urselbst,
Das in mir lebt Zu dir strebe ich hin.
V. 27. Januar 1907
Von dem die ganze Welt stammt,
zu dem sie wieder zurückkehrt,
durch den sie sicher gestützt ist,
Ihm dem Selbst, welches weiss, sei
alle Ehre.
V. 30. Dezember 1923
#TI
Worte der ägyptischen Mysterien
#TX
Ich ging bis zur Grenze des Todes
Ich betrat Proserpinas Schwelle
Und nachdem ich durch alle Elemente gefahren,
Kehrte ich wiederum zurück.
Um Mitternacht sah ich die Sonne
mit hellweißem Lichte strahlen.
Vor die untern und obern Götter trat ich hin,
von Angesicht zu Angesicht, und betete
sie aus nächster Nähe an.
nach Apulejus,
für V. 22. Juni 1909
Wer beschreitet des Todes Pforte
Löst sich selbst in Elementen auf
Schaut in finstrer Mitternacht Sonnenlicht
Und steht vor den obern und untern Göttern.
nach Apulejus,
Notizblatt
#TI
Empfindung in der ägyptischen Kulturperiode
#TX
O dunkel ist der Erde Antlitz
Wenn die Sonne blendend dunkelt
Doch hell wird mir mein Tagefeld
Wenn die Seele es beleuchtet
Durch Sternenweisheit.
V. Dornach, 8. Januar 1922
#TI
Mysterienunterricht im griechischen Altertum
#TX
Pflanzengeheimnis
Ich schaue in die Blumen; ihre Verwandtschaft
mit dem Mondensein offenbaren sie; sie sind
erdbezwungen nun, denn sie sind Wassergeborene.
Metallgebeimnis
Ich denke über die Metalle; ihre Verwandtschaft
mit den Planeten offenbaren sie; sie sind
erdbezwungen, denn sie sind Luftgeborene.
Menschengeheimnis
Ich erlebe die Geheimnisse des Tierkreises in
der Mannigfaltigkeit der Menschen;
die Verwandtschaft dieser Mannigfaltigkeit
der Menschen mit den Fixsternen
steht vor meiner Seele; denn die Menschen leben
mit dieser Mannigfaltigkeit erdbezwungen,
sie sind Warmegeborene.
V. Dornach, 15. Dezember 1923
#TI
Aus den Mysterien von Ephesus
#TX
Mensch, rede, und du
offenbarest durch dich
Das Weltenwerden.
Das Weltenwerden
offenbart sich durch dich,
o Mensch, wenn du redest.
V. Dornach, 2. Dezember 1923
#Bild s.174
Zeichnung der Kabiren
Die Widmung ist auf S. 280 wiedergegeben.
#TI
Aus den Kabirenmysterien
auf Samothrake
#TX
Empfindung des Schülers an der Pforte:
Ich trete ein in dasjenige,
Was mir umschließt einen gewaltigen Geist,
Was mir umschließt die großen Götter,
Jene großen Götter, welche auf der Erde
Durch die Opferhandlungen der Menschen
Die Geheimnisse des Weltenalis enthüllen.
Innerliches Erleben des Schülers, vermittelt durch den
zelebrierenden Initiator am Opferaltar:
So wollen dich die Kabiren,
Die großen Götter:
Merkurius in den Gliedmaßen,
Sonne im Herzen,
Mars in der Sprache.
Das Geheimnis der samothrakischen Welt,
dem Schüler das Bewusstsein zu vermitteln:
Natur ist Geist,
Geist ist Natur.
V. Dornach, 21. Dezember 1923
#TI
Für das «Heilige Drama von Eleusis»
von Edouard Schuré
#TX
Prolog, Hermes an die Zuschauer:
Erahnend Gottes Werdekraft in seiner Seele,
Erhebe denkend seinen Sinn der Mensch
Zu Demeter, der großen Erdenmutter.
Sie hat durch zwei der Göttergaben
Sein Wesen wohl gestellt ins Weltenall:
Sie läßt der Erde Früchte ihn gewinnen,
Daß er des Tierreichs Überwinder werde,
Sie strahlt Erkenntnis-Weihemacht
In seiner Seele tiefste Schachten,
Daß er der Ewigkeiten Gotteskeime
In seiner Seele Kräften fühlt.
Wie ihrer Gaben Früchte reifen,
Des achtet in den Worten, in den Dingen
Die Ihr noch hören und schauen sollt.
#TI
Epilog, Hermes an die Zuschauer:
#TX
Ihr Sucher nach des Lebens Heimlichkeiten,
An Euch ist nun, Bewußtsein zu erringen,
Wie Ihr den Finsternissen Euch entreißt.
Erkennt des Daseins Wirkensmächte,
Des Herzens und Geistes Wunderkräfte
Im Lebensspiegel, der vor Euren Augen stand.
Gedenkt des Seherwortes alter Zeit:
Entstehung in dem Zeitenlauf
Ist Sterben für die Ewigkeiten.
Aus Götterhöhen fiel der Mensch
In Erdenirrtum und Erdenwahn,
Doch kann Erinnerung des Ursprungs
Ihm schenken aller Wahrheit Wesen,
Zum Gottessohn ihn formen
Im Erdenleib, im Zeitensein.
Pfingsten 1907
#TI
Aus den Mysterien von Hybernia
#TX
Worte der beiden Bildsäulen
Ich bin das Bild der Welt.
Sieh, wie das Sein mir fehlt.
Ich lebe in deiner Erkenntnis,
Ich werde in dir nun Bekenntnis.
Ich bin die Erkenntnis
Aber was ich bin, ist kein Sein.
Ich bin das Bild der Welt.
Sieh, wie Wahrheit mir fehlt.
Willst du mit mir zu leben wagen,
So werd ich dir zum Behagen.
Ich bin die Phantasie
Aber was ich bin, hat keine Wahrheit.
Worte der Mahnung des Initiators,
weisend auf das Christusbild:
Nimm das Wort und die Kraft dieses Wesens
In dein Herz auf.
Und von ihm empfange,
Was dir die beiden Gestalten geben wollten:
Wissenschaft und Kunst.
V. Dornach, 7. Dezember 1923
#TI
Aus den Mysterien von Hybernia
Wandlungen des Bewusstseins
#TX
Zustand der Seelen-Erstarrung, in der
der Schüler sich vom Weltenall aufgesogen fühlt:
In den Weiten sollst du lernen
Wie im Blau der Ätherfernen
Erst das Weltensein entschwindet
Und in dir sich wiederfindet.
Zustand, wo er sich vom Weltenall
aufgenommen fühlt..
In den Tiefen sollst du lösen
Aus dem heiß-erfiebernden Bösen,
Wie die Wahrheit sich entzündet
Und durch dich im Sein sich ergründet.
Die Vorstellung des Vorirdischen und das Erleben
des Nach irdischen:
Lerne geistig Wintersein schauen
Und dir wird der Anblick des Vorirdischen.
Lerne geistig Sommersein träumen
Und dir wird das Erleben des Nachirdischen.
V. Dornach, 8. Dezember 1923
#Bild s.180
#TI
VOR DEM MYSTERIUM VON GOLGATHA
#TX
Der Vater schickt dich auf die Erde;
er gibt dir die Kraft
seines Sonnensohnes (Chr.)
und dadurch waltet in dir der Geist,
der dir das Licht der Welt offenbart.
#TI
NACH DEM MYSTERIUM VON GOLGATHA
#TX
Der Vater schickt dich auf die Erde;
er hat seinen S o n n e n s o h n
auf die Erde gesandt
Bekenne dich zu ihm: in dir
wird dadurch die «Heilung» durch
den Geist vollzogen.
Notizbuch, Mai 1923
#TI
NASEENER-HYMNUS
#TX
Darum schicke mich aus, mein Vater
Ich will hinabsteigen mit den Siegeln
Ich will durch alle Weltenzeitlagen (Äonen) dringen
Ich will alle Geheimnisse enthüllen
Ich will die Formen der Gottheiten enthüllen
Und die Mysterien des heiligen Weges
Gnosis genannt, will ich übergeben.
Entwurf
#TI
Spruch der Gnostiker
#TX
Jesus spracb:
Sieh hin, o Vater,
Wie dies Wesen auf der Erde,
Aller Übel Ziel und Opfer,
Fern von deinem Hauche irrt.
Sieh, das bittre Chaos flieht es,
Ratlos, wies hindurch soll finden.
Darum sende mich, o Vater!
Siegeltragend steig ich abwärts,
Der Aonen Zahl durchschreit ich,
Jede heilge Kunde deut ich,
Zeige dann der Götter Bildnis.
Und so schenk ich euch
Des heiligen Weges
Tief verborgne Kunde:
«Gnosis» heißt sie nun für euch.
V. Dornach, 26. Dezember 1914
#TI
Der Sonnengesang des Franz von Assisi
13. Jahrhundert
#TX
Höchster, allmächtiger und gütiger Herr!
Dein sei Preis, Herrlichkeit, Ehre und jeglicher Segen.
Dir allein gebühren sie;
Kein Mensch ist wert, dich zu nennen.
Gepriesen sei Gott, der Herr, und alle Geschöpfe,
Vor allem unser edler Bruder, die Sonne,
Die den Tag bewirkt und uns leuchtet mit ihrem Lichte.
Sie ist schön und strahlend in ihrem großen Glanze;
Von Dir, o Herr, ist sie das Sinnbild.
Gepriesen sei Gott, der Herr,
Um unserer Schwester willen, des Mondes,
Und auch um aller Sterne willen;
Die er am Himmel gestaltet hat
Und erscheinen lässt in Schönheit und Helle.
Gepriesen sei Gott, der Herr,
Um unsrer Brüder willen,
Um des Windes, der Luft und der Wolken willen,
Um der heitern und aller Zeiten willen,
Durch die er alle Geschöpfe erhalten will.
Gepriesen sei Gott, der Herr,
Um unsrer Schwester willen, des Wassers,
Das so nützlich ist und demütig
Und auch köstlich und keusch.
Gepriesen sei Gott, der Herr,
Um unsres Bruders willen, des Feuers,
Durch das er uns die Nacht erhellt,
Und das so schön und fröhlich
Und so stark und mächtig ist.
Gepriesen sei Gott, der Herr,
Um unsrer Mutter willen, der Erde;
Durch die wir Nahrung und Kraft erhalten
Und vielerlei Frucht auch
Und aller Blumen und Kräuter Farbenfülle.
V. Kristiania (Oslo), 6: Juni 1912
#TI
Mysterienlehren der mittelalterlichen Rosenkreuzer
#TX
Tragische Grundstimmung der rosenkreuzerischen
Naturforscher:
Wille, Wille ist in mir
Wie leite ich ihn hinaus zu den Bahnen,
Die zu den kosmischen Intelligenzen führen?
Was in der Rosenkreuzerzeit dem Schüler immer wieder
ein geschärft wurde:
O Mensch, du bist ja nicht das, was du bist.
Der Christus musste kommen,
Um dir deine Aufgabe abzunehmen,
Um für dich deine Aufgabe zu verrichten.
Licht strömt aufwärts
Schwere lastet abwärts.
Schau den Knochenmann
Und du schaust den Tod.
Schau ins Innere der Knochen
Und du schaust den Erwecker.
den Erwecker des Menschen im Geiste, das Wesen, das den
Menschen in Zusammenhang bringt mit der Götterwelt.
V. Dezember/Januar 1923/24
#TI
Umdichtungen eines spätmittelalterlichen Spruches
#TX
O Sonn ein König der Lebenswelt Lebenszentrum
Luna dein Gebiet bestellt Lebensperiphenie
Venus Kraft dich frisch erhält Lebensinhalt
Die Martem sich als Mann erwählt Lebenskraft
Merkur kopuliert euch fix Lebensträger
Ohne Jovis Macht ist alles nichts Lebensanneger
Doch Saturn als alter Geist
Durch viele Farben sich erweist. Lebensenheller
Notizbuch, ca. 1921
O Sonne, du gibst Kraft der Pflanze
O Planeten, ihr gebet Gestalt der Pflanze
Merkur verbindet Kraft und Gestalt
Venus gibt die Samenkraft
Mars gibt das Leben der Samenkraft
J u p i t er leiht dazu die Weisheit
Und Saturn gibt durch die Metalle
Die Farben, die nach Jahresfrist reifen.
undatierbar
Ich halte die Sonne in mir
Er führet als König mich in die Welt
Ich halte den Mond in mir
Sie meine Gestalt erhält
Ich halte Merkur in mir
Er Sonne und Mond zusammenhält
Ich halte Venus in mir
Ohne ihre Liebe ist alles nichts
Sie mit Mars sich vereinet
Der mein Wesen im Worte spricht
Dass Jupiter alles erleuchte
Mit weisem Licht
Und Saturn der reife
In mir erstrahlet meines Wesens Farben
*Sonne männlich, Mond weiblich
Das sind die Sieben der Welt #
Ich bin die Sieben #
Ich bin die Welt, # der Erde weit
Ich bin die Sonne
#Bild s.189
Notizblatt, ca. 1923/24
Und Chr. mit Kreuz und Rosen steht neben dir als Geist
Ich empfange / Die Welt / In den Sieben.
Das Ich ist Mittelpunkt alles Seins
Im Ich treffen sich aller Wesen Wirkungen
Es bewegt im Ich sich aller Vorzeiten Sein
Es ruhet aller Zukunft Werden im Ich
Saturnus Wille festet des Iches Innenheit
Sonnenleben bewegt des Innern Wandelbild
Mondenseele gestaltet des Lebens Wogen
Mars härtet des Willens Macht
Merkur taucht ins Meer des Seins
Jupiter bringt Zahl, Maß, Gewicht
Dann mag Venus die Liebe verleihn.
Notizblatt, undatierbar
#TI
DAS TRAUMLIED VOM OLAF ASTESON
Altnorscegische Dichtung
Einweihungserlehnisse des Olaf Ästeson
in den 13 heiligen Nächten
#TX
I.
So höre meinen Sang!
Ich will dir singen
Von einem flinken Jüngling:
Es was das Olaf Ästeson,
Der einst so lange schlief.
Von ihm will ich dir singen.
II.
Er ging zur Ruh am Weihnachtsabend.
Ein starker Schlaf umfing ihn bald,
Und nicht konnt er erwachen,
Bevor am dreizehnten Tag
Das Volk zur Kirche ging.
Es war das Olaf Ästeson,
Der einst so lange schlief.
Von ihm will ich dir singen.
Er ging zur Ruh am Weihnachtsabend,
Er hat geschlafen gar lange!
Erwachen konnt er nicht,
Bevor am dreizehnten Tag
Der Vogel spreitet die Flügel!
Es war das Olaf Asteson,
Der einst so lange schlief.
Von ihm will ich dir singen.
Nicht konnte erwachen Olaf,
Bevor am dreizehnten Tag
Die Sonne über den Bergen glänzte.
Dann sattelt er sein flinkes Pferd,
Und eilig ritt er zu der Kirche.
Es war das Olaf Ästeson,
Der einst so lange schlief.
Von ihm will ich dir singen.
Schon stand der Priester
Am Altar lesend die Messe,
Als an dem Kirchentore
Sich Olaf setzte, zu künden
Von vieler Träume Inhalt,
Die in dem langen Schlafe
Die Seele ihm erfüllten.
Es war das Olaf Ästeson,
Der einst so lange schlief.
Von ihm will ich dir singen.
Und junge und auch alte Leute,
Sie lauschten achtsam der Worte,
Die Olaf sprach von seinen Träumen.
Es war das Olaf Ästeson,
Der einst so lange schlief.
Von ihm will ich dir singen.
III.
«Ich ging zur Ruh am Weihnachtsabend.
Ein starker Schlaf umfing mich bald;
Und nicht konnt ich erwachen,
Bevor am dreizehnten Tag
Das Volk zur Kirche ging.
Der Mond schien hell
Und weithin dehnten sich die Wege.
Erhoben ward ich in Wolkenhöhe
Und in den Meeresgrund geworfen,
Und wer mir folgen will,
Ihn kann nicht Heiterkeit befallen.
Der Mond schien hell
Und weithin dehnten sich die Wege.
Erhoben ward ich in Wolkenhöhe
Gestoßen dann in trübe Sümpfe,
Erschauend der Hölle Schrecken
Und auch des Himmels Licht.
Der Mond schien hell
Und weithin dehnten sich die Wege.
Und fahren musst ich in Erdentiefen,
Wo furchtbar rauschen Götterströme.
Zu schauen nicht vermocht ich sie,
Doch hören konnte ich das Rauschen.
Der Mond schien hell
Und weithin dehnten sich die Wege.
Es wiehert nicht mein schwarzes Pferd,
Und meine Hunde bellten nicht,
Es sang auch nicht der Morgenvogel,
Es war ein einzig Wunder überall.
Der Mond schien hell
Und weithin dehnten sich die Wege.
Befahren musst ich im Geisterland
Der Dornenheide weites Feld,
Zerrissen ward mir mein Scharlachmantel
Und auch die Nägel meiner Füße.
Der Mond schien hell
Und weithin dehnten sich die Wege.
Ich kam an die Gjallarbrücke.
In höchsten Windeshöhen hänget diese,
Mit rotem Gold ist sie beschlagen
Und Nägel mit scharfen Spitzen hat sie.
Der Mond schien hell
Und weithin dehnten sich die Wege.
Es schlug mich die Geisterschlange,
Es biss mich der Geisterhund,
Der Stier, er stand in Weges Mitte.
Das sind der Brücke drei Geschöpfe.
Sie sind von furchtbar böser Art.
Der Mond schien hell
Und weithin dehnten sich die Wege.
Gar bissig ist der Hund,
Und stechen will die Schlange,
Der Stier, er dräut gewaltig!
Sie lassen keinen über die Brücke,
Der Wahrheit nicht will ehren!
Der Mond schien hell
Und weithin dehnten sich die Wege.
Ich bin gewandelt über die Brücke,
Die schmal ist und schwindelerregend.
In Sümpfe musst ich waten ...
Sie liegen nun hinter mir!
Der Mond schien hell
Und weithin dehnten sich die Wege.
In Sümpfen musst ich waten,
Sie schienen bodenlos dem Fuß.
Als ich die Brücke überschritt,
Da fühlt ich im Munde Erde
Wie Tote, die in Gräbern liegen.
Der Mond schien hell
Und weithin dehnten sich die Wege.
An Wasser kam ich dann,
In welchen, wie blaue Flammen,
Die Eismassen hell erglänzten ...
Und Gott, er lenkte meinen Sinn,
Dass ich die Gegend mied.
Der Mond schien hell
Und weithin dehnten sich die Wege.
Zum Winterpfad lenkt ich die Schritte.
Zur Rechten konnt ich ihn sehn:
Ich schaute wie in das Paradies,
Das weithin leuchtend strahlte.
Der Mond schien hell
Und weithin dehnten sich die Wege.
Und Gottes hohe Mutter,
Ich sah sie dort im Glanze!
Nach Brooksvalin zu fahren,
So hieß sie mich, kündend,
Dass Seelen dort gerichtet werden!
Der Mond schien hell
Und weithin dehnten sich die Wege.»
IV.
«In andern Welten weilte ich
Durch vieler Nächte Längen;
Und Gott nur kann es wissen,
Wieviel der Seelennot ich sah
In Brooksvalin, wo Seelen
Dem Weltgerichte unterstehn.
Ich konnte schauen einen jungen Mann,
Er hatte einen Knaben hingemordet:
Nun musste er ihn ewig tragen
Auf seinen eignen Armen!
Er stand im Schlamme so tief
In Brooksvalin, wo Seelen
Dem Weltgerichte unterstehn.
Einen alten Mann auch sah ich,
Er trug einen Mantel wie von Blei;
So ward gestraft er, dass er
Im Geize auf der Erde lebte,
In Brooksvalin, wo Seelen
Dem Weltgerichte unterstehn.
Und Männer tauchten auf,
Die feurige Stoffe trugen;
Unredlichkeit lastet
Auf ihren armen Seelen
In Brooksvalin, wo Seelen
Dem Weltgerichte unterstehn.
Auch Kinder konnt ich schauen,
Die Kohlengluten unter ihren Füßen hatten;
Den Eltern taten sie im Leben Böses,
Das traf gar schwer ihre Geister
In Brooksvalin, wo Seelen
Dem Weltgerichte unterstehn.
Und jenem Hause zu nahen,
Es ward mir auferlegt,
Wo Hexen Arbeit leisten sollten
Im Blute, das sie im Leben erzürnt,
In Brooksvalin, wo Seelen
Dem Weltgerichte unterstehn.
Von Norden her, in wilden Scharen,
Da kamen geritten böse Geister,
Vom Höllenfürsten geleitet,
In Brooksvalin, wo Seelen
Dem Weltgerichte unterstehn.
Was aus dem Norden kam,
Das schien vor allem böse:
Voran ritt er, der Höllenfürst,
Auf seinem schwarzen Rosse
In Brooksvalin, wo Seelen
Dem Weltgerichte unterstehn.
Doch aus dem Süden kamen
In hehrer Ruhe andre Scharen.
Es ritt voran Sankt Michael
An Jesu Christi Seite
In Brooksvalin, wo Seelen
Dem Weltgerichte unterstehn.
Die Seelen, die sündenbeladen,
Sie mussten angstvoll zittern!
Die Tränen rannen in Strömen
Als böser Taten Folgen
In Brooksvalin, wo Seelen
Dem Weltgerichte unterstehn.
In Hoheit stand da Michael
Und wog die Menschenseelen
Auf seiner Sündenwaage,
Und richtend stand dabei
Der Weltenrichter Jesus Christ
In Brooksvalin, wo Seelen Dem Weltgerichte unterstehn.»
V.
«Wie selig ist, wer im Erdenleben
Den Armen Schuhe gibt;
Er braucht nicht mit bloßen Füßen
Zu wandeln im Dornenfeld.
Da spricht der Waage Zunge,
Und Weltenwahrheit
Ertönt im Geistesstand.
Wie selig ist, wer im Erdenleben
Den Armen Brot gereicht!
Ihn können nicht verletzen
Die Hunde in jener Welt.
Da spricht der Waage Zunge,
Und Weltenwahrheit
Ertönt im Geistesstand.
Wie selig ist, wer im Erdenleben
Den Armen Korn gereicht!
Ihm kann nicht drohen
Das scharfe Horn des Stieres,
Wenn er die Gjallarbrücke überschreiten muss.
Da spricht der Waage Zunge,
Und Weltenwahrheit
Ertönt im Geistesstand.
Wie selig ist, wer im Erdenleben
Den Armen Kleider reicht!
Ihn können nicht erfrieren
Die Eisesmassen in Brooksvalin.
Da spricht der Waage Zunge,
Und Weltenwahrheit
Ertönt im Geistesstand.»
VI.
Und junge und auch alte Leute,
Sie lauschten achtsam der Worte,
Die Olaf sprach von seinen Träumen.
Du schliefest ja gar lange ...
Erwache nun, o Olaf Ästeson!
übertragen 1911
SINNSPRÜCHE Aus Vorträgen und Niederschriften
#G040-1998-SE207 - Wahrspruchworte
#TI
SINNSPRÜCHE Aus Vorträgen und Niederschriften in zeitlicher Reihenfolge
#Bild s.209
Notizblatt
Sprich nie von Grenzen der menschlichen Erkenntnis,
Sondern nur von den Grenzen der Deinen.
in ein Buch, ca. 1906
Im Ewigen lernt leben,
Wer sein Verhältnis zur Zeit
Zu lösen versteht.
Notizbuch, Winter 1907
Hülle nur und Kleid
Schau in Mann und Weib
Eines höhern Wesenhaften.
Trugvoll sind die Eigenschaften
In des Stoffes Scheingebilden
Wahr allein in geistigen Gefilden.
Notizbuch, Frühjahr 1908
Was hinter dir die Zeit bedeckt,
Betracht es starkgemut
Was vor dir in Zukunft liegt,
Erwart es gleichmutvoll.
Notizbuch, 1910
Rätsel an Rätsel stellt sich im Raum,
Rätsel an Rätsel läuft in der Zeit;
Lösung bringt der Geist nur,
Der sich ergreift
Jenseits von Raumesgrenzen und
Jenseits vom Zeitenlauf.
V. Wien, 19. März 1910
Der kleinste Erdenmensch,
Ein Sohn der Ewigkeit
Er wird in Zukunft stets
Sich blühend finden
Als Zeuge der Vergangenheit.
Notizbuch, 1910
Der kleinste Erdenmensch,
Ein Sohn der Ewigkeit,
Besiegt in immer neuem Leben
Den alten Tod!
V. Berlin, 27. Oktober 1910
Es gibt sich selbst zurück
Die Seele, die schlafumfangen
In Geistesweiten flieht,
Wenn Sinnesenge sie erdrückt.
V. 24. November 1910
Erkenne dich selbst.
Erkenne die Welt an deinem Innern.
Erkenne dich im Strome der Welt.
1909/10
Willst du in das weite Meer
Der Weltenrätsel dich wagen
Der Kahn der dich führt
Die eigne Seele nur kann es sein.
Notizbuch, 1911
In weiten Weltenfernen
Erkennend Menschenwesen,
In Seelentiefen
Erlebend Weltenkräfte,
So erlangt der Mensch
Rechtes Weltenwissen
Durch wahre Selbsterkenntnis.
V. Berlin, 19. Oktober 1911
Lebend offenbart der Geist
Stets nur seine Kraft,
Sterbend aber zeigt der Geist,
Wie er durch allen Tod hindurch
Sich stets zu höherem Leben nur bewahrt.
V. Berlin, 26. Oktober 1911
Lebend offenbart sich des Geistes Kraft
Sterbend doch bewahrt sich des Geistes Wesen.
Entwurf
Im grenzenlosen Außen
Finde dich als Menschenwesen,
Im engsten Innenleben
Fühle Welten unbegrenzt,
So wird es sich enthüllen,
Dass der Weltenrätsel Lösung
Der Mensch nur selber ist.
Notizbuch, 1911
Es lassen die Elemente
Gestaltend sich vom Geist durchdringen.
Empfangen mussten sie
Des Geistes letzten Kräftetrieb,
Das Menschenwesen einzukleiden
In Geistgestalt und Seelenleben.
V. Berlin, 18. Januar 1912
Alles was da lebt im Weltenall
Es lebt nur, indem es zu neuem Leben
Den Keim in sich erschafft.
Und die Seele, sie ergibt
dem Altern sich nur und dem Tode,
Um unsterblich zu stets neuem Leben
heranzureifen.
V. Berlin, 5. Dezember 1912
Es liegt in jeglichem Leben
Des Lebens neuer Keim
Und die Seele stirbt dem alten ab
Um unsterblich dem neuen zuzureifen
Entwurf
..., daß diese Ergebnisse der Geistesforschung dringen
durch schwere Seelenhindernisse
durch wirre Geistesfinsternisse
zur ernsten Klarheit
zur lichten Wahrheit.
V. Berlin, 16. März 1913
Gf. strebt durch
durch manches Seelen-Hindernis
durch bange Geistesfinsternis
zur ernsten Klarheit
zur lichten Wahrheit.
Entwurf
Er fand der eignen Wissensschmerzen
Erhebende Heilung,
Indem er eigne Kraft vereinte
Der ganzen Menschheit Wesen.
Dornach, 15. August 1915
Motto auf ein von Hilde Pollak
gemaltes Programm zur Aufführung
der Himmelfahrt-Szene aus Faust II
Es reißt der Zusammenhang mit dem Geiste,
Wenn er nicht durch die Schönheit erhalten wird.
Die Schönheit verbindet das «Ich» mit dem Leibe.
1918
Im freien geisterfassenden Denken
Den Willen finden, und in dem Wollen
Des Menschen wahres Wesen, das kräftig
Vom Weltensein geschenkte Eigenheit
Verwirklicht, das löst die Freiheit
Im Leben des echten Seelenseins.
Notizblatt, ca. 1918
Die Welt ist voller Rätsel
Es löset diese Rätsel
Allein der Mensch in seinem ganzen Leben
Drum schaue des Menschen Wesen
Du blickst in die Antwort der Welt.
Notizbuch, 1918
Der Menschenseele Rätsel
Enthüllt dem Geistes-Auge
Der Blick ins Welten-All;
Des Welten-Alls Geheimnisse,
Sie löst der Seelenblick
Ins Menschen-Innre auf.
März 1918
Es suche der Mensch den Geist,
der sich im Worte offenbart,
Denn der Geist ist bei Gott.
Und der Geist ist ein Gott.
V. Dornach, 2. November 1919
Der Geist erstirbt im Wissen
Im Schauen wird er neu belebt
Im Schauen ersteht die Liebe.
Notizbuch, 1921
Mensch, du bist das zusammengezogene
Bild der Welt.
Welt, du bist das in Weiten ergossene
Wesen des Menschen.
V. Dornach, 8. Oktober 1921
Anthroposophie möchte gegenüber der
Seelenwissenschaft ohne Seele dem Menschen die
«Menschenwissenschaft mit Seele» geben, in der aus
wahrer Erkenntnis das Sternenziel vor dem innern
Auge leuchtet, ohne dessen Licht alles Wissen doch
nur ein Träumen von der Seele bleibt.
Notizbuch, April 1923
Erkennen ist im Geiste erwachen
Solches Erkennen ist im Geiste leben.
Solches Erkennen rechtfertigt das
ursprünglichste Gefühl der
menschlichen Seele die Freiheit.
Solches Erkennen ist eine Leuchte,
die zurückführt zur
Naivität der Frömmigkeit;
der Gottinnigkeit.
Für V. 29. September 1923
Notizbuch
Willst du dich selber erkennen
Blicke in der Welt nach allen Seiten
Willst du die Welt erkennen
Schau in alle deine eigenen Tiefen.
V. Dornach, 9. November 1923
Wenn in sich selbst die Seele
Im Geist sich wiederfindet
Vollzieht sie jenes Wunder
Das so wahr des Weltenwunders Kind
Wie der Mensch selbst des Menschen Sohn ist.
Notizblatt, undatierbar
Im Suchen erkenne dich
Und wesend wirst du dir
Entzieht das Suchen sich dir
Du hast dich zwar im Sein
Doch Sein entreißet dir
Des eignen Wesens Wahrheit.
Notizbuch, 1924
Willst du das eigne Wesen erkennen,
Sieh dich in der Welt nach allen Seiten um.
Willst du die Welt wahrhaft durchschauen,
Blick in die Tiefen der eignen Seele.
30. März 1924
Willst Du Dein Selbst erkennen,
Schaue hinaus in die Weltenweiten.
Willst Du die Weltenweiten durchschauen,
Blicke hinein in das eigene Selbst.
V. Breslau, 8. Juni 1924
Man soll nicht auf das Erkenntnisdrama zugunsten
einer Erkenntnisgrammatik verzichten wollen; auch
die Furcht darf davon nicht abhalten, dass man in
den Abgrund des Individuellen fällt, denn man steigt
aus diesem Abgrund im Verein mit vielen Geistern
auf und erlebt sich mit ihnen in Verwandtschaft;
dadurch wird man aus der geistigen Welt geboren:
aber man hat den Tod aufgenommen, wird selbst
Vernichter des Gewordenen, lebt dieses spiritualisiert
dar und ist anwesend in seiner Vernichtung.
Notizblatt, undatierbar
ABWANDLUNGEN VON GOETHE-WORTEN
#G040-1998-SE225 - Wahrspruchworte
#TI
ABWANDLUNGEN VON GOETHE-WORTEN
Keine Macht und keine Zeit lässt untergehen,
was in der Zeit errungen wird
und reif wird als Früchte für die Ewigkeit.
V. Berlin, 2. Dezember 1909
Die Geisterwelt bleibt dir nur verschlossen,
Erkennst du in dir selber nicht
Den Geist, der in der Seele leuchtet
Und tragend Licht dir werden soll
In Weltentiefen, auf Weltenhöhen!
Für V. Berlin, 15. Dezember 1910
Notizblatt
Wer will was Lebendiges erkennen und begreifen,
Suche in Wesensgründen das Geisteslicht zu finden;
Da hat er die Teile in seiner Hand,
Und nimmer wird er dann verkennen
Der Dinge Wahrheit im geistigen Band.
V. Berlin, 16 November 1911
Geheimnisvoll am lichten Tag der Gegenwart,
Lässt Geschichte sich des Schleiers nicht berauben.
Und was sie deinem Geist nicht offenbaren mag,
Das zwingst du ihr nicht ab, nicht aus Pergamenten
Und nicht aus den Zeichen, die da eingeschrieben sind
In Erz, in Ton und in Stein.
V. Berlin, 14. Dezember 1911
Von der Gewalt, die alle Wesen bindet,
Befreit der Mensch sich, der sich überwindet,
Und der in dieser Überwindung
Sich selber erst in Wahrheit findet,
So wie die ganze Menschheit sich in Christus
In Wahrheit selber finden kann.
V. Berlin, 25. Januar 1912
Wär nicht das Dasein sonneerfüllt
Wie könnten Augen den Wesen erblühn
Läg nicht im All des Geistes Wesen verhüllt
Was hätte Menschen geistig Leben verliehn.
Notizblatt, November 1912
Wäre die Welt nicht sonnebegabt,
Wie könnten Augen den Wesen erblühn?
Wäre das Dasein nicht Gott-Enthüllung,
Wie kämen Menschen zur Gotterfüllung?
Für V. Berlin, 21. November 1912
Notizblatt
Wäre die Welt nicht sonnebegabt
Wie könnten Augen den Wesen erblühn
Wäre das Dasein nicht Geistes-Enthüllung
Wie kamen Menschen zur Geistes-Erfüllung.
Für V. Wien, 20. Januar 1913
Notizbuch
Es mag sich Feindliches ereignen
Du aber bleibe ruhig, bleibe heiter
Und wenn sie auch den Geist verleugnen
So grüble du nicht weiter
Und gib ihnen darin doch nur recht
Es steht mit ihrem Geiste eben schlecht.
Für V. Berlin, 12. Dezember 1912
Notizbuch
#TI
Wahrheits- WeisheitsSphäre
#TX
Die ihr im Haupt erstrahlt aus lichtem Kreise
Erfasst es jetzt nach reiner Geister Weise
Erdämpfet seines Hirnes wirren Wahn
Entwirrt den Zweifel brennend bangen Strebens
Sein Innres lenket von verkehrter Bahn.
Vier sind der Ziele täglichen Erlebens
Nun ohne Kleinmut führet ihn heran.
Erst strebt zum Antlitz lichterfüllet hin,
Dann haltet fest des Geistes Kräfteringen
Erstarkt ist bald der flügellahme Sinn,
Kann er befreit den Tag vollbringen.
Erfüllt der Geister wahrste Pflicht
Tragt ihn hin durchs heil´ge Licht.
#TI
Moral-Sphäre
#TX
Die ihr dies Haupt durchstrahlt mit Tatenstärke
Erweist euch bald in rechtem Weltenwerke
Ertötet kühn des Widersinns Bedrängnis
Veredelt der Begierdegluten finstre Wucht
Entführt sein Wesen geist´gem Verhängnis.
Vier sind die Wege menschlicher Sucht
Entreisset die der kränklichen Umfängnis
Besiegt des Sinnenfeuers Stöhnen
Erleuchtet, was in Lust erstirbt
Beseelt wird euch entgegentönen
Was Kraft für Ewigkeiten wirbt.
Versucht des Weltenwirkens Streben
Erwecket ihn zu gnadevollem Leben.
V. Dornach, 6. August 1916
Es ist ein groß Erleben
Sich zu dem Geist der Zeiten zu erheben
Zu hören was der wahre Weise spricht
Nur immer strebend dringen wir zum Licht.
Zum 28. August 1916
Auf eine farbige Skizze
von Hilde Pollak
Es ist ein groß Erleben
Sich zu dem Geist der Zeiten zu erheben
Zu hören wie so mancher echte Weise spricht:
Nur immer strebend dringen wir zum Licht.
26. Oktober 1916 Dr. Rudolf Steiner
In das Gästcbuch der Familie Rietmann
Was kann der Mensch im Leben mehr gewinnen,
Als dass sich Gott-Natur ihm offenbare,
Wie sie im Geiste lässt den Stoff zerrinnen,
Und wie im Stoff der Geist sich selbst erfahre.
V. Berlin, 15. März 1917
Es ist ein groß Entsetzen
Sich in dergleichen Seelen zu versetzen.
Wie gierig sie den Stoff betasten
Und an dem Geist vorüberhasten.
V. Berlin, 17. März 1917
Es ist ein groß Entsetzen
Sich in solche Seelen zu versetzen
Zu sehen wie ängstlich sie im Stoffe bleiben
Und sorglich allen Geist vermeiden.
Entwurf
WIDMUNGSSPRÜCHE
#G040-1998-SE237 - Wahrspruchworte
#TI
WIDMUNGSSPRÜCHE
#Bild s.238
Der Masse, der starren, toten, Leben und
Geist einzubilden, ist des Künstlers Ziel;
dem Geist, dem flüchtigen, beweglichen,
Gestalt und Festigkeit zu geben des Forschers
Und wenn der Arbeit Gipfel sie erreichen, [Streben.
dann müssen im E in e n sie beide sich begegnen.
28. Juli 1888 Rudolf Steiner
Dem Bildhauer Hans Brandstetter
ins Stammbuch
An Frau Ilma Wilborn-Seiler!
Was in diesem Büchlein steht: ich habe es nicht nur
geschrieben, ich habe es gelebt, wenn meines
Innern Mächte im verzehrenden Kampfe einander
begegneten; mit Worten sucht ich des ringenden
Geistes Bahnen nachzuzeichnen; so nehme Die es
freundlich hin, in deren Rede Zauber sich so herrlich
des Geistes Schöne enthüllt, und der es in
tiefinnigster Verehrung überreicht
Wien, 9. April 1889 Rudolf Steiner
Widmung in
«Grundlinien einer Erkenntnistheorie ... »
Der Mensch sieht nur das klar in der Außenwelt,
was er mit dem Lichte seines Inneren bestrahlen kann.
Dem Maler Curt Liebich zur freundlichen Erinnerung!
Weimar, 13. Juni 1891 R. Steiner
Auf eine Photographie
Die Geschichte ist in Wahrheit die Entwicklung
des Menschengeschlechtes zur Freiheit. Erst fühlt
sich der Geist abhängig von Gott, arbeitet sich zur
Freiheit heraus und erkennt sich selbst.
An Gottesglauben Stelle
Glaub ich an den freien Menschen.
Dr. Rudolf Steiner
Notizbuch, 1892
Ein guter Mensch tut, was er soll
Ein freier soll, was er will.
18. Februar 1894 Rudolf Steiner
Für Prof Leitzmann, Jena
Eintragung ins Gastebuch
Ewiges Werden im Denken
Jeder Schritt zugleich Vertiefung
Überwindung der Oberfläche
Eindringen in die Tiefe.
In «Die Philosophie der Freiheit«
1894
Blind sind für des Weibes Schwächen
eines Liebenden Augen.
So der Spruch! Mir wollt er nie recht taugen;
Sehend scheint mir nur ein liebend Organ,
Weil nur dies des Weibes Tugend erkennen kann.
Weimar, den 15. Juli 1895 Dr. Rudolf Steiner
Für Emmy Eunike
ins Stammbuch
Die Seele des Menschen ist eine Blüte der Welt,
bestimmt, in sich den göttlichen Geist zu reifen.
Dr. Rudolf Steiner
Auf einer Photographie
ca. 1896
Das schönste Geschenk, das ein Scheidender
mitnehmen kann, ist die Erinnerung an froh
verlebte Stunden in einem lieben Freundesheim.
Weimar, 21. Juni 1897 Rudolf Steiner
Für Karl Otto Fraucke
ins Hausalbum
Daß aus Arbeit wachsen Wurzeln starker Willenskraft,
Hat er uns gewiesen auf den Pfad der Wissenschaft.
Für Wilhelm Liebknecht, Berlin, auf der
Kranzschleife der Arbeiter-Bildungsschule
10. August 1900
Dem Feuer ist das Leben verwandt
Wohltätiger Wirkungen Keime
bergen beide die Fülle;
An den Menschen stellen beide
ungleiches Verlangen.
Dass im Leben Glück uns werde
ohne bitteren Schmerz,
Kann verlangen nur, wer törichten Sinnes
Das Feuer will,
ohne den Brennstoff zu opfern.
Für Martha Eunike in ein Album
20. Dezember 1900
Den «Sinn des Lebens» suchen, heißt sich in das
Labyrinth der Seele begeben; es hilft nichts, sich
aus diesem Labyrinth wieder ins Freie der
gemeinen Wirklichkeit zurückzufinden; denn ist
man wieder zurück, hat man auch wieder den
«Sinn des Lebens» verloren.
Für Maria Stona ins Fremdenbuch
Schloss Strzebowitz, 22. August 1901
Die menschliche Geistesentwicklung ist ein
fortlaufender Fluss, darin sich in aufeinanderfolgenden
Bildern die ewige Wahrheit spiegelt.
Ein solches Bild, das Christentum, ist auf den
folgenden Blättern festzuhalten versucht.
Für Geni Eunike
in »Das Christentum als mystische Tatsache»
6. November 1902
#Bild s.246
Der Verfasser dieses Buches war bemüht
die Natur des Geistes zu erforschen
Wie der Naturforscher
den Geist der Natur erforschen will.
Frl. Johanna Mücke zu Weihnachten 1902
Dr. Rudolf Steiner
In «Das Christentum als mystische Tatsache»
Suche nach dem Licht des Weges!
Doch suchst du vergebens, so du
nicht selbst Licht wirst.
R. St.
Für Marie v. Sivers
in «Licht auf den Weg»
ca. 1904
Des Menschen Werk ist, in sich die Kraft zu bilden,
die für das All wirkt, und dabei das ihm zugemessene
Teil zu erkennen.
Seiner lieben Mitarbeiterin Mathilde Scholl
Amsterdam, 22. Juni 1904 Dr. Rudolf Steiner
In «Theosophie»
Die geistigen Ziele, in denen sich
die Menschen finden, sind das
edelste Band der Freundschaft.
In Herzlichkeit dem Ehepaar Künstler
Dr. Rudolf Steiner
Für Engen und Maud Künstler
in «Theosophie«, 1904
Die Liebe zum Übersinnlichen wandelt
das Erz der Wissenschaft in das Gold der Weisheit.
Dem Kämpfer der Theosophie in den Kreisen
der Studierenden, Herrn stud. phil. Ludwig Kleeberg
10. Januar 1905 Dr. Rudolf Steiner
In «Theosophie»
Frau C. Wandrey
Wer das gegenwärtige Gute zum
Quell der Freude
Und das vergangene Übel zur
Lehre für das Leben
zu gestalten vermag
Der kommt auf den Weg zur Weisheit.
Berlin, 22. Mai 1905 Dr. Rudolf Steiner
Für Camilla Wandrey
auf eine Photographie
Freuden nehme man als göttliche Gaben der Gegenwart,
Schmerzen aber als Lehren für die Zukunft.
14. Juni 1905 Dr. Rudolf Steiner
Für Astrid v. Bethusy-Huc
auf eine Photographie
Der Mensch ist ein werdender Gott
Der Gott ist ein erfüllter Mensch.
Frau v. Moltke herzlichst
30. Juni 1905 Dr. Rudolf Steiner
Für Eliza v. Moltke
auf eine Photographie
Das Leben prüft uns oft durch Leiden
Es führt uns oft in Irrtum durch Freuden
Drum lasse man auch die Freuden
zur Prüfung des Herzens
Die Leiden aber zu Wegen nach
der Wahrheit werden.
Frl. Lüdemann zur freundlichen Erinnerung
Köln, 1. Dezember 1905 Dr. Rudolf Steiner
Für Bertha Lüdemann
auf eine Photographie
Die Freuden können wir in der Gegenwart
Die Leiden aber erst in der Zukunft schätzen.
Die ersteren sind Geschenke des guten Gesetzes
Die letztern aber sind die Lehrer der Weisheit.
Stuttgart, im Januar 1906
Herrn Jaeck in Herzlichkeit Dr. Rudolf Steiner
Für Wilhelm Jaeck
auf eine Photographie
Die Freuden erkennen wir als Gnadengaben
in der Gegenwart,
Die Leiden enthüllen aber ihren Wert erst,
wenn sie vergangen.
Die ersten bringen das Glück,
Die zweiten erzeugen die Weisheit.
Basel, 12. Januar 1906
In Herzlichkeit Dr. Rudolf Steiner
Für Familie Geering-Christ
in das Gästebuch
Frau Eugenie v. Bredow
Freuden sind Geschenke des Schicksals,
die Ihren Wert in der Gegenwart erweisen.
Leiden dagegen sind Quellen der Erkenntnis,
deren Bedeutung sich in der Zukunft zeigt.
Berlin, 2. Februar 1906
Herzlichst Dr. Rudolf Steiner
Auf eine Photographie
Im Kosmos ist ein Rätsel verborgen?
Doch ist der Mensch selbst die Lösung.
14. Februar 1906
Herzlichst Dr. Rudolf Steiner
Für Mathilde Scholl
ins Neue Testament
Das Leben ist eine Schule
Wohl dem, welcher die Prüfung besteht!
14. März 1906 Dr. Rudolf Steiner
Für Flossy v. Sonklär
in das Album eines Kindes
Ruhiges Verweilen an den
Schönheiten des Lebens
Gibt der Seele Kraft des
Fühlens
Klares Denken an die
Wahrheiten des Daseins
Bringt dem Geiste Licht des
Wollens.
Frau Maude Künstler, am 4. April 1906
in Herzlichkeit Dr. Rudolf Steiner
Ins Neue Testament
Erkenntnis und gute Taten
in der Gegenwart
werden die Baumeister
der Hellseher-Organe
in der Zukunft.
Für Mathilde Scholl
auf eine Photographie
ca. 1906
Des Menschen Erkenntnis
Offenbart den Geist der Erde
Des Menschen Taten
Verkörpern dieses Geistes Sinn.
Berlin, 8. Mai 1906
Zur Erinnerung Dr. Rudolf Steiner
Für Franz Gerner
auf eine Photographie
Der Erdengeister voller Sinn
Kommt zur Offenbarung
In des Menschen freier Tat
Und die freie Tat
Kann nur Wirkung sein
Der selbstlos errungenen Weisheit.
Frau E. v. Bredow zur Erinnerung
8. Mai 1906 Dr. Rudolf Steiner
Auf eine Photographie
In der Seele des Menschen wird der
Sinn der Welt gefunden
Wenn der suchende Geist sich wahrhaft
selbst entdeckt.
Frau L. v. Moltke zur Erinnerung
15. Mai 1906 Dr. Rudolf Steiner
Auf eine Photographie
Wer stets zum Geiste strebt
Der darf unverzagt hoffen
Dass er zur rechten Zeit
Nicht ohne des Geistes Führung ist.
Frau Grätin Bethusy-Huc zur Erinnerung
15. Mai 1906 Dr. Rudolf Steiner
Auf eine Photographie
Den Sinn der Welt verwirklicht die von
Weisheit erleuchtete und von Liebe durchwärmte
Tat des Menschen.
Bayreuth, August 1906 Dr. Rudolf Steiner
Die Lehrer aber werden leuchten wie
des Himmels Glanz und wie die
Sterne immer und ewiglich.
Bayreuth, August 1906 M. v. Sivers
Für Ludwig Kleeberg
in ein Gedenkbuch
Das Verborgene des Mysteriums
Wird Offenbares durch des Menschen
Schaffendes Wissen und wissendes Wollen.
3. Dezember 1906
Für Mathilde Scholl
Der Sinn der Welt
Offenbart sich in des Menschen Seele.
28. Juni 1907
Herzlichst Dr. Rudolf Steiner
Für Ludwig Kleeberg
in «Friedrich Nietzsche, ein Kämpfer
gegen seine Zeit»
Suchst du dich selbst,
So suche draußen in der Welt;
Suchst du die Welt,
So suche in dir selbst.
6. August 1907 Dr. Rudolf Steiner
Es wechselt die Zeit das Antlitz der Dinge
Doch bleibt ewig der Wesenskern.
Es wechselt das Leben der Menschen Taten
Doch bleibt ewig der Seelenkern.
Dr. Rudolf Steiner
Für Familie Rietmaun
1908
Die Rätsel des Lebens lösen sich
in der Wärme des nach Gedankenlicht
strebenden Herzens.
Seinen lieben Rietmanns, Stuttgart den
16. August 1908 Dr. Rudolf Steiner
Die Richtung nach dem Höchsten der Außenwelt
Gibt der Mensch sich im Tiefsten seiner Innenwelt.
Für 2. Juli 1909 Dr. Rudolf Steiner
Auf eine Photographie
Entwicklung des Menschen ist:
Entzünden im Seelenfeuer der Liebe
Die leuchtende Weisheit des Geistes.
Basel, 25. September 1909
Für Astrid v. Bethusy-Huc
auf eine Photographie
Der Schlüssel zur Geisteswelt
Liegt im Geisteswerkzeug des Menschen.
Den lieben Kinkels
16. November 1909 Dr. Rudolf Steiner
Für Alice und Wilhelm Kinkel
auf eine Photographie
Das Denken ist der Dolmetsch, welcher
die Gebärden der Erfahrung in die
Sprache der Vernunft übersetzt.
Den lieben Rietmanns herzlichst
am 21. November 1909 Dr. Rudolf Steiner
Ins Gästebuch
Die Erkenntnis ist das Licht
Und die Liebe dessen Wärme.
Für Eliza v. Moltke
auf eine Photographie
26. November 1909
Überwindet der Mensch sein enges Sein
Erst durch Welterleben in sich selbst, erkennend;
Dann darf er empfinden
«Erkenne dich selbst»
Es heißt ihm dann
Werde in dir selbst
Werkzeug, das die Welt dir offenbart.
Frl. Mieta Waller, der Darstellerin des
Johannes Thomasius herzlichst Rudolf Steiner
Datum 5. September 1910
In »Die Pforte der Einweihung»
Im Menschenherzen schlagen
Der Erde höchste Kräfte
Im Menscheninnern leben
Des Seelenreiches Mächte
Dem Menschenstreben winken
Des Geisterlandes Ziele
Das Menschen Ich jedoch
Ist selber Geist in Geistesweiten.
Und was im Menschen
Sich selber Ich benennt
Ist Bild nur seiner selbst.
So sagt man gut zu streben
Als Mensch sich oft und oft
So sagt man kraftvoll sich
An Tagen der Lebenswenden.
Für Ellä Sharp, 1911
Es sprechen zu den Menschensinnen
Die Dinge in den Raumesweiten
Sie wandeln sich im Zeitenlauf
Erkennend lebt die Menschenseele
Von Raumesweiten unbegrenzt
Und unbeirrt vom Zeitenlauf
Im Reich der Geistes-Ewigkeit.
26. Februar 1911 Dr. Rudolf Steiner
Für Familie Rietmann
ins Gästebuch
Es drängen sich an die Menschensinne
Die Dinge in den Raumesweiten
Sie wandeln sich im Zeitenlauf
Es webt die Menschenseele
Unbegrenzt von Raumesweiten
Und unbeirrt vom Zeitenlauf
Ihr Kleid der Ewigkeiten.
12. Juni 1911 in Herzlichkeit
Dr. Rudolf Steiner
In «Das Christentum äls mystische Tatsache»
Im Kopfe Glaubenskraft
Im Herzen Liebensmacht
Im vollen Menschen starkes Hoffen
Hält und trägt das Leben.
13. Januar 1912 Dr. Rudolf Steiner
Für Familie Rietmänn
ins Gästebuch
Zum 6. März 1912
Der Seele Erdenpilgerzug
Er führt auf steile Bergesgipfel
Da sprechen des Lebens spitze Steine
Es sind ihre Worte andres nicht
Als Rätsel nur und Fragen
Die Sehnsucht gewaltig wecken:
Nur wenn in Seelen-Bergeshütten
Wo Geistesstimmung ruhig waltet
Den Rätseln Lösung winkt
Und Ruhe Sehnsuchtkräften:
Dann reifen Geistesfrüchte
Zu Keimen für Ewigkeiten.
In Deinen Lebenspilgerzug
Das Geistesauge lenkend,
Erscheinen diese Worte mir
Als Deines Wesens Zeichen.
Dr. Rudolf Steiner
Für Günther Wagner
zum 70. Geburtstag
Sich erkennend nicht verlieren
Und schauend sich bewahren
Sich empfindend nicht verblenden
Und sich erfühlend selbst erleuchten
Dies löst der Seele und der Welten Rätsel.
Mannheim, 10. März 1912
Für Helene Röchling
Zum 2. Juli 1912
Im Weltenkampf und in Zeitenproben
Bewahren im tiefsten Seelenkerne
Empfindungskraft für Geistgewalten:
Solch Streben im Menschenherzen
Erhält dem Selbst das Lebenssteuer.
Dr. Rudolf Steiner
Für Eugenie v. Bredow
in «Theosophie»
#Bild s.266
Es drängt sich an die Menschensinne
Aus Weltenweiten rätselvoll
Des Stoffes reiche Fülle
Es strömt auch in die Seelengründe
Aus Weltentiefen inhaltvoll
Des Geistes klärend Licht
Sie finden sich im Menschen-Innern
Zu weisheitvoller Wirklichkeit.
Seinem lieben Moriz Zitter
zur Erinnerung an die Septembertage 1912
freundlichst herzlichst Rudolf Steiner
In «Der Hüter der Schwelle»
Es leben die Pflanzen
In Sonnenlichtes Kraft
Es wirken die Menschenleiber
In Seelenlichtes Macht
Und was der Pflanze
Der Sonne Himmelslicht
Das ist dem Menschenleibe
Das Geistes Seelenlicht.
19. Dezember 1912 Dr. Rudolf Steiner
Für Familie Rietmann
ins Gästehuch
Es hört der Mensch das Schöpfungswort
Wenn er reinen Herzens horcht
Wie Weltengeister durch die Seele
Sich musikalisch sinnvoll offenbaren.
Köln, 29. Dezember 1912 Dr. Rudolf Steiner
Für Willy Conrad
auf eine Photographie
Ihn mit guten Gedanken
Durchs Leben geleiten will ich:
Dass ich es ihm gesagt,
Möge er öfter gedenken.
Dem Pasensöhnlein, 15. April 1913
Für Wilfried v. Henning
auf eine Photographie
Hohe Weltenrätsel erblickt,
Wer im Menschenherzen erschaut,
Wie Gottesdenken Geistesziele schafft.
Alfred Meebold
in den Münchner Augusttagen 1913
Dr. Rudolf Steiner
Auf eine Photographie
Unsterblichkeit
Ungeborenheit;
erst wer beides versteht,
versteht die Ewigkeit.
Dr. Rudolf Steiner
In ein Buch, 1914
Als treue Gefährtin
Steht dem Fluge der Geisteswissenschaft
Stets bei der wahren Philosophie
Echte besonnene Art.
So nehme dies Buch entgegen
die treue Mitwirkerin Johanna Mücke
von dem Verfasser Dr. Rudolf Steiner
Berlin, 21. Juli 1914
In «Die Rätsel der Philosophie»
Die Kräfte sind leere Hülsen nur,
Entbehren sie den Geistgehalt;
Doch sind sie Schöpferwirksamkeiten,
Wenn sie den Geist umkleiden.
Stuttgart, 1. Oktober 1914 Dr. Rudolf Steiner
Für Alice Kinkel
auf eine Photographie
Im Stoffe suchet der Weltenkenner
Des Geistes ewiges Schöpferwalten.
Im Sturm und in des Krieges Wüten
Enthüllt sich seiner Geistesschau
Der Welten weises Götterziel.
Für Helene Röchling
5. November 1914
Sich selbst empfangen vom Weltensein,
Die Welt erleben als Selbstes-Sein,
Das ist der Weg zum Seherziel.
23. April 1915
Für Felix Knoll
auf eine Photographie
Der eigenen Seele Geheimnisse
Ergründe in dem Antlitz,
Das die Welt dir zuwendet.
Der Welten Innenseite
Ergründe in dem Antlitz,
Das sie deiner Seele prägt.
25. Juni 1915 Dr. Rudolf Steiner
Für Astrid v. Bethusy-Huc
auf eine Photographie
Wenn Ruhe der Seele Wogen glättet
Und Geduld im Geiste sich breitet
Zieht der Götter Wort
Durch des Menschen Innres
Und webt den Frieden
Der Ewigkeiten
In alles Leben
Des Zeitenlaufs.
Für Helmuth v. Moltke
auf eine Photographie
11. Dezember 1915
Wirkliche Selbsterkenntnis wird dem Menschen nur zuteil,
Wenn er liebevolles Interesse entwickelt für andere;
Wirkliche Welterkenntnis erlangt der Mensch nur,
Wenn er das eigene Wesen zu verstehen sucht.
Für Bertha ElIram
in « Vom Menschenrätsel»
20. April 1916
Gemeinsam erlebte Wahrheit
Ist Lebenskraft im Menschheitstreben.
Frl. Johanna Mücke der treuen Mitarbeiterin
herzlichst Dr. Rudolf Steiner Marie Steiner
In » Vom Menschenrätsel»
Juli 1916
In Gemeinsamkeit erlebte Wahrheit
Wird Weltenkraft im Menschenstreben.
Frau Helene Röchling treufreundschaftlich überreicht
am 20. Juli 1916 Dr. Rudolf Steiner Marie Steiner
In « Vom Menschenrätsel«
Was lebend erdacht
Verstand wahrhaft
Der Seele Kraft
Die wirklich erwacht.
21. September 1916
Auf eine farbige Skizze
von Hilde Pollak
Des Geistes Schattenwurf im Raume ist das Schöne;
Der Schatten wird zum Lebewesen durch des
Künstlers Bildegeist.
Im treuen Gedenken an den lieben Schöpfer dieser Skizze R. St.
Unter eine Skizze von Jacques de Jaager
November 1916
Rätsel
Im Ersten suche der allumfassenden Welt Grund und Ziel.
Das Zweite erstrebest du, um dich als Mensch zu wissen;
Dem Ganzen sinne nach, und dir wird begreiflich:
Wie über sich zum Ersten sich hebet der Mensch.
(Ein Doppelwort; jedes Wort nur aus einer Silbe bestehend.)
3. Juni 1917
Für Mathilde Scholl
Conrad Ferdinand Meyer
Weil er den lebensvoll
Ergriffnen Stoff
In reinstes Formensein
Zu wandeln wusst,
Ergab sich seiner Form
Des Geistes Sein
In voller Lebenskraft.
Juli 1917 R. St.
Zur Erinnerung an schöne Stunden
in herzlicher Freundschaft
Marie Steiner
Für Helene Röchling
in «Gedichte» von C. E. Meyer
Man sucht nach
der Weltenrätsel Lösung;
der Mensch ist selbst die Lösung;
darum, wer sich selbst als Mensch
In Wahrheit recht erkennt:
erkennt der Welt Geheimnis.
1. August 1917 Dr. Rudolf Steiner
Für Erna Bögel
auf eine Photographie
Warum strebt, dunkler Sehnsucht
Folgend, nach Selbst-Erkenntnis
Des Menschen Seele?
Weil nicht im Ideen-Schein
Und nicht in Begriff-Gewebe
Der Welten Wesen fassbar.
Es liegt im Menschen-Selbst;
Enthüllt sich dieses,
So enthüllt sich der Welten Werdewesen.
1. August 1917 Dr. Rudolf Steiner
Für Helene Röchling
auf eine Photographie
Im Weltenall
Webet des Menschen Wesenheit
Im Menschenkern
Waltet der Welten Spiegelbild
Das Ich verbindet beide
Und schaffet so
Des Daseins wahren Sinn.
Gruß an Frau Hahn von R. St.
Für Marie Hahn
Herbst 1917
Der Sonne Licht kräftigt der Erde Schöpfung
Der Wahrheit Sonnenlicht kräftigt das Menschenherz.
Für Hedda Hummel
in «Von Seelenrätseln»
1917
Im Sinnensein verbirgt
Des Geistes Wille sich
Und so erscheint es «Stoff».
In Menschen-Willenskraft
Verbirgt die Seelenwesenheit
Sich vor dem eignen «Ich».
Im schauenden Wollen
Im wollenden Schauen
Da findet die Seele
Sich selber, da finden
Die «Toten» sich
Mit den «Lebenden».
4. Januar 1918 Dr. Rudolf Steiner
Für Eliza v. Moltke
in »Von Seelenrätseln»
Am Werdetag treten an
Die Werdewesen uralter Zeit
Gedanken der Liebe tragen sie
Von Herz zu Herz
Und sie mögen die Gedanken
Festigen zu tragender Erinnerung
an das Werdefest.
28. Januar 1918 für Helene Röchling
Zum Geburtstag auf die
Zeichnung der Käbiren
Sich in der Welt
Schauend ergründen,
Die Welt in sich
Lebendig finden:
Ist Daseins-Tragekraft.
26. März 1918 Rudolf Steiner
Es fragen die Menschen
Nach des Welträtsels Lösung
Und versäumen darob
Zu schauen, wie das Leben
In seinem Folge-Rhythmus
Dieses Rätsels
Wahre Lösung ist.
26. März 1918 Rudolf Steiner
Für Hans Hasso v. Veltbeim
auf eine Photographie
Nach der Welten Rätsel
Muß fragen der Mensch;
Aber es löset sich nicht
In dem Worte oder Begriff.
Des Menschen Seele schaue:
Sie ist selbst die Lösung.
5. April 1918 Dr. Rudolf Steiner
Auf eine Photographie
für einen Freund
von Franz Gerner
Der Welten Rätsel
Man löset es nicht mit Wort und Idee allein
Den Menschen schauend
Ergreifet man die Lösung im erkennenden Leben.
10. April 1918 Rudolf Steiner
Für Johanna Mücke
in « Von Seelenrätseln»
Das Rätsel der Welt will man lösen?
Doch man löset es nur,
Wenn man schauend den Menschen erkennt
Den er ist selbst die Lösung des Rätsels der Welt.
10. April 1918 Rudolf Steiner
Für Helene Röchling
in « Von Seelenrätseln»
Fercher von Steinwand
Im Chor der Urträume zu ergreifen
Ideen, die zur Offenbarung werden
Des Kräftewesens, das im Urgetriebe
Dem Weltensein die Seele ist:
Das wollte dieser Dichter;
Und schön ist, ihm zu folgen
Durch Urträume hindurch
in das Reich der Urtriebe.
1918
Im Weltgeheimnis schaut sich der Mensch,
Im Menschengeheimnis offenbart sich die Welt.
Für Ludwig und Berta v. Polzer-Hoditz
ins Gästebuch, Juni 1918
Warum strebt des Menschen
Suchende Seele
Nach Erkenntnis
Der höheren Welten?
Weil jeder seeleentsprossene Blick
In die Sinneswelt
Zur sehnsuchtvollen Frage wird
Nach dem Geistessein.
Für Johanna Mücke
in «Wie erlangt man Erkenntnisse
der höheren Welten?»
7. Juli 1918
Im freien Menschenwesen
Fasst das Weltall sich zusammen
Drum fasse dich mit freiem Sinne
Und du findest die Welt in dir
Trage dich in die Welt
Und durch dich wird der Geist der Welt!
E. M. am 15. Oktober 1918
zur Erinnerung R. St.
Für Edith Maryon
in «Die Philosophie der Freiheit»
Herzlich grüßen die im Leibe
Herzlich im Geiste sendet
der Treugenosse aus dem Seelenland
Den Liebesgruß:
Es findet im Geist der Mensch
Den Weg zum Licht der Seele
Im Licht der Seele
Das Wort des Gottes,
Das Stütze ist in Freud und Leid.
Zum 19. Oktober 1918
Durch R. St.
Für Pauline v. Kalckreuth
in «Die Philosophie der Freiheit»
zum Geburttag
Du willst «Gott» denken:
So spricht Goethes Seele;
Du stürzest mit diesem Wollen
Dich in Widerspruch und Zweifel.
Du sollst «göttlich» denken;
Und «Gott» wirket in Dir:
So ahnte Goethe als Lösung
Des Gottesrätsels
Und so muss zur Lösung
Denken Geisteswissenschaft.
E. M. zum 30. November 1918
Dieses Buches Verfasser
Für Edith Maryon
in «Goethes Weltanschauung»
Wenn in hellen Geisteskreisen
Die Seele lässt walten
Des Denkens reine Kraft,
Ergreifet sie der Freiheit Wissen.
Wenn im voll erfassten Leben
Der frei bewusste Mensch
Sein Wollen zum Sein gestaltet,
So west der Freiheit Wirklichkeit.
7. Dezember herzlichst Dr. Rudolf Steiner
In Liebe Marie Steiner
Für Helene Röchling
in «Die Philosophie der Freiheit»
7. Dezember 1918
Erkennt der Mensch sich selbst:
Wird ihm das Selbst zur Welt;
Erkennt der Mensch die Welt:
Wird ihm die Welt zum Selbst.
Dornach 24. Dezember 1918
Für Elisabeth Vreede
zum «Seelenkalender»
Es ist ein tief Verborgenes,
Ein durch alle Ewigkeit Gehendes,
Aber von dem dir Bewussten
Durch einen Abgrund getrennt.
Berlin 1918 Rudolf Steiner
Für Pauline v. Kalckreuth
Suche im eignen Wesen:
Und du findest die Welt;
Suche im Weltenwalten
Und du findest dich selbst;
Merke den Pendelschlag
Zwischen Selbst und Welt:
Und dir offenbaret sich
Menschen-Welten-Wesen;
Welten-Menschen-Wesen.
Herzlichst gerichtet an den lieben Freund
Hans Reinhart
27. Februar 1919 Rudolf Steiner
In deiner Seele Innerem suche:
Du findest die Rätsel der Welt;
Und dann vertrau dem Leben
Und lass von ihm dich belehren:
Du 1ebst dann der Weltenrätsel
Lösung.
1. April 1919 Rudolf Steiner
Für Familie Rietmann
ins Gästebuch
Suche im Umkreis der Welt
Und du findest dich als Mensch,
Suche im eignen menschlichen Innern
Und du findest die Welt.
Für Anna Samweber
19. Juni 1919
Suche im Innern das Lichtvolle,
Und du findest die Welt;
Suche im Äußern das Sinnvolle,
Und du findest dich selbst.
Stuttgart, 1. September 1919
Rudolf Steiner
Für Hans Kühn
in »Die Kernpunkte der sozialen Frage»
28. Januar 1920
Für Helene Röchling:
Die Jahre fließen in den Zeitenstrom,
Dem Menschen lassen sie Erinnerung;
Und im Erinnern webt der Seele
Sich Sein mit Lebenssinn zusammen.
Erleb den Sinn; vertrau dem Sein:
Und Weltenwesen wird deinen
Daseinskern mit sich vereinen.
Zum Geburtstag
Wenn du auf den Geist des Weltenseins
Dein Augenmerk zu lenken dich bemühst
So wirst du dich selber finden
Als freier Mensch im Schicksalsfelde.
Wenn du dich abwendest von ihm
Und nur auf des Tages Scheinwesen
Den Sinn gerichtet halten wirst
So wirst du dich verlieren
Als Menschenbild im Schicksalsspiele.
Für Mieta Waller zum Geburtstag
18. Februar 1920
Der Mensch findet, erkennend die Welt, sich selbst,
Und erkennend sich selbst, offenbart sich ihm die Welt.
Für Wilhelm Nedella
25. Februar 1920
Dornach (Canton Solothurn)
27. Februar 1920
Der weißen Rasse neues Morgenrot
Wird im Erdgebiet sich offenbaren
Erst wenn dieser Rasse Wissende
Erfühlen der Seele Band mit dem Geist;
Und in ihnen wirken wird
Empfindung von der Schande,
Die Seelen schwärzt, wenn sie
Das Menschenwesen durch Materien-Sinn
Begreifen wollen.
Für Richard Teschner
zu seiner Bilderserie
«Drei Kulturrassen»
Der weißen Rasse neues Morgenrot
Wird im Erdgebiet sich offenbaren
Erst wenn dieser Rasse beste Menschen
Den Materien-Sinn empfinden
Als beschämend, weil er erlöscht
Das Bewusstsein vom wahren Menschenwesen.
Entwurf
Erkenne dich selbst
Und du findest die Geheimnisse der Welt;
Beschaue die Welt
Und du findest die Geheimnisse des Selbst.
18. Juli 1920, Dornach
Für Ludwig Noll zum Geburtstag
Der Mensch findet
Des Ewigen Grund,
Wenn er, mit vollem Vertrauen,
In seines Wesens Tiefen ahnet
Des Gottes Werk.
17. August 1920 Rudolf Steiner
Für Carola Nedella
auf eine Photographie
Willst du die Welt erkennen:
Blicke zuerst ins eigne Herz;
Willst du dich selbst erkennen:
Blicke richtig ins Weltenall.
17. August 1920 Rudolf Steiner
Für Wilhelm Nedella
auf eine Photographie
#Bild s.296
Welterkenntnis, Selbsterkenntnis:
Von der Einen hin zur Andern
Pendelt fragend Seelensehnsucht.
Scheint ihr oft zu winken tröstlich
Lösung ihrer Daseinsrätsel:
Schon die nächste Pendelschwingung,
Sie gebiert ihr aus der Lösung
Nur ein neues Lebensrätsel.
Doch wenn statt im Welterkennen
Nach den Daseinsuntergründen,
Und auch statt im Selbstergründen
Nach des Menschen ewgen Wesen:
Sie in Weltenweiten Selbstheit
Sucht, und in dem Selbst das Weltall;
Sie erreicht des Wissens Ziele
Zwar nicht; doch ihr werden Wege
In das Leben der Erkenntnis
Sich erschließen; seelentragend
geisterhebend, weltenweisend.
Dornach, Oktober 1920: Goetheanum
Dr. Rudolf Steiner
Für die Berner Freistudenten
ins «Goldene Buch»
Heilsam ist nur, wenn
Im Spiegel der Menschenseele
Sich bildet die ganze Gemeinschaft
Und in der Gemeinschaft
Lebet der Einzelseele Kraft.
5. November 1920 Rudolf Steiner
Für Edith Maryon
in «In Ausführung der Dreigliederung ... »
Den wirkenden Geist
An die Stelle des gedachten setzen
Heißt in dieser Zeit
Die soziale Grundforderung empfinden.
Für Edith Maryon
in »Die soziale Grundforderung unserer Zeit»
1921
In der Kunst erlöst der Mensch
Den in der Welt gebundenen Geist.
In der musikalischen Kunst erlöst der Mensch
Den in ihm selbst gebundenen Geist.
Zur freundlichen Erinnerung und für die
musikalische Probe dankend, 30. August 1921
Für Franz Langer
Thomastik-Quartett Wien
Erinnerung und Liebe
Sie stellen den Menschen
In das Erdeleben
Sie führen ihn
Wieder zum Geist zurück,
Wenn Erinnerung im Bilddenken
Und Liebe in Seelenhingabe
Sich dem Sinnessein entreißen.
Zum 28. Januar 1922
Rudolf Steiner Marie Steiner
Für Helene Röchling
Des Innern Wesen erkenne
In den Welten-Geistes-Gründen;
Und der Welten Innenkraft,
Es kann sie dir verkünden
Das Forschen in eigner Seelenmacht.
So such im Äußeren das Innere
Und in dem Eigenen die Welt.
Zur Erinnerung an die Tage
des Februaranfanges 1922
Für Carl und Johanna v. Keyserlingk
ins Gästebuch
Für Edith Maryon zum 26. Dezember 1922
Als der Mensch erfand wie die Welt
In Atome endlos zerstiebt,
Verband sich sein Erkennen
Mit dem Tode der Natur;
Er soll nun streben in dem Geiste
Zu finden, was Zerstiebtes überwindet,
Und er wird sein Erkennen
Richten nach dem Werden der Welt.
Rudolf Steiner
Es traget im Keime
Der Mensch die Weltenzukunft
Wenn er seiner Taten Sinn
In Gedankenkraft wandelt
Und durch des Gedanken Auge
Die Geistessonnenkraft schaut.
Dornach, 28. Januar 1923
Segenswünsche fürs neue Lebensjahr
Marie Steiner
Für Helene Röchling
Edith Maryon zum 9. Februar 1923:
Des Menschen Kräfte sind zweifach geartet;
Es geht ein Strom von Kräften nach Innen:
Er gibt Gestalt und innres Wurzelsein;
Es geht ein Strom von Kräften nach Außen:
Er gibt das Wohlsein und Lebenslichterhellung;
Drum denke sich als leichten Lichtmenschen
Wen die Bildekräfte des schweren
Körpermenschen plagen.
Rudolf Steiner
Zum Geburtstag
Selbsterkenntnis
wurzelt in Welterkenntnis
Welterkenntnis sprießt aus
Selbsterkenntnis.
Rudolf Steiner
Für Ludwig v. Polzer-Hoditz
auf eine Photographie, April 1923
Es bedarf der Mensch der innern Treue,
Der Treue zu der Führung der geistigen Wesen.
Er kann auf dieser Treue auf erbauen
Sein ewiges Sein und Wesen
Und das Sinnensein dadurch mit ewigem Licht
durchströmen und durchkraften.
Der lieben Familie Rietmann
12. April 1923 Rudolf Steiner
In das Gästebuch
Suchest du die Welt
So erforsche das eigne Herz
Willst du die eigne Seele kennen,
So suche in der Welt nach allen Seiten.
1. Mai 1923
Für Hermine Kuba, Prag
Im Leben gibt es Augenblicke,
In denen sich für Menschen Vieles
Zur wichtigen Entscheidung bringt;
Sind glückesvoll diese Augenblicke,
Dann wird der Lebenswert
Nur umso größer sein,
Wenn sie der Mensch nicht bloß genießen,
Sondern im stillen Denken
Zur wirksamen Selbsterkenntnis
Kraftvoll gestalten will.
3. Juni 1923
Goetheanum Rudolf Steiner
Für Ilona Bögel
#Bild s.304
Willst du die Welt erkennen:
Blick ins eigne Innre;
Willst du dich selbst durchschauen:
Schau in die Welt.
Stuttgart, 16. Oktober
Rudolf Steiner
Handschriftenprobe für das
Preußische Staatsarchiv
1923
Wir Menschen der Gegenwart
Brauchen das rechte Gehör
Für des Geistes Morgenruf,
Den Morgenruf des Michael.
Geist-Erkenntnis will
Der Seele erschließen
Dies wahre Morgenruf-Hören.
Der lieben Familie Rietmann
21. Oktober 1923
Rudolf Steiner M. Steiner
Du sollst es wagen
Kühn mit dem Adler
Nach Weltenrätseln zu fragen;
Doch auch nicht verzagen
Wenn in Erwartung der Antwort
Du Lammsgeduld musst ertragen.
15. Dezember 1923 Rudolf Steiner
Auf einem Entwurf zu einem Schmuckstück
für Andreas v. Grunelius
Willst du die Welt erkennen
Such in des eignen Herzens Tiefen;
Willst du das eigne Wesen schauen
Wandle durch der Welten Rätsel!
Januar 1924 Rudolf Steiner
Für eine Anthroposophin in Amerika
auf eine Photographie
Es deuten die Herzen das Karma
Wenn die Herzen lernen
Lesen das Wort
Das in Menschenleben
Gestaltet
Wenn die Herzen reden
Lernen das Wort
Das im Menschenwesen
Gestaltet.
An meine Mysa
27. Februar 1924 Rudolf Steiner
Für Ita Wegman
auf eine Photographie
An Marie:
Geburtstagsspruch zum 14. März 1924
Wer in rechtem Sinne zählen kann
Seines Lebens hingeschwundne Jahre,
Dem verkündet sich der Geistesschritte
Gottes-Zahl, durch die er irdisch wandelt
Zu dem Lichtesziel, das Seelen vorgesetzt
In dem Daseinsbuche, in dem gezeichnet
Alles Menschenwerden seit den Ewigkeiten.
Rudolf St.
Für Marie Steiner
In Liebe zum Hause in Koberwitz
Zu guter Anthroposophen Edelsitz
Kamen wir von Neuem
Suchend die Herzen, die treuen
Zu pflegen den Tatengeist
Der in diesem Hause beste Wege weist.
Die Liebe, die wir fanden,
Wird bilden schönste Banden.
In allerherzlichstem Dank
Rudolf Steiner Marie Steiner
Zum Abschied nach der Pfingsttagung, 17. Juni 1924
für Carl und Johanna v. Keyserlingk ins Gästebuch
King Arthurs Castle Hotel
Tintagel, Cornwall
Mein lieber Herr Steffen,
Von vielsagenden Burgestrümmern kommen wir,
Hier saßen einst die alten Dämonenbesieger
Verstärkend des Führers Kraft durch die Sternen-Zwölf.
Die Burgen sind in Trümmern,
Die Astralmoral ist verstummt;
Doch Geisteskraft wuchtet um den Berg,
Und Seelenbildemacht stürmt vom Meer. Zaubrisch wechselnd sind Licht- und Lüfteringen,
Die kräftig zu der Seele dringen
Auch heute nach dreitausend Jahren:
Und aus der Elemente Erinnerungsbildern
Senden wir Ihnen in treuer Gesinnung
Und Herzlichkeit liebevolle Grüße
Rudolf Steiner
17. August 1924
Für Johanna Mücke
Zum 29. Oktober 1924
Sechzig Jahre Weltenwanderung
Die Dich lieben, blicken
Auf Mühen und Sorgen zurück,
Die Dir reichlich beschieden waren.
Doch sie schauen auch freude-bewegt
Wie Du aus der Weltenwanderung
Einen wahren, echten, tatgetragnen
Menschen zu bilden vermochtest.
Und ein reichlich Teil
Deiner Weltenwanderung
Gemeinsam mit unsrer
Zu verlaufen, war ihr Schicksal.
So nimm denn hin
Des Herzens innigsten Festesgruß;
Er ist aus der Liebe zu Dir,
Die in Jahrzehnten erhärtet,
Geformt, und dringt zu Dir
In Seelemwärme, die an
Schätzung Deines Wesens
Sich stets neu erbildet.
Zum Geburtstag
Guter Gedanken Licht
Erhelle Euch den Weg
Gedanken, die durch Michaels Kraft
Die Menschen in ihrem Wesen
Dem Göttlich-Geistigen erhalten
Das ihnen der Welten Tore erschlossen.
Für Wilhelm Lewerenz und Maria Brouwer
zur Trauung, 25. November 1924
GEBETE UND SPRÜCHE FÜR MÜTTER UND KINDER
#G040-1998-SE313 - Wahrspruchworte
#TI
GEBETE UND SPRÜCHE FÜR MÜTTER UND KINDER
Für werdende Mütter
#TX
Von den Höhen wirkendes Geistgestirn
In dem Umkreis schaffende Sonnenmacht
Aus den Tiefen strebende Gottgewalt
Schenken dem Menschenkeime
Segnend, heilend, belebend
Des Leibes Tempelbau.
Aus frei waltendem Geisteslicht
In Liebe spendender Seelenkraft
Durch Treue geheiligten Opferwillen
Schafft der Mensch dem Menschenkinde
Des Leibes Nahrung
Der Seele Werden
Die Erdenzukunft dem Göttergeschöpf.
Welten opfern
Geister segnen
Ich-Wille wirket
Heil dem Geist-gesegneten
Wort-belebten
Gott-geborenen
Menschensohn.
undatierbar
#TI
Für die Mutter
#TX
Vor der Geburt
Und des Kindes Seele,
Sie sei mir gegeben
Nach Eurem Willen
Aus den geistigen Welten.
Nach der Geburt
Und des Kindes Seele,
Sie sei von mir geleitet
Nach Eurem Willen
In die geistigen Welten.
undatierbar
Zu sprechen von der Mutter für das Kind
In Dich ströme Licht, das Dich ergreifen kann.
Ich begleite seine Strahlen mit meiner Liebe Wärme,
Ich denke mit meines Denkens besten Frohgedanken
An Deines Herzens Regungen.
Sie sollen Dich stärken,
Sie sollen Dich tragen,
Sie sollen Dich klären Ich möchte sammeln in Deinen Lebensschritten
Meine Frohgedanken,
Dass sie sich verbinden Deinem Lebenswillen
Und er in Stärke sich finde in aller Welt
Immer mehr durch sich selbst.
undatierbar
#TI
Kindergebete
Für jüngere Kinder
#TX
Morgens
Seh ich die Sonne
Denk ich Gottes Geist
Rühr ich die Hand
Lebt in mir Gottes Seele
Mach ich einen Schritt
Wandelt in mir Gottes Wille.
Und wenn einen Menschen ich sehe,
Lebt Gottes Seele in ihm.
Und so lebt sie auch
In Tier und Planze und Stein.
Nimmer Furcht kann mich erreichen
Wenn ich denke Gottes Geist
Wenn ich lebe Gottes Seele
Wenn ich wandle in Gottes Willen.
190 8/09
Abends
Vom Kopf bis zum Fuß
Bin ich Gottes Bild
Vom Herzen bis in die Hände
Fühl ich Gottes Hauch
Sprech ich mit dem Mund
Folg ich Gottes Willen
Wenn ich Gott erblick
Überall, in Mutter, Vater,
In allen lieben Menschen
In Tier und Blume
In Baum und Stein,
Gibt Furcht mir nichts
Nur Liebe zu allem
Was um mich ist.
1908/09
#Bild s.320
#TI
TISCHGEBET
#TX
Es keimen die Pflanzen in der Erdennacht
Es sprossen die Kräuter durch der Luft Gewalt
Es reifen die Früchte durch der Sonne Macht
So keimet die Seele in des Herzens Schrein
So sprosset des Geistes Macht im Licht der Welt
So reifet des Menschen Kraft in Gottes Schein.
1908/09
Der Sonne Licht durchflutet
Des Raumes Weiten,
Der Vögel Singen durchhallet
Der Luft Gefilde,
Der Pflanzen Segen entkeimet
Dem Erdenwesen,
Und Menschenseelen erheben
In Dankgefühlen
Sich zu den Geistern der Welt.
1910
Es tragen Lichtgewalten
Mich in des Geistes Haus.
1910
Um mich leben viele Wesen
Um mich sind viele Dinge
In allen will ich sehen
Wie Gott der Welt
Zu mir und allen Menschen
Sprechen will.
In meinem Herzen auch
Spricht Gott der Welt
Und spricht am besten
Wenn ich lieben kann
Alle Menschen und alle Wesen.
Gebet für Hannchen Hagemann
10. Mai 1912
#TI
ABENDGLOCKENGEBET
#TX
Das Schöne bewundern
Das Wahre behüten
Das Edle verehren
Das Gute beschließen:
Es führet den Menschen
Im Leben zu Zielen
Im Handeln zum Rechten
Im Fühlen zum Frieden
Im Denken zum Lichte;
Und lehrt ihn vertrauen
Auf göttliches Walten
In allem, was ist
Im Weltenall
Im Seelengrund.
Für den 7-jährigen Pierre Grosheintz
1913
Es freuet sich das Menschenauge
Am Schein der leuchtenden Sonne
So freue sich die Seele auch
Am Gottesgeiste, der in allem lebt
Als die unsichtbare Sonne,
Die jedem Wesen liebend leuchtet.
Mit herzlichem Gedenken
Paul Helmuth zum 2. Mai 1914
Dr. Rudolf Steiner
Für Paul Helmuth v. Bethusy-Huc
zum 11. Geburtstag au/eine Photographie
Wie die Blüt` und Frucht,
Vom Sonnengeist gereift,
Sich dem Pflanzenstamm entringt;
So entsteigt der Wahrheit Lichtesblüte
Dem Seelenstamm des Menschen,
Vom Göttlich-Guten wohlgepflegt.
Drum strebt nach Wahrheit
Ein jeder gute Mensch,
Gleichwie zum Lichte
Die Pflanze streben muss;
Will sie vor dem Blühen nicht verdorren.
Für den 11-jährigen Jan Lagutt
Herbst 1914
21. November 1916
Dies, mein lieber Hansi
schreibe dir in deine Seele:
Dass ich mit frohem Blick
Den Strahl der Sonne schau,
Der vom runden Dach
Auf geistgeweihtem Bau
Mir in das Auge fällt:
Die mich in seinem Umkreis lieben
Bei meiner Lebensjahre erster Sieben
Begrüßen sie es liebevoll.
Dass ich mit fleißigem Sinn
Viel Rechtes lernen mag,
Und, wahrem Geisteswort zu folgen,
Der Seele Kraft mich trag
In gutem Menschenleben:
Die mich in meinem Umkreis lieben,
Zu meiner Lebensjahre zweiter Sieben
Erwünschen sie es liebevoll.
Rudolf Steiner
Für Jean (Hansi) Grosheintz
zum 7. Geburtstag
Morgen gebet
Sonne, du leuchtest über meinem Haupte,
Sterne, ihr scheinet über Feld und Stadt,
Tiere, ihr reget und beweget euch auf der Erdenmutter,
Pflanzen, ihr lebet durch die Erd- und Sonnenkraft,
Steine, ihr festigt Tier und Pflanze
Und mich, den Menschen,
Dem des Gottes Macht
Lebt in Kopf und Herz,
Der mit Gottes Kraft
Durchwandelt die Welt.
Für die Kinder der Familie Heisler
2. Juni 1919
Abendgebet
Mein Herz dankt,
Dass mein Auge sehen darf,
Dass mein Ohr hören darf,
Dass ich wachend fühlen darf
In Mutter und Vater,
In allen lieben Menschen,
In Sternen und Wolken:
Gottes Licht,
Gottes Liebe,
Gottes Sein,
Die mich schlafend
Leuchtend
Liebend
Gnadespendend schützen.
Für die Kinder der Familie Heisler
2. Juni 1919
Zum 21. November 1919
In meinen Gedanken lebe der Vorsatz:
Dass Tüchtigkeit des Mannes in mir
Zur rechten Lebensarbeit erwachs.
Des Lernens und Strebens dazu
Will ich nicht erlahmen.
In meinem Wollen lebe das Gefühl:
Dass vieles im Dasein zu leisten
Des Menschen wahres Erden-Ziel;
Und alles Daseins Blüten-Kraft
Aus Fleißes-Wurzeln wachsen muss.
Wenn ich erwachsen einstens bin,
Dann werd ich sehen, wie wahr
Solch Denken und Fühlen
Im Jugendalter ist;
Und wie es stark durchs Leben trägt.
Rudolf Steiner
Mit herzlichem Geburtstagsgruß
an Hansi Grosheintz
Zum 10. Geburtstag
Der Sonne Licht
Es hellt den Tag
Nach finstrer Nacht:
Der Seele Kraft
Sie ist erwacht
Aus Schlafes Ruh:
Du meine Seele
Sei dankbar dem Licht
Es leuchtet in ihm
Des Gottes Macht;
Du meine Seele
Sei tüchtig zur Tat.
1919
David:
Die Sonne sendet
Zur Erde Licht
Der Gottes-Geist
Er strahlet hell
Im Sonnenlicht
Die Pflanzen trinken
Das Sonnenlicht
So wachsen sie
Auf Feld und Berg
Als Gottes Werk.
Und auch der Mensch
Er trägt in Herz
Und Seele Gott
Und seine Hände
Bewegen sich
Durch Gottesgeist
Ich liebe ihn
Den Gottesgeist
In Herz und Händen
In Sonn und Mond.
Entwurf
Die Sonne sendet
Zur Erde ihr Licht,
Der Gottesgeist
Er strahlet hell
Im Sonnenlicht.
Die Pflanzen trinken
Das Sonnenlicht,
So wachsen sie
Auf Feld und Wiese
Und sind des Gottesgeistes
Geliebte Kinder.
Und Menschen tragen
Im Herzen und in der Seele
Den Gottesgeist,
In ihren Händen
Da wirket der Gottesgeist.
Ich liebe den Gottesgeist
Weil er in mir lebet.
ca. 1919
Die Sonne gibt
Den Pflanzen Licht,
Weil die Sonne
Die Pflanzen liebt.
So gibt Seelenlicht
Ein Mensch andern Menschen,
Wenn er sie liebt.
1919
Ich schau in die Sternenwelt
Ich verstehe der Sterne Glanz,
Wenn ich in ihm schauen kann
Gottes weisheitvolles Weltenlenken.
Ich schau ins eigne Herz
Ich verstehe des Herzens Schlag,
Wenn ich in ihm spüren kann
Gottes gütevolles Menschenlenken.
Ich verstehe nichts vom Sternenglanz
Und auch nichts vom Herzensschlag
Wenn ich Gott nicht schau und spüre.
Und Gott hat meine Seele
Geführt in dieses Leben;
Er wird sie führen zu immer neuen Leben:
So sagt, wer richtig denken kann.
Und jedes Jahr, das man weiter lebt
Spricht mehr von Gott und Seelenewigkeit.
Für den 9-jährigen Herbert Kleinbans
9. August 1920
#TI
Taufspruch
#TX
Deines Denkens Licht,
Es beginnet zu leuchten
Auf deinem Lebensweg.
Ich will es sinnend lenken
In deinen Geistesstrom.
Deines Fühlens Wärme,
Sie beginnt zu strömen
Auf deinem Lebensgrunde.
Ich will sie sinnend lenken
In deinem Seelenweben.
Deines Willens Kraft,
Sie beginnt zu wirken
In deinen Lebensgliedern.
Ich will sie sinnend lenken
In dein ganzes Menschenwesen.
Für Jürgen Dietrich Goyert
2. August 1920
Brenda:
Vom Kopf bis zum Fuß
Bin ich Gottes Kind;
Und Gott liebe ich
In allen Dingen:
In Stein und Pflanze,
In Tier und Mensch;
In Sternen und Wolken,
In Sonne und Mond.
In meinem Herzen
Lebt auch Gott,
Ich will ihm folgen
In allem meinem Tun.
Für Brendä Binnie
1921
Vom Kopf zum Fuß
Durch Herz und Hand
Bin ich Gottes Kind
In Sonne und im Monde
In Stern und Stein
Fühl ich Gottes Kraft
In Vater und in Mutter
In allen lieben Menschen
Lebt mir Gottes Wille.
So will auch ich
Als Gottes Kind
Durch Gottes Kraft
Nach Gottes Willen
Leben und sprechen
Und was ich soll
Gott getreu auch tun.
undatierbar
Vom Kopf bis zum Fuß
Bin ich Gottes Kind
Im Herzen und der Seele
Bin ich Gottes Kind
In Wolke und Wind
Empfind ich Gottes Kraft
In Stein, Tier und Pflanze
Schau ich Gottes Wesen
Und in Vater, Mutter
Und in allen lieben Menschen
Fühl ich Gottes Güte.
Für den etwa 8-jährigen Gordon Grey
1922
Oben stehet die Sonne
Sie schenkt mir liebes Licht
Im Lichte gibt mir Gott
Die edle Kraft des Lebens
Und des Gottes Kraft
Sie strahlet überall
In jedem Stein
In allen Pflanzen
In Tieren und Menschen.
Und wenn auch
In meinem Herzen
Die Liebe wohnen kann
Dann ziehet Gottes Kraft
Auch in mich selbst hinein.
Die hohe Gotteskraft
Die Christus den Menschen
Auf Erden hat geschenkt.
Für 9-jährigen Sändroe Stoughton
Ilkley, 12. August 1923
Das Licht macht sichtbar
Stein, Pflanze, Tier und Mensch,
Die Seele macht lebendig
Kopf, Herz, Hand und Fuß.
Es freut sich das Licht,
Wenn Steine glänzen,
Pflanzen blühen, Tiere laufen
Und Menschen Arbeit leisten.
So soll die Seele sich freuen,
Wenn das Herz sich wärmend weitet,
Gedanken lichtvoll spriessen
Bewusster Wille wirkt.
November 1923
Es keimen die Pflanzen
Im Erdengrund,
Es zieht die Sonne
Aus Finsternis
Sie in das Licht:
So keimet das Gute
Im Menschenherzen
Es zieht die Seele
Aus Geistesgründen
Die Strebenskraft.
November 1923
Es keimen die Pflanzen im Erdengrund
Es strömen die Regen aus Himmelshöhen
Es keimt die Liebe im Menschenherzen
Es strömt die Weisheit in Menschengeister.
undatierbar
#TI
Kindergebet
#TX
Wie die Sonne am Himmel
Täglich das Licht der Erde sendet,
So soll meine Seele täglich
Sich zu rechtem Tun ermahnen;
Dass ich werde ein ganzer Mensch:
Leib, Seele und Geist
Für Zeit und Ewigkeit.
5. April 1924
Viele Sterne am Himmel
Sprechen von Geistes Schönheit;
Die Sonne im Weltenraum
Spricht von Geistes Macht;
Der Mond im Nächtedunkel
Spricht von Geistes Wegen.
Rudolf Steiner
Goetheanum, 4. Dezember 1924
Für die 7-jährige Sarah Spock-Jordy
Inge:
Wer lässt die Pflanzen blühen?
Das ist Gottes Weisheit.
Wer lässt die Menschen leben?
Das ist Gottes Liebe.
Wer lässt die Sonne kreisen?
Das ist Gottes Macht.
Wer lässt die Wolken ziehn?
Das ist Gottes Wille.
Und so lebe mir In meines Herzens Tiefen:
Gottes Weisheit
Gottes Liebe
Gottes Macht
Gottes Wille
Dass ich werde
denkend
liebend
kräftig
gut.
Für die 10-jährige Ingeborg Goyert
1924
In meinem Herzen wohnt göttliche Seelenkraft,
In meinem Haupte wohnt göttliches Geisteslicht,
In meinen Händen wohnt göttliche Willensmacht.
Dies alles darf ich nie vergessen.
undatierhar
Mit meinen Augen
Beschaue ich die Welt
Des Gottes schöne Welt
Und danken muss mein Herz
Dass es leben darf
In dieser Gotteswelt
Dass ich erwachen darf
In des Tages Helligkeit
Und des Nachts ich ruhen darf
In Gottes Seligkeit.
undatierbar
SPRÜCHE FÜR DEN UNTERRICHT IN DER FREIEN WALDORFSCHULE
#G040-1998-SE347 - Wahrspruchworte
#TI
SPRÜCHE FÜR DEN UNTERRICHT IN DER FREIEN WALDORFSCHULE
#TX
Die Jugend erziehen,
Heißt im Heute das Morgen,
Heißt im Stoffe den Geist,
Heißt im Erdeleben
Das Geistessein pflegen. 1920
Meine Gedanken fliegen zur Schule hin
Dort wird mein Körper gebildet
Zur rechten Tätigkeit
Dort wird meine Seele erzogen
Zur rechten Lebenskraft
Dort wird mein Geist erweckt
Zum rechten Menschenwesen.
Juli 1920
#TI
Morgenspruch für die vier unteren Klassen
#TX
Der Sonne liebes Licht,
Es hellet mir den Tag;
Der Seele Geistesmacht,
Sie gibt den Gliedern Kraft;
Im Sonnen-Lichtes-Glanz
Verehre ich, o Gott
Die Menschenkraft, die Du
In meine Seele mir
So gütig hast gepflanzt,
Dass ich kann arbeitsam
Und lernbegierig sein.
Von dir stammt Licht und Kraft,
Zu dir ström Lieb und Dank.
September 1919
#TI
Morgenspruch für die oberen Klassen
#TX
Ich schaue in die Welt,
In der die Sonne leuchtet,
In der die Sterne funkeln;
In der die Steine lagern,
Die Pflanzen lebend wachsen,
Die Tiere fühlend leben,
In der der Mensch beseelt,
Dem Geiste Wohnung gibt;
Ich schaue in die Seele,
Die mir im Innern lebet.
Der Gottesgeist, er webt
Im Sonn- und Seelenlicht
Im Weltenraum, da draußen
In Seelentiefen, drinnen.
Zu dir o Gottesgeist
Will ich bittend mich wenden,
Daß Kraft und Segen mir
Zum Lernen und zur Arbeit
In meinem Innern wachse.
September 1919
Es leuchtet die Sonnenhelle den Erdenwesen,
Es strahlet die Geistessonne den Menschenseelen,
Die Erdenwesen, sie hungern nach Sonnenhelle,
Die Menschenseelen, sie dürsten nach Geistessonne,
Und Sonnenhelle, sie nähret die Erdenwesen,
Und Geistessonne, sie tränket die Menschenseelen.
Entwurf eines ersten Spruches
für den altsprachlichen Unterricht,
unvollendet, Juni 1922
Wer der Sprache Sinn versteht,
Dem enthüllt die Welt
Im Bilde sich;
Wer der Sprache Seele hört,
Dem erschließt die Welt
Als Wesen sich;
Wer der Sprache Geist erlebt,
Den beschenkt die Welt
Mit Weisheitskraft;
Wer die Sprache lieben kann,
Dem verleiht sie selbst
Die eigne Macht.
So will ich Herz und Sinn
Nach Geist und Seele
Des Wortes wenden;
Und in der Liebe
Zu ihm mich selber
Erst ganz empfinden.
Einleitungsspruch für den Unterricht in Griechisch und Latein
an der Freien Waldorfschule, November 1922
Es keimen die Wurzeln in der Erde Nacht
Es sprossen die Blätter durch der Luft Gewalt
Es reifen die Früchte durch der Sonne Macht
So keimet die Seele in des Herzens Schrein
So sprosset des Menschen Geist im Licht der Welt
So reifet des Menschen Kraft in Gottes Schein
Und Wurzel und Blatt und der Früchtesegen
Sie halten des Menschen Erdenleben
Und Seele und Geist und Kraftbewegen
Sie mögen sich dankend zu Gott erheben.
Amen.
Für die Lehrer des freien christlichen
Religionsunterrichts
Weihnachten 1922
Im hellen Sonnenlichte,
Das Kraft der Erde bringt;
Im grünen Pflanzenwesen,
Das aus den Tiefen dringt,
Und auch in Weltenweiten,
Die Sternen Wohnung geben,
Und in dem Menschenauge,
Wo Sinneskräfte weben:
Da ahn ich Gotteswalten,
Das mir im Geist erscheinet,
Mit dem in Seelengründen
Mein ganzes Sein sich einet;
Dass so selbst Geist ich werde
Als Mensch im Stoff der Erde.
Zum Beginn der Stunden
des freien Religionsunterrichtes
an der Waldorfschule, 1923
#Bild s.356
#TI
Für die Schüler der 12. Klasse zu ihrem Abschluss
#TX
In den Weiten der Lebenswege
Soll sich spiegeln,
Was im lieben Jugendhause
Wie das Siegel
Echten Menschenwesens
In das Herz
Sich geprägt.
In der Tiefe der Erinnerung
Soll sich stark erweisen,
Was die Seele durfte finden
In Herzenskreisen
Durch die Geistesführerschaft,
In den Kräften
Lieber Lebensschulung.
April 1924
ANHANG
#G040-1998-SE359 - Wahrspruchworte
#TI
ANHANG
Zur Editionsgeschichte der Spruchdichtungen
Zu dieser Ausgabe
Zur Textgestalt des «Seelenkalenders»
Hinweise und Lesarten
Personenregister
Alphabetisches Register der Sprüche
ZUR EDITIONSGESCHICHTE
DER SPRUCHDICHTUNGEN
#TX
Rudolf Steiner selber hat von seinen Dichtungen einzig die «Vier Mysteriendramen» (19101913) und die 52 Wochensprüche des «Seelenkalenders» (1912) veröffentlicht; ferner als Manuskriptdruck nur für Mitglieder der Anthroposophischen Gesellschaft die Gedichte «Planetentanz Zwölf Stimmungen
Das Lied von der Initiation» (1916), sowie seine Übertragung des norwegischen Traumliedes «Olaf Ästeson» (1916). Die darüber hinaus hinterlassene Fülle von Gedichten und Sprüchen konnte jedoch bisher noch nie gesamthaft veröffentlicht werden, da sie bis in die jüngste Zeit hinein nicht wirklich vollständig überschau- und verfügbar gewesen war. Der Grund hierfür liegt in dem Umstand, daß sie in den allerverschiedensten Zusammenhängen entstanden ist:
1) Sehr viele Sprüche sind in Vorträgen gegeben worden, in öffentlichen Vorträgen, in Vorträgen für die Mitglieder der Anthroposophischen Gesellschaft und für esoterische Arbeitskreise. Oft hat Rudolf Steiner den Grund- oder Zielgedanken eines Vortrages künstlerisch gestaltet und dadurch seinen Zuhörern noch einen anderen Zugang zu dem Q uellort des Gedankens eröffnet.
2) Sprüche mit mantrischem Charakter gehören zum Fundament des Lebens in der Anthroposophischen Bewegung, und wurden als solche den verschiedensten Arbeitszusammenhängen gegeben.
3) Eine eigene Gattung bilden jene Sprüche, die in Ansprachen eingebettet sind, die Rudolf Steiner bei Bestattungen von anthroposophischen Freunden gehalten hat.
4) Viele einzelne Menschen erbaten und erhielten Meditationen für ihre innere Entwicklung als persönliche Schüler Rudolf Steiners. Die erhaltenen Handschriften haben sie ein Leben lang gehütet.
5) Eine editorisch besonders schwierige Klasse sind die vielen persönlichen Widmungen, etwa in Bücher, in Stamm- und Gästebücher, auch auf Portrait-Photographien von Rudolf Steiner, wie dies noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gang und gäbe war. Die meisten Widmungen sind wohl spontan auf Bitten hin entstanden, aber gelegentlich hat Rudolf Steiner auch einen besonders schönen Spruch auf ein Blatt geschrieben und von sich aus jemandem geschenkt, etwa zu Weihnachten oder zu einem Gedenktag. Diese Originale gingen in alle Welt und sind erst im Laufe der Jahrzehnte an Marie Steiner und in das Rudolf Steiner-Archiv zurückgekommen.
6) Ferner gibt es eine ganze Reihe von Sprüchen, die sich Rudolf Steiner in seine über 600 Notizbücher geschrieben hat, ohne sie mitzuteilen. Diese Notizbücher enthalten aber auch viele der bekannt gewordenen Sprüche, meist als zu Ende durchgearbeitete Entwürfe.
7) Gedichtet im engeren Sinne hat Rudolf Steiner vor allem für die Eurythmie und hat so die geistgetragene Lyrik, etwa eines Novalis, zu einem neuen Höhepunkt geführt. Hierher gehört aber auch schon der «Seelenkalender», der zeitlich etwas vor der Entstehung der Eurythmie liegt. Dichtungen dieser Art gibt es nur einige wenige, und dies meint Marie Steiner, wenn sie in ihrem Vorwort (s. unten) sagt:
«Das Wenige, was wir von ihm besitzen, .. .. ».
Die Arbeit, die nötig war, um diese weit verstreuten Dichtungen sowohl geographisch als auch im Werk selber, etwa in sechstausend Vortrags-Nachschriften zusammenzutragen, war beträchtlich und wurde zu einem guten Teil bereits von
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Marie Steiner selber geleistet. Heute, siebzig Jahre nach Rudolf Steiners Tod, kann es nun als sicher gelten, daß diese Fülle weitestgehend bekannt und erfaßt ist, mit der Einschränkung, daß im Laufe der Jahrzehnte manches verlorengegangen ist, insbesondere durch die Zerstörungen im Weltkrieg, oder daß Vereinzeltes doch auch noch auftauchen wird. Den Prozeß des Zusammentragens kann man an den verschiedenen Editionen verfolgen. Die frühe Phase spiegelt sich in den Vorworten Marie Steiners für die von ihr 1925 und 1935 herausgegebenen Spruchsammlungen.
Die erste kleine Sammlung «Wahrspruchworte» gab sie noch im Todesjahr Rudolf Steiners zu Weihnachten 1925 heraus. Dazu schrieb sie dieses Vorwort:
«Rudolf Steiner hat nur bei ganz besonderen Anlässen gedichtet. Die Forderungen der Umwelt an ihn und sein Wille, ihr zu dienen, haben ihm nicht Zeit dazu gelassen. Das Wenige, was wir von ihm besitzen, zeigt uns, wie er auch auf diesem Gebiete Großes geleistet hätte, wenn er sich ihm hätte widmen dürfen. Zukunfttragendes freilich, deshalb in der Gegenwart wenig Verstandenes. Ein seltsamer Umstand wird uns dies begreiflich erscheinen lassen. Wo gäbe es heute einen Dichter, dem in einem Band lyrischer Gedichte nicht ein einziges Mal das Wörtlein Ich entschlüpfte? Diese staunenswerte Tatsache lag vor uns, als wir die Sammlung beendet hatten. Eines der Gedichte aber spricht das aus, was ihm das Ich gewesen ist: die Zusammenfassung des Weltenbewußtseins, sein Urgrund und als sein letztes Ziel die Durchchristung. Geistgemäß und schicksaldeutend liegt es verborgen in den Lauten selbst, welche die Initialen darstellen des Gottessohnes: Jesus Christus ICH. Den Namen seines Gottes hat Rudolf Steiner nie unnütz geführt. Sein eigenes menschliches Ich war ihm nur Werkzeug. Es war ihm deshalb ganz natürlich, sich nicht innerhalb der Grenzen
des persönlichen Ich zu bewegen. Er hat von sich selbst nur gesprochen, wenn zwingende Gründe dafür vorlagen.
Die Welt im Ich erbauen,
Das Ich in Welten schauen ...
das war ihm Lebensinhalt und Seelenatem, und das ist, was als Leitgedanke dieses Büchlein durchzieht, in dem außer in diesem einen Fall kein Mal das Wort Ich vorkommt, in dem aber die Steine zusammengetragen sind, die es aufbauen.
Er schenkte einige Gedichte der Eurythmie, unserer jungen Bewegungskunst. Es lag ihm daran, an einigen Beispielen zu zeigen, wie die Dichtung eingehen muß auf die Zusammenhänge einer geistigen Welt, die ihre Offenbarung im Menschen ebenso hat wie im Kosmos, und wie Form und Inhalt sich streng decken müssen, entsprechend den Analogien, welche die Wesensäußerungen des Menschen mit kosmischen Verhältnissen haben. Eine Kunst, die sich von diesen Zusammenhängen abschnürt, muß absterben. Sie wird leben, wenn sie das Wesenhafte sucht, das unserer Welt und den mit ihr verbundenen anderen Welten zugrunde liegt.
So gab er uns die eurythmische Kunst, die von einer ganz menschlichen Seite her dasjenige fördert, was man braucht, um den Zusammenhang des Menschen mit der geistigen Welt zu finden. Und um die Lernenden ganz konkret einzuführen in den Geist des Sich-eins-Fühlens mit dem Universum, schuf er die Gedichte, in denen er versuchte, dasjenige festzuhalten in innerem seelischen Ergreifen, was kosmisch sich offenbart hat, als unser Sonnensystem geschaffen worden ist.
Diese Gedichte sind: und .
In ihrem strenggliedrigen Aufbau folgen die genau demjenigen, was inhaltlich darin gegeben ist:
ein Bewegt-Ruhiges, die Zwölfheit, die im Universum als der Tierkreis gegeben ist, die Siebenheit, die im Universum als
Planetenfolge vorhanden ist. Wir haben zwölf Strophen zu je sieben Zeilen, ein genaues Abbild des in unserem Universum Vorhandenen. Dies ist gleichsam das äußere Gerippe; es ist aber in allen Einzelheiten festgehalten, was sich da offenbaren will, was ausgeflossen ist in die Bewegung unseres Sonnensystems: Es ist festgehalten im Auf- und Abstieg der einzelnen Strophe, im Auf- und Abstieg der ganzen Dichtung; in der allgemeinen Stimmung der Strophe, die dem betreffenden Himmelskörper entspricht, hervorgerufen durch die Art und Weise, wie die Worte in der betreffenden Strophe gerade liegen, aber auch in dem Hineinspielen einer jeden einzelnen Zeile, die dem Wandelplaneten entspricht. So daß man fühlen kann: hier fährt die energische Bewegung des Mars hinein, hier die majestätische des Jupiter, dort haben wir das Gereift-Abflutende des Saturn, endlich das Gefestigt-Rückstrahlende des Mondes, das in der ersten Sonnenzeile unmittelbare Erstrahlung ist, um dann überzugehen in das Sanft-Erwarmende der Venus und in das Webend-Wirkende des Merkur. Und dieses siebenfache innere Seelenerfühlen, von der Sonne herab durch Venus, Merkur, Mars, Jupiter, Saturn bis zum Monde wird hineingewoben in den Stimmungsgehalt der Strophe des betreffenden Tierkreiszeichens, durch das die Sonne durchgeht. Es ist wirklich das Eins-sein mit den Gesetzen des Universums, das Gegenteil der subjektiven Willkür.
Etwas ähnliches haben wir in dem Aufbau des . Es wird versucht, in wiederum zwölf Strophen einen andern Weltenzusammenhang zu geben. Wir haben hier die Sonne, die Planeten und den Mond. In den vierzeiligen Strophen ist die erste Zeile immer das Sonnenhafte, die letzte das Mondenhafte. In vier Teilen von je drei Strophen steigt die Kurve des kosmischen Geschehens aufwärts zu ihrem Zenith, um dann wiederum abzufluten. Damit in Einklang ist das Tun und Sein der Menschenseele, die in den Zusammenhängen der
geistigen Welt steht. Ruf, Sehnsucht, Erfüllung in viermaliger Wiederkehr. Die Form ist herausgeholt aus dem Geheimnis des Universums.
So lehrte uns Rudolf Steiner im Kosmos fühlen und lehrte uns eingehen auf die gesetzmäßigen Zusammenhänge einer geistigen Welt, die sich durch den Menschen offenbaren will. Er sagte zu den Eurythmie-Ausübenden:
Das lehrte uns Rudolf Steiner und gab uns damit die Erkenntnis dessen, was Dichtung in Wahrheit ist.
Für die Eurythmie schuf er noch: Weltenseelengeister, Ecce Homo, Frühling, Herbst. Überall erleben wir das Hineingestelltsein des Menschen in die geistigen Zusammenhänge, erleben in den Lautverbindungen, ihrem Erglitzern, Erstrahlen und Ineinanderspielen die schöpferischen Kräfte des Kosmos selbst. Den inneren Rhythmus der Laute, der in der Dichtung der Zukunft einst die Stelle des der Verstandeskultur entsprossenen Reimes einnehmen wird, hat Rudolf Steiner vorbildlich enthüllt in seinen Mysteriendramen; die Lautgestaltung als hohes Kunstprinzip unsern Seelen erschlossen. Das Gesetz der Bewegung in den Lautelementen, das sie der Sphäre des rein Musikalischen oder Bildhaft-Plastischen entreißt und dadurch der dichterischen Sprache, die mit den Elementen aller Künste arbeitet, ihr eigenes, selbständiges Reich erschließt, hat er uns aus der Sphäre der Geistdynamik heruntergeholt. Versuchen wir auf uns das wirken zu lassen, was einem Gedicht wie lautlich zugrunde liegt: das dreifache i der ersten Zeile, das sich in deren Ausklang zum a öffnet, die Wiederholung des a in der zweiten Zeile, und in der dritten seine Aufhellung im ausklingenden e, das wieder durch ein dreifaches
i eingeleitet wird um in der zweiten Strophe in der Endassonanz wiederholt zu werden und dann einem dreimalig assonierenden i zu weichen, das in den zwei letzten Zeilen der dritten Strophe über das e zum a zurückkehrt. Nur derjenige, der künstlerisch lautgestaltend zu fühlen vermag, wird ermessen, welch eindringliche Kraft, welche Bewegung und schöpferische Offenbarung in dieser Behandlung des a, e und i liegen, in diesem aus drei kurzen Dreizeilern bestehenden Gedicht, dem das amphibrachische Versmaß die Zielsicherheit und den hebenden Schwung verleiht. Wahrlich, verdichteter Geist.
Als ein Beispiel dieses so tief lebendigen künstlerischen Vermögens, geistiges Wirken und Weben durch die Lautverbindung für uns wesenhaft zu machen, sind dieser Sammlung auch einige lyrische Stellen aus den Mysterienspielen zugefügt. Aber erst in der Wiedergabe durch das im freien Atem gestaltete künstlerische Wort kann man voll empfinden, welch klingende Gefühlslösung, welch schwingendes Licht und welche plastische Kraft in dieser Sprache liegen.
Die Mehrzahl der in dieser Sammlung enthaltenen Gedichte entstanden freilich spontan bei Jahresfesten oder sind die spruchartige Zusammenfassung eines in der Öffentlichkeit gehaltenen Vortrags, ohne Anspruch auf künstlerische Gestaltung. Unendlich viel hat Rudolf Steiner dafür getan, daß in der Menschheit wieder wach würde das Verständnis für das Hineingestelltsein der Jahresfeste in das kosmische Geschehen. Eine Fülle tiefgründiger, lichtdurchstrahlter Zusammenhänge goß er aus über das Weihnachtsfest. Und so sind denn eine Anzahl der schönsten Sprüche, die wir von ihm haben, Weihnachtssprüche. Es gehört zu den einschlagenden innern Ereignissen unseres Lebens die Stunde, da er zu Weihnachten seinen ersten gedichteten Wahrspruch gab: und die Kraft gefunden werden mußte, diese Fülle des Erlebens, diese Wucht des wie in Quadern
gemeißelten Wortes in den tönenden Laut umzuformen: ein Wendepunkt für das Seelen-Innere. Draußen aber hatte das Leben im Dienste der Geisteswissenschaft seinen steten und doch reichlich bewegten fortschreitenden Gang genommen. Bevor dies geschehen konnte, hatte Rudolf Steiner in einer Einleitung zu den Vorträgen über das über die orphischen Mysterien gesprochen so einfühlend, weckend, daß die Schatten der Vergangenheit sich innerhalb des früheren Dunkels aufhellten und Lichtspuren wurden. In diesen Weihnachtsworten, die gleichsam in Granit gehauen waren, wie zur Pyramide sich formten, in deren dunklen Tiefen von oben her Osiris Glanz und Isis Schimmer fiel, konnte man etwas erleben wie den Hammerschlag verborgener Willenskräfte, wie die wogende Bildekraft des kosmischen Äthermeeres. Durch sie sprachen Vergangenheit und Zukunft, Werden und Vergehen, der Tod im Stoff, das Lebenswort. Aus den Klammern der niederziehenden Mächte strebte die Seele empor zum neuen Licht, zu Christus. Das materielle Weltenall konnte sich in Geist verwandeln vor dem innern Blick, der Mensch vermochte das überirdische Christuswesen wieder empfindend wahrzunehmen.
Daß mit vollem Bewußtsein wieder aufgenommen würde, was in den alten Mysterien einst in unsere träumenden Seelen gesenkt worden ist, das war das Ziel der Arbeit Rudolf Steiners an uns.
Jedes Jahr von neuem Weihnachten, das Fest der Wintersonnenwende anzuschauen als eine Aufforderung, tiefer in das hineinzublicken, was die Menschheit zu ihrer Entwickelung braucht, das lehrte uns Rudolf Steiner. Und das ist in jenen anderen Weihnachtssprüchen enthalten, die aus Gedenkheften haben abgeschrieben werden können, die ja nicht für die Öffentlichkeit gedacht waren, aber die wir glücklich sind weitergeben zu können; denn sie bilden eine Brücke zum geistigen
Erleben für den, der sie auf sich wirken lassen will. Ihren reinsten Ausklang haben sie gefunden in den wunderbar durchsichtigen Rhythmen, die Rudolf Steiner zu Weihnachten 1923 einer tausendköpfigen Zuhörerschaft gab: . Es war sein letzter Weihnachtswahrspruch. Sein heißer Wunsch für uns ist es:
Wenn ich mich entschlossen habe, den zur menschlichen Verstandeskraft klar sprechenden Wahrsprüchen auch solche hinzuzufügen, die vielleicht nicht gleich begriffen werden können, so ist es, weil ich der Überzeugung bin, daß unsere Zeit die Kräfte braucht, die auf diesem Wege der imaginativen Anschauung zunächst vielleicht am ehesten in sie einfließen können. Was als Keimkraft in der konzentrierten Bildhaftigkeit eines solchen Wahrspruches liegt, kann den Zusammenhang von menschlichem Tun und Sein mit dem Tun und Sein der Welt wesenhaft erfühlen lassen. Dies ist aber, was unsere Zeit so dringend braucht, um die in ihr wühlenden Niedergangs-Kräfte zu überwinden. Und diesem Ziele diente das Leben, Wirken und Sterben Rudolf Steiners.
Dornach, Dezember 1925 Marie Steiner»
*
Zehn Jahre später, 1935, unternahm sie es, die inzwischen zusammengetragenen Spruchdichtungen in einer zweiten Ausgabe zu veröffentlichen. Den Verschiedenartigkeiten der Texte entsprechend brachte sie vier getrennte Titel heraus: «Wahrspruchworte Richtspruchworte» als Neuausgabe der «Wahrspruchworte», ferner «Welterkenntnis Selbsterkenntnis» mit kurzen Sinnsprüchen und Widmungen, die «Gebete für Mütter und Kinder» und «Rudolf Steiner und unsere Toten» mit Ansprachen und Sprüchen bei Bestattungen.
Für die stark erweiterte Sammlung «Wahrspruchworte Richtspruchworte» schrieb sie dieses Vorwort:
«Zehn Jahre sind seit dem Hinscheiden Rudolf Steiners verflossen. Als er von uns gegangen war, war es uns ein Herzens-bedürfnis, all die Sprüche und Widmungen, die damals zugänglich waren, zu sammeln, um sie neben den für die Eurythmie geschaffenen Gedichten in einem Erinnerungsbande, wie einer Schatzkammer des Geistes, zu vereinigen.
Schon lange wird auf eine zweite Auflage der längst vergriffenen gewartet. Es sind inzwischen aus Reisemappen, Vortragsnachschriften, hinterlassenen Notizbüchern eine stattliche Anzahl solcher Sprüche neu gesammelt worden. Andere wurden abgeschrieben aus geschenkten Werken, Gästebüchern, von Photographien und so weiter. Wenn sie auch manchmal nur rhythmische oder gar einfache Zufalls-Prosa sind, so läßt ihr Weisheitsgehalt es doch berechtigt erscheinen, sie der neuen Auflage einzufügen. Auch kleine Änderungen in den Fassungen gleichgearteter Sprüche regen das Denken an und durften deshalb mehrmals berücksichtigt werden. Auf eine chronologische Reihenfolge ist in diesem Bande verzichtet worden. So wie sie hier in scheinbar bunter Reihenfolge gebracht werden, sollen diese Sprüche das geistige Leben spiegeln in seiner reichen Mannigfaltigkeit. Das Vorwort der ersten Auflage enthält einen Hinweis auf das überraschend Unpersönliche in Rudolf Steiners Art, sich zu geben, dem Fehlen des Wörtchens im persönlichen Sinne in den Dichtungen dieses Verkünders eines unpersönlichen Ich. Auch in der neuen Sammlung finden wir es nur selten und nur in Stellvertretung des Menschheits-Ich als solchem. Mit einer einzigen Ausnahme, die um so erschütternder wirkt: sie wurde in einem der letztgebrauchten Notizbücher gefunden und war niemandem bekannt: ein aus dem Tiefsten der Seele aufsteigendes
heißes Gebet für die Menschheit; ein Ausdruck des nunmehr durch Brachlegung der physischen Kräfte an der gewohnten umfangreichsten Tätigkeit verhinderten Geistes:
Diesem heißen Sehnen nach einer Erweckung der Menschheit durch die Kraft der Feuertaufe folgen hier Worte, die noch im letzten Lebensjahre gesprochen wurden, zwar bei der Kremation einer Verstorbenen, aber sie wirken zugleich wie ein uns hinterlassener letzter Gruß des Scheidenden aus ferner Geisteshöhe, wie ein persönliches Trost- und Mahnwort an uns von Rudolf Steiner selber:
Ich war mit euch vereint,
Bleibet in mir vereint ...
Als das den Flammen zum Raub gefallene erste Goetheanum im Jahre 1920 eröffnet wurde, durfte ich im Auftrage Rudolf Steiners mit einigen wenigen, von ihm gemachten Abänderungen die Worte des Hilarius aus sprechen. Zur Erinnerung an jene Feier seien diese Worte an den Anfang der neuen Auflage gebracht. Ihnen seien angeschlossen die von Rudolf Steiner selbst zur Weihnachts-Tagung 1923/24 gesprochenen Worte der geistigen Grundsteinlegung des zweiten Goetheanum.
Dornach, September 1935 Marie Steiner»
*
Der kleinen Sammlung von Sinnsprüchen und Widmungen unter dem Titel «Welterkenntnis Selbsterkenntnis» stellte sie folgendes Vorwort voran:
«Von Rudolf Steiner geprägte Gedanken sind wie Fenster im geistigen Himmelsraum. Sie sind wie Buchstaben einer Sternenschrift. Was tut es, wenn in diesen Satzprägungen der wesentliche Gedanke, der uns die Geistwelt erhellt, des öftern
wiederkehrt! Auch die Sterne wiederholen stets von neuem ihre Bahnen, um in ewig wechselnde Kräftebeziehungen zu treten, und so ist ihre Sprache immer neu lebendig und ihre Wirkungsweise mannigfaltig. So mögen auch hier nebeneinander gestellt sein Leit- und Zielsätze, deren Wahrheitslicht aus jener Sternen- und Sonnenweisheit heruntergeholt ist, die immer neue Erkenntniskräfte in uns wecken kann. Sie sind wie anspruchslos sie auch scheinen mögen, kondensierter Weisheitsinhalt eines an Erkenntnissen überreichen Lebens. Sie geben auch eine Antwort auf die oft gestellte Frage, was mit Goetheanismus eigentlich gemeint sei, in jenen Sprüchen, die sich eng an Aussprüche Goethes anschließen, aber seine Gedanken ins Konkret-Geistige hinaus erweitern.
Solche Sätze waren meistens eine Zusammenfassung gesprochener öffentlicher Vorträge, die an schon errungene Kulturgüter der Menschheit anknüpften, um ihr die neuen Ziele und Wege zu weisen, die allein uns vor dem Versinken in das Chaos zu retten vermocht hätten. Vor 33 Jahren hat Rudolf Steiner diese seine Lebensaufgabe als kulturelle Tat in das Leben der Öffentlichkeit hineingestellt. Sie hat ihm maßlose Anfeindung und Verleumdung eingebracht, die auch jetzt nicht ruhen. Der 33jährigen Wiederkehr jenes Tages sei dieses schlichte Büchlein gewidmet. Schlichtheit und Größe waren Rudolf Steiners Wesenszüge. Weil er mehr wußte und selbstloser war als sonst die Menschen sind, wurde er verehrend geliebt, aber auch glühend gehaßt von Dunkelmännern und Irregeführten. Die Antwort auf dieses Rätsel gibt uns Goethe, dessen Faust dem Wagnerschen intellektuellen Hochmut mit den Worten begegnet:
Ja, was man so Erkennen heißt!
Wer darf das Kind beim Namen nennen?
Die Wenigen, die was davon erkannt,
Die töricht gnug ihr volles Herz nicht wahrten,
Dem Pöbel ihr Gefühl, Ihr Schauen offenbarten, Hat man von je gekreuzigt und verbrannt.
Diese Torheit ist der Entschluß zum Opfer, übergroße Liebe zur Menschheit und Hingabe an die Gottheit und ihre Ziele.
Dornach, Oktober 1935 Marie Steiner»
*
Ein Jahrzehnt später, gegen Ende ihres Lebens, entschloß sie sich, auch esoterische Inhalte mit Übungen und mantrischen Sprüchen zu veröffentlichen. So erschienen 1947 und 1948 zwei kleine Bändchen «Aus den Inhalten der Esoterischen Schule», Heft 1 und 2; ein drittes Heft, an dessen Gestaltung sie noch kurz vor ihrem Tode arbeitete, erschien im Jahre 1951.
Nach dem Tode Marie Steiners brachte 1951 die von ihr eingesetzte Rudolf Steiner-Nachlaßverwaltung «Wahrspruchworte Richtspruchworte» zunächst in einer Neuauflage im wesentlichen unverändert heraus. Um die Komposition dieser Ausgabe nicht zu stören, wurden die neu aufgefundenen Dichtungen 1953 in einem zweiten Band herausgegeben unter dem Titel «Wahrspruchworte Richtspruchworte, zweite Folge». Ferner erschien ebenfalls 1953 eine erweiterte Neuauflage von «Welterkenntnis Selbsterkenntnis».
Als dann an die Erstellung der «Rudolf Steiner Gesamtausgabe» gegangen werden konnte, wurden zwei Bände für die Spruchdichtungen vorgesehen: Bibliographie-Nr. 40 für «Wahrspruchworte» und Nr. 41 für «Übertragungen aus dem Alten und Neuen Testament Mantrische Sprüche».
Der erste Band erschien 1961, herausgegeben von Edwin Froböse und Paul Jenny. Er vereinigte die bisher erschienen Spruchsammlungen in einem Band, vermehrt um inzwischen aufgefundene, bisher unbekannte Sprüche. Dieser Band erfuhr von 1969 bis 1991 sechs weitere Auflagen mit den jeweils möglichen Erweiterungen.
Bei der ursprünglichen Planung der Gesamtausgabe war das schwierige Kapitel der esoterischen Inhalte zunächst zurückgestellt worden. Erst in den achtziger Jahren wurde dies in Angriff genommen und es entstand neu der Plan für die Reihe «Veröffentlichungen zur Geschichte und aus den Inhalten der esoterischen Lehrtätigkeit», GA 264270. Daher wurden die für Bibliographie-Nr. 41 vorgesehenen Texte und Sprüche in diese Reihe, den Band GA 268, integriert, der in Kürze als weiterer Sammelband unter dem Titel «Mantrische Sprüche Seelenübungen II» erscheinen wird. Dabei war es unumgänglich, einige Sprüche, die man früher in den «Wahrspruchworten» fand, um der inneren Stimmigkeit willen in den neuen Band zu verlegen.
Mit der vorliegenden Neuausgabe und dem Erscheinen des Bandes «Mantrische Sprüche» wird die Veröffentlichung der Spruchdichtungen Rudolf Steiners als solche abgeschlossen sein. Zusammengefaßt findet man sie innerhalb der Gesamtausgabe in folgenden Bänden:
1) GA 40, «Wahrspruchworte» enthält:
a) alle von Rudolf Steiner selber veröffentlichten Dichtungen;
b) alle in öffentlichen Vorträgen gegebenen Sprüche;
c) alle in allgemeinen Mitglieder-Vorträgen gegebenen Sprüche;
d) in Notizbüchern gefundene Sprüche allgemeinen Charakters;
e) Einzelpersonen gegebene Widmungssprüche, in Büchern, auf Photographien, etc.
2) GA 267, «Seelenübungen mit Wort- und Sinnbild-Meditationen» enthält alle esoterischen Übungen für Morgens und Abends, die Einzelpersonen gegeben wurden. Die meisten davon enthalten mantrische Sprüche.
3) GA 268, «Mantrische Sprüche Seelenübungen II» enthält:
a) alle mantrischen Sprüche und Meditations-Sätze ohne Zeit-Bindung für Einzelpersonen;
b) mantrische Sprüche und Meditations-Sätze aus Notiz-büchern;
c) mantrische Sprüche für anthroposophische ArbeitsZusammenhänge.
4) GA 261, «Unsere Toten» enthält Ansprachen, Gedenkworte und Meditationssprüche für Bestattungs- und Gedenkfeiern für Verstorbene.
Ferner enthalten einige Bände der Reihe «Veröffentlichungen zur Geschichte und aus den Inhalten der esoterischen Lehrtätigkeit» (GA 264270) Sprüche, die aus dem gegebenen Zusammenhang nicht sinnvoll herausgelöst werden können und daher nicht in einen der Sammelbände aufgenommen wurden.
ZU DIESER AUSGABE
#G040-1998-SE377 - Wahrspruchworte
#TI
ZU DIESER AUSGABE
#TX
Wie aus der Beschreibung «Zur Editionsgeschichte der Spruchdichtungen» hervorgeht, war es, um die Gesamtveröffentlichung der Spruchdichtungen zum Abschluß bringen zu können, unumgänglich, die Neuauflage des Sammelbandes «Wahrspruchworte» neu zu gestalten. Denn für die Herausgabe des schon seit langem vorgesehenen Bandes «Mantrische Sprüche» mußten dieser Band und die fällig gewordene Neuauflage der «Wahrspruchworte» in Übereinstimmung gebracht werden.
Dafür wurden alle im Rudolf Steiner-Archiv vorliegenden Unterlagen erneut gründlich durchgegangen. Die meisten Sprüche befinden sich im Archiv als Originale von Rudolf Steiners Hand, oder als Photokopien von solchen, oder in Nach-schriften von Vorträgen, oder als Wandtafel-Aufzeichnungen, die bei den Vorträgen gemacht wurden. In den letzten zwanzig Jahren sind noch immer eine ganze Reihe von Originalen neu ins Archiv gekommen, teils von bisher unbekannten Sprüchen, teils von Sprüchen, die bisher nur als Abschriften vorlagen. Von den Sprüchen, die auch jetzt nur in Abschriften erhalten sind, werden nur solche veröffentlicht, die aufgrund ihrer Überlieferung als voll authentisch gelten können.
Für den vorliegenden Band wurden alle Sprüche wieder mit den verschiedenen Unterlagen verglichen. Dazu gehören auch die Notizbücher, in denen sich oft Entwürfe finden zu Sprüchen, die bei Vorträgen oder anderweitig gegeben wurden. Diese Entwürfe zeigen, wie Rudolf Steiner an seinen Spruchdichtungen gearbeitet hat. Siehe die faksimilierten Beispiele nach 5. 109. Die verschiedenen Lesarten sind nachgewiesen, sofern es sich nicht nur um ganz unwesentliche Differenzen handelt.
Zur Gestaltung des Bandes
Wie man aus dem Inhaltsverzeichnis entnehmen kann, ist versucht worden, die Sprüche so zu gruppieren, daß seinem Charakter nach Ähnliches beisammen steht. Innerhalb der Gruppen wurden die Sprüche nach der Chronologie ihrer Entstehungszeit angeordnet; nur die Gruppe der Jahresfeste und diejenige mit Mysterienwahrheiten aus alten Kulturen folgen einer anderen Chronologie.
Bei der Mehrzahl der Sprüche ist die Entstehungszeit wohlbekannt. Bei einer Anzahl anderer Sprüche weiß man mit unterschiedlicher Genauigkeit die ungefähre Entstehungszeit, die dann als «ca.» angegeben ist. Sprüche, bei denen dies nicht möglich ist, sind als «undatierbar» bezeichnet und wurden gelegentlich trotzdem nach ihrer vermuteten Entstehungszeit in die Chronologie eingeordnet.
Zur Textgestaltung
Die Wortlaute Rudolf Steiners sind in normaler Schrift wiedergegeben, auch alle seine Zusätze wie Überschrift, Widmungstext, Datum, Unterschrift. Auch in normaler Schrift erscheinen Marie Steiners Hinzufügungen auf den verwendeten Vorlagen (nicht aber ihre Überschriften für den Druck). Sofern die Herkunft nicht offensichtlich ist, ist sie in den Hinweisen oder im Register nachgewiesen.
Im Original unterstrichene Worte sind in den Sprüchen gesperrt, sonst kursiv wiedergegeben.
Alle Zusätze der verschiedenen Herausgeber seit Marie Steiner sind kursiv gedruckt, also vor allem Überschriften, und jetzt auch neu Entstehungszeit des Spruches und eventuell Name des Empfängers. Solche Überschriften und auch Zwischentitel beruhen immer auf Worten, die Rudolf Steiner im Zusammenhang mit dem Spruch gesprochen, manchmal auch im Notizbuch geschrieben hat.
Zur Orthographie
Die Anpassung des gedruckten Textes an die heute übliche Schreibweise bringt kaum Veränderungen gegenüber dem Original; sie beschränkt sich hauptsächlich auf Fremdworte wie «Centrum» und auf wenige deutsche Worte wie «es giebt» (von «geben»).
Zur Interpunktion
Bei Sprüchen hat Rudolf Steiner fast keine Satzzeichen verwendet, und die Zeichen, die er verwendet, sind oft keine Satzzeichen im konventionellen Sinne, sodaß eine gewisse Unsicherheit für ihre Wiedergabe im Druck besteht. Bis jetzt unveröffentliche Sprüche sind ohne von den Herausgebern hinzugefügte Satzzeichen wiedergegeben. Bei Sprüchen, die schon eine lange Druck-Tradition haben, ist diese berücksichtigt.
Hinweise und Lesarten
Wie bei den anderen Bänden der Gesamtausgabe sind jetzt auch für die «Wahrspruchworte» Hinweise erstellt worden, die Nützliches zum Hintergrund vieler Sprüche zu geben sich bemühen. Darin integriert ist auch die Angabe von Textvarianten.
Alphabetisches Register der Spruchanfänge und
Überschriften
Dies dient nicht nur zum Auffinden der Sprüche, es zeigt auch die verwendeten Vorlagen und deren Art an: ob es sich um eine Vortragsnachschrift, um ein Notizbuch oder Notizblatt in der Handschrift Rudolf Steiners, oder um eine Abschrift handelt. Außerdem sind Entstehungszeit und -Ort, sowie Name eines eventuellen Empfängers angegeben, soweit sie bekannt sind.
Personenregister
Seit 1925 war es üblich, die Namen noch lebender Personen im Zusammenhang mit den Sprüchen nicht in Erscheinung treten zu lassen. Der vorliegende Band soll auch ein Beitrag zur Geschichte der anthroposophischen Bewegung sein, und daher wurden die Namen der Empfänger soweit sie bekannt sind unverschlüsselt angegeben.
ZUR TEXTGESTALTUNG DES «SEELEN KALENDERS»
#G040-1998-SE381 - Wahrspruchworte
#TI
ZUR TEXTGESTALTUNG DES «SEELEN KALENDERS»
Zur Geschichte der benützten Textvorlagen
#TX
Im Frühjahr 1911, nach dem Philosophen-Kongreß in Bologna, entstand in Portorose an der Adria zwischen Imma von Eckardtstein, die sich mit der malerischen Darstellung der Tierkreis-Zeichen beschäftigte, und Rudolf Steiner der Plan, einen Kalender für das Jahr 1912 zu schaffen. Er gab ihr Anregungen für die Gestaltung der Bilder und schrieb selber das Kalendarium mit den Namens- und Gedenktagen. Näheres dazu findet man in dem Heft 37/38 der «Beiträge zur Rudolf Steiner Gesamtausgabe». Diese Arbeit zog sich durch das ganze Jahr hin. Wahrscheinlich im Winter und in München schrieb Rudolf Steiner einen Zusatz zu dem «Kalender», wodurch dieser noch eine ganz neue Dimension bekam: den «Seelenkalender», der mit dieser Überschrift als Anhang auf den letzten 20 von insgesamt 178 Seiten des «Kalenders> gedruckt wurde. Der Druck erfolgte im Frühjahr 1912 bei Carl Kuhn in München, der alle Drucksachen für den Münchner Zweig besorgte und auch für den Philosophisch-Anthroposophischen Verlag arbeitete, so sind z. B. die Mysteriendramen dort gedruckt worden. Imma von Eckardtstein hielt sich damals in München auf, um den Druck zu betreuen. Als Beilage zu ihrem einzigen bekannten damit zusammenhängenden Brief an Rudolf Steiner übersandte sie ihm am 15. März 1912 Manuskript und Druckbogen für die Monate April bis Juni, dies entspricht den ersten 48 Seiten des «Kalenders». Rudolf Steiner war damals in Berlin und reiste Anfang April nach Helsinki, wo er die ersten fertig gedruckten Exemplare erhielt. Aus diesen Daten muß man schließen, daß er keine Abzüge für den «Seelenkalender» bekam, die er noch hätte korrigieren können. Man kann
also nicht davon ausgehen, daß die Abweichungen des Druckes vom Manuskript von Rudolf Steiner herrühren. Dies Manuskript für den «Seelenkalender» ging damals in die Druckerei und war dann verschollen, sodaß es für spätere Ausgaben nicht zur Verfügung stand. Es wurde im Nachlaß von Elisabeth Vreede, die mit Imma von Eckardtstein befreundet war, wieder aufgefunden, und 1959 kam eine Photokopie davon in das Rudolf Steiner Archiv. Sie ist in dem erwähnten Heft der «Beiträge . . . » als Faksimile wiedergegeben.
Im Jahre 1918 erschienen zwei Neudrucke des «Seelenkalenders», beide durch die Initiative von Emil Molt, dem Generaldirektor der Waldorf-Astoria Zigarettenfabrik in Stuttgart, und beide wurden in der Druckerei der Zeitschrift «Lese», Jung & Sohn in Stuttgart, hergestellt. Der eine erschien, vermutlich im Frühjahr, als die Nr. 30 in der Reihe der «farbigen Heftchen der Waldorf-Astoria». In dieser Reihe ließ Emil Molt deutsche Literatur in kleinen Heftchen drucken, die den für die Soldaten im Feld bestimmten Zigarettenschachteln beigelegt wurden. Für diese Ausgabe schrieb Rudolf Steiner das Vorwort von 1918. Sie war als regelrechter Kalender von Woche zu Woche vom 1. April 1918 bis zum 29. März 1919 gestaltet, mit Angabe der Wochentage.
Anfang September 1918 erschien der «Seelenkalender» noch einmal, und diesmal als ein Teil der Schrift «Durch den Geist zur Wirklichkeits-Erkenntnis der Menschenrätsel», ebenfalls mit dem neuen Vorwort. Diese Schrift war, sehr wahrscheinlich von Rudolf Steiner selber, für die von Hermann Hesse betreute «Bücherei für deutsche Kriegsgefangene» zusammengestellt worden und wurde als «Liebesgabe» in die Lager geschickt, gestiftet von der stets hilfsbereiten Helene Röchling aus Mannheim. Emil Molt war ein Schulfreund von Hermann Hesse und hatte diese Schrift veranlaßt. Für sie hatte Rudolf Steiner den Vortrag vom 17. August 1908 zu dem Aufsatz
«Philosophie und Anthroposophie» umgearbeitet. Es ist unbekannt, wer die Redaktion für die beiden Stuttgarter Ausgaben, die sich sehr ähnlich sind, besorgt hat. Der Text ist in den Formalien stark verändert worden. So sind viele zusätzliche Satzzeichen eingefügt worden, und vor allem wurde eine neue Art der Wochenbezeichnungen eingeführt: waren in der Ausgabe von 1912 die Sprüche einfach durchnumeriert worden, so wurde dies in beiden Ausgaben von 1918 ersetzt durch eine Bezeichnung nach Monaten. So wurde z. B. die «Achte Woche» nun als die «4. Mai-Woche» überschrieben; aber mit einigen Differenzen: z. B. wurde die 18. Woche in dem WaldorfHeftchen als die «5. Juli-Woche» und in der anderen Ausgabe als die «1. August-Woche» bezeichnet. Es ist so gut wie ausgeschlossen, daß Rudolf Steiner sich um diese Details gekümmert hätte; die Druckereien hingegen betrachteten damals so etwas als zu ihren Aufgaben gehörig. Es gibt keine diesbezüglichen Briefe; auch ist es wenig wahrscheinlich, daß die Redaktion vom Philosophisch-Anthroposophischen Verlag in Berlin ausging obwohl dieser im Impressum erscheint da 1925 fast alle Änderungen in der Neuausgabe dieses Verlags wieder rückgängig gemacht wurden.
Ebenfalls im Jahr 1918 zeichnete Rudolf Steiner die ersten Formen für die eurythmische Darstellung der Sprüche des «Seelenkalender». An einem Detail kann man sehen, daß er vor allem das Waldorf-Heftchen als Textvorlage bei dieser Arbeit, die bis in das Jahr 1924 weitergeführt wurde, benützte: er übernahm die neuen Wochen-Bezeichnungen (meistens nach dem Waldorf-Heftchen, aber einige Male auch nach der anderen Ausgabe von 1918) und schrieb sie jeweils auf die Blätter der entstehenden Eurythmie-Formen. Eigentlich wäre die alte Art von 1912 praktischer gewesen, aber die Wochen-Nummern waren in beiden Ausgaben von 1918 weggelassen worden und waren daher nicht zur Hand. Bei vielen Formen hat Rudolf
Steiner die einzelnen Zeilen des Wochenspruches neben die jeweilige Form geschrieben. Natürlich stand dabei nicht der intendierte Wortlaut im Vordergrund, sondern es ging um die Zuordnung der Form zum Text, aber es handelt sich dennoch um ein Autograph, das zeigt, daß er die beim Drucken wahrscheinlich ohne sein Zutun entstandenen Abweichungen annehmbar fand. Man findet die Blätter in der Faksimile-Ausgabe «Eurythmieformen zu den Wochensprüchen des Anthroposophischen Seelenkalenders», GA K23, Dornach 1989.
Anfang April 1925, wenige Tage nach Rudolf Steiners Tod, erschien schließlich die Ausgabe letzter Hand mit dem Titel «Anthroposophischer Seelenkalender». Am 12. März 1925 schrieb Johanna Mücke, die Geschäftsführerin des Philosophisch-Anthroposophischen Verlages, an Marie Steiner, die sich auf Tournee befand: «Herr Doktor hat einen so schönen Umschlag für den Seelenkalender gezeichnet, den ersten Abzug hat er noch zu einer kleinen Veränderung da, lauter schöne fünfzackige Sterne; die Farbe wird hellblau und Gold. Wie dankbar bin ich und werden so viele unserer Mitglieder Ihnen sein, daß nun durch Ihre Initiative der Seelenkalender wieder da sein wird und in so schöner Gestalt.» Rudolf Steiner hatte nicht nur den Umschlag entworfen, sondern auch das Format, ein Spruch pro Seite (die früheren Ausgaben hatten zwei bis vier Sprüche pro Seite), und die Schrift bestimmt. Aber er hat sich sicher nicht um die Textform in den technischen Details gekümmert. Wer dies getan hat, weiß man nicht; in Betracht kommt eigentlich nur Johanna Mücke, eventuell auch Marie Steiner, die aber kaum Zeit dafür gehabt haben dürfte. Zugrunde gelegt wurde die Ausgabe von 1912, als Vorwort wurde das von 1918 gedruckt. Dies ist die vertraute Form des Seelenkalenders im blauen Querformat, die seit 70 Jahren gedruckt wird.
Über die Neuauflagen der zwanziger und dreißiger Jahre ist nichts Genaues bekannt, sie liegen im Archiv nicht vor. Nur
von einer Ausgabe «ca. 1930» gibt es die Photokopien von 20 Seiten. Im «Nachrichtenblatt» Nr. 13 vom 29. März 1936 bespricht Marie Steiner eine Neuausgabe, 12. bis 14. Tausend (die Auflage der Waldorf-Heftchen von fünfzigtausend nicht mit-gerechnet). Die erste Neuauflage, die im Archiv vorliegt, ist von 1938. Sie zeigt einige redaktionelle Veränderungen gegenüber 1925; die erste Auflage nach dem 2. Weltkrieg geschah 1948, in drei leicht variierenden Fassungen in Dornach, Stuttgart und Wien, aber als fast genaue Nachdrucke der Ausgabe von 1938. Die erste Neuauflage nach Marie Steiners Tod erfolgte 1953, herausgegeben von Edwin Froböse.
1961 erschien die Spruchsammlung «Wahrspruchworte» innerhalb der Gesamtausgabe. Daher wurde von den Herausgebern Edwin Froböse und Paul Jenny auch der «Seelenkalender» aufgenommen, aber in einer in den Formalien von dem blauen Büchlein abweichenden Form, nämlich gemäß der Ausgabe vom Herbst 1918.
Auch die vorliegende Ausgabe der «Wahrspruchworte» enthält den «Seelenkalender». Sie stützt sich auf die Manuskripte und die Ausgabe letzter Hand von 1925. Dabei gibt es die folgenden
Textvarianten:
Woche Zeile
3 4 Die Ausgabe von 1925 hatte neu wach end Ich für wachsend Ich, dies ist wohl ein Druckfehler.
5 5 Das Manuskript hat zum statt zu dem.
15 2 Das Manuskript hat das Geistesweben statt des
Geistes Weben auf der Eurythmie-Form.
19 4 Das Manuskript hat Es soll, alle Drucke hatten Er soll. Dabei dürfte es sich um einen Druckfehler in der Ausgabe von 1912 handeln, der sich fortgeerbt hat.
386
20 5 Das Manuskript hat An sich statt In sich.
23 6 Alle Drucke hatten Winterschlaf für Weltenschlaf im Manuskript. Auch dies dürfte ein fortgeerbter, naheliegender Lesefehler des Setzers sein.
25 5+6 Auf der Eurythmie-Form hat Rudolf Steiner wohl aus Versehen wachsen für wachen geschrieben.
26 4 Im Manuskript steht meine Geistestriebe statt meines Geistes Triebe auf der Eurythmie-Form.
27 3 Das Waldorf-Heftchen, die Eurythmie-Form und alle
Drucke nach 1948 haben Dass ich. Das Manuskript
und alle anderen Drucke bis 1948 haben Das ich.
Dies ist wohl ein Schreibfehler im Manuskript. Diese
Variante wäre zwar grammatikalisch möglich, aber
inhaltlich unbefriedigend, u. a. weil das Ziel des
>Sehnens> nicht angedeutet würde.
28 2 Das Manuskript hat Erfüllen statt Erfühlen im
Erstdruck und auf der Eurythmie-Form.
34 2 Auf der Eurythmie-Form steht Eigensinn für Eigen-
sein.
38 3 Auf der Eurythmie-Form steht Es ist für Es hat.
46 7 Auf der Eurythmie-Form steht ergreifen für er-
halten.
Aus dieser Aufstellung kann man sehen, daß es keine letzte Sicherheit für diese Details gibt.
Zur Interpunktion
Das Manuskript hat nur sehr wenige Satzzeichen. Die Zeichensetzung der ersten Ausgaben vor 1925 stammt mit Sicherheit von den Druckereien. Besonders in den Ausgaben von 1918
sind sehr viele neue Zeichen gesetzt worden, die dann 1925 zum größten Teil wieder weggelassen wurden. Überhaupt sind die Satzzeichen bis heute immer wieder revidiert worden, so daß man sich nicht auf einen Konsens stützen kann. Für die vorliegende Ausgabe ist, mit der Absicht möglichst wenige Zeichen zu haben, folgende Systematik versucht worden: a) alle Zeichen im Manuskript sind aufgenommen worden, b) nur die Zeichen, die alle Drucke bis 1925 übereinstimmend für nötig befunden haben und die nicht Sinn-störend sind, sind beibehalten worden, c) korrespondierende Sprüche (n+ü= 53), die sehr oft den gleichen syntaktischen Bau haben, bekommen auch analoge Zeichensetzung. Es geht also nicht um eine konventionell «richtige» Interpunktion.
***
Wegen der vielen Anfragen an das Archiv ist es vielleicht nützlich, für diejenigen, die sich dafür interessieren, noch folgende Detail-Punkte zu besprechen:
Über die Zuordnung der Sprüche
zu den Wochen des Jahres
Wie schon auf 5. 22 erwähnt, ist die Angabe Rudolf Steiners grundlegend, man möge jeweils zu Ostern mit dem ersten Spruch beginnen. Im weiteren seien jeweils drei Sprüche in der gleichen Stimmung gehalten, so daß die Datumverschiebung nicht viel zu bedeuten habe.
Der ursprüngliche Plan war, daß der «Kalender» jedes Jahr erscheinen sollte was dann aber nie mehr geschah , und daß die Daten des «Seelenkalenders» jeweils angepaßt würden. Dem entsprechend hat man bei den verschiedenen Drucken bis in die zwanziger Jahre mit dem jeweiligen Oster-Datum begonnen, aber mit unbefriedigendem Resultat. Schon in der
Ausgabe von 1912/13 geht das Ende des Jahres nicht auf. Die Ostersonntage von 1912 und 1913 waren am 7. April und am 23. März, was ein Jahr von nur 50 Wochen ergibt; trotzdem hat Rudolf Steiner den 52. Spruch mit «30. März» überschrieben, obwohl er das Kalendarium mit dem 22. März abschloß.
1918 war der Ostersonntag am 31. März, exakt eine Woche früher als 1912, und 1919 am 20. April. Dies gibt ein Jahr von 55 Wochen. Das Waldorf-Heftchen gibt als Datum für den ersten Spruch «1. 6. April» und geht dann Woche um Woche weiter, so daß der letzte Spruch das Datum «23. 29. März» bekommt; es fehlen also noch drei Wochen bis zum nächsten Ostern. In der anderen Ausgabe von 1918 hat man die Daten dadurch auf die Ausgabe von 1912 synchronisiert, daß man die beiden Sprüche 3 und 4 auf die drei Wochen 14. April bis 4. Mai legte. So bekamen die Sprüche 5 bis 49 exakt die Daten von 19 12/13, wie sie auch in der vorliegenden Ausgabe angegeben sind. Dies hätte am Ende des Jahres helfen können, den Anschluß an das nächste Osterfest zu mildern, stattdessen hat man versucht, die Synchronisation aufrecht zu erhalten dadurch, daß man die letzten drei Sprüche auf die letzten zwei März-Wochen verteilte. Man hat so für 1918 zwei Einteilungen mit der selben Art der Bezeichnungen, aber mit um eine Woche verschobenen Datierungen. So hat z. B. der Spruch 6 in beiden Ausgaben die Überschrift «2. Mai-Woche», trägt aber in dem Waldorf-Heftchen ein um 7 Tage früheres Datum. Wenn man noch eines Beweises bedürfte, daß diese Formalien nicht von Rudolf Steiner festgelegt wurden, so hätte man ihn hier.
In der Ausgabe von 1925 wurde mit der ersten Woche nach Ostern (am 12. April) begonnen und von Woche zu Woche weitergegangen, ohne Rücksicht darauf, daß 1926 der Ostersonntag schon am 4. April war. Die Verspätung von doch nur 5 Tagen gegenüber 1912 brachte es mit sich, daß die Sprüche, die im Manuskript als fürJohanni, Michaeli und Weihnachten gegeben
bezeichnet sind, nicht auf die entsprechenden Daten fielen. Wohl deshalb wurden diese Bezeichnungen weggelassen.
Nun ist es gar nicht sinnvoll, im Druck die Sprüche «richtig» verteilen zu wollen. Eine solche Verteilung müßte die Sprüche 8 bis 11 der Zeit von Pfingsten bis Johanni, und die Sprüche 48 bis 52 der Zeit von Anfang März bis Ostern zuordnen. In der Praxis ist das kein Problem, im Druck wäre es pedantisch und vor allem störend, da ja ein einzelnes Exemplar über viele Jahre dient. Wohl deshalb hat Marie Steiner in den Ausgaben von 1938 (wahrscheinlich schon früher) und 1948 die Anpassung an das jeweilige Jahr der Ausgabe aufgegeben. Beide Ausgaben benützten eine Datierung von Woche zu Woche mit dem Ostersonntag beginnend derart, daß Karfreitag das Datum 3. April hat, eine Datierung, die zwei Tage früher als die von 1912 beginnt. Und die Bezeichnungen Johanni, Michaeli und Weihnachten wurden wieder aufgenommen. Im Jahr 1931 war Ostern am 5. April. Das Fragment der Ausgabe «ca. 1930» im Archiv entspricht dem. Es könnte also sein, daß man die Datierung von 1931 gut fand und für die späteren Ausgaben dabei blieb.
In der vorliegenden Ausgabe sind, teils als Hilfe zur Orientierung, teils aus historischem Interesse, die Daten von 19 12/13 angegeben, die auch insofern günstig sind, als das Osterdatum von 1912 ziemlich genau in der Mitte der möglichen Daten vom 22. März bis zum 25. April liegt. Ferner sind die WochenBezeichnungen so angegeben, wie sie auf den Eurythmie-Formen stehen, außer bei den Wochen, die im Manuskript eine eigene Bezeichnung haben: Oster-Stimmung, Johannes-Stimmung, u.s.w.
Zu den Bezeichnungen der Jahreszeiten
Im Manuskript hat Rudolf Steiner die Bezeichnungen Frühling und Sommer vor die 1. und die 14. Woche eingefügt; der Druck
von 1912 hat zusätzlich Herbst und Winter vor der 27. und der 37. Woche. Ebenso die beiden Ausgaben von 1918, außer: die zweite Ausgabe hat Winter vor der 36. Woche. In der Ausgabe von 1925 beginnen die vierJahreszeiten mit der 1., 11., 25. Und 37. Woche.
Über die Zuordnung von Buchstaben zu den
Wochensprüchen
In der Handschrift hat Rudolf Steiner die Buchstaben des Alphabets an die Sprüche 1 26, und noch einmal an die Sprüche 27 52 geschrieben, ohne Zweifel um die Zugehörigkeit des Gegenspruches im Herbst/Winter-Halbjahr zu dem entsprechenden Spruch im Frühling/Sommer-Halbjahr zu betonen. Auch Karl König vertritt in seinem Büchlein «Über Rudolf Steiners Seelenkalender», Stuttgart 1970, diese Ansicht. Sie wird durch folgenden Vorgang bestärkt: die Zuordnung in der Handschrift für die Sprüche 12 bis 25 ist um eine Woche verschoben, weil die Sprüche 12 (johannes-Stimmung) und 51 (Frühling-Erwartung) keinen Buchstaben bekommen haben. Mit dieser Verschiebung ist der «Seelenkalender» 1912 gedruckt worden. Wahrscheinlich ist der Fehler schon sehr bald bemerkt worden und wurde durch Johanna Mücke bei der nachsten Gelegenheit, in der Ausgabe von 1925, korrigiert. (In den Ausgaben von 1918 waren die Buchstaben überhaupt weggelassen.) Sie hätte dies sicher nicht von sich aus getan, ohne daß das Problem im Gespräch mit Rudolf und Marie Steiner berührt worden wäre. In dieser korrigierten Form wurde der «Seelenkalender» bis 1958 gedruckt. Als die Handschrift 1959 wieder zum Vorschein kam, haben die damaligen Herausgeber für dieses Detail auf die Handschrift abgestellt.
In der Handschrift und der Ausgabe von 1912 wurden die Buchstaben der zweiten Serie durch einen übergelegten Strich
gekennzeichnet, wie das in der Mathematik für korrelierte Größen üblich ist. 1925 wurde diese Überstreichung weggelassen.
In allen bisherigen Auflagen der «Wahrspruchworte» GA 40 wurden die Wochenbezeichnungen und Daten der Ausgabe vom Herbst 1918 gegeben, dadurch entfielen auch die Buchstaben. Die vorliegende Ausgabe gibt die Bezeichnung durch Buchstaben gemäß der Ausgabe von 1925, aber mit den Überstreichungen des Manuskripts.
JZ
HINWEISE UND LESARTEN
#G040-1998-SE393 - Wahrspruchworte
#TI
HINWEISE UND LESARTEN
#TX
Werke Rudolf Seeiners innerhalb der Gesamtausgabe (GA) werden in den Hinweisen mit der Bibliogaphie-Nummer angegeben. Siehe auch die Übersicht am Schluß des Bandes.
Die genauen Nachweise der Archivunterlagen sowie der genannten Vorträge in den entsprechenden Bänden der Gesamtausgabe finden sich im alphabetischen Register der Sprüche.
Zu Seite:
912 Nachweise für das Geleitwort:
Goethe, teSprüche in Prosa Maximen und Reflexionen über Kunste, Aus ,,Kunst und Alterthume, Sophien-Ausgabe, 48. Band, 5. i79.
2 Credo Der Einzelne und das Alle, in vorliegendem Band.
3 Einleitung zu eGoethes naturwissenschaftliche Schriften in Kürschners ,,Deutsche Nationallirteratur, Band II, 1887.
4 Dornach, 9. Oktober i920. Dieser Vortrag ist einer von drei Vorträgen, die im Rahmen des ersten Hochsehulkurses am Goetheanum in Dornach über den Bau gehalten worden sind. Herausgegeben von Marie Steiner in ,,Der Baugedanke von Dornach, Dornach i942; in der Gesamtausgabe noch nicht erschienen.
5 Eröffnungs- und Abschiedsrede beim ersten Hochschulkurs am Goetheanum in Dornach, 26. September und 16. Oktober 1920. Herausgegeben von Marie Steiner in ,,Die Kunst der Rezitation und Deklamation, Dornach 1928; in der Gesamtausgabe noch nicht erschienen.
6 Marie Steiner in eNiedergang und Aufbau, in ,,Die Kunst der Reziration und Deklamation, GA 281.
7 ,,Mein Lebensgang, 31. Kapitel, GA 28.
8 17. November 1918, in uEntwicklungsgeschichtliche Unterlagen zur Bildung eines sozialen Urteils, GA 185a.
9 In einer handschriftlichen Euryrhmie-Programmankündigung vom 1. Februar 1925. Siehe ,,Die Konstitution der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft , GA 260a, 5. 677.
10 In ,,Ursprungsimpulse der Geisteswissenschaft, GA 96.
15 Credo: Das Originalmanuskript (drei handgeschriebene Blätter) ist nicht datiert. Es wurde erstmals im Jahre 1944, viele Jahre nach Rudolf Steiners Tod, von Marie Steiner in der Wochenschrift ,,Das Goetheanum (Nr. 52 vom 24. Dezember 1944) veröffentlicht, mit dem Zusatz. Aus der Weimarer Zeit. Von späteren Herausgebern wurde jedoch angenommen, daß es aus der Wiener Zeit um 1888 stammen dürfte. Für beide Datierungsversuche gibt es gute Gründe.
Das ,,Credo ist zweifellos im Zusammenhang mit Rudolf SteiGoetheforschungen entstanden, mit größter Wahrscheinlichkeit als eine Weiterführung von Goethes Prosahymnus ,,Die Natur so wie er seine Weltanschauung als Weiterbildung der Goetheschen verstand.
Als er in seiner Wiener Zeit die naturwissenschaftlichen Schriften Goethes in Kürschners ,,Deutsche National-Litteratur herausgab, stellte er den Prosahymnus ,,Die Natur Aphoristisch als Auftakt an den Anfang des zweiten Bandes ,,Zur Naturwissenschaft im allgemeinen, der 1887 erschien. Als ihm in Weimar die gleiche Aufgabe im Rahmen der im Auftrage der Großherzogin Sophie von Sachsen-Weimar herausgegebenen großen Goethe-Ausgabe (Sophien-Ausgabe) zufiel, verfuhr er ebenso und stellte ,,Die Natur Fragment an den Anfang des 11. Bandes der II. Abteilung. Zur gleichen Zeit trat er entschieden für die Autorschaft Goethes ein in einem Aufsatz von 1892 in den ,,Schriften der Goethe-Gesellschaft (wieder abgedruckt in ,,Methodische Grundlagen der Anthroposophie, GA 30). In diesem Aufsatz wird die Bedeutung des Prosahymnus mit den Worten charakterisiert. Goethes wissenschaftliche Entwickelung stellt sich der genaueren Betrachtung als ein fortschreitendes Ausgestalten der im Aufsatz ,Die Natur ausgesprochenen Maximen dar. ... [Er] ist eine Art Lebensprogramm, das allem Goetheschen Denken über die Natur zugrunde liegt.
Diese Bewertung darf mit Fug und Recht auch für Rudolf Steiners ,,Credo geltend gemacht werden. Denn so wie Goethe den Geist der Natur, so wollte Rudolf Steiner die Natur des Geistes
erforschen und hat in der Folgezeit das, was im ,,Credo wie eine Vorverkündigung aufklingt, immer weiter und weiter ausgebaut zur anthroposophisch orientierten Wissenschaft von der Welt des Geistes und deren künstlerischen Impulsen.
16 Wer nicht stirbt, bevor er stirbt .... Angelus Silesius, ,,Cherubinischer Wandersmann.
19 Seelenkalen der: Siehe ,,Zur Texrgestalt des ,Seelenkalenders auf
5. 381 des vorliegenden Bandes.
49 Drei kosmische Dichtungen: Diese Dichtungen entstanden im Sommer 1915 für die noch ganz junge Bewegungskunst Eurythmie, deren erste Entwicklungsschritte in die Jahre 19121914 fielen. Nachdem sich von der zweiten Hälfte 1914 an Marie Steiner tatkräftig der Betreuung und Weiterbildung dieser Kunstrichtung angenommen hatte, gab Rudolf Steiner im Sommer 1915 einen neuen Kurs, in der Ansprache das ,,zweite Kapitel genannt. (Siehe ,,Die Entstehung und Entwickelung der Eurythmie, GA 277a). Im Zusammenhang damit entstanden die drei Dichtungen, zu deren erster Darstellung am 29. August 1915 Rudolf Steiner die auf 5. 61 wiedergegebenen Ausführungen machte.
Der äußere Anlaß für die satirische Dichtung ,,Das Lied von der Initiation waren zweifellos die ,,mystischen Verschrobenheiten gewisser Mitglieder, die sich gerade in diesem Sommer 1915 in Dornach ungemein störend geltend gemacht hatten. Näheres hierüber siehe in ,,Probleme des Zusammenlebens in der Anthroposophischen Gesellschaft. Zur Dornacher Krise vom Jahre 1915, GA 253.
51 Planetentanz: Text nach der Erstveröffentlichung Berlin 1916. Die Handschrift weist folgende Varianten auf:
1. Strophe 4. Zeile: ,,So machtvoll dahin?
2. Strophe 4. Zeile: ,,So sehnend herauf?
3. Strophe 2. Zeile: ,,Im Steine den Strahl
3. Strophe 3. Zeile: ,,Im Blühen das Licht
55 Zwölf Stimmungen: Text nach der Erstveröffentlichung Berlin
1916. Die Handschrift weist folgende Textunterschiede auf:
Steinbock-Strophe:
3. Zeile: ,,Zu kraftendem Gegenwartseine
5. Zeile: ,,Erstarke die Weltenwesenskraft
Fische-Strophe:
3. Zeile: ,,Im Ergriffenen suche sich das Greifen
6. Zeile: ,,Durch Sein so dem Werden verwoben
80 Ihr meines Hauptes ...: Die Handschrift hat in der letzten Zeile:
,,Mit den Weltenschaffensmächten.
84 Steh vor des Menschen ...: Der Entwurf hat als letztes Wort der dritten Zeile ,,Seelensinnen.
85 Weltenrsprossenes Wesen ...: Der Entwurf endet mit ,,... und Zeitenwerden weiht. ,,
87 Wo Sinneswissen endet ...: In der Vortragsnachschrift Dornach und in der Handschrift Notizblatt 3267 enden die Zeilen 6,10,13 mit: ,,erstarkt, vertreibt, umhüllt.
94 0 Mensch, du bildest ...: Im Entwurf fehlt die 1. Zeile, und die 3. Zeile lautet: ,,Du offenbarst seinen Stoffeswert
97 Die Sonne schaue ...: Im Vortrag Berlin, 17. Dezember 1906, heißt es dazu: ,,Diese Worte, die den tiefsten Sinn des Weihnachtsmysteriums widerspiegeln, ertönten vor den andachtsvoll lauschenden Schülern der Mysterien aller Zeiten.
Textvarianten der Handschriften:
2. Zeile. ,, Zur mitternächtgen Stunde
9. Zeile. Des Morgens junge Pracht
12. Zeile: ,,Den Friedensvollen Hort
100 Offenbarung durch die Höhen ...: Text nach einer zweiten Vor-. tragsnachschrift; in der für den Druck von GA 108 benützten Nachschrift lautet die 2. Zeile ,,Ruhe und Stille durch den Erden-frieden
108 In der Zeiten Wende ...: Die handschriftlichen Vorlagen weisen folgende Texrvarianten auf:
Archiv-Nr. 3328 und Tafelaufsehrift vom 30. Dezember 1923:
,,Dass gut werde 1 Was wir aus Herzen 1 Gründen 1 Aus Häuptern 1 Zielvoll führen wollen.
Archiv-Nr. 3254: ,,Dass gut werde, 1 Was wir 1 Aus Herzen gründen, 1 Was wir 1 Aus Häuptern führen, 1 Wollen.
113 Es leuchten gleich Sternen .... Offenbar im inneren Zusammenhang mit Buch Daniel 12,3: ,,Die Lehrer aber werden leuchten wie des Himmels Glanz, und die, so viele zur Gerechtigkeit weisen, wie die Sterne immer und ewiglich. Siehe Hinweis zu 5. 256.
Textvarianten:
In der Vortragsnachschrift Heidelberg, 21. 1. 1909, steht in der 4. Zeile ,,muss für ,,mög.
In der Vortragsnachschrift Berlin, 19. 1. 1911, lautet die vorletzte Zeile: ,,Im Reich des Erdenseins.
114 Gottes schützender...: Davor heißt es im Vortrag Wien, 31. Marz
1910: ,,Das ist es ja auch, was sich ergibt aus der Geisteswissenschaft wie ein letztes Resultat, wie eine Rechtfertigung, daß sie ausklingt wie ein selbstverständliches Gebet: Gottes ...,,
116 Es drängt sich Die Handschrift für Lina Schliephak-Uttner,
Weimar, 5. Dezember 1910, variiert in der 6. Zeile mit ,,Licht statt
,,Wort und in der 7. Zeile ufinden an Stelle von etreffen. Im
Teil ,,Widmungen 5. 267 befindet sich eine ähnliche Fassung für
Moriz Zitter.
117 Es sprechen zu dem Menschensinn ...: So häufig wie dieser Spruch findet sich kein anderer. Allein an Handschriften liegen neun vor. Und während sonst die weitaus meisten Sprüche nur mit geringfügigen Änderungen niedergeschrieben wurden, zeigt der vermutlich erste Entwurf, daß an der Formulierung stark gearbeitet wurde. Er kommt in den Jahren 1910 bis 1915 immer wieder in den verschiedensten Zusammenhängen und in vielen Varianten vor, hauptsächlich in öffentlichen Vorträgen: einige Male in Berlin, erstmals am 8. Dezember 1910, dann in Zürich, Wien, Helsingfors, Bergen, Nürnberg, München, Basel auch als Widmungsspruch in ein Gästebuch und sogar zu einer Zweigeinweihung (Bochum, 21. Dezember 1913). Auch der Spruch ,,Es drängt sich an den Menschensinn ...,, kann als eine Variante gelten.
Die zu dieser besonderen Fassung vorliegenden handschriftlichen Entwürfe Rudolf Steiners (Notizbücher 180 und 224) weisen beide in der 2. Zeile die Variante ,,Raumesgrenzen und in der 4. Zeile ,,Es lebt statt ,,Erkennend lebt auf.
121 15. März 1911: Entgegen diesem Gehurtstagsspruch ist derjenige für 1924 zum ,,14. März. Dies ist kein Versehen: Marie Steiner ist am 14. März 1867 im damals russischen Polen geboren und in St. Petersburg aufgewachsen. Nach dem alten Julianischen Kalender war dies der 2. März. Weil für diesen Kalender das Jahr 1900 ein Schaltjahr war, entsprach von da an dem 2. März alten Stils der 15. März in unserem, dem Gregorianischen Kalender. Marie Steiner hat ihren Geburtstag nach dem alten Kalender am 2. März gefeiert.
Erst nachdem mit der russischen Revolution dieser abgeschafft wurde und ihre Verbindungen nach Rußland erloschen, kam sie auf den 14. März zurück.
125 Das Böse, das Ubel ... und Der löst der Seele Rätsel nicht Die beiden Sprüche auf dieser Seite stehen auf zwei Seiten hintereinander im Notizbuch. Der erste Spruch ist das Thema des Vortrages Berlin, 15. Januar 1914, mit dem zweiten Spruch schließt dieser Vortrag. Dessen Entwurf im Notizbuch lautet aber so: ,,Wer das Leben will verstehn 1 Muss nach Geistes Höhn streben 1 Denn der Seele Rätsel löset nicht 1 Wer verweilt im blossen Sinnenlicht.
127 Der deutsche Geist ...: Die zweite Zeile lautet in der Handschrift:
,,Was er der Welt erbringen soll
131 Es sprechen ...: In der Handschrift lautet die letze Zeile: ,,In seiner ewgen Art.
132 Lass uns nur recht...: Dazu heißt es im Vortrag Elberfeld, 13. Juni
1915: ,,Man möchte sagen: die Gesinnung, die uns werden kann aus der Geisteswissenschaft, wird dadurch zu etwas Gebetartigem, das sich zusammenfassen läßt in die Worte: Lass ...,,
In der Vortragsnachschrift lautet die 3. Zeile: ,,von dieser geisteswissenschaftlichen Gesinnung~ und die 6. Zeile: ,,zu der Erde Heil. Die Änderung für den Abdruck in ,,Wahrspruchworte 1935 wurde von Marie Steiner vorgenommen.
136 Suchet das wirklich praktische ...: Dazu heißt es im Vortrag 24.
September 1919: ,,Eine Devise muß aus geisreswissenschaftlicher
Gesinnung die Menschen ergreifen, sonst wird kein Fortschritt in
unserer heillosen Zeit möglich sein. Und diese Devise muß sein:
Suchet
den alten Grundsatz: Goethe an den Kanzler v. Müller: ,,Weil aber die Materie nie ohne Geist, der Geist nie ohne Materie existiert und wirksam sein kann, ...,,, Sophien-Ausgahe, II. Abt., 11. Band, 5. 10 (herausgegeben von Rudolf Steiner).
148 In den Welten geistesk reisen ...: Im Entwurf dazu lautet die 1. Zeile In dem Weltengeistgebiet~, die 3. Zeile. Im Weltenseelenreich, die 78. Zeile ,,In des Geistes Schöpfungsstand 1 Kraftet Menschendenkermacht
150 In gegenwärtiger Erdenzeit ...: Dazu heißt es in dem Brief an Marie Steiner vom 15. März 1923: ,,... Ich sende hiemit noch die
herzlichsten Geburtstagsgedanken nach. Ich füge diesen Gedanken bei die spruchartige Zusammenfassung des Inhaltes meines Vortrages vom Sonntag hier: In ...,,
Es handelt sich um den Vortrag vom 11. März in ,,Die Impulsierung des weltgeschichtlichen Geschehens ...,,, GA 222.
154 Du träumst dich selbst ...: Der Entwurf hat folgende Varianten:
1. Strophe der Undinen:
,,Du denkst die Engelwelt 1 Und weißt es nicht
1. Strophe der Sylphen:
,,Dir leuchtet die Schöpferwelt 1 Du ahnst es nicht 1 Du fühlest ihre Macht 1 Und lebst sie nicht.
Die beiden letzten Zeilen der 1. Strophe der Feuerwesen:
,,Du willst wohl seine Kraft 1 Aber stössest sie von dir.
Erste Zeile der 2. Strophe der Feuerwesen:
,,Ich däue die Feuerstrebemacht
3. Strophe der Sylphen: ,,Lebe schaffend atmendes Wesen
156 Dem Stoff sich verschreiben: Auf der Eurythmieform lautet der
Text: ,,Sich dem Stoff verschreiben ... 1 Sich im Geiste finden ... 1
Sich im Menschen schauen ...,,. Die Korrektur in der ersten Zeile
ist, entsprechend dem Text in den Vorträgen, Handschrift Marie
Steiners (siehe Faksimile).
160 Der Wolkendurchleuchter ...: In der Eurythmie wird die letzte Zeile gewöhnlich als ,,Auch uns. gebraucht.
163 Du Widersinnszauber...: Marie Steiner schrieb zur Erstveröffenthebung dieses Spruches im Nachrichtenblatt von ,,Das Goetheanum, 27. 2. 1944: ,,Wie schicksalsschwer die Zukunft der Gesellschaft ihm vor Augen gestanden hat, wie stark und schmerzlich der Druck der Gegenmacht sich ihm fühlbar machen konnte, beweist ein in ein Notizbuch eingetragener Spruch aus seiner letzten Lebenszeit, der in einem Augenblick geschrieben sein mag, als das künftige Schicksal der Anthroposophischen Gesellschaft und ihre Prüfungen ihm lebhaft vor Augen standen. Es gab einige solche Augenblicke in seinem Leben, wo schwere Entschlüsse hatten getroffen werden müssen und wo etwas wie eine Schauung künftigen Unheils vor seiner Seele gestanden haben mag. Es gab dies seiner Energie einen um so größeren Aufschwung. Doch unvergeßlich sind solche Augenblicke für den, der sie miterlebt hat. Es gab einen
solchen nach der ersten Nacht, die er auf dem Dornacher Hügel zugebracht hat, obgleich äußerlich nichts geschehen war und es sich zunächst nur um einen freundlichen Erholungsaufenthalt in strahlender Herbstpracht handelte. Es gab ihn nach Ausbruch des Krieges. Und es gab gegen Ende seines Lebens die zentnerschwer lastende Sorge: was wird aus dem Goetheanum werden? was aus der Gesellschaft? Ein solcher Augenblick mag es gewesen sein, wo er das gefühlt hat, was in diesem Spruche lebt. (GA 260a, Chronik, 5. 669).
169 Yasmd;jdram ...: Aus der englischen Übersetzung der Upanishaden: George R. 5. Mead and Jagadisha C. Chattopädhyäya, eThe Upanishads, translated into English with a preamble and arguments, London 1896. Die Autoren beschließen ihr Vorwort mit:
,,For those who approach the study of the Upanishads with minds of devotion three mantras are here appended~ und geben dieses Mantram, sowie ,,Saryam gnanam ...,, und ,,Shanti, shanti, shanti, aber ohne Quellenangabe.
170 Ich ging bis ...: Nach Apulejus ,,Der goldene Esel. Uberserzung von August Rode, Berlin 1920, elftes Buch. Ich ging bis zur Grenzscheide zwischen Leben und Tod. Ich betrat Proserpinens Schwelle, und nachdem ich durch alle Elemente gefahren, kehrte ich wiederum zurück. Zur Zeit der tiefsten Mitternacht sah ich die Sonne in ihrem hellsten Lichte leuchten; ich schaute die unteren und oberen Götter von Angesicht zu Angesicht und betete sie in der Nähe an.
174 Zeichnung der Kabiren: Diese Zeichnung entstand, nachdem für die Inszenierung einer Szene aus Goethes ,,Faust, 2. Teil (Ägäisches Meer), in der die Kabiren erscheinen, Rudolf Steiner drei Plastiken geschaffen hatte. Er erzählt davon im Vortrag Stuttgart, 4. Dezember 1922 (in eGeistige Zusammenhänge in der Gestaltung des menschlichen Organismus in GA 218), daß er sich die Aufgabe gestellt habe, durch übersinnliche Anschauung herauszubekommen, ,,wie innerhalb der samothrakischen Mysterien die Kabiren ausgesehen haben müssen. Und denken Sie: Ich habe drei Krüge, allerdings plastisch-künstlerisch gestaltete Krüge bekommen! Ich war anfangs selbst erstaunt, obwohl Goethe auch von Krügen spricht. In einem anderen Vortrag (Dornach, 9. Oktober 1920 in ,,Der Baugedanke von Dornach, Dornach 1942) erzählte er, daß, nachdem diese Plastiken da waren, eine ,,unserer Bewegung ganz nahestehende Persönlichkeit (Helene Röchling) für
sich und andere um eine Abbildung gebeten habe. Und da sei nun die Frage gewesen: Sollen diese plastischen Kabiren photographiert werden? Aber ,,für denjenigen, der plastisch-künstlerisches Gefühl hat, ist jede Photographie einer Plastik eine Ertötung des eigentlichen Kunstwerkes. Und so entschloß ich mich dazu, einfach nun in Zeichnung im Hell-Dunkel, also in anderer Technik, diese Kabiren wiederzugeben. Da waren sie also auf der Fläche von vornherein flächenhaft künstlerisch gedacht, da konnte man sie photographieren und da konnte man sie durch Photographie verbreiten. Der Widmungsspruch ,,Am Werdetage treten an ...,, ist auf 5. 280 wiedergegeben.
176 Erahnend Gottes ... und Ihr Sucher...: Diese beiden Strophen bilden den von Hermes als Hieroceryx oder Heiliger Herold, Interpret der Mysterien, zu den Anwesenden gesprochenen Prolog und Epilog des eHeiligen Dramas von Eleusis, wie es von dem französischen Schriftsteller Edouard Schur~ rekonstruiert, von Marie von Sivers übersetzt und von Rudolf Steiner in freie Rhythmen gebracht worden ist. Prolog und Epilog sind nach den Andeutungen in Prosa im französischen Original von Rudolf Steiner gedichtet. Das Drama erlebte seine Uraufführung an Pfingsten 1907 in Münehen unter der Regie von Rudolf Steiner bei dem 4. Kongreß der Föderation der europäischen Sektionen der Theosophischen Gesellsehaft, dessen Leitung und künstlerische Gestaltung in seinen Händen lag. Siehe: ,,Das Heilige Drama von Eleusis, Dornach 1939, und ,,Okkulte Siegel und Säulen , GA 284.
178 Ich bin das Bild...: Im Notizbuch lautet die 4. Zeile: ,,Ich werde in dir zum Bekenntnis und die 10. Zeile: ,,So werd ich in dir zum Behagene
181 Der Vater schickt dich ...: Dies wird im Notizbuch mit folgenden Worten eingeleitet: ,,Der Mensch hatte sein geistiges Dasein nicht vergessen die popularisierte Initiationswissenschaft konnte ihn daran erinnern. Er wußte instinktiv: er ist von den Sternen auf die Erde gesetzt, und er wußte, dass das hohe Sonnenwesen ihm die Kraft gibt, den Weg wieder zurückzufinden: Der Vater ...,,
183 Sieh hin, o Vater ...: Der Herkunft dieses von Rudolf Steiner in seinen zwei Weihnachtsvorträgen vom 26. und 27. Dezember 1914 (in GA 156) angeführten gnostischen Spruches ist der Straßburger Historiker Prof. Dr. Theodor Maurer nachgegangen. (T. Maurer, ,,Gnostische Verse, Wschrift ,,Das Goetheanum 1936, Nr. 7).
Der griechische Originaltext findet sich im 10. Kapitel des V.
Buches der ,,Philosophumenae des Gnosis-Gegners Hippolyros, Bischof von Rom, das erst Mitte des 19. Jahrhunderts in einem Athoskloster aufgefunden worden war. Als eine Zusammenfassung des in zahlreichen Schriften der gnostischen Naassener vorgetragenen Lehrinhalts wird dort ein ,,Psalmos angeführt, der zunächst einen Überblick über die hierarchische Stufung und Gliederung des Geisterreichs gibt, zugleich eine andeutende Beschreibung kosmischer Urzustände. Dann folgt als Kernstück der von Rudolf Steiner zitierte Teil des Liedes.
Maurer vergleicht nun die bereits 1909 von A. Harnack in seiner Dogmengeschichte 1 (4. Auflage, 5. 257, Anm. 2) vorgenommene Ubersetzung mit derjenigen Rudolf Steiners.
Gegenüber dem Harnackschen Text: ,,Schau, o Vater, 1 auf dies heimgesuchte Wesen, 1 wie dies fern von deinem Hauche 1 kummervoll auf Erden irret, 1 will entfliehn dem bittren Chaos, 1 aber weiß nicht, wo der Aufstieg. 1 Ihm zum Heile sende, Vater, 1 mich, daß ich herniedersteige 1 mit den Siegeln in den Händen, 1 die Äonen all durchschreite, 1 die Mysterien alle öffne, 1 Götterwesen ihm entschleire 1 und des heiligen Wegs Geheimnis 1 Gnosis nenn ichs ihm verkünde. sei Rudolf Sreiners Übersetzung ,,nicht nur eine künstlerisch bedeutende Leistung, sie gibt auch, wie aus einer Vergleichung mit dem Urtext erhellt, das Original sinngetreuer wieder. Der Leser, der den griechischen Text heranzieht, wird z.B. Rudolf Sreiners Verdeutschung von Vers 6: ,ratlos, wies hindurch soll finden~, als die einzig zutreffende erkennen. Gerade das hat Harnack völlig mißverstanden. Engstens an das Griechische sich anschmiegend übersetzt Rudolf Steiner Vers 10: ,Siegelrragend steig ich abwärts (...)
Wie matt nimmt sich dagegen Harnacks Umformung aus. Die Kraft und Wucht, die in dem herrlich aufgipfelnden Schluß atmen, kann uns nur Rudolf Steiners fein nachempfindende Übertragung erleben lassen, die das Wesenhafte und Monumentale des Urtextes in freier Gliederung plastisch heraushebt. Doch wozu bei Einzelheiten verweilen? Wer das Glück gehabt hat, die Weihnachtstage 1935 in Dornach zu verbringen, der durfte erleben, in welch eindrucksvoller Weise der unter Frau Marie Sreiners Leitung stehende Sprechchor die Worte Rudolf Steincrs wiedergab und das künstlerisch Gestaltete zu neuer tUrständ weckte.
186 Licht strömt aufwärts ...: Dazu wurde eine Figur an die Tafel gezeichnet; man findet diese in GA 233a, ,,Mysrerienstätten des Mittelalters, Vortrag vom 12. Januar 1924.
187 ,,0 Sonn ein König ...: Vgl. Vortrag Dornach, 3. September 1916, ,,Das Rätsel des Menschen ...,,, GA 170. Als Verfasser dieses in der alchymistischen Literatur des 18. Jh. vielzitierten Spruches gilt der im 15. Jh. lebende Benediktinermönch Basilius Valentinus. In dessen Schriften (Hamburg 1717, 5. 144) lautet der Text folgendermaßen:
O Sonn, ein König dieser Welt
Die Luna dein Geschlecht erhält
Merkur kopuliert euch fix
Ohn Venus Gunst erreicht ihr alle nichts
Welch Marten sich als Mann erkoren
Jovis Gnade ist euch unverloren
Damit Saturnus, alt und greis
In vielen Farben sich erweis.
Folgende Varianten finden sich in Rudolf Steiners Notizbüchern Nr. 7 und 174:
O Sonn ein König dieser Welt
Luna dein Geschlecht erhält
Merkur kop. euch fix
Ohn Venus Gunst erreicht ihr alle nichts
Die Marten sich als Mann erwählt
Jupiters Gnade sich erhält
Das Sat. alt und greis
In vielen Farben sich erweist.
ca. 1916
Du Sonne dieser Welten königlicher Walter
Der Mond ist deiner Sprossen Erhalter
Es bindet Euch Merkurs geheime Kraft
Es leber in Euch der Venus Mutterschaft
Dem Mars ist sie sinnvoll verbunden
Doch erst wenn in Jupiter sich gefunden
Des alten Saturn verborgene Königkraft
Entsteht des Geistesselbstes Meisterschaft. ca. 1908
190 Das Ich ist Mittelpunkt ...: Die Handschrift hat neben den letzten
4 Zeilen. jeder Planet 354 Jahre 4 Monate, und anschließend:
,,Ich lege Gewichte vor, in welchen ich hier Geheimnisse zurücklege: Fünf Gewichte des lebendigen Jupiters sollen durch zwei gebunden sein; Fünf Gewichte Weingeist zwanzigmal genommen
191 Das Traumlied vom Olaf Ästeson: Um die Mitte des 19. Jahrhunderts waren durch Magnus Brostrup Landstad u.a. alte Sagen und Volksweisen gesammelt worden. Das Traumlied, ,,Draumkvaede, respektive die davon erhalten gebliebenen Bruchstücke, erschien in der Sammlung ,,Norske Folkeviser, herausgegeben von Thorwald Lammers, H. Aschehoug & Co., Kristiania 1910. Die erste deutsche freie Übertragung von 36 Versen ist diejenige Rudolf Steiners, die zum ersten Mal in Hannover am 1. Januar 1912 vorgetragen wurde, und dann sechs Tage später in Berlin. Mit diesem Berliner Vortrag wurde das Traumlied 1916 im Philosophisch-Anthroposophischen Verlag als Manuskript gedruckt mit dem Titel ,,Olaf Ästeson (Das Wachen des Erdgeistes)~. Später folgten andere, umfassendere Übersetzungen: von Dan Lindholm ,,Das Traumlied von Olaf Ästeson, Stuttgart 1983; von Georg Goelzer in ,,Der Weihnachtsbrunnen, Dornach 1988.
Rudolf Steiner lernte diese Dichtung während seines Aufenthaltes in Oslo (Kristiania) im Juni 1910 anläßlich seines Vortragszklus ,,Die Mission einzelner Volksseelen in Verbindung mit der germanisch-nordischen Mythologie durch die daran teilnehmende norwegische Dichterin Ingeborg Möller Lindholm (18781965) kennen. Er selbst äußerte darüber in seiner Weihnachtsansprache in Hannover, 26. Dezember 1911 (in ,,Die Mission der neuen Geistes-offenbarung. Das Christus-Ereignis als Mittelpunktsgeschehen der Erdenevolution, GA 127): ,,Es war mir interessant, diesen Gedanken (über die Bedeutung der dreizehn heiligen Nächte] bei meinem letzten vorjährigen Aufenthalt in Kristiania schön verkörpert zu sehen in einer Sage und Legende: der sogenannten Traumlegende, die merkwürdigerweise in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren in Norwegen aufgetaucht ist und in das Volk sich eingelebt hat, welche allerdings auf frühere Zeiten zurückführt.
Ingeborg M~ller Lindholm berichtet (siehe in ,,Der Zusammenhang des Menschen mit der elementarische Welt. Kalewala Olaf Ästeson Das russische Volkstum, GA 158, unter ,,Hinweise Seite 243ff.), daß Rudolf Steiner sie damals gebeten habe, die Dichtung für ihn ,,nur ganz nüchtern Wort für Wort ins Deutsche zu übertragen. Sie übersandte ihm ihre ,,sehr prosaische und in vielen Beziehungen sehr mangelhafte Übersetzung mit ihrem Brief vom 22. Februar 1911. Ende desselbeniahres brachte er das Lied für die Rezitation in deutsche Verse und bemerkte dazu bei der ersten Reziration durch Marie Steiner (damals Marie von Sivers) in einer Neujahrsfeier (Hannover, 1. Januar 1912). Ich versuchte es zunächst
provisorisch so herzurichten, daß es in deutscher Sprache rezitiert werden kann, nachdem mir Frau Lindholm an die Hand gegangen ist, die eigentümliche Sprache, in der das Lied eben lebt und jetzt immer mehr und mehr lebt und zu einer Art Volkslied geworden ist, in deutscher Sprache möglich zu machen. So werden wir es in dieser zunächst provisorischen Einrichtung, die ich in wenigen Tagen geben konnte, jetzt hören.
Bei dieser als ,,zunächst provisorisch~ bezeichneten Einrichtung ist es dann geblieben. Zu einer endgültigen Textfassung kam es nicht mehr, obwohl noch Jahre später für die eurythmische Darstellung 1920 und 1922 zwei verschiedene Eurythmieformen gegeben wurden.
Die verschiedenen Ansprachen, die Rudolf Steiner über das Traumlied vom Olaf Ästeson gehalten hat, finden sich gesammelt in dem Band ,,Der Zusammenhang des Menschen mit der elementarischen Welt, GA 158.
Das Manuskript umfaßt 15 handgeschriebene Seiten. Nach der 9. Strophe im IV. Teil folgen darin noch 3 Strophen, die aber weder gedruckt noch eurythmisiert wurden. Sie lauten:
Was aus dem Süden kam,
Das schien nur lautre Güte.
Es ritt voran Sankt Michael
An Jesu Christi Seite
Auf einem weißen Pferde
In Brooksvalin, wo Seelen
Dem Weltgerichte unterstehen.
Sie ritten aus dem Süden,
Gar zahlreich war da ihr Gefolge.
Es ritt voran Sankt Michael.
Er hielt die Posaune
Mit seiner Hand
In Brooksvalin, wo Seelen
Dem Weltgerichte unterstehen.
Das war der heilge Michael,
Der blies in die Posaune.
So wurden die Geister nun gerufen
In Brooksvalin, wo Seelen
Dem Weltgerichte unterstehen.
Weiterhin gibt es noch folgende kleine Differenzen zwischen dem Manuskript und dem Erstdruck: Ab der 5. Stophe im Teil III beginnt der Refrain im Manuskript mit ,,Der Mond schien helle; in der 9. und 10. Strophe steht der Refrain im Präsens. In der 3. Zeile der 10. Strophe im Teil III heißt es im Druck ,,In Sümpfen musst ich waten ...,,. Die 2. Zeile des Refrains in Teil IV wurde als ,,Dem Weltgerichte unterstehen. gedruckt. In der Zeile IV/8/ 3 steht im Manuskript: ,,Voran ritt ihm der Höllenfürst. Im Druck lautet die Zeile V/1/3: ,, Er braucht nicht mit nackten Füßen.
211 Der kleinste Erdenmensch ...: Unmittelbar vor diesem Spruch steht auf der selben Notizbuchseite das Shakespeare-Zitat: ,,Der große Cäsar, tot und Lehm geworden 1 Verstopft ein Loch wohl vor dem rauhen Norden. 1 0, daß die Erde, der die Welt gebebt, 1 Vor Wind und Wetter eine Wand verklebt. (Hamlet V,i)
213 In weiten Weltenfernen ...: Die Handschrift Marie Steiners und eine weitere Vortragsnachschrift haben: ,,In weiten Weltenfernen erkennen Menschenseelen, 1 In Seelentiefen erleben Weltenkräfte:
1 So erlangt der Mensch rechtes Welrenwissen 1 Und wahre Selbsterkenntnis.
215 Alles, was da lebt ...: Der Vortrag vom 5. Dezember 1912 schließt mit den Worten: ,,Wie in eherne Tafeln schreibt sich in unsere Seele die große Lebenserfahrung: Alles ...,,
219 Es suche der Mensch ...: Im Vortrag vom 2. November 1919: ,,Und das Wort ist nicht bei Gott, es war bei Gott. Es folgen dann die Worte. Wollte man ein Gegenwärtiges ansprechen, dann müßte man eigentlich sagen: Es suche
223 Willst du das eigne Wesen ... : Dazu in dem Brief ,,An die Mitglieder! vom 30. März 1924: elch habe Freunden, die von mir zu irgendeiner Gelegenheit einen Gedenkspruch forderten, oft den folgenden gegeben: Willst du
225235: Die den Abwandlungen zugrunde liegenden Verse Goethes werden im Folgenden nach der im Auftrage der Großherzogin Sophie von Sachsen-Weimar erstellten großen Goethe-Ausgabe nachgewiesen:
227 Keine Macht Urworte. Orphisch, 1. Strophe, Sophien-Ausgabe 3. Band, 5. 95.
227 Die Geisterwelt Faust 1, Nacht, Vers 443, Sophien-Ausgabe,
14. Band. Die Vortrags-Nachschrift hat in der 1. Zeile: ,,Die Geisterwelt sie bleibet dir verschlossen, und in der 4. Zeile:
,,kann statt ,,soll.
228 Wer will ...: ,,Faust 1, Studierzimmer, Vers 1936. Geheimnisvoll ...:,, Faust 1, Nacht, Vers 672.
229 Von der Gewalt ...:,, Die Geheimnisse, Vers 191, Sophien-Ausgabe 16. Band, 5. 178.
Die hier gedruckte Fassung ist die seit 1935 übliche, sie ist das Ergebnis einer geringfügigen stilistischen Redaktion der Vortragsnachschrift durch Marie Steiner.
230 Wär nicht ,,Zahme Xenien III, Vers 724, Sophien-Ausgabe
3. Band, 5. 279.
231 Es mag sich ...:,, Zahme Xenien, III, Vers 794, 5. 284.
232 Die ihr ...: ,,Faust II, Anmutige Gegend, Vers 46214633. Im Vortrag werden die Goetheschen Original-Verse als Ausdruck der ästhetischen Sphäre bezeichnet, zu der die Worte für die Wahrheits- und Moral-Sphäre hinzugefügt werden.
234 Es ist ein groß Erleben ...: ,,Faust 1, Nacht, Vers 570.
235 Was kann der Mensch ...: (Bei der Betrachtung von Schillers Schädel), Sophien-Ausgabe 3. Band, 5. 93.
Es ist ein groß Entsetzen Faust 1, Nacht, Vers 570.
241 An Gottesglauben Stelle ...: Als ,,Motto auf einem Fragebogen vom 8. Februar 1892, Weimar, wie er damals in literarischen Kreisen beliebt war, in der Form: ,,An Gottes Stelle den freien Menschen! Vgl. Georg Hartmann in uMitteilungen aus der anthroposophischen Arbeit in Deutschland, Nr. 116, Johanni 1976. Fakaimile in ,,Rudolf Steiner Gesamtausgabe, Eine Dokumentation, Dornach 1988.
244 Daß aus Arbeit ...: Für die Variante ,,Daß aus Arbeit wachse 1 Wurzelstarke Kraft 1 Hast du sie gewiesen 1 Auf die Wissenschaft. gibt es keine Unterlagen im Archiv.
256 Den Sinn der Welt ...: Die unmittelbar unter dieser Widmung folgende: ,,Die Lehrer aber werden leuchten wie des Himmels Glanz, und wie die Sterne immer und ewiglich. Bayreuth, August 1906
M. v. Sivers ist Zitat nach Buch Daniel 12,3 (siehe Hinweis zu 5. 113). Das Faksimile des Blattes findet man in: Ludwig Klee-berg, ,,Wege und Worte, Stuttgart 1990.
261 Im Menschenherzen ...: Die in der Wochenschrift ,,Das Goetheanum, VII/l, 1. Januar 1928, gedruckte Fassung (vermutlich nach einer anderen Handschrift ) endet: ,,Und was im Menschen 1 Sich selber Ich benennt, /Ist Spiegel nur 1 Der Wahrheit seiner selbst.
272 Im Stoffe suchet...: Im Notizbuch steht über dem Spruch ,,Bild für Röchling; ob der Spruch aber auf einem Bild an Helene Röchling gegeben wurde, ist nicht bekannt.
280 Am Werdetag treten an ...: Fakaimile auf Seite 174
283 Im Chor der Urträume Auf dem Kärtchen, das den Spruch trägt, ist das ,,hindurch der vorletzten Zeile eine Einfügung mit Bleistift von der Hand Marie Steiners; es erscheint auch in der Abschrift in einem Notizbuch von Helene Röchling. Diese Abschrift gibt ,,Berlin 1918. In diesemJahr wurde an der eurythmisehen Darstellung dieser Chöre gearbeitet.
286 Herzlich grüßen ...: Der Tod der Freundin und Arbeitsgenossin Sophie Stinde am 17. November 1915 war für die Gräfin Kalckreuth ein leidvoller Verlust.
301 Es traget im Keime ...: Der Spruch und das Datum ist von Rudolf Steiner geschrieben, der Gruß von Marie Steiner. Er steht in einem Notizbuch, das Helene Röchling geschenkt wurde.
308 14. März: Siehe Hinweis zu 5. 121.
315 Von den Höhen Wahrscheinlich für Clarita Benkendörfer, mit
der Bemerkung, die Vorstellung wirke auf das Kind.
317 In Dich ströme Licht...: Diesen Spruch hat Marie Steiner so, wie er hier steht, 1935 in der ersten Ausgabe der ,,Gebete ...,, nach einer unbekannten Vorlage gedruckt. In einem ihrer Notizbücher steht folgende Fassung: ,,Zu dir ströme Licht, 1 Das dich ergreifen kann. 1 Ich begleite seine Strahlen 1 Mit meiner Liebe Wärme, 1 Ich denke meines Denkens 1 Beste Frohgedanken 1 Zu deines Herzens Regungen: 1 Sie sollen dich hüten, 1 Sie sollen dich tragen 1 Sie sollen dir helfen.
318 Seh ich die Sonne ...: Die drei folgenden Gebete Morgens, Abends, Tischgebet werden nach den beiden zusammengehören-
den Notizblärter 3028 und 3029 wiedergegeben, da sie nur hier als eine zusammenhängende Dreiheit erscheinen und da dies die jüngste Fassung zu sein scheint. Die älteste Fassung ist Notizblatt 3033, das die beiden Gebete für morgens und abends enthält (ohne diese Bezeichnungen). Dies ist wegen der vielen Korrekturen offensichtlich der Entwurf, weicht aber kaum von der letzten Fassung ab. Die anderen Handschriften 3031a, 5292, 3031 haben jeweils nur diesen einen Spruch.
Es bestehen die folgenden Abweichungen: alle Handschriften haben in der 2. Zeile ,,Dank ich (in 3029 ist dies zu ,,Denk ich ...,, korrigiert). Entsprechend haben alle Handschriften in der drittletzten Zeile ,,Wenn ich danke (nicht aber 3029, die Korrektur der zweiten Zeile ist also nicht nachträglich vorgenommen worden). Auf dem Blatt 5292 ist bei der 7. Zeile ,,Und wenn einen Menschen das ,,wenn durchgestrichen und durch ,,wo ersetzt. Die 9. und 10. Zeile lauten auf dem Blatt 3031a ,,Und so belebt sie auch 1 Tier und Pflanze und Stein. Die beiden letzten Zeilen lauten überall ,,Wenn ich lebe in Gottes Seele 1 Wenn ich wandle mit Gottes Willen. (Außerdem gibt es noch das Notiz-blatt 3031, in dem die 4 letzten Zeilen fehlen.)
Die Fassung 5292 wurde im Februar 1909 an den 6-jährigen Jan Lagutt in Basel gegeben. Hans Arenson (geb. 8.6. 1900) erinnerte sich 1940, daß er dieses Gebet als erstes etwa 6 oder 7-jährig in Stuttgart bekam.
319 Vom Kopf bis zum Fuß ...: Rudolf Steiner gibt in einem Brief an Paul Ochler in Straßburg dieses Gebet und schreibt dazu: ,,Es wird dies mit dem Kinde immer wieder durchgemacht. Nach und nach soll es das Kind sich (zu] eigen machen. Die Gedanken lieben lernen. Wenn es anfangs den Sinn nicht versteht, das macht nichts. Alles kommt durch die innere Kraft der Worte von selbst.
Es bestehen folgende Varianten: Alle Handschriften (Notizblärter 3033, 3032 und Brief an Oehler) haben in der 5. Zeile ,,... mit dem Munde. Die8. Zeile lautet in dem Brief: ,,Im Vater, in der Mutter; in 3032: ,,Überall, in der Mutter; und in 3033 Rückseite fehlt diese 8. Zeile ganz (d. h. sie ist durchgestrichen). Die vorletzte Zeile steht im Brief als. Nur Liebe zu allem fühl ich. Ferner hat 3033 die Überschrift ,,Für ein jüngeres Kind.
321 Es keimen ...: Im Entwurf heißt es in der 5. Zeile.... im Lichte
323 Um mich leben ...: Die bisher gedruckte Fassung Archiv-Nr. A 0175 beruhte auf einer Vorlage unbekannter Herkunft, die vielleicht ein Entwurf oder eher eine fragmentarische Wiedergabe war.
324 Das Schöne bewundern ...: Im Notizbuch findet sich zu diesem Spruch folgender Zusatz: ,,Was ich empfinden kann! An Schönem, an Edlem 1 An Wahrem, an Gutem 1 Es sei liebevoll 1 In meinem Herzen empfangen 1 Und dankbar bewahrt.
325 Es freuet sich ...: Eliza v. Moltke schrieb in einem Brief vom 26. April 1914 über ihren Enkel an Rudolf Steiner: ,,Nun hätte ich eine große Bitte. Paul Helmuth wird am 2ten Mai 11 Jahre, er hat den großen Wunsch ein Bild von Ihnen zu besitzen, ich habe nun Frau Walther gebeten, Ihnen ein Bild vorzulegen und wäre Ihnen dankbar, wenn Sie etwas für den kleinen Kerl darauf schreiben wollten mit Ihrem Namen.
329 Mein Herz dankt ...: Die Handschrift endet mit ,,Gottes Sein. und ist vermutlich ein Entwurf zu diesem Spruch.
336 Deines Denkens Licht...: Der Spruch entstand für Jürgen Dietrich Goyert, Köln. Die Taufhandlung vollzog Johannes Geyer, Lehrer an der Stuttgarter Waldorfschule, früher protestantischer Pfarrer. Er wurde aus den Kreisen der Anthroposophen des öfteren gebeten, Kinder zu taufen. Gertrud Goyert, die Mutter des Kindes, hatte sich an Rudolf Steiner gewandt und so erhielt Geyer für diese Taufe am 2. August 1920, als Rudolf Steiner sich in Stuttgart aufhielt, für die Taufhandlung folgenden Wortlaut:
Dreimalige Besprengung mit Wasser, dem Salz und Holzasche zugesetzt wurde, und Zeichen des Rosenkreuzes an Stirn
und Brust.
Ex Den nascimur, In Christo morimur, Per Spiritum Sanctum reviviscimus.
In sale sapientiae aeternae et in aqua regenerationis
et in cinere germinante terram novam omnia fiant
per Eloim, Gabriel, Raphael et Uriel in saecula et aeonas! Amen.
Deines Denkens Licht
Deines Fühlens Wärme
Deines Wollens Kraft
338 Vom Kopf zum Fuß ...: Eine weitere Handschrift (Archiv-Nr.
3034) hat folgende Abweichungen: 1. Zeile: ,,Vom Kopf bis zum
Fuß, 4. Zeile. In Sonne und Mond, 7. Zeile. In Vater und
Mutter 14. Zeile: ,,Leben, Sprechen und 16. Zeile: ,,Auch tun..
340 Oben stehet ...: Dieser Spruch für Sandroe Stoughton ist in der
Zeitschrift ,,Seelenpflege in Heilpädagogik und Sozialtherapie~, 6.
Jg. Heft 4, Weihnachten 1987, abgedruckt mit zwei zusätzlichen
Zeilen : ,,Ich danke für sie jeden Tag 1 An dem ich leben darf.
Deren Herkunft ist unbekannt.
Sandroe Sroughton (geb. 30. 9. 1914) war ein amerikanischer Knabe, der heilpädagogisch behandelt werden mußte und im September 1923 dazu in die Schweiz kam. Siehe Wilhelm Uhlenhoff, ,,Die Kinder des heilpädagogischen Kurses, Stuttgart 1994.
341 Das Licht macht ...: Die Handschrift endet mit ,,Wenn das Herz.
Die Ergänzung ist von Marie Steiner: bei der Abschrift in ihrem
Notizbuch (Nr. 5) fügt sie hinzu: ,,(Im Nachlass bis ,Herz, der
Schluss von mir).
342 Es keimen ...: Die Handschrift ist unvollendet; die letzten drei Worte auf dem Notizblatt sind in der Handschrift Marie Steiners.
347 Sprüche für den Unterricht Faksimiles dieser Sprüche findet man in ,,Ritualrexte für die Feiern des freien christlichen Religionsunterrichts, GA 269. Dort auch ausführlichere Hinweise.
352 Es leuchtet ...: Diese Zeilen wurden als erster Teil eines Spruches für den Altsprachenunterricht gegeben, blieben jedoch Fragment und wurden von Rudolf Steiner im November 1922 ersetzt durch den Spruch ,,Wer der Sprache Sinn versteht... (lt. Mitteilung von der Empfängerin Dr. Maria Röschl-Lehrs).
353 Wer der Sprache Sinn ...: Im Entwurf lauten die letzten Zeilen:
der 2. Strophe ,,Ihre Wesenheit, und der 4. Strophe ,,Ihre eigne Macht.
PERSONENREGISTER
#G040-1998-SE413 - Wahrspruchworte
#TI
PERSONENREGISTER
#TX
Apulejus von Madaura 170
Arenson, Hans 409 (zu Spruch S 318)
Basilius Valentinus 403 (zu Spruch S. 187)
Benkendörfer, Clarita, geb. Arenson 408 (zu Spruch S. 315)
Berner Freistudenten 297
Bethusy-Huc, Gräfin Astrid von, geb. von Moltke
249, 255, 259, 273
Bethusy-Huc, Paul Helmuth von 325
Binnie, Brenda 337
Bögel, Erna 277
Bögel, Ilona 303
Brandstetter, Hans 239
Bredow, Eugenie von 252, 254, 265, 425 (zu Spruch S. 258)
Brouwer, Maria 312
Collins, Mahel 247
Conrad, Willy 269
Cross, Margaret 430 (zu Spruch S. 354)
David 332
Eckhardtsrein, Imma von 381
Ellram, Bertha 274
Eunikc, Emmy 242
Eunike, Gcni 245
Eunike, Martha 244
Fercher von Steinwand, 283
Francke, Karl Otto 243
Franz von Assisi 184
Gcering-Christ, Rudolf und Elisaberh 251
Gerner, Franz 254, 281
Geyer, Johannes 410 (zu Spruch S. 336)
Goethe, Johann Wolfgang von 217, 227ff
Goyerr, Ingeborg 344
Goyert, Jürgen Dietrich 336
Grey, Gordon 339
Grosheinrz, Jean (Hansi) 327, 330
Grosheinrz, Pierre 324
Grosheinrz-Rohrer, Lina 438 (zu Spruch S. 83)
Grunelius, Andreas von 306
Hagemann, Hannehen 323
Hahn, Marie 278
Hartleben, Otto Erich 445 (zu Spruch S. 270)
Heisicr, Familie Hermann 328
Henning, Wilfried von 269
Hummel, Hedda 278
Jaager, Jacques dc 275
Jaeck, Wilhelm 251
Kalckreurh, Gräfin Pauline von 286, 289
Keyserlingk, Graf Cari und Gräfin Johanna von 300, 309
Kinkel, Alice 271
Kinkel, Alice und Wilhelm 259
Kleeberg, Ludwig 248, 256, 257
Kleinhans, Herbert 335
Knoll, Felix 272
Kuha, Hermine 303
Kühn, Hans 291
Künstler, Eugen und Maud 248
Künstler, Maud 253
Lagurt jun., Jan 326, 409 (zu Spruch S. 318)
Landsrad, Magnus Brostrup 404 (zu Seite 191)
Langer, Franz 299
Leinhas-von Sonklar, Flossy 252
Leirzmann, Prof. 241
Lewerenz, Wilhelm 312
Liebich, Curr 240
Liebknecht, Wilhelm 244
Lindholm, Ingeborg Moller 404 (zu Spruch S. 191) Lüdemann, Bertha 250
Maererlinck, Mauriee 426/427 (zu Spruch S. 216)
Maryon, Edith 285, 287, 298, 300, 301
Maurer, Theodor 401 (zu Spruch S. 183)
Mead, George R. S. 400 (zu Spruch S. 169)
Meebold, Alfred 270
Meyer, Conrad Ferdinand 276
Meyer, Jürgen Bona 435 (zu Spruch S. 145)
Molt, Emil 382
Moltke, Eliza von 250, 255, 260, 279
Moltke, Helmuth von 126, 273
Mücke, Johanna 247, 271, 274, 282, 284, 311
Nedella, Carola 295
Nedella, Wilhelm 292, 295
Nietzsche, Friedrich 257
Noll, Ludwig 294
Oehler, Paul 409 (zu Spruch S. 319)
Pollak, Hilde 217, 234, 275
Polzer-Hoditz, Graf Ludwig und Gräfin Bertha von 302, 283
Pott, August 444 (zu Spruch S. 209)
Reinhart, Hans 289
Reuter, Florizel von 139
Rietmann, Familie 234, 258, 259, 262, 263, 268, 290, 302, 305
Röchling, Helene 104, 105, 135, 174, 265, 272, 274, 276, 277, 280, 282, 288, 291, 299, 301, 382
Röschl, Maria 449 (zu Sprueh S. 353)
Samweber, Anna 290
Sehliephak-Uttner, Lina 397 (zu Spruch S. 116)
Scholl, Mathilde 248, 252, 253, 256, 276
Sehuré, Edouard 176
Shakespeare, William 406 (zu Spruch S. 211)
Sharp, Ella 261
Sivers, Marie von 120, 121, 247
Sonklar, Flossy von 252
Spock-Jordy, Sarah 343
Steffen, Albert 310
Steiner, Marie 107, 146, 150, 308
Stinde, Sophie 98, 408 (zu Spruch S. 286)
Stona, Maria 245
Sroughron, Sandroe 340
Teschner, Richard 293
Treirschke, Heinrich von 446 (zu Spruch S. 134)
Velrhcim-Ostrau, Hans Hasso von 281
Vreede, Elisabeth 288
Wagner, Günther 264
Waller-Pyle, Mieta 260, 292
Wandrey, Camilla 249
Wegman, Ita 307
Wilborn-Seiler, Ilma 240
Wolffhügel, Max 435 (zu Spruch S. 355)
Zitter, Moriz 267
ALPHABETISCHES REGISTER DER SPRUCHE
#G040-1998-SE417 - Wahrspruchworte
#TI
ALPHABETISCHES REGISTER DER SPRUCHE
nach Überschriften und Spruchanfängen
(mit Quellenangaben bei den Spruchanfängen)
#TX
Kennzeichnung der Archiv-Unterlagen durch die Archiv-Nummer:
B vor Nummer = Notizbuch Rudolf Steiners.
EF vor Nummer = Eurythmieform.
A vor Nummer = Abschrift eines Textes, für den sich das Original nicht im Archiv befindet.
Steht nur eine Nummer, so handelt es sich um ein Notizblatt in der Handschrift Rudolf Steiners oder um eine Photokopie des Originals.
V. = Vortrag, aus dem der Spruch stammt.
Vgl. V. = der Vortrag hat inhaltlich Bezug zum Spruch, dieser erscheint aber dort nicht.
Datierungen, die im Register angegeben werden, gelten als gesichert. Datierungen, die nur als Unterschriften zu den Sprüchen erscheinen, sind aus Archiv-Unterlagen erschlossene wahrscheinliche Daten, sie treten im Register nicht in Erscheinung.
Ortsangaben nach dem Datum bezeichnen den jeweiligen Ort, an dem der Spruch gegeben worden ist.
Die Seitenzahlen im Register verweisen auf die Seite, auf der sich der betreffende Spruch findet; allfällige Varianten dazu findet man unter ,Hinweise und Lesarten.
Wie in den Erläuterungen ~Zur Editionsgeschichte der Spruchdichtungen~ auseinandergesetzt, wurden einige Sprüche, die in den früheren Auflagen der ~Wahrspruchworte~ erschienen, in den Band ~Mantrische Sprüche~, GA 268, verlegt. Wenn der die älteren Ausgaben gewohnte Leser einen solchen Spruch hier vermißt, wird er ihn dort finden.
Abendgebet 329
Abendglockengebet 324
Abneigung gegen Verantwortung 125
Alles, was da lebt 215
V. Berlin, 5. Dezember, 1912,
in ~rErgebnisse der Geistesforschung~, GA 62
Als der Mensch erfand 300
Für Edith Maryon zum 26. Dezember 1922, Archiv-Nr. 7032
Als treue Gefährtin 271
Für Johanna Mücke in ,Die Rätsel der Philosophie,
21. Juli 1914, Berlin, Archiv-Nr. 5470
Am Werdetag treten an 280
Für Helene Röchling zum Geburtstag, 28. Januar 1918, auf der für sie entstandenen Zeichnung der Kabiren-Plastiken, Archiv-Nr. K 21.4. Vgl. V. Dornach, 17. Januar 1919 über ,Die samothrakischen Kabiren-Mysterien Das Geheimnis der Menschwerdung~ in ,Geisteswissenschaftliche Erläuterungen zu Goethes ~Faust~, CA 273
Anthroposophie möchte 221
April 1923, Archiv-Nr. B 84. Vgl. V. Prag, 27. April 1923,
in ,Was wollte das Goetheanum und was soll die
Anthroposophie, GA 84
Anthroposophischer Seelenkalender 19
Berlin 1912. Siehe ,Zur Textgestalt des ~Seelenkalenders
5. 381.
Aus den Kabirenmysterien auf Samothrake 175
Aus den Mysterien von Ephesus 173
Aus den Mysterien von Hybernia 178
Ave, Stern des Meeres 99
V. Berlin, 22. Dezember 1910,
in ,Wege und Ziele des geistigen Menschen, GA 125;
lateinischer Text Archiv-Nr. B 343
Blind sind für des Weibes Schwächen 242
Für Emmy Eunike ins Stammbuch, 15. Juli 1895, Weimar, Archiv-Nr. A 0118
Conrad Ferdinand Meyer 276
Credo. Der Einzelne und das All 15
Darum schicke mich aus 182
1914, Archiv-Nr. B 103
Das Böse, das Übel 125
Januar 1914, Archiv-Nr. B 238. Vgl. V. Berlin, 15. Januar
1914, in ,Geisteswissenschaft als Lebensgut~, GA 63
Das Denken ist der Dolmetsch 259
Für Familie Rietmann ins Gästebuch, 21. November 1909,
St. Gallen, Archiv-Nr. 5379
Das Ich ist Mittelpunkt alles Seins 190
Archiv-Nr. 3176
Das Leben ist eine Schule 252
Für Flossy Leinhas-v. Sonklar, in das Album eines Kindes,
14. März 1906, Berlin, Archiv-Nr. 5291
Das Leben prüft uns oft durch Leiden 250
Für Bertha Lüdemann auf eine Photographie,
1. Dezember 1905, Köln, Archiv-Nr. 6504
Das Licht macht sichtbar 341
November 1923, Den Haag, Archiv-Nr. 6661, Ergänzung
nach ,Herz von Marie Steiner (Notizbücher 5, 20)
Das Lied von der Initiation, eine Satire 70
Siehe: Die Augen leuchten ihm helle
Das Rätsel der Welt 282
Für Helene Röchling in ,Von Seelenrätseln,
10. April 1918, Berlin, Archiv-Nr. 4052
Das Schöne bewundern 324
Für Pierre Grosheintz, 1913, Basel,
Archiv-Nrn. 5297 und B 561
Das schönste Geschenk 243
Für Dr. Karl Otto Francke ins Hausalbum, 21. Juni 1897,
Weimar, Archiv-Nr. A 0120
Das Traumlied vom Olaf Asteson 191
1910 aus dem Altnorwegischen wörtlich übersetzt durch
Ingeborg Meller Lindholm, Lillehammer, und 1911 von
Rudolf Steiner zu deutschen Versen geformt; Archiv-Nr.
Manuskript i911. Vgl. V. Hannover 1. Januar 1912,
in ,Der Zusammenhang des Menschen mit der
elementarischen Welt~, GA 158
Das verborgene des Mysteriums 256
Für Mathilde Scholl, 3. Dezember 1906, Köln,
Archiv-Nr. A 0247, Handschrift Helene Röchling
Das Weltenwerden offenbart sich 173
V. Dornach, 2. Dezember 1923,
in ,Mysteriengestaltungen~, GA 232, Tafelaufschrift
Dass aus Arbeit wachsen 244
Für Wilhelm Liebknecht, auf der Kranzschleife der ArbeiterBildungsschule, 10. August 1900, Berlin, Archiv-Nr. A0119. Vgl. ,Beiträge zur Rudolf Steiner Gesamtausgabe~ Nr. 111
Dass ich mit frohem Blick 327
Für Hansi (Jean) Grosheintz zum 7. Geburtstag,
21. November 1916, Dornach, Archiv-Nr. 5293;
Entwürfe Archiv-Nrn. 378992
Deines Denkens Licht 336
Für die Taufe von Jürgen Dietrich Goyert, Köln, August!
September 1920. Der Spruch wurde Johannes Geyer am
2. August 1920 in Stuttgart übergeben. Archiv-Nr. 7110
Dem Feuer ist das Leben verwandt 244
Für Martha Eunike in ein Album, 20. Dezember 1900, Berlin, Archiv-Nr. A 5910
Dem Stoff sich verschreiben 156
V. Stuttgart, 11. April 1924, in ,~Die Methodik des Lehrens
und die Lebensbedingungen des Erziehens~, GA 308;
V. Bern, 17. April 1924, in ~Anthroposophische Pädagogik
und ihre Voraussetzungen~, GA 309;
und Archiv-Nrn. B 571, EF 21012
Den Sinn der Welt verwirklicht 256
Für Ludwig Kleeberg in ein Gedenkbuch, August 1906,
Bayreuth, Archiv-Nr. 7120
Den Sinn des Lebens suchen 245
Für Maria Stons ins Fremdenbuch, 22. August 1901,
Schloß Strzebowitz, Archiv-Nr. A 0121
Den wirkenden Geist 298
Für Edith Maryon in ,Die soziale Grundforderung unserer Zeit, 1921, Dornach, Archiv-Nr. A 0122
Der deutsche Geist hat nicht vollendet 127
V. Berlin, 14. Januar 1915, in ,Aus schicksaltragendcr Zeit, GA 64; Archiv-Nr. 3277
Der eigenen Seele Geheimnisse 273
Für Gräfin Astrid v. Bcthusy-Huc auf eine Photographie,
25. Juni i915, Berlin, Archiv-Nr. A 0123
Der Erdengeister voller Sinn 254
Für Eugenie v. Bredow auf eine Photographie, 8. Mai 1906, Berlin, Archiv-Nr. 3990
Der Erdenleib 90
Für die Eurythmie, Dornach, 1922, Archiv-Nr. 3266
Der Geist erstirbt im Wissen 220
1921, Archiv-Nr. B 62
Der im Schmerz sich Erhaltende 129
Januar 1915, Archiv-Nr. B 406. Vgl. V. Berlin, 15. Januar
1915, in ,,Aus schicksaltragender Zeit, GA 64
Der kleinste Erdenmenscb 211
V. Berlin, 27. Oktober 1910, in ~Antworten der
Geisteswissenschaft auf die großen Fragen des Daseins~,
GA 60; Entwurf Archiv-Nr. B 180
Der löst der Seele Rätsel nicht 125
V. Berlin, 15. Januar 1914,
in ,Geisteswissenschaft als Lebensgut, GA 63
Der Masse, der starren 239
Für den Bildhauer Hans Brandstetter ins Stammbuch,
28. Juli 1888, Wien, Archiv-Nr. 7162
Der Mensch findet des Ewigen Grund 295
Für Carola Nedella auf eine Photographie,
17. August 1920, Dornach, Archiv-Nr. A 4428
Der Mensch findet, erkennend die Welt 292
Für Wilhelm Nedella, 25. Februar 1920, Dornach, Archiv-Nr. A 0169
Der Mensch ist ein werdender Gott 250
Für Eliza v. Moltke auf eine Photographie, 30. Juni 1905, Berlin, Archiv-Nr. 7006
Der Mensch sieht nur das klar 240
Für den Maler Curt Liebich auf eine Photographie,
13. Juni 1891, Weimar, Archiv-Nr. 4045
Der Menschenseele Rätsel 219
März i9i8, Archiv-Nr. A 4531, Handschrift Marie Steiner
Der Ostergedanke der ephesischen Mysterien 85
Siehe: Weltentsprossenes Wesen
Der Schlüssel zur Geisteswelt 259
Für Alice und Wilhelm Kinkel auf eine Photographie,
16. November 1909, Stuttgart, Archiv-Nr. 5469
Der Seele Erdenpilgerzug 264
Für Günther Wagner zum 70. Geburtstag, 6. März 1912,
Berlin, Archiv-Nr. 4540
Der Sinn der Welt 257
Für Ludwig Kleeberg in ,Friedrich Nietzsche, ein Kämpfer
gegen seine Zeit, 28. [29.] Juni 1907, Kassel, Archiv-Nr. A 0126
Der Sonne Licht durchflutet 322
Lied der Kinder im Vorspiel in ,,Die Pforte der Einweihung, 1910, in ,,Vier Mysteriendramen, GA 14
Der Sonne Licht kräftigt 278
Für Hedda Hummel in ,,Von Seelenrätseln, 1917,
Archiv-Nr. A 0127
Der Sonne Licht, es hellt den Tag 331
1919, Archiv-Nr. 5373. Faksimile in .Ritualtexte für die Feiern des freien christlichen Religionsunterrichts, GA 269
Der Sonne liebes Licht 350
Morgenspruch für die vier unteren Klassen der Freien
Waldorfschule Stuttgart, September 1919, Archiv-Nr. 5372. Vgl. Konferenz vom 26. 9. 1919 in ,,Konferenzen
GA 300/1
Der Sonnenstrahl 82
Für die Eurythmie, Dornach, 1921,
Archiv-Nrn. EF 197199
Der Vater schickt dich auf die Erde 181
Mai 1923, Archiv-Nr. B 281. Vgl. V. Kristiania (Oslo),
17. Mai 1923 (nachmittags), in ,Menschenwesen, Menschenschicksal und Welt-Entwickelung~, GA 226
Der Verfasser dieses Buches 247
Für Johanna Mücke in ,,Das Christentum als mystische
Tatsache, Weihnachten 1902, Berlin, Archiv-Nr. 4039
Der weißen Rasse neues Morgenrot 293
Für Richard Teschner, Wien, zu seiner Bilderserie ,Drei
Kulturrassen, 27. Februar 1920, Dornach, Archiv-Nr. 3280a;
Entwurf Archiv-Nr. 3280
Der Welten Rätsel 282
Für Johanna Mücke in ,,Von Seelenrätseln, 10. April 1918,
Berlin, Archiv-Nr. 4040
Der Wolkendurchleuchter 160
1913 in ,,Die Entstehung und Entwickelung der Eurythmie,
GA 277a, und V. Dornach, 3. Juli 1924,
in ,,Eurythmie als sichtbare Sprache, GA 279
Des Geistes Schattenwurf 275
Unterschrift zu einer Skizze des im Oktober verstorbenen
Bildhauers Jacques de Jaager, November 1916, Dornach,
Archiv-Nr. 5630
Des Innern Wesen erkenne 300
Für Graf und Gräfin Keyserlingk ins Gästebuch, Koberwitz, Februar 1922, Archiv-Nr. A 0129, Handschrift Marie Steiner
Des irdischen Menschheits-Werdens 104
Für Helene Röchling, 24. Dezember 1919, Stuttgart, Archiv-Nr. B 590
Des Menschen Erkenntnis 254
Für den Maler Franz Gerner auf eine Photographie,
8. Mai 1906, Berlin, Archiv-Nr. 5618
Die Sonne sendet zur Erde ihr Licht 333
Archiv-Nr. 3026
Die Sonne sendet zur Erde Licht 332
Für David, Näheres nicht bekannt, Archiv-Nr. 3027
Die Welt im Ich erbauen 121
Für Marie v. Sivers zum Geburtstag, 15. März 1911,
Archiv-Nrn. 3984, B 151
Die Welt ist ohne den Geist 142
ca. 1920, Archiv-Nr. 3857 Rückseite
Die Welt ist voller Rätsel 218
1918, Archiv-Nr. B 19
Die Weltenseelengeister 88
Die Weltgedanken zu erfassen 135
Für Helene Röchling, 24. Dezember 1917, Dornach,
Entwurf Archiv-Nr. 3273
Du sollst es wagen 306
Für Dr. Andreas v. Grunelius auf einem Entwurf zu
einem Schmuckstück, 15. Dezember 1923, Dornach,
Archiv-Nr. 6835. Vgl. Abb. Nr. 43 in ,,Kleinodienkunst
als goetheanistische Formensprache, GA KSI
Du träumst dich selbst 154
V. Dornach, 4. November 1923, in ,,Der Mensch als Zusammenklang des schaffenden, bildenden und gestaltenden Weltenwortes, GA 230, Tafelaufschrift, und Archiv-Nr. B 411
Du Widersinnszauber des Lebens 163
Dornach, November 1924, Entwurf Archiv-Nrn. 3918/19;
Notizblatt Archiv-Nr. 6477 aus Nachlaß Dr. Ita Wegman
Du willst Gott denken 287
Für Edith Maryon in ,,Goethes Weltanschauung, 2. Auflage, 30. November 1918, Dornach, Archiv-Nr. 6939
Durch manches Seelen-Hindernis 216
März 1913, Archiv-Nr. B 186, Entwurf
Durch schwere Seelenhindernisse 216
V. Berlin, 16. März 1913, in ,,Ergebnisse der
Geistesforschung, GA 62; Archiv-Nr. 3278:
Eintragung in ,,Vom Tode von Maurice Maeterlinck
Ecce Homo 140
Ein Geheimnis der Natur 151
Ein guter Mensch tut, was er soll 241
Für Prof. Leitzmann, Jena, Eintragung ins Gästebuch,
18. Februar 1894, Archiv-Nr. 7144
Eine Brücke ist der Mensch 143
24. Dezember 1920, Dornach, Archiv-Nr. 7176 aus Nachlaß Dr. Ita Wegman
Empfange das Licht 81
V. Dornach, 8. April 1923, in ,,Der Jahreskreislauf als Atmungsvorgang der Erde und die vier großen Festeszeiten, GA 223, Tafelaufschrift, und Archiv-Nr. 519i
Empfindung in der ägyptischen Kulturperiode 171
Entwicklung des Menschen ist 259
Für Gräfin Astrid v. Bethusy-Huc auf eine Photographie,
25. September 1909, Basel, Archiv-Nr. A 0137
Er fand der eignen Wissensschmerzen 217
Dornach, 15. August 1915, auf ein von Hilde Pollak gemaltes Programm für die Aufführung von Goethes ,,Faust II, Himmelfahrt, Archiv-Nr. 4490
Erahnend Gottes Werdekraft 176
Prolog für das ,,Heilige Drama von Eleusis von Edouard
Schure, 1907, München
Erde verdecket die Sonne 95
Weihnachten 1922, Archiv-Nr. B 212. Vgl. V. Dornach,
24. Dezember 1922, in ,,Das Verhältnis der Sternenwelt zum Menschen und des Menschen zur Sternenwelt, GA 219
Erinnerung und Liebe 299
Für Helene Röchling zum Geburtstag, 28. Januar 1922,
Archiv-Nr. A 0138
Erkenne dich selbst und du findest 294
Für Dr. Ludwig Noll zum Geburtstag, 18. Juli 1920, Dornach, Archiv-Nr. A 0130, Handschrift Marie Steiner
Erkenne dich selbst 212
1909/10, Archiv-Nr. A 0139 Im Vorwort Marie Steiners
zu ,,Metamorphosen des Seelenlebens,
siehe Marie Steiner, ,,Gesammelte Schriften Band 1
Erkennen ist im Geiste erwachen 221
Archiv-Nr. B 621. Vgl. V. Wien, 29. September 1923,
in ,,Was wollte das Goetheanum und was soll die
Anthroposophie?, GA 84
Erkennt der Mensch sich selbst 288
Für Dr. Elisabeth Vreede zum ,Seelenkalender in ,Durch den Geist zur Wirklichkeits-Erkenntnis der Menschenrätsel, 24. Dezember 1918, Dornach, Archiv-Nr. A 0132
Erkenntnis und gute Taten 253
Für Mathilde Scholl auf eine Photographie, ca. 1906,
Archiv-Nr. A 5411, Handschrift Helene Röchling
Erstehe, o Lichtesschein 55
Für die Eurythmie, Dornach, August 1915,
Archiv-Nrn. 325964
Es bedarf der Mensch der innern Treue 302
In das Gästebuch der Familie Rietmann, 12. April 1923, St. Gallen, Archiv-Nr. 3975
Es deuten die Herzen 307
Für Dr. Ita Wegman auf eine Photographie,
27. Februar 1924, Dornach, Archiv-Nr. 7047
Es drängen sich an die Menschensinne 263
In ,,Das Christentum als mystische Tatsache (2. Auflage, 1910), 12. Juni 1911, Empfänger unbekannt, Archiv-Nr. 4038
Es drängt sich an den Menschensinn 116
V. Berlin, 20. Oktober 1910, in ,,Antworten der Geisteswissenschaft auf die großen Fragen des Daseins, GA 60; Archiv-Nrn. B 180, 5290
Es drängt sich an die Menschensinne 267
Für Moriz Zitrer in ,,Der Hüter der Schwelle~,
September 1912, Archiv-Nr. 6475
Es findet im Geist der Mensch 286
Für Gräfin Pauline v. Kalckreuth zum Geburtstag in
,,Die Philosophie der Freiheit, Neuauflage, Oktober 1918,
Dornach, Archiv-Nr. 4041
Es fragen die Menschen 281
Für Hans Hasso v. Veltheim-Ostrau, 26. März 1918,
Archiv-Nr. A 0141, Handschrift Marie Steiner
Es freuet sich das Menschenauge 325
Für Paul Helmuth v. Bethusy-Huc zum 11. Geburtstag auf eine Photographie, 2. Mai 1914, Archiv-Nr. A 0142
Es gibt eine Natur 156
V. Dornach, 19. Januar 1924, in ,,Anthroposophie Eine
Zusammenfassung nach einundzwanzig Jahren, GA 234,
Tafelaufsehrift
Es gibt sich selbst zurück 212
V. Berlin, 24. November 1910, in ,,Antworten der
Geisteswissenschaft auf die großen Fragen des Daseins,
GA 60; Archiv-Nr. 205
Es hört der Mensch das Schöpfungswort 269
Für Willy Conrad, Köln, auf eine Photographie,
29. Dezember 1912, Köln, Archiv-Nrn. 3924, B 59
Es ist ein groß Entsetzen 235
V. Berlin, 17. März 1917, in ,,Geist und Stoff, Leben und
Tod, GA 66; Archiv-Nr. 2659
Es ist ein groß Entsetzen 235
März 1917, Archiv-Nr. B 29
Es ist ein groß Erleben 234
Auf ein von Hilde Pollak gemaltes Programm,
zum 28. August 1916, Archiv-Nr. 3976b
Es ist ein groß Erleben 234
Für Familie Rietmann ins Gästebuch, 26. Oktober 1916,
St. Gallen, Archiv-Nr. 3976a
Es ist ein tief Verborgenes 289
Für Gräfin Pauline v. Kalckreuth, 1918, Berlin,
Archiv-Nr. A 0143, Handschrift Marie Steiner
Es keimen der Seele Wünsche 161
1914 in ,Die Entstehung und Entwickelung der Eurythmie, GA 277a, und V. Dornach, 10. Juli 1924, in ,,Eurythmie als sichtbare Sprache~, GA 279, Archiv-Nrn. B 238, EF 250
Es keimen die Pflanzen im Erdengrund 342
Archiv-Nr. 3022
Es keimen die Pflanzen in der Erdennacht 321
1908/09, Archiv-Nrn. 3028; 3028a
Es keimen die Pflanzen 342
November 1923, Den Haag, Archiv-Nr. 6636, mit Ergänzung
in der Handschrift Marie Steiners
Es keimen die Wurzeln in der Erde Nacht 354 An Margaret Cross, The Priory-School, Kings Langley, gegeben, Weihnachten 1922, Dornach, Archiv-Nr. 5260
Es lassen die Elemente 214
V. Berlin, 18. Januar, 1912, in ,Menschengeschichte im
Lichte der Geistesforschung, GA 61, Archiv-Nr. 3288
Es leben die Pflanzen 268
Für Familie Rietmann ins Gästebuch, 19. Dezember 1912,
St. Gallen, Archiv-Nr. 3977
Es lernet im Leben 123
Berlin, 13. Januar 1914, Empfänger unbekannt,
Archiv-Nr. A 0144
Es leuchten gleich Sternen 113
V. Heidelberg, 21. Januar 1909, in ,,Goethes geheime Offenbarung, Sonderausgabe Dornach 1982, und später,
z. B. V. Berlin, 19. Januar 1911, in ,,Antworten der Geisteswissenschaft auf die großen Fragen des Daseins, GA 60
Es leuchtet dem Menschenauge 117
Entwurf zu ,,Es sprechen zu dem Menschensinn Archiv-Nr. B 224
Es leuchtet die Sonne 51
Für die Eurythmie, August 1915, Dornach,
Archiv-Nrn. 325558
Es leuchtet die Sonnenhelle 352
Entwurf für den altsprachlichen Unterricht der Freien Waldorfschule Stuttgart, 23. Juni 1922, Archiv-Nrn. 330405
Es liegt in jeglichem Leben 215
Dezember 1912, Archiv-Nr. B 59. Entwurf für V. Berlin,
5. Dezember 1912, in ,,Ergebnisse der Geistesforschung,
GA 62
Es mag sich Feindliches ereignen 231
Archiv-Nr. B 59 für V. Berlin, 12. Dezember 1912,
in ,,Ergebnisse der Geistesforschung~, GA 62
Es offenbaret sich das Göttliche 101
V. Dornach, 24. Dezember 1922, in ,Das Verhältnis der
Sternenwelt zum Menschen und des Menschen zur
Sternenwelt, GA 219
Es reißt der Zusammenhang 217
1918, Archiv-Nr. A 0145, Handschrift Marie Steiner
Es schläft der Erde Seele 105
Für Helene Röchling, Weihnachten 1920, Dornach,
Archiv-Nr. B 590
Es sprechen zu dem Menschensinn 117
V. Berlin, 8. Dezember 1910, in ,,Antworten der Geisteswissenschaft auf die großen Fragen des Daseins, GA 60, dazu Archiv-Nrn. B 180, B 224
Es sprechen zu dem Menschensinn 122
V. Berlin, 14. November 1912,
in ,,Ergebnisse der Geistesforschung, GA 62
Es sprechen zu den Menschensinnen 119
Winter 1910/11, Archiv-Nr. 3272. Vgl. die V. Berlin, Winter 1910/11, in ,,Antworten der Geisteswissenschaft auf die großen Fragen des Daseins, GA 60
Es sprechen zu den Menschensinnen 130
V. Nürnberg, 12. März 1915,
in ,,Aus schicksaltragender Zeit, GA 64; Archiv-Nr. 3271
Es sprechen zu den Menschensinnen 131
V. Basel, 9. April 1915, in ,Die Menschenschule 1964,
38. Jg., Heft 6/7; Archiv-Nr. B 209
Es sprechen zu den Menschensinnen 262
Für Familie Rietmann ins Gästebuch, 26. Februar 1911,
St. Gallen, Archiv-Nr. 3978
Es sprechen zu den Sinnen 118
Winter 1910/11, Archiv-Nr. 3306. Vgl. die V. Berlin, Winter 1910/1 i, in ,,Antworten der Geisteswissenschaft auf die großen Fragen des Daseins, GA 60
Es steigt hinauf zu des Lebens Höhen 144
Archiv-Nr. B 244
Es suche der Mensch den Geist 219
V. Dornach 2. November 1919, in ,,Soziales Verständnis aus geisteswissenschaftlicher Erkenntnis, GA 191
Es tragen Lichtgewalten 322
Abendspruch für ein Kind in ,,Die Pforte der Einweihung,
3. Bild, 1910, in ,,Vier Mysteriendramen, GA 14
Es traget im Keime 301
Für Helene Röchling zum Geburtstag, 28. Januar 1923,
Dornach, Archiv-Nr. B 609
Es wechseln in des Jahres Lauf 79
Archiv-Nr. 3308
Es wechselt die Zeit 258
Für Familie Rietmann, St. Gallen, wahrscheinlich 14. Januar
1908 ins Gästebuch, Archiv-Nr. A 0147
Ewiges Werden im Denken 242
In Rudolf Steiners eigenem Exemplar der ,,Philosophie der
Freiheit 1894, Archiv-Nr. A 0i48 (Original ca. 1950 beim
Neueinbinden des Buches versehentlich zugedeckt)
Fercher von Steinwand 283
Freuden nehme man 249
Für Gräfin Astrid v. Bethusy-Huc auf eine Photographie,
14. Juni 1905, Berlin, Archiv-Nr. A 0150
Freuden sind Geschenke 252
Für Eugenie v. Bredow auf eine Photographie,
2. Februar 1906, Berlin, Archiv-Nr. 3992
Frühling 82
Geheimnisvoll am lichten Tag 228
V. Berlin, 14. Dezember 1911, in ,,Menschengeschichte im
Lichte der Geistesforschung, GA 6i
Gemeinsam erlebte Wahrheit 274
Für Johanna Mücke in ,,Vom Menschenrätsel,
Juli 1916, Berlin, Archiv-Nr. 4042
Gottes schützender segnender Strahl 114
V. Wien, 31. Marz 1910, in ,,Makrokosmos und Mikrokosmos, GA 119; Archiv-Nr. 3284
Göttliche Offenbarung 100
V. Dornach, 26. Dezember 1914,
in ,Okkultes Lesen und okkultes Hören, GA 156
Guter Gedanken Licht 312
Für Wilhelm Lewerenz und Maria Brouwer zur Trauung,
25. November 1924, Dornach, Archiv-Nr. A 0151
Heilsam ist nur 298
Für Edith Maryon in ,,In Ausführung der Dreigliederung
des sozialen Organismus~, 5. November 1920, Dornach,
Archiv-Nr. 4050
Herbst. Der Erdenleib und die Wärmeseele 90
Herzlich grüßen 286
Siehe: Es findet im Geist der Mensch
Hochsommer Uriel-Imagination 89
Höchster, allmächtiger 184
Siehe: Sonnengesang des Franz von Assisi
Hohe Weltenrätsel erblickt 270
Für Alfred Meebold auf eine Photographie, August 1913,
München, Archiv-Nr. A 4046
Hülle nur und Kleid 210
Frühjahr 1908, Archiv-Nr. B 539.
Vgl. V. München, 18. März 1908,
in ,,Die Erkenntnis der Seele und des Geistes, GA 56
Ich bin das Bild der Welt. 178
V. Dornach, 7. Dezember 1923, in ,,Mysteriengestaltungen, GA 232, Tafelaufsehrift und Archiv-Nr. B 620
Ich ging bis zur Grenze des Todes 170
nach Apulejus, Archiv-Nr. B 263. Für Esoterische Stunde Berlin, 22. Juni 1909 (keine Nachschrift); später auch Esoterische Stunde Stuttgart, 20. Februar 1912, in ,,Aus den Inhalten der esoterischen Stunden, GA 266/11
Ich halte die Sonne in mir 188
Archiv-Nrn. 6845-46 aus Nachlaß Dr. Ita Wegman
Ich möchte jeden Menschen 165
1925, aus der Zeit des Krankenlagers, Archiv-Nr. 3290
Ich schau in die Sternenwelt 335
Für Herbert Kleinhans, Mödling bei Wien, 9. August 1920,
Dornach, Archiv-Nr. 3979
Ich schaue in die Blumen 172
V. Dornach, 15. Dezember 1923, in ,,Mysteriengestaltungen~, GA 232, Tafelaufsehrift
Ich schaue in die Welt 351
Morgenspruch für die oberen Klassen der Freien
Waldorfschule Stuttgart, September i9i9, Archiv-Nr. 3317
Ich suche im Innern 162
V. Dornach, 11. Juli 1924, in ,,Eurythmie als sichtbare
Sprache, GA 279, Tafelaufsehrift, und Archiv-Nr. B 238
Ich trete ein in dasjenige 175
V. Dornach, 21. Dezember 1923, in ,,Mysteriengestaltungen~,
GA 232
Ihn mit guten Gedanken 269
Für Wilfried von Henning, Weimar, auf eine Photographie,
15. April 1913, Archiv-Nr. A 0153
Ihr meines Hauptes 80
V. Dornach, 25. November 1923,
in ,,Mysteriengestaltungen, CA 232, Tafelaufsehrift,
und Archiv-Nr. 3289
Ihr Sucher nach des Lebens 177
Epilog für das ,,Heilige Drama von Eleusis von Edouard
Schur~, 1907, München
Im Chor der Urträume 283
1918, Berlin, Archiv-Nr. 4471. Der Spruch bezieht sich auf
die Gedichte ,Chor der Urträume und ,,Chor der Urtriebe
von Fercher von Steinwand in ,,Johannisfeuer, an denen
1918 für die Eurythmie gearbeitet wurde.
Im Denken Klarheit 145
vermutlich März 1921, Eintragung in Rudolf Steiners
Exemplar ,,Philosophische Zeitfragen von Jürgen Bona Meyer, Bonn 1874, Archiv-Nrn. 3293, 3921. Rudolf Steiner erwähnt die handschriftlichen Eintragungen des Vorbesitzers in dieses Exemplar im V. Dornach, 11. März 1921, in ,,Die Verantwortung des Menschen für die Weltentwickelung, GA 203
Im Ersten suche 276
Rätsel zum Geistselbst für Mathilde Scholl, 3. Juni 1917,
Archiv-Nr. A 0154, Handschrift Helene Röchling
Im Ewigen lernt leben 209
Winter 1907, Archiv-Nr. B 545
Im Farbenschein des Athermeeres 141
1919, Archiv-Nr. B 299. Auch in ,,Farbenerkenntnis,
GA 291a
Im freien geisterfassenden Denken 218
Archiv-Nr. 3270
Im freien Menschenwesen 285
Für Edith Maryon in ,,Die Philosophie der Freiheit
(2. Auflage), 15. Oktober 1918, Dornach, Archiv-Nr. A 0155
Im grenzenlosen Außen 214
1911, Archiv-Nr. B 523
Im hellen Sonnenlichte 355
Spruch für den freien christlichen Religionsunterricht der
Waldorfschule in Stuttgart, an Max Wolffhügel gegeben am
13. Juli 1923, Stuttgart, Archiv-Nrn. 5412 und B 142
Im Kopfe Glaubenskraft 263
Für Familie Rietmann ins Gästebuch, 13. Januar 1912,
St. Gallen, Archiv-Nr. 3981
Im Kosmos ist ein Rätsel verborgen? 252
Für Mathilde Scholl in ihr Neues Testament,
14. Februar 1906, Köln, Archiv-Nr. A 0157
Im Leben gibt es Augenblicke 303
Für Ilona Bügel, 3. Juni 1923, Dornach, Archiv-Nr. 4054
Im Lichte wir schalten 88
Für die Eurythmie, Pfingsten, 16. Mai 1921, Dornach,
Archiv-Nrn. EF 201202
Im Menschenherzen schlagen 261
Für Ella Sharp, 1911, Archiv-Nr. B 151
Im Seelenaug sich spiegelt 103
V. Dornach 26. Dezember 1914, in ,,Okkultes Lesen und
okkultes Hören, GA 156, Archiv-Nrn. 3275; B 135
Im Sinnensein verbirgt 279
Für Eliza v. Moltke in ,,Von Seelenrätseln,
4. Januar 1918, Dornach, Archiv-Nr. A 0159, Handschrift Helene Röchling
Im Stoffe suchet der Weltenkenner 272
Für Helene Röchling, 5. November 1914, Berlin, Archiv-Nr. B 413, (auch Handschrift Helene Röchling)
Im Suchen erkenne dich 223
1924, Archiv-Nr. B 516
Im Weltenall 278
Für die erkrankte Marie Hahn, Reinach bei Basel,
September/Oktober 1917, Archiv-Nr. 4515
Im Weltenkampf und in Zeitenproben 265
Für Eugenie v. Bredow zum Geburtstag in ~Theosophie~
(3. Auflage), 2. Juli 1912, Archiv-Nr. 6367
Im Weltgeheimnis schaut 283
Für Graf und Gräfin Polzer-Hoditz ins Gästebuch,
Juni i918, Tannbach, Archiv-Nr. A 0160
Im Wollen kommender Erdentage 128
Januar 1915, Archiv-Nr. B 406
In deiner Seele Innerem suche 290
Für Familie Rietmann ins Gästebuch, 1. April 1919,
St. Gallen, Archiv-Nr. 3982
In dem Herzen webet Fühlen 140
Für die Eurythmie, Stuttgart, Weihnachten 1919, Archiv-Nrn. EF 186189
In dem Seelenfreiheitkreise 148
Siehe: In den Weltengeisteskreisen
In den Weiten der Lebenswege 357
Für die Schüler der 12. Klasse der Freien Waldorfschule Stuttgart zum Schulabschluß, April i924, Archiv-Nrn. 3319a; 3319 (Entwurf)
In den Weiten sollst du lernen 179
V. Dornach, 8. Dezember 1923,
in ~Mysteriengestaltungen, GA 232, Tafelaufsehrift
In den Weltengeisteskreisen 148
Ende Dezember 1922, Archiv-Nrn. B 212, B 309. In beiden Notizbüchern steht dieser Spruch zwischen den Notizen für die V. Dornach, 29. und 31. Dezember 1922 (in ,,Das Verhältnis der Sternenwelt zum Menschen und des Menschen zur Sternenwelt, GA 219), ohne aber dort zu erscheinen.
In der Kunst erlöst der Mensch 299
Für Franz Langer, Thomastik-Quartett Wien,
30. August 1921, Stuttgart, Archiv-Nr. A 0161
In der Seele des Menschen 255
Für Eliza v. Moltke auf eine Photographie, 15. Mai 1906,
Berlin, Archiv-Nr. 6996
In der Zeiten Wende 108
V. Dornach, 25. Dezember 1923, in ,,Die Weihnachtstagung
zur Begründung der Allgemeinen Anthroposophischen
Gesellschaft 1923/24, GA 260, und in ,,Die Konstitution der
Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft , GA 260a;
Archiv-Nrn. 3254, 3328
In des Menschen Seelengründen 98
V. Berlin, 23. Dezember 1913, in ,Die Welt des Geistes
und ihr Hereinragen in das physische Dasein, GA 150,
Archiv-Nrn. 3276, 3276a, 3276b, 3276c
In Dich ströme Licht 317
Archiv-Nr. A 0162a
In gegenwärtiger Erdenzeit 150
Aus dem Brief an Marie Steiner vom 15. März 1923,
in ,,Briefwechsel und Dokumente 19021925, GA 262. Vgl. V. Dornach, 11. März 1923, in ,,Die Impulsierung des
weltgeschichtlichen Geschehens durch geistige Mächte,
GA 222
In Gemeinsamkeit erlebte Wahrheit 274 Für Helene Röchling in ,Vom Menschenrätsel,
20. Juli 1916, Archiv-Nr. 4053
In Liebe zum Hause in Koberwitz 309
Für Graf und Gräfin Keyserlingk ins Gästebuch,
17. Juni 1924, Koberwitz, Archiv-Nr. A 0164
In meinem Herzen wohnt 345
Archiv-Nr. A 0077, Handschrift Marie Steiner
In meinen Gedanken lebe der Vorsatz 330
Für Hansi (Jean) Grosheintz zum 10. Geburtstag,
21. November 1919, Dornach, Archiv-Nr. A 5395
In Menschenseelen will ich lenken 83
In Memoriam an Lina Grosheintz-Rohrer (t 10. Jan. 1915),
Ostern 19i5, Archiv-Nr. 5295, B 128. Faksimile dieses Blattes in ,,Unsere Toten, GA 261
In Urzeit Tagen 139
Für Florizel v. Reuter ins Stammbuch, zum 7. Dezember
1919, Dornach, Archiv-Nr. A 0165, Handschrift
Marie Steiner; Entwurf Archiv-Nr. 3283 Rückseite
In weiten Weltenfernen 213
V. Berlin, 19. Oktober 1911, in ,Menschengeschichte im
Lichte der Geistesforschung~, GA 61;
Archiv-Nr. A 4533, Handschrift Marie Steiner
Isis-Sophia 106
Weihnacht 1920, wahrscheinlich für Marie Steiner, Archiv-
Nrn. EF 216, 3274. Vgl. V. 24. Dezember 1920,
in ,Die Brücke zwischen der Weltgeistigkeit und dem
Physischen des Menschen, GA 202
Jahreszeitenerleben in alten Mysterien 81
Keine Macht und keine Zeit 227
V. Berlin, 2. Dezember 1909, in ~Metamorphosen des
Seelenlebens Pfade des Seelenerlehnisse 1, GA 58
Kindergebet 343
Kindergebete 318
Lass uns nur recht, o Weltengeist 132
V. Elberfeld, 13. Juni 1915,
in ,,Das Geheimnis des Todes, GA 159
Lebend offenbart der Geist 213
V. Berlin, 26. Oktober 1911, in ,,Menschengeschichte im
Lichte der Geistesforschung, CA 61; Archiv-Nr. A 4536,
Handschrift Marie Steiner
Lebend offenbart sich 213
Oktober 1911, Archiv-Nr. 238.
Entwurf für V. Berlin, 26. Oktober 1911, in ,,Menschen-
geschichte im Lichte der Geistesforschung, GA 61
Lerne mein Wesen erkennen! 152
V. Dornach, 20. Oktober 1923, in ,,Der Mensch als
Zusammenklang des schaffenden, bildenden und gestaltenden
Weltenwortes, GA 230,Tafelaufschrift, und Archiv-Nr. B 86
Licht strömt aufwärts 186
V. Dornach, 12. Januar 1924, in ~Mysterienstätten des
Mittelalters, GA 233a, Tafelaufschrift
Lockrufe der Tiere der Höhe, der Mitte und der Erdentiefe 152
Man handle nach der eignen Weisheit 209
Archiv-Nr. 3176
Man soll nicht auf das Erkenntnisdrama 224
Archiv-Nr. 3972
Man sucht nach der Weltenrätsel Lösung 277
Für Erna Bügel, Dornach, auf eine Photographie,
1. August 1917, Berlin, Archiv-Nr. 4051
Mein Herz dankt 329
Für die Kinder der Familie Heisler, 2. Juni 1919, Tübingen,
Archiv-Nrn. A 0i72a; 3027a (Entwurf)
Meine Gedanken fliegen zur Schule hin 349
Juli 1920, Stuttgart, Archiv-Nr. B 266. Für die Ansprache zum Abschluß des ersten Schuljahres der Freien Waldorfschule, 24. Juli 1920, in ,,Rudolf Steiner in der Waldorfschule, GA 298
Mensch, du bist das zusammengezogene Bild 220
V. Dornach, 8. Oktober 1921, in ,Anthroposophie als Kosmosophie 1, GA 207, Tafelaufsehrift
Mensch, rede 173
V. Dornach, 2. Dezember 1923, in ,,Mysteriengestaltungen, GA 232, Tafelaufsehrift
Michael-Imagination 93
Michaeli 91
Michaels Schwert 94
Mit meinen Augen 345
Archiv-Nr. 3030
Morgengebet 328
Morgenspruch für die oberen Klassen 351
Morgenspruch für die vier unteren Klassen 350
Mysterienlehren der mittelalterlichen Rosenkreuzer 186
Mysterienunterricht im griechischen Altertum 172
Nach der Welten Rätsel 281
Von Franz Gerner erbeten für einen Freund,
auf eine Photographie, 5. April 1918, Berlin,
Archiv-Nr. A 0246, Handschrift Helene Röchling
Naseener-Hymnus 182
O dunkel ist der Erde Antlitz 171
V. Dornach, 8. Januar 1922, in ,,Alte und neue
Einweihungsmethoden, GA 210, Tafelaufsehrift
O Mensch, du bildest es 94
V. Dornach, 5. Oktober (und V. Stuttgart, 15. Oktober 1923)
in ,,Das Miterleben des Jahreslaufes in vier kosmischen
Imaginationen~, GA 229, Tafelaufsehrift; Archiv-Nr. B 621
O Mensch, du bist ja nicht, was du bist 186
V. Dornach, 11. Januar 1924,
in ,Mysterienstätten des Mittelalters, GA 233a
O Sonn ein König der Lebenswelt 187
Archiv-Nr. B 77
O Sonne, du gibst Kraft 187
Archiv-Nr. 4450
O Welten-Bilder 80
V. Dornach, 25. November 1923, in ~Mysteriengestalrungen,
GA 232, Tafelaufschrift, und Archiv-Nr. 3289
O Wille, Wille ist in mir 186
V. Dornach, 22. Dezember 1923, in ,,Mysteriengestaltungen, GA 232
Oben stehet die Sonne 340
Für Sandroe Stoughton, 12. August 1923, Ilkley,
Archiv-Nr. B 141
Offenbarung durch die Höhen 100
V. Berlin, 22. Dezember 1908, in ,,Die Beantwortung von
Welt- und Lebensfragen durch Anthroposophie, GA 108
Offenbarung von göttlichen Kräften 101
V. Dornach, 26. Dezember 1915, in ,,Unsere Toten, GA 261
Olaf Ästeson 191
Siehe: Das Traumlied vom Olaf Ästeson
Ostern 83
Ostern 84
Pfingst-Gedanke 86
Pfingstspruch 87
Planetentanz 51
Prolog und Epilog für das ,,Heilige Drama von Eleusis 176
Rätsel 276
Rätsel an Rätsel stellt sich im Raum 211
V. Wien, 19. März 1910,
in ,Makrokosmos und Mikrokosmos, GA 119
Ringende Geisteskräfte 91
Archiv-Nr. 3866
Ruhiges Verweilen 253
Für Maud Künstler in ihr Neues Testament, 4. April 1906,
Köln, Archiv-Nr. 4439
Schau den Knochenmann 186
V. Dornach, 12. Januar 1924, in ,Mysterienstätten des
Mittelalters, GA 233a, Tafelaufsehrift
Schau der Ruhesterne 164
1924, Archiv-Nr. B 281
Schaue die Pflanze 151
V. Dornach, 26. Oktober 1923, in ,,Der Mensch als
Zusammenklang des schaffenden, bildenden und gestaltenden
Weltenwortes, GA 230, Tafelaufsehrift
Schaue unser Weben 89
V. Dornach, 12. Oktober 1923, in ,,Das Miterleben des
Jahreslaufes in vier kosmischen Imaginationen, GA 229,
Tafelaufsehrift, und Archiv-Nrn. B 78; 3268 (Entwurf)
Schlafen 148
Schützender, segnender Gottesstrahl 115
Archiv-Nr. A 5366, Handschrift Marie Steiner
Sechzig Jahre Weltenwanderung 311
Für Johanna Mücke, 29. Oktober 1924, Dornach,
Archiv-Nr. 3333
Seelenkalender 19
Siehe: Anthroposophischer Seelenkalender
Seh ich die Sonne 318
1908/09, Archiv-Nrn. 3029; und 3033, 5292, 3031a, 3031
Selbsterkenntnis wurzelt in Welterkenntnis 302 Für Graf Ludwig Polzer-Hoditz auf eine Photographie, April 1923, Archiv-Nr. 5631
Sich erkennend nicht verlieren 265
Für Helene Röchling, 10. März 1912, Mannheim,
Archiv-Nr. A 0101, Handschrift Helene Röchling
Sich in der Welt 280
26. März 1918, Archiv-Nr. A 0170, Handschrift Marie Steiner
Sich selbst empfangen 272
Für Dr. Felix Knoll, Karlsbad, auf eine Photographie,
23. April 1915, Berlin, Archiv-Nr. A 0171
Siegen wird die Kraft 126
Für Helmuth v. Moltke, 27. August 1914, Niederlahnstein,
Archiv-Nr. A 0099
Sieh hin, o Vater 183
V. Dornach, 26. Dezember 1914, in ,Okkultes Lesen und
okkultes Hören, GA 156
So höre meinen Sang 191
Siehe: Das Traumlied vom Olaf Asteson
Sommerwille 80
Sonne, du leuchtest über meinem Haupte 328 Für die Kinder der Familie Heisler, 2. Juni 1919, Tübingen, Archiv-Nr. A 0172
Sonnengesang des Franz von Assisi 184 Für V. Kristiania (Oslo), 6. Juni 1912, in ,Der Mensch im Lichte von Okkultismus, Theosophie und Philosophie~, GA 137, Archiv-Nr. 335960
Sonnenmächten Entsprossene 93
V. Dornach, 28. September 1924 (letzte Ansprache) in
,,Esoterische Betrachtungen karmischer Zusammenhänge
Bd. IV, GA 238, Archiv-Nrn. 3269, B 478
Sonnenmächtige, ihr die leuchtenden 92 Entwurf 1924, Archiv-Nr. B 478
Sprechend lebt der Mensch 146
Für Marie Steiner zum Geburtstag, 15. März 1922,
Archiv-Nr. B 74
Sprich nie von Grenzen 209 Notiz in ,Der Text des Neuen Testamentes von August Pott, Leipzig 1906, Archiv-Nr. 6420. (Es besteht aber kein erkennbarer Zusammenhang zwischen dem Zweizeiler und dem Inhalt des Buches.)
Spruch der Gnostiker 183
Steh vor des Menschen Lebenspforte 84 V. Dornach, 20. April 1924, in ,Mysterienstätten des Mittelalters. Das Osterfest als ein Stück Mysteriengeschichte der Menschheit, GA 233a, Tafelaufsehrift, und Archiv-Nr. B 281 (Entwurf)
Sterne sprachen einst zu Menschen 107
25. Dezember 1922, Archiv-Nr. 3983.
Vgl. die V. Dornach, 26. Nov. bis 31. Dez. 1922, in ,,Das
Verhältnis der Sternenwelt zum Menschen und des Menschen
zur Sternenwelt, GA 219
Strebe nach Frieden 160 1914 in ,Die Entstehung und Entwickelung der Eurythmie~, GA 277a, und V. Dornach, 9. Juli 1924, in ,Eurythmie als sichtbare Sprache, CA 279
Suche im eignen Wesen 289
Für Hans Reinhart, 27. Februar 1919, Winterthur,
Archiv-Nr. 3999
Suche im Innern das Lichtvolle 291
Für Hans Kühn in ,,Die Kernpunkte der sozialen Frage,
1. September 1919, Stuttgart, Archiv-Nr. 5289
Suche im Umkreis der Welt 290
Für Anna Samweber, 19. Juni 1919, Stuttgart,
Archiv-Nr. A 0174, Handschrift Marie Steiner
Suche nach dem Licht des Weges 247 Für Marie von Sivers in ,,Licht auf den Weg
von Mabel Collins, Berlin, Archiv-Nr. 3989
Suchest du die Welt 303
Für Hermine Kuba, 1. Mai 1923, Prag,
Archiv-Nr. A 3971, Handschrift Marie Steiner
Suchet das wirklich praktische materielle Leben 136
V. Stuttgart, 24. September 1919 in ,,Idee und Praxis der Waldorfschule, GA 297
Suchst du dich selbst 257
6. August 1907, Archiv-Nr. 6393.
So auch im V. Berlin, 10. Juli 1917, in ,Menschliche und
menschheitliche Entwicklungswahrheiten, GA 176
Taufspruch 336
Tischgebet 321
Überwindet der Mensch 260
Für Mieta Waller in ,,Die Pforte der Einweihung,
5. September 1910, Bern, Archiv-Nr. 6569
Um mich leben viele Wesen 323
Für Hannehen Ueanne) Hagemann, gegeben an deren Mutter Elsie Hagemann, 10. Mai 1912, Köln, Archiv-Nr. 7142
Und des Kindes Seele 316
Archiv-Nr. A 0176
Unsterblichkeit 270
In ,,Meine Verse von Otto Erich Hartleben, Berlin 1914,
Empfänger unbekannt, Archiv-Nr. 7149
Ur-Weihenacht 108
Uriel-Imagination 89
Urselbst, von dem alles ausgegangen 169
Übertragung aus dem Sanskrit, Esoterische Stunde Berlin, 27. Januar 1907, in ,,Aus den Inhalten der esoterischen Stunden, GA 266/1; Archiv-Nr. A 0215, Handschrift Marie Steiner
Urselbst, von dem wir ausgegangen 169
Übertragung aus dem Sanskrit, Esoterische Stunde Berlin, Karfreitag, 13. April 1906, in ,,Aus den Inhalten der esoterischen Stunden, GA 266/1; Archiv-Nr. A 0110
Viele Sterne am Himmel 343
Für Sarah Spock-Jordy, 4. Dezember 1924, Dornach,
Archiv-Nr. 7145
Vom Kopf bis zum Fuß 319
1908/09, Archiv-Nrn. 3028; und 3033, 3032,
Brief an Paul Oehler, Straßburg, 18. September 1908
Vom Kopf bis zum Fuß 337
Für Brenda Binnie, 1921, Archiv-Nr. 6253
Vom Kopf bis zum Fuß 339
Für Gordon Grey, 1922, Archiv-Nr. 7014
Vom Kopf zum Fuß 338
Archiv-Nrn. 3035; 3034
Von dem die ganze Welt stammt 169
Übertragung aus dem Sanskrit, Esoterische Stunde Dornach,
30. Dezember 1923, in ,Aus den Inhalten der esoterischen
Stunden, GA 266/111; Archiv-Nrn. B 281, B 537
Von den Höhen wirkendes Geistgestirn 315
Archiv-Nr. A 0i77
Von der Gewalt, die alle Wesen bindet 229
V. Berlin, 25. Januar 1912, in ,,Menschengeschichte
im Lichte der Geistesforschung~, GA 61
Von vielsagenden Burgestrümmern 310
Für Albert Steffen, Brief aus Tintagel, Cornwall,
17. August 1924, auf Briefpapier des Hotels
Vor und nach dem Mysterium von Golgatha 181
Wachsein 148
Waltender weiser Willensgeist 134
Handschriftlich in Rudolf Steiners Exemplar ,,Deutsche
Geschichte im 19. Jahrhundert~, V. Teil, Leipzig 1894, von
Heinrich v. Treitsebke, Archiv-Nr. 3865.
Zu Treitsebke siehe V. Dornach, 13. Januar 1917, in ~Zeitgeschichtliche Betrachtungen, GA 174
Wär nicht das Dasein sonneerfüllt 230
November 1912, Archiv-Nr. 3340, B 63. Vgl. V. Berlin,
21. November 1912, in ,Ergebnisse der Geistesforschung,
GA 62. Weitere ähnliche Entwürfe: Archiv-Nrn. 4427,
B 59, B 63, B 412
Wäre die Welt nicht Sonne-begabt 230
Archiv-Nr. B 59 für V. Wien, 20. Januar 1913 (ungedruckt)
Wäre die Welt nicht Sonne-begabt 230
V. Berlin, 21. November 1912, in ~Ergebnisse der Geistesforschung, GA 62, Archiv-Nr. 4427
Warum strebt des Menschen 284
Für Johanna Mücke in ,,Wie erlangt man Erkenntnisse
der höheren Welten? (Neuauflage),
7. Juli 1918, Berlin, Archiv-Nr. 4043
Warum strebt, dunkler Sehnsucht 277
Für Helene Röchling auf eine Photographie, 1. August 1917, Berlin, Archiv-Nr. 4000
Was habt ihr Truggedanken 126
Für Helmuth v. Moltke, Oktober 1914, Archiv-Nr. B 100
Was hinter dir die Zeit bedeckt 210
1910, Archiv-Nr. B 224
Was in diesem Büchlein steht 240
Für die Schauspielerin lIma Wilborn-Seiler in ,,Grundlinien
einer Erkenntnistheorie der Goetheschen Weltanschauung,
9. April 1889, Wien, Archiv-Nrn. 7204; Entwurf B 346
Was kann der Mensch 235
V. Berlin, 15. März 1917, in ,Geist und Stoff, Leben und
Tod, GA 66; Archiv-Nr. 999
Was lebend erdacht 275
Auf einer von Hilde Pollak gemalten farbigen Skizze,
21. September 1916, Dornach, Archiv-Nr. 4539
Weihnacht 98
Weihnacht i 00
Weihnacht 103
Weil er den lebensvoll 276
Für Helene Röchling in ,,Gedichte von C. F. Meyer,
9. Juli 1917, Archiv-Nr. 3923
Welt und Mensch 161
Weltentsprossenes Wesen 85
V. Dornach, 22. April 1924, in ,Mysterienstätten des Mittelalters, GA 233a, Tafelaufsehrift, und Archiv-Nr. B 571
Welterkenntnis, Selbsterkenntnis 297
Für die Berner Freistudenten ins ,Goldene Buch,
20. Oktober 1920, Dornach, Archiv-Nrn. 538i, B 493
Wenn der alte Mensch sagte 149
In Archiv-Nr. B 3i0 für V. Dornach, 2. Februar 1923,
in ,,Erdenwissen und Himmelserkenntnis, GA 221
Wenn der Mensch, warm in Liebe 133
V. Berlin, iO. Dezember 1915, in ,,Aus dem mitteleuropäischen Geistesleben, GA 65; Entwurf Archiv-Nr. 3286
Wenn du auf den Geist 292
Für Mieta Waller-Pyle zum Geburtstag, 18. Februar 1920,
Dornach, Archiv-Nr. B 82
Wenn in hellen Geisteskreisen 288
Für Helene Röchling in ,,Die Philosophie der Freiheit, Neuauflage, 7. Dezember 1918, Dornach, Archiv-Nr. A 0179, Handschrift Marie Steiner und Helene Röchling
Wenn in sich selbst die Seele 222
Archiv-Nr. 3303
Wenn Ruhe der Seele Wogen glättet 273
Für Helmuth v. Moltke auf eine Photographie,
11. Dezember 1915, Berlin, Archiv-Nr. A 0180
Wer beschreitet des Todes Pforte 170
Nach Apulejus, Archiv-Nrn. 3413, 3414. Andere Fassung von ,,Ich ging bis zur Grenze des Todes, siehe dort
Wer das gegenwärtige Gute 249
Für Camilla Wandrey auf eine Photographie, 22. Mai 1905,
Berlin, Archiv-Nr. 6919
Wer der Sprache Sinn versteht 353 Dr. Maria Röschl für den altsprachlichen Unterricht der Freien Waldorfschule gegeben, 26. November 1922, Stuttgart, Archiv-Nrn. 4431; 328182 (Entwurf)
Wer in rechtem Sinne zählen kann 308
Für Marie Steiner zum 14. März 1924, Archiv-Nr. 4447
Wer lässt die Pflanzen blühen 344
Für Ingeborg Goyert, 1924, Archiv-Nr. 5344
Wer stets zum Geiste strebt 255
Für Gräfin Astrid v. Bethusy-Huc auf eine Photographie,
15. Mai 1906, Berlin, Archiv-Nr. A 0183
Wer will was Lebendiges 228
V. Berlin, 16. November 1911, in ,,Menschengeschichte
im Lichte der Geistesforschung, GA 61
Wesen reiht sich an Wesen 86
V. Hamburg, 15. Mai 1910, in ,,Das Ereignis der Christus-
Erscheinung in der ätherischen Welt, GA 118
Wesen reiht sich an Wesen in den 86
V. Hamburg, 24. Mai 1910, ungedruckt
Wie die Blüt und Frucht 326
Für den elfjährigen Jan Lagutt, geb. 2. September 1903,
wahrscheinlich zum Geburtstag, Herbst 1914,
Archiv-Nrn. 3974; B 415 (Entwurf, nur 6 Zeilen)
Wie die Sonne am Himmel 343
5. April 1924, Prag, Archiv-Nr. A 0184
Willst Du Dein Selbst erkennen 223
V. Breslau, 8. Juni 1924, in ,,Esoterische Betrachtungen
karmischer Zusammenhänge, V. Band, GA 239
Willst du das eigne Wesen erkennen 223
Brief ,,An die Mitglieder! Vom anthroposophischen Lehren,
30. März 1924, Dornach, in ,,Die Konstitution der
Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft , GA 260a,
Archiv Manuskript 1924
Willst du dich selber erkennen 222
V. Dornach, 9. November 1923, in ,,Der Mensch als
Zusammenklang des schaffenden, bildenden und gestaltenden
Weltenwortes, GA 230, Tafelaufsehrift
Willst du dich selbst erkennen 147
V. Wien, 5. Juni 1922, in ,,Westliche und östliche
Weltgegensätzlichkeit, GA 83
Willst du die Welt erkennen 295
Für Wilhelm Nedella auf eine Photographie,
17. August 1920, Dornach, Archiv-Nr. A 4429
Willst du die Welt erkennen 305
Autogramm für das Preußische Staatsarchiv Berlin,
16. Oktober 1923, Stuttgart, Archiv-Nr. 4001
Willst du die Welt erkennen 306
Für eine Anthroposophin in Amerika auf eine Photographie, Januar 1924, Archiv-Nr. 7021
Willst du in das weite Meer 212
i9il, Archiv-Nr. B 523
Wintersonnenwende 95
Wintersonnenwende 97
Winterwille 80
Wir Menschen der Gegenwart 305
In das Gästebuch der Familie Rietmann, 21. Oktober 1923,
St. Gallen, Archiv-Nr. 3975
Wirkliche Selbsterkenntnis 274
Für Bertha ElIram in ,,Vom Menschenrätsel,
20. April 1916, Berlin, Archiv-Nr. A 0186
Wo Sinneswissen endet 87
V. Wien, 6. Mai 1915 (ungedruckt), und V. Dornach, 22. Mai 1915, in ,,Geisteswissenschaftliche Erläuterungen zu Goethes ,Faust, Bd. 1, GA 272, und Archiv-Nrn. 5261a, 526ib; 3267.
Worte der ägyptischen Mysterien 170
Yasmâjjâtam jagat 169
Aus: G. R. 5. Mead and J. C. Chattopâdhyâya,
«The Upanishads», London 1896, Vorwort 5. 12
Zwölf Stimmungen 55
Literatur
- Rudolf Steiner: Wahrspruchworte, GA 40 (2005), ISBN 3-7274-0401-9 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
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