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Von da ausgehend wollen wir dann morgen übergehen zu der spe­ziellen Besprechung unserer eigenen Heilmittel und dabei noch einige der Fragen, die gestellt worden sind, berücksichtigen, was sich natur­gemäß wird ergeben können.
Von da ausgehend wollen wir dann morgen übergehen zu der spe­ziellen Besprechung unserer eigenen Heilmittel und dabei noch einige der Fragen, die gestellt worden sind, berücksichtigen, was sich natur­gemäß wird ergeben können.
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= ACHTER VORTRAG Dornach, 18. April 1921 =
= ACHTER VORTRAG Dornach, 18. April 1921 =
<nowiki>#</nowiki>G313-1963-SE134 Geisteswissenschaftliche Gesichtspunkte zur Therapie
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ACHTER VORTRAG
Dornach, 18. April 1921
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Es wird heute ein buntes Allerlei sein, was ich zu demjenigen, was auch mit Rücksicht auf unsere Heilmittel gesagt worden ist, noch an mannigfaltigstem eben hinzufügen möchte. Da möchte ich zunächst davon ausgehen, daß man in einer ähnlichen Weise, wie wir das gestern versucht haben in bezug auf die Pflanzenwelt, dasjenige interpretieren kann, was an Prozessen vorliegt, die auf den Menschen in bezug auf das Mineralische wirken. Da werden die Ansichten, die man sich ver­schaffen muß, aus dem Grunde komplizierter, weil man es ja, sobald man zum Mineralischen übergeht, nicht so genau wie bei Pflanze und Mensch gewissermaßen mit einander gegenüberstehenden, abgeschlos­senen Wesenheiten zu tun hat, sondern man hat es mit etwas zu tun, wovon eines in das andere mehr direkt übergeht, und daher sind die Unterscheidungen schwierig. Nun handelt es sich ja auch bei der Her­stellung der Heilmittel - und das werden Sie insbesondere bei unseren Heilmitteln stark ins Auge fassen müssen - nicht bloß darum, irgend­einen Stoff zu verwenden, sondern denjenigen Prozeß, in dem der Stoff lebendig drinnen steht, gewissermaßen in einem anderen einzufangen. So daß, wenn Ihnen irgendein Heilmittel nach seiner Wirkung bekannt wird, es sich oftmals darum handelt, diese Wirkung, die gewisser­maßen nach der einen Seite hervorgerufen wird, nach der anderen Seite einzudämmen. Man kommt zum Beispiel in die Lage, bei dem Heil­mittel, das wir herstellen aus Blei und aus einer gewissen Verarbeitung mit Honig - Sie werden ja das besonders verzeichnet finden -, zu sehen, wie die Bleiwirkung auf der einen Seite in einer gewissen Weise im Zaume gehalten werden soll durch die Honigwirkung. Es ist das so, daß man durch die Bleiwirkung im wesentlichen ungeheuer stark auf alles dasjenige wirkt, was vom Ich ausgehend die Bildeprozesse im Menschen sind.
Es wird heute ein buntes Allerlei sein, was ich zu demjenigen, was auch mit Rücksicht auf unsere Heilmittel gesagt worden ist, noch an mannigfaltigstem eben hinzufügen möchte. Da möchte ich zunächst davon ausgehen, daß man in einer ähnlichen Weise, wie wir das gestern versucht haben in bezug auf die Pflanzenwelt, dasjenige interpretieren kann, was an Prozessen vorliegt, die auf den Menschen in bezug auf das Mineralische wirken. Da werden die Ansichten, die man sich ver­schaffen muß, aus dem Grunde komplizierter, weil man es ja, sobald man zum Mineralischen übergeht, nicht so genau wie bei Pflanze und Mensch gewissermaßen mit einander gegenüberstehenden, abgeschlos­senen Wesenheiten zu tun hat, sondern man hat es mit etwas zu tun, wovon eines in das andere mehr direkt übergeht, und daher sind die Unterscheidungen schwierig. Nun handelt es sich ja auch bei der Her­stellung der Heilmittel - und das werden Sie insbesondere bei unseren Heilmitteln stark ins Auge fassen müssen - nicht bloß darum, irgend­einen Stoff zu verwenden, sondern denjenigen Prozeß, in dem der Stoff lebendig drinnen steht, gewissermaßen in einem anderen einzufangen. So daß, wenn Ihnen irgendein Heilmittel nach seiner Wirkung bekannt wird, es sich oftmals darum handelt, diese Wirkung, die gewisser­maßen nach der einen Seite hervorgerufen wird, nach der anderen Seite einzudämmen. Man kommt zum Beispiel in die Lage, bei dem Heil­mittel, das wir herstellen aus Blei und aus einer gewissen Verarbeitung mit Honig - Sie werden ja das besonders verzeichnet finden -, zu sehen, wie die Bleiwirkung auf der einen Seite in einer gewissen Weise im Zaume gehalten werden soll durch die Honigwirkung. Es ist das so, daß man durch die Bleiwirkung im wesentlichen ungeheuer stark auf alles dasjenige wirkt, was vom Ich ausgehend die Bildeprozesse im Menschen sind.
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Jetzt wollen wir diese Dinge nicht abschließen, sondern hoffentlich ein andermal fortsetzen, aber wir müssen, mit Ausnahme der nächsten Stunde, die wir noch haben werden, aufhören.
Jetzt wollen wir diese Dinge nicht abschließen, sondern hoffentlich ein andermal fortsetzen, aber wir müssen, mit Ausnahme der nächsten Stunde, die wir noch haben werden, aufhören.


Nach einer kurzen Pause werden wir dann, mehr nach der Euryth­mie hinüberdeutend, fortsetzen.  
Nach einer kurzen Pause werden wir dann, mehr nach der Euryth­mie hinüberdeutend, fortsetzen.
 
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= NEUNTER VORTRAG Dornach, 18. April 1921 =
= NEUNTER VORTRAG Dornach, 18. April 1921 =
<nowiki>#</nowiki>G313-1963-SE155 Geisteswissenschaftliche Gesichtspunkte zur Therapie
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NEUNTER VORTRAG
Dornach, 18. April 1921
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Dasjenige, was ira Ihnen heute mit Bezug auf die Eurythmie zu sagen habe, das ist so, daß es durchaus wird im einzelnen immer durchschaut werden müssen mit den Kenntnissen, die Sie in physiologisrher Be­ziehung und sonst haben. Wie das zu geschehen hat, das wird sich Ihnen schon, möchte ich sagen, wie von selbst ergeben. Aber gerade wenn wir in einen solchen geistig-leiblichen Prozeß hineinschauen, wie den, der beim Eurythmisieren stattfindet, so können wir gar nicht an­ders, als auf tiefere geistig-physische Zusammenhänge auch hinweisen. Und da möchte ich Sie nun auf das Folgende aufmerksam machen.
Dasjenige, was ira Ihnen heute mit Bezug auf die Eurythmie zu sagen habe, das ist so, daß es durchaus wird im einzelnen immer durchschaut werden müssen mit den Kenntnissen, die Sie in physiologisrher Be­ziehung und sonst haben. Wie das zu geschehen hat, das wird sich Ihnen schon, möchte ich sagen, wie von selbst ergeben. Aber gerade wenn wir in einen solchen geistig-leiblichen Prozeß hineinschauen, wie den, der beim Eurythmisieren stattfindet, so können wir gar nicht an­ders, als auf tiefere geistig-physische Zusammenhänge auch hinweisen. Und da möchte ich Sie nun auf das Folgende aufmerksam machen.


Wir müssen zunächst schauen auf jenen außermenschlichen Welt-prozeß, den man gewöhnlich nur verfolgt in bezug auf seine Details, und den man nicht verfolgt in bezug auf dasjenige, was eigentlich innerlich tätig ist. Bedenken Sie doch nur, daß Erdenbildung in Wirk­lichkeit heißt: es wirkt eine Bildungstendenz von der Planetensphäre aus herein, und außerdem geschieht von demjenigen, was noch außer­halb der Planetensphäre liegt, eine Bildung in die Erde herein, fort­währende strahlende, sich in den einzelnen Kraftentitäten ausdrük­kende, gegen die Erde her strahlende kosmische Kräfte.
Wir müssen zunächst schauen auf jenen außermenschlichen Weltprozeß, den man gewöhnlich nur verfolgt in bezug auf seine Details, und den man nicht verfolgt in bezug auf dasjenige, was eigentlich innerlich tätig ist. Bedenken Sie doch nur, daß Erdenbildung in Wirk­lichkeit heißt: es wirkt eine Bildungstendenz von der Planetensphäre aus herein, und außerdem geschieht von demjenigen, was noch außer­halb der Planetensphäre liegt, eine Bildung in die Erde herein, fort­währende strahlende, sich in den einzelnen Kraftentitäten ausdrüc­kende, gegen die Erde her strahlende kosmische Kräfte.


Diese kosmischen Kräfte können wir jetzt in diesem Zusammen-hange so auffassen - obwohl sie alles dasjenige, was ich früher über die Strahlen gesagt habe, wiederum in sich schließen können -, so ins Auge fassen, daß wir sagen: sie wirken gegen das Zentrum zu und bilden eigentlich dasjenige, was auf der Erde und in der Erde ist, von außen her. Es ist schon einmal so, daß zum Beispiel wirklich die ge­samte Metallität der Erde, die gesamten Metalle nicht aus irgend­welchen Kräften aus dem Erdinneren heraus im wesentlichen gebildet werden, sondern daß sie wirklich von dem Kosmos herein in die Erde eingesetzt werden. Wir können nun diese Kräfte, die da durch den Äther wirken - nicht etwa von den Planeten aus, da würden sie wiederum zentral wirken, die Planeten sind gerade dazu da, um sie zu modifizieren, die Planetensphäre ist es -, diese Kräfte können wir
Diese kosmischen Kräfte können wir jetzt in diesem Zusammen-hange so auffassen - obwohl sie alles dasjenige, was ich früher über die Strahlen gesagt habe, wiederum in sich schließen können -, so ins Auge fassen, daß wir sagen: sie wirken gegen das Zentrum zu und bilden eigentlich dasjenige, was auf der Erde und in der Erde ist, von außen her. Es ist schon einmal so, daß zum Beispiel wirklich die ge­samte Metallität der Erde, die gesamten Metalle nicht aus irgend­welchen Kräften aus dem Erdinneren heraus im wesentlichen gebildet werden, sondern daß sie wirklich von dem Kosmos herein in die Erde eingesetzt werden. Wir können nun diese Kräfte, die da durch den Äther wirken - nicht etwa von den Planeten aus, da würden sie wiederum zentral wirken, die Planeten sind gerade dazu da, um sie zu modifizieren, die Planetensphäre ist es -, diese Kräfte können wir
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zusammenhalten sollen, werden Sie auf den Wegen begleiten, meine lieben Freunde, auf denen Sie wandeln werden, um dasjenige in die Tat umzusetzen, was wir hier versuchten, in Gedanken zunächst an­zuregen.  
zusammenhalten sollen, werden Sie auf den Wegen begleiten, meine lieben Freunde, auf denen Sie wandeln werden, um dasjenige in die Tat umzusetzen, was wir hier versuchten, in Gedanken zunächst an­zuregen.
 
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= HINWEISE =
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<nowiki>#</nowiki>G313-1963-SE170 Geisteswissenschaftliche Gesichtspunkte zur Therapie
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HINWEISE
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Es lagen zwei Nachschriften des vorstehenden Kurses vor, von denen die eine, welche dem ersten Manuskriptdruct zugrunde lag, nicht mehr vorhanden ist. Sie stimmen an einigen Stellen nicht miteinander überein. Da es sich mehrfach um Differenzen han­delt, welche in Nuancen, selten auch im Sinn differieren und so nach einer verschie­denartigen Beurteilung rufen könnten, werden im Nachfolgenden, wo es angebracht erscheint, die Differenzen namhaft gemacht. Das Stenogramm von Frau Fink, das vollständig vorliegt, ist im ganzen dem Text zugrunde gelegt.
Es lagen zwei Nachschriften des vorstehenden Kurses vor, von denen die eine, welche dem ersten Manuskriptdruct zugrunde lag, nicht mehr vorhanden ist. Sie stimmen an einigen Stellen nicht miteinander überein. Da es sich mehrfach um Differenzen han­delt, welche in Nuancen, selten auch im Sinn differieren und so nach einer verschie­denartigen Beurteilung rufen könnten, werden im Nachfolgenden, wo es angebracht erscheint, die Differenzen namhaft gemacht. Das Stenogramm von Frau Fink, das vollständig vorliegt, ist im ganzen dem Text zugrunde gelegt.

Aktuelle Version vom 28. Oktober 2023, 08:26 Uhr

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RUDOLF STEINER

VORTRÄGE

VORTRÄGE ÜBER MEDIZIN

Geisteswissenschaftliche Gesichtspunkte
zur Therapie

Neun Vorträge,
gehalten in Dornach vom 11. bis 18. April 1921
vor Ärzten und Medizinstudierenden

GA 313

1963

Inhaltsverzeichnis


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ERSTER VORTRAG Dornach, 11. April 1921

Es ist zu hoffen, daß dieser Ergänzungskursus zu dem vorjährigen doch wiederum einiges wird bringen können, was in wirklichem Sinne als eine Ergänzung wird aufgefaßt werden können, und was nament­lich dann, wenn wir gegen das Ende des Kursus hin kommen werden, sich zu einer Anzahl therapeutischer Ausblicke kristallisieren wird. Ich werde mich in diesem Kursus bestreben, von einer anderen Seite die Dinge ins Auge zu fassen, die auch den Gegenstand unserer vorigen Kursbetrachtung bildeten, die Dinge des kranken und des zu heilenden Menschen. Aber wir werden dadurch, daß wir die Sache von einer anderen Seite betrachten, wesentlich nicht nur etwa zu anderen Ge­sichtspunkten kommen, sondern auch zu einer Erweiterung des Stoffes, den wir betrachtet haben. Ich möchte nämlich diesmal zeigen, wie das­jenige, was Sie alle als Anthroposophen kennen, die Gliederung des Menschen in physischen Leib, Ätherleib und so weiter, gewissermaßen beim Krankwerden und beim Geheiltwerden wirkt. Während ich mich das vorige Mal mehr darauf beschränken mußte, zunächst die äußere Offenbarung des inneren Menschen darzustellen, werde ich diesmal versuchen zu zeigen, wie diese verschiedenen Glieder des Menschen beeinflußt werden von demjenigen, was Stoffe außer dem Menschen sind, was namentlich diejenigen Stoffe sind, die dann als Heilmittel verwendet werden können, und was als Heilmittel wirken kann, indem es den menschlichen Organismus anders als bloß stofflich beeinflußt. Hier muß ich allerdings einleitend sogleich eine Voraussetzung machen.

Wir konnten auch das letztemal, als wir hier über denselben Gegen­stand sprachen, in vieler Beziehung von Stofflichem und überhaupt von Physischem als Heilmittel sprechen. Wir werden in dem Augenblicke, wo wir zu den höheren Gliedern der menschlichen Natur, zu den über-sinnlichen Gliedern der menschlichen Natur nunmehr übergehen müs­sen, nicht mehr in derselben Art von Stoffen sprechen können. Wir werden es zwar, ich möchte sagen, tun, um Abbreviaturen zu haben, um in abgekürzter Weise sprechen zu können, aber wir werden uns

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einer prinzipiellen Tatsache während dieser ganzen Auseinanderset­zung bewußt werden müssen. Wir werden uns nämlich bewußt werden müssen, daß man dann nicht in der Art vom Stofflichen ausgehen kann, wie man das gewöhnt ist heute in der landläufigen Wissenschaft, wenn man des Menschen Beziehung zur Umwelt, des Menschen Verhalten im gesunden und kranken Zustande wirklich verstehen will. Dasjenige, wovon man ausgehen muß, sind eigentlich nicht Stoffe, sondern Vor­gänge, ist nichts Fertiges, sondern ist ein Geschehen. Und wenn wir vom Stoff reden, so müssen wir eigentlich uns vorstellen, daß wir im Stoffe, in dem, was uns im äußeren Sinnenschein als Stoff erscheint, nichts anderes vorliegend haben als einen Prozeß, einen zur Ruhe ge­kommenen Vorgang.

Wenn wir, sagen wir, Kieselerde vor uns haben, so sprechen wir die Kieselerde zunächst als einen Stoff an. Aber das Wesentliche haben wir dann gar nicht getroffen, wenn wir den sogenannten Körper, der eine gewisse Grenze hat, in die Vorstellung aufnehmen. Das Wesentliche haben wir nur getroffen, wenn wir den sehr umfassenden Vorgang ins Seelenauge fassen, der als ein einzelner Vorgang im ganzen Univer­sum vorhanden ist, und der gewissermaßen als Vorgang sich kristalli­sieren kann, der zur Ruhe kommen kann, der in eine Art von Gleich­gewichtslage kommen kann, und der sich dann, wenn er zur Ruhe gekommen ist, äußert in dem, was wir als Kieselerde anschauen. Ein Wesentliches ist es, die Wechselwirkung ins Auge zu fassen zwischen den Vorgängen im Innern des Menschen und den Vorgängen, welche sich draußen im Universum abspielen, mit dem sowohl der gesunde wie der kranke Mensch in einer fortwährenden Wechselwirkung steht.

Damit wir morgen dann mit unserem eigentlichen Stoff beginnen können, möchte ich heute einleitend dasjenige vor Ihnen vorbringen, was uns zu Vorstellungen über diese Wechselwirkung wirklich führen kann. Dazu mussen wir aus anthroposophischer Geisteswissenschaft heraus die Wesenheit des Menschen wirklich zu erfassen suchen. Ich werde mich, ich möchte sagen, zunächst schematisch ausdrücken, indem ich dasjenige, was ich oftmals vorgetragen habe als die Dreigliederung des Menschen, wirklich in seiner Konzentrierung im räumlichen Menschen heute hier ins Auge fassen will. Wir wissen ja, wenn wir unterscheiden

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den Nerven-Sinnesmenschen, daß er hauptsächlich im Kopfe konzen­triert ist, daß aber dasjenige, was da im Kopfe konzentriert ist, sich doch über den ganzen Menschen ausdehnt, im ganzen Menschen vor­handen ist, daß der Mensch sozusagen im Kopf nur am meisten ein Nerven-Sinneswesen ist, daß auf der andern Seite der ganze Mensch Kopf ist, aber eben weniger Kopf in den übrigen zwei Gliedern, als im Kopfe. Und so können wir uns dasjenige, was wir Nerven-Sinnesmensch nennen, im Haupte lokalisiert denken. Dann aber müssen wir uns, damit wir für unsere jetzigen Zwecke diese Gliederung des Menschen fruchtbar machen können, den rhythmischen Menschen, der alles das­jenige umfassen würde, was Atmungs- und Zirkulationsorganismus ist, eigentlich als wieder zweigliedrig denken, das eine Glied, welches mehr nach dem Atmungssystem hintendiert, das andere, das mehr nach dem Zirkulationssystem hintendiert. Und in dieses Zirkulationssystem fügt sich dann alles dasjenige ein, was den Zusammenhang darstellt des Gliedmaßenmenschen mit dem Stoffwechselmenschen.

Wenn man das menschliche Haupt studiert, dann studiert man also gewissermaßen dasjenige Glied des menschlichen Organismus, das am meisten Neryen-Sinnesmensch ist. Die Organisation des menschlichen Hauptes, sie unterscheidet sich ganz wesentlich von der Organisation der anderen Glieder des Menschen, auch mit Bezug auf die höhere Gliedform dieser menschlichen Wesenheit. Wenn wir nämlich das Haupt des Menschen vom Gesichtspunkte geisteswissenschaftlicher Be­trachtung ins Auge fassen, so ist dieses Haupt eine Art Abdruck, man könnte sogar sagen, eine Art Abscheidung des Ich, des astralischen Leibes und des ätherischen Leibes. Und dann kommt noch der physische Leib für das Haupt in Betracht. Aber dieser physische Leib ist gewisser­maßen in einer anderen Weise im Haupte vorhanden als dasjenige Physische, das Abdruck ist des Ich, des astralischen Leibes, des äthe­rischen Leibes. Ich darf wohl auch hier, ich möchte sagen, das Höhere dieser Sache hervorheben, indem ich darauf aufmerksam mache, daß das menschliche Haupt, so wie es zunächst veranlagt ist im mensch­lichen Embryo, nicht etwa bloß aus den Kräften des elterlichen Orga­nismus heraus sich gestaltet, sondern daß im menschlichen Haupte kosmische Kräfte wirken, daß einfach in den Menschen kosmische

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Kräfte hineinwirken. In demjenigen, was wir die ätherischen Kräfte nennen, wirkt noch viel von dem elterlichen Organismus, aber schon im Ätherischen wirken kosmische Kräfte aus dem vorgeburtlichen, oder sagen wir vor der Konzeption liegenden geistig-seelischen Leben. Und gar im Astralischen und im Ich wirkt dasjenige nach, was eben vor der Konzeption in der geistigen Welt gelebt hat. Das wirkt so nach, daß es am menschlichen Haupte formt. Das Ich schafft sich sei­nen Abdruck am menschlichen Haupte, der astralische Leib schafft sich seinen physischen Abdruck, der ätherische Leib schafft sich den physi­schen Abdruck; nur der physische Leib, der ja eben erst hier auf der physischen Erde erhalten wird, ist sozusagen ein Primär-Wirksames, der ist nicht Abdruck, sondern der ist ein Primär-Wirksames. So daß ich sagen kann, wenn ich schematisch zeichne, die menschliche Hauptes-bildung ist so, daß sie ein Abdruck des Ich ist. Das organisiert sich da drinnen - wir werden von dieser Organisation noch öfter zu sprechen haben -, das organisiert sich in einer gewissen Weise. Es organisiert sich hauptsächlich zunächst dadurch, daß es die Wärmeverhältnisse des Hauptes in sich differenziert. Ferner differenziert da drinnen der astra­lische Leib, der vorzugsweise in demjenigen organisierend enthalten ist, was das Haupt als gasige, luftartige Prozesse durchdringt (siehe Zeichnung Seite 13). Dann drückt sich ab der ätherische Leib, und dann ist dasjenige, was für das Haupt physischer Leib ist, ein physischer Prozeß, ein wirklich physischer Prozeß (s. Zeichnung Seite 13, weiß schraffiert). Ich werde ihn dadurch andeuten, daß ich gewissermaßen schematisch in der Zeichnung hinweise auf denjenigen Teil des Haup­tes, der das knöcherige Hinterhaupt ist, wenn da etwa die Augen lie­gen würden. (Es wird gezeichnet.) Aber es erstreckt sich dasjenige, was hier an physischen Kräften konzentriert ist, wiederum über das ganze Haupt. Da in diesem physischen Teil der menschlichen Hauptesbildung ist ein wirklicher primärer physischer Prozeß. Das ist nicht der Aus­druck von irgend etwas anderem, sondern da ist dasjenige vorhanden, was seinen eigenen Prozeß vollführt. Aber in diesem physischen Haup­tesprozeß, da haben wir eigentlich doch eine Dualität darinnen, ein Zusammenwirken von zwei Prozessen. Dasjenige, was da geschieht, ist ein Zusammenwirken von zwei Prozessen, die eigentlich nur zu verstehen

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sind, wenn man sie nun geistesforscherisch zusammenschaut mit gewissen anderen Prozessen, welche draußen im Universum stattfinden.

#Bild s. 13

Wenn Sie draußen im Universum, im Urgebirge denjenigen Prozeß sehen, der sich in der Schieferbildung ausdrückt, namentlich in alledem, was von der Kieselerde aus in die Schieferbildung führt, dann haben Sie in den Kräften, die da drinnen, in diesem Prozesse, dem von der Kieselerde ausgehenden Schieferbildungsprozesse, wirken, den pola­risch entgegengesetzten Prozeß von dem, der sich hier einerseits in der physischen Hauptesbildung abspielt. Es ist dieses ein wichtiger Zusam­menhang zwischen dem Menschen und seiner Umgebung. Es ist einmal im menschlichen Haupte dieser Prozeß wiederum drinnen, der sich draußen im Mineralisieren abspielt. Es ist ja heute, ich möchte sagen, schon fast für die Geologie klar, wenn auch noch nicht ganz, daß alles, was der Prozeß der Schieferbildung ist, der Prozeß aller derjenigen Mineralisierung, an der die Kieselerde, Silizium, beteiligt ist, mit dem zusammenhängt, was man Entvegetabilisierung nennen könnte. Wir müssen gewissermaßen mineralisch gewordene Pflanzenwelt in der Schieferbildung suchen, und indem wir dieses Entvegetabilisieren zu erfassen suchen, was gleichbedeutend ist mit der Schieferbildung der Erde, ergreifen wir denjenigen Prozeß, der in einer anderen Weise in seinem polarischen Gegenteil hier im menschlichen Haupte spielt. Mit dem spielt aber ein anderer Prozeß zusammen. Und diesen anderen Prozeß, der mit diesem zusammenspielt, müssen wir wiederum drau­ßen in der Welt suchen. Wir müssen ihn da suchen, wo sich zum Bei­spiel Kalkgebirge bilden. Und wir haben es wiederum heute schon fast als eine geologische Wahrheit für die äußere Wissenschaft daliegen, daß

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Kalkgebirge im Wesentlichen auf einem Prozeß der Erdbildung, den wir Entanimalisierungsprozeß nennen können, beruhen. Es ist das der entgegengesetzte Prozeß des Tierwerdens. Und wiederum der polarisch entgegengesetzte Prozeß spielt hier drinnen. Wenn wir also dem Sili­zium und dem Kalzium, die zur Ruhe gekommene Prozesse sind, einen Anteil an der menschlichen physischen Hauptesbildung zuschreiben, so müssen wir uns klar sein, daß dadurch in diese menschliche physische Hauptesbildung etwas hineinspielt, was draußen, in der ganzen Natur unserer Erde wenigstens, eine sehr bedeutsame Rolle spielt. Wir kön­nen uns zu gleicher Zeit jetzt schon vorbereitend darüber orientieren, daß, wenn wir hinschauen auf der einen Seite auf die Kieselerde, auf das Silizium, daß das eine wesentliche Verwandtschaft hat mit dem­jenigen, was gerade im physischen Haupte vor sich geht; wenn ich von Silizium spreche, so ist es eben der zur Ruhe gekommene Prozeß. Dasjenige wiederum, was Kalkbildungsprozeß ist, was im Kalzium zur Ruhe kommt, das hat etwas zu tun mit alledem, was der entgegen­gesetzte Pol ist, was polarisch mit der anderen Kraft zusammenwirkt im menschlichen physischen Haupte. Diese Prozesse, die wir geradezu heute noch rund um uns herum aufsuchen können, stehen im mensch­lichen Haupte im Zusammenhange mit anderen Prozessen, die wir auf der Erde nicht finden, die nur im Abdruck vorhanden sind, indem das Haupt eben Abdruck ist von ätherischem Leib, astralischem Leib und Ich.

In bezug auf diese Glieder der menschlichen Natur haben wir eben Prozesse zur Ruhe gebracht, die nicht unmittelbare Erdprozesse sind. Nur dasjenige, was ich Ihnen für das eigentliche physische Haupt ge­sagt habe, ist im Menschen ein eigentlicher Erdenprozeß. Die andern Prozesse sind nicht eigentliche Erdenprozesse, obwohl wir, wie wir sehen werden, sie mit Erdenprozessen in Zusammenhang finden.

Damit wir zu einer Übersicht kommen, möchte ich gleich sagen, wenn ich nun zu dem zweiten Gliede des menschlichen Organismus übergehe - nennen wir es grob, indem wir lokalisieren, das Brust-glied -: es ist dasjenige Glied im menschlichen Organismus, das im wesentlichen den rhythmischen Menschen umfaßt, und wir wollen es gleich schematisch teilen in alles dasjenige, was Atmungsrhythmus umfaßt

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und in alles dasjenige, was Zirkulationsrhythmus umfaßt. Wenn wir dieses zweite Glied der menschlichen Wesenheit nun als Ganzes ins Auge fassen wollen, müssen wir Folgendes sagen. Alles dasjenige, was ich hier (siehe Zeichnung) als Organisation des Atmungsrhyth­mus im weitesten Sinne bezeichnet habe, das ist so, daß es zunächst ein Abdruck von Ich und astralischem Leib ist. Also wie das Haupt ist ein Abdruck von Ich, astralischem Leib und Ätherleib, so ist dasjenige,

#Bild s. 15

was hier Atmungsrhythmus ist, Abdruck von Ich und astra­lischem Leib, und es hat ein nun primär für sich Wirksames (siehe Zeichnung, schraffiert), in dem aber zusammenwirken physischer Leib und Ätherleib Im menschlichen Haupte ist primär für sich wirksam nur der physische Leib. Der Ätherleib ist ja auch Abdruck. In dem Atmungsrhythmussystem ist aber primär ein Ineinanderwirken von physischem und ätherischem Leib wirksam, und Abdruck ist nur Ich und astralischer Leib. Das ist ja im Wesentlichen auch noch vorhanden in der Organisation für den Zirkulationsrhythmus, aber schwächer, weil sich der ganze Stoffwechselorganismus in das Zirkulationssystem hineinschiebt. Aber da beginnt schon dasjenige, was dann auch gültig ist für den Gliedmaßen-Stoffwechselmenschen. Da haben wir es dann zu tun mit dem, daß die Gliedmaßen mit alledem, was als Stoffwechsel hereinragt, mit Ausnahme der eigentlichen Zirkulation, also der Be­wegung, die da ist, im wesentlichen ein Abdruck des Ich und ein Zu­sammenwirken von physischem Leib, Ätherleib und Astralleib sind

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(siehe Zeichnung). So daß wir sagen können: Wenn wir den Brust-menschen ins Auge fassen, dann haben wir in ihm von Abdrucks-organisation eigentlich nur dasjenige, was sich auf Ich und astralischen Leib bezieht, und wir haben in ihm wirksam eine primäre Organi­sation, die nun nicht bloß physisch ist, sondern die das Physische vom Ätherischen durchgliedert erscheinen läßt. Das ist stärker der Fall beim Atmungsrhythmus, und beim Zirkulationsorganismus ist es so, daß nun schon das andere vom Stoffwechselsystem hineinspielt.

#Bild s. 16

Das sehen Sie in verschiedener Art für die verschiedenen Glieder des Menschen zusammenspielen. Für diese verschiedenen physischen Glieder, die wir als Hauptessystem, Brustsystem, Gliedmaßensystem bezeichnen, spielen in verschiedener Weise ineinander diejenigen Glie­der, die wir sonst in der Geisteswissenschaft physischen Leib, Äther-leib, astralischen Leib und Ich nennen. Das Haupt des Menschen so,

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wie es als Prozeß dasteht, ist eigentlich im wesentlichen physischer Leib. Denn das, was nicht physischer Leib ist, ist Abdruck von Ich, astralischem Leib und Ätherleib Dasjenige, was der mittlere Mensch ist, ist im wesentlichen ein Zusammenwirken von physischem Leib und Ätherleib Dasjenige, was nicht physischer Leib und Ätherleib ist, ist ein Abdruck von Ich und astralischem Leib. Der Gliedmaßen-Stoff­wechselmensch vollends - nur geht das ineinander bei den letzten zwei -, ist eigentlich ein Ineinanderwirken von physischem Leib, Ätherleib und astralischem Leib - es geht das nur in die anderen Glie­der, wie ich Ihnen auseinandergesetzt habe, über - und ein Abdruck des Ich (s. Zeichnung Seite 16).

Nun handelt es sich darum, daß wir zunächst ins Auge fassen, was wir für das, was wir zum Beispiel hier für den Anteil jenes Prozesses am Physischen, an der physischen Kopforganisation, den wir in der Kieselerde zur Ruhe gekommen auffassen müssen, im mittleren Men­schen finden können. Da liegt das eigentümliche vor, daß im mittleren Menschen der Prozeß der Kieselerdebildung stärker, verbreiteter wirkt. Er wirkt im Kopfe feiner. Er wirkt hier im mittleren Menschen stär­ker, verbreiteter, gewissermaßen differenzierter. Und er wirkt am stärksten im Gliedmaßen-Stoffwechselmenschen. Wenn wir also den­jenigen Prozeß ins Auge fassen, den wir als gebunden an die Kiesel-erde aufgefaßt haben, so müssen wir sagen: Dieser Prozeß wirkt am stärksten da, wo er dem Ich zu Hilfe kommen soll - wir werden die Wechselwirkung dann zu anderen Prozessen sehen -, in bezug auf die Wirkung des selbständigen Ich, das nur seinen Abdruck hat im physi­schen Stoffwechselmenschen. Es wirkte dieser Kieselerde erzeugende Prozeß am stärksten da, wo er dem Ich zu Hilfe kommen soll, für die Wirkung dieses Ich auf den Stoffwechsel-Gliedmaßenmenschen. Es wirkt dieser Prozeß, der also durch die Kieselerde charakterisiert wer­den kann, etwas schwächer da, wo er bloß dem astralischen Leib zu helfen braucht, und er wirkt am schwächsten da, wo er dem ätherischen Leib bloß zu helfen braucht, im Kopfe.

Das könnte auch im umgekehrten Sinne so gesagt werden: mit Bezug auf dasjenige, was wir als den Prozeß anzusehen haben, der in der Kieselerde zur Ruhe kommt, haben wir zu sagen: in der menschlichen

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Hauptesorganisation wirkt dieser Prozeß am meisten stofflich. Er wirkt in bezug auf das Dynamische als Kraft am schwächsten. Aber da, wo er am schwächsten als Kraft wirkt, da wirkt er am stärksten, wenn er sich dem nähert, wo er dann im Stoff zur Ruhe kommt. Fassen wir also die Kieselerde auf als den Stoff, der uns vorliegt, so müssen wir sagen: ihre Wirksamkeit ist am stärksten im Kopfe. Fassen wir sie auf als das äußere Anzeichen eines Prozesses, dann müssen wir sagen: ihre schwächste Wirkung ist im Kopfe. Da wo die stärkste Stoffwir­kung ist, ist die schwache dynamische Wirkung. Im mittleren Menschen halten sich gerade mit Bezug auf die Kieselerde die Stoff- und Kraft-wirkung ungefähr das Gleichgewicht. Und in bezug auf den Glied-maßen-Stoffwechselmenschen ist die Kraftwirkung im wesentlichen so, daß sie die Oberhand hat. Da ist die schwächste Stoffwirkung und die stärkste Kraftwirkung. So daß dasjenige, was Kieselerde erzeugender Prozeß ist, eigentlich den ganzen Menschen durchorganisiert. Wenn wir uns nun gefragt haben, wie sich das Wechselverhältnis darstellt zwischen demjenigen, was physische Kopforganisation ist, und der äußeren Umgebung, mit der der Mensch in Wechselwirkung steht, dann können wir uns auch fragen, wie die Wechselwirkung des mitt­leren Menschen, insofern er die Organisation des Atmungsrhythmus hat, zu der Umgebung draußen beschaffen ist.

Wenn man geisteswissenschaftlich den menschlichen Kopf studieren und verstehen will, dann muß man hinschauen auf die beiden Prozesse in der Erdbildung, auf den kalkbildenden Prozeß und auf den kiesel-erde- oder meinetwillen auch kieselsäurebildenden Prozeß. Wir wer­den auf das noch näher eingehen können. Dasjenige nun, was weniger nach außen, weniger peripherisch liegt, was mehr nach dem Inneren hinein liegt beim Menschen, die Organisation für das rhythmische Atmungssystem, die bietet uns, indem sie nun ein Zusammenspielen ist, primär ein Zusammenspielen von Physischem und Atherischem, in das sich die Abdrücke von Ich und Astralischem hineinverweben, zunächst nirgends etwas in der Umwelt, was direkt als Prozeß schon dasteht, was unmittelbar in der Natur, die wir antreffen, als Prozeß schon dasteht. Wenigstens gewöhnlich ist es so nicht der Fall. Wollen wir da einen charakteristischen Prozeß finden für dasjenige, was da geschieht

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durch dieses eigentümliche Zusammenwirken von Ich, astralischem Leib - die mehr oder weniger frei sind, weil sie sich Abdrücke geschafft haben - und demjenigen, was primär ein Zusammenwirken von Phy­sischem und Atherischem ist, wollen wir uns für dieses ganze Inein­anderwirken, wollen wir uns für das irgendeinen Prozeß in der Außen­welt suchen, so müssen wir ihn, damit wir ihn ordentlich haben, eigent­lich erst selber erzeugen. Wenn wir Pflanzenstoffe verbrennen und Pflanzenasche bekommen, so ist dasjenige, was sich da als Prozeß ab-bildet, darstellt in dem Verbrennen und in dem Erzeugen der Asche und in dem dann Zur-Ruhe-Kommen der Asche - wir werden von den einzelnen Aschen reden -, was sich da abbildet im Feuerprozeß und im Aschebildungsprozeß, das ist in einer ähnlichen Weise verwandt mit dem Atmungsprozeß, wie der Kieselerdeprozeß mit dem Prozesse ver­wandt ist, der sich physisch im Haupte abspielt. Und wenn wir das­jenige wirksam machen wollen, was von diesem Aschebildungsprozeß sein Korrelat hat im Atmungsrhythmusprozeß, dann können wir es natürlich nicht in den Atem einführen - wir können das niemals im menschlichen Organismus -, sondern wir müssen es in dasjenige ein­führen, das gewissermaßen der andere Pol des betreffenden ist. Wenn ich dieses hier herauszeichne (s. Zeichnung Seite 20), so haben wir hier Atmungsrhythmusprozeß, Zirkulationsrhythmusprozeß: Im Atmungs-rhythmusprozeß sind Pflanzenaschen dasjenige, was uns die wirk­samen Prozesse charakterisiert. Aber wir müssen diese Pflanzenasche-prozesse zur Wirksamkeit bringen auf dem Umwege durch den Stoff­wechsel in dem anderen Pol, im Zirkulationsrhythmusorganismus (s. Zeichnung Seite 20). Wir müssen diese Pflanzenasche, das heißt die Kräfte, dem Zirkulationsrhythmus einverleiben, damit sie dann ihre polarische Gegenwirkung im Atmungsrhythmusprozeß hervor­rufen.

Diese Zusammenhänge stellen sich ja wohl gleich für die Anschau­ung so dar, daß man sieht: für das Verständnis des menschlichen Or­ganismus sind sie im eminentesten Sinne wichtig. Denn wir bekommen jetzt so, wie wir uns sagen mußten: dasjenige, was uns vorliegt im Kieselerde bildenden Prozeß, hat mit dem ganzen Menschen etwas zu tun, so bekommen wir, indem wir das anwenden hier jetzt auf den

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Pflanzenveraschungsprozeß, eine Vorstellung von diesem mittleren Menschen, der sich auch wiederum, weil er eine Atmung und einen Zir­kulationsrhythmus hat, gewissermaßen zweigliedert. Wir bekommen eine Vorstellung, indem wir uns sagen: wenn wir zunächst das Obere, den Atmungsrhythmus ins Auge fassen, so ist der Bau dieser Organe im wesentlichen bedingt durch einen Prozeß, der polarisch entgegen­gesetzt ist dem Prozeß, der uns erscheint, wenn wir Pflanzliches ver­brennen und Asche bekommen. Es ist gewissermaßen ein Kampf im Atmungsrhythmusprozeß, ein fortwährender Kampf gegen das Pflan­zenaschebilden, aber ein Kampf, der sich nicht abspielt, ohne daß das­jenige, was das Gegenteil davon ist, wirklich herausfordernd für diesen Prozeß in den Organismus eindringt. Wir sind als Menschen auf die Erde gestellt, in der es Kieselerdeprozesse gibt, Kalkerdeprozesse gibt. Wir würden nicht Menschen sein, wenn diese Prozesse uns erfüllen würden. Wir sind dadurch Menschen, daß wir die polarisch entgegen­gesetzten Prozesse in uns tragen, daß wir also dem Kieselbildungs­prozeß entgegenwirken können und den entgegengesetzten Pol in uns tragen, daß wir dem Kalkbildungsprozeß entgegenwirken, indem wir den entgegengesetzten Pol in uns tragen. Diese Pole tragen wir in uns durch unsere Hauptesbildung, durch den ganzen Menschen dann in jener Abstufung, wie ich es dargestellt habe durch unseren Atmungs­rhythmus, tragen wir den Kampf in uns gegen den Pflanzenver­aschungsprozeß. Wir tragen in uns den entgegengesetzten Pol dieses Pflanzenveraschungsprozesses. Es wird, wenn man diese Dinge ins Auge faßt, nicht wunderbar erscheinen, daß gewissermaßen, wenn ich mich grob ausdrücke, Stoß Gegenstoß hervorruft. Es ist ganz klar,

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wenn ich den kieselerdebildenden Prozeß im Organismus entsprechend intensiver mache, daß die Gegenwirkung modifiziert wird; und ebenso­gut ist es klar, daß, wenn ich das Produkt des Verbrennungsprozesses einführe in den Organismus, die Gegenwirkung erzeugt wird und die große Frage entsteht: wie bekommen wir dieses Wirken und Gegen-wirken in unsere Gewalt? Das ist dasjenige, was ich, wenn ich es ab­strakt bezeichne, immer dadurch ausdrücke, daß ich sage: es kommt darauf an, erstens zu erkennen, welches die Prozesse - aber bis ins Ich herauf im menschlichen Organismus - sind, und welches die Prozesse draußen, außerhalb des menschlichen Organismus sind. Diese Pro­zesse sind differenziert drinnen und draußen. Aber drinnen und drau­ßen sind sie polarisch einander entgegengesetzt. Und in dem Augen­blicke, wo irgend etwas, was eigentlich seiner Natur nach außerhalb meiner Haut liegen soll, wo das innerhalb meiner Haut liegt, oder in dem Augenblicke, wo etwas, und sei es nur durch einen leisen Körper-druck, von außen nach dem Innern wirkt, was eigentlich nicht eine Wirkung von außen nach dem Innern sein sollte, entsteht die innere Gegenwirkung, und in dem Augenblicke habe ich die Aufgabe, eine solche innere Gegenwirkung zu irgend etwas zu erzeugen. Wenn ich zum Beispiel konstatiere, daß im Menschen statt des normalen kiesel­erdeentgegenwirkenden Prozesses eine zu große, eine zu intensive Nei­gung zu diesem Prozesse besteht, so habe ich das von außen dadurch zu regulieren, daß ich den betreffenden Stoff zuführe und die Gegen-wirkung hervorrufe; die kommt schon von selber.

Das ist dasjenige, was einen dazu führt, allmählich diese Wechsel­wirkung des Menschen und seiner Außenwelt durchschauen zu können. Wenn Sie wirklich dazu kommen, zu verstehen, wie dem Ich als Kraft-wirkung dasjenige am meisten entgegenkommt, was in dem kieselerde-bildenden Prozeß liegt, wenn das Ich wirken will durch Gliedmaßen und Stoffwechsel, wenn Sie ferner wissen, daß dasjenige, was Stoff-wirkung ist im kieselerdebildenden Prozeß, am stärksten wirkt im menschlichen Haupte, und sich dann sagen können, daß dasjenige, was Kraftwirkung ist, in einer verminderten Intensität im menschlichen Haupte dem Ich da zu Hilfe kommen muß, dann haben Sie eine Mög­lichkeit, hineinzuschauen, wie dieses Ich abgestuft im Menschen wirkt.

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Nun, wenn man das Verhältnis des Ich des Menschen zum Glied­maßen-Stoffwechselsystem ins Auge faßt, so liegt eigentlich in diesem Verhältnisse der Ursprung des menschlichen Egoismus. Es gehört die­sem System des menschlichen Egoismus ja auch das Sexualsystem an. Und das Ich wirkt gerade auch auf dem Umwege durch das Sexual-system am meisten das menschliche Wesen mit Egoismus durchdringend.

Wenn Sie das erfassen, werden Sie sagen: Dann ist ja ein gewisser Gegensatz vorhanden zwischen der Art, wie sich das Ich der Kieselerde bedient, um auf den Menschen vom Gliedmaßensystem aus zu wirken, zu wirken zu dem, wie dieses Ich vom menschlichen Haupte aus durch die Kieselerde wirkt. Da wirkt es gewissermaßen egoismusfrei. Und wenn man das geisteswissenschaftlich durchforscht, sieht man, es wirkt differenzierend.

Wenn ich schematisch diese merkwürdige Wirkung darstellen sollte, so müßte ich so sagen: Dasjenige, was das Ich - also jetzt als wirkliches Organisationselement - im Menschen durch die Kieselerde (siehe Zeich­nung, rot) vom Gliedmaßensystem aus tut, das ist im wesentlichen den Menschen zusammenfassend, gewissermaßen alles, was im Menschen vorhanden ist an Säften in eine undifferenzierte Einheit bindend, so daß es ein undifferenziertes einheitliches Ganzes ist.

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Alles dasjenige, was derselbe Prozeß ist, aber mit der in bezug auf das Kraftliche so wenig wie möglich intensiven Kieselerdebildung, das wirkt im entgegengesetzten Sinne (s. Zeichnung Seite 22 gelb), das wirkt differenzierend, ausstrahlend. Von unten herauf wird der Mensch zu­sammengefaßt, undifferenziert gemacht durch die Kieselerde, von oben herunter wird er differenziert, auseinanderdifferenziert. Das heißt aber in bezug auf den Menschen: die im Haupte organisch vorhandenen Kräfte werden differenziert für ihre Wirkung auf die einzelnen Or­gane. Sie werden gewissermaßen angeregt durch den eigentümlichen Kieselerdeprozeß im Hauptesorganismus, ordentlich in ihren Organen zu wirken, sich ordentlich zu verhalten auf Herz, Leber und so weiter.

Wir stehen da vor demjenigen Prozeß, der, wenn er von unten nach oben wirkt, alles durcheinanderwirft im Menschen, wenn er von oben nach unten wirkt, alles plastisch auseinandergliedert, gewissermaßen die Organisation beherrscht und durch die einzelnen Organe hindurch ordentlich macht. Wenn wir uns auf der andern Seite eine Anschau­ung aneignen darüber, was beim Menschen auf der einen Seite durch dieses Ineinanderwerfen auftritt, auf der andern Seite durch dieses Auseinandertreiben in die verschiedenen Organe - also das differen­zierende Organisieren im Gegensatze zu dem synthetisierenden Or­ganisieren -, und wie das beim einzelnen Menschen unregelmäßig sein kann, dann lernen wir allmählich den Menschen behandeln nach die­ser Richtung hin, wenn irgend etwas nicht in Ordnung ist mit ihm. Wir werden das in den folgenden Vorträgen sehen. Nur müssen wir in bezug auf Untersuchungen nach dieser Richtung außerordentlich vorsichtig sein. Denn sehen Sie, was tut, sagen wir, die äußere Wissen­schaft, wenn sie den menschlichen Organismus untersucht? Diese äußere Wissenschaft sagt zum Beispiel: Im menschlichen Organismus ist Kieselerde, im menschlichen Organismus ist Fluor, im menschlichen Organismus ist Magnesium, im menschlichen Organismus ist Kalzium. Die äußere Wissenschaft sagt also von der Kieselerde, sie ist in den Haaren, sie ist im Blut und sie ist im Harn. Nun, nehmen wir einmal diese zwei: Die Kieselerde ist in den Haaren und ist im Harn.

Für die materialistische Wissenschaft liegt eben nichts anderes vor als dieses, daß, wenn man die Haare untersucht, sich darinnen Kieselerde

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findet, und wenn man den Harn untersucht, sich darinnen Kiesel-erde findet. Aber das ist gar nicht das Wesentliche, daß sich irgendein Stoff irgendwo drinnen findet. Das ist nämlich gar nicht das Wesent­liche, denn die Kieselerde in den Haaren ist darinnen, damit sie von dort aus tätig ist. Wir haben die Haare nämlich nicht umsonst, son­dern von den Haaren gehen auch Kräfte wiederum nach dem Organis­mus, und zwar wiederum feinste Kräfte, feinste Kräfte gehen aus den Haaren wiederum zurück in den Organismus hinein. Im Harn haben wir die Kieselerde aus dem Grunde, weil sie da ist als etwas, was sonst überschüssig ist. Da wird dasjenige, was nicht gebraucht wird, ausgesondert. Das ist ganz gleichgültig, daß sie drinnen ist, da ist sie nicht tätig, da wird diejenige herausbefördert, die nicht tätig sein soll, die zu viel ist. Da ist gerade diejenige Kieselerde drinnen, die im Or­ganismus nicht drinnen sein darf, die also für ihn nicht die allergering­ste Bedeutung hat. So ist es, wenn wir irgendwelche einzelne Stoffe untersuchen, nehmen wir an, Magnesium. Wenn in den Zähnen kein Magnesium wäre, so könnten es keine Zähne sein, denn für die Zähne leben im Magnesiumprozeß diejenigen Kräfte, die am Aufbau der Zähne gerade im eminentesten Sinne beteiligt sind. Sie haben das ge­hört aus dem Vortrag von Professor Römer. Aber Magnesium, sagt nun die materialistische Wissenschaft, ist auch in der Milch. Aber in der Milch hat das Magnesium keine Bedeutung. Da verdankt die Milch dem Milchdasein, daß sie mächtig genug ist, das Magnesium auszu­scheiden, das da drinnen ist; in der Milch hat das Magnesium als sol­ches nichts zu suchen. Wir können es dann analysieren natürlich, aber im milchbildenden Prozeß liegt die Sache so, daß der milchbildende Prozeß entstehen kann dadurch, daß er die Magnesiumkräfte abstoßen kann. Wir erfahren nur dadurch etwas über diesen eigentümlichen Ge­gensatz, der im zähnebildenden Prozeß und im milchbildenden Prozeß ist, daß wir wissen: das Magnesium, das ist im Zahnbildungsprozeß etwas Wesentliches, etwas, was dynamisch dahinein gehört. Im Milch­bildungsprozeß ist es dasjenige, was als das fünfte Rad am Wagen aus­geschieden wird. Und in ähnlicher Weise ist es zum Beispiel mit dem Fluor, das im Schmelz der Zähne ein Wesentliches ist, ohne das wir den ganzen Zahnevolutionsprozeß nicht verstehen. Im Harn ist es auch

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vorhanden, aber eben als Ausscheidungsprozeß, ohne daß es darinnen eine Bedeutung hat. Das Fluor, das im Harn vorhanden ist, das ist eben dasjenige, das auszuscheiden der Organismus mächtig genug ist, weil er es nicht brauchen kann.

Die bloße physische Untersuchung, ob irgend etwas irgendwo ist, die entscheidet eigentlich über das Wesentliche gar nicht, sondern man muß überall wissen, ob irgend etwas als Aktives mit Recht an der be­treffenden Stelle ist, oder ob es dort ist, weil es herausgeschmissen worden ist. Das entscheidet. Und das ist das Wesentliche, daß wir uns solche Begriffe aneignen, um den Menschen und übrigens auch die an­deren organischen Wesen zu verstehen in ihren gesunden und kranken Zuständen. Man ist ja allerdings immer genötigt, wenn man mehr populär spricht, alle diese Hilfen nicht in Anspruch nehmen zu können, weil heute viel zu wenig allgemeine Bildung vorhanden ist in unserem Zeitalter über feinere Begriffe, und man muß dann mehr in Abstrak­tionen reden und wird dann nicht eigentlich verständlich. Im Be­kämpfen des Materialismus wird man sehr häufig nicht verständlich. Steigt man aber herunter - man könnte noch in ganz andere Regionen heruntersteigen -, in das Charakteristische derjenigen Gebiete, die eigentlich der Wissenschafter nun kennen soll, und für die ihm Fakten vorliegen, die er untersuchen kann, dann kommt man gerade durch Geisteswissenschaft an diejenigen Stellen, wo man zeigen kann, daß eine Vorstellung von irgend etwas, was man als Stoff analysiert, mit physisch-chemischer Wissenschaft untersucht hat, worüber man sagen kann, da ist dies darinnen und da ist dies darinnen, wie einen eine solche Vorstellung zu gar nichts führt, als eigentlich zu Irrtümern.

Das ist dasjenige, was ich als Einleitung geben wollte heute. Morgen wollen wir dann davon weiterreden.

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ZWEITER VORTRAG Dornach, 12. April 1921

Wie ich gestern sagte, werden wir den Menschen in bezug auf seinen Zusammenhang mit seiner übersinnlichen Wesenheit betrachten, um von diesem Gesichtspunkte diesmal die pathologischen und therapeu­tischen Erscheinungen ins Auge zu fassen. Den physischen Leib mußten wir gestern so charakterisieren, daß wir sagten: ein eigentliches physi­sches Wirken im Menschen ist im Grunde nur im Kopfe vorhanden. Wenn wir diesen physischen Leib richtig betrachten wollen, dann müs­sen wir natürlich auch dazu aufsteigen, den ätherischen Leib richtig konkret zu betrachten. Denn wenn man den Menschen durchschaut, so findet man, daß ein abgesondertes Wirken des physischen Leibes nur im Haupte vorhanden ist. In den übrigen Gliedern des menschlichen Organismus ist ein mehr undifferenziertes Zusammenwirken des physi­schen Leibes mit den höheren, mit den übersinnlichen Wesensgliedern vorhanden. Im Haupte können deshalb die übersinnlichen Wesensglieder als solche funktionieren in oder durch Denken, Fühlen, Wollen, weil sie im Haupte zuerst ihre Abdrücke haben, also ihren ätherischen Abdruck, ihren astralischen Abdruck und auch Ich-Abdruck. Diese sind da. Die sind als Abdrücke da, gewissermaßen als Bilder der übersinn­lichen Glieder. Nur der physische Leib hat im Haupte noch keinen Abdruck; den schafft er sich erst während des Lebens. Daher hat der physische Leib, ich möchte sagen, ein reines physisches Wirken in dem Haupte. In den anderen Gliedern gibt es innerhalb der menschlichen Natur kein reines physisches Wirken.

Nun ist gestern von einigen nicht verstanden worden, daß ich ge­sagt habe, es schafft sich das Ich einen Abdruck. Es schafft sich das Ich einen Abdruck: das ist ein Satz, den man richtig verstehen wird, wenn man ihn nicht im gewöhnlichen Sinne zu physisch auslegt. Gewiß, das, was sich das Ich als Abdruck schafft, wenn es wie im Gliedmaßen­Stoffwechselmenschen allein noch frei ist, das kann man nicht in der Weise etwa untersuchen, daß man den Vergleich heranzieht mit einem Gipsabdruck, sondern der Abdruck, den das Ich schafft, ist ein sehr

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beweglicher. Sie bekommen ihn sogar besser heraus, wenn Sie gehen, als wenn Sie stehen. Der Abdruck, den das Ich schafft, ist ein Abdruck in einem Kräftesystem, das sich herausstellt, wenn man geht in einem ganzen Zusammenhang von Kräften, auch in dem Sichaufrechthalten. Darinnen liegt der physische Abdruck des Ich. Also Sie dürfen den Abdruck des Ich nicht in etwas suchen, was man mit einem Gipsabdruck vergleichen kann, sondern es handelt sich dabei um einen Abdruck in einem Kräftesystem. Und das ist es schließlich auch im menschlichen Haupte, nur in einem anderen Kräftesystem. Ich habe gestern sogar darauf hingewiesen, daß sich das Ich abdrückt in den Wärmeverhält-nissen des Hauptes, in der Art und Weise also, wie das Haupt diffe­renziert in seinen verschiedenen Organen durchwärmt wird. Das ist Ich-Abdruck. Dieser Ich-Abdruck ist auch der Abdruck in einem Kräftesystem, nur eben in einem Wärmekräftesystem. Also das Ich schafft sich schon auf die verschiedenste Art die Abdrücke. Wo es noch frei bleibt von anderen Mitwirkungen am menschlichen Organismus, da schafft es sich eben einen reinen, ich möchte sagen, mechanischen Kräfteabdruck. Es ist ein Gleichgewichts- und dynamischer Kräfte-abdruck, den sich das Ich in bezug auf den Gliedmaßen-Stoffwechsel­menschen schafft. Aber das muß man ins Auge fassen, denn der Mensch ist tatsächlich auch ein anderer, je nachdem er steht, je nachdem er geht oder je nachdem er etwa gar schwimmt. Man faßt dieses leider immer viel zu wenig ins Auge. Und von manchem, von dem man sieht, daß es zu wenig, vom geisteswissenschaftlichen Standpunkte aus, ins Auge gefaßt wird, von dem muß man eben sagen: Man merkt da in den Ranken, die die gegenwärtige Wissenschaft zieht, sehr deutlich, wo sie nicht mehr hinkann, wo aber doch noch Tatsachen vorliegen. - Es hat mich zum Beispiel in dieser Beziehung eines interessiert, das ich jetzt nur andeuten will, gewissermaßen wie eine Frage vor Sie hinstellen will, das sich uns aber im Laufe der Vorträge beantworten wird. Ich habe so ein bißchen die gebräuchliche Literatur auf einen Punkt hin verfolgt, und es ist sehr niedlich, wie man fast überall findet, die Menge des eingeatmeten und ausgeatmeten Stickstoffes unterscheide sich nicht besonders voneinander. Diesen Satz können Sie fast überall finden. Nun ist es aber nicht wahr. Die Zahlenangabe bezeugt sogleich, daß

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es nicht wahr ist, daß mehr Stickstoff ausgeatmet als eingeatmet wird. Und weil mit dieser Differenz der Materialismus nichts anzufangen weiß, deshalb löscht er sie aus. Er gleitet mit einer Handbewegung darüber hinweg. Und solche Dinge, die kann man viel finden im ge­genwärtigen wissenschaftlichen Betriebe. Wie gesagt, ich will jetzt das zunächst als eine Frage hinstellen, ich werde auf die Sache noch zurück­kommen.

Jetzt will ich aber eingehen eben auf dasjenige, was sich als Äther-leib im Menschen befindet. Nun, es ist ja sehr natürlich, daß dieser Äther-leib nicht in seiner Differenzierung betrachtet wird von einer bloß phy­sischen Wissenschaft. Allein, wenn Sie sich die Überzeugung verschaffen können, daß dieser Ätherleib vorhanden ist, dann werden Sie sich auch sagen müssen: Ja, was wäre es denn, wenn man den physischen Leib so betrachten würde, daß man sagt: ach was, Magen, Herz, Leber, das ist doch alles eins, das ist alles ein in sich Verschwimmendes. - Was wäre das? Aber so verhält man sich ja auch zum Ätherleib, wenn man ihn bloß als eine allgemeine, so ein bißchen differenzierte Nebelwolke hinstellt. Man muß ihn wirklich studieren, und wir werden heute nun sehen, wie sein Studium mit einer ganz wesentlichen Vorstellung zu­sammenhängt, die wir auch beim letzten Kurse schon von einem andern Gesichtspunkte aus betrachtet haben, auf die wir aber heute von diesem mehr geisteswissenschaftlichen Gesichtspunkte aus hindeuten wollen.

Wenn wir den Äther überhaupt betrachten, von dem ja auch der menschliche Ätherleib ein Glied ist, eine besondere Aussonderung ist, wenn wir den Äther im allgemeinen betrachten, so stellt er sich, wie Sie schon wissen aus der allgemeinen geisteswissenschaftlichen Literatur, nicht undifferenziert dar, sondern er stellt sich zunächst dar als aus vier Ätherarten bestehend: aus dem Wärmeäther, dem Lichtäther, dem che­mischen Äther und dem Lebensäther. Lichtäther ist ein Wort, welches natürlich vom Standpunkte der Sehenden aus gebildet ist. Dasjenige, was mit dem Lichte zusammenhängt, ist eben die für die Sehenden vor­züglichste Wirkung dieses Äthers, aber es sind noch andere Wirkungen drinnen, die wir nur unberücksichtigt lassen, weil wir in der Mehrzahl sehende Menschen sind. Wenn die Menschheit in der Mehrzahl blind wäre, so würde sie natürlich diesem Äther einen anderen Namen geben

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müssen, weil die anderen Entitäten stärker hervortreten würden, bei Blinden tun sie das auch.

Die dritte Ätherart ist dann der chemische Äther. Der chemische Äther, das ist derjenige, der vorzugsweise wirkt im sogenannten chemi­schen Teil des Spektrums, und wenn wir vom chemischen Äther spre­chen, so müssen wir uns nicht etwa die Kräfte denken, die in den chemi­schen Synthesen wirken, sondern diejenigen Kräfte, die ihnen innerlich polarisch entgegengesetzt sind. Die Ätherkräfte sind immer den in den physischen Stoffen wirkenden Kräften polarisch entgegengesetzt. Also wenn eine chemische Synthese zustande kommt, so wirken die Äther-kräfte analysierend. Also es sind überall in den synthetisierenden Kräf­ten analysierende Kräfte drinnen. Und wenn wir eine chemische Ana­lyse ausführen, dann ist für den Geistesbeobachter die Sache immer so: Wir führen eine chemische Analyse aus - ich will es jetzt schematisch zeichnen -, das heißt, wir zerfällen chemisch eine Substanz, da bleibt

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uns dann um so dichter indem sich die Ätherkräfte synthetisieren, da bleibt uns der Ätherkörper zurück, geradeso wie, wenn der Mensch stirbt, das Seelisch-Geistige zurückbleibt. Denjenigen, der, wenn ich so sagen darf, mit dem Geistesauge eine chemische Analyse ausführt, dem erscheint dann, nachdem er die Stoffe getrennt hat, in um so ver­dickterer, verdichteterer Gestalt ein Gespenst des chemischen Stoffes, das zurückbleibt. Also das ist nur gesagt, um Sie darauf zu führen, daß Sie unter den chemischen Ätherkräften nicht etwa bloß die chemischen Kräfte, die synthetisierenden und analysierenden Kräfte sich zu denken

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haben, sondern immer ihre polarische Gegenseite. Und dann ist als be­sondere Ätherart anzusehen der Lebensäther, der das eigentlich bele­bende Element in den ganzen organischen Wesenheiten ist.

Lebensäther

Chemischer Äther

Lichtäther

Wärmeäther

Nun ist dieser Äther eine allgemein im Universum vorhandene Entität und ist als solcher natürlich nicht in unmittelbar physischer Anschauung zu erreichen. Es ist in dieser Beziehung die Wissenschaft ja heute etwas ehrlicher geworden, als sie vorher war, weil sie gesehen hat, daß man Äther-Theorien doch nicht aus dem bloßen physischen Betrachten heraus bilden kann. Nachdem sie unzählige gebildet hat, ist sie im Relativismus dazu gekommen zu sagen: Es gibt überhaupt keinen Äther, man muß die Welt ohne Äther erklären. Das heißt, sie ist ehrlich geworden und hat in Einstein gestanden, daß man von phy­sischen Beobachtungen aus zu keinem Äther komme, aber auch nicht zu einer anderen Betrachtungsmethode. Weil der Äther der Anschauung verloren ging, schaltete man ihn einfach aus.

Nun handelt es sich darum, daß, wenn etwas Übersinnliches sich einen Abdruck geschaffen hat im Physisch-Sinnlichen, dann dasjenige, was da als Abdruck aufgetreten ist, daß das für das betreffende Über­sinnliche durchlässig wird. Also sehen Sie, der Äther, der allgemeine Äther schafft sich einen Abdruck in dem wässerigen Gliede des mensch­lichen Hauptes. Das, was wir als wässerigen Inhalt des Gehirnes zu betrachten haben, das haben wir ja nicht als undifferenziertes Wasser anzusehen, sondern das ist ebenso innerlich durchorganisiert, wie die festen Glieder organisiert sind. Es ist ja nur eine ganz sonderbare Be­trachtungsweise des Menschen, daß man eigentlich ihn so anschaut, wie man ihn aufzeichnet. Wenn man ihn da mit der Leber und mit dem Magen aufzeichnet, so ist diese Zeichnung eigentlich nur eine Silhou­ette von dem, was fest hineingewoben ist in die Flüssigkeitsteile und in die luftförmigen Teile, und wir zeichnen eigentlich immer nur das­jenige, was da als kleine Körnchen drinnen ist. Das ist nicht einmal

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zehn Prozent des gesamten Menschen. In Wirklichkeit ist der Mensch natürlich ebensogut eine Wasser-, Luft- und Wärmeorganisation, wenn wir ihn physisch betrachten. Das Wasser ist natürlich durchaus - ich meine das Flüssige - ebenso in ihm organisiert wie das Feste. Das zeichnen wir niemals, wenn wir anatomische oder physiologische Zeich­nungen machen. Nur natürlich ist substantiell dasjenige, was der wäs­serige Inhalt des Menschen ist, so, daß es fortwährend in Auflösung und Erneuerung ist. Es ist sozusagen in der Gestalt nur einen Augen­blick festgehalten, aber gestaltet ist es eben. In diesem wässerigen Teil des menschlichen Hauptes finden wir eben den Abdruck des Ätheri­schen. So daß, wenn ich schematisch zeichne, würde ich also etwa das

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physische Wirken, das ganz besonders am Hinterhaupte ausgebildet ist, so zeichnen müssen (s. Zeichnung, hell schraffiert). Es durchstrahlt riatürlich den ganzen Organismus. Dann würde ich für das Wässerige das Übrige zu zeichnen haben (s. Zeichnung, gelb). Das ist organisiert, durchorganisiert, so daß dieses Wässerige ein Abdruck desjenigen ist, was ätherischer Natur ist. Immer wird nun dasjenige, was ein Abdruck ist, auf diese Weise durchlässig. Weil das Auge im wirklich Goetheschen Sinne ganz wesenhaft betrachtet ein Geschöpf des Lichtes ist, deshalb ist es für das Licht durchlässig. Das ist nicht nur ein Bild, sondern das

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ist eine tiefe Weisheit, daß das Auge aus dem Licht heraus entstanden ist. Es ist ja auch embryologisch zu verfolgen, daß das Auge eigentlich von außen hinein organisiert wird, und es ist deshalb, weil es vom Lichte organisiert ist, für das Licht durchlässig. Aber im Ganzen ist durch seine wässerige Organisation der Kopf des Menschen für das Ätherische durchlässig, weil er ein Abdruck aus dem Äther heraus ist. So daß also gesagt werden kann: hier kann das Ätherische durch das Haupt durchgehen (s. Zeichnung Seite 31, roter Pfeil), ganz ohne daß es irgendwie aufgehalten wird, ohne daß es irgendwie in seinem Durch­gang gestört wird, und kann eindringen in den übrigen menschlichen Organismus.

Das ist dasjenige, was auch geisteswissenschaftlich durchaus zu be­obachten ist. Aber eine Modifikation muß da noch eingeführt werden. Nämlich durchlässig ist dieser Teil des menschlichen Hauptes richtig nur für den Wärmeäther und den Lichtäther. Also von außen wirken kann auf das menschliche Haupt nur der Wärmeäther und der Licht-äther. Der Wärmeäther wirkt nicht durch die unmittelbare Bestrahlung mit Wärme, sondern der Wärmeäther wirkt auf das menschliche Haupt dadurch, daß wir in einem bestimmten klimatischen Territorium drinnen sind. Also die Wirkung des Wärmeäthers auf das menschliche Haupt haben Sie nicht zu suchen in dem, ob Sie schwitzen oder nicht, sondern zu suchen in bezug darauf, ob Sie in der äquatorialen Zone, in der gemäßigten Zone oder in der kalten Zone wohnen. Also es ist ein viel tiefergehender Zusammenhang des Wärmeäthers mit dem menschlichen Haupt, als eben der äußere des bloß von außen Bestrahlt­werdens. In ähnlicher Weise ist auch zu denken, insofern wir bei der Physiologie bleiben - bei der Psychologie würde es anders sein, aber das geht uns jetzt nichts an -, der Einfluß des Lichtäthers auf den menschlichen Organismus, aber viel perennierender, als es bei der blo­ßen Lichtwirkung der Fall ist, so daß die Wirkung dieses Lichtäthers durch den ätherischen Abdruck im menschlichen Haupte durchgeht und den ganzen Menschen durchorganisiert. Nun wie gesagt, für Wärme-äther und Lichtäther ist die menschliche Hauptesorganisation durch­lässig. Es ist nicht ganz richtig, aber approximativ richtig, etwas durch­lässig ist das menschliche Haupt für den chemischen Äther und Lebensäther.

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Aber wir können das hier vernachlässigen, weil trotzdem das Ergebnis dasjenige ist, welches ich jetzt gleich andeuten werde. Nun ist dasjenige, was als chemischer Äther und Lebensäther gegeben ist, so, daß es, wie Sie aus dem eben Angegebenen ersehen können, durch die Hauptesorganisation abgewiesen wird. Es wird abgewiesen. Dafür aber geht es durch den menschlichen Organismus durch. Dadurch, daß der Mensch als Mensch einfach auf der Erde lebt, wird er innerlich erfüllt mit dem, was Lebensäther und chemischer Äther ist.

Also wenn ich so sagen darf: Die Wirkung des Wärme- und Licht­äthers strahlt von allen Seiten ein (siehe Zeichnung, Pfeile von oben). Die Wirkung des chemischen und Lebensäthers strahlt durch das Stoffwechsel-Gliedmaßensystem

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herauf dem einstrahlenden Wärme- und Lichtäther entgegen (siehe Zeichnung, Pfeile von unten). Ebenso wie der Kopf des Menschen, ich möchte sagen, ängstlich daraufhin organi­siert ist, möglichst nur Spuren von Lebensäther und chemischem Äther hereinzulassen, ebenso saugt geradezu aus dem Elemente der Erde her­aus der Stoffwechsel-Gliedmaßenorganismus Lebensäther und chemi­schen Äther auf. Diese beiden Ätherarten begegnen sich im Menschen, und der Mensch ist so organisiert, daß seine Organisation in einem geordneten Auseinanderhalten von diesen beiden Ätherarten gipfelt, Lebensäther, chemischer Äther auf der einen Seite, von unten nach oben strömend, Wärmeäther, Lichtäther auf der anderen Seite, von oben nach unten strömend.

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Es gehört zum menschlichen Organismus, daß gewissermaßen in die untere Organisation nicht organisch aufgenommen werde dasjenige, was von oben einstrahlt, Lichtäther und Wärmeäther, anders, als daß es eben auf diesem Wege einströmt. Und ebensowenig darf irgendwie von unten auf etwas anderes einströmen. Also von außen muß Licht-äther und Wärmeäther einströmen, von unten Lebensäther und chemi­scher Äther, und diese beiden werden zu einem Zusammenwirken im Menschen veranlaßt durch die Organisation, die durchaus aufrecht er­halten werden muß, wenn der Mensch in seiner normalen Organisation drinnenstehen soll. Wir kommen zu einem Verständnisse, wie dieses Zusammenwirken ist, wenn wir auf der einen Seite uns einmal betrach­tend in der Anschauung von deutlich unterernährten Menschen ergehen. Wenn wir uns betrachtend in der Anschauung von deutlich unterernähr­ten Menschen ergehen, dann stellt sich die Sache so, daß wir den Ein­druck, den ganz imaginativen Eindruck bekommen, zu dem sich aber der Mensch leicht aufschwingen kann, wenn er nur überhaupt einmal ganz leise darauf aufmerksam gemacht worden ist, daß es so etwas wie Imagination gibt. Denn nichts ruft so leicht Imaginationen hervor, wie die krankhaften Zustände des Menschen, wenn sie angesehen wer­den. Nun, wenn man einen unterernährten Menschen vor sich hat, dann sieht man, seine Stoffwechselorganisation, also dasjenige, was da im Stoffwechsel drinnen vor sich geht, das bindet den Äther, das läßt den Äther nicht los. Sie schauen, sagen wir, Magen, Leber an bei einem unterernährten Menschen und Sie finden: die halten zurück den Lebens-äther und den chemischen Äther; die binden ihn an sich, die lassen ihn nicht los. So daß also ein Mangel an hinaufströmendem Lebensäther und chemischem Äther beim unterernährten Menschen vorhanden ist. Dadurch drückt auf ihn der Lichtäther und der Wärmeäther von oben, und die Folge davon ist, daß sein Organismus eine ähnliche Art an­nimmt, wie vorher Licht- und Wärmeäther im Haupte bewirkt haben. Sie schaffen den ganzen Organismus so um, daß er gewissermaßen zu stark der Hauptesorganisation ähnlich wird. Der Mensch wird fast ganz Kopf dadurch, daß er unterernährt wird. Er verwandelt sich so­zusagen nur in einen Kopfmenschen dadurch, daß er unterernährt wird, und das ist dasjenige, was beim Studium der Unterernährung ganz

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besonders bedeutsam ist. Man kann einen Menschen beobachten, der an dem Gegenteil von Unterernährung leidet. Es kommen nur diese Dinge durch ganz besondere Zustände zum Vorschein, man muß sie immer richtig anschauen können. Sie werden natürlich fragen: Was ist das Gegenteil von Unterernährung? Ja, für den Geistesforscher ist das Gegenteil von Unterernährung in einem Fall zum Beispiel das, was man Gehirnerweichung nennt. Geradeso wie das Unterernährtwerden darauf beruht, daß der Mensch eigentlich sich durchdringt mit dem, was er nur im Kopfe haben soll, was nur hineinlangt in den oberen Organismus, so durchdringt er sich bei der Gehirnerweichung im Kopfe mit dem, was er bloß im Bauch haben soll, was nicht ins Gehirn hineingehört, was nur in den Bauch hineingehört, was nur dort or­ganisierend wirkt. Der Organismus also verarbeitet daher zu rege dasjenige, was er im Verdauungsprozeß aufnimmt. Er verarbeitet es zu weit, er hält es nicht genügend zurück, bevor es durch das Tor geht, durch das es in das Haupt eindringt. Die Folge davon ist natürlich auch, daß für die betreffende menschliche Organisation da­durch, daß gewissermaßen zu viel in das Haupt hineingegossen wird, dänn auch zu viel gegessen wird. Diese Dinge sind auch eben durch­aus klar zu beobachten in ihrer Fortsetzung. Denn das ist gerade das Bedeutsame, daß man, um auf dem Gebiete, über das wir jetzt reden, überhaupt zu etwas zu kommen, von der Fortsetzung solcher Prozesse sich eine Vorstellung machen muß. Was entsteht dann, wenn diese Prozesse, die eigentlich an ihren Ausgangspunkten ganz normale Prozesse sind, wie das Essen, das Verdauen, das Verarbeiten im Unter­leib, das Abgeben nach dem Kopfe hin und so weiter, nun fortgesetzt werden, wenn sie über das ihnen durch die Organisation normal ange­wiesene Ziel hinausschnappen? Dann entsteht eben beim unterernähr­ten Menschen durch die Unregelmäßigkeit, die da unten entsteht, ein unnormales Zusammenarbeiten dieser zwei Ätherarten, oder auch beim überernährten Menschen durch die Unregelmäßigkeiten oben; die Ätherarten wirken nicht so zusammen, wie sie im menschlichen Orga­nismus zusammenwirken müssen. Und in dem, daß der von außen wirkende Äther mit dem aus dem Innern heraufstrebenden Äther falsch zusammenwirkt, entsteht das folgende: jeder Äther, der von außen

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wirksam ist und nicht an der richtigen Stelle haltmacht, sondern den Menschen stärker durchdringt, als er ihn durchdringen sollte, ist für den menschlichen Organismus Gift, hat eine vergiftende Wirkung. So daß man sagen kann, der Äther ist, wenn er nicht an der richtigen Stelle aufgehalten wird, für die menschliche Organisation Gift. Er muß in seiner richtigen Weise mit dem von innen aufstrebenden Äther zusam­menkommen.

Und wiederum, wenn man hinblickt auf den inneren Äther, auf die andere Ätherart, die von innen wirkt, so ist das über das Maß hinaus­gehende Wirken dieses Äthers für den Menschen im Ganzen aufwei­chend, während im Gegensatze die vergiftende Wirkung darinnen be­steht, daß der Mensch gewissermaßen ätherisch erstarrt, zerfließt er durch die andere Wirkung. Es wird zuviel Leben über ihn ausgegossen, und zu viel Chemisch-Polarisches über ihn ausgegossen. Er kann dann nicht bestehen. Er zerweicht sich. Das sind auch zwei polarische Wir­kungen: die vergiftende Wirkung und die zerweichende Wirkung. Wenn man den Menschen so anschaut, sagt man sich: Was ist denn dieser Mensch eigentlich? - Er ist, insofern er physischer Mensch ist, ein orga­nisches Wesen, das in der richtigen Weise die beiden Ätherarten aus­einanderhält, und sie wiederum in der richtigen Weise zusammenwir­ken läßt. Die ganze menschliche Organisation ist eigentlich daraufhin veranlagt, die beiden Ätherarten in sich in der richtigen Weise zusam­menwirken zu lassen.

Jetzt kommen wir dem schon näher, was ich sagte: der Mensch ist ganz durchorganisiert. Das ist ja handgreiflich, daß er auch mit Bezug auf Wasser, mit Bezug auf die Luft und die Wärme innerlich differen­ziert, das heißt organisiert ist. Aber er ist auch in bezug auf den Äther differenziert. Nur ist diese Differenziation eine fluktuierende. Es ist ein fortwährendes Geschehen, ein fortwährendes Zusammenwirken in ihm von Licht- und Wärmeäther auf der einen Seite, das von oben nach unten und peripherisch stößt, und von Lebens- und chemischem Äther, das von unten nach oben gewissermaßen zentrifugal nach auswärts stößt. Und dadurch entsteht dann dieses Äthergebilde Mensch, was eigentlich eine Umgestaltung des Wirbels ist, der ja durch das Zusam­menstoßen der zwei Ätherarten sich bildet. Die Gestalt, die da Ihnen

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entgegentritt, sie muß eben verstanden werden durch das Zusammen­wirken der beiden Ätherarten. Es ist von einer gewissen Wichtigkeit, sich gerade aus den noch weniger bemerkbareren Prozessen, wie eben der der Unterernährung und der Überernährung Vorstellungen von dem kranken und gesunden Menschen zu machen (s. Hinweis). Aber organische Überernährung: man ist noch nicht überernährt, wenn man sich bloß den Magen vollstopft; wenn man eine auch übermäßig gute Verdauung sich dann angeeignet hat, so braucht man viel weniger über-ernährt zu werden als dann, wenn man eben den Verdauungsprozeß gestört hat und die Dinge nicht verarbeitet werden. Also man muß ver­suchen auszugehen von demjenigen, was sich einem bietet, wenn man diese anfänglichen Prozesse, die noch durchaus zu den normalen des Menschen gehören, beobachtet. Es muß eben auch gesagt werden: wenn wir nicht krank werden könnten, so könnten wir überhaupt nicht Mensch sein, denn das Kranksein ist nur die Fortsetzung von Prozessen, die wir brauchen, die wir unbedingt haben müssen, über ihr Maß hinaus. Das Gesundsein ist eigentlich derjenige Zustand des Menschen, in dem die krankmachenden Prozesse und die heilenden Prozesse in einem ent­sprechenden Gleichgewicht stehen. Der Mensch ist nämlich nicht bloß dann gefährdet, wenn die krankmachenden Prozesse sich äußern, son­dern auch wenn die heilenden Prozesse über ihre Ziele hinausschießen. Es ist der Mensch dann auch gefährdet. Daher handelt es sich darum, daß man bei der Einleitung des Heilprozesses nicht zu intensiv vor­geht, sonst schießt man über das andere Ziel hinaus: man vertreibt die Krankheit, und da, wo sie an ihrem Nullpunkte angekommen ist, springt sie nach der andern Richtung hinüber.

Das tritt einem ja besonders stark entgegen, wenn man sieht, daß man in älteren menschlichen Anschauungen noch instinktive therapeu­tische Anschauungen hatte. Ich glaube, jeder, der sich mit dem Thema befaßt hat, wird zugeben, daß in alten Kulturen aus den menschlichen Instinkten heraus wunderbare therapeutische Anschauungen da waren, die nur nicht mit dem Bewußtsein durchschaut werden konnten, die aber durchaus vorhanden waren, und die selbst da, wo sie einem in der Dekadenz entgegentreten, wie bei den jetzigen wilden Völkern im Grunde genommen noch imponieren können. Einmal hat vor einer

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nicht so langen Zeit das etwas dilettantische Herumstöbern in dieser Sache bei Herren, die auf anderen Gebieten, in ihrem Spezialfache außerordentlich gelehrt waren, einiges Aufsehen machen können. Sehen Sie, als der Streit ausgebrochen war zwischen den Jenenser Gelehrten und den Berliner Gelehrten über den Pithecanthropos erectos, da hat ja bekanntlich Virchow dem Haeckel eingewendet, daß der Pithec­anthropos, der durch Dubois aufgefunden worden ist, deutliche Ver­heilungen, Knochenverheilungen gezeigt hat, die der moderne Arzt so deuten kann, daß da ein Heilprozeß künstlich eingeleitet worden ist. Es war einer der Haupteinwände von Virchow, und daher schloß er, daß dieser Pithecanthropos erectos durch einen Arzt geheilt worden ist, also daß es dazumal schon Ärzte gegeben haben muß, wie Virchow an der Universität, nicht wahr, welche die äußere Heilung eingeleitet haben, und daß der Pithecanthropos nicht ein Zwischenglied gewesen sein muß, weil der Mensch da noch nicht dagewesen ist; es muß eben ein Mensch sein. Es könnte ja auch sein, daß ein richtiger Arzt einen Affen hätte heilen können, aber das wurde nicht angenommen. Die andere Seite, die im Grunde ebenso dilettantisch in der Sache herum-gewühlt hat, weil sie nur ein allgemeines Gefühl ausdrückte, sagte: Nun, bei den Tieren treten eben auch Naturheilungen ein, ohne daß ein Mensch eingreift, die ebenso aussehen, wie die Heilung, die einge­treten ist bei dem Pithecanthropos.

Nun, ich will nur darauf hindeuten, wie unklare Begriffe heute herr­schen. Es ist viel darüber geschrieben und gedruckt worden über diese Sache im Beginn der neunziger Jahre des vorigen Jahrhunderts, so daß man also an einem solchen Gelehrtenstreit sieht, wie solche Dinge heute auftreten können.

Also wir finden schon in den instinktiven Vorstellungen einer primi­tiveren Menschheit durchaus dasjenige, was man auch eine instinktive Therapie nennen könnte. Und diese instinktive Therapie hat den ganz bedeutenden Satz hervorgebracht: Man darf nicht jedem unzuverlässi­gen Menschen die Kunst des Heilens mitteilen, weil man ihm dadurch zu gleicher Zeit die Kunst des Krankmachens verraten muß. Das ist ein Satz der Urmedizin, der auch moralisch sehr streng eingehalten worden ist, und einer derjenigen Sätze, welche Anweisung geben über

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die Gründe, warum in den Lehrstätten die Dinge in einem gewissen Geheimnis gehalten worden sind.

Also es handelt sich darum, daß wir in den krankmachenden Pro­zessen nur Fortsetzungen desjenigen haben, was wir im gesunden Men­schen unbedingt haben müssen. Könnten wir nicht krank werden, so könnten wir nicht denken und fühlen. Alles dasjenige, was sich zuletzt seelisch in Denken und Fühlen darlebt, ist organisch ein Kraftsystem, welches, wenn es über sein Maß hinausschießt, krankmachend ist. Und das andere ist das, daß ein eigentlich physischer Prozeß nur in einem Teil des menschlichen Hauptes vor sich geht. Dieser physische Prozeß, der im menschlichen Haupte vor sich geht, der ist eine notwendige Be­gleiterscheinung des menschlichen Ich-Erlebnisses. Ist dieser Prozeß ge-stört, das heißt, überwuchert ein Vitalprozeß diesen reinen physischen Prozeß im Menschen, dann wird das Ich in einer gewissen Weise auch im Bewußtsein herabgelähmt. Und alles Außersichkommen des Menschen, alles, wo die Menschen schwachsinnig und dergleichen werden, beruht mit auf demjenigen und muß erkannt werden aus demjenigen, was als rein physische Prozesse im Menschen vorgegangen ist. Natürlich können dann außerdem auch andere organische Veranlassungen da sein.

Also dasjenige, was da vom Menschenhaupte eingeleitet wird und von da aus durch den ganzen Organismus strahlt, das ist der rein physische Prozeß, der im Moment, wo der Tod eintritt, sich in den ganzen Orga­nismus ergießt. Dieser Moment, der ist im menschlichen Haupte, wenig­stens von ihm zentralisierend ausgehend, immer vorhanden. Er wird nur paralysiert durch den Vitalisierungsprozeß vom anderen Organis­mus aus. Der Mensch trägt tatsächlich die Kräfte, die ihn auch zum Sterben bringen, fortwährend in sich, und er wäre kein Ich, wenn er nicht die Kräfte des Sterbens in sich tragen würde. Der Mensch könnte sich nur wünschen, als physisch auf der Erde herumgehender Mensch, als physischer Mensch unsterblich zu sein, wenn er verzichten würde darauf, ein Ich-Bewußtsein zu haben. Ich mache darauf aufmerksam, daß es notwendig ist, sich schon gewisse intime Beobachtungsfähigkei­ten für die äußere Verifizierung dieser Sache anzueignen, daß es aber doch sehr fruchtbar sein wird, wenn recht viele Dissertationen auch darüber geschrieben werden, was Verjüngungskuren, die also dem entgegenarbeiten,

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auf die geistig-seelische Verfassung eines Menschen für einen Einfluß haben; wobei natürlich nichts gesagt werden soll gegen solche Verjüngungskuren, denn der Mensch mag es ja noch immer als seiner Sehnsucht genügend entgegenkommend betrachten, wenn er sein späteres Alter um ein paar Jahre hinaus verlängern kann, wenn das auch auf Kosten desjenigen geschieht, daß er sich ein bißchen Schwach­sinn dafür eintauscht. Aber diese Dinge, die nun eben tatsächlich vor­handen sind, über die nur eben so hinweggesehen wird, wie zum Bei­spiel über die größere Stickstoffmenge, die ausgeatmet wird, im Gegen­satz zu der eingeatmeten, diese Dinge müssen für den durchaus ins Auge gefaßt werden, der auf Krankheits- und Heilungsprozesse sachgemäß eingehen will. Denn in dem Maße, in dem man auf diese Feinheiten der menschlichen Organisation eingeht, nähert man sich erst der Er­kenntnis derjenigen Prozesse, die als Krankheitsprozesse auftreten, die nichts anderes sind, als eine Umsetzung dieser feineren Prozesse ins Gröbere. Dasjenige, was ich gesagt habe, ist nur eine Umsetzung ins Gröbere dieser feineren Prozesse. Aber sagen muß man, daß demjeni­gen, was im Menschen als physischer Prozeß wirkt, was ihn als physi­scher Prozeß durchsetzt, daß dem entgegengearbeitet wird solange wie möglich von dem Ich, das aber an diese Gegenarbeit, an diese reaktive Wirkung gebunden ist. Es wird dem solange entgegengearbeitet, als dieser physische Prozeß nicht zu stark wird. Dieser physische Prozeß ist dasjenige, was das Sterben immer im menschlichen Organismus hat, was im Sterben zuletzt auch liegt. Wenn nämlich der physische Prozeß gewissermaßen hypertrophiert, so daß er von dem Ich nicht mehr be­herrscht werden kann, dann muß sich das Ich von dem physischen Leib trennen, was natürlich auch dadurch eintreten kann, daß eine übermäßige physische Wirkung an irgendeiner Stelle des Körpers auf­taucht und die anderen im früheren Lebensalter mit sich reißt.

So daß man sagen kann: Dasjenige, was menschliches Ich ist, hängt innig zusammen mit demjenigen, was der Tod ist:

Ich = Tod.

Und zum treffendsten Studium über das Ich kommen Sie am besten dadurch, daß Sie den Tod studieren, aber nicht in jener allgemein nebulosen

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Art, wie man sich den Tod vorstellt, was einem ja verschiedene Dinge gestattet. Nicht wahr, so wie sich die Menschen heute den Tod vorstellen, so können sie sich auch das Zerstörtwerden einer Maschine vorstellen, denn sie stellen sich unter dem Tod nur vor, daß etwas auf­hört. Sie stellen sich nicht den realen Prozeß vor. Deshalb stellen sich dann die Menschen unter dem Tod auch das Zerstören einer Maschine vor. Aber das heißt nichts, sich die Dinge so vorzustellen, sondern man muß zu dem konkreten Tatbestande kommen. Das Aufhören des Le­bens ist nicht Tod, sondern für den Menschen ist Tod das, was ich eben hier auseinandergesetzt habe, und für das Tier ist der Tod etwas ganz anderes. Diejenigen Menschen, die Tod bei Menschen und Tier als etwas ganz Gleichwertiges betrachten, das sind dieselben Leute, die, weil sie ein Rasiermesser finden und Messer Messer ist, nun anfangen, sich das Fleisch mit dem Rasiermesser zu schneiden, weil Messer Messer ist. Bei den anderen ist Tod Tod. Tod ist eben eine ganz andere Sache beim Menschen als beim Tiere, wie ich eben gezeigt habe. Beim Tiere, wo man es mit einem Ich gar nicht zu tun hat, sondern nur mit einem astralischen Leib, da ist der Tod etwas ganz anderes, da beruht der Tod auf einer Wirkung des ganz anders gearteten astralischen Leibes.

Dasjenige, in dem die todbringenden Kräfte heruntergeschwächt, gewissermaßen im normalen Organismus heruntergelähmt sind, das ist die Krankheit. So wie der Tod mit dem Ich, so ist die Krankheit zu­sammengegliedert mit dem Astralleib des Menschen:

Astralleib = Krankheit.

Im Astralleib sitzt eigentlich das, was mit den Krankheitsprozessen zu tun hat. Und dasjenige, was der astralische Leib verübt, das drückt sich ja wiederum hinein in den Ätherleib Daher erscheint die Krank­heit dann in ihrem eigentlichen Abdruck im Ätherleib Aber der Äther­leib, der ist nicht dasjenige, was mit Krankheit unmittelbar zu tun hat.

Ich habe Ihnen jetzt den Abdruck vorhin geschildert dieses unregel­mäßigen Ineinanderströmens, Ineinanderwirkens der beiden Äther­arten. Aber das, was da unregelmäßig geschieht, ist nur erst wiederum Wirkung des astralischen Leibes, prägt sich aus im Ätherleib Wenn man das näher anschaut, dann kommt man eben in den astralischen

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Leib herein. Das wollen wir noch weiter ausführen. Dann aber haben wir dasjenige, was der Krankheit polarisch entgegenwirkt, und das ist die Gesundheit:

Ätherleib = Gesundheit.

Die Gesundheit, die wollen wir zuerst lieber nicht definieren, aber schon der Analogie nach können Sie hier sehen dasjenige, was auch für die Geistesforschung immer klarer und klarer wird, daß die Gesund­heit ebenso zugeordnet ist dem Ätherleib, wie die Krankheit dem Astralleib, und wie der Tod dem Ich. So daß Heilen, Gesundmachen heißt: die Möglichkeit haben, im Ätherleib die Gegenwirkungen zu bilden für die krankmachenden Wirkungen, die vom Astralleib aus­gehen. Man muß schon vom Ätherleib aus wirken, um die Kräfte des astralischen Leibes zu paralysieren, die eben Krankmachungsprozesse sind.

Dann gibt es noch ein Viertes. Das ist dasjenige, welches in einer ge­wissen Weise polarisch zum Tod ist. Nun, da muß ich allerdings zu­nächst sagen, ganz konkret angesehen tritt der Tod des Menschen dann ein, wenn seine ganze innere Organisation so ins Physische übergegan­gen ist, daß kein Ernährungsprozeß, kein durchgreifender Ernährungs-prozeß mehr eingeleitet werden kann. Das ist der Alterstod. Der Alters-tod ist eigentlich das Unfähigwerden, die Stoffe im Organismus auf-zunehmen. Im Grunde genommen ist diese Erscheinung, die deshalb so wenig beobachtet werden kann, weil gewöhnlich durch andere Ur­sachen der Mensch früher stirbt, als der eigentliche Marasmus in seiner Vollblüte oder eigentlich Unblüte eintritt, noch nicht ganz beobachtet. Aber es ist tatsächlich ein Versagen der Ernährung. Der Körper kann nicht mehr die Ernährung voll durchführen; er ist dazu zu physisch geworden. So daß der polarische Gegensatz des Todes die Ernährung ist, und zugeordnet ist die Ernährung im Menschen eben dem physi­schen Leib:

Physischer Leib = Ernährung.

Die Dinge wirken wiederum zurück. Die Ernährung, die im physi­schen Leib sich vollzieht, wirkt zurück auf den Ätherleib, hat daher auch wiederum etwas mit der gesundenden Wirkung zu tun. Und das

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ist wieder etwas, was als Reaktion zurückwirkt auf dasjenige, was vom Astralleib ausgeht.

Wenn man gewissermaßen das im unmittelbaren Leben beobachtet, was ich jetzt hingestellt habe, so kann man es auch von der anderen Seite wiederum verifizieren. Indem Sie dasjenige nehmen, was aus unserer Geisteswissenschaft von früher her bekannt ist, so weiden Sie hier einen Strich machen müssen:

Ich = Tod

Astralleib = Krankheit

Ätherleib = Gesundheit

Physischer Leib = Ernährung

denn teilweise, wenigstens für die Kopf- und Atmungsorganisation trennt sich Ich und Astralleib im Schlafe vollständig von physischem Leib und Ätherleib, nicht für den Stoffwechselmenschen und Zirkula­tionsmenschen, da bleibt das drinnen. Es ist das nicht genau gesprochen, wenn man sagt: Ich und Astralleib gehen heraus. Es ist eigentlich richtig so gesprochen - und ich habe es ja auch früher oftmals, schon vor vielen Jahren angedeutet -, daß man sagt: Im Schlafe gehen für die Hauptesorganisation Ich und astralischer Leib heraus aus physi­schem Leib und Ätherleib, aber in der Stoffwechsel- und Zirkulations-Organisation durchdringen sie ihn dadurch viel mehr. Es ist tatsächlich eine Umlagerung. Es ist die Parallelerscheinung zu dem, wenn auf der Erde Tag und Nacht wechseln. Da ist es nämlich auch nicht so, daß auf der ganzen Erde Tag und auf der ganzen Erde Nacht wird, sondern es lagern sich Tag und Nacht durch die Verhältnisse um. Genau ebenso ist es bei dem wirklich genauen Abdruck von Tag und Nacht beim menschlichen Schlafen und Wachen. Beim Wachen ist innig physischer Leib und Ätherleib des Hauptes- und Atmungsorganismus mit Ich und astralischem Leib verbunden, und im Schlafe ist viel inniger als beim Wachen physischer Leib und Ätherleib mit Ich und astralischem Leib verbunden. Das ist eine Umlagerung, ein tatsächlich rhythmischer Prozeß, der sich da vollzieht mit Schlafen und Wachen.

Nun kann man aber doch sagen: Es liegt einem im Schlafen das vor,

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wenigstens für die obere Organisation des Menschen, daß der astra­lische Leib mit dem Ich hinausgeht. Es kann nun aber die Beobachtung einmal ergeben, daß bei einem Menschen für die Hauptes- oder viel­leicht auch für die Atmungsorganisation der astralische Leib und das Ich zu stark das Haupt und die Atmungsorganisation packen. Sie packen es zu stark, sie greifen sie zu stark an, dann tut eben der astra­lische Leib das von seinen krankmachenden Kräften aus. Und dann kann man in die Lage versetzt werden, daß man so arbeiten muß am Menschen, daß dieser astralische Leib wiederum herausgetrieben wird aus Hauptesorganisation und Atmungsorganisation, daß er herausge­trieben wird, daß sie sich in einer gewissen Weise voneinander tren­nen, so daß das normale Verhältnis eintritt. Und daß dies geschehen kann, kann man beobachten bei der Zufuhr von sehr kleinen Phosphor­und auch Schwefelmengen. Kleine Phosphor- und Schwefelmengen haben in ihrer Realität die Wirkung, daß sie den zu stark im physi­schen und Ätherleib sich einnistenden astralischen Leib herauswerfen, der Schwefel mehr den astralischen Leib, der Phosphor mehr das Ich, das aber dann natürlich, weil es ja den astralischen Leib durchorgani­siert, eigentlich mit ihm in einer Einheit wirkt. Da kann man direkt durchschauen, wie der Mensch ist, wenn er mit einem krankhaften Zustand auftritt, der sich also außerdem durch das Symptom charakte­risieren läßt, daß der Mensch zu stark zum Schlaf hingetrieben wird. Wenn man also einfach einen Krankheitskomplex hat, der unter den anderen Symptomen auch dieses hat, daß der Mensch auch hingetrieben wird zu Dämmerzuständen, dann hat man die Notwendigkeit gegeben, in der Weise zu arbeiten, wie ich sagte, mit Phosphor und Schwefel.

Tritt der andere Zustand ein, der dann im Stoffwechsel- und Zirku­lationsorganismus seinen Sitz hat, und der darinnen besteht, daß der astralische Leib mit dem Ich zu wenig in den physischen Leib eingreift, daß man also zu ihnen sagen muß: Bitte weiter hereinspaziert, meine Herren, ihr müßt tätiger werden, aktiver werden im Menschen - dann handelt es sich darum, daß man nicht zu stark verdünnte Arsenikwir­kungen braucht. Da wirkt man eben auf das Hereinziehen des astrali­schen Leibes in den physischen Organismus.

Und nun weise ich Sie dahin in einer Weise, die eben aus der ganzen

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konkreten Anschauung des Menschen herausgeholt ist. Wenn also der astralische Leib innerlich zu regsam wird, so daß er zu stark auf den physischen Leib wirkt, so kommt man mit Schwefel und Phosphor bei, wenn er zu wenig wirkt, also wenn er zu faul in sich wird, so daß der Ätherleib überwiegt, überwiegt dadurch, daß er nicht genügend Wider­standskraft hat gegen dasjenige, was von unten wirkt, da kann man durch Arsen beikommen.

Nun hat man sozusagen zwei polarische Gegensätze in der Phos­phor-Schwefelwirkung und in der Arsenwirkung. Man kann nun auch in die Lage kommen, daß man sich sagen muß: Ja, mit dem bloßen Regeln von dem einen und von dem anderen Pol her ist es nicht getan, denn eine Unregelmäßigkeit in dem einen Teil des Menschen hat ja gleich eine Gegenwirkung und setzt sich fort in einer entgegengesetzten Unregelmäßigkeit im anderen Teil; die Unregelmäßigkeit im oberen Menschen kommt auch sehr bald zum Ausdruck in einer Unregelmäßig­keit im unteren Menschen. Und dieses Zusammenklingen zweier Un­regelmäßigkeiten, das ist etwas, was - verzeihen Sie, es ist jetzt nicht ein Ausdruck für das Leben, sondern ein Ausdruck für das, ich möchte sagen, klinische Anschauen - zu dem Reizvollsten gehört, dieses un­regelmäßige Ineinanderklingen, wo die beiden Tätigkeiten eben nicht zusammenkommen und eine zu schwache Kraftwirkung oben eine zu starke unten, oder eine zu starke unten eine zu schwache oben hervor-ruft. Die Dinge sind nicht nur polarisch entgegengesetzt in bezug auf Lage und Richtung, sondern auch in bezug auf Intensität natürlich. Das ist das Komplizierteste in der menschlichen Wesenheit, dieses Ineinan­derwirken. Das erzeugt eben auch, wenn man es durchschaut, die Er­kenntnis der Notwendigkeit, daß man nun auch auszugleichen hat, daß man gewissermaßen diejenigen Kräfte, die der Mensch hat, in An­spruch nehmen muß, um einen Ausgleich zu schaffen zwischen den beiden. Und denen kommt man zu Hilfe durch die Antimonwirkung. Die Antimonwirkungen, die eigentlich heute mehr oder weniger, wie ich glaube, ganz außer acht gelassen werden von der gewöhnlichen äußeren Medizin, die aber - frühere Zeiten wußten das -, auf eine Art wirkten, die heute den Menschen nicht mehr ganz verständlich ist, sie beruhen im wesentlichen darauf, daß sie sehr stark ihre Wirkungen ins

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Innere des Menschen gerade verlegen, und eine Art Ausgleichspunkt schaffen. Es ist in der Tat außerordentlich interessant, das entgegen­gesetzte Verhalten von Phosphor, Arsen, Antimon in bezug auf das­jenige, was durch sie im Menschen vorgeht, zu beobachten. Auch das­jenige, was in der äußeren Welt im Stoff zu einer gewissen Ruhe kommt, das äußert seine wahre Natur dann, wenn es im Menschen zur Wirksamkeit kommt. Denn da sieht man eigentlich erst, was da noch lebt, während man von außen nur sieht dasjenige, was sich, ich möchte sagen, aus dem Werdeprozeß zusammengeschoppt hat. Sieht man äußerlich Arsen, so sieht man eigentlich das Ende von einem Prozeß in der Außenwelt, von dem man im Innern des Menschen den Anfang sieht. So daß man eigentlich niemals etwas, was man in der Außenwelt beobachtet, als Stoff erkennt, wenn man nicht zu gleicher Zeit weiß: Was macht das im Innern des menschlichen Organismus? - Es gibt nämlich eine Chemie, aber es gibt auch eine Antichemie. Und eine Chemie bedeutet nur dasjenige, was das Anschauen eines Wesens, das Vorn und Hinten hat, eben bloß von der einen Seite, von hinten be­deutet. Man muß ein Wesen, das ein Hinten hat, auch von vorne an­schauen, dann bekommt man durch das Zusammenhalten dieser zwei Aspekte erst einen Eindruck von dem ganzen Wesen. Wenn man erst dasjenige, was in einem Stoffe lebt, dadurch, daß man den Stoff ge­sehen hat, von hinten angeschaut hat, dann muß man das auch von vorne anschauen, wie es im menschlichen Organismus wirkt. Man muß nicht nur eine Chemie treiben, sondern auch eine Antichemie. Und erst aus dem Zusammenwirken von Chemie und Antichemie entsteht die Erkenntnis desjenigen, was wirklich zugrunde liegt.

Nun, wir wollen morgen davon weitersprechen.

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DRITTER VORTRAG Dornach, 13. April 1921

Die eigentliche Domäne des Krankheitsstudiums müßten diejenigen Erkrankungen sein, in denen sich am allerdeutlichsten das unrichtige Einwirken des sogenannten astralischen Leibes offenbart. Diese Krank­heiten, ich meine, bei denen sich diese Einwirkungen des astralischen Leibes am meisten offenbaren, sind diejenigen, die man zu beobachten Fiat innerhalb desjenigen Raumes, der vom Brustkorb umschlossen wird. Diese Domäne ist gleichzeitig diejenige, die für das Krankheitsstudium die wichtigste, aber für das Heilen, beziehungsweise für die Erkenntnis des Heilens, die schwierigste ist. Sie ist diejenige Partie des mensch­lichen Wesens, die am meisten in der letzten Zeit Veranlassung dazu gegeben hat, daß jene Mängel in der medizinischen Kunst eingetreten sind, die von Dr. Scheidegger in dem Vortrag, den er im Verlauf des ersten Vortragskurses so freundlich war, vor den zuhörenden Medi­zinern zu halten, besonders hervorgehoben worden sind. Es wurde dazumal hervorgehoben, wie sehr die neuere medizinische Entwicke­lung dazu geführt hat, im Pathologischen vorzudringen und zu einem gewissen Nihilismus im Therapeutischen zu führen. Und gerade die bedeutungsvollen Ausführungen, die dazumal gemacht worden sind, die konnten darauf hinweisen, dasjenige, was wir heute zu betonen haben werden, ganz besonders stark ins Auge zu fassen.

Die Krankheiten der menschlichen Blut- und Zirkulationsregion sind in einer gewissen Beziehung stark verschieden sowohl von den Erkrankungen der Kopforgane, des Nerven-Sinneswesens des Men­schen, wie auch von den eigentlichen Stoffwechselerkrankungen, ob­wohl sie wiederum mit beiden innig zusammenhängen. Und es liegt die Sache eigentlich so, daß die Kopforganisation aus dem Grunde be­sonders zu behandeln ist, weil sie ja durchlässig ist, wie wir es gesehen haben, für das Ätherische, Astralische und das Ich-Wesen. Die Brust-organe sind nicht mehr für das Ätherische durchlässig, sondern nur noch für das Astralische und das Ich-Wesen. Da arbeiten in den Brust-organen innig physischer Leib und Ätherleib zusammen. Und dieses

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Zusammenarbeiten ist eine Einheit. Es ist nicht mehr eine Summe von eigentlich physischen Vorgängen im menschlichen Brustorganismus, sondern ein Zusammenwirken von Ätherischem und Physischem. Was da vorgeht und für die Brust besonders in Betracht kommt, ist eigent­lich im Grunde genommen ein Pflanzenwerden. Nur ist dieses Pflan­zenwerden sehr kaschiert, sehr modifiziert durch alles andere, was im menschlichen Organismus damit zusammenhängt. Aber dasjenige, was für die Brustorgane in Betracht kommt, ist ein Pflanzenprozeß, der dann sich triffi und der in Wechselwirkung tritt mit alledem, was vom Astralischen und was vom Ich des Menschen kommt; das muß beson­ders ins Auge gefaßt werden.

Nun habe ich gestern ja gesagt: das Astralische ist der eigentliche Ursprungsträger des Krankmachenden im Menschen, so daß also in der menschlichen Brustregion die fortwährende Veranlassung dazu vor­handen ist, daß das eigentliche Krankmachende einwirkt, denn es muß das Krankmachende mit dem Gesundmachenden in dem menschlichen Brustorgan fortwährend in Wechselwirkung stehen. Der normale menschliche Zustand kann ja in dieser Region nur dadurch zustande kommen, daß man gewissermaßen immer so hin und her pendelt, daß man durch die starken Kräfte des gesunden Menschen die fortwährend vorhandenen krankmachenden Kräfte paralysiert und umgekehrt der überflutenden Gesundheit, die dann zur Wucherung führen würde, im Ätherischen fortwährend das Beschränkende des Astralischen ent­gegenstellt, das, wenn es über sein Maß hinausgeht, wenn es den Kör­per zu stark ergreift, eben zum Krankmachenden führt. Dieser Tat­bestand in bezug auf die menschlichen Brustorgane, der ist deshalb ganz besonders wichtig, weil er eigentlich das Ergebnis eines Rhythmus ist. Und dieses Ergebnis des Rhythmus wird auf der einen Seite von alledem beeinflußt, was im Kopfe vor sich geht, und auf der anderen Seite von alledem, was im Stoffwechsel vor sich geht. Daher haben wir die Ursache für das Gleichgewicht dieses notwendigen Rhythmus eigentlich außerhalb der Brust gelegen, und wir können eigentlich sagen: in den menschlichen Brustorganen sind im Grunde genommen hauptsächlich nur Wirkungen da; die Ursachen, die dann behoben werden sollten, die sind eigentlich gar nicht in den Brustorganen selbst

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vorhanden. Daher hat in der Zeit, in der das menschliche Erkenntnis­vermögen sich ganz von dem anschaulichen Auffassen der Dinge ent­fernt hat, was am meisten und auch am genialsten bei der Wiener medizinischen Schule vorhanden war, die man als die nihilistische be­zeichnet hat, die eigentlich sagen wollte, man müsse bloß bei der Patho­logie stehen bleiben, könne zu einer Therapie nicht kommen, diese Richtung der modernen Medizin ganz besonders dahin geführt, eigent­lich die Therapie nach und nach zu beseitigen, mit der Therapie nichts anfangen zu können. Wir sehen, daß sie ihre besonderen genialen Taten wiederum auf der anderen Seite in der Diagnose der Brust zu­tage gefördert hat. Es kamen gerade damals die bedeutenden Fort­schritte auf dem Gebiete der Diagnose der Brustorgane, wo man vor­zugsweise in der Erkenntnis vorgehen kann, wo man aber von dieser Art von Erkenntnis am allerwenigsten hat. Denn man muß die an­deren Teile des Menschen mit ins Auge fassen. Daher ist so wenig eigentlich getan, wenn nicht anderes dazukommt, mit der bloßen Er­kenntnis dessen, was im menschlichen Atmungs- und Zirkulationsorga­nismus vor sich geht. Natürlich behaupte ich nicht, daß damit absolut wenig getan ist, aber es ist durch die Erkenntnis, die man also meinet­willen durch das Stetoskop erreicht und so weiter, nur dann sehr viel getan, wenn man die Erkenntnis des ganzen Menschen dabei hat und von einer ganz anderen Seite her dann dem zu Leibe gehen kar:n, eigentlich wörtlich aufgefaßt: dem zu Leibe gehen kann, was man durch eine solche Diagnose gewinnt. Es sind ja die Ergebnisse einer solchen Diagnose im Grunde genommen nur interessante wissenschaft­liche Tatbestände. Natürlich muß man, wenn man solche Dinge auch aus der Zeit heraus besprechen will, etwas radikal sprechen, aber hinter diesen Radikalismen verbirgt sich ja gerade dasjenige, was an den Sachen wahr ist.

Solche Erkrankungen, die gerade die menschliche Brust betreffen, sind auch dadurch in der neueren Zeit besonders charakteristisch ge­worden, daß man versuchte, die Aufmerksamkeit gewissermaßen von dem eigentlichen Ding abzulenken und sie auf einen mystischen Be­griff hinzudrängen, einen Begriff, der ja nicht mystisch zu bleiben braucht, aber der für den neueren Materialismus durchaus ein mystischer

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Begriff ist. Man spricht gerade mit Bezug auf solche Krank­heiten viel von «Volkskrankheiten». Ja, diese «Volkskrankheiten», das ist natürlich ein Begriff, der ein Sack ist, in den man dasjenige dann hineintut, was man nicht erkennen will, und was sich auch in einer gewissen Beziehung der ärztlichen Kunst, so wie sie heute ist, tatsächlich entzieht. Ich mache da nur auf die immerhin interessante Tatsache aufmerksam, daß der Wiener Arzt und Professor Moriz Benedikt einmal die ja bei ihm etwas sonderbar auftretende Idee be­kommen hat, für den Reichsrat zu kandidieren, das dann damit moti­vierte, daß er sagte: Gerade seine ärztliche Anschauung zwänge ihn zu einem solchen Schritt, denn zu ihm kämen so viele Patienten, denen er eigentlich dasjenige niemals verschreiben könne, was er ihnen ver­schreiben sollte, nämlich bessere Kleidung, bessere Wohnung, bessere Atmungsverhältnisse und so weiter. Die könnten aber nur auf dem Wege des sozialen Wirkens zustande kommen. Deshalb müsse er sich als Arzt in das soziale Wirken hineinstellen. Sie sehen, also ein tat­sächliches Abschieben desjenigen, um was es sich da eigentlich handelt. Nun ist hinter allen diesen Dingen eben dasjenige, was für dieses Glied der menschlichen Wesenheit ganz besonders zu berücksichtigen ist. Denn es muß doch dasjenige, was sich als Krankheitsprozeß im menschlichen Brustorganismus ergibt, und was von einem unregelmäßi­gen Ineinanderwirken des Astralischen und des Ätherischen letzten Endes herrührt, auch in einem solchen Zusammenhange betrachtet wer­den. Da kommt man dann nicht mehr aus ohne eine Erkenntnis, die sich bequemt, etwas in das Übersinnliche hinaufzugehen. Und da muß denn das Folgende gesagt werden.

Es ist der Prozeß des Atmens, der sich abspielt zwischen der Außen­welt und der Innenwelt, eigentlich ein Prozeß, der gar nicht ver­standen werden kann, wenn man nicht auf das Verstehen des Astra­lischen rekurriert. Die besondere Wechselwirkung von Sauerstoff und Kohlenstoff, die da eintritt, ist durchaus ein fortwährendes Inein­anderspielen des Astralischen und des Ätherischen. Nun bitte ich Sie doch zu berücksichtigen, daß der Mensch normalerweise ein Drittel seines Lebens so verbringt, daß er mit einem großen Teil seines astra­lischen Leibes außerhalb des ätherischen Leibes ist, nämlich während

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des Schlafens. Und da sehen Sie nun das bedeutsame Hereinspielen des Astralischen in die menschlichen Gesundheitsverhältnisse; denn es ist ja selbstverständlich, daß auch während des Schlafens das Astra­lische im Menschen spielt. Aber es spielt dann nicht vom Haupte aus, sondern es spielt vom übrigen Organismus ausgehend im Menschen. Das Astralische entfaltet also während des Schlafens ein Spiel, welches in richtiger Weise zurückbleiben muß, auch wenn das durch den Kopf durchgelassene Astralische außerhalb des Menschen ist während des Schlafes.

Sie sehen also, daß man einfach durch die Erkenntnis des Zusam­menspielens von Ätherischem und Astralischem in den Gesundheits-und Krankheitsverhältnissen der menschlichen Brust hingewiesen wird noch auf einen anderen Rhythmus, der sich abspielt im Menschen. Und das ist der Wachens- und Schlafensrhythmus. Nun hat das eigent­liche Schlafen, das wiederum, wie wir sehen werden, mit dem Stoff­wechselprozeß stark zusammenspielt, weniger Bedeutung für die Brust-organe als für etwas anderes. Und dieses andere, das ist dasjenige, was auch wiederum der Beobachtung außerordentlich schwierig wird. Sie werden sich vielleicht erinnern, insofern Sie schon einmal dagewesen sind, welche interessante Symptomkomplexe sich ergeben haben durch die Verwendung der Stoffe, mit denen das letztemal hier Experimente ausgeführt worden sind. Denn Herr Dr. Scheidegger hat ja das an der Tafel demonstriert. Sie werden sich aber auch erinnern, daß diese Symptomkomplexe aus vielen, vielen Einzelheiten bestehen, und daß es schon eine gewisse Kunst erfordert, die einzelnen Symptome ent­sprechend zusammenzunehmen, zusammenzuhalten. Es stellt sich zum Beispiel sofort eine Schwierigkeit ein, wenn man mit einem Symptom-komplex das folgende vornehmen muß. Man hat zum Beispiel nötig, um ein Krankheitsverhältnis richtig zu beurteilen, diejenigen Sym­ptome zusammenzuhalten, welche sich im oberen Menschen abspielen. Mischt man da nun ein Symptom hinein, das sich zwar räumlich im oberen Menschen abspielt, das aber im wesentlichen nur ein hinauf-gedrängtes Symptom aus dem Stoffwechsel ist, so macht man gleich in der Beurteilung des Symptomkomplexes einen Fehler, und man wird dadurch in der Beurteilung der ganzen Krankheitsverhältnisse

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dann beirrt. Also man darf nicht aus dem Auge verlieren, wie schwie­rig es eigentlich ist, die Einzelheiten eines Symptomkomplexes gerade in richtiger Weise zusammenzuhalten.

Nun ist es auf der einen Seite ganz gewiß richtig, daß man sich nach und nach ein Gefühl dafür aneignen kann, die Einzelheiten eines Symptomkomplexes in der richtigen Weise zusammenzuschauen. Aber auf der andern Seite ist es so, daß die Natur uns allerdings hilft und zu gleicher Zeit wiederum die Hilfe, die sie uns gewährt auf diesem Gebiete, zum Gebrauche ganz außerordentlich schwierig macht. Die Natur nämlich faßt selbst all diejenigen Symptomkomplexe zusam­men, ich möchte sagen: sie tut dasselbe, was wir in einer Formel machen, wenn wir die Einzelheiten eines Symptomkomplexes zusammenfassen, sie tut dasselbe, aber sie macht uns die Beobachtung dessen, was sie da tut, außerordentlich schwierig. Nämlich sie zieht die einzelnen Akte eines Symptomkomplexes in Einschlafen und Aufwachen zusammen, in der Art des Einschlafens und Aufwachens. Es ist in der Tat das­jenige, was beim Einschlafen und Aufwachen des Menschen vor sich geht, ein - wenn ich mich des paradoxen Ausdruckes bedienen darf -außerordentlich geniales Zusammenfassen von eben dem, was nach irgendeiner Richtung in Betracht kommt. Aber es ist natürlich der Arzt in den allerwenigsten Fällen in der Lage, anders sich zu orien­tieren als höchstens durch Mitteilungen, die wiederum in den meisten Fällen und gerade in den schwierigsten Fällen ungenau sein werden; er ist am wenigsten in der Lage, den Patienten beim Einschlafen und Aufwachen richtig zu beobachten, und was ihm der Patient mitteilt, selbst wenn es nach dem Bewußtsein des Patienten dem Tatbestand richtig entsprechen soll, das ist eben dann am allerwenigsten maß­gebend. Wenn Einschlafen und Aufwachen gestört sind, dann erzählt natürlich der Patient Dinge über dieses Einschlafen und Aufwachen, die zwar in seinem Bewußtsein gut leben, aber die nun wiederum für das Beurteilen der Sache auf einer gesunden Basis getrübt sind. Da muß man schon wiederum durch dasjenige durchschauen, was eigent­lich der Patient erzählt. Und daß das so ist, das werden Sie am besten einsehen, wenn Sie versuchen, sich dieser Tatsache nach und nach mit Ihrer Überlegung zu nähern. Vor allen Dingen wird Ihnen die Erfahrung

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den merkwürdigen Zusammenhang des ätherischen Leibes mit dem Astralleib dann ergeben, wenn Sie beobachten, wie im Menschen Sorge, Kümmernisse und so weiter fortwirken. Sie dürfen da nicht etwa bloß beobachten die Sorge und die Kümmernisse, die sich am letz­ten Tage oder in der letzten Woche abgespielt haben, die sind schließ­lich das allerwenigst Bedeutsame, sondern diejenigen, die weiter zu­rückliegen. Denn es muß immer eine gewisse Periode verfließen von der Zeit, wo Sorgen und Bekümmernisse auf einen Menschen wirken, bis zu der Zeit, wo sie gewissermaßen organisch geworden sind, wo sie in das Wirken des Organismus übergegangen sind. Sorgen und Kümmernisse, wenn sie einen gewissen Grad erreichen, sind immer so, daß sie in einer späteren Zeit erscheinen als Anomalien im organi­schen Wirken, und zwar gerade im rhythmischen organischen Wirken. Sie gehen bis zur Verunregelmäßigung des Rhythmusorganismus, und erst dann können sie weiter wirken auf den Stoffwechselorganismus und so weiter. Das müssen wir als eine Grundtatsache ins Auge fassen. Vor allen Dingen aber auch, so unwahrscheinlich es dem materialisti­schen Vorstellen erscheint, ist es so, daß hastiges Denken, ein Denken, das sich nicht Rechenschaft gibt über die Gründe, warum es denkt, ein hastiges Denken, wo so ein Gedanke den anderen überspringt - ein Grundübel des menschlichen Denkens in unserer Zeit -, dieses Denken, wo so ein Gedanke dem anderen auf die Füße tritt, etwas ist, was durch­aus, nachdem eine Zeitlang vergangen ist, nachwirkt im menschlichen Organismus, und zwar im rhythmischen Organismus. Dieses ist nun von einer ganz besonderen Bedeutung von der einen Seite her. Die seelischen Vorgänge darf man nicht übersehen, wenn man Abnormi-täten des menschlichen Rhythmusorganismus verstehen will, nament­lich desjenigen, was eben in seinen Brustorganen vor sich geht. Wir können allerdings auch dasjenige in diesen Organismus einbeziehen, was gewissermaßen der Peripherie dieses rhythmischen Organismus angehört: den Rhythmus der Ernährung und den Rhythmus der Ent­leerung. Denn dadurch, daß der Rhythmus der Ernährung und der Rhythmus der Entleerung einbezogen werden, dadurch wird ja erst das völlige rhythmische System zusammengefaßt.

Nun aber ist auf der anderen Seite wiederum etwas ganz besonders

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wichtig. Auch der andere Pol der menschlichen Wesenheit, das Stoff­wechselsystem, wirkt zurück auf das rhythmische System, und zwar wiederum so, daß wir die Art, wie es zurückwirkt, vielleicht am besten verstehen, wenn wir folgendes wissen: Hunger und Durst sind zunächst Dinge, die sich mit großer Deutlichkeit im menschlichen Astralleib offenbaren. Denn so wie der gewöhnliche Mensch Hunger und Durst kennt, kennt er sie ja natürlich als astralische Erscheinung. Was man so mit dem Bewußtsein erlebt, wie Hunger und Durst, das ist zunächst astralisch erlebt. Darüber muß man sich vollständig klar sein. Denn dasjenige, was nicht astralisch erlebt ist, von dem weiß der gewöhn­liche Mensch gar nichts; was nur ätherisch erlebt ist, das liegt so tief im Unterbewußtsein drunten, daß er nichts davon weiß. Also für das gewöhnliche Leben sind Hunger und Durst, wenn wir uns des Aus­drucks bedienen dürfen, astralische Erlebnisse. Aber sie hören auf, astralische Erlebnisse zu sein, wenn sie zurückbleiben für dasjenige Er­leben, das unter dem Schlaf sich abspielt, dann hören sie auf, gewöhn­liche astralische Erlebnisse zu sein; aber sie hängen deshalb nicht weni­ger mit dem Astralleib zusammen, der im Schlafe auch wirkt, von unten nach oben. Und dasjenige, was von dieser Seite ausgeht, das heißt, ein Hunger und ein Durst, die im Menschen wirken, die wirken, wenn sie bleibend sind, zurück auf das rhythmische System, indem sie es unregelmäßig machen, indem sie es krank machen. Das bezieht sich selbstverständlich nicht auf den Hunger und den Durst, den wir am betreffenden Tage dann erlitten haben und mit dem wir schlafen gehen. Das wäre falsch, wenn man die Sache so ansehen würde, daß man hie und da hungrig sich schlafen legt oder daß man meinetwillen auch sogar längere Zeit sich hungrig schlafen legt, das ist nicht das Schlimme. Sondern das Schlimme ist dasjenige, wenn der Zustand des Hungers und des Durstes habituell wird, und namentlich wenn er dadurch er­zeugt wird, daß der Stoffwechselorganismus nicht in Ordnung ist und dadurch der übrige Organismus nicht in entsprechender Weise ernährt wird. Also Nachwirkungen von Hunger und Durst in dieser Bezie­hung sind durchaus dasjenige, was nun den Störungen des Atmungs­Zirkulationsorganismus zugrunde liegt.

Aber nun, wenn wir von diesen Wirkungen auf die menschlichen

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Brustorgane absehen, dann haben wir als Drittes eigentlich lediglich dasjenige, was noch die Außenwelt bewirkt, denn durch das Atmen hängt der Mensch eben mit der Außenwelt zusammen, und es spielen sich in ihm die Einwirkungen der Außenwelt ab. So haben Sie hier den merkwürdigen Tatbestand, daß für das, was im menschlichen Brust­korb eingeschlossen ist, zum Teil auch in der Bauchhöhle eingeschlossen ist, indem sich der Rhythmus dahin fortsetzt, den außerordentlich be­deutungsvollen Tatbestand, daß sich innerhalb dieses Raumes eigent­lich lauter Wirkungen abspielen: Wirkungen des oberen Menschen, Wirkungen des unteren Menschen, Wirkungen der Außenwelt. So daß wir tatsächlich auch aus einer genaueren Erkenntnis dieses Traktes der menschlichen Wesenheit dazu geführt werden, uns zu sagen: da drin­nen spielen sich eigentlich die Wirkungen ab, und wir können nicht da drinnen selber die Ursachen beheben, wir müssen die Ursachen wo­anders suchen, damit wir sie in entsprechender Weise beheben können. Nun, deshalb ist es auch so klar, daß zwar dieses Gebiet des mensch­lichen Wesens die Domäne ist, um das Krankheitswesen überhaupt zu studieren, daß aber dann, wenn man sich angeregt hat zum Studium von dieser Domäne aus, die Forschungen weitergehen müssen gerade nach den andern Gebieten. Man muß von dieser Domäne ausgehen, um dann von da aus weiter zu den anderen Gebieten zu dringen.

Nun ist ja das Auffälligste und das Bedeutsamste dasjenige Ursachen-gebiet, welches eigentlich außerhalb des Menschen liegt, in dem sich die Wechselwirkung zwischen Sauerstoff und Kohlenstoff abspielt, liegt das wesentlich astralisch Beeinflussende im Grunde genommen für die­sen Trakt des menschlichen Wesens außerhalb. Und da handelt es sich darum, daß wir nun die entsprechenden Zusammenhänge dieses Trak­tes mit der Außenwelt suchen. Und da stellt sich für geisteswissen­schaftliche Forschung das Folgende heraus: die Erde hat auch ein Wechselverhältnis zwischen dem, was unterhalb ihrer Oberfläche vorgeht - wobei man die Wasserwirkungen durchaus rechnen muß zum Irdischen - und was über ihrer Oberfläche vorgeht. Im Grunde genommen spielt sich ein für die gewöhnliche Wissenschaft heute noch nicht durchdringlicher Prozeß zwischen der Erde und ihrer Umgebung ab. Und dieser Prozeß bietet außerordentlich interessante Seiten. Man

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kann ihn ganz besonders dadurch studieren, daß man diejenigen Ge­biete des Erdenseins vergleicht, wo dieser Prozeß zwischen dem Außer­irdischen und dem Irdischen ein recht inniger ist, wo viel Außerirdisches ins Innerirdische hineingeht.

Das ist in der Tropenwelt der Fall. Die ganz besonderen Verhält­nisse der Tropenwelt, die beruhen eigentlich auf einem innigen Zusam­menwirken von dem Außerirdischen, von Luft und Licht und außer-irdischer Wärme mit demjenigen, was innerhalb der Erde selber ist. Und außerdem ist es kein Zufall, daß man einen gewissen Pol, möchte ich sagen, magnetisch-elektrischer Erdwirkungen in der Tropenzone zu suchen hat.

Wenn ich mich vergleichsweise ausdrücken darf, so möchte ich sagen:

in der Tropenzone saugt die Erde am allermeisten das Außerirdische ein und entwickelt aus diesem eingesogenen Außerirdischen dasjenige, was sie dann als Vegetation hervorsprießen läßt. Da, wo die Erde polarisch ist, da saugt sie wenig von dem Außerirdischen ein, da wider-strebt sie dem Außerirdischen, da wirft sie sozusagen das Außerirdische in ausgedehntem Maße zurück. Also wenn ich mich so ausdrücken dürfte: in den Tropen glänzt die Erde am wenigsten von außen ange­sehen, sie strahlt am wenigsten zurück; da wird am meisten eingesogen. An den Polen glänzt die Erde am meisten, da wird am meisten zurück-geworfen vom Außerirdischen, da glänzt sie am meisten, da entwickelt sie am meisten Glanz.

Das ist eine außerordentlich bedeutsame Tatsache. Denn wir bekom­men dadurch, daß wir so etwas berücksichtigen, eine Ansicht darüber, daß erstens im Tropischen außerordentlich stark eine gewisse Innig­keit zwischen dem ätherischen Irdischen und dem außerirdischen Astra­lischen wirkt, während das Astralische in einer gewissen Weise an den Polen zurückgeschleudert wird. Aber diese Ansicht kann außerordent­lich fruchtbar werden, denn nun stellt sich ja folgendes heraus, wenn man diesen Zusammenhang weiter verfolgt. Nehmen wir einmal den Fall, daß wir einen Kranken in Verhältnisse bringen, wo das Licht übermäßig wirkt, wo die Luft stark durchleuchtet wird, wo er also von Licht umgeben ist. Dann können wir in einer gewissen Weise sagen:

Wir versetzen ihn in eine Region, wo wir das Irdische, das also auf

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ihn wirkt, im Grunde genommen abweisen, wo wir ihn dem Einfluß des Außerirdischen aussetzen. Denn in dem starken Sonnigsein liegt eigentlich dasjenige, was von der Erde nicht mehr verbraucht wird, was aber von der Erde zurückgeworfen wird. Und in die Region die­ses außerirdischen Wirkens tritt dann der Kranke ein. Setzen wir also einfach einen Kranken in sonnendurchhellte Luft, so wirken wir auf seinen rhythmischen Organismus. In hervorragendem Maße wirken wir auf seinen rhythmischen Organismus. Und zwar wirken wir so, daß ein unregelmäßiger Stoffwechsel dadurch, daß sich der Rhythmus durch dieses dem Lichte Aussetzen von selber reguliert, vom Rhythmus aus direkt bekämpft wird.

Das ist der Zusammenhang, der uns dazu führt, zu erkennen, worauf eigentlich Sonnen- und Lichtkuren beruhen. Und wenn wir finden, daß irgend jemand sich besonders unwiderstandsfähig gegen Para­sitäres verhält, dann wird eine solche Kur ganz besonders zu emp­fehlen sein. Man braucht deshalb nicht ein Anhänger der Bazillen­theorie zu sein, sondern man muß sich nur klar sein darüber, daß in dem Vorhandensein der Parasiten sich zeigt, daß der Betreffende tiefer­liegende Ursachen hat, damit sich die Bazillen ansammeln können, damit sie sich aufhalten können. Sie sind ja niemals eigentlich die wirk­lichen Krankheitserreger, sondern sie sind immer nur die Anzeiger, daß der Patient die Krankheits-«Erreger» in sich hat. Deshalb ist die Bazillenforschung schon wichtig, aber nur als eine Erkenntnisgrund­lage. Die eigentlichen organischen Ursachen liegen im Menschen selber. Und diesen organischen Ursachen, die im Menschen selber liegen, wird entgegengewirkt durch dasjenige, was von dem außerirdischen Kosmos der Erde zuströmt und die Erde umgibt, aber nicht mehr ganz von der Erde aufgenommen wird. Ein Übermäßiges ist es, eine Übersonne, ein Überlicht und so weiter. Also da, wo die Erde nicht nur sproßt und sprießt, sondern wo sie anfängt zu glänzen, wo sie also auch Licht enthält, das mehr ist als dasjenige, was nötig ist zum Sprießen und Sprossen, da haben wir solches, was in dieser Richtung besonders gunstig wirkt.

Ein Weiteres, was in dieser Richtung besonders günstig wirkt, ist das Folgende. Finden wir einen Patienten durch einen unregelmäßigen

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Zirkulationsorganismus parasitären Einwirkungen besonders ausge­setzt, so ist es unter allen Umständen gut, wenn wir ihn - natürlich mit Berücksichtigung aller anderen Umstände; solche werden uns ja in den folgenden Betrachtungen noch mannigfaltig entgegentreten -in eine Lebenslage bringen, die gegenüber derjenigen, in der er ein-gewöhnt ist, einfach höherliegt, höher über dem Meeresspiegel liegt, wenn wir also sozusagen eine Höhenkur veranlassen. Und das Wohl-tätige der Höhenkuren - die natürlich im anderen Falle auch wieder schädlich sind, alles was nützlich ist, kann auch schädlich sein, davon haben wir gestern gesprochen - ist auch in dieser Richtung zu suchen. Nun aber kommt noch etwas anderes dabei in Betracht. Wir dürfen nicht vergessen, was wir vor uns haben in gewissen Erscheinungen, die eigentlich - ich habe schon darauf hingewiesen - von uns künstlich hervorgerufen werden, oder die, wenn sie auf den Menschen losgelas­sen werden, erst von uns zu beurteilen sind. Wenn ich sage, künstlich hervorgerufene Erscheinungen, so sind es für dieses Gebiet solche, wo wir nicht einfach die Früchte der Natur so genießen, wie sie draußen sind, sondern wo wir sie kochen, oder aber, wo wir sie gar so zubereiten für das Einführen in den menschlichen Organismus, daß wir sie zu­nächst verbrennen, dann die Asche benützen oder dergleichen. Da unterwerfen wir selbst das Irdische einem Prozeß, der eigentlich außer-irdische Wirkungen in sich bekommt. Das Kochen, das Verbrennen, das hebt schon aus dem Irdischen dasjenige heraus, was gekocht oder verbrannt wird. Also indem wir Gekochtes oder Verbranntes dem Menschen zuführen, lassen wir innerlich in einer ähnlichen Weise eine Wirkung auf ihn ausüben, wie wir durch das erhöhte Sonnenlicht oder durch Höhenklima auf ihn wirken lassen. Wir müssen auch dahin unseren Blick wenden, wo wir nun in der Lage sind, auf der einen Seite uns zu sagen: das ist ein Mensch, der muß erstens nach einer gewissen Beziehung seine Diät ändern, und zweitens müssen wir ihm irgendwelche Heilmittel verabreichen. Es zeigt sich ein unregelmäßiges rhythmisches System. Unter allen Umständen werden wir unsere Auf­merksamkeit darauf zu lenken haben, ob wir ihm irgend etwas zu geben haben, was durch Verbrennen namentlich von Vegetabilischem entstanden ist; denn in allem Verbrennen des Vegetabilischen überbieten

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wir den gewöhnlichen vegetabilischen Prozeß. Wir setzen ihn fort durch ein Außerirdisches, nämlich durch das Verbrennen.

Dann aber ist von besonderer Bedeutung noch das Folgende: Ein Vorgang auf der Erde oder eine Summe von Vorgängen auf der Erde, die innig mit demjenigen, was irdisch und außerirdisch genannt werden muß, zusammenhängen, das ist dasjenige, was sich unter den Ingre­dienzien von Elektrizität und Magnetismus abspielt. Elektrizität und Magnetismus ist ein Gebiet, welches mit Bezug auf den gesunden und kranken Menschen wirklich tiefer studiert werden sollte, bei dem man aber auch am allermeisten tapsen kann, weil die Sache so ist: Wenn Sie sich schematisch die Erdoberfläche vorstellen (siehe Zeichnung>, hier das Innere, hier das Äußere, dann hat dasjenige, was in Elektrizität

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und Magnetismus besteht, einen innigen Bezug zu dem Irdischen als solchem. Sie wissen ja, daß die Elektrizität sich selber fortleitet von einer Erdleitung zu der anderen, von einem Morsetelegraphen zu dem anderen, es ist nur immer eine Drahtverbindung, der Kreis schließt sich unter der Erde, wir haben es da zu tun mit demjenigen elektrischen Felde, welches sich die Erde schon angeeignet hat. Wir können sagen:

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Im Grunde genommen ist dasjenige, was sich unter Elektrizität und Magnetismus verbirgt, außerirdisch und innerirdisch (gelb); aber die Sache ist so, daß sich die Erde nun das Elektrische aneignet, und elek­trische Wirkungen, die eigentlich außerirdisch sind, in sich hat (blau), daß aber zurückgehalten werden können die elektrischen und auch die magnetischen Wirkungen, ohne daß sie von der Erde angeeignet sind, im Umkreis der Erde (rot). Das sind alle diejenigen elektrischen und magnetischen Wirkungen, die wir eben in unseren elektrischen und magnetischen Feldern haben.

Wenn wir Eisen magnetisieren, so bedeutet das eigentlich der Erde gegenüber das, daß wir den Magneten zu einem kleinen Dieb machen. Wir übertragen ihm die Fähigkeit, dasjenige, was die Erde eigentlich aufnehmen will aus dem Weltenall, ihr, bevor sie es aufnehmen kann, abzustehlen und für sich zu behalten. Wir machen den Magneten zu einem kleinen Dieb. Er eignet sich das an, was die Erde gern möchte, aber er hat innerlich die Kraft, es für sich zu behalten. Alle elektrische und magnetische Felderumgebung, die wir auf der Erde haben, ist eigentlich etwas, was wir der Erde für den Menschengebrauch gestoh­len haben, womit wir die Natur selber zum Stehlen verleiten, wo wir das Außerirdische oben behalten. Und wir haben also da ein eminent Außerirdisches, das wir sogar in einer schlauen Weise über der Erde behalten, trotzdem die Erde mit aller Kraft, die ihr zur Verfügung steht, es in sich bekommen möchte, so daß es von innen heraus wirkt. Aber wir lassen es nicht dazu kommen, daß es von innen heraus wirkt, wir behalten es zurück. Und deshalb müssen wir in elektrischen und magnetischen Feldern ganz besondere Bekämpfer unrhythmischer menschlicher Vorgänge suchen, und es müßte sich eigentlich eine Thera­pie entwickeln, die ganz besonders darauf abzielt, zum Beispiel wenn eine starke Arhythmie oder ein starkes sonstiges Stören oder ein schwa­ches - beim schwachen sogar noch besser - im menschlichen rhythmi­schen System auftritt, einfach in einer größeren oder kleineren Ent­fernung, die man dann ausprobieren muß, einen starken Magneten nun nicht anzusetzen, aber in der Nähe des menschlichen Organismus zu halten. Wie gesagt, die Entfernung muß sich durch Ausprobieren ergeben. Ich möchte Ihnen auch sagen, wie man am besten die bisherigen

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Wissenschaftsergebnisse hier verwerten könnte, nicht so sehr um Ihnen eine, ich möchte sagen, interessante Tatsache mitzuteilen, denn sie ist noch nicht ganz spruchreif für die äußere Wissenschaft, aber um Sie aufmerksam zu machen auf etwas, wobei wiederum ein ganzer anderer Gedankenkomplex beherrscht werden kann.

Eben der vorhin genannte Professor Benedikt hat sehr interessante Untersuchungen in der Dunkelkammer über die menschlichen unter­sten aurischen Ausstrahlungen gemacht, die noch nichts, direkt wenig­stens, mit dem zu tun haben - indirekt schon -, was ich in der «Theo­sophie» zum Beispiel beschrieben habe. Das sind höhere Ausstrah­lungen, die erst in dem Übersinnlichen geschaut werden. Aber zwischen diesen höheren Ausstrahlungen und denjenigen gröberen Andeutun­gen, die das Auge am Menschen sieht, liegt ein Gebiet, das in der Dunkelkammer wahrgenommen werden kann, und der Professor Bene­dikt hat interessant beschrieben, was er in der Dunkelkammer bearbei­tet hat. Er hat insbesondere Personen verwendet, welche empfänglich waren für die Erscheinungen der Wünschelrute. Also Personen, bei denen die Wünschelrute besondere Ausschläge gab, die verwendete Moriz Benedikt dazu, sie nun in der Dunkelkammer auf ihre auri­schen Ausstrahlungen zu untersuchen. Folgendes ergab sich nun für diese aurischen Ausstrahlungen. Moriz Benedikt beschreibt ganz be­sonders interessante Resultate, indem diese aurischen Ausstrahlungen bei ruten-reaktiven Personen ganz anders sind als bei anderen Per­sonen, namentlich die Asymmetrie sehr stark wächst: die Ausstrah­lung des linken Menschen ist anders als die Ausstrahlung des rechten Menschen. Es wird auch die Kopfausstrahlung eine ganz andere. Es ist also so, daß in der Tat dadurch heute schon der Anfang gemacht worden ist, wenn er auch noch sehr skeptisch aufgenommen wird, die Ausstrahlung des Menschen auch in physischen Demonstrationen zu sehen. Aber man muß immer sich klar sein: es sind nur die untersten mit der physischen Organisation zusammenhängenden Ausstrahlungen. Man hat damit noch nicht das Gebiet des Übersinnlichen betreten, was manche, die es sich bequem machen wollten mit dem Übersinnlichen, behaupten möchten. Aber auf der anderen Seite liegt da ein Anfang, um zu einem therapeutischen Resultat zu kommen. Es ist nämlich zu

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untersuchen, was sich für ein Tatbestand ergibt, wenn man bei einem Menschen, sagen wir, mit beginnender sogenannter Tuberkulose, einen starken Magneten am Rücken ansetzt, also den Menschen durchstrah­len läßt von einem magnetischen Felde, das man noch dadurch wirk­samer machen kann, daß man den Magneten, indem man ihn quer hält, von oben nach unten und von unten nach oben bewegt, so daß sozusagen der ganze Brustorganismus nach und nach von dem magne­tischen Felde durchstrahlt wird. Dabei braucht man eben, wenn man dieses magnetische Feld anwendet, nicht zugleich ein Lichtfeld; das könnte nur stören. Man kann also einen solchen Patienten ganz gut in die Dunkelkammer setzen, und man kann in der Tat da bald die Ausstrahlungen der Finger beobachten, die sich da ganz deutlich er­geben werden. Hat man das gemacht, hat man den Patienten in die Dunkelkammer gesetzt, hat man einen starken Magneten an seinen Rücken appliziert, hat man gesehen, es sind feine Ausstrahlungen von den Fingerspitzen vorhanden, die sich so kegelförmig nach außen die Spitze wendend zeigen, dann hat man eine Überzeugung davon ge­wonnen, daß man wirklich den Patienten von dem magnetischen Feld durchstrahlt hat. Auf diese Weise wird, man kann sagen, gerade durch das magnetische Feld mancherlei und außerordentlich Günstiges er­reicht werden können in der Bekämpfung zum Beispiel auch der Lungentuberkuloseerscheinungen.

Das sind Dinge, die uns aber gleichzeitig zeigen, wie ernst die Dinge hier genommen werden müssen bezüglich des Satzes, daß wir eigent­lich in der Brust des Menschen nur Wirkungen haben, daß wir also auch, wenn wir heilen wollen, uns an die Umgebung wenden müssen, daß wir irgend etwas anwenden müssen, was der Außenwelt des Men­schen angehört: Licht, dasjenige, was sich an klimatischen Einflüssen ergibt, wenn wir den Menschen an einen höheren Ort bringen, und dasjenige also, was wir als das magnetische Feld ins Auge fassen kön­nen. Es ist ebenso mit dem elektrischen Felde; nur handelt es sich darum, daß die Behandlungsweise des elektrischen Feldes berücksich­tigt werden muß. Es ist durchaus so, daß, wenn man unmittelbar durch Anlegen der Pole an den Organismus Elektrizität durch den Men­schen durchgehen läßt, die Sache eine ganz andere ist, als wenn man

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etwa ein elektrisches Feld als solches hervorruft und den Menschen in dieses elektrische Feld hineinsetzt, ohne daß direkt die Schlußlinie von einem Pol zum anderen durch ihn geht. Man wird da auch Versuche zu machen haben, die außerordentlich bedeutungsvoll sind. Man kann schon unter Umständen auch günstige Wirkungen erzielen, wenn man die Schlußlinie der Pole durch den Menschen durchgehen läßt. Aber dann ist ausschließlich wirksam dasjenige, was vom Stoffwechsel­system auf das rhythmische System hinüberwirkt. Nichts anderes als das Stoffwechselsystem wird beeinflußt, wenn ich durch den Menschen selber die Elektrizitätsströme leite, welche von einem Pol zum anderen gehen, wenn ich den Menschen gleichsam in die Schlußlinie der elek­trischen Wirkung einschließe. Setze ich ihn hingegen ins elektrische Feld, dann werde ich bemerken können, daß gewissermaßen jene Dunkelkammerausstrahlungen überall da bei ihm vorhanden sind, wo spitze Stellen sind, an den Zehen, an den Fingern und so weiter, und ich werde bemerken, daß ich dann heilend eingreifen kann auch bei jenen Patienten, die eine durchaus geregelte Verdauung haben und so weiter und dennoch sogenannte Tuberkuloseerscheinungen zeigen; also bei denen wird es in den allerhäufigsten Fällen so sein, bei Erkran­kungen, die besonders auf diesem Felde auftreten.

Wir haben uns heute also zunächst mit dem Hinweis auf die Um­gebung beschäftigt. Es ist von mir auch aufmerksam gemacht worden, daß nun die Natur in Einschlafen und Aufwachen dasjenige zusam­menfaßt, was als Symptomenkomplex auseinandergelegt ist, und an diesem Punkte werde ich morgen einsetzen, um dann erstens zu sehen, was der Moment des Einschlafens und Aufwachens für eine wichtige diagnostische Bedeutung hat, aber auch um zugleich zu studieren, wie wir dasjenige, was uns die Natur da andeuten will durch Aufwachen und Einschlafen, zwar beobachten können, wie wir das dann trotz­dem, wenn wir nur das Prinzip kennen, zur Regelung der Beobach­tung unserer Symptomenkomplexe werden anwenden können, und daß da namentlich dann etwas liegt, was auch einen wichtigen Hin­weis gibt auf die andersartige Behandlung, die man den chronischen und den akuten Krankheiten wird angedeihen lassen müssen.

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VIERTER VORTRAG Dornach, 14. April 1921

Gestern sagte ich, daß sich gewisse Symptomenkomplexe zusammen­fassen in den Erscheinungen des Einschlafens und Aufwachens. Es ist zunächst vor allen Dingen wichtig, die Symptome zu betrachten, die sich zusammenfassen in dem Vorgang des Einschlafens, und da muß man das Folgende sagen: Mangelhaftes Einschlafen weist immer darauf hin, daß der astralische Leib - ich will mich jetzt eben diesmal dieser Formel bedienen, die Sie ja alle sehr gut kennen - an den physischen und den ätherischen Organen, namentlich an den letzteren, haftet, daß er zu stark mit ihnen verbunden ist. Dieses Haften am astralischen Leib ist ja für den Geistesforscher ohne weiteres dadurch ersichtlich, daß die Organe, die physischen und die anderen Organe eben weiter funktionieren, so wie sie im Wachen funktionieren, wenn das Ein­schlafen eintreten soll, während sie beim normalen Menschen eine ent­schiedene Ablähmung erfahren.

Nun ist das natürlich der Fall, wovon ich schon gestern sprach, daß man sich gewöhnlich über alles dasjenige, was dieses mangelhafte Ein­schlafen bedeutet, nicht ordentlich unterrichten kann. Daher ist es not­wendig, daß man sich gewissermaßen einen zusammenfassenden Blick aneignet über diejenigen Erscheinungen, welche Begleiterscheinungen des mangelhaften Einschlafens im wachen Zustande sind. Und da muß man sagen, alles dasjenige, was in einer gewissen Weise auf ein un­willkürliches Funktionieren des Organismus hinzeigt, das ist Beglei­tung eines mangelhaften Einschlafens. Also jedes unwillkürliche Zucken mit den Lippen, jedes unwillkürliche Zwinkern mit den Augenlidern, jedes zu starke Bewegen der Finger und dergleichen, namentlich ein solches, das nicht ein Ausdruck eines inneren Vorganges ist, also alles Zappelhafte am Menschen, ist eine Wachbegleiterscheinung des mangel­haften Einschlafens. Selbstverständlich ist dieser Vorgang zumeist nur zu verfolgen bei starkem Hervortreten nach außen. Wenn ein solches Zappeln stattfindet in bezug auf die inneren Organe, dann handelt es sich darum, daß man sich schon einen gewissen Blick für so etwas aneignet,

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und daß man versteht, gewisse Erscheinungen wirklich in Zu­sammenhang zu bringen. Ich möchte da bemerken, daß man zum Bei­spiel gewisse Geräusche bei kranken Menschen die an Chlorose leiden, in denjenigen Adern, welche links und rechts im Halse sind und dann hinuntergehen, hören kann. Diese Geräusche, die man früher Nonnen­geräusch genannt hat - ich weiß nicht, ob man sie jetzt noch so nennt -, sind auch bei jedem Menschen bemerkbar, wenn er den Kopf stark links und rechts wendet, wenn er also eine sehr starke Entfaltung der Astralität bewirkt, die immer dann entsteht, wenn eine sonst nur will­kürlich auszuführende Bewegung unwillkürlich ausgeführt wird. Also jedes Mal wird die Astralität zu stark angestrengt, zu stark gebraucht, zu stark an das Organ hergedrängt, wenn eine sonst willkürlich aus­geführte Bewegung, also eine vom Ich abhängige Bewegung, unwill­kürlich ausgeführt wird, also wenn man das Zappelnde daran hat. Und so kann überhaupt durch solche indirekten Beobachtungen die Aufmerksamkeit auf das Zappelnde der inneren Organe gewendet werden.

Nun ist zu sagen, daß bei diesem mangelhaften Einschlafen immer eine so den unmittelbaren äußeren Eingriffen entlegene Unregelmäßig­keit vorhanden ist, eine Unregelmäßigkeit, die fern liegt alledem, was ich gestern zum Beispiel über das magnetische und elektrische Feld gesagt habe. Diesen Dingen liegt alles dasjenige etwas ferner, was dem mangelhaften Einschlafen entspricht. Da handelt es sich darum, daß es notwendig ist, dann zu Heilmitteln zu greifen. Also wenn ein Sym­ptomenkomplex vorliegt, der sich zusammenfassen läßt unter der For­mel des mangelhaften Einschlafens, dann ist es notwendig, zu Heil­mitteln zu greifen, und zwar zu denjenigen, wo eben Vorgänge, na­mentlich in Vegetabilischem, erst hervorgerufen werden müssen, also Kochen, Verbrennen und so weiter. Es wird hier, wo mangelhaftes Einschlafen vorliegt und man es mit Krankheiten innerhalb des mensch­lichen Brustkorbes zu tun hat, eine große Rolle spielen, alles dasjenige, was an Heilmitteln gewonnen werden kann durch Auskochung von Wurzeln und durch Veraschung, durch Verbrennung, weil eben immer ein unregelmäßiges Haften des astralischen Leibes an den mensch­lichen Organen auch da ist. Alles dasjenige, was in der Wurzelabkochung

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und in der Pflanzenasche sich noch als Kraft findet, das ist das­jenige, was da eine besonders starke Rolle spielen muß. Dagegen wird alles dasjenige, was ich gestern gesagt habe, beim mangelhaften Auf­wachen die bedeutsamste Rolle spielen.

Mangelhaftes Aufwachen weist immer darauf hin, daß der astralische Leib eben zu wenig in die Organe eingreift. Wenn es sich um Krank­heiten der Brust handelt, so bedeutet dieses mangelhafte Eingreifen des astralischen Leibes etwas anderes, als wenn es sich um Allgemein-erkrankungen des menschlichen Organismus handelt. Wenn es sich um letzteres handelt, dann muß man versuchen, den ganzen astralischen Leib hereinzubringen. Dann tritt dasjenige in Kraft, was ich vor eini­gen Tagen sagte in bezug auf die Arsenwirkungen. Diese aber sind dann wirksam, wenn es darum geht, den schon mit dem Ich durch­setzten astralischen Leib zu behandeln, während wenn man den astra­lischen Leib allein behandeln will, es von besonderer Wichtigkeit ist, daß man diese Dinge eben anwendet, von denen ich gestern gesprochen habe. Bei mangelhaftem Aufwachen wird sich als Wachbegleiterschei­nung immer dasjenige einstellen, was man nennen kann Benommen-sein, Neigung, das Bewußtsein überhaupt getrübt zu erhalten. Also es sind im wesentlichen psychische Erscheinungen, welche man als Wach­begleitsymptome für das mangelhafte Aufwachen ansehen muß. Und deshalb ist es auch für Personen, welche an ihrem Brustorganismus irgendwelchen Mangel zeigen, und die zu gleicher Zeit eben solche psychische Begleiterscheinungen aufweisen, von ganz besonderer Wich­tigkeit, diese Heilungen mit dem magnetischen oder elektrischen Felde eintreten zu lassen, wobei ich auf eine Frage, die mir gestern gestellt worden ist - ich werde im Verlauf der Vorträge auf alle Fragen ein­gehen, soweit natürlich die Zeit reicht -, auf die Frage, die mir gestern gestellt worden ist bezüglich des Unterschiedes von Gleichstrom- und Wechselstrombehandlung - darauf bezog sich ja wohl die Frage -, fol­gendes bemerken möchte: Hat man es mit schwächlichen Personen zu tun, mit Personen, bei welchen deutlich ist, daß von Ernährungs­schwäche und dergleichen, also mehr die Störungen, ich möchte sagen, von dem unteren Teil des mittleren Menschen ausgehen, dann ist es besser, sich des Wechselstromes zu bedienen. Liegt aber deutlich vor,

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daß die Störungen vom oberen Menschen ausgehen, dann ist es besser, sich des Gleichstromes zu bedienen. Aber zu bemerken ist, daß der Unterschied ein sehr großer nicht ist, und daß, wenn man in dem ent­sprechenden Falle das eine und in dem anderen Falle das andere tut, auch keine allzu großen Fehlgriffe gerade in dieser Beziehung ge­schehen können.

Nun, Sie werden aus diesem gesehen haben, daß gerade in diesem Gebiete des menschlichen Gesund- und Krankseins auch wichtige An­haltspunkte für die Diät im allgemeinen enthalten sind, weil so ein, ich möchte sagen, subtiler Übergang von Wirkungen besteht, die mehr dynamischer Art sind und von außen herangebracht werden an den Menschen und Wirkungen, die nun durch die vom Menschen selbst verarbeiteten, erst veränderten Pflanzenstoffe entstehen. Aber Sie wer­den begreifen, daß, weil wir in der Region sind, wo alles eigentlich auf Rhythmus, auf dem rhythmischen Funktionieren im menschlichen Organismus beruht, sich da auch etwas zeigt, worauf man im Grunde genommen bei der Beurteilung des gesunden und kranken Menscher nicht genug hinweisen kann, und das ist, daß in dieser Behandlung jeder Fanatismus fehlen sollte. Es sollte tatsächlich in der ärztlichen Kunst jeder Fanatismus fehlen. Und bei jenem Fanatismus, der sich zum Beispiel, sagen wir, ausdrückt, nehmen wir an in einem fanati­schen Anwenden der Rohkostlerei, also Rohkost, fanatisch als diäteti­sche Vorschrift betrieben, da beachten Sie dasjenige, was wir sagen mußten: Rohkost, also niemals Verkochtes von Pflanzen zu haben von dem, was mehr in der Pflanze nach unten geht gegen die Wurzel zu, hat eine ganz bestimmte Folge für den gesamten menschlichen Organismus; sie hat die Folge, daß langsam in der Organisation ent­gegengearbeitet wird der Gesundheit des Atmungssystems. Man kann ja lange Zeit, weil der menschliche Organismus doch nicht so leicht zerstörbar ist, durch einen solchen Fanatismus der Rohkostlerei natür­lich unvermerkt an den Menschen ruinös wirken, aber mit der Zeit wird sich tatsächlich die fanatische Rohkostlerei in einer ausgespro­chenen Kurzatmigkeit oder dergleichen einfach schon äußern.

Nun kann aber einer kommen und kann sagen: Ja, aber ich habe ausgezeichnete Erfolge erzielt mit einer Früchtediät. Sehen Sie, da muß

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wiederum das Folgende gesagt werden. Früchte sind nicht Wurzeln, Früchte sind stark von der äußeren Sonne bearbeitet. Da wird schon ein außerirdischer Prozeß sehr stark vollzogen, da kommt man dem Kochen schon sehr nahe, wenn man dasjenige ausnützt, was dynamisch in den Früchten ist. So daß man also, wenn man zum Beispiel gewisse Kranke just nicht Wurzeln, sondern frische Früchte essen läßt, dadurch weniger schadet, weit weniger, als wenn man sie rohe Wurzeln essen läßt. So daß man also nach beiden Seiten hin nicht fanatisch werden darf, sondern tatsächlich nach beiden Seiten hin individualisieren muß. Es kann ganz gut Fälle geben, wo man sich sagen muß: Das ist ein Mensch, bei dem ist ganz deutlich ersichtlich, daß er seine Unregel­mäßigkeit im Brustsystem von der Zirkulation aus hat und nicht vom Atmungsrhythmus; ich kann nachweisen, daß es von der Zirkulation ausgeht, nicht vom Atmungsrhythmus. Da werde ich genötigt sein, mich an dasjenige zu wenden, was eben von den Verdauungsfunk­tionen in die Zirkulationsfunktionen herüberspielt, und da werde ich dem, was fehlt, richtig nachhelfen können durch eine Diät von rohen Früchten. Das ist ganz richtig, daß ich das kann. So daß also dieser individuelle Fall durchaus zu der Rohfruchtkost hinweisen könnte. Habe ich aber einen Menschen, der dazu neigt, die Ursprünge des mangelhaften Funktionierens der Brust im Atem zu zeigen, dann werde ich mit einer solchen Behandlung nichts erreichen können, sondern vielleicht nur schaden können, denn dann werde ich nötig haben, eine Diät, die verkochtes Wurzelwerk dem Menschen zuführt, anzuwenden. Es zeigt sich so recht an diesem durchaus labilen System, wie schlimm der Fanatismus nach der einen oder nach der anderen Richtung wirkt.

Nun, wir werden dieses System aber nicht zu Ende verstehen können und deshalb noch einmal auf dasselbe zurückkommen müssen, wenn wir nicht zunächst, ich möchte sagen, in diesem ersten Teil unserer Betrachtungen - die mehr pathologisch-therapeutisch sind, während die nächsten therapeutisch-pathologisch sein sollen -, wenn wir nicht in diesem ersten Teil berücksichtigen dasjenige, was als ein Prozeß im menschlichen Organismus vorhanden ist, der sich sehr häufig der äuße­ren Beobachtung vollständig entzieht, der so zum Schaden der mensch­lichen Gesundheit unbeobachtet bleibt.

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Ich habe in den allgemeinen Vorträgen, da wo ich über Sprachwis­senschaft sprach - ich konnte es in dem naturwissenschaftlichen Kapitel nicht unterbringen, es hätte ebensogut dort in Betracht kommen kön­nen - davon gesprochen, daß die eigentümlichen Vorgänge, die sich mehr nach außen vom Organismus aus entladen bei der Geschlechts­reife, und die sich nach innen entladen in der Zeit zwischen der Geburt und dem Zahnwechsel, also wenn der Mensch sprechen lernt, daß die Vorgänge, die da stattfinden zwischen dem astralischen Leib und dem menschlichen Ätherleib und auch dem physischen Leib, dem Sprechen-lernen und all den Veränderungen im menschlichen Organismus, die mit dem Sprechenlernen zusammenhängen, zugrunde liegen. Es sind das die Vorgänge, die also beim Kinde sorgfältig beobachtet werden sollen. Dem Sprechenlernen des Kindes geht immer auch eine Verände­rung des übrigen Organismus parallel. Und wie gesagt, man soll auch die Veränderung nach vorne, nach der Geburt zu beobachten, also auch zurückgehen von der radikalen Veränderung im Zahnwechsel zurück zum Sprechen. Aber nun liegt eine ebenso bedeutsame Veränderung vor, die nurmehr nach innen gewendet ist, die sich nicht so äußerlich ankündigt, wie die zum Beispiel eben, daß man die zweiten Zähne bekommt - das kann jeder beobachten -, oder das Sprechenlernen: es kann es auch jeder beobachten, denn es äußert sich eben nach außen. Aber ebenso liegt eine Änderung vor, für die menschliche Gesundheit und Krankheit eine fast wichtigere Veränderung als beim anderen, wo eben, ich möchte sagen, in der Erziehung schon instinktiv viel gemacht wird, weil die Dinge offen zutage treten. Es liegt eine viel größere Bedeutung eigentlich zugrunde diesem anderen Prozeß, der sich nun abspielt in der Zeit zwischen dem Zahnwechsel und der Geschlechts-reife, dem Prozeß, der unmittelbar in der Mitte drinnen liegt, und der darinnen besteht, daß das eigentliche Ich, das ja in dem Sinne erst geboren wird, wie ich das sonst ausführe, ich möchte sagen, im Exoteri­schen, im vollständig Exoterischen erst um das zwanzigste Jahr herum, daß dieses Ich nun auch nach innen hinein geboren wird, geradeso wie der Astralleib im Sprechen. Das ist so zwischen dem neunten und zehnten Jahr in seiner Kulmination.

Und nun müssen Sie bitte folgendes bedenken. Dasjenige, was im

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Menschen eigentlich veranlagt ist in bezug auf sein Ich, das wird fast gar nicht berücksichtigt. Das Ich als dem menschlichen Organismus innewohnend, das tut etwas ganz Besonderes. Alles andere im Men­schen, das Physische im Menschen - das erst recht, wir werden auch darauf noch zurückkommen -, das Ätherische und auch das Astralische im Menschen, das also eigentlich nach außen nur durch den Sauerstoff mit dem direkt Äußeren des Menschen in Verbindung steht, sind Teile der menschlichen Wesenheit, die eigentlich sehr stark an das mensch­liche Innere gebunden sind. Von dem menschlichen Organismus wird im Schlafe fast nur der astralische Leib von dem Ich mitgenommen. Er hat eine sehr starke Affinität zum physischen und namentlich zum ätherischen Leib. Aber beim Ich ist es nicht so. Und hier in der Bezie­hung des Ich, namentlich in seinem Verhältnis zur Außenwelt, zeigt sich so recht der tiefgehende Unterschied des Menschen vom Tiere. In der Nahrungsaufnahme führen wir uns Stoffe zu, die in der Außen­welt eben auch Stoffe sind. Die müssen im Innern des Menschen ver­ändert werden. Wer bewirkt diese Veränderung, diese gründliche Ver­änderung der äußeren Substanzen innerhalb des Menschen? Wer bewirkt diese? Die bewirkt in Wahrheit das Ich. Das Ich allein ist mächtig, ich möchte sagen, seine Fühlhörner bis hinunter zu erstrecken in die Kräfte der äußeren Substanzen. Ich möchte sagen, wenn Sie eine äußere Substanz haben - schematisch gezeichnet -, so hat diese gewisse Kräfte, die dekombiniert werden müssen, wenn sie im menschlichen Organismus umkombiniert werden sollen. Ätherleib, astralischer Leib, die gehen gewissermaßen um die Substanzen so herum, die haben keine Kraft, in das Innere der Substanzen hineinzudringen, die gehen bloß um die Substanzen herum. Das Ich ist es allein, das nun wirklich etwas zu tun hat mit dem Hinunterdringen, mit dem Hineingehen in die Substanzen selber. Wenn Sie also eine Nahrungssubstanz dem menschlichen Organismus übergeben, so ist zunächst diese Nahrungs-substanz im Menschen drinnen. Das Ich aber übergreift den ganzen menschlichen Organismus und geht direkt in die Nahrungssubstanz hinein. Es entsteht eine Wechselwirkung zwischen den inneren Kräften der Nahrungssubstanz und dem Ich des Menschen. Da übergreifen einander Außenwelt in bezug auf Chemie und Physik und Innenwelt

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des Menschen in bezug auf Antichemie und Antiphysik. Das ist das Wesentliche.

Nun ist es so, daß beim Kind eigentlich bis in die Zeit hinein, in der die zweiten Zähne sich anzusetzen beginnen, bis in die Zeit also hinein, wo der Zahnwechsel eintritt, von dem Haupte aus dieses Ein­greifen in die Substantialität der Stoffe geregelt wird. Das Kind wird so geboren, daß ihm auf dem Umwege seines Hauptes in der Embryo­nalentwickelung die Kräfte gegeben werden, die da beim Menschen tätig sind, um die Stoffe von innen heraus zu verarbeiten. Aber in der Zeit nach dem Zahnwechsel bis zur Geschlechtsreife hin und mit der Kulmination zwischen dem neunten und zehnten Jahre, da muß nun dasjenige Ich, das vom unteren Menschen aus wirkt, das untere Ich, das muß sich mit dem oberen begegnen. Beim Kinde ist es immer das Ich, das vom oberen Menschen aus wirkt, das noch die Stoffe ver­arbeitet bis in diese Zeit herein, die ich charakterisiert habe. Natürlich meine ich die Werkzeuge des Ich. Das Ich ist ja schließlich ein Ein­heitliches. Aber die Werkzeuge des Ich, die Polarität des Ich, also das Untere des Ich, das sich mit dem Oberen begegnet, das setzt sich erst in ein richtiges Verhältnis in der angedeuteten Weise. Also es muß da beim Menschen das Ich in die Organisation so eintreten, wie beim Sprechenlernen der astralische Leib in die menschliche Organisation eingreifen muß.

Nun beobachten Sie mit diesen Voraussetzungen all die Erschei­nungen, die sich bei Kindern zeigen so vom achten, neunten Jahre an gegen das zwölfte, dreizehnte Jahr hin, gerade diejenigen Erscheinun­gen, die so notwendig sind im Volksschul-Lernalter zu beobachten. Betrachten Sie von diesem Gesichtspunkte aus diese Erscheinungen. Sie finden ihren äußeren Ausdruck in einem Suchen des menschlichen Or­ganismus. Und dieses Suchen besteht darinnen, daß eben gesucht wird ein Einklang, eine erst während des Lebens herzustellende Harmonie zwischen den Stoffen, die aufgenommen werden, und der inneren menschlichen Organisation. Beobachten Sie sorgfältig, wenn der Kopf nicht recht will die inneren Kräfte der Stoffe aufnehmen in dieser Zeit, wenn er sich weigert, wie sich das äußert in den kindlichen Kopf­schmerzen um das neunte, zehnte, elfte Jahr herum. Beobachten Sie,

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wie dann die Begleiterscheinungen auftreten in den Störungen des Stoffwechsels, verhältnismäßig sehr weit nach außen liegende Störun­gen des Stoffwechsels, in der Absonderung der Magensäure und so weiter, beobachten Sie das alles, und Sie werden sehen, wie es Kinder gibt, die sozusagen fortwährend kränkeln an diesem mangelhaften Ein­stellen des Ich von unten her und von oben her. Wenn solche Dinge sorgfältig ins Auge gefaßt werden, dann kommt man ihnen bei, und sie verschwinden in der Regel, sie klingen ab nach der Geschlechtsreife, wo eben der astralische Leib dann nachkommt und dasjenige aus-gleicht, was da das Ich nicht kann. Das klingt nach und nach ab zwischen dem vierzehnten bis fünfzehnten und zwanzigsten bis einundzwanzig­sten Jahre. Es können gerade in dieser Zeit zwischen dem Zahnwechsel und der Geschlechtsreife kränkelnde Kinder nachher außerordentlich gesund werden. Das ist etwas, was sehr lehrreich ist zu beobachten. Sie werden oftmals schon gefunden haben, wie kränkelnde Kinder, namentlich solche, bei denen nach außen sehr stark hervortritt das Kränkelnde in den Verdauungserscheinungen, in der unregelmäßigen Verdauung, wie diese dann, wenn sie sorgfältig behandelt werden, später ganz gesunde Menschen werden. Und von einer ganz besonderen Bedeutung ist bei dieser Behandlung dieses, daß man nun hier mit Bezug auf die Diätvorschriften außerordentlich sorgfältig zu Werke geht. Nach dieser Richtung hin kann Großartiges geleistet werden, wenn die Eltern oder Erzieher solcher Kinder, die nach dieser Richtung kränkeln, nicht fortwährend mit allermöglichen reichlichen Nahrungs-zufuhr dienen, und mit dem fortwährenden Überreden. Da macht man es fortwährend schlechter. Man muß vielmehr versuchen, zu ergründen, was das Kind ganz besonders gut verdaut, was besonders gut übergeht, und das dann in kleineren Portionen bei öfterer Zufuhr, also beim Verteilen des Essens auf eine größere Anzahl von Mahlzeiten, geben. Darauf muß man sehen, damit kann man solchen Kindern eine große Wohltat erweisen. Dagegen glauben, daß man durch Überfütterung und dergleichen etwas erreicht, ist eine ganz falsche Anschauung. Wenn man dann auch noch dafür sorgt, daß solche Kinder keine übermäßigen Schulaufgaben machen und dadurch fortwährend ihren Zustand ver­schlechtern, wenn man ihnen also richtig die nötige Ruhe gönnt, tut

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man noch dasjenige dazu, was nun wiederum diese innerlich notwen­dige Verdauungstätigkeit nur in kleineren Portionen beigebrachter Nahrung ihrerseits fördert. Es wird kaum gegen etwas so stark gesün­digt, als gerade gegen dasjenige, was in diesen Andeutungen enthalten ist. Denn man kann durchaus sagen: wird nun dagegen gesündigt, sorgt man nicht in dieser Richtung für eine gesunde menschliche Entwicke­lung, dann allerdings bleiben von den kränkenden Dingen in diesem Lebensalter alle möglichen Krankheitsdispositionen für das ganze menschliche Leben zurück.

Nun, die Leute beklagen sich sehr leicht darüber, daß wir in der Waldorfschule mit den Hausaufgaben außerordentlich sparsam sind. Wir haben gute Gründe dazu. Eine wirklichkeitsgemäße Pädagogik sieht eben nicht nur auf die abstrakten Grundsätze und auf die Ab­straktionen überhaupt, die heute vielfach im Leben geltend gemacht werden, sondern sie berücksichtigt alles, was in der wirklichen Ent­wickelung des Menschen eben zu berücksichtigen ist, und dazu gehört vor allen Dingen, daß man die Kinder nicht mit Hausaufgaben trak­tiert; denn die Hausaufgaben sind im wesentlichen manchmal die sehr, sehr verborgenen Ursachen einer schlechten Verdauung. Diese Dinge äußern sich immer erst später, aber sie sind eben durchaus sehr wirk­sam. Es ist das eigentümliche, daß für die menschliche Entwickelung übersinnliches Beurteilen des Menschen zu gleicher Zeit ein Hinweis darauf ist, daß man dasjenige, was sich in einem früheren Lebensalter für das spätere vorbereitet, eben in seinen Andeutungserscheinungen in einem früheren Lebensalter sehen kann.

Nun, die Gefahr, die in diesem, wenn ich so sagen darf, Einkoppeln des Ich in den menschlichen Organismus von unten her besteht, diese Gefahr, sie ist ja wirklich fast für alle Menschen und insbesondere für die Kulturmenschen in unserer Zeit, wenn sie Kinder sind, eine außerordentlich große, und daher muß man eigentlich schon bei jedem Menschen, wenn er nicht gerade aus robustem Bauernblut ist, auf diese Sachen Rücksicht nehmen. Ein gewisser starker Unterschied ist gerade in bezug auf solche Dinge noch vorhanden zwischen dem Bauernblut und, man kann schon sagen, der übrigen Erdenbevölkerung. Denn in dieser Beziehung muß man da den Schnitt machen. Die übrige Erdenbevölkerung

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neigt sehr stark zu Gefahren hin, die herkommen von diesem mangelhaften Einkoppeln des Ich in den Organismus, der gründlich verdorben wird, bevor dieses Ich sich einkoppeln soll, zu den Gefahren, die bei diesem Einkoppeln des Ich eben auftreten. Vom Atmungssystem aus und auch vom Kopfsystem aus ist gerade das weibliche Geschlecht noch empfänglicher für dieses eigentümliche labile Gleichgewicht, das da ist. Das männliche Geschlecht ist in bezug auf seine Brustorganisation etwas - nicht stabiler - aber robuster noch, also weniger empfindlich. Es können sogar da dieselben Schäden auftreten, aber sie äußern sich weniger. Das weibliche Geschlecht ist gegen alles dasjenige, was da auftritt, empfindlicher, und dasjenige, was ich ge­schildert habe, was das Suchen nach der richtigen Einkoppelung des Ich ist, das läuft entweder in den gesunden Menschen aus oder in die Bleichsucht. Die Bleichsucht ist die direkte Fortsetzung alles desjeni­gen, was in anormaler Weise auf diese Art in dem Zeitalter vom siebten Jahre an geschieht. Die Bleichsucht macht sich erst später geltend, aber sie ist eben die Verstärkung all desjenigen, was in dieser Richtung noch unbemerkbar ist in der vorigen Lebenszeit.

Dabei müssen wir verweisen auf etwas, was außerordentlich wich­tig eben ist zu unterscheiden. Wenn wir das Zirkulationssystem be­trachten, so müssen wir die eigentliche Zirkulation, die eine Summe von Bewegungen ist, unterscheiden von demjenigen, was mit dieser Zirkulation sich wiederum innig zusammensetzt, was gewissermaßen sich hineinschiebt in diese Zirkulation: das ist der Stoffwechsel. Es ist im Zirkulationssystem eben durchaus die Ausgleichung zwischen dem Stoffwechselsystem und dem rhythmischen System gegeben, während in dem Atmungsorganismus die Ausgleichung zwischen dem rhyth­mischen Organismus und dem Nerven-Sinnesorganismus gegeben ist. Wenn Sie also diesen mittleren Menschen, diesen Brustmenschen ins Auge fassen, so müssen Sie durchaus beachten, daß dieser Brustmensch nach zwei Seiten hin polarisch organisiert ist. Er ist durch die Atmung nach dem Kopf hin organisiert; er ist durch die Zirkulation nach dem Stoffwechsel-Gliedmaßensystem hin organisiert. Alles dasjenige, was im Stoffwechsel selber ist oder in dem, was mit dem Stoffwechsel innig zusammengeht, in der Beweglichkeit des Menschen, was eine große

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Wichtigkeit besonders in der ersten oder aufsteigenden Lebenshälfte hat, alles das schiebt sich als Stoffwechselkräfte in die Zirkulations-kräfte hinein. Und das, also dieses Hinaufschieben, muß dann wie­derum vorrücken. So daß wir eigentlich in dem Prozeß, den ich ge­schildert habe, es zu tun haben mit einem Vorrücken desjenigen, was das Ich im Stoffwechsel und schon in der Aufnahme der Stoffe, dann in seinem Anfassen der inneren Kräfte der Stoffe bewirkt. Mit einem Hinaufwandern durch Zirkulation und Atmung, bis in das Kopf-system, haben wir es zu tun, und das muß sich ordentlich organisieren in der angegebenen Zeit zwischen dem Zahnwechsel und der Ge­schlechtsreife. Es muß das Anfassen des Ich an den Kräften der äuße­ren Stoffe hinaufwandern durch Zirkulation und Atmung bis in das richtige Eingreifen in das Kopfsystem. Das ist eben dieser sehr kom­plizierte Vorgang, mit dem man sich da zu befassen hat, und diesen komplizierten Vorgang, man kann ihn eigentlich wirklich so studieren, daß man versucht, seine Beeinflussung schon zu erfassen, ich möchte sagen, im äußeren Verdauungstrakt, da wo die Stoffe so sind, daß sie noch dem Äußeren sehr ähnlich sind, wo die Stoffe durch das Innere erst schwach erfaßt sind. Denn was ist die erste Erfassung der äußeren Stoffe? Was macht da das Ich, indem es die äußeren Stoffe zuerst erfaßt?

Die erste Erfassung der äußeren Stoffkräfte durch das Ich geschieht unter Begleiterscheinungen der Schmecksensation, des Schmeckens, des Verarbeitens der äußeren Stoffe, so daß es sich subjektiv im Schmecken äußert. Das ist das erste Erfassen der inneren Kräfte. Dann geht es weiter nach innen. Aber es setzt sich auch das Schmecken nach innen fort. Der innere Verdauungsorganismus, der also jenseits des Darmes liegt, der dann ins Blut hinüberführt, ist noch immer ein sich abschwä­chendes Schmecken. Und so geht es eigentlich hinauf, bis in dem Kopf-Organismus das Schmecken bekämpft wird. Da wird das Schmecken abgelähmt. Und darinnen besteht die Tätigkeit des Kopfes gegenüber dem Schmecken. Der Kopf lähmt das Schmecken ab. Er wendet sich gegen das Schmecken. Dieser Prozeß muß eben ordentlich sein. Dann natürlich ergreift, in die Stoffe weiter hineingehend, das Ich diese Stoffe stärker, als es bloß äußerlich subjektiv im Schmecken der Fall ist.

Dieses, was da gewissermaßen im äußeren Verdauungstrakt vor sich

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geht, das wird stark beeinflußt nun von demjenigen, was mineralisch­salzig ist. Sie können dasjenige, was ich jetzt sage, in jeder einzelnen Partie harmonisieren mit dem, was ich im vorigen Kurs gesagt habe, Sie werden sehen, es ist im wesentlichen das, was ich jetzt vorbringe, eine Ergänzung des dort Gesagten. Die Sache ist nämlich so. Wenn wir uns fragen: Was ist eigentlich ein Heilmittel aus den äußeren Reichen der Natur, was ist ein Heilmittel? - Es ist schon diese prinzipielle Frage eigentlich eine Grundfrage der Medizin, möchte man sagen. Was ist ein Heilmittel?

Alles das ist kein Heilmittel, was der Organismus in seinem gesun­den Zustande verdauen kann. Das ist kein Heilmittel. Das Heilmittel beginnt erst dann, wenn man dem Organismus etwas zuführt, was er im gesunden Zustand nicht verdauen kann, was also erst verdaut wer­den muß im anormalen menschlichen Organismus. Wir fordern den anormalen menschlichen Organismus heraus, etwas zu verdauen, was im gesunden menschlichen Organismus nicht verdaut wird. Die Hei­lung ist eigentlich eine fortgesetzte Verdauung, aber eben eine Ver­dauung, die stufenweise in das Innere des menschlichen Organismus verlegt wird.

Unter den Begleiterscheinungen desjenigen, was dann, sagen wir, in der Bleichsucht in den glanzvollsten Symptomen zum Vorschein kommt, wie vorher angedeutet, sind all diese Symptome: Müdigkeit, Schlaff­heit, mangelhaftes Einschlafen, Aufwachen. Wenn alle diese Symptome auftreten, die bei den meisten Kindern in dem heute angedeuteten Lebensalter auftreten können, dann ist es notwendig, daß man es schon zunächst probiert mit dem äußeren Verdauungstrakt. Da muß man Mineralisches, noch nicht vollständig Mineralisches anwenden. Und da wird man sehen, daß man Wirkungen erzielt. Zunächst könnten diese Dinge beobachtet werden durch Symptome, die sich da einstellen. Da wird man zum Beispiel sehen, daß da starke Symptome auftreten, die alle darauf hinweisen, wie das Ich äußerlich die Kräfte der äußeren Stoffe erfängt, und wie es unterstützt wird in dieser Beziehung durch, sagen wir, kohlensaures Eisen. Kohlensaures Eisen, das ist etwas, was wie das Stützende gegenüber dem Lahmen wirkt, wenn das Ich äußer­lich angreifen soll.

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Gehen wir um eine Stufe weiter und wir haben ein mangelhaftes Eingreifen des Ich in den Zirkulationsorganismus, dann wird es be­merkbar sein, wie dieses mangelhafte Eingreifen des Ich in den Zirku­lationsorganismus unterstützt werden kann zum Beispiel durch Ferrum muriaticum, also durch ein schon im reinen Mineralischen gesteigertes Heilmittel.

Gehen wir zu dem, was dann im Atmungsorganismus vorliegt, also steigen wir wiederum um eine Stufe höher, so werden wir eine ganz besondere Unterstützung des Ich gewinnen durch Pflanzensäure. Und gehen wir weiter zum Kopfsystem hinauf, durch die reinen Metalle, die natürlich dann da angewendet werden müssen, wo sie nicht äußer­lich reine Metalle sind, denn da haben sie überhaupt zunächst keinen rechten Bezug zum menschlichen Organismus, sondern zu ihren feinsten Kräften. Deshalb habe ich im vorigen Jahre gesagt: im Grunde genom­men läßt der menschliche Organismus gar nicht allopathisch mit sich herummachen in bezug auf die Metalle, sondern der homöopathisiert selber, er zersplittert selber die Metalle, indem er kommt vom Ver­dauungssystem zum Kopforganismus. Man unterstützt natürlich diesen Organismus, wenn man eben schon die Potenzierung entwickelt.

Sie werden aber sehen - und wir werden darauf zurückkommen von einer anderen Seite her -, daß schon daraus etwas zu entnehmen ist mit Bezug auf das Potenzieren. Denn man muß sich eine Vorstellung ver­schaffen von dem eigentlichen Zentrum des Mangels. Je tiefer das Zentrum des Mangels liegt, je weniger nahe es der KopforganisatiQn liegt, desto niedrigere Potenzierungen. Je mehr man konstatieren kann, daß es der Kopforganisation nahe liegt, handelt es sich darum, daß man das höhere Potenzieren anwendet. Natürlich handelt es sich darum, daß nun dasjenige, was der Kopforganisation zu nahe kommt, sich in allem möglichen äußern, ausdrücken kann.

Wenn Sie da von dem Gesichtspunkte aus der Ich-Erfassung des Äußeren richtig ausgehen, dann werden Sie, ich möchte sagen, diejeni­gen Erscheinungen durchschauen können, die Ihnen symptomatisch entgegentreten. Sehen Sie, wenn Sie auf das rekurrieren, was ich in diesen Tagen gesagt habe, was ich auch sonst schon betont habe: der menschliche Organismus ist einfach nicht das, was wir mit Linien aufzeichnen;

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das ist ja nur das Feste. Der menschliche Organismus ist im wesentlichen auch organisierte Flüssigkeit, organisierte Luft, organi­sierte Wärme. Und in diese verschiedenen Glieder der Organisation muß nun auch das Ich eingreifen. Und besonders wichtig und subtil ist auch das Eingreifen des Ich in die Wärmeverhältnisse des Körpers. Das Ich muß in der folgenden Art in die Wärmeverhältnisse des Körpers eingreifen.

Wir haben zunächst, wenn der Mensch geboren wird, das Abbild des Ich. Ich habe ja gesagt, das Abbild des Ich ist im Kopfe vorhanden. Wir haben das Abbild des Ich. Das wirkt nun im kindlichen Alter. Dazu muß nun das Ich von unten herauf, ich möchte sagen, das Sein geben; das muß da eingreifen. Und das äußert sich darinnen, daß die­ses Abbild des Ich, das wir im Kopfe haben, im kindlichen Alter durch­aus den Organismus durchwärmend wirkt. Das hat etwas zu tun mit der Durchwärmung des menschlichen Organismus. Aber diese Durch­wärmung ist in absteigender Kurve. Diese Durchwärmung ist am stärksten eben bei der Geburt, insofern die Erwärmung vom Kopfe ausgeht, und ist dann in absteigender Kurve. Und wir sind als Menschen genötigt, im späteren Lebensalter dasjenige, was da an der Wärmekurve sich entwickelt, auf seiner Höhe zu erhalten von unten auf durch dieses Eingreifen des Ich in diese Wärmeverhältnisse. Wir müssen später dieser Kurve die andere entgegensetzen, die aufstei­gend ist, und die im wesentlichen von dem Erfassen der aufsteigenden substantiellen Kräfte über die Nahrung, der Hinüberleitung in die Zirkulation, in das Atmen und dann in das Kopfsystem abhängt.

Nun nehmen Sie an, das geschieht eben nicht ordentlich. Es ist zu schwach, dieses Hinüberleiten der inneren Substanzenkräfte der Außen­welt in den menschlichen Organismus. Nehmen Sie an, das ist zu schwach, das wird nicht in der nötigen Intensität entwickelt, dann führen Sie auf dem Ich-Wege, was ja sein muß, dem Organismus nicht genügend Wärme zu. Der Kopf, der dann die absteigende Kurve nur entwickelt, der läßt den Körper erkalten. Das tritt zuerst an den Peripherien auf. Und bitte, beobachten Sie deshalb, wie diejenigen Personen, die die Fortsetzung haben dieses Erschlaffungszustandes, der eben herrührt von alledem, was ich heute beschrieben habe, das

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Frösteln an den Händen, das Frösteln an den Zehen haben. Da ist es handgreiflich, denn Sie können es spüren, wie dem Prozeß, der von oben herunter durch das Abbild des Ich sich vollzogen hat in der Kind­heit, eben nicht das Notwendige entgegengeführt wird durch das tätige Ich, durch das Ich, das entwickelt werden muß, und das die Wärme bis in die äußerste Peripherie der Glieder bringt. Das ist etwas, was Ihnen zeigen wird, wie man, sobald man sich auf bildhaftes Anschauen ver­legt, sobald man darauf Rücksicht nimmt, wie im Menschen inein­anderwirken bis zur Bildhaftigkeit fein die verschiedenen Kräfte oben und untere Kräfte, wie man dann tatsächlich auch in dem, was sich äußert, ich möchte sagen, Bilder hat. In dem Frösteln der Hände, in dem Frösteln der Füße haben Sie Bilder für etwas, was im ganzen menschlichen Organismus vorgeht. Und da tritt es dann auf. Und man lernt die Symptome so zu verwerten, daß einem herausspringt aus den Symptomen die Erkenntnis des ganzen Menschen. Es ist im tiefsten Sinne darauf hinweisend, daß dieses Ich nicht ordentlich im späteren Lebensalter eingreift, wenn der Mensch fröstelnde Hände und Füße hat. Wenn man nämlich solche Dinge beachtet, wenn man überhaupt nur eingeht auf dasjenige, was die Geisteswissenschaft zu sagen hat aus ihren Voraussetzungen heraus, bekommt man einen Zusammen­hang mit dem menschlichen Organismus. Wenn man nicht eingeht, dann wird man sehen, wie man allmählich den Zusammenhang ver­liert durch dieses Nichtbeachten mit einem wirklichen Durchschauen des menschlichen Organismus. Wenn man aber eingeht auf dasjenige, was die Geisteswissenschaft bieten kann, bekommt man einen Zusam­menhang mit dem menschlichen Organismus. Man wächst in ihn hinein.

Nehmen Sie zum Beispiel das Folgende. Diese Geisteswissenschaft schärft fortwährend ein: In der Aufrichtekraft des Menschen liegt etwas, aber diese Aufrichtekraft hängt wiederum zusammen mit der Entwickelung des Ich von unten nach oben. Dasjenige, was zuerst ge­schieht, früher, das ist eine Aufrichtekraft, die in einem gewissen Sinne nur äußerlich sich äußert. Sie wird unterstützt von dem, was von oben nach unten strömt. Ist der Zahnwechsel vorüber, hat diese Richtkraft in entsprechender Weise sich verwertet, dann ist Schlußpunkt gemacht mit dieser elementaren Aufrichtekraft, dann geht die Aufrichtekraft

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gerade an das Innere über, dann muß im Innern der Ausgleich ge­schaffen werden von unten nach oben und von oben nach unten. Und dann treten in Gegensatz die Kräfte von oben nach unten und von unten nach oben. Und die begegnen sich. In diesem, ich möchte sagen, eindimensionalen Begegnen der Kräfte von oben und der Kräfte von unten kann man besonders sehen, was in diesem Lebensalter vor sich geht. Und nun beobachten Sie, bei was, sagen wir, zur Chlorose nei­gende Menschen besonders müde werden. Sie werden immer am mei­sten müde nicht dann, wenn sie in der Horizontalen gehen, sondern dann, wenn sie Treppen steigen. Das weist einen direkt auf diese Er­scheinungen hin. Gerade durch das Treppensteigen werden zur Bleich-sucht neigende Menschen besonders beschwert. So daß man da wieder­um sieht an den Symptomen: in dem, was sich aber lebendig im Werden äußert, kann man erfangen dasjenige, was geistig hinter dem Menschen steht. Dann kann man eben es dahin bringen, daß man, ich möchte sagen, einfach abliest von dem, was man auf diese Weise durch die diagnostizierende Pathologie gewinnt, dasjenige, was man gegen die abnormen Erscheinungen zu tun hat. Davon dann morgen weiter.

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FÜNFTER VORTRAG Dornach, 15. April 1921

Es wird sich darum handeln, daß wir diese Betrachtungen dann gipfeln lassen in der Schilderung des Wesens jener Heilmittel, die wir zusammen­gestellt haben, und die dann von unserer Seite aus eine Verbreitung haben sollen. Es wird aber nicht möglich sein, über dasjenige, was man gewissermaßen wissen und beherrschen muß in bezug auf diese Heil­mittel, ordentlich zu sprechen, wenn wir eben nicht die Gesamtvorbereitung dazu haben. Diese muß zuerst geschaffen werden. Daher wollen wir auch heute noch einiges von dem betrachten, was uns hineinführen kann in das ganze Gewebe des menschlichen Wesens, das sich da herausbildet durch das Zusammenwirken von Ich, astralischem Leib, ätherischem Leib und physischem Leib. Es ist schon erwähnt wor­den, wie man durch eine gewisse Arsenwirkung den astralischen Leib, der natürlich dann auch das Ich in sich oder mit sich zieht, möchte ich sagen, mehr in die Organe hineinbekommt, als das sonst, bei den be­treffenden Menschen natürlich, der Fall ist.

Nun, dadurch, daß man den astralischen Leib mehr in die Organe hineinbekommt, wird der Mineralisierungsprozeß der Organe erhöht. So daß man auch sagen kann: Bemerkt man, daß die Organe als solche zu stark vitalisieren, daß sie zu starke Lebenskräfte in sich entwickeln, gewissermaßen ätherisch wuchern, dann wird das Mittel, welches hei­lend wirken kann, die Zuführung des Arsen sein. Man kann aber auch sogar, wenn man will, dasjenige, was innerlich im Menschen vor sich geht, durch einen äußeren Vorgang bezeichnen, der gewissermaßen in Wahlverwandtschaff mit dem menschlichen Vorgang steht. Wenn man diese Affinität des astralischen Leibes zu dem Ätherleib namentlich und dadurch zu dem physischen Leib ausdrücken will, so kann man das auch durchaus Arsenisieren nennen. Ein leises Arsenisieren findet in dem Menschen fortwährend statt, welches besonders stark in dem Mo­mente des Aufwachens vorhanden ist. Wir müssen uns eben darüber klar sein, daß der menschliche Organismus dasjenige durchaus als Kräfresystem in sich hat, was in dem Metalle liegt. Es ist durchaus diese

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Wahlverwandtschaft zwischen dem Menschen und seiner irdisch-kos­mischen Umgebung vorhanden, daß im Menschen gewisse Prozesse, die sich draußen abspielen, und die zum Beispiel in den Metallen ihr Ende finden, sich auch im Menschen abspielen. Man darf daher nicht meinen, wenn man vom Arsenisieren des menschlichen Wesens spricht, daß da Arsen unmittelbar wirksam ist, sondern das menschliche Wesen wirkt selbst so in sich, wie das Arsen draußen wirkt. Und man wird dadurch eine Einsicht bekommen, wie man solchen Wirkungen im Men­schen zu Hilfe kommen muß. Wenn Sie also dieses Arsenisieren - ich könnte auch sagen: Astralisieren - des menschlichen Organismus ins Auge fassen, so werden Sie bemerken können, daß, wenn es zu stark wirkt, sich das ausdrückt durch eine gewisse Erwärmung der Magen­gegend, daß es sich auch ausdrückt dadurch, daß gewisse Ernährungs­leichtigkeiten sogar auftreten, daß das Ernähren und Verdauen leichter wird, was aber, wenn es zu leicht wird, in gewissem Sinne bedenklich ist, weil dann auf alle solche Erleichterungen im Menschen wiederum Reaktionen, Erschwerungen folgen; denn das alles hängt zusammen mit einer gewissen Mineralisierung des Menschen. Und es ist zum Beispiel durchaus eine Richtung gegeben, in der Untersuchungen ge­macht werden sollten. Man muß sie nur in der richtigen Art machen, nämlich alle anderen Dinge dabei berücksichtigen, sodaß bei Menschen, welche stark astralisieren, also Arsenisierung in ihren organisch-physi­schen Prozessen haben, die Leichen weniger leicht in Fäulnis übergehen als bei denjenigen Menschen, welche eben zu schwach den astralischen Leib mit den Organen verbinden. Das ist durchaus etwas, was man beobachten sollte. Man sieht es ja in seinem Extrem ausgebildet bei der Neigung, welche arsenikvergifrete Leichen zum Mumifizieren haben. Die mumifizieren sich, die erhalten sich leicht, gehen sehr wenig leicht in Fäulnis über.

Nun handelt es sich darum: Wie kann man dem begegnen, wenn dieser Arsenisierungs- beziehungsweise Astralisierungsprozeß zu stark im Menschen wirkt, wenn also der Mensch sozusagen sich lebendig mumifiziert? Man muß eben eine Beobachtung, einen Blick verbinden mit so etwas. Wenn der Mensch sich zu stark mumifiziert, wie kann man dem begegnen, wie kann man dagegen aufkommen? Und da

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möchte ich sagen, um mich radikal auszudrücken: Man mache den gan­zen Menschen zeitweise zum Zahn. Es wird das immerhin etwas sein, was einen auf manche Spuren im geheimnisvollen Wirken des mensch­lichen Organismus bringen kann. Man mache den ganzen Menschen zum Zahn. Man versuche ihm nämlich in irgendwelcher Weise, so daß man berücksichtigt den ganzen Organismus, die strahlende Kraft des Magnesiums zuzuführen, indem man ihm Magnesium in irgendeinem Präparat verabreicht. Das ist dasjenige, was sich so ausdrückt, daß die von Professor Römer geschilderte strahlende Magnesiumkraft dann im ganzen Organismus hervorgerufen wird, und das ist dasjenige, was, ich möchte sagen, wirklich von einer Seite recht gründlich hineinweist in ein Verhältnis, das besteht zwischen dem astralischen Leib, der also das Ich mit in sich schließt, und dem ätherischen und physischen Leibe auf der anderen Seite.

Nun versuchen wir einmal zum Gegenteil überzugehen, zu dem­jenigen Zustand im Menschen, wo der astralische Leib mit dem Ich wenig Neigung hat, die Organe zu durchdringen, wo die Organe, inso­fern sie von den physischen und ätherischen Wirkungen versorgt wer­den, anfangen, sich selbst überlassen zu werden. Das ist ein Zustand, der sich dann dadurch äußert, daß gewissermaßen zwischen dem, was als Wechselwirkung bestehen sollte, als Ernährungswechselwirkung des Menschen zu seiner Umgebung und den inneren organischen Vor­gängen kein richtiger Zusammenhang ist. Die inneren organischen Vor­gänge fangen stark an, ihre Vitalkraft zu entwickeln. Sie bekommen keinen Einfluß von außen; die Durchdringung der Nahrungsstoffe mit den Kräften des Ich läßt nach. Dadurch wird der Astralleib auch nach der einen Seite hin engagiert. Er kann nicht ordentlich zu dem Äther­leib hinüber. Es findet eine, ich möchte sagen, Wucherung der physi­schen und der ätherischen Tätigkeit statt, was sich zunächst dadurch äußert, daß Diarrhöen auftreten, die ja im wesentlichen zusammen­hängen mit solchen Erscheinungen, daß im Stuhl Blut sich findet, daß sogar die innere vitalische Tätigkeit so stark wird, daß sich von den Darmwänden kleine organische Gewebe absplittern und im Stuhlgang sich finden, daß sogar der Stuhlgang eine fleischwasserähnliche Flüssig­keit zeigt, was also deutlich darauf hinweist, daß da die Vitalkraft

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drinnen unbehindert von der Astralisierungskraft wuchert. Das sind die Dinge. Zuletzt wird auch das Eiweiß mitgenommen und ausgeschie­den, ohne daß es in der richtigen Weise verarbeitet wird. Das sind solche Zustände, die hervorgerufen werden. Und im wesentlichen ist da dasjenige, was beim Menschen in seinen physischen und ätherischen Menschen hineinwirken muß, damit diese halbbewußten Bewegungen ausgeführt werden, die ja im menschlichen Organismus notwendig sind, eben astralischer Leib und Ich. Und so denken Sie sich nun, es wird nicht in der richtigen Weise hier astralischer Leib und Ich ein­geschaltet, und der Ätherleib und die physischen Wirksamkeiten blei­ben für sich, dann entsteht eben auch der nervöse Stuhlzwang, der für solche Erscheinungen charakteristisch ist. Und je weiter Sie die Sache beschreiben, je weiter Sie da von den gewöhnlichen Diarrhöezuständen zur Ruhr und so weiter aufrücken, also je weiter Sie in der Beschrei­bung dieses Krankheitsbildes gehen, desto mehr werden Sie sehen, daß Sie so beschreiben müssen, daß Sie in all diesen Erscheinungen das Gegenbild hervorrufen von Arsenisieren oder Astralisieren. Es ist über­all das Gegenbild des Astralisierens oder Arsenisierens vorhanden. Und da der astralische Leib stark beteiligt ist daran, so werden Sie jetzt eigentlich, ich möchte sagen, von selbst zu der Folgerung geführt wer­den, daß man nun als Gegenmittel zu verwenden hat alles dasjenige, was vom Arsen kommt, daß man also gegenwirken muß gegen diese Zustände gerade durch Arsenisieren.

Ich glaube, daß es das Vorstellen des Menschen außerordentlich be­reichern, verintensivieren kann in bezug auf solche Sachen, wenn man sich klar macht, daß im Grunde genommen für alles dasjenige, was im Menschen vor sich geht, auch außerhalb des Menschen entsprechende Vorgänge vorhanden sind in der äußeren Welt. Und wenn es auch selbstverständlich für denjenigen, der aus dem heutigen Schulwesen hervorgegangen ist, furchtbar anstößig klingen muß, so möchte ich doch nicht vermeiden, mich hier gewisser Ausdrücke zu bedienen, die für die Geisteswissenschaft durchaus einen ernsthaften Sinn haben und die, wenn man sie nur richtig nimmt, einen in die Dinge recht gründ­lich hineinführen können.

Dasjenige, was man im Menschen beobachtet beim Arsenisieren, beim

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Astralisieren, das, ich möchte sagen, Bröckeligwerden, das Mumi­fizieren des physischen Organismus, das ist genau derselbe Prozeß im Grunde genommen, der sich abspielt beim Felsigwerden der Erde. Überall, wo die Erde felsbildend auftritt, da ist sie gewissermaßen arsenikvergiftet oder im Anfange der Arsenikvergiftung. Dagegen stel­len Sie sich jetzt vor, es gelingt der äußeren Astralität, die ja die Erde überall umgibt - ich habe das angedeutet im letzten Vortragszyklus -, gewissermaßen mit Umgehung der Erdoberfläche, mit Umgehung des­jenigen, was die äußere Astralität zu verrichten hat an dem Hervor­bringen der Blüten, der Pflanzen, an dem Herausgehen der Pflanzen aus der Erde in die Oberwelt, es gelingt also der äußeren Astralität, gewissermaßen unter den Boden hineinzudringen, die Erde zu um­gehen und an das Wasser sich zu halten, dann bekommt in solchen Gebieten die Erde die Ruhr. Wenn die äußere kosmische Astralität auf das Grundwasser wirkt oder wirken kann, dann bekommt in solchen Fällen die Erde die Ruhr. Und es ist tatsächlich ein Vorgang, den ich jetzt hier schildere, der reale Hintergründe hat, viele reale Hinter­gründe hat, und den man berücksichtigen sollte. Denn er gibt Auf­schluß über den Zusammenhang desjenigen, was unter der Erde vor­geht, mit solchen Erscheinungen, wie zum Beispiel die Ruhr eine ist, die man eigentlich ja oftmals so studieren muß, daß man in ihr eine Art Wirkung des Unterirdischen, namentlich im Wasser Liegenden, auf den Menschen zu beobachten hat. Das Wesentliche wird nun sein, daß man berücksichtigt, daß der astralische Leib sehr engagiert ist bei der Sache, und daß man daher nötig haben wird, mittlere Dosierungen, mittlere Potenzierungen bei der Heilung anzuwenden, weil der astra­lische Leib doch eben in seiner Wirksamkeit auf das mittlere Glied des menschlichen Organismus angewiesen ist.

Nun, ganz besonders in der Lage, bedeutsamen Aufschluß zu geben über gewisse, ich möchte sagen, Intimitäten im menschlichen Organis­mus sind solche Erscheinungen, die sich diphtherieartig ausleben. Und diese Erscheinungen, die sich diphtherieartig ausleben, die sollten schon wegen des Aufsuchens von Heilmethoden genauer studiert werden. Es ist ja, wie ich glaube, auch heute noch eine mehr aus der materialisti­schen Anschauung hervorgegangene Meinung, daß die Diphtherie möglichst

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lokal zu behandeln wäre, daß man möglichst an das Lokale der Diphtherie herangehen soll, obwohl natürlich entgegengesetzte Mei­nungen zahlreich gerade in dieser Beziehung aufgetaucht sind.

Nun, das Bedeutsame bei der Entstehung der Diphtherie und alles desjenigen, was mit ihr verwandt ist, das ist so, daß wir da eben auch einige Ergänzungen zu dem hinzufügen müssen, was wir im vorigen Kursus betrachtet haben, weil wir ja da noch nicht so genau eingehen konnten auf diese Wechselwirkung der vier geisteswissenschaftlichen Glieder des menschlichen Organismus. Ich habe in anderem Zusam­menhange darauf hingewiesen, daß das Sprechenlernen des Kindes begleitet ist von allerlei organischen Prozessen. Das Kind lernt spre­chen. Während es sprechen lernt, während sich also in seinem Atmungs­Organismus etwas Besonderes abspielt, spielt sich ganz polarisch auch etwas ab in seinem Zirkulationsorganismus, der ja die Vorgänge des Stoffwechsels in sich aufnimmt.

Nun habe ich in einem ganz anderen Zusammenhange darauf hin­gewiesen, wie dasjenige, was bei der Geschlechtsreife im Wechselver­hältnis des Menschen mit der Außenwelt zutage tritt, innerlich sich ab­spielt beim Sprechenlernen, daß also gewissermaßen dieses Drängen des astralischen Leibes, das beim Geschlechtsreifwerden des Menschen von innen nach außen stattfindet, von unten nach oben stattfindet in dem Astralisieren; in der Richtung von unten nach oben entwickelt sich ja die Fähigkeit des Sprechenlernens. Wir haben es also auch da mit einem Astralisierungsprozeß zu tun, und wir werden deutlich sehen können, wie, wenn wir gewissermaßen hier die Grenze des Atmungs-wesens und des Zirkulationswesens haben (s. Zeichnung Seite 87), da eine Wechselbeziehung stattfindet zwischen dem, was als Astralisieren von unten nach oben steigt (gelb), und den Organen, die von oben diesem Astralisieren entgegenkommen (rot) und eben sich in ihrer Sprachfähigkeit verstärken. Dasjenige, was uns besonders interessieren muß, ist dann dasjenige, was gleichzeitig unten vorgeht. Denn das, was da gleichzeitig unten vorgeht, hat den Drang, nach oben zu kommen. Der ganze Vorgang ist ein solcher von unten nach oben. Es hat das Ganze den Drang, von unten nach oben zu gehen (Pfeile, gelb). Breitet sich nun der Prozeß, der da von unten nach oben geht, zu stark eben

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#Bild s. 87a

nach oben aus, findet während des Sprechenlernens der Kinder ein zu starkes Hinaufdrängen der Astralität statt, dann besteht in diesem zu starken Hinaufdrängen der Astralität die Disposition, so etwas zu bekommen wie diphtherische Erscheinungen. Auf diese Weise werden also die diphtherischen Erscheinungen geschaffen. Und es ist das schon durchaus wichtig, daß man diesen Zusammenhang gehörig ins Auge faßt.

Nun wollen wir auch den äußeren Erdenprozeß ins Auge fassen, der eine gewisse Wahlverwandtschaft hat zu dem Prozeß, den ich Ihnen eben geschildert habe. Nehmen Sie an, dieses sei die Erdenoberfläche (s. folgende Zeichnung). Bei einer Pflanze, die, ich möchte sagen, sich

#Bild s. 87b

dem Kosmos gegenüber anständig benimmt, entsteht das, daß die Erde Anteil hat an ihrer Wurzelbildung, daß dann die Erdenwirkung nachläßt

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und die außerirdische Wirkung immer stärker und stärker wird, aber diese außerirdische Wirkung sich besonders an der Blüte dann entfaltet (rot). Dasjenige, was sich hier in der Blüte entfaltet, ist ja eine Art äußerlicher Astralisierung der Blüte, was dann zur Frucht-bildung führt. Geschieht dasjenige, was hier im normalen Verlaufe der Weltenprozesse geschehen soll, eben unten (s. folgende Zeichnung), so kann es nur ins Wasser sich hineinsetzen, und wir haben dann dasjenige,

#Bild s. 88a

was ich gerade vorhin genannt habe die Ruhr der Erde. Aber es kann sich dasjenige, was da eigentlich geschieht, was, wie gesagt, wenn sich die Pflanze zur anständigen Pflanze entwickelt, immer ein Stück über der Erdoberfläche vollzieht, wo die Blüte sich entfaltet, das kann sich auch just da entwickeln, wo die Erdenoberfläche ist (s. folgende Zeichnung, rot), und dann entstehen nämlich die Pilze. Das ist der Grund der Pilzbildung.

#Bild s. 88b

Nun werden Sie auch nicht weit davon sein, sich zu sagen: Wenn da durch eine solche eigentümliche Astralisierung die Pilze entstehen, so muß derselbe Vorgang - und das ist auch tatsächlich der Fall - von unten nach oben stattfinden, wenn diese merkwürdige Astralisierung im Innern gegen den Kopf zu stattfindet, wie in der Diphtherie. Und daher haben Sie die Neigung zur Pilzbildung in der Diphtherie gegeben.

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Diese Neigung zur Pilzbildung in der Diphtherie, das ist etwas, was außerordentlich zu berücksichtigen ist. Es wird Ihnen auch dieses, daß da im Grunde genommen ein rechter okkulter Prozeß stattfindet -alles Äußere ist eigentlich nur Anzeichen, daß im Innern des Menschen unregelmäßige astralische Strömungen herrschen -, eben einen Hinweis darauf geben, daß man mit einer Pathologie, die sich bloß mit den äußeren Symptomen befassen will, eben auch nur die äußere Offen­barung des ganzen Vorganges haben kann, daß man ihn für einen lokalen ansieht, weil man eben nur das Äußere ansieht, und daß da dieses Drängende von innen heraus eben gerade bei einer solchen Sache unberücksichtigt bleibt. Die ganze skeptische Haltung, die man gegen­über diesem Prozeß hat, ist durchaus erklärlich, wenn man auf diese Dinge, die wir eben jetzt erörtert haben, zurückgeht.

Nun ist tatsächlich bei diphtherischen Erscheinungen die Anstek­kungsgefahr eine große. Warum ist sie eine große? Sie ist eine große aus dem Grunde, daß die diphtherischen Erscheinungen auftreten in einem unbedingten Zusammenhang mit dem Sprechenlernen; daher treten sie auch am eminentesten auf bei Kindern von zwei bis vier Jahren. Die Möglichkeit des Auftretens tritt dann wieder zurück. Aber jeder Vorgang im menschlichen Organismus, der zu irgendeiner Zeit gewissermaßen im normalen Verlauf auftritt, kann auch abnorm auf­treten. Es kann also dieser Prozeß, der einfach ein Kinderprozeß ist, auch in einem anderen Lebensalter, wenn auch in einer gewissen Modi­fikation, Metamorphose, auftreten. Es ist, wenn eine Diphtherie im späteren Alter auftritt, dennoch etwas, wo ein Infantiles im Menschen wirkt. Und der Grundcharakter des Infantilen ist ja, wie Sie wissen -man hat es im äußeren Mitteilen der geisteswissenschaftlichen Tat­sachen nur nötig, eben mehr von dem Psychischen zu sprechen -, der äußere Prozeß des Kindlichen, des Infantilen ist das Nachahmen, durchaus das Nachahmen. Und das Nachahmen wird gesucht. Der Organismus selber wird veranlaßt, ein Nachahmer zu werden, wenn er diphtherisch wird. Daher beruht eigentlich die Ansteckung auf diesem zum Nachahmerwerden des Menschen. Es liegt schon in diesem Nach­ahmen etwas von einer leisen Sensitivität. Man kann durchaus eine leise Sensitivität in diesem Nachahmen bemerken. Wenn man geisteswissenschaftlich

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die Sache untersucht, so findet man, daß das Ich da doch eine gewisse Rolle spielt in diesem Anstecken durch die Diph­therie. Und daher ist auch dasjenige, was sich als Pilzartiges entwickelt, das Parasitäre, aus dem Grunde bei der Diphtherie ansteckender als bei anderen Krankheiten, weil der menschliche Organismus durch seinen Nachahmungstrieb der Sache entgegenkommt. Sobald er - wenn ich mich jetzt grob ausdrücke - irgendwie das Diphtheriegift wahr­nimmt, so stellt er sich ihm empfänglich, nachahmend gegenüber. Da­her wird ein psychisches Verweisen, wenn es möglich ist, wenn der Zustand erst im Ausbrechen ist, ein Stärken durch seelischen Zuspruch immerhin eine günstige Wirkung haben.

Allein man wird da natürlich bei so sehr in den Organismus ein­greifenden Prozessen damit viel weniger ausrichten können, als wenn man versuchen wird, ich möchte sagen, das Spezifikum zu suchen, das entgegenwirkt dem Prozeß, der sich da abspielt. Hier ist es wenigstens mir nicht bewußt, ob man irgendwelche Anstalten gemacht hat, auch nur auf empirisch probierendem Wege, ein Spezifikum gerade gegen die diphtherischen Erscheinungen zu suchen. Man hat es zu suchen etwa in dem bis zu einer mittleren Potenzierung getriebenen Zinnober. Zinnober ist dasjenige, dessen Wirkungen man als Gegenwirkungen für alle die Erscheinungen wird zu suchen haben, die ich jetzt angeführt habe. Der Zinnober bringt seinem äußeren Anblicke nach schon die Gegenwirkung zum Ausdruck. Aber ein äußerer Anblick erklärt nur dann etwas, wenn man ihm beikommt mit innerer Anschauung. Dar­auf, daß eine instinktive innere Anschauung vorhanden war, beruhte die alte Signaturenlehre, die eigentlich aus dem Grunde einfach ver­schwunden ist, weil die Menschen heute nicht die Beobachtungsfähig­keit haben für so etwas, weil diese Beobachtungsfähigkeit verschwun­den ist. Aber es ist wichtig, daß man jenes innere Wirken, das sich im Grunde genommen in allen Äußerlichkeiten der Welt auch zeigt, dieses innerliche Wirken letztlich ins Auge fassen kann. Und so wird der­jenige, der, nicht wahr, nur nicht im Mystischen stecken bleibt und dann allerlei Mystelndes in die Sache einfügt, sondern der durchaus seinen gesunden Verstand bei solchen Dingen behält, der wird sich doch sagen müssen: Das Zinnoberrot, das ist etwas, was schon in einer

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gewissen Weise zum Ausdrucke bringt, dieses gegenteilige Wirken gegen das Pilzigwerden; was nach dem Farblosen hingeht, kann pilzig werden. Wenn beim Pilzigwerden eine zu starke Astralisierung der Erdoberfläche mitspielt, so spielt eben bei dem Zinnobernen ein Rück-wirken, ein Gegenwirken gegen dieses Astralisieren, und daher die Rötung. Überall, wo im Naturprozeß eine Rötung auftritt, da ist ein starkes Gegenwirken gegen das Astralisieren vorhanden. Ich möchte sagen, die Sache in eine moralische Formel gebracht, würde so sein, daß man sagt: Indem die Rose sich rötet, versucht sie, sich gegen die Astralisierung zu wehren. Das sind also Gebiete des pathologisch-therapeutischen Betrachtens, die durchaus so in einem gewissen Zu­sammenhange miteinander stehen, und die einen hineinführen in dieses eigentümliche Verhalten von Ich und Astralleib zu den anderen Or­ganen, zum Ergreifen der anderen Organe, zum Sichausschalten von den anderen Organen oder aber zum Äußern von Überwirkungen des Astralischen im Strömen von unten nach oben.

Man kann auf diese Weise sozusagen den ganzen menschlichen Leib nach und nach durchschauen. Man kann ihn durchschauen, wenn man von solchen Betrachtungen noch zu etwas anderem übergeht. Und da werden Sie wiederum etwas ins Auge fassen müssen, was ich jetzt als Ergänzung zu Dingen, die ich im vorigen Jahre vorgebracht habe, hinzufügen möchte.

Es ist ein sehr Eigentümliches, wie das menschliche Ich, wenn wir es jetzt als eben im Menschen spirituell, psychisch, organisch und auch mineralisierend wirksam betrachten, eine Art, ich möchte sagen, Phos­phorträger ist. Und zwar entwickelt dieses Ich sein Geschäft des Phos­phortragens in der Weise, daß es durchaus mit diesem Phosphortragen bis an die Peripherie des organischen Menschenwesens geht. Das Phos­phortragen, das Durchphosphorisieren des menschlichen Organismus ist eine Tätigkeit des Ich. Dieses Phosphortragen bis an die äußerste Grenze, bis an die Peripherie des organischen Menschenwesens, wird nun, ich möchte sagen, von dem Ich in einer außerordentlich kunst­vollen Weise ausgeführt, indem bis zu einer gewissen Grenze, die aber notwendig ist einzuhalten, das Ich eigentlich den Phosphor nur tragen kann durch den Organismus, indem es ihn an andere

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Stoffe angegliedert hat, mit anderen Stoffen chemisch verbunden hat, und es verhindert im wesentlichen, bei diesem Tragen des Phosphors durch den Organismus, das chemische Freiwerden des Phosphors. Das gehört zu den Aufgaben des Ich, dieses chemische Freiwerden des Phosphors zu verhindern bis zu den Spuren des Phosphors, die eben nötig sind dann, wenn dasjenige eintreten soll, was eintreten würde in großem Maßstabe, wenn es dem Ich eben nicht gelänge, ein­geführten Phosphor vor seinem Freiwerden zu bewahren. Wenn also der Phosphor sozusagen frei losgelassen würde und eine intensive Wir­kung auf den menschlichen Organismus hervorrufen würde, dann wäre nämlich ein ganz besonderer Vorgang die Folge. Ich habe Ihnen ge­sagt im Verlaufe dieser Vorträge, daß beim Menschen, wenn er herein-tritt in die Welt, wenn er also dasjenige, was von ihm vorher geistig­seelisch vorhanden war, verkörperlicht, dann schaffen sich ja zunächst die Abbilder des ätherischen Leibes, des astralischen Leibes und des Ich. Und ich sagte Ihnen: alles dasjenige, was Abbild des Ich ist, liegt eigentlich in dynamischen Systemen, in Bewegungssystemen, die zum Gleichgewicht kommen. Das ist nun etwas, was besonders an dieser Stelle unserer Betrachtungen gründlich berücksichtigt werden muß. Indem das Ich am Entwickeln von Gleichgewichten aus ungleichen Gewichten, aus gestörten Gleichgewichtslagen arbeitet - und wenn ich ausschreite, ist die Gleichgewichtslage gestört, ich muß sie wiederum in Ordnung bringen, aber auch durch innere Vorgänge geschieht das­selbe -, indem das Ich so arbeitet, braucht es den Phosphor. Diese Ar­beit wird im wesentlichen mit dem Phosphor ausgeführt.

Wenn das Ich nun nicht so arbeitet, daß es sein Phosphorisieren er­schöpft in einem Statisch-Machen der menschlichen Dynamik, dann kommt es mit dem Phosphor heran an dasjenige, was schon von vorn­herein Abbild des Ich ist, dieses Statisch-Machen des Dynamischen. Nun, ich habe ja darauf aufmerksam gemacht: wir müssen auch den flüssigen Menschen, den luftförmigen Menschen und den Wärme-menschen bedenken. Stellen Sie sich einmal vor, Sie haben es zu tun mit dem flüssigen Menschen und dem, was sich von der Abbildung des Ich, des astralischen Leibes, in dem sich wiederum das Ich abdrückt, herein in den Ätherleib begibt, so handelt es sich darum, daß auch in

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diesem Ätherleib bewirkt werden muß ein fortwährendes Übergehen eines Dynamischen, eines Nichtgleichgewichtes in Gleichgewicht.

Nun sind das, was da in Betracht kommt, außerordentlich feine Wirkungen, wirklich recht feine Wirkungen. Und diese feinen Wir­kungen werden reguliert dadurch, daß gewissermaßen in einer Art freischwebende und doch wieder mit der ganzen Bewegung des Orga­nismus, auch der inneren Bewegung zusammenhängende Kügelchen im menschlichen Leibe sind. Es sind nämlich die Blutkügelchen. An diese Blutkügelchen muß aufschlagen dasjenige, was das Ich tut, indem es in die Beweglichkeit, auch zum Beispiel in innere Wärmebeweglich­keit hineinspielt. Diese Blutkügelchen, diese Blutkörperchen, die sind also keine Kügelchen, aber sie sind im wesentlichen so geartet, daß sie gerade schon in ihrer Form zeigen, wie sie darauf berechnet sind, Be­wegungen in Gleichgewicht überzuführen. Ich möchte sagen: dasjenige, was das Ich tut, indem es in die Bewegungsfähigkeit des menschlichen Organismus hineingreift, das kommt gerade an den Blutkügelchen zur Grenze; und da muß es aufgehalten werden, da muß jene, ich möchte sagen, innigste Wechselwirkung stattfinden zwischen dem mensch­lichen Ich und dem ganzen menschlichen Organismus. Und da findet auch dann dasjenige statt, was ich nennen möchte den verborgensten Kampf des fortwährenden Phosphorisierens des Menschen mit dem, was im gestaltenden Blutprozesse liegt. Wird nämlich der Phosphor frei in den Menschen hineingetragen, dann werden die Blutkörperchen durch das Phosphorisieren zerstört. Das ist dasjenige, was uns bildhaft hineinführen kann in dieses eigentümliche Wechselwirken des Ich, das ja ein Geistiges, ein durch und durch Geistiges ist, das aber in fort­währender Wechselwirkung steht durch die Blutkörperchen mit einem Physischen. Blut ist auch nach dieser Richtung hin ein ganz besonderer Saft, wie nicht Goethe, sondern ein alter Spruch sagt, es ist Blut ein ganz besonderer Saft, es ist dasjenige, wo das äußere Physische des Menschen in Wechselwirkung tritt zu dem Geistigsten, das er zunächst an sich trägt, zu dem Ich, und wo am meisten Ruinöses auftreten kann, wenn eben das Ich in einer falschen Weise in diese Wechselwirkung eintritt. Daher kann unter einer solchen falschen Wechselwirkung eben­so im Physischen vieles ruiniert werden: Epithelzerfall, fettige Entartung

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bis in die Muskelfasern hinein, besonders in quergestreiften Muskelfasern, weil die dasjenige sind, auf das das Ich besonders wirk­sam ist, Auflösung der Blutkörperchen und so weiter. Ja, bis in die Knochen hinein kann im Körperlichen dieser Zerfallsprozeß gehen, wenn die Phosphorwirkungen nicht in Ordnung sind.

Da zeigt sich ja ganz klar, möchte ich sagen, an diesem Wechselspiel des Ich, das dann natürlich den astralischen Leib mit sich zieht, und des physischen Leibes, der dann ja den Ätherleib nach sich zieht, ganz deut­lich, wie ein Streben nach einem Normalen und einem Abnormen, möchte ich sagen, stattfindet, fortwährend ein Normalisieren bis zu einer gewissen Kulmination, dann ein Abfluten stattfindet, und wie sich dieses äußert, wenn wir es zum Beispiel mit einer Phosphorvergif­tung zu tun haben. Wenn man es mit einer Phosphorvergiftung zu tun hat, so wird man bemerken, daß zunächst sich sowohl der astralische Leib wie der Ätherleib gegen dasjenige wehren, was da im physischen Leib und im Ich sich geltend macht. Sie wehren sich; und sie wehren sich mit aller Kraft, mit der stärksten Kraft, die der Ätherleib hat. Er möchte gegen dasjenige aufkommen, was da in dem Ich als zu starke Wirkung eintritt, möchte dagegen aufkommen, verstärkt selbst seine Kräfte. Daher hat der Vorgang in der ersten Zeit einer Phosphorver­giftung so viele innerliche Ähnlichkeit mit einem anderen Vorgange, nämlich mit dem Auftreten einer gewissen Rückschau des Menschen nach dem Tode, die, wie Sie wissen, tagelang dauern kann, anderthalb Tage, zwei Tage, drei Tage. Da haben wir in dieser Rückschau ein Halten des Ätherleibes im astralischen Leib. Die halten sozusagen zu­sammen. Das tun sie nun zunächst auch im menschlichen Leibe, wenn eine Phosphorvergiftung auftritt. Es wird alles dasjenige entwichelt, was durch das Zusammenwirken von astralischem Leib und Ätherleib entwichelt werden kann, und was da eben dann auftritt, wenn diese Rüekschau stattfindet durch den Ätherleib nach dem Tode. Daher wird durch diese aufgewendete Kraft in der ersten Zeit von einer Phosphor-vergiftung nach einer ebenso langen Weile, wie eine solche Rückschau dauern würde, eine Besserung auftreten, dann ein Erschlaffen, ein Ab-fluten. Dann, nachdem dieses Alifluten gewesen ist, dann setzt wie­derum um so stärker eben die abnorme Wirkung des Ich ein. Eine

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wirkliche Phosphorvergiftung ist ja etwas, was außerordentlich schwer zu bekämpfen ist, was wohl nur dann zu bekämpfen wäre, wenn man in der schärfsten Art versuchen würde, den ganzen Organismus dahin zu beeinflussen, daß in ihm ein starkes Zusammenwirken der Astrali­tät mit dem Ätherischen stattfände, was man wohl erreichen würde, wenn man der Phosphorvergiftung etwa entgegenwirken würde durch ein starkes Applizieren von sehr kräftig ziehenden Pflastern an ver­schiedenen Stellen des menschlichen Leibes und dergleichen. Man würde da ganz gewiß Wirkungen erzielen. Man muß dann sich klar sein dar­über, daß man Gefühl dafür haben muß, wie weit man mit einem solchen Fall zu gehen hat.

Sie sehen also, der physische Organismus kann, wenn in ihn das Ich eingreift, in stärkstem Maße engagiert werden durch all das, was man nennen könnte Phosphorisieren des Menschen. Dann aber, wenn nun das Ich stark eingreift, also zerstörend eingreift in den physischen Or­ganismus, dann muß notwendigerweise das polarische Gegenteil auch stattfinden, dann muß dasjenige, was das Ich normalerweise, wenn es nicht zu stark eingreifen würde, im normalen menschlichen Organis­mus bewirkt, ebenfalls leiden. Daher werden Sie bei einem zu starken Phosphorisieren Zustände der Schlaflosigkeit auftreten haben, die ein­fach darauf beruhen, daß ein zu starkes Hinstreben von astralischem Leib und Ich stattfindet. Das können Sie ja ablesen aus alledem, was ich gesagt habe: Sie werden Kopfschmerzen finden, alle die, ja meist der Paralyse angehörigen, Zustände treten da natürlich auf nach dem, was ich gesagt habe über die Wechselwirkung mit dem Blute. Und das­jenige, was nun in der Mitte drinnen steht, was also beim Phosphori­sieren dann auftritt, wenn, ich möchte sagen, dieses Angreifen der Blutkörperchen vom Ich aus stattfindet, wiederum zurückgeschlagen wird, wenn so ein Pendeln auftritt, so äußert sich das in gelbsucht-artigen Erscheinungen, wie man überhaupt in dem, was geibsuchtartige Erscheinungen sind, durchaus ein Ineinanderspielen von Psychischem und Physischem zu sehen hat.

Sie sehen aus demjenigen, was ich Ihnen da vorgebracht habe, daß im wesentlichen der Menschenwesensprozeß eigentlich ein Arbeiten des Ich und des astralischen Leibes mit den Kräften der Außenwelt ist,

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innerhalb des Raumes, den die menschliche Haut umschließt. Es ist ein solches Hineinarbeiten, und man muß richtig ins Auge fassen können, wie dieses Hineinarbeiten reguliert werden kann, wie man gewisser­maßen zu einer Art Beherrschung dieses Hineinarbeitens kommen kann.

Nun, ich möchte sagen, ganz im Trivialen schon gehen ja dann, wenn man diese Anschauung im Hintergrunde hat, gewisse Diätregeln ganz von selber hervor, wenn man weiß, daß, wenn das Ich des Men­schen zu stark wirkt, so daß Unregelmäßigkeiten gerade infolgedessen im Magen eintreten, aber zugleich eine Übervitalisierung stattfindet in abnormen Diarrhöen und dergleichen, es ja notwendig ist, nicht wahr, daß man dem auch durch die Diät in entsprechender Weise ent­gegenwirkt. Es ist eben durchaus so, daß der eigentliche Ich-Prozeß und der Prozeß des astralischen Leibes im Menschen eine Art Analy­sieren darstellt, ein Zerklüften desjenigen, was in der Außenwelt syn­thetisch vorhanden ist. Während wir, ich möchte sagen, ein primares Synthetisieren haben in den physischen und ätherischen Untergründen des menschlichen Organismus, haben wir ein Analysieren in der Ich-Tätigkeit und in der astralischen Tätigkeit, und dieses Analysieren gehört durchaus zu den auch normalen Tätigkeiten des menschlichen Wesens und drückt sich dadurch namentlich in seiner Eigentümlichkeit so stark aus, daß eben in diesem Analysieren entsprechend eingehalten werden muß; wenn das Ich ein zu starker Analysierer wird gegenüber Phosphorsalzen, dann analysiert es eben die Phosphorsalze bis zum Phosphorischen hin, und dann fängt die Analyse an, Unheil im mensch­lichen Organismus anzurichten. Es ist der Punkt, wo die Analyse am stärksten wirken darf, einer, auf den ich ja schon in den Vorträgen des vorigen Jahres hingewiesen habe, wo bis zum Eisen hin analysiert wird.

Dieses Analysieren bis zum Eisen hin, das zusammenhängt mit dem Eisengehalt des Blutes, ist dasjenige, was das polarische Gegenteil in vieler Beziehung ist mit Bezug auf die Analysierung, gegenüber an­deren Metallen, wo immer in einem gewissen Sinne eingehalten werden muß im Analysieren.

Ich wollte Ihnen also heute gewissermaßen zeigen, wie man tat­sächlich in den äußeren Erscheinungen Bilder desjenigen hat, was aus

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dem inneren Geistigen heraus sich entwickelt. Und deshalb wird wohl das äußere Anschauen des Menschen in gesundem und krankem Zu­stande sich ergänzen müssen durch dasjenige, was man über den inne­ren, über den geistigen Menschen wissen kann.

Auf dieser Grundlage werden sich dann sowohl Ansichten gewinnen lassen über unsere Heilmittel wie auch Vorbedingungen zur Beant­wortung mancher Frage, die gestellt worden ist. Das soll alles noch in den drei Vorträgen, die uns bevorstehen, so gut es eben besprochen werden kann, besprochen werden.

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SECHSTER VORTRAG Dornach, 16. April 1921

Ich sagte gestern, daß wir zusteuern wollen durch unsere Betrach­tungen der Erklärung des Wesens gerade der von uns hier vorgeschla­genen Heilmittel, und daß wir dazu eben die ganze Anlage dieser Betrachtungen gestalten wollen. Ich möchte heute vorerst noch eine Bemerkung machen, die Sie vielleicht auf manches in methodischer Be­ziehung hinweisen kann.

Es stellt sich sehr häufig bei der, sagen wir, imaginativen Beobach­tung irgendeines Krankheitsbildes, überhaupt irgendeines Symptomenkomplexes das ein, daß man ein unmittelbares, intuitives Wissen bekommt von dem Heilmittel, und daß man dann, wie es ja selbst­verständlich ist, versucht ist, über die Sache nachzudenken, nach den Urteilen, die einem da eben vorliegen innerhalb der Sache als äußere wissenschaftliche Erkenntnisse, und man findet dann, die Sache ist falsch, kann nicht so sein. Das ist eine ganz gewöhnliche Erscheinung, die nicht nur in bezug auf das Therapeutische derjenige, der überhaupt okkulte Untersuchungen machen kann, sehr häufig herausfindet. Wenn man dann näher über die Dinge nachdenkt, weiter verfolgt die Dinge, kommt man dann erst darauf, inwiefern die Dinge doch richtig sind. Die Sache, die sich durch eine imaginative Untersuchung mit nachfol­gender Intuition herausstellt, die ist ja immer die Richtige; natürlich, wenn sie auf guten Erkenntniskräften beruht. Aber das Urteil muß sich immer erst, ich möchte sagen, hinaufschwingen zu demjenigen, was man auf diese Weise erkennt. Da muß man sich schon bekannt machen damit, daß eben dieser menschliche Organismus etwas im höchsten Grade Kompliziertes ist, so daß seine verstandesmäßige Überschau tatsächlich die denkbar größten Schwierigkeiten bildet, insbesondere dann, wenn man versucht, diesen menschlichen Organismus wiederum mit der Außenwelt in Beziehung zu bringen. So etwas tritt einem ganz besonders stark entgegen, wenn man dasjenige etwas strenger ins Auge faßt, was ich bereits angedeutet habe in diesen Vorträgen, nämlich die Funktion des Stickstoffes im menschlichen Organismus. Dieser Stickstoff

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findet sich, wie wir gesagt haben, doch in einer größeren Menge in der ausgeatmeten Luft als in der eingeatmeten Luft. Und das mate­rialistische Denken kommt kaum zu einem anderen Urteil, als daß es sagt, der Unterschied komme da nicht in Betracht. Es beruht das dar­auf, daß die materialistische Anschauung vom Menschen eigentlich im Grunde genommen auf die Funktion des Stickstoffes gar nicht kom­men kann. Sie wird einem erst klar, wenn man das Folgende ins Auge faßt.

Sie wissen ja, daß es die verschiedensten Ernährungstheorien gibt, und daß sich in bezug auf die Interpretation der Ernährung, ich möchte sagen, die Forscher eigentlich diametral gegenüberstehen in der Frage:

Welche Aufgabe hat eigentlich das Eiweiß, das mit der Nahrung auf­genommen wird, für den menschlichen Organismus? Wozu braucht der menschliche Organismus Eiweiß? - In der Beantwortung dieser Fragen stehen sich, wie gesagt, die Forscher diametral gegenüber; die einen sagen eher, daß der ganze Aufbau der menschlichen Eiweiß­organismen ein konstanter sei, daß also da etwas Konstantes, wenig­stens relativ Konstantes vorliege, und daß das aufgenommene Eiweiß rasche Zersetzung erfahre und im Grunde genommen eigentlich wenig Bedeutung habe für dasjenige, was die aufbauenden, die plastischen Kräfte des Eiweißes im menschlichen Organismus sind. Andere stehen auf dem Standpunkt, der gerade in der Gegenwart als etwas veraltet gilt, daß die Eiweißkörper des Menschen selber fortwährend abgebaut werden und fortwährend von dem aufgenommenen Eiweiß immer wieder neu aufgebaut werden. Diese beiden Theorien, die in den mannigfaltigsten Formen aufgetreten sind, und die eine Art diame­tralen Gegensatzes bedeuten, die treffen alle beide nicht dasjenige, um was es sich eigentlich handelt, weil sie einseitig Eiweiß gegen Eiweiß beurteilen und nicht den ganzen menschlichen Organismus ins Auge fassen.

In diesem menschlichen Organismus haben wir es einmal mit dem Gegensatz zu tun, der da liegt in der Kopfbildung, also in der Nerven­Sinnesbildung, und in der Bildung, die ausgeht vom Gliedmaßen­Stoffwechselsystem. Das ist ein diametraler Gegensatz, der in der menschlichen Natur liegt, und der nicht genug berücksichtigt werden

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kann. Denn die Stufenfolge im Aufbau des Menschen, die so wichtig ist für therapeutische Erwägungen, die kann man überhaupt nicht verstehen, ohne daß man das, was ich eben gesagt habe, ins Auge faßt. Man wird zum Beispiel durchaus nicht verstehen können, wie eigentlich sich die Lunge im ganzen menschlichen Organismus verhält, wenn man nicht von einer Untersuchung ausgeht, die nun etwa die Frage stellt:

Haben wir es zu tun mit dem Kopforganismus, so sind da zweifellos gewisse Kräfte vorherrschend. Dann haben wir es zu tun mit dem Brustorganismus; darinnen ist die Lunge. Die Lunge, die ist ein Organ, welches, da der ganze menschliche Organismus überall in der ver­schiedensten Intensität dieselben Kräfte in sich hat, die Kräfte der Kopfbildung eben auch in sich trägt, aber in schwächerem Maßstabe, weniger intensiv. Und wenn man nun forscht, wie Ich, astralischer Leib, Ätherleib an der ganzen plastischen Bildung und auch Entbil-dung der Organe arbeiten, so kommt man zu dem paradoxen Aus­spruch: Die Lungenbildung ist eine weniger intensive Kopfbildung, die Lungenbildung ist Metamorphose der Kopfbildung, die Lungen-bildung bleibt nur auf ihrer früheren Stufe zurück, der Kopf schreitet weiter vor in bezug auf dieselben Bildekräfte, die in der Lunge auch vorhanden sind, die aber zurückbleiben.

Diese Lunge nun ist eine Metamorphose der Kopfgestaltung, und im wesentlichen dadurch, daß sie eine zurückgebliebene Metamor­phose der Kopfgestaltung ist, gerade geeignet für ihre Funktionen, für das Atmen. Während, wenn dieselben Kräfte, die in der Lunge zu­rückgeblieben sind und die Lunge für das Atmen geeignet machen, vorschreiten, die Lunge immer kopfähnlicher und kopfähnlicher wird. Die Folge davon ist, daß sie, indem sie immer kopfähnlicher und kopf-ähnlicher wird, dann die Gedankenkräfre selber aufnimmt, die or­ganischen Kräfte des Denkens, daß sie also bestrebt ist, Denkorgan zu werden. Indem sie bestrebt wird, Denkorgan zu werden, indem sie zu stark die im Kopfe ganz richtig veranlagten Kräfte aufnimmt, wird sie disponiert zu dem, was die Lungenschwindsucht ist.

Diese Lungenschwindsucht ist nur aus dem ganzen Menschen heraus auf diese Weise zu verstehen. Sie ist durchaus so zu verstehen, daß man sagt: In einer schwindsüchtigen Lunge strebt das Atmen dahin,

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denkend zu werden. Im Kopfe ist das Atmen nämlich metamorpho­siert, und alle Funktionen des Denkens bis eben zum Verarbeiten der Wahrnehmungen sind nichts anderes als ein nach oben, also nach der Weiterentwickelung gestaltetes Atmen. Der Kopf ist ein vorgeschrit­tenes, ein über das Lungenmaß hinausgeschrittenes Atmungsorgan, das nur das Atmen zurückhält und an die Stelle der Luftaufnahme durch das Atmen die Aufnahme der ätherischen Kräfte durch die Sinne stellt. Das Sinneswahrnehmen ist nichts anderes als ein verfeinerter, das heißt ein ins Ätherische hinein getriebener Atmungsprozeß. Der Kopf atmet, die Lunge atmet. Aber es atmet noch etwas im Menschen, was noch eine niedrigere Stufe in dieser metamorphosischen Bildung ist:

das ist die Leber. Die Leber, die eine nicht zu Ende gekommene Lunge, eine nicht zu Ende gekommene Kopfbildung ist, die atmet auch. Bei ihr überwiegt nur dasjenige, was nun die andere Metamorphose wiederum ist, die polarische Metamorphose der Sinnesempfindungen: die Nah­rungsaufnahme, die Nahrungsverarbeitung. Deshalb stehen Lunge-und Leberbildung in der Mitte zwischen der Magenbildung und der Gehirn- und Kopfbil dung überhaupt.

Wenn Sie diese Erwägungen zugrunde legen, dann werden Sie nicht weit mehr sein von dem Verständnis dessen, was gesagt werden muß, daß die menschlichen Organe, also gewisse menschliche Organe als solche, eigentlich im Grunde Atmungsorgane sind. Alle diejenigen menschlichen Organe, welche eine solche Gestaltung haben, wie Ge­hirn, Lunge, Leber, sind zugleich Atmungsorgane. Aber indem sie Atmungsorgane sind, haben sie nach außen den Drang zu atmen. Sie sondern also auch nach außen ab Kohlensäure. Diese Kohlensäure­Absonderung nach außen ist das Wesentliche des Atmens. Sie nehmen Sauerstoff auf, und diese Sauerstoff-Aufnahme und Kohlensäure-Ab­gabe, die nicht nur für die Lunge gilt, sondern für den ganzen Orga­nismus, für jedes Organ gilt, ist im wesentlichen eine Tätigkeit des astralischen Leibes, der seine Tätigkeit in Sympathie und Antipathie entfaltet. Die Sympathie ist dasjenige, was als Kraft dem Einatmen entspricht, die Antipathie ist dasjenige, was als Kraft dem Ausatmen des astralischen Leibes entspricht. Und wenn Sie in meiner «Theoso­phie» beschrieben finden den astralischen Leib, so werden Sie ihn beschrieben

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finden als durchdrungen von den Kräften der Antipathie und Sympathie. Er arbeitet im Menschen in der Gesamtatmung nach Anti­pathie und Sympathie. Das ist dasjenige, was man nun als die innere Tätigkeit des astralischen Leibes ansehen muß.

Und damit kommen Sie dann zu dem letzten Punkt, möchte ich sagen, dieser Betrachtungen, der Ihnen sagt, daß dasjenige, was im Menschen überhaupt an Eiweißkörpern vorhanden ist, im wesent­lichen, insofern es solchen Organen angehört wie den beschriebenen, auf die Atmung angelegt ist, sich äußert nach außen durch die Atmung. Aber alles dasjenige, was sich nach außen offenbart, äußert sich auch nach innen. Wenn ich schematisch zeichnen soll, so möchte ich das so zeichnen: Wenn Sie irgendein eiweißhaltiges Organ im Menschen haben, das dieser organischen Gruppe angehört, die ich genannt habe, so äußert es sich nach außen dadurch, daß es die Atmungstätigkeit ent­wickelt (s. folgende Zeichnung, rot). Aber indem es nach außen atmet,

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entfaltet es nach innen eine andere Tätigkeit, die polarische Tätigkeit zum Atmen, die geistbefreiende Tätigkeit, seelenbefreiende Tätigkeit. Seelenbefreiende Tätigkeit: indem Sie nach außen atmen, indem Sie das Atmen nach außen entwickeln, entwickeln Sie nach innen eine geistig-seelische Tätigkeit, die natürlich keinen Raum braucht, im Ge­genteil sogar, man könnte den Ausdruck gebrauchen: in den Raum hinein fortwährend verschwindet, aus dem dreidimensionalen Raum fortwährend herausgeht. Aber diese Tätigkeit äußert sich im Innern, nach innen zu, und es ist im wesentlichen die Eigenschaft des menschlichen

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Eiweißes vorzugsweise, daß es diese Tätigkeit nach innen ent­wickelt. Im Kopfe wird dasjenige, was da als innere Tätigkeit funk­tioniert, von außen durch die Sinne hineingeleitet. Daher sind die Kopforgane die wenigst geistenthaltenden Organe. Sie nehmen den Geist von außen auf, indem sie durch die Sinne sich ihn erarbeiten. Der Kopf ist das ungeistigste Organ des Menschen.

Dagegen fängt des Menschen Geistigkeit - namentlich mit ihrer Ent­wickelung im Leibe fängt das an -, das Entwickeln des Geistes nach innen - des realen, nicht des abstrakten Geistes -, im Lungensystem an und arbeitet von außen nach innen, entgegen der Atmung. Und die geistigsten Organe sind diejenigen, die zum Lebersystem gehören. Sie sind diejenigen Organe, welche nach innen zu am meisten geistige Tätigkeit entwickeln. Es ist das ja auch die Erklärung dafür, warum die Kopfmenschen materialistisch werden, weil mit dem Kopf eben nur die äußere Geistigkeit verarbeitet werden kann, und man dadurch zu dem Glauben verführt wird, als ob alles von außen aus der Sinnen-welt aufgenommen würde, was an Geist entwickelt wird. Deshalb wird man, wenn man ein rechter Intellektualist ist, auch zu gleicher Zeit Materialist. Je mehr Denker man ist, Kopfdenker, desto mehr Geneigtheit hat man, Materialist zu werden. Dagegen wenn der volle Mensch, wenn der ganze Mensch sich zu der Erkenntnis hinaufringt, wenn der Mensch anfängt, ein Bewußtsein darüber zu entwickeln, wie sein ganzer Mensch mit den nach rückwärts gelegenen Organen denkt, dann hört der Materialismus auf, für das Bewußtsein seine Berech­tigung zu haben.

Die Tätigkeit, welche sich in der Atmung äußert, die zeigt sich nach außen hin auch, und zwar in der Absonderung von Kohlenstoff in der Kohlensäure. Die Tätigkeit aber, welche dabei nach innen ausgeübt wird, die Tätigkeit der Vergeistigung, die ist an den Stickstoff ge­bunden. Und der Stickstoff wird, wenn er verbraucht ist, eben zur Vergeistigung ausgeschieden. Das Maß der Ausscheidung des Stick­stoffes ist ein Maß für das innere Arbeiten der menschlichen Organe nach der Geistigkeit hin. Sie können daraus entnehmen, daß derjenige, der an eine solche Geistigkeit nicht glaubt, selbstverständlich auch über die Aufnahme des Stickstoffes im menschlichen Organismus nur im

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Unklaren bleiben kann. Erst wenn man dieses weiß, wie in jeder Ei­weißbildung, in jeder Eiweißgestaltung eine nach außen gehende und eine nach innen gehende Tätigkeit sich entfaltet, erst dann kann man sich eigentlich darüber klar werden, welche Rolle die Ernährung spielt. Wenn Sie diesen Prozeß, der ja im wesentlichen ein Atmungsprozeß mit seinen polarischen Gegenseiten ist, ins Auge fassen, dann werden Sie sagen: Überall grenzt dasjenige, was Ernährung und Verdauung ist, an die Atmungsprozesse an, überall wird entgegengebracht der Er­nährung und Verdauung der Prozeß des Atmens und Vergeistigens. In diesem Prozeß des Vergeistigens, also in der anderen Seite der Atmung, da liegt dasjenige, was gestaltende, eigentlich plastische Kräfte in der Eiweißbildung sind, da liegt alles dasjenige, was den Menschen ge­staltet. Daraus werden Sie auch das Folgende entnehmen können: Es ist im wesentlichen dasjenige, was da wirkt, hinweisend auf eine Wech­selwirkung zwischen dem astralischen Leib und dem Ätherleib. Der astralische Leib wirkt in der Atmung durch Sympathie und Anti­pathie; der Ätherleib wirkt, indem er mit seinem Wirken auf die Sympathien und Antipathien des astralischen Leibes stößt. Überall stößt der Ätherleib mit seinen Wirkungen auf die Atmung im mensch­lichen Organismus. Die Ätherwirkungen haben ihren Hauptangriffs­punkt beim Menschen in den flüssigen Bestandteilen. Der Mensch ist ja zu zwei Dritteln wenigstens aus Wasser bestehend. In diesem Wasser-Organismus, wo der Ätherleib vorzugsweise tätig ist, in diesem Wasser-Organismus äußern sich physisch die Ätherkräfte. Im anderen Orga­nismus, der ein Luftorganismus ist, der aus der Luft heraus eingebaut wird dem Menschen, äußern sich die Kräfte der Atmung. Und so können wir auch dasjenige ansehen, was zwischen astralischem Leib und Ätherleib vor sich geht als eine Wechselwirkung der Wasserkräfte mit den Luftkräften. Diese Wechselwirkung der Wasserkräfte mit den Luftkräften findet im menschlichen Organismus fortwährend statt. Na­türlich ist auf keiner Seite das andere vollständig unterdrückt. Daher atmet der Mensch auch immer mit der Luft Spuren von Wasserdämp­fen ein. Da schlägt auf die Seite des Atmens die Ätherität hinüber. Ebenso schlägt in die eigentlichen Verdauungs- und Ernährungsorgane die Atmungstätigkeit hinüber. Sie sind, insofern sie auch aus Eiweiß

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gebildet sind, auch Atmer. Also es schlägt immer das eine in das andere hinüber, und wir haben es eigentlich nie mit etwas anderem zu tun, als mit einem Prädominieren der einen oder der anderen Tätigkeit in irgendeinem Organ. Wir haben es niemals zu tun mit dem, was wir nur in einseitiger Weise beschreiben können. Wenn wir von irgend­einem Organ behaupten, es sei ausschließlich Atmungsorgan etwa, wenn wir das von der Lunge behaupten, dann sagen wir etwas Fal­sches. Es ist immer auch, wenn auch in geringerem Grade, die andere Tätigkeit darinnen. Die Ernährung verläuft vorzugsweise nun durch eine Tätigkeit, die sich ausprägt im Ätherisch-Flüssigen und im Phy­sisch-Festen. Also das Hauptsächlichste der Ernährungs- und Verdau­ungstätigkeit wickelt sich ab im Ätherisch-Flüssigen und im Physisch-Festen, das Hauptsächlichste der Atmungstätigkeit wickelt sich ab im Astralisch-Luftförmigen, und das Hauptsächlichste der Ich-Tätigkeit, der eigentlichen geistigen Tätigkeit, wickelt sich ab in den Wärmever­hältnissen im Zusammenhange eben mit dem Ich. Die geistige Tätig­keit ist im physischen Organismus ein Zusammenwirken des Ich mit den Wärmeverhältnissen, mit all denjenigen Organisationen, wo in das Physische die Wärme hineinwirken kann. Das Ich muß es immer mit der Wärme halten, muß immer von der Wärme aus wirken. Wenn wir einen Kranken ins Bett legen und ihn zudecken, so bedeutet das eben nichts anderes, als daß wir einen Appell an das Ich richten, der darin sich ausdrückt, sich der zustande gekommenen Erwärmung in entsprechender Weise zu bedienen.

Das aber wirft zugleich ein Schlaglicht auf die Ernährung des Men­schen überhaupt. Diese Ernährung ist eine Wechselwirkung zwischen der Gewebeflüssigkeit, also dem Wässerigen, indem sich die Ernährung und Ausscheidung vorzugsweise abspielt, und zwischen dem, was in relativer Beziehung außerordentlich stabil bleibt, was in einer gewis­sen Beziehung nur in der Wachstumsperiode labil ist, dann stabil wird und höchstens in der zweiten Hälfte des Lebens eine Art Abbau er­fährt, dem eigentlichen Eiweißorganismus des Menschen. In der Ge­webeflüssigkeit findet ein fortwährendes Aufnehmen und Zerstören des in der Nahrung befindlichen Eiweißes statt. Und in dieser Tätig­keit liegen die Attacken, welche ausgeführt werden auf dasjenige, was

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stabil in der Eiweißbildung bleiben will: Die menschlichen inneren Ei­weißorgane überhaupt. Die wollen stabil bleiben. Sie wollen deshalb stabil bleiben, weil sie nach innen geistig-seelische Tätigkeit absondern wollen, befreien wollen. In diesem fortwährenden Wechselwirken zwi­schen dem lebhaften Aufnehmen und Zerstören von Eiweißigem und dem Kräftespiel, was da entsteht, in diesem Wechselwirken zwischen diesem Kräftespiel, das außerordentlich beweglich ist, und dem nach Ruhe strebenden Kräftespiel, was da in diesem Wechselspiel des inne­ren menschlichen Eiweißes entsteht, beruht eigentlich dasjenige, was durch den Ernährungsprozeß bewirkt wird. Es ist daher zum Teil ein Aberglaube, zum Teil etwas Richtiges darin enthalten, wenn man sagt: Der Mensch baut sich durch die von ihm aufgenommenen Nah­rungsstoffe auf. - Es ist ein Aberglaube, weil die aufbauenden Kräfte von vornherein dadurch, daß der Mensch überhaupt Mensch ist, in seinen Eiweißkörpern enthalten sind, und der Mensch auf der anderen Seite, auf dem anderen Pol eine Tätigkeit entfaltet, die eigentlich eine fortwährende Attacke ausführt auf diese Stabilität seiner eigenen Ei-weißgestaltung. So daß man sagen kann: Es ist nicht richtig, wenn man glaubt, daß nur die Zufuhr der Nahrungsmittel es ist, die das menschliche Leben unterhält. Es ist einfach nicht richtig, sondern es ist das andere ebenso richtig: daß der Unterhalt des lebendigen Kräfte-spieles in der Gewebeflüssigkeit das Leben unterhält. Wenn Sie also Speisen so gestalten, daß sie anregend wirken auf diese Tätigkeit in der Gewebeflüssigkeit, so unterhalten Sie dadurch das Leben, aber nicht dadurch, daß Sie dem Körper Nahrungsstoffe zuführen, sondern dadurch, daß Sie den Anprall auf die stabilen Kräfte seiner eigenen Eiweißkörper ausführen. Es ist in einem Prozeß, den Sie anregen durch die Nahrungsaufnahme, das Allerwesentlichste der Lebensunterhal­tung vorhanden. So daß wir auch da auf den Prozeß sehen müssen. Es kann zum Beispiel durchaus der Fall sein, daß bei einem ausgewachse­nen Menschen Stoffe, von denen wir wissen, daß sie bei Kindern ganz gut wirken, unwirksam sind, weil das Kind in der plastischen Zunahme begriffen ist und dadurch also die Aufnahme der Stoffe braucht, das Nachinnengehen der Stoffe und Entfalten der Kräfte im Stoffe nach innen braucht. Wenn Sie wissen, daß irgend etwas als Stoff gut wirkt

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beim Kinde, so braucht es beim ausgewachsenen Menschen noch lange nicht so zu wirken. Beim ausgewachsenen Menschen kann es viel nöti­ger sein, daß man seine nach Ruhe strebenden Kräfte in der Gewebe-flüssigkeit einfach unterhält, daß man da hinein also Anreger zur Tätigkeit bringt. Wenn Sie nun das alles betrachten, was sich in den, ich möchte sagen, nach rückwärts hin geordneten Organen des Men­schen - der Kopf ist ja auch nach rückwärts geordnet -, in Lunge, Leber abspielt, wenn Sie sich von den Organen, die nach rückwärts gewendet sind, wenden zu denjenigen, die nun, ich möchte sagen, mehr an die Gewebeflüssigkeit in diese Tätigkeit eingelagert sind, so be­kommen Sie als Urorgan heraus das von der Lunge umschlossene Herz. Dieses Herz des Menschen ist ganz aus der Tätigkeit der Gewebeflüssig­keit herausgebildet, und seine Tätigkeit ist nichts anderes als der Re­flex der inneren Tätigkeit der Gewebeflüssigkeit.

Das Herz ist keine Pumpe - ich habe es oftmals gesagt -, sondern das Herz ist dasjenige, was, ich möchte eher sagen, wie ein Ablese­apparat wirkt für dasjenige, was die Tätigkeit in der Gewebeflüssigkeit ist. Das Herz wird durch die Blutzirkulation bewegt, nicht die Blut­zirkulation wird hervorgebracht durch die Herzpumpenwirkungen. Das Herz hat so wenig etwas zu tun mit dem, was als Zirkulation im Menschen funktioniert, wie das Thermometer mit der Entstehung der äußeren Wärme und Kälte. Wie das Thermometer nichts anderes ist als ein Ableseapparat für die Wärme und Kälte, so ist das Herz nichts anderes als ein Ableseapparat für die menschliche Zirkulation und dasjenige, was aus dem Stoffwechselsystem des Blutes in die mensch­liche Zirkulation einfließt. Das ist eine goldene Regel, die man durch­aus beobachten muß, wenn man den Menschen irgendwie verstehen will. Denn mit dem Glauben, daß das Herz eine Pumpe ist und das Blut durch die Adern treibt, mit diesem Glauben hat man das Ent­gegengesetzte der Richtigkeit eigentlich in der heutigen Naturwissen­schaft in der Hand. Derjenige, der sich zu dem Herz-Aberglauben be­kennt, der sollte sich, wenn er konsequent vorschreitet, nun durchaus auch bequemen zu dem Glauben: Ja, woher ist es wärmer geworden in meinem Zimmer? Weil das Thermometer hinaufgegangen ist! -Es ist konsequent ausgebildet ganz genau dasselbe.

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Sie sehen, zu welchen Konsequenzen eben eine Anschauung führt, die den weitaus bedeutendsten Teil der menschlichen Wesenheit, das Geistig-Seelische, eben einfach nicht berücksichtigt, das Bewegliche, das Dynamische unberücksichtigt läßt und ausgeht von dem bloß Stofflichen, und aus dem Stofflichen heraus dann diejenigen Kräfte treiben will, die eigentlich dem Stoff erst aufgeprägt werden. Sie will dem Herzen die Kräfte aufprägen, die eigentlich dem Herzen durch das Dynamische, durch das Kräftespiel erst aufgeprägt werden.

So können wir eigentlich sagen: In der Herztätigkeit und in dem Herzorgan liegt die am weitesten vorgeschrittene Organisierung des­jenigen vor, was der Atmung und der Geistbefreiung im Menschen entgegengesetzt ist. Da liegt dasjenige vor, was nun die polarische Metamorphose genannt werden kann im Gegensatz zu der bloß um­gestalteten. Wenn man Kopf, Lunge, Leber betrachtet, so hat man ver­schiedene Stufen der metamorphosischen Umbildung. Sobald man das Herz im Verhältnis zur Lunge betrachtet, muß man von einer polari­schen Metamorphose sprechen, muß man davon sprechen, daß das Herz in seiner Gestaltung das polarisch Entgegengesetzte der Lunge ist. Und alle diejenigen Organe, welche sich nun entwickeln mehr nach vorne gelagert, wozu zum Beispiel in hervorragendstem Maße der weibliche Uterus gehört, sind dann wiederum stufenweise Umgestal­tung der Herzbildung. Ich spreche von dem weiblichen Uterus, weil es auch einen männlichen Uterus gibt, der aber nur als Ätherleib vor­handen ist beim Manne. Der Uterus ist nichts anderes als ein umgestal­tetes Herz. Aus dieser Betrachtungsweise über diese Dinge geht alles dasjenige hervor, was man zum Verständnis dieser Organisation des Menschen aufzubringen hat.

Es greifen nun in diese andere Tätigkeit, die also, wenn ich so sagen darf, ihr Zentrum hat, zur Ruhe kommt in der Herzbewegung, in diese Tätigkeit greifen vorzugsweise im Menschen die Fette und die Kohlenhydrate ein. Da haben diese Fette und Kohlenhydrate ihre Wirksamkeit. Natürlich dehnt sich diese über den ganzen Körper aus, weil ebenso, wie der ganze Körper ein Atmer und ein Geistentwickler ist, so ist er auf der anderen Seite wiederum ein Stoffablagerer und ein funktioneller Ausgestalter von Kräftesystemen, welche nach dem Verbrennen

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hinzielen. Das wird nun auch ein gewisses Schlaglicht werfen darauf - und wir sehen, wie man immer herüberkommt von einer solchen wirklich inneren Betrachtung des menschlichen Organismus zu den therapeutischen Dingen -, ein Schlaglicht werfen darauf, wie da tatsächlich dasjenige, was früher Lungenschwindsucht genannt worden ist, was jetzt ja nur aus einer Theorie heraus andere Namen bekom­men hat, darinnen besteht, daß durch die verschiedenen Einflüsse, die da ja wirksam sein können, und die alle im Grunde genommen im gleichen bestehen, der Mensch von dem Außerirdischen abgelenkt wird und zum Irdischen hin gedrängt wird, zum leben in schlechten Woh­nungen und so weiter. All die Schilderungen, die Sie bei der Lungen-schwindsucht haben, die lassen sich dahin zusammenfassen, daß der Mensch von Sonne und Weltenraum abgelenkt wird und hingelenkt wird zu dem, was ihn von Sonne und Weltenraum abschließt, was ihn also dazu bringt, daß die Freude am Außerirdischen, die wesentlich im Aufnehmen durch die Sinne, im Wahrnehmen durch die Sinne beruht, ihm abgelähmt wird, daß seine Seele, sein Gemüt nicht bis in die Sinne hinein darf und sich dadurch hinunterbegibt in die Lunge, so daß die Lunge strebt, Denkorgan zu werden, Kopf zu werden, und tatsächlich dann auch in ihrer äußeren Gestaltung deutlich zeigt, wie sie Kopf werden will, wie sie eine Form annimmt, in der man ja sehen kann, wie die den menschlichen Kopf verknöchernden Kräfte dann in der Lunge zum Ausdrucke kommen, wie sich da die Verhärtungen der Lunge ergeben und so weiter. Und wenn man dem entgegenwirken will, was hat man zu tun?

Wenn man diesem Kopfwerden der Lunge entgegenwirken will, so muß man sich vor allen Dingen überlegen, daß da ein Erschlaffen der astralischen Tätigkeit vorliegt, die stattfinden muß, und ein Zustark-werden derjenigen Tätigkeit, welche die Ich-Tätigkeit ist. Also die Ich-Tätigkeit fängt an, die astralische Tätigkeit zu überwinden. Und dem muß man beikommen. Alles dasjenige, was die Ich-Tätigkeit be­sonders anregt, ist ja gerade die Sinnesaufnahme von außen. Was aber Sinnenaufnahme von außen ist, setzt sich nach dem ganzen mensch­lichen Organismus hinein in den Salzablagerungen fort. Die werden nicht in der richtigen Weise reguliert bei demjenigen, der Neigung zur

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Lungenschwindsucht zeigt. Daher muß man von dieser Seite zu Hilfe kommen und muß versuchen, im rechten Augenblicke mit recht star­ken Salzeinreibungen demjenigen entgegenzuwirken, was die Lunge nicht mehr vermag: Salzeinreibungen, von außen appliziert, werden entgegenwirken den Verhärtungsprozessen, die sich von innen heraus bilden.

Nun muß man natürlich eine solche Tätigkeit, wie man sie durch die Salzwirkungen von außen hat, auch so gestalten, daß man versucht, den Organismus im Innern geneigt zu machen, das auch aufzunehmen, was da von außen hereinwill. Man kann auch Salzbäder nehmen, starke Salzbäder, aber man muß den Organismus geneigt machen, das auch wirklich zu verarbeiten im Innern, also von innen dem etwas entgegenzubringen. Da können Sie dann folgende Erwägung anstellen; sie wird zum Teil schon folgen aus dem, was wir im vorigen Jahr hier besprochen haben.

Will man den Organismus anregen, daß er von innen heraus eine Tätigkeit entwickle, die gewisse äußere Organisationskräfte im Wech­selspiel reguliert, dann handelt es sich darum, daß man in kleinen Dosen, also nach dem Homöopathischen zustrebend, Quecksilber zu­führt. Das Merkur ist nach dieser Richtung hin ein wichtiges Heil­mittel, ein wichtiges Regulierungsmittel. Gerade da wird dasjenige stark in Betracht kommen, was nun im allgemeinen bei den Dosierun­gen zu beobachten wichtig ist. Sie können sich aus alledem sagen, wenn Sie zusammenfassen, was ich dargestellt habe: Dasjenige, was der äußeren Natur am ähnlichsten ist, das ist das Stoffwechsel-Glied­maßensystem. Wenn dem etwas fehlt, wenn in dem etwas zu tun ist, muß man die niedrigen Potenzierungen nehmen. Sobald man an den mittleren Menschen kommt, muß man mittlere Dosierungen nehmen. Aber sobald man vom Kopf aus wirken will, sobald man überhaupt wirken will von demjenigen aus, was mit dem Geistigen im Kopfe etwas zu tun hat, da muß man mit den höchsten Potenzen arbeiten, da muß man arbeiten mit den höheren Potenzierungen. Hier, in diesem Falle, haben wir es zu tun mit Lungentätigkeit, also etwas, was dem mitt­leren Menschen angehört. Die Quecksilberdosierung muß eine mittlere sein. Es handelt sich darum, daß dasjenige, bei dem man besonders

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darauf rechnet, daß es auf die Kopforganisation wirkt und von da wiederum zurück durch den ganzen Organismus, die höchsten Poten­zierungen erfordert, die daher insbesonders wohltätig sein werden überall da, wo man glaubt, mit Siliziumverbindungen irgend etwas zu machen. Siliziumverbindungen fordern durch die eigene Natur, weil sie immer nach dem Kopf und nach der Peripherie des Leibes schwin­gen, was ja auch zur Kopfbildung gehört, tatsächlich die meiste Ver­dünnung; während man zum Beispiel bei Kalkverbindungen durchaus meistens das Richtige treffen wird, wenn man aus anderen Gründen Ursachen hat, sie anzuwenden, wenn man nicht bis zu den höchsten Potenzierungen geht, sondern sie in den unteren Potenzierungen ver­wendet. Kurz, ein Maßstab für das Potenzieren ist durchaus die An­sicht, die man gewinnt darüber, ob man einzugreifen hat in den Glied­maßen-Stoffwechselorganismus, in den mittleren Rhythmusorganis­mus oder in den Kopforganismus; wobei natürlich der Kopforganis­mus berücksichtigt werden muß in der Richtung, daß er eigentlich den ganzen Organismus wiederum von der anderen Seite durchkraftet. Man kann zum Beispiel durchaus einmal die Ansicht bekommen: der Mensch hat eine Fußkrankheit, die aber eigentlich eine verkappte Kopfkrankheit ist, die vom Kopfe herrührt; dann handelt es sich aber nicht darum, daß man heilt vom Stoffwechsel aus, sondern vom Kopfe aus, daß man also hohe, nicht allzuhohe Potenzierungen anwendet von demjenigen, was vielleicht dann in niedrigeren Potenzierungen gut ist, wenn man weiß, man hat vom Stoffwechsel aus zu heilen. Also diese Dinge können durchaus auf eine Ratio gebracht werden und müssen es auch nach und nach. Es wird das Einzelne da erst richtig hervor­gehen, wenn man sich einläßt auf die genaue Beobachtung desjenigen, was die Versuche ergeben. Die Richtungen müssen so gesucht werden, wie ich es angegeben habe.

Dann handelt es sich darum, daß überhaupt nur derjenige über Heilungen im einzelnen sprechen kann, der sorgfältig alles dasjenige wirklich im Gedächtnis behält, was ihm in seiner Erfahrung aufge­stoßen ist, denn jede einzelne Erfahrung ist selbstverständlich auch belehrend und trägt Frucht für irgendein Folgendes. Nun, wenn Sie das berücksichtigen, was ich jetzt gesagt habe, so werden Sie finden,

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daß es gar nicht mehr so rätselhaft erscheint, daß es zum Beispiel Krankheiten gibt, bei denen Hirn und Leber zugleich betroffen sind, denn die Leber ist ja nur ein metamorphosiertes Gehirn. Wenn man also zugleich Leberentartung und Degeneration der Gehirnganglien findet, so liegt das genau in derselben Richtung und es handelt sich darum, daß man dann etwas hat, was durchaus wiederum als Krank­heitsform ein Gesteigertes ist gegenüber dem, was die Ursache der Lungenschwindsucht ist. Es ist nur die gesteigerte Metamorphose der Lungenschwindsucht. Daher handelt es sich darum, daß man da grö­bere Dosierungen von Quecksilber im Innern anwenden wird, und daß man dann äußerlich nicht bei den Salzeinreibungen und so weiter und bei den Bädern stehen bleiben wird, bei dem Natriumsalz, bei dem gewöhnlichen Kochsalz, sondern daß man da schon übergehen muß zu Kalksalzen. Das ist dasjenige, was da zu sagen ist.

Nun aber sehen Sie, wo überall die Quellen des Irrtums liegen, und wo man wirklich nur auf das Richtige kommt, wenn man so den menschlichen Organismus von innen heraus betrachtet. Denken Sie doch nur einmal, daß irgendeiner hergehen und sagen kann: Da liegt nun eine Krankheit vor, die kuriere ich mit Quecksilber. Und er er­reicht auch irgendeine Wirkung. Nur ist just die Krankheit nicht irgend etwas, was mit Lues oder Syphilis zusammenhängen muß, aber er hat sich einmal die Vorstellung gebildet, wenn Quecksilber heile, so hänge das also zusammen mit Lues- oder Syphilisvorgängen. Das braucht gar nicht der Fall zu sein. Ebenso werden Sie dasjenige, was ich im vorigen Jahre gesagt habe, nun etwas genauer verstehen, indem ich von den «Geisteskrankheiten» sprach. Selbstverständlich habe ich, indem ich vor einigen Tagen von Gehirnerweichung gesprochen habe, die paralytischen Erkrankungen gemeint, aber wenn man sagt «Para­lyse», so redet man eigentlich nicht so anschaulich. Man hat immer das Gefühl, daß man da schon nach dem äußeren Symptomenkomplex hinüberredet. Aber nun entsteht natürlich die Frage: Wie verhält sich das, was ich im vorigen Jahr gesagt habe, daß die eigentlichen Ursachen der psychischen Erkrankungen eigentlich in den Deformationen von Organen gesucht werden müssen? Das ist auch der Fall. Und es ist so stark der Fall, daß man immer, wenn man bloß die psychischen Symptome

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ins Auge faßt, eigentlich zu nichts kommt; es ergibt sich eigent­lich nichts. Man kann schon einmal sagen: Ähnliche psychische Kom­plexe führen auf ganz verschiedene Krankheitsursachen eigentlich zurück. Es handelt sich immer mehr darum, daß man gerade beim so­genannten Geisteskranken die Deformation der Organe sucht, irgend­ein nicht richtig funktionierendes Organ, und daß man wiederum frägt: Warum funktioniert es nicht richtig? Weil jene Kräfte schadhaft geworden sind, die eigentlich die stabilen der Eiweißbildung sind, nicht die variablen, sondern die stabilen. Also es ist etwas in dem Kranken, das fortwährend danach strebt, das Organ eigentlich in seinem ur­sprünglichen plastischen Aufbau zu zerstören, und daher tut es auch nicht gut, wenn man zu stark hinüberschielt nach demjenigen, was in den Gewebeflüssigkeiten, wie eben auf dem anderen Pol, den Stoff­wechsel darstellt. Also mit dem, was im Organismus selber den Stoff­wechsel darstellt, wird es nichts sein, wenn man nach den Symptomen ausgeht. Dagegen wird es außerordentlich wichtig sein, die Erkenntnis der Geisteskrankheiten in den Abscheidungen zu suchen. Da wird man schon durchaus wichtige Anhaltspunkte immer finden. Und nachfor­schen, wie die Abscheidungen bei einem Geisteskranken beschaffen sind, das ist außerordentlich wichtig, denn ich habe im vorigen Jahre gesagt, daß für gewisse Formen von Geisteskrankheiten eine Sucht vorliegt, Imaginationen, Inspirationen zu bilden. Das ist eben das­jenige, was Freiwerden des Geistigen im Inneren bedeutet.

Wenn nun diese Sucht vorliegt, so liegt sie ja aus dem Grunde vor, weil das Organ schadhaft geworden ist. Wenn das Organ nicht schad­haft ist, sondern normal ausgebildet ist, dann bildet es schon die Ima­gination aus, sie bleibt aber unbewußt; wenn es aber schadhaft ge­worden ist, dann kommt es nicht dazu, diese Imagination richtig auszubilden. Auf der einen Seite ist das Organ schadhaft und es ent­steht dadurch die Sucht nach der Ausbildung der Imagination, und auf der anderen Seite bleibt die Imagination ungedeckt durch das Organ und tritt als Halluzination und so weiter auf. Also ich möchte sagen: Wenn wir es zu tun haben mit einem Organ und den in seinem Innern sich entwickelnden Imaginationen (s. Zeichnung Seite 114, rot), die dann ausstrahlen in den übrigen menschlichen Organismus (siehe

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Zeichnung, hell) und perzipiert werden, dann haben wir es mit einem deformierten Organ zu tun, daß die Imaginationsbildung (rot) nicht

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richtig in ihrer Plastik sich entfalten kann und dadurch auf der einen Seite, weil sie abnorm ist, sich der Bewußtheit aufdrängt. Es entstehen also die Halluzinationen und Visionen. Auf der anderen Seite ist das Organ kaputt und es entsteht dadurch der Drang nach richtigen Ima­ginationen. Allein dadurch, daß man diese Dinge so von innen durch­schaut, erklären sich solche Dinge.

Wir werden nun vorschreiten nach der einen Seite zu der Beant­wortung der einzelnen Fragen, die gestellt worden sind, und auf der anderen Seite zu der Erklärung unserer Heilmittel. Jetzt wollen wir dann schließen und den Vortrag von Dr. Scheidegger hören.

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SIEBENTER VORTRAG Dornach, 17. April 1921

Indem ich mich nun zur Heilmittellehre wende, möchte ich bemerken, daß auch mit Rüchsicht auf dasjenige, was wir schon an Heilmitteln zu inaugurieren versuchten, das auch besprochen werden soll; dann im Speziellen bemerke ich, daß es mir natürlich nicht von Interesse ist darzulegen, wie sich in mir die Gedanken ausbilden, daß das eine oder das andere ein Heilmittel sein kann, sondern daß Sie gewissermaßen dazu kommen, diese Verwendung irgendeiner Substanz als Heilmittel zu durchschauen. Also ich möchte gewissermaßen, daß die Anschau­ung, die sich entwickeln muß über eine gewisse Substanz, in der eige­nen Seele sich abspielen kann, wenn diese Substanz Heilmittelwert haben soll. Deshalb möchte ich sozusagen heute die Besprechung so einrichten zunächst, daß wir gewissermaßen Probeerwägungen durch­machen, wie man zu der Anschauung kommt, daß irgend etwas ein Heilmittel sein kann. Voraus muß natürlich bemerkt werden, daß eine Grundlage dazu die ist, daß man die hauptsächlichsten Prinzipien der anthroposophischen Menschenkunde kennt. Denn nur dadurch wird die richtige Interpretation des Heilmittels entstehen, wenn man gewissermaßen von unten her angefeuert ist, die ganze Erwägung im anthroposophischen Sinne anzustellen. Sie werden deshalb auch sehen, daß dasjenige, was ich in den letzten Tagen gesagt habe, in dasjenige einfließt, was wir gewissermaßen heute als einige Probeerwägungen anstellen.

Gehen wir davon aus, daß es sich insbesondere an der Pflanze stu­dieren läßt, wie die Wechselwirkung der Umgebung des Menschen und des Menschen selber ist. Man wird auch gerade dadurch, daß man die Prozesse zunächst an dem Pflanzlichen sich zu eigen macht, dann den richtigen Einblick in die Fortsetzung der Mineralisierungsprozesse in das Innere des Menschen bekommen können. Wenn man eine solche Erwägung anstellt - und das geht ja natürlich aus alledem hervor, was wir wiederum in den letzten Tagen auch betrachtet haben -, muß man sich klar sein darüber, daß in dem ganzen Pflanzenbildungsprozeß, in

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dem Gestaltungsprozeß nach Wurzeln, Blättern, Blüten, Samen und so weiter etwas liegt, was aus dem ganzen Kosmos heraus sich gestal­tet, und daß man diesen Prozeß, der im besonderen hintendiert zum Pflanzengestalten, auch zum inneren Pflanzengestalten, nicht durch eine künstliche Synthese etwa bloß, also durch eine chemische künstliche Synthese ersetzen kann. Mindestens in den allerwenigsten der Fälle kann man ihn in dieser Weise ersetzen. Man muß sich zum Beispiel über das Folgende klar sein. Wenn man es mit der Wurzel der Pflanze zu tun hat, dann hat man es mit demjenigen zu tun, was im Pflanzen­gestaltungsprozesse an die mehr oder weniger inneren Oberflächen-kräfte der Erde gebunden ist. Der Mensch ist nun geistig-seelisch ein Wesen, das pflanzenartig von oben nach unten wächst. Sein Haupt birgt viele derjenigen Kräfte, die in Wechselwirkung stehen mit den Kräften der Erde selbst, und es ist eine tiefe Verwandtschaft desjeni­gen, was in der Pflanze wurzelhaft sich gestaltet, zu all demjenigen, was die Kräfte des menschlichen Hauptes sind. Man wird also immer, wenn man sich aufzuklären hat über den Prozeß, der sich im Wurzel-haften der Pflanze abspielt, zu denken haben, daß dieser Prozeß im Wechselverhältnis steht zum menschlichen Haupte. Wir wollen jedoch einmal an Einzelheiten die Erwägungen anstellen, damit Sie sehen, wie man solche Erwägungen anzustellen hat. Betrachten wir einmal einfach, sagen wir, die Wurzel des Enzians, Gentiana lutea, und sagen wir uns das Folgende: Der Enzian, er ist eine Pflanze, welche sich nach außen sehr stark blütenhaft äußert. Wir werden also in der Wurzel Kräfte haben, welche sich schon sehr stark nach dem Blütenhaften zu ziehen. Mit anderen Worten, diese Wurzelkräfte sind etwas schwach. Es wird vom Enzian viel ausgegeben nach dem Blütenhaften und Blätterhaften hin. Dennoch aber zeigt die ganze Formung der Blüte, daß das Wurzelhafte noch stark vorhanden ist. Wir werden also nicht unbedingt rechnen können darauf, daß der Enzian eine starke Wir­kung auf dasjenige ausübt, was in der menschlichen Organisation vom Kopf als unmittelbar Kopfmäßiges ausgeht, nämlich als physische Außenwirkungen, sondern wir werden von ihm zu erwarten haben, daß er vorzugsweise auf dasjenige wirkt, was vom Kopfe aus als atmungfördernd wirkt. Und da immer im Organismus polarisch gewirkt

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wird, so haben wir uns vorzustellen, daß vorzugsweise die Verdauungsorgane selber in ein stärkeres Atmen in dem gestern aus­gesprochenen Sinne kommen, wenn wir die Wurzeln des Enzian ver­wenden. Wir regen also Magen und Darm zu einer regen Atemtätigkeit an, müssen uns aber jetzt überlegen, was wir erfahren haben in diesen Vorträgen, daß zur Anregung dieser Atmungstätigkeit die pflanzliche Substanz weiter verarbeitet werden muß. Das heißt, wir müssen die Wurzeln abkochen. Wir müssen die Abkochung der Wurzeln verwen­den. Sie sehen, man kann das Ganze richtig durchgehen. Nun geht man zunächst etwas aufs Äußere. Man sagt sich, die Enzianwurzel hat einen bitteren Geschmack, einen starken Geruch, das ist also etwas, was auf das Astralische sehr stark wirkt. Wir haben es also zu tun mit einer Wirkung auf die astralische Wesenheit in den Verdauungsgebie­ten des Menschen. Nun aber ist die Enzianwurzel zuckerhaltig. Sie werden sich erinnern, daß ich wiederholt bei verschiedenen Anlässen darauf hingewiesen habe, wie in der Zuckerverarbeitung beim mensch­lichen Organisationsprozeß eine starke Anregung der Ich-Tätigkeit liegt. Das können Sie ja auch äußerlich statistisch, sagte ich, öfter stu­dieren daran, daß zum Beispiel Völker, welche wenig Ich-Tätigkeit haben, wie die östlich-europäischen, die russischen Völker, bei denen das Ich zurücktritt, eine sehr geringe Zuckermenge in ihrem jährlichen Verbrauch als Volk haben, während bei den Engländern, bei denen das Ich eine außerordentlich rege Tätigkeit entwickelt, also überhaupt je weiter wir nach Westen kommen, der Zuckerverbrauch desto stärker in den Statistiken auftritt. Also solche Dinge sind durchaus zu berück­sichtigen, wenn man überhaupt zu einer Erkenntnis in der Welt kom­men will.

Dann ist aber die Enzianwurzel reich an fetten Ölen. Fettes Öl, das ist dasjenige, was nun wiederum, ich möchte sagen, wenn es in die Ver­dauung übergeht, stark auf die untere Atmung wirkt, denn es stärkt das fette Öl die Beweglichkeit, die innere Beweglichkeit von Magen-und Darmorganen. So also sehen Sie, wie man sich förmlich beschreiben kann, was da im menschlichen Organismus vor sich geht, und man merkt ja gleich, daß die astralische Tätigkeit angeregt wird, daß also die Atmungsbeweglichkeit des Magens und des Darmes angeregt wird.

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So daß man sich sagen kann: Der Darm entwickelt eine regere Tätig­keit, der Magen wird gestärkt. Es wirkt das Ganze so ein, daß das­jenige zustande kommt, was überhaupt bei einer Stärkung des astrali­schen Leibes zustande kommt. Es wirkt das Ganze so, daß Minerali­sierungsprozesse nur bis zu dem Grade im Menschen auftreten, der die Organe verfestigt und sie dadurch stärker macht. Das ist die leise Ein­wirkung des Ich durch den Zucker, der da auftritt. Man könnte also sagen: Wenn man die Abkochung der Enzianwurzel verwendet, so bringt man den astralischen Leib in rege Tätigkeit, und durch den Zuckergehalt der Wurzel läßt man das Ich nachhelfen. Dadurch aller­dings, weil das Ich nachhilft, steht eine Gefahr da. Denn wenn das Ich unten wie peitschend nachwirkt, so entsteht wiederum polarisch die Reaktion im Kopfe, und man kann bemerken, daß solche Patienten dann allerdings als Nebenwirkung Kopfschmerzen erhalten werden. Aber es ist dennoch etwas, was durchaus nach allen diesen Richtungen wirkt, die ich gesagt habe. So haben wir da eine im wesentlichen an­treibende, anregende Darmtätigkeit, und wir werden daher solch ein Mittel verwenden entweder für sich oder in irgendeiner Kombination, wenn wir merken, daß die Krankheitserscheinungen zusammenhängen mit Appetitlosigkeit, Dyspepsie zum Beispiel, namentlich aber dann, wenn Unterleibsstockungen da sind. Wir können auch durchschauen, wie durch diese Tätigkeit von Magen und Darm der Stoffwechsel überhaupt angeregt wird. So daß also der Stoffwechsel innerlich ge­wissermaßen aufgeregt wird und ein regsamer wird, und wir können dadurch noch wirken auf die Tendenzen nach Gicht und Rheumatis­mus. Außerdem werden wir in der Enzianwurzel sachgemäß etwas verwendet haben, was sich, wenn auch in einem nicht sehr starken Grad, aber dennoch als fieberfeindlich erweist. Denn dadurch, daß die Darmtätigkeit untergraben ist, wird die Reaktion im oberen Menschen hervorgerufen, und vom oberen Menschen geht dann die Fiebertätig­keit aus. Wenn wir also den unteren Menschen stärken, ein Gegen­gewicht dem oberen Menschen schaffen, so haben wir ihm etwas Fie­berfeindliches zugeführt.

Das ist eine solche Erwägung, die man anstellen muß, wenn man auf die konkreten Beziehungen der Außenwelt zum Inneren des Menschen

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kommen will. Es handelt sich darum, daß es ganz richtig ist, wenn darauf hingewiesen wird, daß von außen auf den Menschen Strö­mungen ausgeübt werden. In dieser Beziehung hat ja so jemand wie Rosenbach außerordentlich gut vorgearbeitet. Aber wenn man nur in Abstraktionen von Strömungen spricht, so ist man sich erstens nicht bewußt, daß dasjenige, was da von außen wirkt, ja von den konkreten Dingen herkommt. Es kommt davon her, daß also solche Beziehungen herrschen zwischen dem Wurzelhaften der Pflanzenwelt, den Kräften, die im Wurzelhaften wirken und die dann wiederum in den Menschen hineinkommen. Da faßt man dann diese Dinge, die man sonst nur abstrakt als Strömungen charakterisiert, wirklich an, die hat man so­zusagen auf der Hand. Und um das handelt es sich bei der Geistes­wissenschaft, daß sie das wirklich Konkrete, das wirklich Dinglich­Prozessuale herausarbeitet.

Betrachten wir von diesem Gesichtspunkte aus eine außerordentlich lehrreiche Pflanze, die Nelkenwurz, geum urbanum, und nehmen wir dabei wiederum die Wurzel. Machen wir also wiederum eine Ab­kochung der Wurzel. Es ist nun außerordentlich interessant, wenn Sie diese Erwägungen über die Nelkenwurzel anstellen und dann etwas zurück sich erinnern an das, was wir gerade über die Enzianwurzel gesagt haben. Es ist natürlich wiederum vorauszusetzen, daß, weil wir es mit der Wurzel zu tun haben, wir eine Wechselwirkung zu den Kopfkräften haben. Nun haben wir aber in der Nelkenwurzel einen herben Geschmack. Der Geschmack ist außerordentlich herbe. Wir haben in der Nelkenwurzel ätherische Öle, also ein Öl, von dem wir wiederum von vornherein voraussagen müssen, daß es auf diejenigen Partien des Organismus wirkt, die noch nicht so weit gegen den Darm und in den Darm hineingelegen sind, als diejenigen Partien, von denen wir gesprochen haben bei der Enzianwurzel, daß wir es also mehr zu tun haben mit demjenigen, was noch im Magen, vielleicht nur in der Speiseröhre zu geschehen hat und so weiter. Dann haben wir aber das Wesentlichste zu berücksichtigen, daß wir in der Nel­kenwurzel Stärkemehle haben, also daß wir gewissermaßen den Appell an diejenigen Kräfte richten, die in intensiverer Weise ver­arbeiten, als beim Zucker verarbeitet werden muß, denn es muß die

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Angriffskraft, wenn man das Stärkemehl verarbeiten will, mehr zu­rückverlegt werden. Der Zucker muß ja zuerst herausgearbeitet wer­den. Sie sehen, man muß also die Prozesse wirklich verfolgen. Dann aber haben wir in der Nelkenwurzel Gerbstoff; und auf das muß man immer sehen, wenn man irgend etwas auf seine Heilwirkung prüfen will. Gerbstoff, das bedeutet, daß tatsächlich in einer Weise die Stärke noch nach dem Physischen zu wirkend liegt, dasjenige bearbeitet wird, was eben dem Gerbstoff entgegentritt. So daß wir bei der Nelken-wurzel das ganze Wirken mehr hinunterlegen müssen nach dem Ich, als nach dem astralischen Leib. Wir haben da eine Verstärkung der Ich-Anregung. Und daher, weil wir eine Verstärkung der Ich-Anregung haben, haben wir es mit demjenigen zu tun, was im unteren mensch­lichen Organismus vor sich geht. Es ist also eine vollständig polarische Wirkung zu der Kopfanregung, die da durch das Ich geschieht. Wir haben es zu tun mit dem, was ich nennen möchte: die äußere Verdau­ung, das Angreifen der Substanzen noch im Magen, noch überhaupt bevor sie in die Darmtätigkeit übergegangen sind. Es wird, wenn ich so sagen darf, dasjenige, was an Nerven-Sinnesapparat im Darm noch vorhanden ist, angeregt - alles ist ja im ganzen menschlichen Organis­mus ausgebreitet -, es wird der Nerven-Sinnesapparat gerade in den Verdauungsorganen angeregt, und wir haben es also da mit dem prä­dominierenden Ich-Wirken zu tun.

Was wird die Folge sein? Daß wir erstens in der Nelkenwurzel eine stark fleberfeindliche Kraft haben. Zweitens aber wird die Folge sein diese, daß wir von der weiter nach vorne liegenden Verdauung auf die rückwärtige Verdauung dadurch wirken können, daß wir dieser rück­wärtigen Verdauung, der eigentlichen Darmtätigkeit, nicht mehr so­viel zumuten. Wir werden also dadurch insbesondere Durchfälle zu bekämpfen haben, wir werden Schleimflüsse des Darmes zu bekämp­fen haben, wenn wir das berücksichtigen, daß eben diese Dinge darauf beruhen, daß zuviel zugemutet wird demjenigen, was mehr nach der inneren Verdauungstätigkeit hin liegt. Sie sehen also, diese Erwägun­gen führen alle dazu, anzuschauen, wie die äußeren Kräfte dasjenige durchdringen, was im Innern des Menschen ist.

Betrachten wir, weil ja diese Wurzelbetrachtung von ganz besonderer

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Bedeutung ist, noch eine Wurzel und nehmen wir als Beispiel die Iris germanica, die Schwertlilie. Machen wir auch da die Wurzelaus­kochung. Nun, bei der Schwertlilie haben wir es mit etwas zu tun, was schon durch seine äußere Offenbarung zeigt, daß es stark auf das Ich wirkt. Der widerliche Geruch und der bittere Geschmack sind etwas, was sogleich verrät, daß wir es da mit etwas zu tun haben, wo das Ich in starke physische Wechselwirkung mit der Außenwelt tritt. Wir haben in der Schwertlilienwurzel nun aber auch etwas, was diese physi­sche Tätigkeit recht sehr anregt, nämlich Gerbsäure. Wir haben wie­derum etwas darinnen, was auf die Ich-Tätigkeit wirkt: Stärkemehl. Und wir haben endlich etwas, was durch seine physische Wirkung überall wirkt, wo es hinkommt, wenn es dazu angeregt wird: wir haben Harze in der Schwertlilienwurzel. Durch das alles wird das Ich in eine besonders rege Tätigkeit versetzt. Und diese rege Tätigkeit des Ich, dieses Treibende des Ich, kann man daran bemerken, daß die Urintätigkeit und eine gewisse purgierende Wirkung auftreten. Das sind die äußeren Offenbarungen desjenigen, was die Ich-Tätigkeit ist. Und dasjenige, was wir bekämpfen können, ergibt sich dann einfach, wenn wir uns fragen: Wem allem ist der menschliche Organismus aus­gesetzt, wenn das alles nicht in Ordnung ist? Dann ergeben sich Was­sersucht und ähnliche Erscheinungen, und wir haben in der Schwert­lilienwurzel-Auskochung daher etwas, womit wir versuchen sollen, wassersuchtähnliche Zustände und auch die Wassersucht selber zu be­kämpfen.

Sie sehen, das ist die Art der Erwägungen, die man anstellen muß. Betrachten Sie jetzt, indem wir in der Pflanze etwas aufwärts steigen, betrachten Sie zum Beispiel das Kraut, Herba, von Pflanzen und neh­men wir eine charakteristische Pflanze wie zum Beispiel Majorana ori­ganum, Majoran. Aber seien wir uns jetzt klar: Wenn wir zum Kraut aufsteigen, da ist es schon die Natur selbst, welche gewisse Prozesse vollzieht, die wir erst vollziehen müssen bei der Wurzel. Wenn wir daher das Kraut nehmen, so ist es nicht gut, direkt eine Auskochung zu machen, sondern wir brauchen die feineren Kräfte des Krautes, und die bekommen wir heraus, indem wir einen Aufguß machen. Es gehen die Kräfte, die wir eigentlich brauchen, von dem Kraut in den Aufguß

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über. Und Sie können nun wieder, ich möchte sagen, mit den Sinnen dasjenige ergreifen, was hier vorliegt. Sie haben den eigentümlichen Geschmack in diesem Aufguß, den man den erwärmenden Geschmack nennen könnte. Dieser Geschmack hat eine gewisse Bitterkeit zugleich. Dann aber haben Sie dasjenige, welches so recht beweist, wie da etwas nach außen wirkt: Den aromatischen Geruch, die ätherischen Öle. Und dann haben Sie etwas, was da nur dazuzukommen braucht, um all das noch besonders zu verstärken, was seine physische Wirkung nicht so früh äußert, wie andere Produkte, sondern seine physische Wirkung äußert, wenn es durch den Magen in den Darm gekommen ist. Nämlich allerlei Salze sind da drinnen in dem Kraut, gerade bei Majoran. Und daher können Sie sich sagen - und die Dinge, die man sich so sagen kann, sind ja alle auch in der Wirklichkeit vorhanden -: Dieser Kraut-aufguß wirkt besonders auf die Atmungstätigkeit der inneren Organe. Er bringt eine gewisse Atmungstätigkeit der inneren Organe hervor. Das äußert sich dadurch, daß dieser Aufguß schweißtreibend wirkt, daß also die innere organische Tätigkeit als Atmung angeregt wird. Er wirkt schweißtreibend und dadurch wirkt er in der Reaktion verstär­kend auf die Tätigkeit der inneren Organe. Man kann bekämpfen katarrhalische Erkältungen, man kann aber auch bekämpfen nach der andern Seite hin Gebärmutterschwäche, wenn man mit dem Aufguß des Majorankrautes arbeitet.

Das alles wird sich dann noch klarer ergeben, wenn man übergeht zu der Wirkung der Blüte. Die Wirkung der Blüte: betrachten wir sie einmal da, wo sie schon in der äußeren Pflanze sich ganz besonders offenbar zeigt, betrachten wir sie also zum Beispiel da, wo viele kleine Blüten zu einem Blütenstand sich entfalten, wie beim Holunder oder Flieder, Sambucus nigra. Und seien wir uns klar, daß da gerade die­jenigen Kräfte in die Pflanze schießen, welche mit der Umgebung der Erde viel zu tun haben, welche in sich enthalten die kosmischen Ein­flüsse, die kosmischen Strömungen. Wir merken das daran, daß die Holunderblüte auch ätherische Öle enthält. Aber namentlich merken wir es daran, daß die Holunderblüten Schwefel enthalten. So daß wir darinnen aus dem Mineralischen auch dasjenige haben, was sich uns ja besonders wirksam erweist, wenn wir nun die Atmung anregen wollen,

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aber auf der anderen Seite anregen, auf der Seite der eigentlichen Atmungsorganisation, während wir früher gesprochen haben von der Anregung der Atmung in den Verdauungsorganen und in demjenigen, was an die Verdauungsorgane anschließt, bevor sie von der Atmung der eigentlichen Atmungsorgane ergriffen werden. So daß also hier bei der Holunderblüte, wenn wir sie nun auch als Aufguß verwenden - das ist ja fast selbstverständlich -, besonders die Äthertätigkeit des mensch­lichen Organismus angeregt wird, und erst auf diesem Umwege durch die Äthertätigkeit die Tätigkeit des astralischen Leibes, daß also da be­sonders angeregt wird die Atmung in den oberen hinteren Organen, nicht so sehr aber in den Kopforganen als in denjenigen, die zu der eigentlichen Atmung gehören. Natürlich entstehen da überall Reak­tionen, und wir haben es in diesen Reaktionen natürlich damit zu tun, daß dann bei diesem Beispiel Abführungen und Schweißtreibungen auftreten. Nun aber werden die Atmungsorgane angeregt. Die eigent­liche sonstige normale Atmungstätigkeit wird angeregt, und dadurch entsteht, weil durch eine Anregung der normalen Atmungstätigkeit eine Blutwirkung zustande kommen muß, auch eine Anregung, also vom inneren Menschen aus eine Anregung auf die Blutzirkulation und es ist, ich möchte sagen, abzulesen von alledem, daß man mit einem solchen Mittel Katarrhe bekämpfen kann, daß man zurückgehaltene Schweißbildung bekämpfen kann, daß man es gut anwenden kann bei Heiserkeit, Husten, und daß man es, weil ja die Wirkung, die früher direkt aufgetreten ist, jetzt polarisch auftritt, auch bei rheumatismus-artigen Dingen verwenden kann.

Sehen Sie, es handelt sich überall darum, daß man von der Wir­kungsweise der Mittel dasjenige abliest, was in ihnen als Heilkraft ent­halten sein kann. Nun denken wir einmal daran, wie es notwendig werden kann, auf die Kopforganisation besonders zu wirken. Was hängt denn von der Kopforganisation ab?

Von der Kopforganisation hängt ja ab deren polarische Gegenseite, die Verdauung, und zwar hängt gerade von der Kopforganisation die gröbere Verdauung ab, diese gröbere Verdauung, welche Ursache von so vielen sehr schweren Krankheiten ist. Wir müssen uns daher klar sein, daß wir den Kopf von der gröberen Verdauung her im wesentlichen

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beeinflussen können, und daß, wenn wir nun durch irgend etwas, was wir nach dem Innern des Menschen befördern - also auf die Ver­dauung wirken -, überhaupt dahin gelangen, daß die Dinge gewisser­maßen bis in den Kopf hineinstrahlen, daß sie also wirklich vom Kopf aus eine Wirkung entfalten, wir dann natürlich alles mögliche zusam­menhalten müssen, was es dazu bringt, daß wir, trotzdem wir das Pflanzliche ins Innere zunächst einführen wollen, es so gestalten, daß es in den Kopf hineinwirkt. Und das wird besonders zu beobachten sein, wenn wir Samen verwenden wollen. Samen sind ihrer Natur nach ja sehr geeignet, auf die gröbere Verdauung zu wirken. Und indem sie auf die gröbere Verdauung direkt wirken, wirken sie allerdings, indem Reaktionen hervorgebracht werden, auf den Kopf. Aber es ist eben sehr schwer, die Wirkung von der Verdauung bis in den Kopf hinein zu befördern. Daher ist es gut, wenn man nun wiederum beim Samen dazu übergeht, eine, und zwar eine sehr konzentrierte Aus­kochung zu machen, wenn der Patient dies verträgt. Das kann man insbesondere studieren, wenn man die Wirkungen der Samen vom Kümmel ins Auge faßt, den Samen auskocht, also diese Auskochung ins Auge faßt. Man hat in dieser Auskochung zunächst ätherische Öle, also wesentliche Wirkungen auf das Ich, hat wiederum etwas, was physisch sehr stark wirkt, Wachs und auch Harze, die auch im Physi­schen sehr starke Wirkungen entfalten. Die starken Wirkungen zeigen sich ja in dem gewürzhaften Geruch. Dann aber hat man auch Schleim-zucker gerade in dieser Auskochung.

Das alles, wenn Sie es zusammenhalten mit unseren Betrachtungen, wie wir sie in diesen Tagen angestellt haben, das alles wirkt außer­ordentlich stärkend auf die Ich-Tätigkeit. Es ist ein förmliches Wirken auf die Sinnes-Nerventätigkeit, die in den Verdauungsorganen ver­borgen liegt. Auf diese schwache Sinnes-Nerventätigkeit, die in den Verdauungsorganen verborgen liegt - in einer sehr schwach sich aus-gestaltenden Metamorphose liegt diese Sinnes-Nerventätigkeit in den Verdauungsorganen ausgebreitet -, wird besonders gewirkt. Es wird wirklich, möchte man sagen, in bezug auf den unteren Menschen durch eine solche Auskochung etwas bewirkt, was sich ausnimmt wie eine unterbewußte Metamorphose unserer äußeren sinnlichen Wahrnehmung.

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Wir werden angeregt, möchte ich sagen, mit dem Verdauungs­system dasjenige sinnlich wahrzunehmen, was da als Prozeß sich ent­wickelt. Und daher ist auch gerade dieses Mittel sehr gut zu gebrauchen zu Klistieren. Wenn man dieses Mittel zu Klistieren verwendet, so tut man ja das, daß man eigentlich einen Prozeß hervorruft, der auf die Sinnes-Nerventätigkeit wirken muß, weil er nun wirklich ein äußeres Zuführen der feineren Kräfte in den Kümmelsamen ist und dadurch eine Art unterbewußter Wahrnehmung in den Verdauungsorganen hervorgerufen wird. Es wird dadurch die lethargische Gewebeflüssig­keit ganz besonders angeregt; dadurch also, daß man eine Art sinnes-nerven-stärkenden Prozeß hervorruft, wird das Wahrnehmen sehr stark in das Innere des Menschen verlegt. Der Mensch wird ein Wahr-nehmer in seinen Verdauungsorganen, und das ist dasjenige, was alle­dem entgegenwirkt, was sich, ich möchte sagen, wie der andere Pol entgegenstellt dem, wenn eine innere Tätigkeit anfängt, die nun auch wahrgenommen werden kann, die aber wesentlich in innerem Wahr­nehmen besteht, wenn also unser Organismus anfängt, sich so recht eruptionsmäßig zu äußern. Dadurch, daß wir ihn selber sehr stark wahrnehmen können, wenn er eine solche organische Tätigkeit ent­wickelt, daß wir eigentlich uns selber wahrnehmen, wirkt dann ab-lähmend, also gesundmachend auf eine solche Tätigkeit, die ein Wahr­nehmen von innen heraus darstellt, dasjenige, was als eine Tätigkeit, eine Sinnes-Nerventätigkeit entwickelt wird, die eigentlich dem äuße­ren Wahrnehmen metamorphosisch ähnlich wird. So daß wir, wenn Magenkrämpfe auftreten, kolikartige Zustände auftreten, Blähungen auftreten, mit diesem Mittel in entsprechender Weise werden frucht­bringend arbeiten können.

Noch ein Prozeß ist außerordentlich interessant zu beobachten. Es ist der folgende. Also stellen Sie sich so recht lebendig vor, was da im Grunde genommen für eine unterbewußte Tätigkeit entwickelt wird. Diese unterbewußte Tätigkeit ist außerordentlich ähnlich der äußeren Wahrnehmungstätigkeit. Nur hat sie ihre Lage gewissermaßen im Innern. Denken Sie sich, daß äußere Wahrnehmungstätigkeit und Re­flextätigkeit in einem gewissen Zusammenhange stehen. Wahrnehmun­gen können, wenn sie unterbewußt auftreten, sofort Abwehrbewegungen

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hervorrufen. Betrachten Sie dieses Zusammenwirken von Wahr­nehmungstätigkeit und Abwehrtätigkeit und übertragen Sie das jetzt auf die innere Tätigkeit der Gewebeflüssigkeit. Sie führen da, indem Sie gewissermaßen in der Luft schwimmen, diese äußere Wahrneh­mungstätigkeit aus. Wenn ich das schematisch zeidmen soll, so möchte ich sagen: Wenn wir hier (siehe folgende Zeichnung, hell) uns die

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Luft vorstellen, in der wir uns aufhalten, lichtdurchdrungen und so weiter, so haben wir die äußere Wahrnehmung (rot) in dieser Richtung sich entfaltend, die innere Reaktion in dieser Richtung sich entfaltend (blau). Es ist ja in jedem Sinnesorgan ein Zusammenwirken von äu­ßerer Aktion und innerer Reaktion. Das ist so zu betrachten, daß, wenn man schon ein äußeres abstraktes Bild will, man nur ja nicht das geben soll, was die neuere materialistische Anschauung gewählt hat, daß da eine zentripetale und eine zentrifugale Nerventätigkeit ausgeübt wird. Denn diese Auslegung ist nicht gescheiter, als wenn man sagt, daß, wenn man einen elastischen Ball drückt, er dann durch eine andere Kraft wiederum seine ursprüngliche Gestalt herstellt als die­jenige, die die Druckkraft selber in ihrem Gegenteil ist, in ihrem Zu­rückkehren. Es ist nicht gescheiter, wenn man von motorischen Nerven spricht, als wenn man die Elastizität eines Balles dadurch erklären will, daß man in sein Inneres hinein irgendein Zentrum setzt, welches

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nach außen stößt, wenn man hineingestoßen hat. Es ist im wesentlichen nichts anderes, als die Herstellung der ursprünglichen Gestalt; es ist die Wirkung, die auftritt, und zu der man keine besonderen Nerven braucht, weil das Ganze, Wirkung und Gegenwirkung, eingebettet ist in Astralität und in Ich-Wesenhaftigkeit.

Nun stellen Sie sich aber diesen ganzen Prozeß so vor, daß er auf dem Umwege durch die Äthertätigkeit in der Gewebeflüssigkeit vor sich geht (s. folgende Zeichnung, gelb). Ein Sinnesprozeß geht natürlich nicht

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unter normalen Verhältnissen in der Gewebeflüssigkeit vor sich, aber er kann durch so etwas hervorgerufen werden, wie ich es eben jetzt an­gedeutet habe. Dann entsteht eine Art Tendenz nach dem Zusammen­ziehen, nach dem Hinwirken nach dem Organismus, die ich eben so andeuten will, wie hier die Actio bei der Wahrnehmung. Aber es ist dieses (rot) ein Prozeß, der gewissermaßen anstürmt gegen die nach außen gerichtete Kraft (violett) in der Gewebeflüssigkeit. Die macht sich geltend und die wirkt dagegen. Man schiebt also einen Sinnesprozeß, eine Metamorphose des Sinnesprozesses in die Gewebeflüssigkeit hin­ein. Es ist außerordentlich interessant, das zu beobachten, wie man da hineinschiebt in die Gewebeflüssigkeit eine Metamorphose des äußeren

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Sinnesprozesses. Nun hat man Umschau zu halten, wo irgendwie im normalen Leben so etwas geschieht, daß also eine Art Metamorphose des Sinnesprozesses im Innern des Menschen, gewissermaßen ein ver­dichteter Sinnesprozeß in der Gewebeflüssigkeit entsteht. Und er ent­steht, indem sich die Milchabsonderung bei der Frau bildet. Da hat man in der Tat eine nach innen übertragene, verdichtete Metamorphose des äußeren Sinnesprozesses: die Milchabsonderung der Frau. Nun nehmen wir an: wenn sie da sein sollte, ist sie mangelhaft, so haben wir alle Veranlassung, nun diesen nach innen gelegenen, in die Ge­webeflüssigkeit hinein verdichteten Sinnesprozeß auszuführen. Und wir haben gerade in dem Auskochen des Samens des Kümmels das­jenige, was uns einen solchen Prozeß hervorruft, der die Milchabson­derung fördert.

Es sind diese Dinge von mir eben als Beispiele angeführt worden, wie man das ganze Wirken und Weben dieses menschlichen Organis­mus und seinen Zusammenhang mit dem, was in der Außenwelt ist, ins Auge fassen kann. Betrachten Sie nur einmal dasjenige, was ich Ihnen hier vorgeführt habe. Betrachten Sie es, ich möchte sagen, genau, indem Sie sich sagen: In der Auskochung des Kümmelsamens ist Harz, ist Wachs, also etwas, was durch seine Konsistenz besonders starke physische Wirkungen hervorruft. Dadurch wird dieses Harz, wird dieses Wachs außerordentlich ähnlich dem, nur verdichtet nach innen, was auf mich von außen auf die Sinne einen Eindruck macht.

Und wiederum ist in diesem Samen drinnen ätherisches Öl und Schleimzucker. Das ist etwas, was die Reaktivität des Ich anregt. Sie haben da alles beisammen, was Sie haben im Sinnesprozeß: die Wir­kung von außen, die Reaktion bis in das Ich von innen. Nun meta­morphosieren Sie diesen Sinnesprozeß dadurch, daß Sie eben nicht eine sinnliche Wahrnehmung machen, sondern daß Sie diese Wechsel­wirkung ins Innere, in das Kräftesystem der Gewebeflüssigkeit ver­legen, dann haben Sie dasjenige, was Ihnen einen inneren Sinnespro­zeß hervorruft. Denn ein solcher ist der Milchabsonderungsprozeß. Sie werden sehen, wie da auf diese Weise die ganze Organisation durch­schaut wird.

Das sind die Betrachtungen, die man anstellen muß, wenn man dazu

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kommen will, das Äußere in seiner Stoffwirkung im Inneren zu be­achten. Nehmen Sie also an, man versucht es mit mineralisch-metalli­schen Heilmitteln. Man wird dann dasjenige, was man schon an der Wirkung des Pflanzlichen gelernt hat, ganz besonders leicht durch­schauen können. Aber man wird sich noch etwas sagen können. Man wird sich sagen können: Es ist etwas mit dem Mineralischen vor sich gegangen, indem das Mineralische in den Pflanzenprozeß hinein sich schon fortgesetzt hat. Und dasjenige, was da vor sich gegangen ist in der Mineralisierung und Durch-Vegetabilisierung, das ist ein Umformen der mineralischen Kräfte. Es beruht also etwas im Heilungsprozeß auf der Umformung der mineralischen Kräfte. Nehmen Sie also an, wir richten uns eine Krankenheilstätte ein, umgeben sie mit Land und düngen gewissermaßen das Land mit verschiedenen mineralischen Din­gen und lassen nun einen Boden wirksam sein, von dem vor unserer Kenntnis offenliegt, was er eigentlich enthält, bauen dort verschiedene Pflanzen an, von denen wir uns sagen, wir verwenden Wurzel, Kraut, Frucht und so weiter, so haben wir den Prozeß selber in der Hand, der darinnen besteht, daß uns die Pflanze das Mineral zum Heilmittel um­wandelt. Man kann das dann wiederum verstärken, indem man solche Pflanzen entstehen läßt, man kann sie schon als solche Pflanzen dann in der Weise behandeln, wie wir das eben jetzt besprochen haben. Das wollen wir in unserem Stuttgarter Institut auf der einen Seite tun; so muß es also auch eingerichtet sein. Man kann aber dann noch weiter gehen. Man kann nun dasjenige, was man da an der Pflanze selber nun schon gewonnen hat als ein Heilmittel, das kann man nun wiederum als eine Art Düngemittel verwenden und dann die Kraft noch ver­schärfen. Man wird da etwas bekommen, was die gewöhnliche phy­sische Verreibung in einem wesentlichen Grade wirksamer macht, also in etwas verwandelt, was in einem wesentlichen Grade wirksam ist, indem man gewissermaßen die Formung, die Zubereitung der Natur selber und den in der Natur wirkenden Kräften dadurch übergibt. Man wird sich natürlich dann auch über Folgendes weiter klar sein müssen. Man wird sich zum Beispiel sagen: Wenn also ein mineralisch-metalli­sches Mittel wirken soll, wie muß es denn wirken? - Die Salze, die übrigens auch mineralische Mittel sind, erzeugen schon mehr die Wirkung

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nach dem Innern des Menschen. Die peripherischesten Tätigkeiten aber werden beeinflußt gerade von den mineralisch-metallischen Sub­stanzen, die sozusagen am konsistentesten sind. Da werden wir eine Erwägung anzustellen haben, aber immer wie gesagt aus den Unter­gründen geisteswissenschaftlicher Erkenntnisse heraus, sonst zersplit­tern die Gedanken nach allen möglichen Irrwegen hin. Die geistes-wissenschaftlichen Gedanken sind diejenigen, die ein solches Denken in die richtige Richtung bringen. Wir können, sagen wir, irgendein Metall haben: wir wissen, ein solches Metall ist sehr schwach angreif­bar von dem Innern des menschlichen Organismus aus. Da muß schon die Ich-Tätigkeit sehr angeregt werden, denn das Ich ist es, das gewisser­maßen hinuntergreift, hineingreift in das Innere der Substanz, das Innere der Substanz seinem Zwecke gemäß anordnet und dann in dem Organismus eben zur Ich-Tätigkeit aufruft. So daß wir, weil das Ich sich in dieser Tätigkeit verstärken lassen kann durch den astralischen Leib, so daß wir, wenn wir Metalle anwenden, Mineralien anwenden, dann immer sehen müssen, daß wir die Ich-Tätigkeit oder die astrali­sche Tätigkeit, die dann wieder zurückwirkt auf das Ich, oder die Wechselwirkung von astralischer Tätigkeit und Ich-Tätigkeit, anregen. Solch eine Anregung kann zum Beispiel in folgender Art geschehen:

Wir machen eine Metallsalbe, streichen sie auf. Wir streichen sie auf, sagen wir, bei einem Hautausschlag. Wir regen damit peripherisch die Ich-Tätigkeit an. Diese Ich-Tätigkeit wird durch Reaktion im Innern des Menschen ebenso angeregt; es entsteht zunächst im Innern des Menschen verschärfte Nerven-Sinnestätigkeit in irgendeinem Organ, und von da aus verschärfte Atmungstätigkeit, indem das auf das Astra­lische übergeht. Und wir bekommen eine Wirkung derjenigen Kräfte im Innern heraus, die dem Hautausschlag entgegenwirken. Wir rufen den ganzen Körper auf, um dem Hautausschlag entgegenzuwirken.

Nun kann man sagen, daß man daraufhin die verschiedenen Metall-und Mineralsubstanzen überhaupt studieren kann. Sie haben zum Bei­spiel in dem Blei etwas, was in außerordentlich starker Weise auf die Nerven-Sinnestätigkeit wirkt, und dann wiederum in Dependenz davon auf die innere Atmungstätigkeit, aber auch auf jene innere Atmungstätigkeit, die sich zum Beispiel in den äußeren peripherischen

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Organen abspielt. Wenn wir also Blei verwenden, können wir sehr viel wirken, wenn es nötig ist, so etwas, wie eben beschrieben worden ist, hervorzurufen, wenn wir das Blei als Salbe verwenden oder auch wenn wir es eben eingeben. Nur müssen wir uns natürlich klar sein, daß wir, wenn wir es eingeben, so wirken, daß wir durch die Tätigkeit der Verdauungsorgane, die angeregt werden, die Reaktion des oberen Menschen hervorrufen. Wenn wir im oberen Menschen selbst irgend­welche vorsichtig zubereiteten Bleisalben verwenden, so wirken wir direkt auf dieses obere System. Und wir werden gerade, wenn wir Menschen haben, welche irgendwie an Kopfschwäche leiden, bei denen also der obere Mensch keine richtige Nerven-Sinnestätigkeit entwickelt und auch keine richtige Atmung entwickelt, mit solchen Bleikuren, wenn wir sie eben nur so weit treiben, daß sie zu keiner Vergiftung führen können, sehr viel ausrichten können. Bei allen diesen Dingen, die wir ja gewissermaßen ablesen können von dem, was uns die letzten Tage und auch der vorige Kursus gebracht haben, handelt es sich darum, daß wir uns über Folgendes klar sind.

Da gibt es vor allen Dingen einen großen Gegensatz. Alles dasjenige, was mehr nach dem Silber hinübergeht, das verhält sich in gewissem Sinne als Metall polarisch zu all demjenigen, was mehr nach dem Blei hinübergeht. Nun haben wir natürlich in bezug auf diese Dinge außer­ordentlich mangelhafte Mineralsysteme. Unsere Mineralsysteme sind im Grunde genommen außerordentlich mangelhaft. Denn bei einem naturgemäßen Mineralsystem würden diese Verwandtschaftsverhält­nisse der Metalle berücksichtigt werden müssen, und wir wurden sehen, daß bei einem solchen System gewissermaßen an dem Pole liegen die Bleiverbindungen, das Blei selber, daß an dem andern Pole das Silber liegt, daß in der Mitte zum Beispiel das Aurum, das Gold steht, und die anderen dann entsprechend angeordnet sind. Polarisch, sage ich, sind Silber und Blei aus dem Grunde, weil das Silber unmittelbar auf den Gliedmaßen-Stoffwechsel wirkt, und zwar recht peripherisch, recht sehr auf dasjenige, was vom Gliedmaßen-Stoffwechselorganismus nach außen gelagert ist; ebenso wirkt das Blei auf alles dasjenige, was vom Kopforganismus nach außen gelagert ist. Es wirkt also das Silber an­regend auf die Nerven-Sinnestätigkeit im Stoffwechsel-Gliedmaßensystem

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und fördert von da aus dann die Tätigkeit, die den ganzen Körper durchdringt, und die eine Anregung der Atmung ist bei all dem, was ich gestern genannt habe Metamorphose des zentralen Herz-Organs.

Dagegen wirkt alles dasjenige, was vom Blei ausgeht, auf die Nerven­Sinnestätigkeit des Kopfes, auf die Atmungstätigkeit, die von da aus angeregt wird. Dadurch wirkt es anregend auf alles dasjenige, was eben in der anderen Metamorphosierung besteht, in der Kopfgestaltung, der Lungengestaltung, der Lebergestaltung, also derjenigen Organe, die gewissermaßen die andere Organisation des Menschen so umschließen, wie die Lunge das Herz umschließt, und damit eigentlich die Urgestalt desjenigen aufzeigt, was in einer gewissen Beziehung als Zirkulations­mensch der ganze Mensch ist. Wir haben die Lunge, die das Herz um­schließt, wir haben gewissermaßen die Lunge, umspannend, umgrei­fend mit dem Atmungswesen das Zirkulationswesen. Aber ebenso haben wir, wenn wir den Menschen betrachten in bezug auf seine Gehirngestaltung, auf Lungengestaltung und Lebergestaltung, also wenn wir den ganzen oberen hinteren Menschen betrachten, eine wei­tergehende Atmung, umspannend alles dasjenige, was Zirkulations­gefäße sind mit dem Herzen zusammen. Was dann Verdauungsorgani­sation und auch Sexualorganisation ist, das haben wir auf diese Weise dann von dem oberen und hinteren Menschen umschlossen. Die Orga­nisation ist so, daß der obere und hintere Mensch den unteren und vorderen Menschen eigentlich umschließt. Wenn man das durchgrei­fend versteht und in dem Zusammensein, in dem Aufeinandersein des oberen und hinteren Menschen mit dem unteren und vorderen Men­schen, was sich also hauptsächlich auslebt in der Wechselbeziehung zwischen Herz und Lunge, wenn wir das ordentlich betrachten und darinnen, in diesem Zusammenleben das Rhythmische studieren und dann die Nerven-Sinnestätigkeit an demjenigen studieren, was oben und hinten ist, was aber natürlich seinen anderen Pol in dem vorderen und unteren Menschen hat, und wenn wir dasjenige, was Stoffwechsel­Gliedmaßenvorgänge sind, an dem vorderen und unteren Menschen betrachten, und wiederum in seiner anderen Ausbildung am oberen und hinteren Menschen studieren, dann haben wir den ganzen Menschen

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vor uns und können ihn auf diese Weise dann entsprechend auch in seinen anderen Prozessen beherrschen.

Von da ausgehend wollen wir dann morgen übergehen zu der spe­ziellen Besprechung unserer eigenen Heilmittel und dabei noch einige der Fragen, die gestellt worden sind, berücksichtigen, was sich natur­gemäß wird ergeben können.

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ACHTER VORTRAG Dornach, 18. April 1921

Es wird heute ein buntes Allerlei sein, was ich zu demjenigen, was auch mit Rücksicht auf unsere Heilmittel gesagt worden ist, noch an mannigfaltigstem eben hinzufügen möchte. Da möchte ich zunächst davon ausgehen, daß man in einer ähnlichen Weise, wie wir das gestern versucht haben in bezug auf die Pflanzenwelt, dasjenige interpretieren kann, was an Prozessen vorliegt, die auf den Menschen in bezug auf das Mineralische wirken. Da werden die Ansichten, die man sich ver­schaffen muß, aus dem Grunde komplizierter, weil man es ja, sobald man zum Mineralischen übergeht, nicht so genau wie bei Pflanze und Mensch gewissermaßen mit einander gegenüberstehenden, abgeschlos­senen Wesenheiten zu tun hat, sondern man hat es mit etwas zu tun, wovon eines in das andere mehr direkt übergeht, und daher sind die Unterscheidungen schwierig. Nun handelt es sich ja auch bei der Her­stellung der Heilmittel - und das werden Sie insbesondere bei unseren Heilmitteln stark ins Auge fassen müssen - nicht bloß darum, irgend­einen Stoff zu verwenden, sondern denjenigen Prozeß, in dem der Stoff lebendig drinnen steht, gewissermaßen in einem anderen einzufangen. So daß, wenn Ihnen irgendein Heilmittel nach seiner Wirkung bekannt wird, es sich oftmals darum handelt, diese Wirkung, die gewisser­maßen nach der einen Seite hervorgerufen wird, nach der anderen Seite einzudämmen. Man kommt zum Beispiel in die Lage, bei dem Heil­mittel, das wir herstellen aus Blei und aus einer gewissen Verarbeitung mit Honig - Sie werden ja das besonders verzeichnet finden -, zu sehen, wie die Bleiwirkung auf der einen Seite in einer gewissen Weise im Zaume gehalten werden soll durch die Honigwirkung. Es ist das so, daß man durch die Bleiwirkung im wesentlichen ungeheuer stark auf alles dasjenige wirkt, was vom Ich ausgehend die Bildeprozesse im Menschen sind.

Sehen Sie, wir mußten sagen, daß in der Kopfbildung des Menschen, oder besser gesagt von der Kopfbildung ausgehend beim Menschen eine physische Wirksamkeit vorliegt, dann aber ein ätherisches Abbild, ein

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astralisches Abbild, ein Ich-Abbild. Das Ich bildet sich im wesentlichen in dem Bewegungssystem ab, haben wir gesagt. Nun auf dieses Ich-Abbild und in Verbindung mit dem astralischen Abbild wirkt ganz besonders ein dasjenige, was Bleiwirkung ist. Bei der Bleiwirkung haben wir es im wesentlichen zu tun mit einer außerordentlich ver­borgenen Naturgewalt, und für die okkulte Beobachtung ist das Er­fahren der Bleiwirkungen von einer ganz außerordentlich tiefen Be­deutung. Die Bleiwirkungen sind nämlich außerordentlich wichtig für die menschliche Wesenheit, bevor sie sich überhaupt anschickt, her­unterzusteigen in das physische Leben. Da kommen die Bleiwirkungen ganz besonders in Betracht. Das Blei hat ja nicht nur diejenigen Wir­kungen, die uns bekannt sind, sondern das Blei hat im wesentlichen auch die polarisch entgegengesetzten Wirkungen. Und diese polarisch entgegengesetzten Wirkungen, die strahlen gewissermaßen vom Kos­mos herein, während die uns bekannten Wirkungen in den Kosmos von der Erde hinausstrahlen. So daß man sie schematisch so darstellen könnte: Wenn das die Erdoberfläche ist, gehen die uns bekannten Blei-wirkungen von der Erde nach auswärts (s. folgende Zeichnung, Pfeile);

#Bild s. 135

diejenigen Wirkungen, welche die polarisch entgegengesetzten sind, die strömen von allen Seiten ein, haben keinen Mittelpunkt für ihre Aus­strahlungen, sind keine zentralen Kräfte, sondern sind von der Peri­pherie herein wirkende Kräfte (rot). Diese Peripheriekräfte haben es besonders zu tun mit der Bildung des Geistig-Seelischen im Menschen, und ihr Bereich muß eigentlich verlassen sein, im wesentlichen ver­lassen sein, wenn der Mensch sich anschickt, in die irdische Sphäre herunterzusteigen.

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Daher wird in der irdischen Sphäre das Blei aufgerufen zu seinen entgegengesetzten Kräften, die dann die vergiftenden Kräfte sind. Und das ist überhaupt ein universelles Geheimnis, auf das man nicht genug achten kann, daß alles dasjenige, was mit dem Seelisch-Gei­stigen des Menschen räumlich im Zusammenhang steht, wovon man also überhaupt sprechen kann in bezug auf den Raum, im menschlichen Organismus Gift ist. So daß also eigentlich daher geholt werden muß die Bedeutung des Gift-Begriffes. Wir haben es deshalb zu tun mit einer starken Anspornung, Anregung, geradezu Aufpeitschung dieser Ich-abbildenden Kräfte in der menschlichen Natur. Und alles dasjenige, was bei Bleivergiftungen auftritt, das tendiert eigentlich dahin, das Gebilde des Menschen, insofern er ein Ich ist, gründlich zu zerstören, ihn zu entmenschen. Es ist so, daß nun tatsächlich alle möglichen Sym­ptome, die alle darauf hinauslaufen, daß man eigentlich allmählich körperlich ins Nichts übergeht - natürlich stirbt man vorher - bis auf das Versagen der Stimme und so weiter, bis zu Ohnmachten und Be­täubung und so weiter, bezeugen, daß da die eingeborenen Bildungs-kräfte des Menschen eben gründlich zerstört werden. Nun wiederum ist - Sie sehen, es wird von dem oberen Menschen aus zerstört das­jenige, was menschliche Bildung ist - dieser obere Mensch polarisch entgegengesetzt dem unteren Menschen. Was im oberen Menschen in großen Quanten zerstörend wirkt, wirkt in kleinen Quanten, in Ver­dünnungen vom unteren Menschen aus aufbauend.

Hier möchte ich einschaltend sagen, daß ich glaube, daß der nicht enden wollende Streit zwischen der Homöopathie und der Allopathie, sich erst schlichten wird, wenn man so auf die Gliederung des Men­schen wird eingehen können, wie sie von der Geisteswissenschaft ge­geben wird. Denn wenn auf der einen Seite das Prinzip der Homöo­pathie nach dem reichlichen Erfahrungsschatze nicht angezweifelt wer­den darf, oder wenigstens dürfte, so liegt auf der anderen Seite doch das vor, daß man bei den Leuten, die nun gewöhnt sind, nicht rein nach der Erfahrung zu gehen - Homöopathen sind immer viel mehr Phänomenalisten als Allopathen, die immer hineinmischen in ihre Hei­lungsratio alles mögliche von Vorurteilen -, gerade, wenn man auf die­ser Seite steht, wo man hineinmischen will allerlei Erwägungen und

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Vorurteile von Ansichten über den menschlichen Organismus, die For­mulierung eben nicht leicht wird verstehen können, daß dasjenige, was in großen Mengen krankmachend wirkt, in kleinen Mengen gesund­machend wirkt. Denn die Tatsachen werden durch diese Formulierung eben nicht vollständig gedeckt. Die Tatsachen werden dann gedeckt, wenn man sagt: Dasjenige, was in großen Mengen im unteren Men­schen krankmachend wirkt, das wirkt in kleinen Mengen, wenn man es zur Wirkung bringt vom oberen Menschen aus, gesundmachend und umgekehrt. Also diese Umformung der homöopathischen Regel, das ist dasjenige, was allein wird geeignet sein können, den Streit zu schlichten.

Wenn ich nun von dieser Einschaltung wiederum zurückkehre zu einem solchen Heilmittel, bei welchem man sucht durch eine gewisse Verarbeitung von Blei und Honig etwas zu erreichen, so können Sie sehen, wie man von unten aus in starker Verdünnung durch das Blei entgegenwirkt der gegenüber der menschlichen Gestalt zerstörenden Kraft. Also das liegt in der Bleiwirkung. Nun aber versucht man diese Ich-Gestaltende Kraft des Menschen aufzubauen: Sehen Sie, dann ver­legt man die Ich-Tätigkeit in den physischen Organismus und man macht den Menschen dadurch, wenn man ihn auch auf der einen Seite körperlich gesund bekommt, auf der anderen Seite seelisch schwach in alledem, was nun wiederum von unten herauf wirken soll, auch orga­nisch wirken soll. Und dieses Schwach-Machen kann so weit gehen, daß, indem man auf der einen Seite gewissermaßen den Menschen zur Menschenbildung wiederum zurückbringt, wenn man eben durch ge­wisse Krankheitsprozesse, die einem herausfordern dazu, weil die Bil­dungsprozesse fehlen, die Bleiwirkung anzuwenden, es sehr leicht sein kann, wenn man den Menschen dazu bringt, seine Bildungsprozesse wiederum zu entwickeln, daß man seine vom Ich und astralischen Leib ausgehenden Kräfte, namentlich die vom Ich ausgehenden Kräfte untergräbt. Man kann sagen: Man kuriert dasjenige, was der Mensch sich erworben, oder eigentlich mangelhaft erworben hat, indem er ins Leben hineingetreten ist, aber man macht ihn schwach in bezug auf dasjenige, was er für sich organisch arbeiten soll, während er im Leben steht. Dem Letzteren aber wirkt wiederum entgegen, das heißt, es stärkt die vom Ich ausstrahlenden Kräfte dasjenige, was man als Honigwirkung

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zusetzt. Sie sehen also, es handelt sich auch bei dem Zustande­kommen eines solchen Mittels darum, im wesentlichen dasjenige zu durchschauen, was mit dem Menschen eigentlich vor sich geht.

Nun ist es aber, wenn man die Wirkungen des Mineralischen im Menschen verstehen will, schon nötig, daß man etwas auf die allgemeine Wirkung des Mineralischen in der Erde hinschaut. Da ist es notwendig, daß man sich zunächst bekannt macht mit demjenigen, was in der Erdenentwickelung die Salze bedeuten. Die Salze bedeuten in der Erdenentwickelung eigentlich dasjenige, was die Erde zustande bringt. Dasjenige, was die Erde zustandebringt, das liegt in der Salzwirkung. Indem die Erde Salze entwickelt, baut sie sich eigentlich auf. Und wenn wir von den Salzen zu den Säuren übergehen, wenn wir also namentlich zum Beispiel auf dasjenige sehen, was im Erdenbereich, im wässerigen, flüssigen Erdenbereich an Säureartigem vorhanden ist, so haben wir dasjenige, was im Erdenbereich, aber polarisch entgegen­gesetzt, demjenigen entspricht, was im Menschen im inneren Verdau­ungsprozeß, also in dem Verdauungsprozeß jenseits des Magens zu­stande kommt.

Wenn wir uns dann diese ganzen Vorgange im Erdenwerden be­trachten, insofern sie ein Verhältnis darstellen zwischen Säuren und Salzen, dasjenige also, was wir heute beobachten äußerlich in der Chemie, indem wir sehen, wie sich entwickelt der Prozeß, ausgehend von den Basen durch die Säuren zu den Salzen, wenn wir das ins Auge fassen, so haben wir in dieser Folge, wenn wir die Sache so aussprechen:

Basen, Säuren, Salze, den Prozeß so gefaßt, daß er sich mit dem Erde-bildenden Prozeß deckt. Und dieser Prozeß ist im wesentlichen ein negativ elektrischer Prozeß. Das heißt genauer gesagt, wenn man das äußerlich Räumliche dieses Prozesses ausdrückt, das ins Physische Hin-ausschlagende dieses Prozesses, aus dem Geistigen ins Physische Hin-ausschlagende dieses Prozesses, so ist er schematisch so darzustellen, daß man sagen müßte: Von den Basen ausgehend durch die Säuren zu den Salzen geschieht eigentlich eine Wirkung, die damit im Grunde ge­nommen nur ihrer Richtung nach angedeutet ist (s. Zeichnung Seite 139, rot, Pfeil), aber es ist eigentlich ein Ablagerungsprozeß, schematisch ausgedrückt. Und wenn wir jetzt den Prozeß so ausdrücken, daß wir

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gehen: Salze, Säuren, Basen, wenn wir also diesen Prozeß im umgekehr­ten Sinne ausdrücken, dann müßten wir diese Ablagerungslinie immer wegnehmen. Sie würden wirken wie zusammendrückend, und es ent­stehen die entgegengesetzten Strahlen, es strahlt aus (siehe Zeichnung rechts, Pfeile). Und dann haben wir es mit einem positiv elektrischen

#Bild s. 139

Prozeß zu tun. Und ich glaube, Sie werden, wenn Sie sich das anschauen, was hier als ein richtiges Schema hingezeichnet ist, kaum einen Zweifel mehr haben können, daß dieses Schema von der Natur selber hinge-zeichnet wird. Sehen Sie sich einmal die Anoden und Kathoden an, so haben Sie einfach von der Natur selber das Bild hingezeichnet.

Wenn wir nun zum eigentlichen Metallprozeß kommen, wenn wir also an die eigentlichen Metalle herankommen, dann haben wir in den Metallen dasjenige, wodurch die Erde am meisten - wenn ich mich jetzt des Ausdrucks bedienen darf, der schon lange in der deutschen Sprache nicht mehr vorkommt, aber der einer Realität entspricht - ent-wird -werden, ent-werden. Und die Metalle tendieren nicht dazu, etwa im­mer mehr sich zu konservieren oder zu konsolidieren im Erdenbereich, sondern sie tendieren dazu, zu zersplittern, herauszusplittern. Also sie sind eigentlich dasjenige, was das Ent-werden der Erde darstellt, und deshalb entwickeln sie auch eine für die äußere Beobachtung ver­borgene, ausstrahlende Wirkung. Sie haben überall die strahlende Wir­kung. Das zu beobachten ist nun von einer ganz besonderen Bedeu­tung überall, wo man zu der Interpretation der Natur, insofern sie Heilmittel gibt, ins Metallische hineinkommt.

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Nun ist es ganz besonders interessant, von diesem Gesichtspunkte aus einzelne Metalle zu betrachten, und durch diese Betrachtung er­geben sich ja dann diejenigen Gesichtspunkte, die einfach auf dieser Tabelle hier als für unsere mineralischen Heilmittel geltend verzeich­net sind. Die Dinge sind so, daß man sagen muß: Es müßte eben alles zusammengenommen werden, was eine solche richtige Interpretation der Beobachtung ergibt, um diese Dinge zustande zu bringen, und sie werden sicher sein, weil nur dasjenige zunächst zustande gebracht ist, was auf einer umfassenden Interpretation der Beobachtung beruht. Nun können wir hier auch der Interpretation zu Hilfe kommen. Denn mir handelt es sich wirklich nicht darum, etwa Ihnen diese Tabelle in irgendeiner Weise zu wiederholen; was an ihr noch ergänzt werden soll, kann dann einmal, es muß ja doch geschehen, in einer schriftlichen Darstellung der Sache gemacht werden. Es handelt sich mir weniger darum, etwa diese Tabelle zu wiederholen, sondern es handelt sich mir darum, Ihr Denken in diejenige Richtung zu leiten, durch die so etwas wie diese Tabelle eben zustande kommt.

Betrachten wir nun von diesem Gesichtspunkte aus die Metalle - ich möchte besser sagen: die Metallität -, betrachten wir von diesem Ge­sichtspunkte aus die Metallität, so haben wir dasjenige, was ich eben Ihnen charakterisiert habe als Strahlung, wiederum in den verschie­densten Formen vorhanden. Wir können es vorhanden haben in der emanenten Form des Ausstrahlenden, des in den Weltenraum hinaus das Irdische Zerstörenden. Das ist ganz besonders bei der Bleiwirkung da. Man möchte sagen: Durch die Bleiwirkung werden dem Menschen als Organismus diejenigen Kräfte eingepflanzt, die ihn einfach heraus-splittern möchten in die Welt. Das ist drinnen durch die Bleiwirkung, dieses Hinaussplitternwollen in die Welt, so daß man diese Bleiwir­kung allerdings am besten als eine strahlende betrachtet. Und solche strahlenden Wirkungen treten dann in einer anderen Art auf bei an­deren Metallen, zum Beispiel beim Magnesium. Das ist sehr deutlich zu bemerken, und darauf beruht ja gerade dasjenige, was das Magne­sium an den Zähnen tut. Nun, es muß eben durch den menschlichen Organismus bis zur Metallwirkung gebracht werden. Das geschieht auch. Es handelt sich dann darum, daß aber die Strahlung sich auch

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wiederum metamorphosieren kann. Und wenn sich die Strahlung zu­nächst metamorphosiert, dann wird sie zu dem, was ich nennen möchte:

Der Strahl ist nur noch Richtung, was aber stattfindet, das ist eigent­lich ein um die Richtung Herumpendeln, ein Oszillieren.

Solche Wirkungen muß man betrachten am gesunden und am kran­ken Menschen. Am gesunden Menschen sind diese strahlenden Wir­kungen vorhanden, ich möchte sagen, wie die Residuen des Vorgeburt­lichen, des präexistenten Seins in den Ausstrahlungen der Sinnesorgane. Die sind immer da. Was da in den Sinnesorganen ausstrahlt, das sind im Grunde genommen Bleinachwirkungen, wofür das Blei nicht mehr da ist. Und bei aller Sinnestätigkeit durch den ganzen Organismus hindurch finden im Grunde genommen diese Ausstrahlungen statt. Die Nerventätigkeit, also das Funktionelle in den Nerven beruht im wesentlichen auf einer Abschwächung der Sinnestätigkeit nach dieser Richtung, also bei einem schwächeren Strahl.

Sie können daraus sehen, warum ich in meinem Buche «Von Seelen-rätseln» gesagt habe, dasjenige, was eigentlich Nerven-Sinnestätigkeit ist, ist schwierig darzustellen, weil man nämlich all das hätte voraus-schicken müssen, was jetzt zu dieser Auseinandersetzung hier vorge­bracht worden ist.

Wenn man aber dann dieses Schwingende, dieses Pendelnde hat, wenn gewissermaßen die Strahlung nur der Richtung nach noch fest­gehalten wird, dann hat man es zu tun mit demjenigen, was als Funk­tionelles im menschlichen Organismus allem Atmen, überhaupt aller rhythmischen Tätigkeit zugrunde liegt. Die rhythmische Tätigkeit be­ruht auf einem solchen Pendelnd-Werden der Bewegung, auf einer solchen, gegenüber der strahlenden mehr in sich konsolidierten Bewe­gung. Und eine solche Bewegung hat im Umkreis der Metalle oder der Metallität im wesentlichen zum Beispiel das Zinn. Und darauf beruht dann die wohltätige Wirkung des Zinns in Hochpotenzierung, in ziemlicher Hochpotenzierung auf alles, was das rhythmische Sy­stem betrifft. Dann kann sich aber diese strahlend pendelnde Bewegung noch weiter modifizieren. Diese dritte Modifikation, die ist nun von ganz besonderer Bedeutung, diese dritte Modifikation hält also die Richtung sowohl wie auch das Pendeln nur gewissermaßen latent ein.

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Dagegen besteht sie in einem fortwährenden Bilden und Ent-Bilden von Kugeln, die irgendwie in der Strahlungsrichtung werden und ent­werden.

Auf diesen Kräften beruht eigentlich dasjenige, was im Menschen im Stoffwechsel wirkt. Und unter den Metallen ist es das Eisen, das gerade diese Kräfte ganz besonders entwickelt. Daher stellt sich auch Eisen im Blute der Stoffwechselwirkung entgegen als die dritte Meta­morphose der Strahlungswirkung. Wenn man es mit der ersten Meta­morphose zu tun hat, so geht die Wirkung insbesondere auf alles das, was organisch das Ich betrifft; wenn man es mit der zweiten Meta­morphose zu tun hat, ist es die Wirkung organisch auf alles dasjenige, was mit dem Astralleib zu tun hat, und wenn man es mit der dritten Metamorphose zu tun hat, ist es organisch die Wirkung auf alles das­jenige, was sich auf den Ätherleib bezieht (siehe folgende Zeichnung).

#Bild s. 142

Gehen wir aber weiter. Dasjenige, was sich da entwickelt als solche fortlaufende Kugelstrahlung, wenn ich es so nennen darf, das muß, weil es ja gewissermaßen vom oberen nach dem unteren Menschen wirkt, fortwährend in Empfang genommen werden. Es geht ja nur bis zum Ätherischen; es geht nur bis zum Ätherischen! Es muß nun auch vom Physischen in Empfang genommen werden durch eine polarisch wirkende Kraft, denn solch einer Kugelbildung muß entgegenkommen von außen ein die Kugel Einhüllendes. Die Kugel muß erfaßt werden, eingehüllt werden (s. Zeichnung Seite 143).

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#Bild s. 143

Nun kann das so sein, daß dieses Einhüllende und das die Kugel­bildende sich ungefähr das Gleichgewicht halten. Das ist beim norma­len Menschen natürlich dadurch der Fall, daß allem demjenigen, was vom oberen Menschen nach unten wirkt, durch die Wirkung vom unteren Menschen nach dem oberen das Gleichgewicht gehalten wird. Und dieser Ausgleich findet besonders in der Herzstauung statt. Wenn aber gerade dieses Gleichgewicht gestört wird, dann ist das ausglei­chende Metall das Aurum. Das bringt wiederum das Gleichgewicht dieses Umhüllenden und desjenigen zustande, was da in der Mitte ist. Es wird sich darum handeln, daß man Aurum dann anwendet, wenn gewissermaßen die Sache so ist beim Menschen, daß man Zirkulations-störungen und Atmungsstörungen findet, für die man keine andere Beigabe im Menschen hat, die dann dasjenige, was entsteht als die Folgeerscheinungen, aufzeigt. Wo nicht im anderen Organismus die Ursachen liegen, da wird man das Aurum anwenden. Merkt man je-doch, daß die Ursachen von einem anderen Teil als, ich möchte sagen, von der Grenze zwischen dem unteren und oberen Menschen ausgehen, dann muß man sich sagen: Es kommt allerdings aus dem Menschen heraus nicht genügend entgegen an solchen umhüllenden Stoffprozes­sen gegenüber dem mehr ätherisch-geistigen Prozesse, der sich da ab­spielt. Und wenn diejenige Tätigkeit, die man da findet und die gegen das Innere zu jenseits der Darmwände liegt in dem Verdauen - und zwar deutlich ausgesprochen: jenseits der Darmwände - liegt, dann hat man diesen Prozeß der Einhüllung, den man fordern muß, im Kupfer gegeben. Das führt auf die Anwendung, auf die Anwendungs­weise des Kupfers, das Sie ja auch unter unseren Heilmitteln finden, und das dort angegeben ist für eine Unterernährung, die ganz besonders

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sich äußert in den Zirkulationsstörungen, die nebenher gehen als die Folge der Unterernährung. Hat man es zu tun mit Zirkulations-störungen, die man nicht als die Folge der Unterernährung ansehen kann: Aurum; hat man es zu tun mit Zirkulationsstörungen, die man ansehen muß als die Folge der Unterernährung, so hat man es zu tun mit Cuprum.

Nun müssen natürlich auch für die anderen Vorgänge des Strahlens Gegenprozesse da sein, stoffliche Gegenprozesse für die ätherisch-geisti-gen Prozesse. Derjenige Prozeß, den wir jetzt als einen innerlichen Prozeß anzusehen haben, der so dieses Pendeln, dieses Oszillieren be­wirkt, liegt, wenn er abnorm wird, wenn er zu stark wird, im wesent­lichen so, daß man ihn beobachten kann in alledem, was in das Ver­dauen, in das Verarbeiten des Aufgenommenen durch den Darm, nach außen zu also gehend, diesseits. Also auch alles dasjenige, was sich zum Beispiel in der Sexualität abspielt, sind Strahlungen aus dem Menschen heraus, welche in dieser Weise verlaufen (s. Zeichnung Seite 142), ich möchte sagen merkurstabähnlich verlaufen. Daher der Merkurstab. Das spielte mit bei der Aufstellung der alten sogenannten Symbole. Dem, was da wirkt, müssen entgegengehalten werden, wenn es nicht ausarten soll, diejenigen stofflichen Bildekräfte, die das im Zaume hal­ten, die das nicht ausarten lassen, und die liegen wesentlich im Merkur. So daß wir hier durchaus auf ein Gebiet hindeuten, bei dem es außer­ordentlich wichtig ist, dasjenige, was ich im vorigen Kursus sagte, mit demjenigen zu verbinden, was wir jetzt mehr ins Innere gehend ken­nen lernen. Wenn Sie diese beiden Dinge miteinander verbinden, so werden Sie dann den vollen Prozeß schon bekommen. Das ist nun etwas, was ganz in das Astralische hineinspielt, was da durch solche pendelnde Strahlenbewegungen entsteht und durch die entsprechenden Gegenbilder. Das geht ganz hinein in das Astralische (s. Zeichnung Seite 142).

Nun können wir es aber auch zu tun haben mit dem eigentlichen Strahlungsprozeß, der ja in der mannigfaltigsten Weise im mensch­lichen Organismus vorhanden ist. Wir haben ihn auf der einen Seite vorhanden bei alledem, was durch die Haut nach außen strahlend wirkt, was auch diese Richtungsstrahlung in sich hat; wir haben diesen

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Prozeß aber auch vorhanden bei alledem, was harntreibend, was aus­leerend im Menschenwesen ist. Geradeso wie bei der, wenn ich es so nennen darf, Gastrulabildung sich das Äußere nach dem Inneren kehrt im Embryonalprozeß, so haben wir es auch hier bei dieser Strah­lung mit etwas zu tun, was ebensogut durch die Haut nach außen wirkt, und was sich gewissermaßen auch wendet, so daß es im harn-treibenden Prozeß, im ausleerenden Prozeß gewissermaßen eine ent­gegengesetzte Richtung annimmt. Während man es sonst gewöhnlich zu tun hat beim Polarischen mit demjenigen, was sich nach entgegen­gesetzter Richtung äußert, hat man es hier einmal mit etwas zu tun, was in gewisser Weise entgegengesetzt ist und doch wieder gleichartig ist. Man darf eben nirgends der Welt gegenüber schematisieren. Sobald man nämlich von Theorien ausgeht, entstehen immer Irrtümer. Es gibt keine Möglichkeit, von einer Theorie auszugehen und nicht den Irr­tümern zu verfallen. Wenn also jemand sich sagt: In der Welt wirkt die Polarität - und er konstruiert sich jetzt ein Schema, eine Formel für die Polarität - und sagt jetzt: Polarität muß so und so wirken -, so wird er zwar eine Tatsachenreihe umfassen können, aber er kommt gegenüber anderen Erscheinungen wieder aus seinem Schema heraus, da wird es anders. Wenn man nur einmal diese furchtbare Tyrannis durchschauen würde, welche das Theorienbilden eigentlich bildet in der Wissenschaft! Man muß nämlich den Willen haben, Theorien zu bilden. Denn könnte man nicht Theorien bilden, so könnte man überhaupt kein Erscheinungsgebiet umfassen. Man muß aber auch den Willen haben, immer am richtigen Orte die Theorie wieder zu verlassen und zu demjenigen vorzudringen, wo jetzt die Theorie nicht mehr gilt. Das muß man auch in der Naturwissenschaft beachten. Will man im äuße­ren Sinne Evolutionstheorie treiben, dann muß man sie so treiben, daß man sich an die äußere Evolutionstheorie hält, nur sie entsprechend umgestaltet und so weiter. Will man von innen heraus den Menschen begreifen, so muß man sich an dasjenige halten, was Anthroposophie gibt. Weder eine anthroposophische Theorie noch eine anthropologische Theorie können irgendwie anders gehandhabt werden, als daß man sie im richtigen Punkte verläßt und ins andere Gebiet hineingeht. Nur ist es natürlich bei dem, was wir hier Anthroposophie nennen, so, daß

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man ins geistig-seelische Gebiet hineingeht und von da aus wiederum zurückgeht auf die sinnlich-äußeren Erscheinungen. Diesen Weg kön­nen Sie beobachten, wie ich ihn eingeschlagen habe ganz als einen selbstverständlichen Weg in meinen ersten Schriften, in meinen zweiten Schriften und wie ich jetzt versuche, das andere mit zu umfassen. Die Toren finden darinnen nur Widersprüche selbstverständlich und kon­struieren von da aus ihre trottelhaften Angriffe. Und, nicht wahr, deutsche Zeitschriften, die besorgt werden von Menschen, die über nichts ein Urteil haben, die nehmen dann eine trottelhafte Hauerei, trottelhafte Prügelei, nicht wahr, als irgend etwas auf, was ernst­hafte Diskussion über Anthroposophie sein soll. Ich weiß nicht, ob Sie wissen, daß einer, der einen solchen trottelhaften, einen wirklich trot­telhaften Angriff geführt hat in der Diedrich'schen «Tat», nämlich Hauer heißt. - Es handelt sich nun darum, daß man dasjenige ins Auge faßt, was da als eine Strahlung, so wie ich es eben getan habe, beschrieben werden kann. Und dem muß man wiederum entgegen­wirken. Man wirkt ihm entgegen, indem man alles dasjenige aufruft, was zum Beispiel im Silber in entgegengesetzter Strahlung wirkt, wo­bei man sich klar sein muß darüber, daß das Silber dann salbenhaft verwendet werden muß, wenn es die eine Strahlung treffen will, die irgendwie durch die Haut sich äußert, daß es in irgendeiner Form eingespritzt werden muß, wenn es sich um die andere Tätigkeit han­delt, welche in irgendeiner Weise der Richtung folgt, der die Entlee­rungen folgen. Da haben Sie, ich möchte sagen, eine Richtungsregel für die besondere Art, wie solche Dinge zu behandeln sind, denn in der Behandlung solcher Dinge liegt im Grunde genommen ebensoviel, wie in der Qualität des Heilmittels.

Nun möchte ich eine solche Betrachtung auf dem Umwege über die Heilmittel noch in einige Ergänzungen auslaufen lassen, die ich nun anfügen werde mit Bezug auf Dinge, welche als Fragen gestellt worden sind. Wenn ich diesmal nicht etwa ganz vollständig werden konnte, so bitte ich Sie, das eben wegen der Kürze der Zeit verstehen zu wollen. Ich glaube aber, wenn Sie die Methode der Fragenbeantwortung, die ich ganz kurz jetzt geben will, ins Auge fassen, dann werden Sie sehen, daß ich versucht habe, in den letzten Tagen die Vorträge schon so an-zuordnen,

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daß sie auf den Weg führen zu dieser Fragenbeantwortung. Ich will da eine ganz charakteristische Frage deshalb herausholen, die jemand gestellt hat, und die auf etwas Realem beruht. Jemand hat nämlich die Frage gestellt, was es für eine Bewandtnis habe mit der weitverbreiteten Volksanschauung - aber sie beruht wirklich auf etwas sehr Realem, das nur nicht genügend beobachtet wird und deshalb sieht man sehr häufig darüber hinweg -, daß Frauen, welche in der Periode sind, auf Blumen, die in ihrer Umgebung sind, eine Art Verwelkungs­kraft ausstrahlen, daß sie also so wirken, daß die Blumen in ihrer Nähe welken, namentlich welken, wenn sie sie ergreifen. - Nun, Sie brauchen nur die Anschauung des Menschen, wie wir sie hier entwickelt haben, zu nehmen, und Sie werden auf die innere Ursache dieser Erscheinung

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kommen. Bedenken Sie nur einmal, daß ja dasjenige, was in der Blume wirkt und zur Blüte treibt, von der Erde von unten nach oben strebt. Dasjenige, was im Menschen dieser Blumenkraft folgt, strebt von oben nach unten. Das ist durchaus eine kosmologisch-organische Polarität. Sie brauchen sich also nur vorzustel­len, daß dieses normale Hinaufstreben in das Blühen der Pflanzen entgegengesetzt ist dem, was beim Menschen von oben nach unten strebt

(siehe Zeichnung). Da muß ein Gleichgewicht sein, und das Gleich­gewicht ist beim normalen Menschen. Denken Sie sich nun die Kräfte von oben nach unten verstärkt, was sich dadurch ausdrückt, daß eben die Periode eintritt, dann haben Sie die Kräfte im Menschen verstärkt, die entgegenwirken den Blühekräften der Pflanze. Also Sie haben, wenn Sie den Tatsachenzusammenhang verstehen, diesen merkwürdi­gen Zusammenhang, der da besteht, und den man eben durchschaut, wenn man so vorgeht. Der aber gerade in dem, was von alten instink­tiven Anschauungen sich in der Volksanschauung gehalten hat, eben auftritt.

Nun eine andere Frage, die mir gestellt worden ist, das ist die fol­gende: Wenn man es zu tun hat mit Asthma, das durch Verkrampfung entsteht, und das in seinem Symptomkomplex Blutanfüllung unten,

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Blutleere oben hat, wie kann man einem solchen Asthma etwa bei-kommen? - Um was handelt es sich denn bei einern solchen Asthma? Bei einem solchen Asthma handelt es sich darum, daß der Sinnes­Nervenprozeß in den Atmungsprozeß hinuntergerutscht ist. Es ist nichts anderes als eine Überwirkung im Atmungsprozeß vorhanden, und zwar eine solche Überwirkung, daß der Sinnesprozeß hinein-gerutscht ist. Nun müssen Sie dem polarisch entgegenwirken. Sie müs­sen von der anderen Seite kommen. Also dem, was schon durch die Natur von außen nach innen gegangen ist, dem müssen Sie entgegen­wirken mit Kräften, welche die andere Richtung haben, und die be­kommen Sie heraus, wenn Sie jetzt durch die Haut den Säureprozeß einführen, das heißt, wenn Sie etwa Kohlensäure- oder andere Säure-bäder verwenden. Und das wird von einer ganz besonders wohltätigen Wirkung für in dieser Richtung asthmatische Kranke sein. Manches wird ja damit im Zusammenhange noch verwendet werden, wozu Sie geführt werden, wenn Sie das andere ins Auge fassen, wovon ich ge­sprochen habe.

Nun ist die Frage gestellt worden, wie es sich verhält mit dem, was -und es wird in der Frage auch darauf hingewiesen - eine solche furcht­bare Verwunderung und Freude hervorgerufen hat in den Kliniken, nämlich die Milchinjektion bei der Blennorrhöe. Nun, daß das zusam­menhängt in einer großen Anzahl von Fällen mit der Milchabsonde­rung, das können Sie aus dem ablesen, was ich nun auch in diesen Tagen vorgebracht habe über die Milchabsonderung. Sie brauchen sich ja nur vorzustellen dasjenige, was wir über die Milchabsonderung vor­gebracht haben, wie da auch ein Sinnesprozeß ist, aber tiefer hinunter-gerutscht. Was alles an Abnormität da eingetreten ist - ich habe es auseinandergesetzt -, und nun bleiben selbstverständlich Richtekräfte in dem abgesonderten Produkt. Das ist im Grunde genommen noch ein Prozeß, in dem sich dasjenige fortsetzt, was sich innerhalb des Organismus abgespielt hat. Wenn Sie nun injizieren, so können Sie einem auf ziemlich ähnlichen Dingen beruhenden Prozeß selbstver­ständlich entgegenwirken. Also es ist das etwas, wo der empirische Zufall tatsächlich außerordentlich geistreich gewirkt hat, denn die Sache ist ja nur durch empirischen Zufall herausgekommen, nämlich

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durch Probieren. Überhaupt dieses Hinschauen auf die Prozeß-Meta­morphosen ist von außerordentlich großer Wichtigkeit. Wenn der Mensch nicht hinschauen kann, wie sich die Prozesse metamorphosie­ren, dann wird er die einfachsten Sachen im Grunde genommen nicht richtig beurteilen können.

Da ist die Frage aufgetaucht, worauf eigentlich Erkältungen beru­hen, alle Arten von Dingen, die man unter dem eigentlich ziemlich diffusen Begriff der Erkältungen zusammenfaßt. - Es ist aber so, daß die Sinnestätigkeit auch da, wenn auch auf eine andere Weise wie bei dem früher Ausgeführten, in die Atemtätigkeit hinuntergeschoben wird. Absonderungen, die dann auftreten, sind nur eine Reaktion dar­auf. Es ist etwas, was da im Organismus vor sich geht, mehr gegen die Oberfläche zu gelegen, etwas, was im Innern des Organismus durch die Wechselwirkung der Nerven-Sinnestätigkeit und der Stoffwechsel-tätigkeit fortwährend vor sich geht. Es geht fortwährend im Innern vor sich. Wiederum können Sie sich nicht wundern, daß man diesen Dingen beikommt durch höchst einfache Sachen, indem man Packungen und dergleichen machen läßt, wo man von außen her eine Art Sinnes­Nerventätigkeit dort hineinschiebt, wo sie sonst nicht ist. Alles Ein­packen und so weiter ist ein Hereinschieben einer Nerven-Sinnestätig­keit in den Organismus, die eine halb bewußte ist, die aber sonst nicht vorhanden ist.

Nun bin ich noch gefragt worden darüber, wie sich die Muskel­kräfte zu den Knochenkräften verhalten. - Über dasjenige, was ich gefragt worden bin mit Bezug auf das Homöopathische, möchte ich doch glauben, daß dasjenige, was ich ausgeführt habe, im wesentlichen führt auf eine Beantwortung der gestellten Fragen. Nun aber sind mir noch verschiedene andere Fragen gestellt worden, auf die ich eben ein wenig eingehen muß. - Muskelkräfte, Knochenkräfte verhalten sich so, daß man dieses Verhalten charakterisieren kann, indem man sagt:

In den Muskelkräften sind diejenigen Wirkungen in voller Bewegung, die in den Knochenkräften zur Ruhe und zum Absterben gekommen sind, denn Knochen sind - jetzt nicht genetisch, sondern ideell - eben umgewandelte Muskeln, nicht genetisch, aber ideell durchaus umge­wandelte Muskeln. Einen genetischen Zusammenhang zwischen Knochen

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und Muskeln zu suchen, ja schon einen genetischen Zusammen­hang zu suchen zwischen Knorpeln und Knochen, das ist aus dem Grunde eigentlich ein Unding, und mit Recht haben manche Leute auf die Schwierigkeit hingewiesen, die entsteht, wenn man da einen genetischen Zusammenhang aufsuchen will. Bunge zum Beispiel hat hingewiesen auf die Schwierigkeit, welche entsteht, wenn man auf den genetischen Zusammenhang von Knorpeln und Knochen schauen will, aber er hat natürlich nicht hingewiesen auf dasjenige, woher dieser Zusammenhang, diese Schwierigkeit kommt. Sie kommt davon her, daß allerdings eine Metamorphose besteht. Aber bedenken Sie, wenn in der Zeit, wo die ganze Muskelbildung noch nicht ins Organisch-Sichtbare übergegangen ist (s. folgende Zeichnung, rot) - und so ist es

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im wesentlichen, nur sehr herabgeschwächt, bei der Knorpelbildung auch -, wo Muskel- und Knochenbildung noch undifferenziert sind (hell), wenn in diesem Zustand der Undifferenzierung beim Differen­zieren diese Prozesse zu gleicher Zeit von der Polarität erfaßt werden, dann können Sie natürlich die Metamorphose außerordentlich schwer konstatieren. Eine äußerlich genetische Metamorphose können Sie nur konstatieren, wenn sie so ist, daß beim Übergang des einen in das andere beim Differenzieren im wesentlichen noch nicht die Polarität wirkt, sondern die Richtung beibehalten wird. Wenn aber die Polari­tät sogleich eingreift beim Differenzieren, so entsteht natürlich ein ganz anderes Gebilde daraus, das dann dem ersten gar nicht mehr ähnlich sieht.

Einige von den Fragen werden zur Beantwortung kommen in der

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Stunde, die gleich darauf folgen wird. Eine Frage, die ich Sie aber bitte, als eine solche zu betrachten, die in das Gebiet hineinführt, wo die Konfusion stark beginnt, wo man vermeiden sollte zu analogi­sieren, eine solche Frage ist diese, wie man etwa das Spektrum des Geschmacks konstruieren könnte durch süß, bitter, sauer, laugig zum Salzigen hin, ob man ein solches Geschmacks-Spektrum konstruie­ren könnte, vielleicht dann auch ein Geruchs-Spektrum konstruieren könnte. In bezug auf diese Dinge ist es eigentlich tatsächlich so, daß man viel zu wenig genügend Objektiviertes gerade beim Geschmack und Geruch vor sich hat, als daß es besonders nützlich sein könnte, da Analogien zu finden. Solche Dinge sind in der praktischen Anwen­dung von einer geringeren Bedeutung, denn man gerät, indem man aus dem Bereich des Auges und des Ohres in den Bereich von Ge­schmack und Geruch kommt, sogleich in ein ganz anderes Gebiet hin­ein, dadurch, daß man es beim Augenwahrnehmen ja eigentlich zu tun hat mit demjenigen, was sich ganz aus dem Ätherischen heraus offen­bart, und daß man es aber beim Geruchs- und Geschmacksprozeß mit etwas zu tun hat, was nun sehr stark in Anspruch genommen wird von den stofflichen Prozessen, von den Stoffwirkungen, Stoffwechselwir­kungen. So daß man, indem man zu dieser Sinnestätigkeit übergeht, eben sich an das Robustere halten kann, das dann im Stoffwechsel zum Ausdrucke kommt.

Nun möchte ich noch kurz auf eine Frage hinweisen, die gestellt worden ist - andere Fragen, die in Anlehnung an diese Frage gestellt worden sind, werden in der Stunde, die sich daran anschließt, besser besprochen werden -, eine Frage, die eine gewisse prinzipielle Bedeu­tung hat: Kann der Mensch ohne einzunehmen, aus sich heraus Brom, Morphium, Jod, Chinin, Arsen und andere Heilmittel produzieren? -Nun sehen Sie, es ist das eine Frage, die auf sehr tiefe Untergründe der ganzen menschlichen Organisation führt. Die Stoffe kann man nämlich nicht produzieren, aber die Prozesse kann man produzieren. Nun, man kann durchaus sagen, daß man zum Beispiel natürlich ganz außer­stande ist, den Bleistoff in sich zu produzieren, daß man aber sehr gut imstande ist, den Bleiprozeß in sich vom Ätherischen heraus zu pro­duzieren und dann ihn in den physischen Leib hinein strahlen zu lassen.

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Und da kann man sagen: Ja, ist es denn nicht möglich, so weit zu homöopathisieren, daß man überhaupt sagt, ich will versuchen also durch diesen Prozeß bis in den Ätherleib hinein zu wirken, so daß dieser Selbstmetallisierungsprozeß, Selbststrahlungsprozeß, der einem Metallstrahlungsprozeß entspricht, hervorgerufen werde. - In einem gewissen Sinne kann das auch durchaus geschehen. Nur eben handelt es sich darum, daß wir ja wirklich heranrücken an die Strahlungspro­zesse, die von der Metallität ausgehen. Wenn Sie natürlich da im allo­pathischen Denken stecken bleiben, so kommen Sie diesen Dingen natürlich nicht nahe. Aber wenn Sie zum Beispiel folgende Erwägun­gen anstellen: In dem Zahnbildeprozeß liegen die magnesiumstrahlen­den Kräfte. Dies sind also Kräfte, die im ganzen menschlichen Organis­mus eine Bedeutung haben, denn die Zähne werden ja herausgeschoben aus dem ganzen Menschen. Verwenden Sie nun ein Magnesiumsalz, irgendein Magnesiumsalz, namentlich, sagen wir, schwefelsaures Ma­gnesium, und verwenden Sie es so, daß Sie absehen von allem Allo­pathischen dabei, daß Sie eine besonders starke Verdünnung hervor­rufen - hier werden wir auf die Notwendigkeit, starker, also ganz überaus starker Verdünnungen geführt -, dann haben Sie ein Zwei-faches: Sie haben erstens die Magnesiumwirkung, die aber eigentlich im Grunde genommen aufhört da, wo die Zähne sitzen. Diese Region durchbrechen die Magnesiumkräfte im normalen Menschen nicht. Man muß ihnen also gewissermaßen einen verstärkenden Impuls geben, so daß sie weiter wirken, daß sie den ganzen Menschen durchstrahlen. Und das kann man, wenn man eben das Salz, das schwefelsaure Salz besonders verwendet, denn das befördert eben die Magnesiumstrah­lung hinein auch bis in die Kopfkräfte. Von da lassen Sie sie wiederum zurückstrahlen. Und da wird in der Tat dieser Prozeß hervorgerufen, dieser vom Ätherischen ausgehende, bis ins Ätherische hinein eben homöopathisiert bleibende Prozeß, wo man nur noch die Kräfte hat, wo man den Stoff gar nicht hat, wo man von einem ganz anderen Stoff ausgegangen ist. Sie wissen ja, daß auch da schon empirisch schwefel-saures Magnesium verwendet worden ist, aber rationell wird man es ja nur verwenden können, wenn man diesen Zusammenhang ins Auge faßt, denn man wird dann gleich bemerken, daß man sich zum Beispiel

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an das Schwefelsaure nur halb halten darf, nicht ganz. Man muß sich an das Magnesium halten mit der anderen Hälfte, so daß daher der­jenige, der glaubt, daß man auch ein anderes schwefelsaures Salz neh­men kann, nicht das Richtige trifft. Das ist dasjenige, was man wieder­um glaubt, wenn man ausgeht von denjenigen Erwägungen, die nur mit Zuhilfenahme der Methode der äußeren Sinneswelt und des kom­binierenden Verstandes eben erhalten werden.

Nun möchte ich nur noch ganz kurz hinweisen darauf, daß alle diese Dinge, die hier ausgeführt worden sind, durchaus so betrachtet werden müssen, daß man sich sagt: Man muß einmal, um hinter die Wirkun­gen, die da beobachtet werden müssen, zu kommen, Einzelnes heraus­greifen. Aber man muß dann auch wiederum alles zusammenschauen. Insbesondere habe ich ja bei diesen Vorträgen an Sie gewissermaßen die Zumutung gestellt, daß Sie die Dinge zusammenschauen. Und jetzt möchte ich Sie hinweisen darauf, wie dieses Zusammenschauen gesche­hen kann. Da bin ich zum Beispiel gefragt worden um den Morbus Basedow. Da können Sie sogar hinüberschauen nach dem, was ich in der ersten Eurythmiestunde ausgeführt habe, wo ich hingewiesen habe darauf, wie die Schilddrüse etwas ist, was ein nicht zu Ende gekomme­nes Gehirn ist. Wenn Sie sich also sagen: Die Schilddrüse ist ein nicht zu Ende gekommenes Gehirn, wenn Sie also darauf aufmerksam sind, daß die Kräfte, die da abnorm im Morbus Basedow wirken, wie da diese Kräfte hintendieren nach der Schilddrüse und in diesem Hinten­dieren alle anderen Dinge hervorrufen, welche dann auftreten im Sym­ptomkomplex von Morbus Basedow, dann werden Sie eben darauf kommen, wie Sie da entgegenwirken müssen durch dasjenige, was, ich möchte sagen, dem zu starken Kopfwerden des Menschen entgegen­wirkt. Und da werden wir wiederum hinübergeführt zu dem, was dann die nächste Stunde leitet, da werden wir hinübergeführt dazu, daß eben solchen Dingen wirklich sehr wohltätig entgegengewirkt werden kann durch die sinnvolle Bewegung, namentlich durch die sinnvolle konsonantierende Bewegung. Und Sie werden gute Wirkung herausbekommen, wenn Sie bei hereinbrechendem Morbus Basedow irgendwie radikal dasjenige verwenden, was wir gerade in der euryth­mischen Abteilung besprochen haben. So ist da der Zusammenhang.

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Jetzt wollen wir diese Dinge nicht abschließen, sondern hoffentlich ein andermal fortsetzen, aber wir müssen, mit Ausnahme der nächsten Stunde, die wir noch haben werden, aufhören.

Nach einer kurzen Pause werden wir dann, mehr nach der Euryth­mie hinüberdeutend, fortsetzen.

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NEUNTER VORTRAG Dornach, 18. April 1921

Dasjenige, was ira Ihnen heute mit Bezug auf die Eurythmie zu sagen habe, das ist so, daß es durchaus wird im einzelnen immer durchschaut werden müssen mit den Kenntnissen, die Sie in physiologisrher Be­ziehung und sonst haben. Wie das zu geschehen hat, das wird sich Ihnen schon, möchte ich sagen, wie von selbst ergeben. Aber gerade wenn wir in einen solchen geistig-leiblichen Prozeß hineinschauen, wie den, der beim Eurythmisieren stattfindet, so können wir gar nicht an­ders, als auf tiefere geistig-physische Zusammenhänge auch hinweisen. Und da möchte ich Sie nun auf das Folgende aufmerksam machen.

Wir müssen zunächst schauen auf jenen außermenschlichen Weltprozeß, den man gewöhnlich nur verfolgt in bezug auf seine Details, und den man nicht verfolgt in bezug auf dasjenige, was eigentlich innerlich tätig ist. Bedenken Sie doch nur, daß Erdenbildung in Wirk­lichkeit heißt: es wirkt eine Bildungstendenz von der Planetensphäre aus herein, und außerdem geschieht von demjenigen, was noch außer­halb der Planetensphäre liegt, eine Bildung in die Erde herein, fort­währende strahlende, sich in den einzelnen Kraftentitäten ausdrüc­kende, gegen die Erde her strahlende kosmische Kräfte.

Diese kosmischen Kräfte können wir jetzt in diesem Zusammen-hange so auffassen - obwohl sie alles dasjenige, was ich früher über die Strahlen gesagt habe, wiederum in sich schließen können -, so ins Auge fassen, daß wir sagen: sie wirken gegen das Zentrum zu und bilden eigentlich dasjenige, was auf der Erde und in der Erde ist, von außen her. Es ist schon einmal so, daß zum Beispiel wirklich die ge­samte Metallität der Erde, die gesamten Metalle nicht aus irgend­welchen Kräften aus dem Erdinneren heraus im wesentlichen gebildet werden, sondern daß sie wirklich von dem Kosmos herein in die Erde eingesetzt werden. Wir können nun diese Kräfte, die da durch den Äther wirken - nicht etwa von den Planeten aus, da würden sie wiederum zentral wirken, die Planeten sind gerade dazu da, um sie zu modifizieren, die Planetensphäre ist es -, diese Kräfte können wir

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die Bildungskräfte nennen, die von außen her wirkenden Bildungs-kräfte. Gerade in diesem Zusammenhange bitte ich Sie, diese Sache zu fassen: Bildungskräfte. Ihnen stehen diejenigen Kräfte entgegen, welche beim Menschen und in der Erde diese Bildungskräfte aufneh­men und befestigen, sie gewissermaßen um einen Mittelpunkt herum versammeln, so daß eben die Erde entstehen kann. Also diese Kräfte, die da befestigen, können wir nennen die Kräfte des Befestigens (s. folgende Zeichnung und Schema Seite 159). Im Menschen sind sie als

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solche Kräfte vorhanden, die plastisch die Organe bilden, während die anderen Kräfte, die Bildungskräfte, diejenigen sind, die mehr die Or­gane aus der geistig-ätherischen Welt in die physische Welt hereinschie­ben. Das ist ein Prozeß, der ja in dem Gegensatz zwischen den Schiebe-kräften des Magnesiums, zwischen den Fluorkräften, die abrunden, ich möchte sagen, eben mit Händen zu greifen ist. Aber wiederum ist es so ein Prozeß, der sich überall darlebt: bei den Zähnen tritt er auf von unten nach oben und sich oben rundend, aber er tritt auch auf von vorn nach rückwärts, von rückwärts nach vorn, von oben nach unten, sich nach unten hin rundend. Und Sie können diesen Prozeß zum Beispiel, ich möchte sagen, wiederum mit Händen greifen, wenn Sie sich vor­stellen, daß mit der Tendenz, ein Kugeliges nach vorn zu schieben, von außen nach innen, da etwas sich bildet, und daß dem sich entgegenstellt

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ein Kugelbildungsprozeß (s. Zeichnung oben, rot), von unten nach oben. Und zwischen diesen beiden Prozessen drinnen liegt nun dasjenige,

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was das Vermittelnde ist, also Absonderungsprozesse, wieder­um das Aufnehmen des Abgesonderten von anderen und so weiter, dasjenige, was man im weitesten Sinne Absonderungsprozesse nennen kann; denn schließlich ist auch das Aufnehmen, beruhend auf einer Absonderung nach innen, die wiederum resorbiert wird. Also dazwi­schen liegt wiederum dasjenige, was man Aussonderungsprozesse am besten nennen kann.

Solch einen Aussonderungsprozeß können Sie wiederum mit Hän­den greifen, wenn Sie sich hier denken, daß auf der einen Seite das­jenige liegt, was den Kohlenstoff fortwährend aussondern will (s. fol­gende Zeichnung, orange), und dasjenige, was ihn wiederum aufnimmt

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in der Kohlensäurebildung (weiß) durch die Atmung von vorne. Dann setzt sich dahinter ein solcher Aussonderungsprozeß fort. Und wenn Sie noch weiter herunterkommen in den Stoffwechsel-Gliedmaßenprozeß,

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dann haben Sie richtig einen Befestigungsprozeß. Aber dieser Befestigungsprozeß ist auch vorhanden nach der anderen Richtung. Sie können das verfolgen da, wo Sie wiederum, ich möchte sagen, es mit Händen greifen können, wenn Sie daran gehen das Auge zu be­trachten, es wird von außen herein gebildet, das zeigt Ihnen schon die Embryologie, aber es wird von innen her befestigt. Es wird die Bil­dung verinnerlicht. Darauf beruht ja die Entstehung des Auges. Es wird verinnerlicht (s. folgende Zeichnung, orange). So daß wir diesen Befestigungsprozeß, indem wir zu dem Geistig-Seelischen vorschreiten

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im Menschen, also zu den Organen des Geistig-Seelischen, zu den Sinnes­Organen, sich vergeistigend haben, sich wirklich verseelend, vergeisti­gend haben in der Wahrnehmung. Das ist gewissermaßen der her­untersteigende Prozeß, der bis zur Organbildung führt (s. Zeichnung Seite 156 und Schema Seite 159). Dann finden wir am untersten Ende den Wahrnehmungsprozeß, das gegenständliche Wahrnehmen (s. eben­da). Bildet sich das weiter aus, entwickelt es sich so weiter, dann wird das Wahrnehmen gegen das Befestigen zu; wenn es bewußt wird am Befestigen, wird es zur Imagination. Wenn die Imagination sich weiter entwickelt und bewußt wird gegen den Aussonderungsprozeß zu, wird sie zum Inspirieren. Und wenn das Inspirieren sich weiter entwickelt gegen den Bildungsprozeß zu und da bewußt an den Bildungsprozeß heranstößt, also die Bildung durchschaut, dann wird sie zum Intui­tieren (s. ebenda).Man kann entwickeln diese Stufenfolge des seelischen Lebens von dem gegenständlichen Wahrnehmen zum Imaginieren, zum Inspirieren, zum Intuitieren.

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Bildungskräfte

Intuitieren

Aussonderungsprozesse

Inspirieren

Befestigen

Imagination

Wahrnehmungen

Aber diesem Prozeß, den man da entwickelt im Seelischen, liegt ja der Werdeprozeß zugrunde. Er ist nur, wie Sie hier auch sehen, die Umkehrung des Werdeprozesses. Man tritt dem Gewordenen entgegen und steigt wiederum hinauf ins Werden in umgekehrter Richtung. Das Bilden geht in absteigender Richtung. Man steigt in umgekehrter Rich­tung hinauf, man schreitet dem Werden entgegen. So daß das, was man als Wahrnehmen und Erkenntniskräfte in Imagination, Inspira­tion, Intuition ausbildet, immer seine Gegenwirkung hat in den schöp­ferischen Kräften, die sich in den Bildekräften, in den Aussonderungs­prozessen, in den Befestigungsprozessen ausdrücken.

Sie werden daraus ersehen, daß im menschlichen Organismus das­jenige in umgekehrter Richtung tätig ist beim Schaffen, beim Entstehen, in das man hineinsteigt, wenn man sich im Erkennen aufschwingt. Sie werden daraus sehen, daß es wirklich so ist, daß dasjenige, was wir in der Imagination erreichen, dieselben Kräfte sind, die ohne unser Bewußtsein in den Wachstumserscheinungen, in den plastischen Wachs­tumserscheinungen sich geltend machen. Wenn wir aufsteigen zur In­spiration, so kommen wir an die Kräfte heran, die von außen herein bei der Atmung den Menschen inspirieren, beim Atmen den Menschen durchbilden, die sich da in die plastischen Kräfte, als sie gewissermaßen durcharbeitend, hineingestalten. Und wenn wir zum Intuitieren auf­steigen, so steigen wir eigentlich zu dem Agens auf, das sich in unseren plastischen Formen als die substantielle Wesenheit von der Außenwelt herein begibt.

Sie sehen also, wir fassen da den Menschen, aus dem Kosmos heraus sich gestaltend, und wenn wir jetzt unsere Kenntnisse anwenden, die wir uns erworben haben in irgendeiner Weise durch Anatomie oder

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Physiologie, und sie durchleuchten mit dem, was uns da gegeben ist, dann fangen wir an, die Organe und ihre Funktionen zu verstehen. Es ist das also ein Hinweis auf das Verstehen der Organe und ihrer Funktionen. So daß in demjenigen, was plastisch immer wirkt am Menschen, was den Menschen normal, ich möchte sagen, durchplasti­ziert, auf der anderen Seite - nehmen Sie jetzt den gestrigen Vortrag zu Hilfe -, auf der anderen Seite lebt in den konsonantierenden Be­wegungen, die ja gerade unbewußte Imaginationskräfte, wie ich gestern sagte, nämlich eine Art Durchströmen des Organismus hervorrufen. Sie durchschauen da also, wie das konsonantierende Eurythmisieren man­gelnde Bildekräfte im Menschen, mangelnde plastische Kräfte ergreift und sie in die richtige Plastik überführt.

Nehmen wir also ein Kind und sehen wir, daß eine mangelhafte Plastik vorliegt, daß die Plastik zu stark wuchert. Was heißt das: die Plastik wuchert zu stark? Das heißt, die Plastik wirkt zentrifugal, macht den Kopf groß, indem sie zentrifugal wirkt, und läßt ihn, weil er zu groß wird, nicht dazu kommen, sich in der richtigen Weise mit imaginierenden Kräften zu durchdringen. Die muß man zuführen. Also lasse man das Kind eurythmisieren in konsonantischer Weise.

Es liegt da eine Frage vor über «einen zwei Jahre alten, sonst schein­bar gesunden Knaben mit großem Kopf, der jedoch kein Wasser-kopf ist».

Sie haben tatsächlich im konsonantierenden Eurythmisieren, das richtig angewendet wird, das Gegenmittel, um dem beizukommen. Hier kommen wir eben auf die Stelle, wo eine gründliche Beobachtung des Morphologischen, des tieferen Morphologischen gerade hinweist auf die eurythmisierende Behandlung.

Oder: «Ein zwölfdreiviertel Jahre alter Knabe, dessen Längenwuchs auffallend zurückgeblieben ist, organisch ohne Befund, jedoch Wür­merbesitzer, intelligent, aber geistig schnell ermüdbar.» - Ein außer­ordentlich interessanter Symptomenkomplex, alles darauf hinweisend, daß nicht genügend imaginative Kräfte da sind, daß die plastischen Organkräfte wuchern, weil nicht genügend innere plastische Kräfte, seelisch plastische Kräfte da sind. Die seelisch plastischen Kräfte sind es ja nun auch, die die Parasiten zerstören. Es ist also kein Wunder, daß

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wenn sie zu wenig da sind, das ein Würmerbesitzer ist. Also lasse man ihn konsonantierend eurythmisieren, und man hat das Gegenmittel gegeben.

Diese Zusammenhänge, die weisen Sie ja direkt darauf hin, wo Sie mit der Eurythmie einzugreifen haben. Denn wenn diese Erscheinun­gen etwas, ich möchte sagen, kaschiert auftreten, dann kann selbst noch bei solchen kaschierten Fällen die Eurythmie außerordentlich günstig wirken, insbesondere, wenn man dann noch in einer materiell therapeutischen Weise der Sache entgegenkommt.

So zum Beispiel ist mir eine interessante Frage vorgelegt worden. Es ist natürlich, daß ich diese Frage im Prinzip zu beantworten habe. Wenn irgendwelche Komplikationen eintreten, so könnten dann bei der speziellen Sache diese Komplikationen besonders berücksichtigt werden; aber wenn auch irgend etwas anderes kombiniert werden muß mit der Sache, so ist dennoch die Sache von der einen Seite her mit dem, was da charakterisiert werden kann, durchaus getroffen:

«Ich habe ein fünfjähriges Kind als Patient, das bei den Unruhen durch Schußverletzung viel Blut verloren hat; vor zwei Jahren stellte sich eine Deformierung der Gelenke ein. Dinge, die später zu Bleich-sucht und dergleichen bei Erwachsenen führen. Wie wäre dem thera­peutisch beizukommen? »

Da haben Sie Gelenkdeformation. Das ist ein schon nach außen Wirken der plastischen Kräfte, die nicht mehr im Innern bleiben kön­nen, die also schon nach außen strahlen, so daß sie den Menschen ver­lassen, statt daß sie im Innern wirken würden. Die werden im eminen-testen Sinne zurückgestrahlt gerade durch die Anwendung des konso­nantischen Eurythmisierens. Denn Sie rufen ja im konsonantischen Eurythmisieren eben die wirksamen, die objektiv wirksamen Imagi-nationen hervor, die Deformierungen ausgleichen. In der Zukunft -darauf ist schon bei der Fragestellung ganz richtig hingewiesen wor­den - werden die Menschen überhaupt in der mannigfaltigsten Weise zu Deformierungen neigen, weil sie nicht mehr mit den unwillkürlich wirksamen Kräften die normalisierende Gestalt werden bilden können. Der Mensch wird frei; er wird sogar frei werden nach und nach in bezug auf die Bildung seiner eigenen Gestalt, aber er muß dann mit der

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Freiheit etwas anfangen können. Er muß also übergehen zu dem Er­zeugen von Imaginationen, die dem Deformieren immer entgegen­wirken.

Nun das andere, sehen Sie, hier haben wir es zu tun mit mangel­hafter objektiver Imagination; wir können es auch zu tun haben mit mangelhafter objektiver Inspiration, was sich dann äußert durch -wenn ich so sagen darf - Deformierung des rhythmischen Systems. Diese Deformierung des rhythmischen Systems, die drückt sich ja ganz besonders dadurch aus, daß die objektive Inspiration, die nach innen geht, nicht in der richtigen Weise entgegenkommt dem Zirkulations-rhythmus. Und da wirkt man normalisierend, wenn man das vokali­sierende Eurythmisieren anwendet. Dieses vokalisierende Eurythmi­sieren wirkt ebenso auf Unregelmäßigkeiten im Innern, die eben nicht von morphologischen Veränderungen begleitet sind, wie das konsonan­tierende Eurythmisieren eben auf Deformierungen oder auf Neigungen zu Deformierungen wirkt.

Ich sagte früher, daß es ja allerdings notwendig sein kann, so etwas zu unterstützen, wenn es in besonders radikaler Weise auftritt, wie bei der Deformierung der Gelenke, die wir gerade jetzt besprochen haben. Da ist es dann notwendig, daß man therapeutisch zu Hilfe kommt dem Prozeß des konsonantierenden Eurythmisierens, der also so wirkt, daß er durch diese Imagination namentlich anregt die innere Atmung, der von außen nach innen gehenden, jenseits der Darmwände nach innen zu gelegenen Organe: Lunge, Nieren, Leber und so weiter. Es ist ja schon einmal so, wenn man konsonantierend eurythmisiert, dann beginnen besonders der Hinterkopf, die Lunge, die Leber, die Nieren ein Funkeln und Funkensprühen, das tatsächlich etwas ist, was zeigt, wie die Reaktion, die geistig-seelische Reaktion ist auf dasjenige, was im Konsonantieren außen gemacht wird. Der ganze Mensch wird in diesen Organen ein leuchtendes Wesen, und den Bewegungen, die aus­geführt werden, setzen sich immer Leuchtebewegungen im Innern entgegen, und insbesondere bei gewissen konsonantierenden Bewegun­gen entsteht, ich möchte sagen, eine ganze Leuchtenachbildung des Ab­sonderungsprozesses der Niere. Man bekommt gewissermaßen ein Bild des ganzen Absonderungsprozesses der Niere in diesem Leuchteprozeß,

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der da auftritt durch das konsonantierende Eurythmisieren. Und das wirkt dann hinüber in die unbewußten Imaginationen, und der ganze Prozeß, wo diese Partie so zu leuchten beginnt, das ist ja derselbe Prozeß, den ich speziell als den unter dem Einflusse des Cuprum ge­schildert habe; es ist derselbe Prozeß. Und hier ist auch der Ort, wo man gerade den Arzt darauf hinweisen kann, daß es ja auch Menschen gibt, die gewisse Krankheitsformen haben. Gestern wurden sie mir erst wiederum, ich möchte sagen, entgegengetragen, diese Krankheitsfor­men, indem mir jedenfalls von einer gewissen Seite her außerordent­lich bewunderte Zeichnungen gebracht wurden, bemalte Zeichnungen, von denen gefragt worden ist, ob sie nun ganz besonders okkultistisch sind. Sie sind natürlich okkultistisch in einer gewissen Weise, aber es ist außerordentlich schwer, zu den Leuten über diese Dinge zu reden, denn solche Dinge, die sind objektiv fixiertes Nierenleuchten, sie sind objektiv fixierter Ausharnungsprozeß. Bei diesem Ausharnungsprozeß, wenn er in abnormer Weise bei gewissen krankhaft angelegten Men­schen zum Leuchteprozeß wird, wenn also eine gewisse Stockung der Harnabsonderung eintritt - also eine reine Stoffwechselkrankheit -, beginnen dann die Nieren zu leuchten, und wenn dieses besondere, nach innen gewendete Hellsehen eintritt, dann fangen die Leute an, wild zu zeichnen. Das wird immer schön, äußerlich im formalen Sinne immer schön. Die aufgetragenen Farben werden immer schön. Natür­lich sind die Leute nicht zufrieden, wenn man ihnen sagt: Ja, da hast du etwas sehr Schönes gemalt, das ist nämlich deine abgestaute Harn­absonderung. - Ich kann Ihnen die Versicherung geben, daß abgestaute Harnabsonderung und verhaltene Geschlechtssehnsuchten, die ja auch in einer gewissen Weise in Unregelmäßigkeiten des Stoffwechsels münden, einem entgegengehalten werden von besonders mystischen Naturen als tief mystische Zeichnungen und Malereien, und daß man in vielem, was in dieser Art in der Welt auftritt, Symptome sehen soll für gerade noch erträgliche Krankheitsabnormitäten der Menschen.

Sie sehen, anthroposophisch orientierte Geisteswissenschaft ist nicht in dem Sinne Mystik, wie viele Menschen das verstehen, denn sie gibt sich keinen Illusionen hin über solche Dinge, wie sie eben charakterisiert

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worden sind. Sie erforscht im Gegenteil gerade solche Dinge. Aber die Leute nehmen einem das übel. Sie nehmen mir schon übel, daß ich in den öffentlichen Vorträgen so weit gegangen bin, anzudeuten, daß zum Beispiel - wenn auch die Sachen nicht gezeichnet wurden, sondern poetisch sich auslebten -, die schöne Poesie der Mechthild von Magde­burg oder der heiligen Therese die Abbilder sind, also die Inspira­tionsreflexe sind von demjenigen, was Prozesse sind, die durch zurück­gehaltene Sexualität entstehen. Natürlich ist es den Leuten dann nicht angenehm, wenn man ihnen eine Mechthild von Magdeburg oder eine heilige Therese schildert: ja, das sind eben Persönlichkeiten mit einer starken Sexualität, die sie aber gerade deshalb, weil sie ihnen zu stark wurde, zurückgehalten haben; dadurch entstehen gewisse Stoffwechsel­Zirkulationsprozesse, auf diese hin finden Reaktionen statt, die so auf­treten, daß sie dann fixiert werden in sehr schönen Dichtungen. Ja, das Phänomen in einem höheren Sinne betrachtet, führt außerordentlich tief hinein in die Geheimnisse des Daseins. Aber man muß sich eben hinaufschwingen können zu einer solchen Auffassung. Und deshalb muß man schon auch etwas wenigstens ahnen von diesen eigentümlichen Prozessen, die als innere Prozesse aufleuchten, wenn äußerlich euryth­misiert wird, und namentlich dann, wenn dasjenige, was nun innerlich in die Dichtung hineingeheimnißt ist, eurythmisiert wird, so wie ich Ihnen das gestern gezeigt habe, wenn vorgelesen wird ein schönes Ge­dicht, danach eurythmisiert wird in entsprechender Weise, so wie wir es gestern gesehen haben, konsonantierend oder vokalisierend; dann kreuzt sich das eben noch mit dem anderen, dann tritt hinzu zu dem, was da äußerlich in Bewegungen ausgeführt wird, auch beim Euryth­misierenden ein innerliches stummes Sprechen. Und wenn der Prozeß nun nicht ausgeschwült wird in schwülen Dichtungen, sondern wenn der Prozeß einfach so verläuft, daß er der Begleiter, der eurythmische Begleitprozeß ist von schönen Dichtungen, dann ist dasjenige, was im Menschen vorgeht, eben nicht ein solches Aufzeichnen von Mystischem, sondern es ist ein durchaus den Menschen gesundmachender Prozeß. So daß man sagen kann: wenn man eurythmisieren läßt geradeso, daß man immer den Patienten aufmerksam macht: Höre gut zu, bringe dir stark zum Bewußtsein den gehörten Laut, den gehörten Satzzusammenhang,

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nach dem du die Eurythmie machst - dann wird man ihn aufsteigen lassen gerade zu den äußeren Bildungskräften, zu den ob­jektiv intuitierenden Kräften. Und man wird gut tun, wenn man auf alles dasjenige wirken will, was sich im Menschen findet als Rest von dem, was nicht mehr sich abgespielt hat zwischen Geburt und Tod, sondern was der Materialismus Vererbung nennt, wovon aber ein großer Teil eben aus dem präexistenten geistig-seelischen Leben mit­gebracht ist, wenn man also wirken will auf dasjenige, was man an­geborene Fehler, Defekte und so weiter nennen kann, dann wird man gut tun, insbesondere im jugendlichen Alter immer wieder und wieder­um so durch die Eurythmie zu wirken, daß man den Eurythmisieren­den immer wieder auffordert: mache dir ganz klar dasjenige, was du im Äußeren hörst. Dadurch werden ja auch vertrieben alle diejenigen Tendenzen, die das innerlich fixieren wollen, was etwa da entstehen will in so etwas wie das mystische Zeichnen oder mystische Dichten. Es wird ja gerade das angeschlossen an das äußere schöne Gedicht. Es ist der umgekehrte Prozeß. Ein richtiger Mystiker weiß, daß dasjenige, was der Mensch als gerade Abnormes an Schönem reflektiert, daß das immer eine bedenkliche Seite hat. Dagegen wenn dasjenige, was in der Außenwelt schön ist, innerlich erlebt wird, dann kann man nicht sagen, daß es sich einem als besonders großartig schönes Gebilde darstellt; im Gegenteil, es schematisiert sich, es wird abstrakt dadurch, aber ab­strakt als Zeichnung, so wie eine Zeichnung abstrakt ist. Aber das ist gerade das Gesunde, das ist das Erwünschte. Und nicht wahr, es wäre ja dieser schöne historische Prozeß nicht hervorgetreten: aber wenn zum Beispiel die Mechthild von Magdeburg veranlaßt worden wäre, nach guten Gedichten zu eurythmisieren, dann wäre sie bewahrt ge­blieben vor ihrem ganzen mystischen Schicksal. Man kann na türlich, wenn man an diesen Punkt kommt, sagen: da kommt man an einen Punkt, wo gewissermaßen das Gute und das Böse in einer gewissen Weise aufhört. Da kommt man in die amoralische Nietzsche-Sphäre, in das Jenseits von Gut und Böse, und man kann ja natürlich nicht so philiströs sein, daß man sagt, es sollen alle Mechthilds von Magdeburg mit Stumpf und Stil ausgetilgt werden. Aber auf der anderen Seite können Sie schon sicher sein, daß wiederum von den übersinnlichen

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Welten aus gut gesorgt wird, daß, wenn der Mensch das auch nicht gerade wuchern läßt, dann eben trotzdem die entsprechenden Zusam­menhänge mit der übersinnlichen Welt bleiben.

Nun möchte ich noch auf ein paar Dinge eingehen, die vielleicht doch noch einiges aufklären können, trotzdem ja unsere Zeit schon sehr vorgeschritten ist. Ich möchte da zunächst namentlich auf die Frage eingehen:

«Könnten die therapeutischen Eurythmie-Ubungen nicht durch ra­tionelle Atem-Übungen unterstützt werden? Es braucht ja nicht gleich Hata-Yoga zu sein.»

Nun, dazu habe ich das Folgende zu bemerken: Rationelle Atem­Übungen zur Unterstützung der Eurythmie-Übungen, die sind für un­sere Zeit bei der gegenwärtigen, in der nun einmal eingeschlagenen Richtung immer weitergehenden Menschennatur nur in der folgenden Weise zu behandeln. Man wird nämlich bemerken, daß unter dem Ein­flusse namentlich des vokalisierenden Eurythmisierens von selbst eine Tendenz zur Änderung des Atmungs-Rhythmus entsteht. Das wird man bemerken. Und nun steht man eben vor der Unbequemlichkeit, daß man hier nicht schablonisieren soll, nicht irgend etwas im All­gemeinen sagen soll, sondern daß man dasjenige, was man tun soll, erst beobachten soll. Man soll sich im einzelnen individuellen Fall damit befassen, die Atmung eines Menschen, dem man nach sonstigem Be­funde mit vokalisierendem Eurythmisieren heilend helfen will, diese Atmungs-Änderung zu beobachten, und dann soll man ihn darauf aufmerksam machen, daß er bewußt diese Tendenz nun fortsetzt. Denn wir sind nicht mehr Menschen, wie es die alten Orientalen waren, die den umgekehrten Weg gehen können, durch vorgeschriebenes Atmen den ganzen Menschen wiederum zu beeinflussen. Das ist etwas, was unter allen Umständen, wenn es so oder so vorgeschrieben wird, zu inneren Schocks führt, und was eigentlich vermieden werden sollte. Wir müssen eben lernen, dasjenige zu beobachten, was uns die Euryth­mie, namentlich die vokalisierende Eurythmie lehrt über ihren eigenen Einfluß auf den Atmungsprozeß. Und dann können wir bewußt fort­setzen dasjenige, was im einzelnen Falle eurythmisch auftritt. Sie wer­den da nämlich durchaus sehen, daß dieser Prozeß, dieser Atmungsprozeß

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in einer gewissen Weise individuell, das heißt verschieden für die verschiedenen Menschen, eben fortgesetzt wird.

Nun, das, meine verehrten Freunde, sind ungefähr diejenigen Dinge, die sich noch beantworten lassen. Es ist keine rechte Möglichkeit vor­handen, auf einiges, was ja allerdings noch stecken geblieben ist, ein­zugehen wegen der Kürze der Zeit. Am Schlusse möchte ich Ihnen nur mit ein paar Worten sagen, meine lieben Freunde, daß Sie sich darauf gefaßt machen müssen, daß von Ihren medizinischen Kollegen in der Welt nicht minder der Kampf ausgehen wird, sobald sie in einer star­ken Weise gewahr werden, daß sich da irgend etwas von unserer Art geltend macht, und daß Sie schon brauchen die Überzeugungs-Durch­schlagskraft, welche dasjenige, was Ihnen entgegentreten wird, wird ablähmen können. Es darf einen natürlich niemals das, was sich da entgegensetzt, dazu veranlassen, die Dinge zu unterlassen, aber wir dürfen uns auch über all diejenigen Kräfte, die wir als antagonistische aufrufen, eben durchaus keinen Illusionen hingeben.

Auch am Ende dieses Kursus wiederum möchte ich sagen, daß es durchaus von mir überall eingehalten wird, daß ich um die Bewegung so, wie sie jetzt inauguriert werden soll auf dem medizinischen Felde, möglich zu machen, selber mich Patienten gegenüber nicht unmittelbar in Heilungsprozesse einmischen werde, sondern nur besprechend, dis­kutierend, ratend mit Ärzten selber, so daß Sie ja immer in der Lage sein können, zurückzuweisen dasjenige, was etwa darauf hinginge, daß ich selber in irgendeiner Weise in das Kurieren eingreifen wollte in unberechtigter Art. Das ist dasjenige, was ich schon am Schlusse des letzten Kursus gesagt habe. Es wird einen ja auch das namentlich -das kann schon nicht verschwiegen werden - von anthroposophischer Seite außerordentlich schwer gemacht, weil die Menschen natürlich mit allen möglichen Zumutungen nach dieser Richtung kommen. Es ist ja durchaus auch das der Fall, daß in Anthroposophen auch die Tendenz liegt, nicht etwa über den Egoismus hinaus zu kommen, sondern manchmal noch egoistischer zu werden, als die normalen Menschen sind, und dann wird es einem gegebenenfalls wirklich ganz gleichgül­tig, höchst gleichgültig, was das Heil der Bewegung ist, daß das Heil der Bewegung darauf beruht, daß nicht im einzelnen Fall dasjenige

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ausgeführt werden soll, was die Außenwelt eben als «Kurpfuscherei» bezeichnet, sondern daß der Gesundungsprozeß der ganzen Medizin vor sich gehen soll, und daß der nicht gestört werden soll durch das­jenige, was der Einzelne vielleicht manchmal aus seinen persönlichen Aspirationen heraus eben für Anforderungen stellt. Es wird einem das sehr schwer, aber es muß in dieser Richtung durchgeführt werden, denn wir werden nur dann gerade auf diesem Gebiete durchkommen können, wenn wir der Außenwelt entgegenhalten können - was auch sonst in unserer anthroposophischen Bewegung der Fall ist, insofern sie mit Verständnis getrieben wird, nicht verballhornt wird von den Unverständigen -, wir müssen in der Lage sein, einfach dadurch, daß wir wissen, was in der anthroposophischen Bewegung vorgeht, zu sagen: Das, was da gesagt wird, ist ganz gewiß eine Lüge, ist ganz gewiß erfunden. - Das müssen wir in gewissen Fällen eben einfach immer sagen können. Das können wir aber sagen, wenn wir innerlich in all dasjenige, ich möchte sagen, eingeweiht sind, was in solchen Din­gen besteht, auf die ich hier aufmerksam gemacht habe, daß ich nicht in Heilungsprozesse direkt eingreife, sondern daß zum Heilen gegen­über den Patienten eben diejenigen da sind, die als Ärzte innerhalb unserer anthroposophischen Bewegung funktionieren.

Indem ich das noch sagen mußte, möchte ich nichts anderes mehr hinzufügen als das, daß gerade in Ihnen diese Anregungen, die ja ge­rade bei diesem Kurse oftmals nur in Andeutungen stecken bleiben mußten wegen der Kürze der Zeit, daß diese Anregungen in Ihnen sich weiter verarbeiten mögen, und daß sie wirksam werden in der entsprechenden Weise zum Heile der Menschheit. Wir werden hoffent­lich Gelegenheit haben, dasjenige, was wir jetzt zweimal begonnen haben, auf irgendeine Art weiter zu führen, und wollen uns wenigstens bemühen, es in irgendeiner Art weiter zu führen. Mit diesem Wunsche schließe ich diese Betrachtungen ab, meine lieben Freunde, und ich hoffe, daß nach all diesen Richtungen hin unsere Taten unseren Wün­schen entsprechen mögen. Es war ein sehr befriedigendes Gefühl, Sie hier zu sehen. Es wird ein befriedigendes Gefühl sein, zurückzudenken an die Tage, die Sie hier gerade zur Bereicherung der medizinischen Wissenschaft haben verbringen wollen, und die Gedanken, die uns

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zusammenhalten sollen, werden Sie auf den Wegen begleiten, meine lieben Freunde, auf denen Sie wandeln werden, um dasjenige in die Tat umzusetzen, was wir hier versuchten, in Gedanken zunächst an­zuregen.

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HINWEISE

Es lagen zwei Nachschriften des vorstehenden Kurses vor, von denen die eine, welche dem ersten Manuskriptdruct zugrunde lag, nicht mehr vorhanden ist. Sie stimmen an einigen Stellen nicht miteinander überein. Da es sich mehrfach um Differenzen han­delt, welche in Nuancen, selten auch im Sinn differieren und so nach einer verschie­denartigen Beurteilung rufen könnten, werden im Nachfolgenden, wo es angebracht erscheint, die Differenzen namhaft gemacht. Das Stenogramm von Frau Fink, das vollständig vorliegt, ist im ganzen dem Text zugrunde gelegt.

Zu Seite

9 ... dieser Ergänzungskurs: Siehe Rudolf Steiner «Geisteswissenschaft und Me­dizin», Gesamtausgabe Dornach 1961.

14 ... mit Erdenprozessen in Zusammenhang finden: Nach Stenogramm.

19 ... damit sie dann ihre polarische Gegenwirkung: Nach Stenogramm.

20 ... der Bau dieser Organe: Nach Stenogramm.

24 ... Vortrag von Prof. Otto Römer: «Über die Zahnkaries mit Beziehung auf die Ergebnisse der Geistesforschung Rudolf Steiners», Stuttgart 1921.

30 Albert Einstein: Ulm 1879-1955 Princeton, «Über die spezielle und die allge­meine Relativitätstheorie», mehrere Auflagen.

35 ... was nur bineinlangt in den oberen Organismus: Nach Stenogramm.

37 ... Vorstellungen von dem kranken und gesunden Menschen zu machen: Im Stenogramm ist eine Lüche, die durch diese Worte ergänzt wurde.

38 Rudolf Virchow: Schivelbein in Pommern 13. Oktober 1821 - 3. September 1902 Berlin.

Ernst Haeokel: Potsdam 16. Februar 1834 - 9. August 1919.

Eugen Dubois: Holländischer Militärarzt. Publikation: Pithecantropus erectus, eine menschenähnliche Übergangsform, Batavia 1894.

43 ... trennt sich Ich: Nach Stenogramm.

44 Da wirkt man eben auf das Hereinziehen: Nach Stenogramm.

47 ... Dr. Scheidegger in dem Vortrag: Siehe Rudolf Steiner «Geisteswissenschaft und Medizin», Gesamtausgabe Dornach 1961.

50 Prof. Dr. Moriz Benedikt: 1835-1920. Über die Art, wie Moriz Benedikt über die sozialen Fragen, welche im Zusammenhange mit der Tuberkulose auftreten, dachte, orientiert in Kürze der seiner Autobiographie beigegebene Aufsatz «Die Tuberkulosefrage», S.406, in seinem Buche «Aus meinem Leben», Wien 1906.

54 ... von dem weiß der gewöhnliche Mensch gar nichts: Nach Stenogramm.

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57 ... im Grunde genommen abweisen: Nach Stenogramm.

61 Rudolf Steiner «Theosophie», Gesamtausgabe Dornach 1961.

69 Vorträgen... über Sprachwissenschafl: Siehe «Ansprachen und Vorträge Rudolf Steiners im zweiten anthroposophischen Hochschulkurs», Bern 1948.

70 ... in der Beziehung des Ich: Nach Stenogramm.

73 ... gesündigt, als gerade gegen dasjenige, was in diesen Andeutungen enthalten ist. Denn man kann durchaus sagen: wird nun dagegen gesündigt, sorgt man ...

Nach Stenogramm.

73 Waldorfschule: Begründet 1919 von Kommerzienrat Molt für die Kinder der Arbeiter und Angestellten der Waldorf-Astoria-Zigarettenfabrik in Stuttgart, eingerichtet und geleitet von Rudolf Steiner. (Erste Rudolf Steiner-Schule.)

76 ... vorigen Kurs: Siehe Hinweis zu Seite 9.

... noch nicht vollständig Mineralisches: Esnige mochten lesen ... noch voll­

ständig Mineralisches», was aber die Steigerung zum reinen Mineral nicht er­

klären würde.

83 Prof. Römer: Siehe Hinweis zu Seite 24.

85 . . . im letzten Vortragszyklus: Siehe Hinweis zu Seite 9.

86 ... im vorigen Kursus: Siehe Hinweis zu Seite 9.

90 Spezifikum . . . gegen die diphtherischen Erscheinungen: Dr. Steiner war die Serumtherapie bekannt. Siehe Rudolf Steiner «Geisteswissenschaft und Medi­zin», Gesamtausgabe Dornach 1961. Hinweis zu Seite 114 auf Seite 386.

91 ... was nach dem Farblosen hingeht, kann pilzig werden: Nach Stenogramm.

... so spielt eben bei dem Zinnobernen: Nach Stenogramm.

... zum Ergreifen der anderen Organe: Nach Stenogramm.

96 . . . in den Vorträgen des vorigen Jahres: Siehe Hinweis zu Seite 9.

98 ber die Sache nachzudenken, nach den Urteilen, die einem eben vorliegen:

Der Satz, der auch im Manuskriptdruck offenbar nicht vollständig ist, ist nach dem Stenogramm wieder hergestellt worden. Es fehlt im Stenogramm nach «nach dem» ein Wort. Ergänzt man dieses durch «Urteil» oder einen dement-sprechenden Begriff, so bekommt der stenographische Text Sinn.

99 . . . die in den mannigfaltigsten Formen aufgetreten sind: Nach Stenogramm.

100 Man wird zum Beispiel durchaus nicht: Nach Stenogramm.

101 «Theosophie»: Siehe Hinweis zu Seite 61.

105 Wenn wir von irgendeinem Organ behaupten, es sei ausschließlich Atmungs­organ etwa: Nach Stenogramm.

110 . . . im vorigen Jahr: Siehe Hinweis zu Seite 9.

172

111 . . . der Mensch hat eine Fußkrankheit: Nach Stenogramm.

112 . . . im vorigen Jahr: Siehe Hinweis zu Seite 9.

118 . . . durch den Zucker, der da auftritt: Nach Stenogramm.

119 Ottomar Rosenbach: 1858-1907, «Ausgewählte Abhandlungen>, herausgegeben von Walter Guttmann, Leipzig 1909, zwei Bände.

. . . die Nelkenwurz, geum urbanum: Nach Stenogramm.

123 Wir müssen uns daher klar sein: Nach Stenogramm.

125 . . . die eigentlich dem äußeren Wahrnehmen: Nach Stenogramm.

126 . . . seine ursprüngliche Gestalt herstellt als diejenige, die: Nach Stenogramm.

128 Nun nehmen wir an: Nach Stenogramm.

129 Stuttgarter Institut: Klinisch-therapeutisches Institut, dem ein Heilmittel-Labo­ratorjum angegliedert war (später Internationale Laboratorien AG bzw. We­leda AG).

. . . was in einem wesentlichen Grade wirksam ist: Nach Stenogramm.

140 . . . von diesem Gesichtspunkte aus einzelne Metalle zu betrachten: Nach Steno­gramm.

141 Rudolf Steiner «Von Seelenrätseln», Gesamtausgabe Dornach 1960.

142 . . . fortwährend in Empfang genommen werden: Nach Stenogramm.

146 Jakob Wilhelm Hauer, Prof. in Marburg.

Diesen Weg können Sie beobachten: Nach Stenogramm.

147 . . . was in der Blume wirkt und zur Blüte treibt: Nach Stenogramm.

150 Gustav Bunge: Dorpat 1844-1920 Basel, Mediziner, Physiologe, Professor in Basel, Vertreter des Neovitalismus.

Einige von den Fragen werden zur Beantwortung kommen in der Stunde, die gleich darauf folgen wird: Siehe Vortrag 9.

151 . . . daß man es beim Augenwahrnehmen: Nach Stenogramm.

153 . . . was man wiederum glaubt: Nach Stenogramm.

... was ich in der ersten Eurythmiestunde ausgeführt habe: Siehe «Heileuryth­miekurs», Dornach 1952.

153 Und Sie werden gute Wirkung herausbekommen: Nach Stenogramm.

159 Das Bilden geht in absteigender Richtung: Nach Stenogramm. 168 . . . daß wir wissen, was in der anthroposophischen Bewegung vorgeht, zu . . . Nach Stenogramm.

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.