GA 40

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CREDO

CREDO

DER EINZELNE UND DAS ALL

UM 1886

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Credo.

Der Einzelne und das All.

Die Ideenwelt ist der Urquell und das Prinzip alles Seins. In ihr ist unendliche Harmonie und selige Ruhe. Das Sein, das sie mit ihrem Lichte nicht beleuchtete, wäre ein totes, wesenloses, das keinen Teil hätte an dem Leben des Weltganzen. Nur, was sein Dasein von der Idee herleitet, das bedeutet etwas am Schöpfungsbaume des Universums. Die Idee ist der in sich klare, in sich selbst und mit sich selbst sich genügende Geist. Das Einzelne muß den Geist in sich haben, sonst fällt es ab, wie ein dürres Blatt von jenem Baume, und war umsonst da.

Der Mensch aber fühlt und erkennt als Einzelnes sich, wenn er zu seinem vollen Bewußtsein erwacht. Dabei aber hat er die Sehnsucht nach der Idee eingepflanzt. Diese Sehnsucht treibt ihn an, die Einzelheit zu über­winden und den Geist in sich aufleben zu lassen, dem Geiste gemäß zu sein. Alles, was selbstisch ist, was ihn zu diesem bestimmten, einzelnen Wesen macht, das muß der Mensch in sich aufheben, bei sich abstreifen, denn dieses ist es, was das Licht des Geistes verdunkelt. Was aus der Sinnlichkeit, aus Trieb, Begierde, Leidenschaft hervorgeht, das will nur dieses egoistische Individuum. Daher muß der Mensch dieses selbstische Wollen in sich abtöten, er muß statt dessen, was er als Einzelner will, das wollen, was der Geist, die Idee in ihm will. Lasse die Einzelheit dahinfahren und folge der Stimme der Idee in Dir, denn sie nur ist das Göttliche! Was man als Einzel­ner will, das ist am Umfange des Weltganzen ein wertloser,

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im Strom der Zeit verschwindender Punkt; was man «im Geiste» will, das ist im Zentrum, denn es lebt in uns das Zentrallicht des Universums auf; eine solche Tat unterliegt nicht der Zeit. Handelt man als Einzelner, dann schließt man sich aus der geschlossenen Kette des Weltwirkens aus, man sondert sich ab. Handelt man «im Geiste», dann lebt man sich hinein in das allgemeine Weltwirken. Ertötung aller Selbstheit, das ist die Grund­lage für das höhere Leben. Denn wer die Selbstheit ab-tötet, der lebt ein ewiges Sein. Wir sind in dem Maße unsterblich, in welchem Maße wir in uns die Selbstheit ersterben lassen. Das an uns Sterbliche ist die Selbstheit. Dies ist der wahre Sinn des Ausspruches: «wer nicht stirbt, bevor er stirbt, der verdirbt, wenn er stirbt». Das heißt, wer nicht die Selbstheit in sich aufhören lässt wäh­rend der Zeit seines Lebens, der hat keinen Teil an dem allgemeinen Leben, das unsterblich ist, der ist nie da­gewesen, hat kein wahrhaftes Sein gehabt.

Es gibt vier Sphären menschlicher Tätigkeit, in denen der Mensch sich voll hingibt an den Geist mit Ertötung alles Eigenlebens: die Erkenntnis, die Kunst, die Reli­gion und die liebevolle Hingabe an eine Persönlichkeit im Geiste. Wer nicht wenigstens in einer dieser vier Sphären lebt, lebt überhaupt nicht. Erkenntnis ist Hin­gabe an das Universum in Gedanken, Kunst in der An­schauung, Religion im Gemüte, Liebe mit der Summe aller Geisteskräfte an etwas, was uns als ein für uns schätzenswertes Wesen des Weltganzen erscheint. Er­kenntnis ist die geistigste, Liebe die schönste Form selbstloser Hingabe. Denn Liebe ist ein wahrhaftes Himmelslicht in dem Leben der Alltaglichkeit. Fromme, wahrhaft geistige Liebe veredelt unser Sein bis in seine

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innerste Faser, sie erhöht alles, was in uns lebt. Diese reine fromme Liebe verwandelt das ganze Seelenleben in ein anderes, das zum Weltgeiste Verwandtschaft hat. In diesem höchsten Sinne lieben, heißt den Hauch des Got­teslebens dahin tragen, wo zumeist nur der verabscheu­ungswürdigste Egoismus und die achtungslose Leiden­schaft zu finden ist. Man muß etwas wissen von der Heiligkeit der Liebe, dann erst kann man von Fromm-sein sprechen.

Hat der Mensch sich durch eine der vier Sphären hin­durch, aus der Einzelheit heraus, in das göttliche Leben der Idee eingelebt, dann hat er das erreicht, wozu der Strebenskeim in seiner Brust liegt: seine Vereinigung mit dem Geiste; und dies ist seine wahre Bestimmung. Wer aber im Geiste lebt, lebt frei. Denn er hat sich alles Untergeordneten entwunden. Nichts bezwingt ihn, als wovon er gerne den Zwang erleidet, denn er hat es als das Höchste erkannt.

Lasse die Wahrheit zum Leben werden; verliere Dich selbst, um Dich im Weltgeiste wiederzufinden!

ANTHROPOSOPHISCHER SEELENKALENDER

Wahrspruchworte

ANTHROPOSOPHISCHER SEELENKALENDER

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Vorwort zur zweiten Ausgabe 1918

Der Jahreslauf hat sein eigenes Leben. Die Menschenseele kann dieses Leben mitempfinden. Laßt sie, was von Woche zu Woche anders spricht aus dem Leben des Jahres, auf sich wirken, dann wird sie sich durch solches Mitleben selber erst richtig finden. Sie wird fühlen, wie ihr dadurch Kräfte erwachsen, die sie von innen heraus stärken. Sie wird be­merken, dass solche Kräfte in ihr geweckt sein wollen durch den Anteil, den sie nehmen kann an dem Sinn des Welten-lauf es, wie er sich in der Zeitenfolge abspielt. Sie wird da­durch erst gewahr werden, welche zarte, aber bedeutungs­volle Verbindungsfäden bestehen zwischen sich und der Welt, in die sie hineingeboren ist.

In diesem Kalender ist für jede Woche ein solcher Spruch verzeichnet, der die Seele miterleben läßt, was in dieser Woche als Teil des gesamten Jahreslebens sich vollzieht. Was dieses Leben in der Seele erklingen läßt, wenn diese sich mit ihm vereinigt, soll in dem Spruche ausgedrückt sein. An ein gesundes «Sich eins fühlen» mit dem Gange der Natur und an ein daraus erstehendes kräftiges «Sich selbst finden» ist gedacht, indem geglaubt wird, ein Mitempfinden des Weltenlaufes im Sinne solcher Sprüche sei für die Seele etwas, wonach sie Verlangen trägt, wenn sie sich nur selbst recht versteht.

21


Vorwort zur ersten Ausgabe 1912/13

Mit der Welt und ihrem Zeitenwandel verbunden fühlt sich der Mensch. In seinem eigenen Wesen empfindet er das Abbild des Welten-Urbildes. Doch ist das Abbild nicht sinnbildlich-pedantische Nachahmung des Urbildes. Was die große Welt im Zeitenlaufe offenbart, entspricht einem Pendelschlage des Menschenwesens, der nicht im Elemente der Zeit abläuft. Es kann vielmehr fühlen der Mensch sein an die Sinne und ihre Wahrnehmungen hingegebenes Wesen als entsprechend der licht- und wärme-durchwobenen Sommernatur. Das Gegründetsein in sich selber und das Leben in der eigenen Gedanken- und Willenswelt kann er empfinden als Winterdasein. So wird bei ihm zum Rhyth­mus von Außen- und Innenleben, was in der Natur in der Zeiten Wechselfolge als Sommer und Winter sich darstellt. Es können ihm aber große Geheimnisse des Daseins aufge­hen, wenn er seinen zeitlosen Wahrnehmungs- und Gedan­kenrhythmus in entsprechender Weise zum Zeitenrhyth­mus der Natur in Beziehung bringt. So wird das Jahr zum Urbilde menschlicher Seelentätigkeit und damit zu einer fruchtbaren Quelle echter Selbsterkenntnis. In dem folgen­den Seelen-Jahres-Kalender wird der Menschengeist in der­jenigen Lage gedacht, in welcher er an den Jahreszeiten-Stimmungen von Woche zu Woche das eigene Seelenweben im Bilde an den Eindrücken des Jahreslaufes erfühlen kann. Es ist an ein fühlendes Selbsterkennen gedacht. Dieses füh­lende Selbsterkennen kann an den angegebenen charakteri­stischen Wochensätzen den Kreislauf des Seelenlebens als zeitlosen an der Zeit erleben. Ausdrücklich sei gesagt, es ist damit an eine Möglichkeit eines Selbsterkenntnisweges ge­dacht. Nicht «Vorschriften» nach dem Muster theosophi­scher Pedanten sollen gegeben werden, sondern vielmehr

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auf das lebendige Weben der Seele, wie es einmal sein kann, wird hingewiesen. Alles, was für Seelen bestimmt ist, nimmt eine individuelle Färbung an. Gerade deshalb aber wird auch jede Seele ihren Weg im Verhältnis zu einer individuell gezeichneten finden. Es wäre ein leichtes, zu sagen: So, wie hier angeführt, soll die Seele meditieren, wenn sie ein Stück Selbsterkenntnis pflegen will. Es wird nicht gesagt, weil der eigne Weg des Menschen sich Anregung holen soll an einem gegebenen, nicht sich pedantisch einem «Erkenntnispfade» fügen soll.


Auf eine Frage wegen der Datumverschiebung von Jahr zu Jahr ist folgende Antwort Rudolf Steiners überliefert. Die Hauptsache sei, dass immer mit der ersten Strophe zu Ostern begonnen werde. Die Verschiebung habe nicht viel zu bedeuten, da er immer drei Stro­phen der Wochenspriiche in der gleichen Stimmung gehalten habe.

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FRÜHLING

A Oster-Stimmung (1912: 7. 13. April)

1 Wenn aus den Weltenweiten

Die Sonne spricht zum Menschensinn

Und Freude aus den Seelentiefen

Dem Licht sich eint im Schauen,

Dann ziehen aus der Selbstheit Hülle

Gedanken in die Raumesfernen

Und binden dumpf

Des Menschen Wesen an des Geistes Sein.

B Zweite April-Woche (1912: 14. - 20. April)

2 Ins Äußre des Sinnesalls

Verliert Gedankenmacht ihr Eigensein,

Es finden Geisteswelten

Den Menschensprossen wieder,

Der seinen Keim in ihnen,

Doch seine Seelenfrucht

In sich muss finden.

24

#TI

C Dritte April-Woche (1912: 21. 27. April)

#TX

3 Es spricht zum Weltenall,

Sich selbst vergessend

Und seines Urstands eingedenk,

Des Menschen wachsend Ich:

In dir, befreiend mich

Aus meiner Eigenheiten Fessel,

Ergründe ich mein echtes Wesen.

#TI

D Vierte April-Woche (1912: 28. April 4. Mai)

#TX

4 Ich fühle Wesen meines Wesens:

So spricht Empfindung,

Die in der sonnerhellten Welt

Mit Lichtesfluten sich vereint;

Sie will dem Denken

Zur Klarheit Wärme schenken

Und Mensch und Welt

In Einheit fest verbinden.

25

#TI

E Ersce Mai-Woche (1912: 5. - 11. Mai)

#TX

5 Im Lichte das aus Geistestiefen

Im Raume fruchtbar webend

Der Götter Schaffen offenbart:

In ihm erscheint der Seele Wesen

Geweitet zu dem Weltensein

Und auferstanden

Aus enger Selbstheit Innenmacht.

#TI

F Zweite Mai-Woche (1912: 12. 18. Mai)

#TX

Es ist erstanden aus der Eigenheit

Mein Selbst und findet sich

Als Weltenoffenbarung

In Zeit- und Raumeskräften;

Die Welt, sie Zeigt mir überall

Als göttlich Urbild

Des eignen Abbilds Wahrheit.

26

#TI

G Dritte Mai-Woche (1912: 19. 25. Mai)

7 Mein Selbst, es drohet zu entfliehen,

Vom Weltenlichte mächtig angezogen;

Nun trete du mein Ahnen

In deine Rechte kräftig ein,

Ersetze mir des Denkens Macht,

Das in der Sinne Schein

Sich selbst verlieren will.

#TI

H Vierte Mai-Woche (1912: 26. Mai 1. Juni)

#TX

8 Es wächst der Sinne Macht

Im Bunde mit der Götter Schaffen,

Sie drückt des Denkens Kraft

Zur Traumes Dumpfheit mir herab.

Wenn göttlich Wesen

Sich meiner Seele einen will,

Muss menschlich Denken

Im Traumessein sich still bescheiden.

27

#TI

I Fünfte Mai-Woche (1912: 2. 8. juni)

#TX

9 Vergessend meine Willenseigenheit

Erfüllet Weltenwärme sommerkündend

Mir Geist und Seelenwesen;

Im Licht mich zu verlieren

Gebietet mir das Geistesschauen,

Und kraftvoll kündet Ahnung mir:

Verliere dich, um dich zu finden.

#TI

K Erste Juni-Woche (1912: 9. 15. Juni)

#TX

10 Zu sommerlichen Höhen

Erhebt der Sonne leuchtend Wesen sich,

Es nimmt mein menschlich Fühlen

In seine Raumesweiten mit,

Erahnend regt im Innern sich

Empfindung, dumpf mir kündend,

Erkennen wirst du einst:

Dich fühlte jetzt ein Gotteswesen.

28

#TI

L Zweite Juni-Woche (1912: 16. 23. Juni)

#TX

11 Es ist in dieser Sonnenstunde

An dir, die weise Kunde zu erkennen:

An Weltenschönheit hingegeben,

In dir dich fühlend zu durchleben:

Verlieren kann das Menschen-Ich

Und finden sich im Welten-Ich.

#TI

M Johannes-Stimmung (1912: 24. Juni)

#TX

12 Der Welten Schönheitsglanz

Er zwinget mich aus Seelentiefen

Des Eigenlebens Götterkräfte

Zum Weltenfluge zu entbinden;

Mich selber zu verlassen,

Vertrauend nur mich suchend

In Weltenlicht und Weltenwärme.

29

#TI

N Vierte Juni-Woche (1912: 30. Juni 6. Juli)

#TX

13 Und bin ich in den Sinneshöhen,

So flammt in meinen Seelentiefen

Aus Geistes Feuerwehen

Der Götter Wahrheitswort:

In Geistesgründen suche ahnend

Dich geistverwandt zu finden.

#TI

SOMMER

O Erste Juli-Woche (1912: 7. 13. Juli)

#TX

14 An Sinnesoffenbarung hingegeben

Verlor ich Eigenwesens Trieb,

Gedankentraum, er schien

Betäubend mir das Selbst zu rauben,

Doch weckend nahet schon

Im Sinnenschein mir Weltendenken.

30

#TI

P Zweite Juli-Woche (1912: 14. 20. Juli)

#TX

15 Ich fühle wie verzaubert

Im Weltenschein des Geistes Weben,

Es hat in Sinnesdumpfheit

Gehüllt mein Eigenwesen,

Zu schenken mir die Kraft,

Die ohnmächtig sich selbst zu geben

Mein Ich in seinen Schranken ist.

#TI

Q Dritte Juli-Woche (1912: 21. 27. Juli)

#TX

16 Zu bergen Geistgeschenk im Innern

Gebietet strenge mir mein Ahnen,

Dass reifend Gottesgaben

In Seelengründen fruchtend

Der Selbstheit Früchte bringen.

31

#TI

R Vierte Juli-Woche (1912: 28. Juli 3. August)

#TX

17 Es spricht das Weltenwort,

Das ich durch Sinnestore

In Seelengründe durfte führen:

Erfülle deine Geistestiefen

Mit meinen Weltenweiten

Zu finden einstens mich in dir.

#TI

S Funfte Juli-Woche (1912: 4. 10. August)

#TX

18 Kann ich die Seele weiten,

Dass sie sich selbst verbindet

Empfangnem Welten-Keimesworte?

Ich ahne, dass ich Kraft muss finden

Die Seele würdig zu gestalten,

Zum Geisteskleide sich zu bilden.

32

#TI

St Erste August-Woche (1912: 11. 17. August)

#TX

19 Geheimnisvoll das Neu~Empfangrne

Mit der Erinnrrung zu umschließen,

Sei meines Strebens weitrer Sinn:

Es soll erstarkend Eigenkräfte

In meinem Innern wecken

Und werdend mich mir selber geben.

#TI

T Zweite August-Woche (1912: 18. 24. August)

#TX

20 So fühl ich erst mein Sein,

Das fern vom Welten-Dasein

In sich, sich selbst erlöschen

Und bauend nur auf eignem Grunde

In sich, sich selbst ertöten müsste.

33

#TI

U Dritte August-Woche (1912: 25. 31. August)

#TX

21 Ich fühle fruchtend fremde Macht

Sich stärkend mir mich selbst verleihn,

Den Keim empfind ich reifend

Und Ahnung lichtvoll weben

Im Innern an der Selbstheit Macht.

#TI

V Vierte August-Woche (1912: 1.- 7. Septemher)

#TX

22 Das Licht aus Weltenweiten,

Im Innern lebt es kräftig fort,

Es wird zum Seelenlichte

Und leuchtet in die Geistestiefen,

Um Früchte zu entbinden,

Die Menschenselbst aus Weltenselbst

Im Zeitenlaufe reifen lassen.

34

#TI

W Erste September-Woche (1912: 8. 14. September)

#TX

23 Es dämpfet herbstlich sich

Der Sinne Reizesstreben,

In Lichtesoffenbarung mischen

Der Nebel dumpfe Schleier sich,

Ich selber schau in Raumesweiten

Des Herbstes Weltenschlaf,

Der Sommer hat an mich

Sich selber hingegeben.

#TI

X Zweite September-Woche (1912: 15. 21. September)

#TX

24 Sich selbst erschaffend stets

Wird Seelensein sich selbst gewahr;

Der Weltengeist, er strebet fort

In Selbsterkenntnis neu belebt

Und schafft aus Seelenfinsternis

Des Selbstsinns Willensfrucht.

35

#TI

Y Dritte September-Woche (1912: 22. 28. September)

#TX

25 Ich darf nun mir gehören

Und leuchtend breiten Innenlicht

In Raumes- und in Zeitenfinsternis.

Zum Schlafe drängt natürlich Wesen,

Der Seele Tiefen sollen wachen

Und wachend tragen Sonnengluten

In kalte Winterfluten.

#TI

Z Michaeli-Stimmung

#TX

26 Natur, dein mütterliches Sein,

Ich trage es in meinem Willenswesen;

Und meines Willens Feuermacht,

Sie stählet meines Geistes Triebe,

Dass sie gebären Selbstgefühl,

Zu tragen mich in mir.

36

#TI

HERBST

A Erste Oktober-Woche (1912: 6. 12. Oktober)

#TX

27 In meines Wesens Tiefen dringen

Erregt ein ahnungsvolles Sehnen,

Dass ich mich selbstbetrachtend finde

Als Sommersonnengabe, die als Keim

In Herbstesstimmung wärmend lebt

Als meiner Seele Kräftetrieb.

#TI

B Zweite Oktober-Woche (1912: 13. 19. Oktober)

#TX

28 Ich kann im Innern neu belebt

Erfühlen eignen Wesens Weiten

Und krafterfüllt Gedankenstrahlen

Aus Seelensonnenmacht

Den Lebensrätseln lösend spenden,

Erfüllung manchem Wunsche leihen,

Dem Hoffnung schon die Schwingen lähmte.

37

#TI

C Dritte Oktober-Woche (1912: 20. 26. Oktober)

#TX

29 Sich selbst des Denkens Leuchten

Im Innern kraftvoll zu entfachen,

Erlebtes sinnvoll deutend

Aus Weltengeistes Kräftequell,

Ist mir nun Sommererbe

Ist Herbstesruhe und auch Winterhoffnung.

#TI

D Vierte Oktober-Woche (1912: 27. Okt. 2. November)

#TX

30 Es sprießen mir im Seelensonnenlicht

Des Denkens reife Früchte,

In Selbstbewußtseins Sicherheit

Verwandelt alles Fühlen sich,

Empfinden kann ich freudevoll

Des Herbstes Geisterwachen,

Der Winter wird in mir

Den Seelensommer wecken.

38

#TI

E Erste November-Woche (1912: 3. 9. November)

#TX

31 Das Licht aus Geistestiefen,

Nach außen strebt es sonnenhaft,

Es wird zur Lebenswillenskraft

Und leuchtet in der Sinne Dumpfheit,

Um Kräfte zu entbinden,

Die Schaffensmächte aus Seelentrieben

Im Menschenwerke reifen lassen.

#TI

F Zweite November-Woche (1912: 10. 16. November)

#TX

32 Ich fühle fruchtend eigne Kraft

Sich stärkend mich der Welt verleihn,

Mein Eigenwesen fühl ich kraftend

Zur Klarheit sich zu wenden

Im Lebens-Schicksalsweben.

39

#TI

G Dritte November-Woche (1912: 17. 23. November)

#TX

33 So fühlr ich erst die Welt,

Die außer meiner Seele Miterleben

An sich nur frostig leeres Leben

Und ohne Macht sich offenbarend

In Seelen sich von neuem schaffend

In sich den Tod nur finden könnte.

#TI

H Vierte November-Woche (1912: 24. 30. November)

#TX

34 Geheimnisvoll das Alt-Bewahrte

Mit neu erstandnem Eigensein

Im Innern sich belebend fühlen:

Es soll erweckend Weltenkräfte

In meines Lebens Außenwerk ergießen

Und werdend mich ins Dasein prägen.

40

#TI

I Erste Dezember-Woche (1912: 1. 7. Dezember)

#TX

35 Kann ich das Sein erkennen,

Dass es sich wiederfindet

Im Seelen-Schaffens-Drange?

Ich fühle, dass mir Macht verliehn

Das eigne Selbst dem Weltenselbst

Als Glied bescheiden einzuleben.

#TI

K Zweite Dezember-Woche (1912: 8. 14. Dezember)

#TX

36 In meines Wesens Tiefen spricht

Zur Offenbarung drängend

Geheimnisvoll das Weltenwort:

Erfülle deiner Arbeit Ziele

Mit meinem Geisteslichte

Zu opfern dich durch mich.

41

#TI

WINTER

L Dritte Dezember-Woche (1912: 15. 21. Dezember)

#TX

37 Zu tragen Geisteslicht in Weltenwinternacht

Erstrebet selig meines Herzens Trieb,

Dass leuchtend Seelenkeime

In Weltengründen wurzeln

Und Gotteswort im Sinnesdunkel

Verklärend alles Sein durchtönt.

#TI

M Weihe-Nacht-Stimmung

#TX

38 Ich fühle wie entzaubert

Das Geisteskind im Seelenschoß,

Es hat in Herzenshelligkeit

Gezeugt das heilge Weltenwort

Der Hoffnung Himmelsfrucht,

Die jubelnd wächst in Weltenfernen

Aus meines Wesens Gottesgrund.

42

#TI

N Fünfte Dezember-Woche (1912: 29. Dez. 4. januar)

#TX

39 An Geistesoffenbarung hingegeben

Gewinne ich des Weltenwesens Licht,

Gedankenkraft, sie wächst

Sich klärend mir mich selbst zu geben

Und weckend löst sich mir

Aus Denkermacht das Selbstgefühl.

#TI

O Erste Januar-Woche (1913: 5. 11. Januar)

#TX

40 Und bin ich in den Geistestiefen,

Erfüllt in meinen Seelengründen

Aus Herzens Liebewelten

Der Eigenheiten leerer Wahn

Sich mit des Weltenwortes Feuerkraft.

43

#TI

P Zweite Januar-Woche (1913: 12. 18. januar)

#TX

41 Der Seele Schaffensmacht

Sie strebet aus dem Herzensgrunde

Im Menschenleben Götterkräfte

Zu rechtem Wirken zu entflammen,

Sich selber zu gestalten

In Menschenliebe und im Menschenwerke.

#TI

Q Dritte Januar-Woche (1913: 19. 25. Januar)

#TX

42 Es ist in diesem Winterdunkel

Die Offenbarung eigner Kraft

Der Seele starker Trieb,

In Finsternisse sie zu lenken

Und ahnend vorzufühlen

Durch Herzenswärme Sinnesoffenbarung.

44

#TI

R Vierte Januar-Woche (1913: 26. Januar 1. Februar)

#TX

43 In winterlichen Tiefen

Erwarmt des Geistes wahres Sein,

Es gibt dem Weltenscheine

Durch Herzenskräfte Daseinsmächte;

Der Weltenkälte trotzt erstarkend

Das Seelenfeuer im Menscheninnern.

#TI

S Fünfte Januar-Woche (1913: 2. 8. Februar)

#TX

44 Ergreifend neue Sinnesreize

Erfüllet Seelenklarheit,

Eingedenk vollzogner Geistgeburt,

Verwirrend sprossend Weltenwerden

Mit meines Denkens Schöpferwillen.

45

#TI

St Erste Februar-Woche (1913: 9. 15. Februar)

#TX

45 Es festigt sich Gedankenmacht

Im Bunde mit der Geistgeburt,

Sie hellt der Sinne dumpfe Reize

Zur vollen Klarheit auf.

Wenn Seelenfülle

Sich mit dem Weltenwerden einen will,

Muss Sinnesoffenbarung

Des Denkens Licht empfangen.

#TI

T Zweite Februar-Woche (1913: 16. 22. Februar)

#TX

46 Die Welt, sie drohet zu betäuben

Der Seele eingeborne Kraft;

Nun trete du, Erinnerung,

Aus Geistestiefen leuchtend auf

Und stärke mir das Schauen,

Das nur durch Willenskräfte

Sich selbst erhalten kann.

46

#TI

U Dritte Februar-Woche (1913: 23. Februar 1. März)

#TX

47 Es will erstehen aus dem Weltenschoße,

Den Sinnenschein erquickend, Werdelust,

Sie finde meines Denkens Kraft

Gerüstet durch die Gotteskräfte

Die kräftig mir im Innern leben.

#TI

V Vierte Februar-Woche (1913: 2. 8. März)

#TX

48 Im Lichte das aus Weltenhöhen

Der Seele machtvoll fließen will

Erscheine, lösend Seelenrätsel,

Des Weltendenkens Sicherheit

Versammelnd seiner Strahlen Macht

Im Menschenherzen Liebe weckend.

47

#TI

W Erste März-Woche (1913: 9. 15. März)

#TX

49 Ich fühle Kraft des Weltenseins:

So spricht Gedankenklarheit,

Gedenkend eignen Geistes Wachsen

In finstern Weltennächten

Und neigt dem nahen Weltentage

Des Innern Hoffnungsstrahlen.

#TI

X Zweite März-Woche (1913: 16. 22. März)

#TX

50 Es spricht zum Menschen-Ich,

Sich machtvoll offenbarend

Und seines Wesens Kräfte lösend,

Des Weltendaseins Werdelust:

In dich mein Leben tragend

Aus seinem Zauberbanne

Erreiche ich mein wahres Ziel.

48

#TI

Y Frühling-Erwartung

#TX

51 Ins Innre des Menschenwesens

Ergießt der Sinne Reichtum sich,

Es findet sich der Weltengeist

Im Spiegelbild des Menschenauges,

Das seine Kraft aus ihm

Sich neu erschaffen muss.

#TI

Z Vierte März-Woche (1913: 30. März)

#TX

52 Wenn aus den Seelentiefen

Der Geist sich wendet zu dem Weltensein

Und Schönheit quillt aus Raumesweiten,

Dann zieht aus Himmelsfernen

Des Lebens Kraft in Menschenleiber

Und einet, machtvoll wirkend,

Des Geistes Wesen mit dem Menschensein.

DREI KOSMISCHE DICHTUNGEN FÜR DIE EURYTHMIE

#G040-1998-SE049 - Wahrspruchworte

#TI

DREI KOSMISCHE DICHTUNGEN FÜR DIE EURYTHMIE

PLANETENTANZ ZWÖLF STIMMUNGEN

ANSPRACHE DORNACH, 29. AUGUST 1915

DAS LIED VON DER INITIATION

Eine Satire

51

#TI

PLANETENTANZ

#TX

Es leuchtet die Sonne

Was traget ihr Strahlen

Zu Blüten und Steinen

So machtvoll daher?

Es webet die Seele

Was hebet das Leben

Aus Glauben zum Schauen

So sehnend hinauf?

O suche, du Seele,

In Steinen den Strahl,

In Blüten das Licht

Du findest dich selbst.

52

Es blauet der Himmel

Was sendet die Tiefe

Aus Fernen zur Erde

Geheimnisvoll her?

Es wirket der Geist

Was schaffet der Starke

Aus wollendem Sein

Zur scheinenden Kraft?

So lenke, o Geist,

Zur Ferne den Blick,

Zur Tiefe dich selbst

Du findest die Welt.

53

Es funkeln die Sterne

Was breitet das Glänzen

Aus Weiten zur Mitte

Enthüllend daher?

Es fraget der Mensch

Was rätselt im Innern

Aus bänglichem Streben

Zum Wissen sich hin?

So lenke, du Mensch,

Zur Weite dich selbst,

Zur Mitte das Sein

Du findest den Geist.

54

Es waltet die Nacht

Was dämpfet die Wesen

Im endlosen Raum

Zu las tendem Nichts?

Es weset das All

Was waltet, sich hüllend

Im Dunkel der Gründe,

Verborgen atmend?

Es ahnet des Geistes

Erbrennendes Dursten

In Welten die Wesen,

In Wesen die Welten.

55

#TI

ZWOLF STIMMUNGEN

#TX

Erstehe, o Lichtesschein,

Erfasse das Werdewesen,

Ergreife das Kräfteweben,

Erstrahle dich Sein-erweckend.

Am Widerstand gewinne,

Im Zeitenstrom zerrinne.

O Lichtesschein, verbleibe!

WIDDER

Erhelle dich, Wesensglanz,

Erfühle die Werdekraft,

Verwebe den Lebensfaden

In wesendes Weltensein,

In sinniges Offenbaren,

In leuchtendes Seins-Gewahren.

O Wesensglanz, erscheine!

STIER

56

Erschließe dich, Sonnesein,

Bewege den Ruhetrieb,

Umschließe die Strebelust

Zu mächtigem Lebewalten,

Zu seligem Weltbegreifen,

Zu fruchtendem Werdereifen.

O Sonnesein, verharre!

ZWILLINGE

Du ruhender Leuchteglanz,

Erzeuge Lebenswärme,

Erwärme Seelenleben

Zu kräftigem Sich-Bewähren,

Zu geistigem Sich-Durchdringen,

In ruhigem Lichterbringen.

Du Leuchteglanz, erstarke!

KREBS

57

Durchströme mit Sinngewalt

Gewordenes Weltensein,

Erfühlende Wesenschaft

Zu wollendem Seinentschluss.

In strömendem Lebensschein,

In waltender Werdepein,

Mit Sinngewalt erstehe!

LÖWE

Die Welten erschaue, Seele!

Die Seele ergreife Welten,

Der Geist erfasse Wesen,

Aus Lebensgewalten wirke,

Im Willenserleben baue,

Dem Weltenerblüh´n vertraue.

O Seele, erkenne die Wesen!

JUNGFRAU

58

Die Welten erhalten Welten,

In Wesen erlebt sich Wesen,

Im Sein umschließt sich Sein.

Und Wesen erwirket Wesen

Zu werdendem Tatergießen,

In ruhendem Weltgenießen.

O Welten, traget Welten!

WAAGE

Das Sein, es verzehrt das Wesen,

Im Wesen doch hält sich Sein.

Im Wirken entschwindet Werden,

Im Werden verharret Wirken,

In strafendem Weltenwalten,

Im ahndenden Sich-Gestalten

Das Wesen erhält die Wesen.

SKORPION

59

Das Werden erreicht die Seinsgewalt,

Im Seienden erstirbt die Werdemacht.

Erreichtes beschließt die Strebelust

In waltender Lebenswillenskraft.

Im Sterben erreift das Weltenwalten,

Gestalten verschwinden in Gestalten.

Das Seiende fühle das Seiende!

SCHUTZE

Das Künftige ruhe auf Vergangenem.

Vergangenes erfühle Künftiges

Zu kräftigem Gegenwartsein.

Im inneren Lebenswiderstand

Erstarke die Weltenwesenwacht,

Erblühe die Lebenswirkensmacht.

Vergangenes ertrage Künftiges!

STEINBOCK

60

Begrenztes sich opfere Grenzenlosem.

Was Grenzen vermisst, es gründe

In Tiefen sich selber Grenzen;

Es hebe im Strome sich,

Als Welle verfließend sich haltend,

Im Werden zum Sein sich gestaltend.

Begrenze dich, o Grenzenloses.

WASSERMANN

Im Verlorenen finde sich Verlust,

Im Gewinn verliere sich Gewinn,

Im Begriffenen suche sich das Greifen

Und erhalte sich im Erhalten.

Durch Werden zum Sein erhoben,

Durch Sein zu dem Werden verwoben,

Der Verlust sei Gewinn für sich!

FISCHE

Ansprache zur ersten eurythmischen Darstellung der drei Dichtungen

#G040-1998-SE061 - Wahrspruchworte

#TI

Ansprache zur ersten eurythmischen Darstellung der drei Dichtungen

Planetentanz Zwölf Stimmungen Satire

Dornach, 29. August 1915

#TX

Ich möchte nur vorausbemerken einige Worte darüber, wie man den Zusammenhang in allem sehen möge, was wir versuchen, in allem, was hervorgeht aus dem von uns Ver­suchten. Es ist ja in unserer Zeit gewiss auf der einen Seite eine starke Sehnsucht vorhanden, den Zusammenhang des materiellen Lebens mit dem geistigen Leben zu gewinnen; auf der anderen Seite aber sind die Möglichkeiten dazu nicht so leicht zu finden. Denn, wie ich in anderem Zusammen-hange hervorgehoben habe, ist bei den wenigsten Menschen Europas heute ein deutliches Gefühl vorhanden von dem Suchen nach dem Wesenhaften in den unserer Welt zugrun­de liegenden und mit ihr verbundenen anderen Welten. Wenn Sie heute Lehren nehmen, die gegeben werden über Poesie, über Kunst, so werden Sie vielfach bemerken, wie alles Künstlerische zurückführt auf ein Höheres, wie es aber schwierig ist für den Menschen, den Zusammenhang mit diesem Höheren wirklich heute zu erfühlen. Und deshalb steht zu hoffen, dass gerade das weitere Popularwerden des Eurythmischen, wie wir es versuchen, von einer, ich möchte sagen, ganz menschlichen Seite her dasjenige fördert, was man braucht, um den Zusammenhang des Menschen mit den geistigen Welten zu finden. Wie oft werden Sie von dieser oder jener sich theosophisch nennenden Richtung gehört haben, dass ein Wesentliches für das Seelenleben darauf beruht, eins zu werden mit dem großen Allwesen, das die Räume erfüllt und die Zeiten durchwallt. Aber mit

62

so großem Enthusiasmus und mit so starker Inbrunst auch manchmal dieses Verlangen nach dem Sich-eins-Fühlen mit dem All, wie man sagt, theosophisch betont wird, so wenig ist man geneigt, die Wirklichkeit davon zu ergreifen. Viele betonen heute die Form, wie in der Mitte des Mittelalters, etwa durch Meister Eckart, durch Johannes Tauler, das «Entwerden», wie man sagte, angestrebt worden ist, das Sich-eins-Fühlen mit dem göttlich durchströmten All. Wir sind aber heute in einer Zeitperiode, wo dies im Konkreten, im Wirklichen, angestrebt werden muss, wo wirklich etwas getan werden muss zur Bekräftigung der großen Wahrheit, dass der Mensch in seinem Tun und in seinem Sein zusam­menklingen kann mit dem Tun und mit dem Sein der Welt. Und so etwas ist versucht eben in dem, was jetzt unsere Freunde kennenlernen werden durch die Damen, die es zu­nächst betreiben, in dem zweiten Kapitel unserer Euryth­mie. Ich will nur ganz kurz auf einiges aufmerksam machen, das aus dem Heutigen erschlossen werden kann.

In der zweiten Vorführung [«Zwölf Stimmungen»] ha­ben Sie gesehen, wie gewissermaßen nachgebildet ist ein Bewegt-Ruhiges, das im Universum ist: die Zwölfheit, die im Universum als der Tierkreis vorhanden ist; die Sieben­heit, die im Universum als Planetenfolge vorhanden ist. Sie haben auch gesehen, wie das Ruhende der Tierkreisbilder im Verhältnis zum Bewegten des planetarischen Seins Ihnen aus der Darbietung der Figuren hervorgetreten ist. Solche Dinge sind natürlich nur möglich, wenn in dem Ganzen dieser Geist des Sich-eins-Fühlens mit dem Universum vorhanden ist. Und so ist denn einmal versucht, etwas zu machen, bei dem ein ganz inniger Einklang ist zwischen dem gesprochenen Worte, und nicht nur dem gesprochenen Worte, sondern den sich offenbarenden Empfindungen und jeder einzelnen Bewegung. Man wird nach und nach ver­stehen,

63

dass man im Ganzen dieser Darstellung nur als eine Hilfe das gesprochene Wort haben wird. Man wird nach und nach verstehen, dass, wenn die Bewegung in ihrer Fülle gemacht wird, man dasjenige, was gesagt wird, ebenso wird aus der Bewegung ablesen können, wie man, wenn man die Buchstaben vor sich hat, den Sinn ablesen kann. Man braucht nichts anderes, als Lesen gelernt zu haben, dann wird man nach und nach, wenn eben das ganze System entwickelt ist, auch dasjenige lesen können, was dargeboten wird. Aber man wird nicht nur lesen können buchstaben­gemäß, lautgemäß, sondern auch sinngemäß.

Dazu ist allerdings notwendig, dass man einen Begriff hat von dem sinngemäßen inneren Erleben. Der Mensch muss ja selbstverständlich als Erdenmensch, da er mit den Wesen, die in den Abgrund gestoßen sind, eben im Abgrund der Erde herumirrt, in der Regel während seines Erdenseins auch irren mit seinen Gedanken und Empfindungen. Aber er kann sich emporschwingen aus diesem irrenden Denken und Empfinden zu dem, was regelmäßig aus der ruhigen Bewegung ihm dann festes Denken und Empfinden ist. Denn, sehen Sie, der Kosmos, wie er uns zunächst als unser Sonnensystem vorliegt, der ist ja nur ein Spezialfall. «Im Urbeginne war das Wort, und das Wort war bei Gott, und ein Göttliches war das Wort.» Und im Kosmos sehen wir gleichsam erstarrt das Wort, das Wort in seiner Ruhe und das Wort in seiner Bewegung. Aber man muss es eben füh­len im Kosmos. Ich möchte nicht, dass man verwechsle, was hier vorgebracht wird, mit mancherlei verworrenem Mysti­zismus der Gegenwart. Nicht um Nachahmung der Metho­den etwa derjenigen modernen Astrologen, die in ihren Methoden jeden Materialismus überbieten und die zur materialistischen Unwissenheit nur den unwissenden Aber­glauben hinzufügen, handelt es sich hier, sondern um das

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Eingehen auf die gesetzmäßigen Zusammenhänge einer gei­stigen Welt, die ihre Offenbarung im Menschen ebenso hat wie im Kosmos. Wahre Geisteswissenschaft sucht nicht aus Sternen-Konstellationen Menschengesetze, sondern aus dem Geistigen sowohl Menschengesetze wie Naturgesetze. Obgleich diese Geisteswissenschaft mit den unsinnigen mystischen Bestrebungen der modernen Zeit immer wieder zusammengeworfen wird, hat sie doch damit gar nichts zu tun. Hier, wo in gewissen Äußerungen des Menschen Ana­logien mit kosmischen Verhältnissen als Grundlage einer Ausdrucksweise angewendet werden, muss besonders betont werden, dass Geisteswissenschaft nichts mit dem Dilettantismus moderner Astrologen und deren plumpen Offenbarungen zu tun haben will.

Und so wurde denn einmal versucht, eine solche Auf­einanderfolge des Fühlens, Empfindens und Sprechens zu machen, die so, wie sie dargeboten wird, gleichsam einen anderen Fall, einen Fall inneren Seelenerfühlens gibt gegen­über dem, was ausgeflossen ist in die Bewegung unseres Sonnensystems. Der Bau nach zwölf Strophen, die je sie­benzeilig sind, entspricht, ich möchte sagen, dem äußeren Gerippe. Aber Sie werden, wenn Sie gerade dieses zwölf­siebengliedrig versuchte Gedicht nehmen, sehen, dass in allen Einzelheiten festgehalten ist dasjenige, was sich da offenbaren will. Sie werden, wenn Sie die Stimmung neh­men ich will als Beispiel es erwähnen im Krebs, wo, nachdem der Aufstieg vollzogen ist, wiederum der Abstieg erfolgt, wo man gewissermaßen das Gefühl hat, dass die Sonne für einen Augenblick ruhig steht um nur dies Bild zu gebrauchen, es könnten viele Bilder gebraucht wer­den , da werden Sie etwas durchfühlen aus der Art und Weise, wie die Worte in der betreffenden, wenn wir sagen wollen « Krebs-Strophe» gerade liegen.

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Und vergleichen Sie dies meinetwillen mit der Strophe des Skorpions. Es ist in jeder Strophe genau die Stimmung, die dem betreffenden Planeten am Himmel entspricht.* Aber nicht nur das ist versucht, sondern, wenn immer Sie gewisse Strophen nehmen, werden Sie noch anderes emp­finden können. Ich will eine Zeile aus jeder Strophe heraus-greifen, die Zeile des Mars:

Im Widder: Erstrahle dich Sein-erweckend.

Im Stier: In wesendes Weltensein.

Im Krebs: Zu kräftigem Sich-Bewähren.

Im Löwen: Zu wollendem Seinentschluss.

In der Jungfrau: Aus Lebensgewalten wirke.

In der Waage: Und Wesen erwirket Wesen.

Im Skorpion: Im Werden verharret Wirken.

Im Schützen: In waltender Lebenswillenskraft.

Im Steinbock: Im innern Lebenswiderstand.

Im Wassermann: Es hebe im Strome sich.

In den Fischen: Und erhalte sich im Erhalten.

Trotzdem in jedem einzelnen festgehalten ist die allgemeine Stimmung der Strophe, werden Sie aus jeder dieser Zeilen da, in der Aufeinanderfolge der sieben Zeilen, dem Mars immer entsprechend, die Mars-Stimmung heraushören aus der Zeile. So dass eigentlich das Ideal ist, dass, wenn jemand aufgeweckt werden könnte aus dem Schlaf und es würde ihm eine Zeile vorgelesen: «Im Werden verharret Wirken»,

er sagen müsste: «Nun ja, Mars im Skorpion!» Bei der anderen Zeile: «Jupiter in der Waage» und so weiter. Sie sehen, das ist das Gegenteil jeder subjektiven Willkür. Es ist wirklich das Einssein mit den Gesetzen des Universums ernst genommen. Es ist nicht bloß deklamiert: Man soll eins

- - -

* Die sieben Zeilen jeder Strophe gehören zu den Planeten in dieser Reihenfolge: Sonne, Venus, Merkurr Mars, Jupiter, Saturn, Mond.

66

sein mit dem All! Sondern es ist dies Einssein. Es ist ver­sucht wenigstens, dieses Einssein im Konkreten durchzu­führen. Sie werden auch bemerkt haben, dass zum Beispiel die Geste in gewissem Falle gehalten wird, werden bemerkt haben, wie bei dem Herumgehen der Sonne die Waage-Stimmung auch in der Geste schön festgehalten war, ohne dass das gesucht war, sondern nur dadurch, dass der betref­fende Buchstabe eben da ist. Sie haben gesehen bei der Waage-Stimmung überall das Gleichmaß der Waage! Es hat sich von selbst gemacht, dass die Waage-Haltung gerade da festgehalten worden ist. Die Dinge ergeben sich ganz von selbst dann, wenn sie richtig gemacht sind.

Was ist eigentlich mit so etwas versucht? Wahrhaftig, es ist etwas ganz anderes als eine Spielerei! Es ist versucht, dasjenige festzuhalten in wirklichem inneren Ergreifen, was kosmisch ausgeführt worden ist, indem unser Sonnensy­stem geschaffen worden ist. Man versucht da wirklich sich hineinzuleben, in Stimmung, im Tun und in allem sich hin­einzuleben, und man möchte sagen: Das, was Sie da sich haben abspielen sehen, das gibt einem die Möglichkeit, eine Beweglichkeit und in Bewegung befindliche Begriffe sich zu erschaffen von dem, was man so nennen kann:

Das Wort wallt durch die Welt,

Und die Weltenbildung hält das Wort fest.

In der ersten Darbietung [«Planetentanz»] wird ebenso versucht, nur in einer etwas anderen Weise wiederum, ein[en] Weltenzusammenhang [darzustellen]. Da werden Sie gesehen haben, dass genau festgehalten wurde in den Bewegungen die Tatsache, dass man es zu tun hat mit Stro­phen zu je vier Zeilen, und dass auf einem äußeren Kreise die Sonne ihre zwölf Bewegungen machte. Es sind ja auch zwölf Strophen. Nur ist da auf dem äußeren Kreis die Sonne als den Tierkreis durchlaufend dargestellt worden.

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Diejenigen beiden Damen, die im mittleren Kreise stan­den, drückten das Planetarische, und die Dame, die ganz im Zentrum stand, drückte das Lunarische, den Mond, aus. So hatten Sie hier: Sonne, Planeten und Mond. Und so war auch der innere Zusammenhang der Zeilen und auch das Verhältnis immer der letzten Zeile zur ersten Zeile: die erste Zeile ist immer das Sonnenhafte, die letzte immer das Mondhafte. Gerade so, wie das Sonnenlicht vom Monde zurückgestrahlt ist, so wird immer die letzte Zeile ein Rück­strahlen sein.

Und so wurde eben einmal versucht aus dem Geheim­nisse des Universums heraus die Form, die dann sowohl gesprochen werden kann, wie auch in Bewegungen euryth­misch ausgedrückt werden kann. Wenn also einmal die Zeit kommen wird, wo man diese Dinge wird lesen lernen, wird man, wenn man so etwas vorgeführt gesehen hat, wissen, eindeutig wissen, was ein solches ganzes Bewegungssystem zum Ausdrucke bringt.

Man kann ja selbstverständlich der Anschauung sein, dass man so etwas nicht zu machen braucht, aber, nicht wahr, man kann ja verschiedene Ansichten haben. Man kann ja auch die Ansicht haben, dass der Mensch stumm sein könnte und nicht zu reden brauchte. Und wenn alle Menschen stumm wären auf der Welt und nur ein Paar würde zu reden beginnen, so würden die übrigen das Reden als höchst überflüssig betrachten. Also, das sind ganz rela­tive Anschauungen, nicht wahr. Man braucht sich nur auf das Relative dieser Anschauungen einzulassen, dann wird man schon merken, dass der wahre Fortschritt in der Ent­wickelung der Menschheit nur erreicht werden kann, wenn man sich darauf einlässt, alle die Möglichkeiten wirklich herauszuholen, die in der menschlichen Natur sind.

Sie werden ja, wenn die Damen einmal in der Lage sein

68

werden, das auch zu lehren, was jetzt das zweite Kapitel der Eurythmie ist, zu dem, was da makrokosmisch Ihnen vor Augen tritt und ja auch noch dahin ausgebaut werden muss, sehen, dass jene Auftakte, die wir zuerst gemacht haben, selbstverständlich musikalische Begleitung werden haben müssen; heute war es nur ein stummer Auftakt. Sie werden dann später sehen, dass zu dem Makrokosmischen auch ein Mikrokosmisches kommt, und dass Vorführungen kommen werden, in denen sich zum Ausdruck bringen wird irgend etwas genau so regelmäßig wie im menschlichen Sprechen selber. Sie werden später Kompositionen der Eurythmie sehen, wo Sie bemerken werden, dass genau an der einen richtigen Stelle ein Lippenlaut, an der anderen richtigen Stelle ein Zahnlaut entsteht, und dass wirklich das ge­schieht, was im Menschen beim Reden in anderer Art ent­steht, so dass der Mensch sich selber kennenlernt in diesem, was sich in der Eurythmie vollzieht. Sie werden heute auch schon bemerkt haben, dass die Damen nach und nach wer­den lehren können, dass Verschiedenes in den Worten, Ver­schiedenes in den Bedeutungen und im Sinn in verschiede­ner Weise zur Darstellung kommt. Sie werden heute be­merkt haben, dass ein konkretes Wort in einer ganz anderen Weise getanzt worden ist als ein abstraktes Wort, dass ein Zeitwort, das eine Tätigkeit andeutete, in einer anderen Weise getanzt wurde als ein Zeitwort, das einen leidenden Zustand andeutete, als ein Zeitwort, das eine Dauer andeu­tete und so weiter. Auch diesen Zusammenhang ich möch­te sagen des Gehirns mit dem Sprachorganismus werden Sie dargestellt finden im Eurythmischen.

Ich hoffe, dass man die folgende «Satire» nicht missver­stehen werde. Die in ihr zum Ausdruck kommende Stim­mung darf dort nicht fehlen, wo ernste geisteswissenschaft­liche Weltauffassung der Lebensführung zugrunde liegen

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will. Es ist wahrlich kein «Spielen» mit ernsten Dingen, wenn der Humor sich ergehen möchte über den Ernst, der in manchen Kreisen, die sich «mystisch» dünken, mit jener Spielerei getrieben wird, welche die karikierte Maske der «geistigen Tiefe» annimmt und in Gebärden sich auslebt, die in physischer Würde und mit tragisch verlängerten Ant­litzen doch für den Lebenskundigen nur burleske Purzel­bäume eines geistigen Lebens schlagen. Über das Lächerli­che muss lachen können, wer dem Ernst gegenüber richtig ernst sein will, wenn das Lächerliche sich als ernsthaft dra­piert. Wer bei Humoristischem keinen Humor finden kann, der kann auch im wahren Sinne dem Ernsten gegenüber nicht ernst sein. Gerade da, wo nach der Erkenntnis des Geistes gestrebt wird, muss auch gelacht werden können über die Auswüchse mancher «Geistsucher». Sonst machen diese das Ernste bei den andern gar zu lächerlich, bei jenen andern, die lachen, weil ihre Lachmuskeln jederzeit in Be­wegung geraten, wenn sie etwas nicht verstehen oder sie machen diejenigen wütend, die in Wut geraten, wenn sie auf etwas stoßen, das sie «noch nie gesehen oder gehört haben».

DAS LIED VON DER INITIATION

#G040-1998-SE070 - Wahrspruchworte

#TI

DAS LIED VON DER INITIATION

Eine Satire

#TX

Die Augen leuchten ihm helle,

Im Kopfe stolpert sein Denken,

Vom Glück des Sinnens ganz berauscht.

Im Sturme folgt es der Erinnerung

Des wunderbaren Traumes,

Der Blüte des Erkenntnisbaumes,

In mystisch schwüler Nacht erlebt.

WIDDER

Schon spukt im wirren Hirne,

Possierlich grüblerisch verträumt,

Vom Herzen aus mit Wohlgefühl begleitet

Im Traumgaloppe geisterwärts,

Gewichtig Schauen, kühn erspähend,

Wie aus dem Kosmos, deutlich krähend,

Ein Geisterchor sich offenbart.

STIER

71

Entrissen fühlt das helle Ich

Dem Denken sich, das physisch nur

Und drum vom hohen Geistestrieb

Mit einem Seelentritte mächtig

Vom Pfade edlen Strebens

Und kosmisch hohen Lebens

Wird kühnlich weggeschmissen.

ZWILLINGE

Ganz aus dem Leibe fühlt sich schon,

Durch Geistesboten recht geführt,

Durch Geistesliebe wohl gepflegt,

Von weiser Torheit stark gestoßen,

Der Seele dunkles Schauen

In den weiten Geistesauen

Ganz kosmisch geistgenährt.

KREBS

72

Was wirkt so mächtig wundersam

Gedankenlos und geistesträchtig,

Von Weltenliebe prächtig triefend,

In kühnem Herzen ihm so ahnungsvoll?

Er ist zum Löwengrade

Auf dem steilen Wissenspfade

Ja klärlich nun schon vorgedrungen.

LÖWE

Nun muss er auch empfangen

Aus Weltgedanken würdevoll,

Aus Weltenliebe gnadereich,

Mit zuckendem Geistesblitz,

Aus hierarchischer Region

Die hohe Seelen-Initiation,

Ganz ungeteilt und tief.

JUNGFRAU

73

Er lebt nun schon in Harmonie

Mit aller Weltenklarheit.

Empfinden kann in seinem Herzen er

Die Schwungkraft aller Wahrheit.

In sich fühlt er die Weltenwaage,

Auf der des Daseins Rätselfrage

Von Geistern abgewogen steht.

WAAGE

Da zwickt und zwackt es ihn ...

Des Geistes Prüfung, findet er,

Scheint mir dies Prickeln in dem Leibe

«Der Stich, der trifft ihn sicher!»

So grinst verständig jetzt ein Ungelehrter,

Ein gänzlich mystisch Unverkehrter

Dem Mysterium ganz frech entgegen.

SKORPION

74

Er aber hat in Weltennacht erkannt,

Wie doch Homer und Sokrates, Goethe auch,

In seines Iches Wesensgründen

Die schärfsten Seelenpfeile schossen,

Und ihre unverfälschte Menschenwesenheit

Verkörpert wie mit Selbstverständlichkeit

In ihm zu neuer Daseinsgröße sich.

SCHUTZE

«Erfühlst du denn Homers Genie

In deinem Denken stark sich regen?»

«0, regt es sich, ich liebt es nicht»,

So sprach mit spitzer Rede

Der Eingeweihte, «das wäre Maja-Streben.

Homer will in meinem gegenwärtrgen Leben

All sein Genie im Mystenschlafe pflegen!»

STEINBOCK

75

«Dir fehlt, o mystisch umgeformter Sokrates,

Vom klügsten Griechen jede Spur.

Dazu bist du so eitel, wie er weise war.»

«Erdrücke Lästerrede!», sagt der Myste,

«Nichts zu wissen, liebte ich als dieser Mann ...

Und da ich jetzo gar nichts weiß und kann,

Erfühl ich dieses Leben ganz sokratisch-mystisch.»

WASSERMANN

«Und welcher Sonnenstrahl von Goethe,

Als Bote führt er deine Seele

Zum Reifen hoher Wissenstriebe?»

Der Seher greift zum schärfsten Redepfeile.

«Er schuf», so sagt er, «Goethe viel zu helle.

Drum träum ich Goethes hohe Kunst, und wähle

Des Schlafes Tiefen mir zum Arbeitsfeld.»

FISCHE

JAHRESLAUF JAHRESFESTE

#G040-1998-SE077 - Wahrspruchworte

#TI

JAHRESLAUF JAHRESFESTE

79

#TX

Es wechseln in des Jahres Lauf

Des Sommers Wachstumskraft

Und Winters Erdenruh.

Und in des Menschen Lebensbahn

Auch wechselt Wachens Kraft

Mit Schlafens Friedewalten;

Doch lebt im Schlaf und Wachen

Die geisterfüllte Seele fort.

So auch lebt die Erdenseele geistig

Im Sommers- und im Winters-Wandel.

undatierbar

80

#TI

WINTERWILLE

#TX

O Welten-Bilder,

Ihr schwebet heran

Aus Raumesweiten.

Ihr strebet nach mir,

Ihr dringet ein

In meines Hauptes

Denkende Kräfte.

#TI

SOMMERWILLE

#TX

Ihr meines Hauptes

Bildende Seelenkräfte,

Ihr erfüllet mein Eigensein,

Ihr dringet aus meinem Wesen

In die Weltenweiten

Und einigt mich selbst

Mit Weltenschaffensmächten.

V. Dornacb 25. November 1923

81

#TI

Jahreszeitenerleben in alten Mysterien

#TX

Hochsommer

Empfange das Licht

Herbstwende

Schau um dich

Tiefwinter

Hüte dich vor dem Bösen

Frühlingswende

Erkenne dich selbst

V. Dornacb, 8. April 1923

82

#TI

FRÜHLING

#TX

Der Sonnenstrahl,

Der lichterfunkelnde,

Er schwebt heran.

Die Blütenbraut,

Die farberregende,

Sie grüßt ihn froh.

Vertrauensvoll

Der Erdentochter

Erzählt der Strahl,

Wie Sonnenkräfte,

Die geistentsprossenen,

Im Götterheim

Dem Weltentone lauschen;

Die Blütenbraut,

Die farberglitzernde,

Sie höret sinnend

Des Lichtes Feuerton.

Für die Eurytbmie 1921

83

#TI

Ostern

#TX

In Menschenseelen will ich lenken

Das Geistgefühl, dass willig es

Das Osterwort in Herzen wecke;

Mit Menschengeistern will ich denken

Die Seelenwärme, dass kräftig sie

Den Auferstandnen fühlen können;

Es leuchtet hell dem Todesscheine

Des Geisteswissens Erdenfiamme;

Das Selbst wird Welten-Aug und Ohr.

Ostern 1915

84

#TI

Ostern

#TX

Steh vor des Menschen Lebenspforte:

Schau an ihrer Stirne Weltenworte.

Leb in des Menschen Seeleninnern:

Fühl in seinem Kreise Weltbeginnen.

Denk an des Menschen Erdenende:

Find bei ihm die Geisteswende.

V. Dornach, 20. April 1924

85

#TI

Der Ostergedanke der epbesiscben Mysterien

als Zusammenfassung alles dessen, was man je gewusst bat über

des Menscben wabre Würde im ganzen Kosmos

#TX

Weltentsprossenes Wesen, du in Lichtgestalt,

Von der Sonne erkraftet in der Mondgewalt,

Dich beschenket des Mars erschaffendes Klingen

Und Merkurs gliedbewegende Schwingen,

Dich erleuchtet Jupiters erstrahlende Weisheit

Und der Venus liebetragende Schönheit

Dass Saturns weltenalte Geist-Innigkeit

Dich dem Raumessein und Zeitenwerden weihe!

V. Dornach, 22. April 1924

86

#TI

Pfingst- Gedanke

#TX

Wesen reiht sich an Wesen in Raumesweiten,

Wesen folgt auf Wesen in Zeitenläufen.

Verbleibst du in Raumesweiten, im Zeitenlaufe,

So bist du, o Mensch, im Reiche der Vergänglichkeiten.

Über sie aber erhebt deine Seele sich gewaltiglich,

Wenn sie ahnend oder wissend schaut das

Unvergängliche,

Jenseits der Raumesweiten, jenseits der Zeitenläufe.

V. Hamburg, 15. Mai 1910

Wesen reiht sich an Wesen in den Raumesweiten,

Wesen folgt auf Wesen in den Zeitenläufen

Willst du dringen aus der Vergänglichkeit Reich

In das Gebiet des Ewigen,

So schließe den Bund mit der Erkenntnis,

Denn nur so findest du das Ewige

In dir, das Ewige außer dir

Jenseits aller Raumesweiten

Jenseits aller Zeitenläufe !

V. Hamhurg, 24. Mai 1910

87

#TI

Pfingstsprucb

#TX

Wo Sinneswissen endet,

Da stehet erst die Pforte,

Die Lebenswirklichkeiten

Dem Seelensein eröffnet;

Den Schlüssel schafft die Seele,

Wenn sie in sich erstarket

Im Kampf, den Weltenmächte

Auf ihrem eignen Grunde

Mit Menschenkräften führen;

Wenn sie durch sich vertreibet

Den Schlaf, der Wissenskräfte

An ihren Sinnesgrenzen

Mit Geistes-Nacht umhüllet.

V. Wien, 6. Mai 1915

88

#TI

DIE WELTENSEELENGEISTER

#TX

Im Lichte wir schalten,

Im Schauen wir walten,

Im Sinnen wir weben.

Aus Herzen wir heben

Das Geistesringen

Durch Seelenschwingen.

Dem Menschen wir singen

Vom Göttererleben

Im Weltengestalten.

Für die Eurytbmie

Pfingsten 1921

89

#TI

Hochsommer

Uriel-Imagination

#TX

Mysterien der Höhen

Schaue unser Weben,

Das leuchtende Erregen,

Das wärmende Leben.

Mysterien der Tiefen

Lebe irdisch Erhaltendes

Und atmend Gestaltetes

Als wesenhaft Waltendes.

Mysterien der Mitte oder des menschlichen Innern

Fühle dein Menschengebeine

Mit himmlischem Scheine

Im waltenden Weltenvereine.

Wie eine kosmische Behauptung dieser Mysterien in das

Ganze hineinklingend, wie mit Orgel- und Posaunentönen

Es werden Stoffe verdichtet,

Es werden Fehler gerichtet,

Es werden Herzen gesichtet.

V. Dornacb 12. Oktober 1923

90

#TI

HERBST

Der Erdenleib und die Wärmeseele

#TX

Der Erdenleib,

Der Geistersehnende,

Er lebt im Welken.

Die Samengeister,

Die Stoffgedrängten,

Erkraften sich.

Und Wärmefrüchte

Aus Raumesweiten

Durchkraften Erdensein.

Und Erdensinne,

Die Tiefenseher,

Sie schauen Künftges

Im Formenschaffen.

Die Raumesgeister,

Die ewig-atmenden,

Sie blicken ruhevoll

Ins Erdenweben.

Für die Eurythmie 1922

91

#TI

Michaeli

#TX

Ringende Geisteskräfte

Streben in Stoff.

Sie finden nicht den Stoff,

Sie finden sich selber.

Sie schweben über Natürlichem,

Sie leben in sich selber

Michael-Kraft-atmend.

undatierbar

92

#TI

Michael-Imagination

#TX

Sonnenmächtige, ihr die leuchtenden

Kräfte, die ihr Welten begnadet,

Wallende wellende Hülle wird euer Licht

Hülle Michaels, des Menschentragenden.

So erscheint er, der Christusbote,

Künden mit ernstem Willen

Wird er die neue die helle Zeit

Als die Zeit des Geistesmenschen-Waltens.

Ihr, der Geist-Erkenntnis Schüler

Nehmt in eure Herzen seinen Willen

Seht sein Weisen zu Christus

Der da strebet in euerer Seelen Wohnung.

Entwurf

93

#TI

Michael-Imagination

#TX

Sonnenmächten Entsprossene,

Leuchtende, Welten begnadende

Geistesmächte, zu Michaels Strahlenkleid

Seid ihr vorbestimmt vom Götterdenken.

Er, der Christusbote, weist in euch

Menschentragenden, heil gen Welten-Willen;

Ihr, die hellen Ätherwelten-Wesen,

Trägt das Christuswort zum Menschen.

So erscheint der Christuskünder

Den erharrenden, durstenden Seelen;

Ihnen strahlet euer Leuchte-Wort

In des Geistesmenschen Weltenzeit.

Ihr, der Geist-Erkenntnis Schüler,

Nehmet Michaels weises Winken,

Nehmt des Welten-Willens Liebe-Wort

In der Seelen Höhenziele wirksam auf.

V. Dornach, 28. September 1924

94

#TI

Michaels Schwert

Meteorisches Eisen

#TX

O Mensch,

Du bildest es zu deinem Dienste,

Du offenbarst es seinem Stoffeswerte nach

In vielen deiner Werke.

Es wird dir Heil jedoch erst sein,

Wenn dir sich offenbart

Seines Geistes Hochgewalt.

V. Dornach, 5. Oktober 1923

95

#TI

Wintersonnenwende

#TX

Erde verdecket die Sonne,

Sehende Kräfte erzwingen

Von Elementen der Erde

Freies Erblicken.

Notizbuch

Weihnachten 1922

96

#Bild s.096

97

#TI

Wintersonnenwende

#TX

Die Sonne schaue

Um mitternächtige Stunde

Mit Steinen baue

Im leblosen Grunde

So finde im Niedergang

Und in des Todes Nacht

Der Schöpfung neuen Anfang

Des Morgens junge Macht

Die Höhen lass offenbaren

Der Götter ewiges Wort

Die Tiefen sollen bewahren

Den friedevollen Hort

Im Dunkel lebend

Erschaffe eine Sonne

Im Stoffe webend

Erkenne Geistes Wonne.

V. Berlin, 17. Dezember 1906

98

#TI

Weihnacht

#TX

In des Menschen Seelengründen

Lebt die Geistes-Sonne siegessicher;

Des Gemütes rechte Kräfte,

Sie vermögen sie zu ahnen

In des Innern Winterleben,

Und des Herzens Hoffnungstrieb:

Er erschaut den Sonnen-Geistes-Sieg

In dem Weihnacht-Segenslichte,

Als dem Sinnbild höchsten Lebens

In des Winters tiefer Nacht.

Christabend 1913 Dr. Rudolf Steiner

Handschrift für Sophie Stinde nach

V. Berlin, 23. Dezember 1913

99

Ave, Stern des Meeres,

Göttlich junge Mutter

Und ewige Jungfrau,

Du glückliche Pforte des Himmels.

Nehmend jenes «Ave»

Als eine Gabe Gabriels

Wurdest du uns die Grundlage zum Frieden,

Indem du umwendetest

Den Namen Eva !

Übertragung von Worten aus den

ersten christlichen Jahrhunderten

V. Berlin, 22. Dezember 1910

Ave Maris Stella

Dei mater alma

Atque semper virgo

Felix coeli porta.

Sumens illud Ave

Gabrielis ore

Funda nos in pace

Mutans nomen Evae!

100

#TI

Weihnacht

Übertragungen von Lukas 2.14

#TX

Offenbarung durch die Höhen dem Gotte,

Ruhe und Stille durch die Erdenräume,

Seligkeit in den Menschen.

V. Berlin, 22. Dezember 1908

Göttliche Offenbarung in geistigen Höhen,

Friede, Friede immer mehr und mehr

Allen Menschenseelen auf Erden,

Die eines guten Willens sind.

V. Dornach, 26. Dezember 1914

101

Offenbarung von göttlichen Kräften in den Höhen

Und Friede den Erdenmenschen,

Die eines guten Willens sind.

V. Dornach, 26. Dezember 1915

Es offenbaret sich das Göttliche

In den Höhen der Weltenweiten,

Und Friede wird ersprießen auf der Erde

Den Menschen, die eines guten Willens sind.

V. Dornach, 24. Dezember 1922

102

#Bild s.102

103

#TI

Weihnacht

#TX

Im Seelenaug sich spiegelt

Der Welten Hoffnungslicht,

Dem Geist ergebne Weisheit

Im Menschenherzen spricht:

Des Vaters ewge Liebe

Den Sohn der Erde sendet,

Der gnadevoll dem Menschenpfade

Die Himmelshelle spendet.

V. Dornach, 26. Dezember 1914

104

#TI

Zur Weihenacht 1919

#TX

Des irdischen Menschheits-Werdens

Sonnen-Aufgang:

Das ist das Hochgeheimnis

Auf dem Golgatha-Berg;

Im Weihenacht-Licht

Erstrahlt die Morgendämmerung.

In dieser Dämmrung

Mildem Licht

Verehr die Seele:

Des eignen Wesens

Geistverwandte

Daseinsmacht und Quelle.

Rudolf Steiner

Für Helene Röchling

105

#TI

Zur Weihenacht 1920

#TX

Es schläft der Erde Seele

In Sommers heißer Zeit;

Da strahlet helle

Der Sonne Spiegel

Im äußern Raum.

Es wacht der Erde Seele

In Winters kalter Zeit;

Da leuchtet geistig

Die wahre Sonne

Im innern Sein.

Sommers-Freude-Tag

Ist Erdenschlaf;

Winters-Weihe-Nacht

Ist Erden-Tag.

Für Helene Röchling

106

Isis-Sophia,

Des Gottes Weisheit,

Sie hat Lucifer getötet

Und auf der Weltenkräfte Schwingen

In Raumesweiten fortgetragen.

Christus-Wollen

In Menschen wirkend,

Es wird Lucifer entreißen

Und auf des Geisteswissens Booten

In Menschenseelen auferwecken

Isis-Sophia,

Des Gottes Weisheit.

Weihnacht 1920 Rudolf Steiner

107

#TI

Für Marie Steiner

#TX

Sterne sprachen einst zu Menschen,

Ihr Verstummen ist Weltenschicksal;

Des Verstummens Wahrnehmung

Kann Leid sein des Erdenmenschen;

In der stummen Stille aber reift

Was Menschen sprechen zu Sternen;

Ihres Sprechens Wahrnehmung

Kann Kraft werden des Geistesmenschen.

25. Dezember 1922 Rudolf Steiner

108

#TI

Ur- Weihenacht

#TX

In der Zeiten Wende

Trat das Welten-Geistes-Licht

In den irdischen Wesensstrom;

Nacht-Dunkel

Hatte ausgewaltet;

Taghelles Licht

Erstrahlte in Menschenseelen;

Licht,

Das erwärmet

Die armen Hirtenherzen;

Licht,

Das erleuchtet

Die weisen Königshäupter

109

Göttliches Licht,

Christus-Sonne,

Erwärme

Unsere Herzen;

Erleuchte

Unsere Häupter;

Dass gut werde,

Was wir

Aus Herzen gründen,

Was wir

Aus Häuptern

Zielvoll führen wollen.

V. Dornach, 25. Dezember 1923

109a

#Bild s.109a

Entwürfe zum Spruch S. 84

109b

#Bild s.109b

Entwürfe zum Spruch S. 102:

<>

109c

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109d

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109e

#Bild s.109e

109f

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109g

#Bild s.109g

RICHTSPRUCHWORTE Aus Vorträgen und Niederschriften

#G040-1998-SE111 - Wahrspruchworte

#TI

WAHRSPRUCHWORTE

RICHTSPRUCHWORTE Aus Vorträgen und Niederschriften in zeitlicher Reihenfolge

113

#TX

Es leuchten gleich Sternen

Am Himmel des ewigen Seins

Die gottgesandten Geister.

Gelingen mög es allen Menschenseelen

Im Reich des Erdenwerdens

Zu schauen ihrer Flammen Licht.

V. Heidelberg, 21. Januar 1909

114

Gottes schützender segnender Strahl

Erfülle meine wachsende Seele

Dass sie ergreifen kann

Stärkende Kräfte allüberall

Geloben will sie sich

Der Liebe Macht in sich

Lebensvoll zu erwecken

Und sehen so Gottes Kraft

Auf ihrem Lebenspfade

Und wirken in Gottes Sinn

Mit allem was sie hat.

V. Wien, 31. März 1910

115

Schützender, segnender Gottesstrahl

O erfülle mir die wachsende Seele,

Dass sie erleben kann

Stärkende Gotteskräfte allüberall,

Lasse sie erleben stets

Was die Liebe in ihr erwecken kann

In den Menschen und allen Wesen,

Lasse sie erkennen immer

Gotteskraft im Weltenall

Auf ihren Lebenspfaden.

ca. 1910

116

Es drängt sich an den Menschensinn

Aus Weltentiefen rätselvoll

Des Stoffes reiche Fülle,

Es strömt in Seelengründe

Aus Weltenhöhen inhaltvoll

Des Geistes klärend Wort.

Sie treffen sich im Menscheninnern

Zu weisheitvoller Wirklichkeit.

V. Berlin, 20. Oktober 1910

117

Es sprechen zu dem Menschensinn

Die Dinge in den Raumesweiten,

Sie wandeln sich im Zeitenlauf.

Erkennend lebt die Menschenseele

Durch Raumesweiten unbegrenzt

Und unversehrt durch Zeitenlauf.

Sie findet in dem Geistgebiet

Des eignen Wesens tiefsten Grund.

V. Berlin, 8. Dezember 1910

Es leuchtet dem Menschenauge

Die Sonne aus Weltenhöhen

Es glänzen dem Menschensinne

Die Wesen aus Raumesweiten

Es dürstet das Menschenherz

Zu Einen sich dem Geiste.

Entwurf, Notizbucb

118

Es sprechen zu den Sinnen

Die Dinge in den Raumesweiten,

Sie wandeln sich im Zeitenlaufe.

Es lebt die Menschenseele

Begrenzt durch Raumesweiten nicht

Und nicht durch Zeitenlauf

Im Reich der Ewigkeiten.

Notizblatt Winter 1910/11

119

Es sprechen zu den Menschensinnen

Die Dinge in den Raumesweiten.

Es kündet sich der Seelenkraft

Der Wandel in dem Zeitenlauf.

Sich selbst zum Geistessein erweckend,

Befreit des Menschen Innenwesen

Sich von des Leibes Schranken

Und schaut in Geisteswirklichkeiten

Des eignen Daseins tiefes Walten

Im Reich der Ewigkeiten.

Notizblatt Winter 1910/11

120

#Bild s.120

121

#TI

15. März 1911

für die liebe Marie von Sivers

#TX

Die Welt im Ich erbauen

Das Ich in Welten schauen

Ist Seelenatem

Erleben des All

In Selbst-Erfühlung

Ist Weisheitpuls

Und Wege des Geistes

Im eignen Ziel beschreiben

Ist Wahrheitsprache

Und Seelenatem dringe

In Weisheitpuls, erlösend

Aus Menschengründen

Die Wahrheitsprache

In Lebens-Jahres-Rhythmen.

Rudolf Steiner

122

Es sprechen zu dem Menschensinn

Die Dinge in den Raumesweiten,

Sie wandeln sich im Zeitenlauf.

Erkennend dringt die Menschenseele

Unbegrenzt von Raumesweiten

Und unbeirrt von Zeitensein

In das Reich des Geistes ein.

V. Berlin, 14. November 1912

123

Es lernet im Leben

Die Seele zu denken;

Sie denkt dann die Wesen,

Die bilden das Sinnessein.

Doch fühlet sie richtig

Sich selber erkraftet,

So lernt sie sich sicher

Nicht denkend nur kennen.

Gedacht auch weiß sie

Im Weltall sich dann

Von Göttern gedacht!

Berlin, 13. Januar 1914

124

#Bild s.124

125

Das Böse, das Übel

Sie bleiben Rätsel

So lang die Sinne nur allein

Ein Bild der Welt

Zu formen sich erfangen

Das Rätsel löset sich

Sobald der Geist

Des Bösen und der Übel Quell

In des Daseins verborgnen Tiefen sucht.

Notizbucb, Januar 1914

Der löst der Seele Rätsel nicht,

Der verweilt im bloßen Sinneslicht;

Wer das Leben will verstehen,

Muss nach Geisteshöhen streben!

V. Berlin, 15. Januar 1914

126

Siegen wird die Kraft,

die vom Zeit-Geschick

vorbestimmt dem Volk,

das in Geistes-Hut

zu der Menschheit Heil

in Europas Herz

Licht dem Kampf entringt.

Für Helmutb v. Moltke

27. August 1914

Abneigung gegen Verantwortung:

Was habt ihr Truggedanken, Blendgesichter

Zu tun mit Hohem, das ich s 011;

Die Geister wollens doch von mir

So schaff ich der eignen Seele Feindschaft

Mich zwingend zu kräft`gem Denken

Mir aus dem zagenden Herzen,

Das stark mir dient, will ich es nur.

Für Helmuth v. Moltke

Oktober 1914

127

Der deutsche Geist hat nicht vollendet,

Was er im Weltenwerden schaffen soll.

Er lebt in Zukunftsorgen hoffnungsvoll,

Er hofft auf Zukunfttaten lebensvoll;

In seines Wesens Tiefen fühlt er mächtig

Verborgnes, das noch reifend wirken muss.

Wie darf in Feindesmacht verständnislos

Der Wunsch nach seinem Ende sich beleben,

Solang das Leben sich ihm offenbart,

Das ihn in Wesenswurzeln schaffend hält?

V. Berlin, 14. Januar 1915

128

Im Wollen kommender Erdentage

Erstehen, stark zum schaffenden Leben,

Die Kräfte, die hingetragen

Durchs Tor des Todes und Erdenleidens

Im Geiste sicher leuchten und wärmen.

In künft`gen Erdentagen, wenn friedevoll

Des Geistes Wirken durch das Erdental

Die Offenbarung seiner Willenskraft

Durch Menschenseelen heilsam tragen wird,

Dann wird in Menschen-Herzen als Daseinskraft

Der edle Wille leben, der die Opfertat

Am Todestor in Volkestreue vollbringt.

Notizbuch, Januar 1915

129

Der im Schmerz sich Erhaltende

schaut die siegende Erkenntnis.

Der im Glück sich Erhaltende

schaut die untergehende

ein Fundament bildende Welt.

Wer sich im Glück verliert

und plötzlich erwachen würde, schaute

wie alle Lebenskräfte des Glückes untergehen

er kann das Untergehende dann nicht halten.

Wer im Leid erwachte, schaut das Bestehen

er kann das Untergehende halten.

Notizbuch, Januar 1915

130

Es sprechen zu den Menschensinnen

Die Dinge in den Raumesweiten;

Sie wandeln sich im Zeitenlauf.

Sich selbst erweckend

Erwacht die Menschenseele

Von Raumesweiten unbegrenzt

Und unbeirrt vom Zeitenlauf

Im Werdestrom

Der Ewigkeit.

V. Nürnberg, 12. März 1915

131

Es sprechen zu den Menschensinnen

Die Dinge in den Raumesweiten;

Sie wirken auf die Menschenseelen

Sich wandelnd in dem Zeitenlauf.

Sich selbst erlebend

Ergreift die Seele,

Von Raumesweiten unbegrenzt,

Vom Zeitenlaufe unbeschränkt,

Des Geistes Wesensreich

In seiner ewigen Eigenart.

V. Basel, 9. April 1915

132

Lass uns nur recht, o Weltengeist,

durchdrungen sein

von geist-ergreifender Gesinnung,

damit wir nicht verfehlen,

das, was sein kann zum Heil der Erde

und zu der Erde Fortschritt,

Luzifer und Ahriman

im rechten Sinne abzutrotzen!

V. Elberfeld, 13. Juni 1915

133

Wenn der Mensch, warm in Liebe,

Sich der Welt als Seele gibt,

Wenn der Mensch, licht im Sinnen,

Von der Welt den Geist erwirbt,

Wird in Geist-erhellter Seele,

Wird in Seele-getragenem Geist,

Der Geistesmensch im Leibesmenschen

Sich wahrhaft offenbaren.

V. Berlin, 10. Dezember 1915

Wenn der Mensch warm in Liebe

Sich der Welt

Als Seele gibt

Wenn der Mensch licht im Sinnen

Von der Welt

Den Geist erwirbt

Wird aus Geistdurchhellter Seele

Wird in Seel` getragnem Geiste

Der Mensch im Menschen wirklich.

Entwurf

134

Waltender weiser Willensgeist

Webend in Geistesweiten allüberall

Wirkend durch Geisteswesenheiten

Wirkest sicher du

In meinen Seelenwesenstiefen auch

So binde liebewirkend stark

Mein Innres an Deine lichte Kraft.

Dich findend, find ich mich.

in ein Buch

ca. 1917

135

Die Weltgedanken zu erfassen,

Entreißt dem Leib die Seele

Und löst in ihr den Geist.

Den Seelenwillen am Weltgedanken

Entzünden, und im Wollen

Zur Welt zurückzuwenden,

Was sie dem Denken geben mag:

Befreit in Liebesschöpferkraft

Den Menschen durch die Welten,

Die Welten durch den Menschen.

24. Dezember 1917 Dr. Rudolf Steiner

Für Helene Röchling

136

Suchet das wirklich praktische materielle Leben,

Aber suchet es so, dass es euch nicht betäubt

über den Geist, der in ihm wirksam ist.

Suchet den Geist,

Aber suchet ihn nicht in übersinnlicher Wollust,

aus übersinnlichem Egoismus,

Sondern suchet ihn,

Weil ihr ihn selbstlos im praktischen Leben,

in der materiellen Welt anwenden wollt.

Wendet an den alten Grundsatz:

«Geist ist niemals ohne Materie, Materie niemals

ohne Geist» in der Art, dass ihr sagt:

Wir wollen alles Materielle im Lichte des Geistes tun,

Und wir wollen das Licht des Geistes so suchen,

Daß es uns Wärme entwickele für unser praktisches Tun.

137

Der Geist, der von uns in die Materie geführt wird,

Die Materie, die von uns bearbeitet wird bis zu

ihrer Offenbarung,

Durch die sie den Geist aus sich selber heraustreibt;

Die Materie, die von uns den Geist offenbart erhält,

Der Geist, der von uns an die Materie

herangetrieben wird,

Die bilden dasjenige lebendige Sein,

Welches die Menschheit zum wirklichen Fortschritt

bringen kann,

Zu demjenigen Fortschritt, der von den Besten

in den tiefsten Untergründen der

Gegenwartsseelen nur ersehnt werden kann.

V. Stuttgart, 24. September 1919

138

In Urzeit Tagen trat

Vor den Geist des Himmels

Der Geist des Erdenseins.

Er bat:

Verleihe mir die Sprache

Durch die zu reden weiß

Das Weltenherz zum Menschenherzen.

Da schenkte der Himmelsgeist dem Erdengeist:

Die Kunst.

Entwurf

139

In Urzeit Tagen

Trat zum Geist des Himmels

Der Geist des Erdenseins.

Bittend sprach er:

Ich weiß zu reden

Mit dem Menschengeist;

Doch um jene Sprache auch

Flehe ich,

Durch die zu reden weiß

Das Weltenherz zum Menschenherzen.

Da schenkte der gütge Himmelsgeist

Dem bittenden Erdengeist:

Die Kunst.

Goetheanum, zum 7. Dezember 1919

Für Florizel v. Reuter

ins Stammbuch

140

#TI

Ecce homo

#TX

In dem Herzen

Webet Fühlen,

In dem Haupte

Leuchtet Denken,

In den Gliedern

Kraftet Wollen.

Webendes Leuchten,

Kraftendes Weben,

Leuchtendes Kraften:

Das ist der Mensch.

für die Eurythmie

Weihnachten 1919

141

Im Farbenschein des Äthermeeres

Gebiert des Lichtes webend Wesen

Der Menschenseele Geistgewebe;

Und geistbefruchtet reif end strebt

In Farbendunkels Raumes-Tiefe

Hinaus die Lichtes-durst`ge Seele.

Bedürftig ist Natur des Geistes,

Der aus dem Seelensein ihr kraftet;

Bedürftig auch die Menschenseele

Der Kraft des Lichts im Weltenäther.

Notizbuch, 1919

142

Die Welt ist ohne den Geist

Für den Menschen wie ein Buch,

Abgefasst in einer Sprache,

Die er nicht lesen kann,

Doch von dem er weiß

Dass sein Inhalt lebenbestimmend ist.

Und Geisteswissenschaft will erstreben

Die Kunst des Lesens;

Sie hält sich für notwendig,

Weil sie glauben muß,

Dass sie von dem Leben

Selbst gefordert wird,

In das die Menschheit

Durch die Entwickelungskräfte

Der Gegenwart

Eingetreten ist.

Notizblatt, ca. 1920

143

Eine Brücke ist der Mensch

Zwischen dem Vergangnen

Und dem Sein der Zukunft;

Gegenwart ist Augenblick;

Augenblick als Brücke.

Seele gewordner Geist

In der Stoffeshülle

Das ist aus der Vergangenheit;

Geist werdende Seele

In Keimesschalen

Das ist auf dem Zukunftwege.

Fasse Künftiges

Durch Vergangnes

Hoff` auf Werdendes

Durch Gewordenes.

So ergreif das Sein

Im Werden;

So ergreif, was wird

Im Seienden.

Weihnacht, 24. Dezember 1920

Rudolf Steiner

144

Es steigt hinauf zu des Lebens Höhen

Der Mensch durch Kindheit und Jugend

Er steigt hinab bis ans Erdenziel.

Ein jeglich Lebensalter kündet den Geist:

Erst schafft der Geist des Körpers Kraft

Dann wieder löst aus des Leibes Macht

Das Übersinnliche sich bereichert los

Zu einen sich mit dem, woraus es geworden.

Notizbuch, ca. 1921

145

Im Denken Klarheit,

Im Fühlen Innigkeit,

Im Wollen Besonnenheit:

Erstreb` ich diese,

So kann ich hoffen,

Dass ich zurecht

Mich finden werde

Auf Lebenspfaden

Vor Menschenherzen

Im Pflichtenkreise.

Denn Klarheit

Entstammt dem Seelenlichte,

Und Innigkeit

Erhält die Geisteswärme,

Besonnenheit

Verstärkt die Lebenskraft.

Und alles dies

Erstrebt in Gottvertrauen,

Lenket auf Menschenwegen

Zu guten, sicheren Lebensschritten.

in ein Buch, März 1921

146

Sprechend lebt der Mensch

Den Geist, der aus Seelentiefen

Sich holt die Kräfte,

Um aus Weltgedanken,

Wie aus dem Gotteslicht,

Zu bilden Menschenfarben.

Im Deklamieren lebt

Des Lichtes Weltenkraft

Im Rezitieren pulst

Der Seele Farbenmacht.

Zum 15. März 1922

für Marie Steiner Rudolf Steiner

147

Willst du dich selbst erkennen,

So suche in den Weltenweiten dich selbst;

Willst du die Welt erkennen,

So dringe in deine eigenen Tiefen.

Deine eigenen Tiefen werden dir

Wie in einem Weltgedächtnis

Die Geheimnisse des Kosmos erschließen.

V. Wien, 5. Juni 1922

148

#TI

WACHSEIN

#TX

In den Weltengeisteskreisen

Steht des Menschen Raumgestalt.

In den Weltenseelenreichen

Webt des Menschen Lebenskraft.

#TI

SCHLAFEN

#TX

In dem Seelenfreiheitkreise

Ruht des Menschen Triebgewalt.

In dem Geistes-Sonnenreiche

Schafft des Menschen Denkermacht.

Ende Dezember 1922

Notizbuch

149

Wenn der alte Mensch sagte:

«Erkenne dich selbst» und er

dann sich als Welt charakterisierte,

so deutete er an, dass sein

Wesen nicht auf der Erde ist

Wenn der Grieche sich als Welt

im «Erkenne dich selbst» charakterisierte,

so deutete er an, dass sein

Wesen verleugnet werde.

Aber der moderne Mensch

verleugnet sich, wenn er sich nicht

als Geist erkennt.

Für V. 2. Februar 1923

Notizbuch

150

In gegenwärtiger Erdenzeit

Braucht der Mensch erneut

Geistigen Inhalt für die Worte seiner Rede;

Denn von der Sprache behalten Seele und Geist

Für die Zeit des schlafenden Weilens außer dem Leibe

Das vom Wort, was auf Geistiges weist.

Denn es müssen schlafende Menschen

Bis zur Verständigung mit den Archangeloi kommen.

Die aber nehmen nur Geist-Inhalt,

Nicht Materien-Inhalt der Worte auf.

Fehlt dem Menschen diese Verständigung,

Nimmt er Schaden an seinem ganzen Wesen.

Aus einem Brief an Marie Steiner

15. März 1923

151

#TI

Ein Geheimnis der Natur

#TX

Schaue die Pflanze!

Sie ist der von der Erde

Gefesselte Schmetterling.

Schaue den Schmetterling!

Er ist die vom Kosmos

Befreite Pflanze.

V. Dornach, 26. Oktober 1923

152

#TI

Lock rufe der Tiere

der Höhe, der Mitte und der Erdentiefe

#TX

So spricht der Adler:

Lerne mein Wesen erkennen!

Ich gebe dir die Kraft,

Im eignen Haupte

Ein Weltenall zu schaffen.

Westen

So spricht der Löwe:

Lerne mein Wesen erkennen!

Ich gebe dir die Kraft,

Im Schein des Luftkreises

Das Weltenall zu verkörpern.

Mitte

So spricht die Kuh:

Lerne mein Wesen erkennen!

Ich gebe dir die Kraft,

Waage, Messlatte und Zahl

Dem Weltenall zu entreißen.

Osten

153

Ich muss lernen:

O Kuh, deine Kraft

aus der Sprache, die die Sterne

in mir offenbaren.

O Löwe, deine Kraft

aus der Sprache, die in Jahr und Tag

der Umkreis in mir wirket.

O Adler, deine Kraft aus

der Sprache, die das Erdentsprossene

in mir erschafft.

V. Dornach, 20. Oktober 1923

154

#TI

Die Elementarwesen

als Vermittler zwischen der Erde und dem Geistkosmos

Worte der Mahnung

#TX

Gnomen:

Du träumst dich selbst

Und meidest das Erwachen.

Undinen:

Du denkst die Engelwerke

Und weißt es nicht.

Sylphen:

Dir leuchtet die Schöpfermacht,

Du ahnst es nicht;

Du fühlest ihre Kraft

Und lebst sie nicht.

Feuerwesen:

Dir kraftet Götterwille

Du empfängst ihn nicht;

Du willst mit seiner Kraft

Und stoßest ihn von dir.

155

#TI

Charakteristik ihres eigenen Wesens

#TX

Gnomen:

Ich halte die Wurzelwesenskraft,

Sie schaffet mir den Formenleib.

Undinen:

Ich bewege die Wasserwachstumskraft,

Sie bildet mir den Lebensstoff.

Sylphen:

Ich schlürfe die luft`ge Lebekraft,

Sie füllet mich mit Seinsgewalt.

Feuerwesen:

Ich däue die Feuerstrebekraft,

Sie erlöst mich in Seelengeistigkeit.

Moralischer Eindruck der also gehörten Weltenworte

Gnomenchor: Erstrebe zu wachen!

Undinen: Denke im Geiste!

Sylphen: Lebe schaffend atmendes Dasein!

Feuerwesen: Empfange liebend Götterwillenskraft!

V. Dornach, 4. November 1923

156

Es gibt eine Natur, aber der

Mensch kann an diese Natur nur heran,

indem er sich von ihr vernichten lässt.

Es gibt eine Menschenseele, aber die Natur

kann an diese Menschenseele nur heran,

indem sie zum Scheingebilde wird.

V. Dornach, 19. Januar 1924

#TI

Finsternis, Licht, Liebe

#TX

Dem Stoff sich verschreiben,

Heißt Seelen zerreiben.

Im Geiste sich finden,

Heißt Menschen verbinden.

Im Menschen sich schauen,

Heißt Welten erbauen.

V. Stuttgart, 11. April 1924

157

#Bild s.157

158

#Bild s.158

159

#Bild s.159

160

Der Wolkendurchleuchter:

Er durchleuchte,

Er durchsonne,

Er durchglühe,

Er durchwärme

Auch mich.

Für die Eurythmie 1913

und Dornach, 3. Juli 1924

Strebe nach Frieden

Lebe in Frieden,

Liebe den Frieden.

Für die Eurytbmie 1914

und Dornach, 9. Juli 1924

161

#TI

WELT UND MENSCH

Friedenstanz

#TX

Es keimen der Seele Wünsche,

Es wachsen des Willens Taten,

Es reifen des Lebens Früchte.

Ich fühle mein Schicksal,

Mein Schicksal findet mich.

Ich fühle meinen Stern,

Mein Stern findet mich.

Ich fühle meine Ziele,

Meine Ziele finden mich.

Meine Seele und die Welt sind Eines nur.

Das Leben, es wird heller um mich,

Das Leben, es wird schwerer für mich,

Das Leben, es wird reicher in mir.

Für die Eurythmie 1914

und Dornach, 10. Juli 1924

162

Ich suche im Innern

Der schaffenden Kräfte Wirken,

Der schaffenden Mächte Leben.

Es sagt mir Der Erde Schweremacht

Durch meiner Füße Wort,

Es sagt mir Der Lüfte Formgewalt

Durch meiner Hände Singen,

Es sagt mir Des Himmels Lichteskraft

Durch meines Hauptes Sinnen,

Wie die Welt im Menschen

Spricht, singt, sinnt.

Für die Eurythmie

11. Juli 1924

163

Du Widersinnszauber des Lebens,

Du scheinest in der Nacht,

Und hehren Schicksalswebens

Gottgewollte ew`ge Macht

Durchlöchert die Gegenkraft

Dass seelenquälend sich verbreitet,

Was Dämonisch Unheil schafft

Und nach Schlangenart an mich gleitet.

Entwurf

Du Widersinnszauber des Lebens

Du scheinest in der Nacht;

Und hehren Liebe - Schicksalswebens

Weltenfeurig hohe Macht

Durchlöchert mir die Gegenkraft;

Dass seelenquälend sich verbreitet

Was Dämonisch Unheil schafft,

Und Schlangen-Geister hergeleitet.

Notizblatt

November 1924

164

Schau der Ruhesterne

Weltenwirkende

Ewigkeitsgewalten

Notizbuch, 1924

165

Ich möchte jeden Menschen

Aus des Kosmos` Geist entzünden,

Dass er Flamme werde

Und feurig seines Wesens

Wesen entfalte. Die andern, sie möchten

Aus des Kosmos´ Wasser nehmen,

Was die Flammen verlöscht

Und wäss`rig alles Wesen

Im Innern lähmt.

O Freude, wenn die Menschenfiamme

Lodert auch da, wo sie ruht!

O Bitternis, wenn das Menschending

Gebunden wird da, wo es regsam sein möchte.

Notizblatt 1925

WEISHEITEN AUS ALTEN KULTUREPOCHEN

#G040-1998-SE167 - Wahrspruchworte

#TI

WEISHEITEN AUS ALTEN KULTUREPOCHEN

Freie Gestaltungen und Übertragungen

169

Indischer Weisheitsspruch

#TX

Yasmâjjâtam jagat sarvam yasminneva praliyate

Yenedam dhâryate chaiva tasmai gfiñânâtmane namah.

Urselbst, von dem wir ausgegangen sind,

Urselbst, welches in allen Dingen lebt,

Zu dir, du höheres Selbst, kehren wir zurück.

V. 13. April 1906

Urselbst,

Von dem alles ausgegangen,

Urselbst,

Zu dem alles zurückkehrt,

Urselbst,

Das in mir lebt Zu dir strebe ich hin.

V. 27. Januar 1907


Von dem die ganze Welt stammt,

zu dem sie wieder zurückkehrt,

durch den sie sicher gestützt ist,

Ihm dem Selbst, welches weiss, sei

alle Ehre.

V. 30. Dezember 1923

170

#TI

Worte der ägyptischen Mysterien

#TX

Ich ging bis zur Grenze des Todes

Ich betrat Proserpinas Schwelle

Und nachdem ich durch alle Elemente gefahren,

Kehrte ich wiederum zurück.

Um Mitternacht sah ich die Sonne

mit hellweißem Lichte strahlen.

Vor die untern und obern Götter trat ich hin,

von Angesicht zu Angesicht, und betete

sie aus nächster Nähe an.

nach Apulejus,

für V. 22. Juni 1909

Wer beschreitet des Todes Pforte

Löst sich selbst in Elementen auf

Schaut in finstrer Mitternacht Sonnenlicht

Und steht vor den obern und untern Göttern.

nach Apulejus,

Notizblatt

171

#TI

Empfindung in der ägyptischen Kulturperiode

#TX

O dunkel ist der Erde Antlitz

Wenn die Sonne blendend dunkelt

Doch hell wird mir mein Tagefeld

Wenn die Seele es beleuchtet

Durch Sternenweisheit.

V. Dornach, 8. Januar 1922

172

#TI

Mysterienunterricht im griechischen Altertum

#TX

Pflanzengeheimnis

Ich schaue in die Blumen; ihre Verwandtschaft

mit dem Mondensein offenbaren sie; sie sind

erdbezwungen nun, denn sie sind Wassergeborene.

Metallgebeimnis

Ich denke über die Metalle; ihre Verwandtschaft

mit den Planeten offenbaren sie; sie sind

erdbezwungen, denn sie sind Luftgeborene.

Menschengeheimnis

Ich erlebe die Geheimnisse des Tierkreises in

der Mannigfaltigkeit der Menschen;

die Verwandtschaft dieser Mannigfaltigkeit

der Menschen mit den Fixsternen

steht vor meiner Seele; denn die Menschen leben

mit dieser Mannigfaltigkeit erdbezwungen,

sie sind Warmegeborene.

V. Dornach, 15. Dezember 1923

173

#TI

Aus den Mysterien von Ephesus

#TX

Mensch, rede, und du

offenbarest durch dich

Das Weltenwerden.

Das Weltenwerden

offenbart sich durch dich,

o Mensch, wenn du redest.

V. Dornach, 2. Dezember 1923

174

#Bild s.174

Zeichnung der Kabiren

Die Widmung ist auf S. 280 wiedergegeben.

175

#TI

Aus den Kabirenmysterien

auf Samothrake

#TX

Empfindung des Schülers an der Pforte:

Ich trete ein in dasjenige,

Was mir umschließt einen gewaltigen Geist,

Was mir umschließt die großen Götter,

Jene großen Götter, welche auf der Erde

Durch die Opferhandlungen der Menschen

Die Geheimnisse des Weltenalis enthüllen.

Innerliches Erleben des Schülers, vermittelt durch den

zelebrierenden Initiator am Opferaltar:

So wollen dich die Kabiren,

Die großen Götter:

Merkurius in den Gliedmaßen,

Sonne im Herzen,

Mars in der Sprache.

Das Geheimnis der samothrakischen Welt,

dem Schüler das Bewusstsein zu vermitteln:

Natur ist Geist,

Geist ist Natur.

V. Dornach, 21. Dezember 1923

176

#TI

Für das «Heilige Drama von Eleusis»

von Edouard Schuré

#TX

Prolog, Hermes an die Zuschauer:

Erahnend Gottes Werdekraft in seiner Seele,

Erhebe denkend seinen Sinn der Mensch

Zu Demeter, der großen Erdenmutter.

Sie hat durch zwei der Göttergaben

Sein Wesen wohl gestellt ins Weltenall:

Sie läßt der Erde Früchte ihn gewinnen,

Daß er des Tierreichs Überwinder werde,

Sie strahlt Erkenntnis-Weihemacht

In seiner Seele tiefste Schachten,

Daß er der Ewigkeiten Gotteskeime

In seiner Seele Kräften fühlt.

Wie ihrer Gaben Früchte reifen,

Des achtet in den Worten, in den Dingen

Die Ihr noch hören und schauen sollt.

177

#TI

Epilog, Hermes an die Zuschauer:

#TX

Ihr Sucher nach des Lebens Heimlichkeiten,

An Euch ist nun, Bewußtsein zu erringen,

Wie Ihr den Finsternissen Euch entreißt.

Erkennt des Daseins Wirkensmächte,

Des Herzens und Geistes Wunderkräfte

Im Lebensspiegel, der vor Euren Augen stand.

Gedenkt des Seherwortes alter Zeit:

Entstehung in dem Zeitenlauf

Ist Sterben für die Ewigkeiten.

Aus Götterhöhen fiel der Mensch

In Erdenirrtum und Erdenwahn,

Doch kann Erinnerung des Ursprungs

Ihm schenken aller Wahrheit Wesen,

Zum Gottessohn ihn formen

Im Erdenleib, im Zeitensein.

Pfingsten 1907

178

#TI

Aus den Mysterien von Hybernia

#TX

Worte der beiden Bildsäulen

Ich bin das Bild der Welt.

Sieh, wie das Sein mir fehlt.

Ich lebe in deiner Erkenntnis,

Ich werde in dir nun Bekenntnis.

Ich bin die Erkenntnis

Aber was ich bin, ist kein Sein.

Ich bin das Bild der Welt.

Sieh, wie Wahrheit mir fehlt.

Willst du mit mir zu leben wagen,

So werd ich dir zum Behagen.

Ich bin die Phantasie

Aber was ich bin, hat keine Wahrheit.

Worte der Mahnung des Initiators,

weisend auf das Christusbild:

Nimm das Wort und die Kraft dieses Wesens

In dein Herz auf.

Und von ihm empfange,

Was dir die beiden Gestalten geben wollten:

Wissenschaft und Kunst.

V. Dornach, 7. Dezember 1923

179

#TI

Aus den Mysterien von Hybernia

Wandlungen des Bewusstseins

#TX

Zustand der Seelen-Erstarrung, in der

der Schüler sich vom Weltenall aufgesogen fühlt:

In den Weiten sollst du lernen

Wie im Blau der Ätherfernen

Erst das Weltensein entschwindet

Und in dir sich wiederfindet.

Zustand, wo er sich vom Weltenall

aufgenommen fühlt..

In den Tiefen sollst du lösen

Aus dem heiß-erfiebernden Bösen,

Wie die Wahrheit sich entzündet

Und durch dich im Sein sich ergründet.

Die Vorstellung des Vorirdischen und das Erleben

des Nach irdischen:

Lerne geistig Wintersein schauen

Und dir wird der Anblick des Vorirdischen.

Lerne geistig Sommersein träumen

Und dir wird das Erleben des Nachirdischen.

V. Dornach, 8. Dezember 1923

180

#Bild s.180

181

#TI

VOR DEM MYSTERIUM VON GOLGATHA

#TX

Der Vater schickt dich auf die Erde;

er gibt dir die Kraft

seines Sonnensohnes (Chr.)

und dadurch waltet in dir der Geist,

der dir das Licht der Welt offenbart.

#TI

NACH DEM MYSTERIUM VON GOLGATHA

#TX

Der Vater schickt dich auf die Erde;

er hat seinen S o n n e n s o h n

auf die Erde gesandt

Bekenne dich zu ihm: in dir

wird dadurch die «Heilung» durch

den Geist vollzogen.

Notizbuch, Mai 1923

182

#TI

NASEENER-HYMNUS

#TX

Darum schicke mich aus, mein Vater

Ich will hinabsteigen mit den Siegeln

Ich will durch alle Weltenzeitlagen (Äonen) dringen

Ich will alle Geheimnisse enthüllen

Ich will die Formen der Gottheiten enthüllen

Und die Mysterien des heiligen Weges

Gnosis genannt, will ich übergeben.

Entwurf

183

#TI

Spruch der Gnostiker

#TX

Jesus spracb:

Sieh hin, o Vater,

Wie dies Wesen auf der Erde,

Aller Übel Ziel und Opfer,

Fern von deinem Hauche irrt.

Sieh, das bittre Chaos flieht es,

Ratlos, wies hindurch soll finden.

Darum sende mich, o Vater!

Siegeltragend steig ich abwärts,

Der Aonen Zahl durchschreit ich,

Jede heilge Kunde deut ich,

Zeige dann der Götter Bildnis.

Und so schenk ich euch

Des heiligen Weges

Tief verborgne Kunde:

«Gnosis» heißt sie nun für euch.

V. Dornach, 26. Dezember 1914

184

#TI

Der Sonnengesang des Franz von Assisi

13. Jahrhundert

#TX

Höchster, allmächtiger und gütiger Herr!

Dein sei Preis, Herrlichkeit, Ehre und jeglicher Segen.

Dir allein gebühren sie;

Kein Mensch ist wert, dich zu nennen.

Gepriesen sei Gott, der Herr, und alle Geschöpfe,

Vor allem unser edler Bruder, die Sonne,

Die den Tag bewirkt und uns leuchtet mit ihrem Lichte.

Sie ist schön und strahlend in ihrem großen Glanze;

Von Dir, o Herr, ist sie das Sinnbild.

Gepriesen sei Gott, der Herr,

Um unserer Schwester willen, des Mondes,

Und auch um aller Sterne willen;

Die er am Himmel gestaltet hat

Und erscheinen lässt in Schönheit und Helle.

Gepriesen sei Gott, der Herr,

Um unsrer Brüder willen,

Um des Windes, der Luft und der Wolken willen,

Um der heitern und aller Zeiten willen,

Durch die er alle Geschöpfe erhalten will.

185

Gepriesen sei Gott, der Herr,

Um unsrer Schwester willen, des Wassers,

Das so nützlich ist und demütig

Und auch köstlich und keusch.

Gepriesen sei Gott, der Herr,

Um unsres Bruders willen, des Feuers,

Durch das er uns die Nacht erhellt,

Und das so schön und fröhlich

Und so stark und mächtig ist.

Gepriesen sei Gott, der Herr,

Um unsrer Mutter willen, der Erde;

Durch die wir Nahrung und Kraft erhalten

Und vielerlei Frucht auch

Und aller Blumen und Kräuter Farbenfülle.

V. Kristiania (Oslo), 6: Juni 1912

186

#TI

Mysterienlehren der mittelalterlichen Rosenkreuzer

#TX

Tragische Grundstimmung der rosenkreuzerischen

Naturforscher:

Wille, Wille ist in mir

Wie leite ich ihn hinaus zu den Bahnen,

Die zu den kosmischen Intelligenzen führen?

Was in der Rosenkreuzerzeit dem Schüler immer wieder

ein geschärft wurde:

O Mensch, du bist ja nicht das, was du bist.

Der Christus musste kommen,

Um dir deine Aufgabe abzunehmen,

Um für dich deine Aufgabe zu verrichten.

Licht strömt aufwärts

Schwere lastet abwärts.

Schau den Knochenmann

Und du schaust den Tod.

Schau ins Innere der Knochen

Und du schaust den Erwecker.

den Erwecker des Menschen im Geiste, das Wesen, das den

Menschen in Zusammenhang bringt mit der Götterwelt.

V. Dezember/Januar 1923/24

187

#TI

Umdichtungen eines spätmittelalterlichen Spruches

#TX

O Sonn ein König der Lebenswelt Lebenszentrum

Luna dein Gebiet bestellt Lebensperiphenie

Venus Kraft dich frisch erhält Lebensinhalt

Die Martem sich als Mann erwählt Lebenskraft

Merkur kopuliert euch fix Lebensträger

Ohne Jovis Macht ist alles nichts Lebensanneger

Doch Saturn als alter Geist

Durch viele Farben sich erweist. Lebensenheller

Notizbuch, ca. 1921

O Sonne, du gibst Kraft der Pflanze

O Planeten, ihr gebet Gestalt der Pflanze

Merkur verbindet Kraft und Gestalt

Venus gibt die Samenkraft

Mars gibt das Leben der Samenkraft

J u p i t er leiht dazu die Weisheit

Und Saturn gibt durch die Metalle

Die Farben, die nach Jahresfrist reifen.

undatierbar

188

Ich halte die Sonne in mir

Er führet als König mich in die Welt

Ich halte den Mond in mir

Sie meine Gestalt erhält

Ich halte Merkur in mir

Er Sonne und Mond zusammenhält

Ich halte Venus in mir

Ohne ihre Liebe ist alles nichts

Sie mit Mars sich vereinet

Der mein Wesen im Worte spricht

Dass Jupiter alles erleuchte

Mit weisem Licht

Und Saturn der reife

In mir erstrahlet meines Wesens Farben

*Sonne männlich, Mond weiblich

189

Das sind die Sieben der Welt #

Ich bin die Sieben #

Ich bin die Welt, # der Erde weit

Ich bin die Sonne

#Bild s.189

Notizblatt, ca. 1923/24

Und Chr. mit Kreuz und Rosen steht neben dir als Geist

Ich empfange / Die Welt / In den Sieben.

190

Das Ich ist Mittelpunkt alles Seins

Im Ich treffen sich aller Wesen Wirkungen

Es bewegt im Ich sich aller Vorzeiten Sein

Es ruhet aller Zukunft Werden im Ich

Saturnus Wille festet des Iches Innenheit

Sonnenleben bewegt des Innern Wandelbild

Mondenseele gestaltet des Lebens Wogen

Mars härtet des Willens Macht

Merkur taucht ins Meer des Seins

Jupiter bringt Zahl, Maß, Gewicht

Dann mag Venus die Liebe verleihn.

Notizblatt, undatierbar

191

#TI

DAS TRAUMLIED VOM OLAF ASTESON

Altnorscegische Dichtung

Einweihungserlehnisse des Olaf Ästeson

in den 13 heiligen Nächten

#TX

I.

So höre meinen Sang!

Ich will dir singen

Von einem flinken Jüngling:

Es was das Olaf Ästeson,

Der einst so lange schlief.

Von ihm will ich dir singen.

II.

Er ging zur Ruh am Weihnachtsabend.

Ein starker Schlaf umfing ihn bald,

Und nicht konnt er erwachen,

Bevor am dreizehnten Tag

Das Volk zur Kirche ging.

Es war das Olaf Ästeson,

Der einst so lange schlief.

Von ihm will ich dir singen.

192

Er ging zur Ruh am Weihnachtsabend,

Er hat geschlafen gar lange!

Erwachen konnt er nicht,

Bevor am dreizehnten Tag

Der Vogel spreitet die Flügel!

Es war das Olaf Asteson,

Der einst so lange schlief.

Von ihm will ich dir singen.

Nicht konnte erwachen Olaf,

Bevor am dreizehnten Tag

Die Sonne über den Bergen glänzte.

Dann sattelt er sein flinkes Pferd,

Und eilig ritt er zu der Kirche.

Es war das Olaf Ästeson,

Der einst so lange schlief.

Von ihm will ich dir singen.

193

Schon stand der Priester

Am Altar lesend die Messe,

Als an dem Kirchentore

Sich Olaf setzte, zu künden

Von vieler Träume Inhalt,

Die in dem langen Schlafe

Die Seele ihm erfüllten.

Es war das Olaf Ästeson,

Der einst so lange schlief.

Von ihm will ich dir singen.

Und junge und auch alte Leute,

Sie lauschten achtsam der Worte,

Die Olaf sprach von seinen Träumen.

Es war das Olaf Ästeson,

Der einst so lange schlief.

Von ihm will ich dir singen.

194

III.

«Ich ging zur Ruh am Weihnachtsabend.

Ein starker Schlaf umfing mich bald;

Und nicht konnt ich erwachen,

Bevor am dreizehnten Tag

Das Volk zur Kirche ging.

Der Mond schien hell

Und weithin dehnten sich die Wege.

Erhoben ward ich in Wolkenhöhe

Und in den Meeresgrund geworfen,

Und wer mir folgen will,

Ihn kann nicht Heiterkeit befallen.

Der Mond schien hell

Und weithin dehnten sich die Wege.

Erhoben ward ich in Wolkenhöhe

Gestoßen dann in trübe Sümpfe,

Erschauend der Hölle Schrecken

Und auch des Himmels Licht.

Der Mond schien hell

Und weithin dehnten sich die Wege.

195

Und fahren musst ich in Erdentiefen,

Wo furchtbar rauschen Götterströme.

Zu schauen nicht vermocht ich sie,

Doch hören konnte ich das Rauschen.

Der Mond schien hell

Und weithin dehnten sich die Wege.

Es wiehert nicht mein schwarzes Pferd,

Und meine Hunde bellten nicht,

Es sang auch nicht der Morgenvogel,

Es war ein einzig Wunder überall.

Der Mond schien hell

Und weithin dehnten sich die Wege.

Befahren musst ich im Geisterland

Der Dornenheide weites Feld,

Zerrissen ward mir mein Scharlachmantel

Und auch die Nägel meiner Füße.

Der Mond schien hell

Und weithin dehnten sich die Wege.

196

Ich kam an die Gjallarbrücke.

In höchsten Windeshöhen hänget diese,

Mit rotem Gold ist sie beschlagen

Und Nägel mit scharfen Spitzen hat sie.

Der Mond schien hell

Und weithin dehnten sich die Wege.

Es schlug mich die Geisterschlange,

Es biss mich der Geisterhund,

Der Stier, er stand in Weges Mitte.

Das sind der Brücke drei Geschöpfe.

Sie sind von furchtbar böser Art.

Der Mond schien hell

Und weithin dehnten sich die Wege.

Gar bissig ist der Hund,

Und stechen will die Schlange,

Der Stier, er dräut gewaltig!

Sie lassen keinen über die Brücke,

Der Wahrheit nicht will ehren!

Der Mond schien hell

Und weithin dehnten sich die Wege.

197

Ich bin gewandelt über die Brücke,

Die schmal ist und schwindelerregend.

In Sümpfe musst ich waten ...

Sie liegen nun hinter mir!

Der Mond schien hell

Und weithin dehnten sich die Wege.

In Sümpfen musst ich waten,

Sie schienen bodenlos dem Fuß.

Als ich die Brücke überschritt,

Da fühlt ich im Munde Erde

Wie Tote, die in Gräbern liegen.

Der Mond schien hell

Und weithin dehnten sich die Wege.

An Wasser kam ich dann,

In welchen, wie blaue Flammen,

Die Eismassen hell erglänzten ...

Und Gott, er lenkte meinen Sinn,

Dass ich die Gegend mied.

Der Mond schien hell

Und weithin dehnten sich die Wege.

198

Zum Winterpfad lenkt ich die Schritte.

Zur Rechten konnt ich ihn sehn:

Ich schaute wie in das Paradies,

Das weithin leuchtend strahlte.

Der Mond schien hell

Und weithin dehnten sich die Wege.

Und Gottes hohe Mutter,

Ich sah sie dort im Glanze!

Nach Brooksvalin zu fahren,

So hieß sie mich, kündend,

Dass Seelen dort gerichtet werden!

Der Mond schien hell

Und weithin dehnten sich die Wege.»

199

IV.

«In andern Welten weilte ich

Durch vieler Nächte Längen;

Und Gott nur kann es wissen,

Wieviel der Seelennot ich sah

In Brooksvalin, wo Seelen

Dem Weltgerichte unterstehn.

Ich konnte schauen einen jungen Mann,

Er hatte einen Knaben hingemordet:

Nun musste er ihn ewig tragen

Auf seinen eignen Armen!

Er stand im Schlamme so tief

In Brooksvalin, wo Seelen

Dem Weltgerichte unterstehn.

Einen alten Mann auch sah ich,

Er trug einen Mantel wie von Blei;

So ward gestraft er, dass er

Im Geize auf der Erde lebte,

In Brooksvalin, wo Seelen

Dem Weltgerichte unterstehn.

200

Und Männer tauchten auf,

Die feurige Stoffe trugen;

Unredlichkeit lastet

Auf ihren armen Seelen

In Brooksvalin, wo Seelen

Dem Weltgerichte unterstehn.

Auch Kinder konnt ich schauen,

Die Kohlengluten unter ihren Füßen hatten;

Den Eltern taten sie im Leben Böses,

Das traf gar schwer ihre Geister

In Brooksvalin, wo Seelen

Dem Weltgerichte unterstehn.

Und jenem Hause zu nahen,

Es ward mir auferlegt,

Wo Hexen Arbeit leisten sollten

Im Blute, das sie im Leben erzürnt,

In Brooksvalin, wo Seelen

Dem Weltgerichte unterstehn.

201

Von Norden her, in wilden Scharen,

Da kamen geritten böse Geister,

Vom Höllenfürsten geleitet,

In Brooksvalin, wo Seelen

Dem Weltgerichte unterstehn.

Was aus dem Norden kam,

Das schien vor allem böse:

Voran ritt er, der Höllenfürst,

Auf seinem schwarzen Rosse

In Brooksvalin, wo Seelen

Dem Weltgerichte unterstehn.

Doch aus dem Süden kamen

In hehrer Ruhe andre Scharen.

Es ritt voran Sankt Michael

An Jesu Christi Seite

In Brooksvalin, wo Seelen

Dem Weltgerichte unterstehn.

202

Die Seelen, die sündenbeladen,

Sie mussten angstvoll zittern!

Die Tränen rannen in Strömen

Als böser Taten Folgen

In Brooksvalin, wo Seelen

Dem Weltgerichte unterstehn.

In Hoheit stand da Michael

Und wog die Menschenseelen

Auf seiner Sündenwaage,

Und richtend stand dabei

Der Weltenrichter Jesus Christ

In Brooksvalin, wo Seelen Dem Weltgerichte unterstehn.»

203

V.

«Wie selig ist, wer im Erdenleben

Den Armen Schuhe gibt;

Er braucht nicht mit bloßen Füßen

Zu wandeln im Dornenfeld.

Da spricht der Waage Zunge,

Und Weltenwahrheit

Ertönt im Geistesstand.

Wie selig ist, wer im Erdenleben

Den Armen Brot gereicht!

Ihn können nicht verletzen

Die Hunde in jener Welt.

Da spricht der Waage Zunge,

Und Weltenwahrheit

Ertönt im Geistesstand.

204

Wie selig ist, wer im Erdenleben

Den Armen Korn gereicht!

Ihm kann nicht drohen

Das scharfe Horn des Stieres,

Wenn er die Gjallarbrücke überschreiten muss.

Da spricht der Waage Zunge,

Und Weltenwahrheit

Ertönt im Geistesstand.

Wie selig ist, wer im Erdenleben

Den Armen Kleider reicht!

Ihn können nicht erfrieren

Die Eisesmassen in Brooksvalin.

Da spricht der Waage Zunge,

Und Weltenwahrheit

Ertönt im Geistesstand.»

205

VI.

Und junge und auch alte Leute,

Sie lauschten achtsam der Worte,

Die Olaf sprach von seinen Träumen.

Du schliefest ja gar lange ...

Erwache nun, o Olaf Ästeson!

übertragen 1911

SINNSPRÜCHE Aus Vorträgen und Niederschriften

#G040-1998-SE207 - Wahrspruchworte

#TI

SINNSPRÜCHE Aus Vorträgen und Niederschriften in zeitlicher Reihenfolge

209

#Bild s.209

Notizblatt

Sprich nie von Grenzen der menschlichen Erkenntnis,

Sondern nur von den Grenzen der Deinen.

in ein Buch, ca. 1906

Im Ewigen lernt leben,

Wer sein Verhältnis zur Zeit

Zu lösen versteht.

Notizbuch, Winter 1907

210

Hülle nur und Kleid

Schau in Mann und Weib

Eines höhern Wesenhaften.

Trugvoll sind die Eigenschaften

In des Stoffes Scheingebilden

Wahr allein in geistigen Gefilden.

Notizbuch, Frühjahr 1908

Was hinter dir die Zeit bedeckt,

Betracht es starkgemut

Was vor dir in Zukunft liegt,

Erwart es gleichmutvoll.

Notizbuch, 1910

211

Rätsel an Rätsel stellt sich im Raum,

Rätsel an Rätsel läuft in der Zeit;

Lösung bringt der Geist nur,

Der sich ergreift

Jenseits von Raumesgrenzen und

Jenseits vom Zeitenlauf.

V. Wien, 19. März 1910

Der kleinste Erdenmensch,

Ein Sohn der Ewigkeit

Er wird in Zukunft stets

Sich blühend finden

Als Zeuge der Vergangenheit.

Notizbuch, 1910

Der kleinste Erdenmensch,

Ein Sohn der Ewigkeit,

Besiegt in immer neuem Leben

Den alten Tod!

V. Berlin, 27. Oktober 1910

212

Es gibt sich selbst zurück

Die Seele, die schlafumfangen

In Geistesweiten flieht,

Wenn Sinnesenge sie erdrückt.

V. 24. November 1910

Erkenne dich selbst.

Erkenne die Welt an deinem Innern.

Erkenne dich im Strome der Welt.

1909/10

Willst du in das weite Meer

Der Weltenrätsel dich wagen

Der Kahn der dich führt

Die eigne Seele nur kann es sein.

Notizbuch, 1911

213

In weiten Weltenfernen

Erkennend Menschenwesen,

In Seelentiefen

Erlebend Weltenkräfte,

So erlangt der Mensch

Rechtes Weltenwissen

Durch wahre Selbsterkenntnis.

V. Berlin, 19. Oktober 1911

Lebend offenbart der Geist

Stets nur seine Kraft,

Sterbend aber zeigt der Geist,

Wie er durch allen Tod hindurch

Sich stets zu höherem Leben nur bewahrt.

V. Berlin, 26. Oktober 1911

Lebend offenbart sich des Geistes Kraft

Sterbend doch bewahrt sich des Geistes Wesen.

Entwurf

214

Im grenzenlosen Außen

Finde dich als Menschenwesen,

Im engsten Innenleben

Fühle Welten unbegrenzt,

So wird es sich enthüllen,

Dass der Weltenrätsel Lösung

Der Mensch nur selber ist.

Notizbuch, 1911

Es lassen die Elemente

Gestaltend sich vom Geist durchdringen.

Empfangen mussten sie

Des Geistes letzten Kräftetrieb,

Das Menschenwesen einzukleiden

In Geistgestalt und Seelenleben.

V. Berlin, 18. Januar 1912

215

Alles was da lebt im Weltenall

Es lebt nur, indem es zu neuem Leben

Den Keim in sich erschafft.

Und die Seele, sie ergibt

dem Altern sich nur und dem Tode,

Um unsterblich zu stets neuem Leben

heranzureifen.

V. Berlin, 5. Dezember 1912

Es liegt in jeglichem Leben

Des Lebens neuer Keim

Und die Seele stirbt dem alten ab

Um unsterblich dem neuen zuzureifen

Entwurf

216

..., daß diese Ergebnisse der Geistesforschung dringen

durch schwere Seelenhindernisse

durch wirre Geistesfinsternisse

zur ernsten Klarheit

zur lichten Wahrheit.

V. Berlin, 16. März 1913

Gf. strebt durch

durch manches Seelen-Hindernis

durch bange Geistesfinsternis

zur ernsten Klarheit

zur lichten Wahrheit.

Entwurf

217

Er fand der eignen Wissensschmerzen

Erhebende Heilung,

Indem er eigne Kraft vereinte

Der ganzen Menschheit Wesen.

Dornach, 15. August 1915

Motto auf ein von Hilde Pollak

gemaltes Programm zur Aufführung

der Himmelfahrt-Szene aus Faust II


Es reißt der Zusammenhang mit dem Geiste,

Wenn er nicht durch die Schönheit erhalten wird.

Die Schönheit verbindet das «Ich» mit dem Leibe.

1918

218

Im freien geisterfassenden Denken

Den Willen finden, und in dem Wollen

Des Menschen wahres Wesen, das kräftig

Vom Weltensein geschenkte Eigenheit

Verwirklicht, das löst die Freiheit

Im Leben des echten Seelenseins.

Notizblatt, ca. 1918

Die Welt ist voller Rätsel

Es löset diese Rätsel

Allein der Mensch in seinem ganzen Leben

Drum schaue des Menschen Wesen

Du blickst in die Antwort der Welt.

Notizbuch, 1918

219

Der Menschenseele Rätsel

Enthüllt dem Geistes-Auge

Der Blick ins Welten-All;

Des Welten-Alls Geheimnisse,

Sie löst der Seelenblick

Ins Menschen-Innre auf.

März 1918

Es suche der Mensch den Geist,

der sich im Worte offenbart,

Denn der Geist ist bei Gott.

Und der Geist ist ein Gott.

V. Dornach, 2. November 1919

220

Der Geist erstirbt im Wissen

Im Schauen wird er neu belebt

Im Schauen ersteht die Liebe.

Notizbuch, 1921

Mensch, du bist das zusammengezogene

Bild der Welt.

Welt, du bist das in Weiten ergossene

Wesen des Menschen.

V. Dornach, 8. Oktober 1921

221

Anthroposophie möchte gegenüber der

Seelenwissenschaft ohne Seele dem Menschen die

«Menschenwissenschaft mit Seele» geben, in der aus

wahrer Erkenntnis das Sternenziel vor dem innern

Auge leuchtet, ohne dessen Licht alles Wissen doch

nur ein Träumen von der Seele bleibt.

Notizbuch, April 1923

Erkennen ist im Geiste erwachen

Solches Erkennen ist im Geiste leben.

Solches Erkennen rechtfertigt das

ursprünglichste Gefühl der

menschlichen Seele die Freiheit.

Solches Erkennen ist eine Leuchte,

die zurückführt zur

Naivität der Frömmigkeit;

der Gottinnigkeit.

Für V. 29. September 1923

Notizbuch

222

Willst du dich selber erkennen

Blicke in der Welt nach allen Seiten

Willst du die Welt erkennen

Schau in alle deine eigenen Tiefen.

V. Dornach, 9. November 1923

Wenn in sich selbst die Seele

Im Geist sich wiederfindet

Vollzieht sie jenes Wunder

Das so wahr des Weltenwunders Kind

Wie der Mensch selbst des Menschen Sohn ist.

Notizblatt, undatierbar

223

Im Suchen erkenne dich

Und wesend wirst du dir

Entzieht das Suchen sich dir

Du hast dich zwar im Sein

Doch Sein entreißet dir

Des eignen Wesens Wahrheit.

Notizbuch, 1924

Willst du das eigne Wesen erkennen,

Sieh dich in der Welt nach allen Seiten um.

Willst du die Welt wahrhaft durchschauen,

Blick in die Tiefen der eignen Seele.

30. März 1924

Willst Du Dein Selbst erkennen,

Schaue hinaus in die Weltenweiten.

Willst Du die Weltenweiten durchschauen,

Blicke hinein in das eigene Selbst.

V. Breslau, 8. Juni 1924

224

Man soll nicht auf das Erkenntnisdrama zugunsten

einer Erkenntnisgrammatik verzichten wollen; auch

die Furcht darf davon nicht abhalten, dass man in

den Abgrund des Individuellen fällt, denn man steigt

aus diesem Abgrund im Verein mit vielen Geistern

auf und erlebt sich mit ihnen in Verwandtschaft;

dadurch wird man aus der geistigen Welt geboren:

aber man hat den Tod aufgenommen, wird selbst

Vernichter des Gewordenen, lebt dieses spiritualisiert

dar und ist anwesend in seiner Vernichtung.

Notizblatt, undatierbar

ABWANDLUNGEN VON GOETHE-WORTEN

#G040-1998-SE225 - Wahrspruchworte

#TI

ABWANDLUNGEN VON GOETHE-WORTEN

227

Keine Macht und keine Zeit lässt untergehen,

was in der Zeit errungen wird

und reif wird als Früchte für die Ewigkeit.

V. Berlin, 2. Dezember 1909

Die Geisterwelt bleibt dir nur verschlossen,

Erkennst du in dir selber nicht

Den Geist, der in der Seele leuchtet

Und tragend Licht dir werden soll

In Weltentiefen, auf Weltenhöhen!

Für V. Berlin, 15. Dezember 1910

Notizblatt

228

Wer will was Lebendiges erkennen und begreifen,

Suche in Wesensgründen das Geisteslicht zu finden;

Da hat er die Teile in seiner Hand,

Und nimmer wird er dann verkennen

Der Dinge Wahrheit im geistigen Band.

V. Berlin, 16 November 1911

Geheimnisvoll am lichten Tag der Gegenwart,

Lässt Geschichte sich des Schleiers nicht berauben.

Und was sie deinem Geist nicht offenbaren mag,

Das zwingst du ihr nicht ab, nicht aus Pergamenten

Und nicht aus den Zeichen, die da eingeschrieben sind

In Erz, in Ton und in Stein.

V. Berlin, 14. Dezember 1911

229

Von der Gewalt, die alle Wesen bindet,

Befreit der Mensch sich, der sich überwindet,

Und der in dieser Überwindung

Sich selber erst in Wahrheit findet,

So wie die ganze Menschheit sich in Christus

In Wahrheit selber finden kann.

V. Berlin, 25. Januar 1912

230

Wär nicht das Dasein sonneerfüllt

Wie könnten Augen den Wesen erblühn

Läg nicht im All des Geistes Wesen verhüllt

Was hätte Menschen geistig Leben verliehn.

Notizblatt, November 1912

Wäre die Welt nicht sonnebegabt,

Wie könnten Augen den Wesen erblühn?

Wäre das Dasein nicht Gott-Enthüllung,

Wie kämen Menschen zur Gotterfüllung?

Für V. Berlin, 21. November 1912

Notizblatt

Wäre die Welt nicht sonnebegabt

Wie könnten Augen den Wesen erblühn

Wäre das Dasein nicht Geistes-Enthüllung

Wie kamen Menschen zur Geistes-Erfüllung.

Für V. Wien, 20. Januar 1913

Notizbuch

231

Es mag sich Feindliches ereignen

Du aber bleibe ruhig, bleibe heiter

Und wenn sie auch den Geist verleugnen

So grüble du nicht weiter

Und gib ihnen darin doch nur recht

Es steht mit ihrem Geiste eben schlecht.

Für V. Berlin, 12. Dezember 1912

Notizbuch

232

#TI

Wahrheits- WeisheitsSphäre

#TX

Die ihr im Haupt erstrahlt aus lichtem Kreise

Erfasst es jetzt nach reiner Geister Weise

Erdämpfet seines Hirnes wirren Wahn

Entwirrt den Zweifel brennend bangen Strebens

Sein Innres lenket von verkehrter Bahn.

Vier sind der Ziele täglichen Erlebens

Nun ohne Kleinmut führet ihn heran.

Erst strebt zum Antlitz lichterfüllet hin,

Dann haltet fest des Geistes Kräfteringen

Erstarkt ist bald der flügellahme Sinn,

Kann er befreit den Tag vollbringen.

Erfüllt der Geister wahrste Pflicht

Tragt ihn hin durchs heil´ge Licht.

233

#TI

Moral-Sphäre

#TX

Die ihr dies Haupt durchstrahlt mit Tatenstärke

Erweist euch bald in rechtem Weltenwerke

Ertötet kühn des Widersinns Bedrängnis

Veredelt der Begierdegluten finstre Wucht

Entführt sein Wesen geist´gem Verhängnis.

Vier sind die Wege menschlicher Sucht

Entreisset die der kränklichen Umfängnis

Besiegt des Sinnenfeuers Stöhnen

Erleuchtet, was in Lust erstirbt

Beseelt wird euch entgegentönen

Was Kraft für Ewigkeiten wirbt.

Versucht des Weltenwirkens Streben

Erwecket ihn zu gnadevollem Leben.

V. Dornach, 6. August 1916

234

Es ist ein groß Erleben

Sich zu dem Geist der Zeiten zu erheben

Zu hören was der wahre Weise spricht

Nur immer strebend dringen wir zum Licht.

Zum 28. August 1916

Auf eine farbige Skizze

von Hilde Pollak

Es ist ein groß Erleben

Sich zu dem Geist der Zeiten zu erheben

Zu hören wie so mancher echte Weise spricht:

Nur immer strebend dringen wir zum Licht.

26. Oktober 1916 Dr. Rudolf Steiner

In das Gästcbuch der Familie Rietmann

235

Was kann der Mensch im Leben mehr gewinnen,

Als dass sich Gott-Natur ihm offenbare,

Wie sie im Geiste lässt den Stoff zerrinnen,

Und wie im Stoff der Geist sich selbst erfahre.

V. Berlin, 15. März 1917

Es ist ein groß Entsetzen

Sich in dergleichen Seelen zu versetzen.

Wie gierig sie den Stoff betasten

Und an dem Geist vorüberhasten.

V. Berlin, 17. März 1917

Es ist ein groß Entsetzen

Sich in solche Seelen zu versetzen

Zu sehen wie ängstlich sie im Stoffe bleiben

Und sorglich allen Geist vermeiden.

Entwurf

WIDMUNGSSPRÜCHE

#G040-1998-SE237 - Wahrspruchworte

#TI

WIDMUNGSSPRÜCHE

238

#Bild s.238

239

Der Masse, der starren, toten, Leben und

Geist einzubilden, ist des Künstlers Ziel;

dem Geist, dem flüchtigen, beweglichen,

Gestalt und Festigkeit zu geben des Forschers

Und wenn der Arbeit Gipfel sie erreichen, [Streben.

dann müssen im E in e n sie beide sich begegnen.

28. Juli 1888 Rudolf Steiner

Dem Bildhauer Hans Brandstetter

ins Stammbuch

240

An Frau Ilma Wilborn-Seiler!

Was in diesem Büchlein steht: ich habe es nicht nur

geschrieben, ich habe es gelebt, wenn meines

Innern Mächte im verzehrenden Kampfe einander

begegneten; mit Worten sucht ich des ringenden

Geistes Bahnen nachzuzeichnen; so nehme Die es

freundlich hin, in deren Rede Zauber sich so herrlich

des Geistes Schöne enthüllt, und der es in

tiefinnigster Verehrung überreicht

Wien, 9. April 1889 Rudolf Steiner

Widmung in

«Grundlinien einer Erkenntnistheorie ... »

Der Mensch sieht nur das klar in der Außenwelt,

was er mit dem Lichte seines Inneren bestrahlen kann.

Dem Maler Curt Liebich zur freundlichen Erinnerung!

Weimar, 13. Juni 1891 R. Steiner

Auf eine Photographie

241

Die Geschichte ist in Wahrheit die Entwicklung

des Menschengeschlechtes zur Freiheit. Erst fühlt

sich der Geist abhängig von Gott, arbeitet sich zur

Freiheit heraus und erkennt sich selbst.

An Gottesglauben Stelle

Glaub ich an den freien Menschen.

Dr. Rudolf Steiner

Notizbuch, 1892

Ein guter Mensch tut, was er soll

Ein freier soll, was er will.

18. Februar 1894 Rudolf Steiner

Für Prof Leitzmann, Jena

Eintragung ins Gastebuch

242

Ewiges Werden im Denken

Jeder Schritt zugleich Vertiefung

Überwindung der Oberfläche

Eindringen in die Tiefe.

In «Die Philosophie der Freiheit«

1894

Blind sind für des Weibes Schwächen

eines Liebenden Augen.

So der Spruch! Mir wollt er nie recht taugen;

Sehend scheint mir nur ein liebend Organ,

Weil nur dies des Weibes Tugend erkennen kann.

Weimar, den 15. Juli 1895 Dr. Rudolf Steiner

Für Emmy Eunike

ins Stammbuch

243

Die Seele des Menschen ist eine Blüte der Welt,

bestimmt, in sich den göttlichen Geist zu reifen.

Dr. Rudolf Steiner

Auf einer Photographie

ca. 1896

Das schönste Geschenk, das ein Scheidender

mitnehmen kann, ist die Erinnerung an froh

verlebte Stunden in einem lieben Freundesheim.

Weimar, 21. Juni 1897 Rudolf Steiner

Für Karl Otto Fraucke

ins Hausalbum

244

Daß aus Arbeit wachsen Wurzeln starker Willenskraft,

Hat er uns gewiesen auf den Pfad der Wissenschaft.

Für Wilhelm Liebknecht, Berlin, auf der

Kranzschleife der Arbeiter-Bildungsschule

10. August 1900

Dem Feuer ist das Leben verwandt

Wohltätiger Wirkungen Keime

bergen beide die Fülle;

An den Menschen stellen beide

ungleiches Verlangen.

Dass im Leben Glück uns werde

ohne bitteren Schmerz,

Kann verlangen nur, wer törichten Sinnes

Das Feuer will,

ohne den Brennstoff zu opfern.

Für Martha Eunike in ein Album

20. Dezember 1900

245

Den «Sinn des Lebens» suchen, heißt sich in das

Labyrinth der Seele begeben; es hilft nichts, sich

aus diesem Labyrinth wieder ins Freie der

gemeinen Wirklichkeit zurückzufinden; denn ist

man wieder zurück, hat man auch wieder den

«Sinn des Lebens» verloren.

Für Maria Stona ins Fremdenbuch

Schloss Strzebowitz, 22. August 1901

Die menschliche Geistesentwicklung ist ein

fortlaufender Fluss, darin sich in aufeinander­folgenden

Bildern die ewige Wahrheit spiegelt.

Ein solches Bild, das Christentum, ist auf den

folgenden Blättern festzuhalten versucht.

Für Geni Eunike

in »Das Christentum als mystische Tatsache»

6. November 1902

246

#Bild s.246

247

Der Verfasser dieses Buches war bemüht

die Natur des Geistes zu erforschen

Wie der Naturforscher

den Geist der Natur erforschen will.

Frl. Johanna Mücke zu Weihnachten 1902

Dr. Rudolf Steiner

In «Das Christentum als mystische Tatsache»

Suche nach dem Licht des Weges!

Doch suchst du vergebens, so du

nicht selbst Licht wirst.

R. St.

Für Marie v. Sivers

in «Licht auf den Weg»

ca. 1904

248

Des Menschen Werk ist, in sich die Kraft zu bilden,

die für das All wirkt, und dabei das ihm zugemessene

Teil zu erkennen.

Seiner lieben Mitarbeiterin Mathilde Scholl

Amsterdam, 22. Juni 1904 Dr. Rudolf Steiner

In «Theosophie»

Die geistigen Ziele, in denen sich

die Menschen finden, sind das

edelste Band der Freundschaft.

In Herzlichkeit dem Ehepaar Künstler

Dr. Rudolf Steiner

Für Engen und Maud Künstler

in «Theosophie«, 1904

Die Liebe zum Übersinnlichen wandelt

das Erz der Wissenschaft in das Gold der Weisheit.

Dem Kämpfer der Theosophie in den Kreisen

der Studierenden, Herrn stud. phil. Ludwig Kleeberg

10. Januar 1905 Dr. Rudolf Steiner

In «Theosophie»

249

Frau C. Wandrey

Wer das gegenwärtige Gute zum

Quell der Freude

Und das vergangene Übel zur

Lehre für das Leben

zu gestalten vermag

Der kommt auf den Weg zur Weisheit.

Berlin, 22. Mai 1905 Dr. Rudolf Steiner

Für Camilla Wandrey

auf eine Photographie

Freuden nehme man als göttliche Gaben der Gegenwart,

Schmerzen aber als Lehren für die Zukunft.

14. Juni 1905 Dr. Rudolf Steiner

Für Astrid v. Bethusy-Huc

auf eine Photographie

250

Der Mensch ist ein werdender Gott

Der Gott ist ein erfüllter Mensch.

Frau v. Moltke herzlichst

30. Juni 1905 Dr. Rudolf Steiner

Für Eliza v. Moltke

auf eine Photographie

Das Leben prüft uns oft durch Leiden

Es führt uns oft in Irrtum durch Freuden

Drum lasse man auch die Freuden

zur Prüfung des Herzens

Die Leiden aber zu Wegen nach

der Wahrheit werden.

Frl. Lüdemann zur freundlichen Erinnerung

Köln, 1. Dezember 1905 Dr. Rudolf Steiner

Für Bertha Lüdemann

auf eine Photographie

251

Die Freuden können wir in der Gegenwart

Die Leiden aber erst in der Zukunft schätzen.

Die ersteren sind Geschenke des guten Gesetzes

Die letztern aber sind die Lehrer der Weisheit.

Stuttgart, im Januar 1906

Herrn Jaeck in Herzlichkeit Dr. Rudolf Steiner

Für Wilhelm Jaeck

auf eine Photographie

Die Freuden erkennen wir als Gnadengaben

in der Gegenwart,

Die Leiden enthüllen aber ihren Wert erst,

wenn sie vergangen.

Die ersten bringen das Glück,

Die zweiten erzeugen die Weisheit.

Basel, 12. Januar 1906

In Herzlichkeit Dr. Rudolf Steiner

Für Familie Geering-Christ

in das Gästebuch

252

Frau Eugenie v. Bredow

Freuden sind Geschenke des Schicksals,

die Ihren Wert in der Gegenwart erweisen.

Leiden dagegen sind Quellen der Erkenntnis,

deren Bedeutung sich in der Zukunft zeigt.

Berlin, 2. Februar 1906

Herzlichst Dr. Rudolf Steiner

Auf eine Photographie

Im Kosmos ist ein Rätsel verborgen?

Doch ist der Mensch selbst die Lösung.

14. Februar 1906

Herzlichst Dr. Rudolf Steiner

Für Mathilde Scholl

ins Neue Testament

Das Leben ist eine Schule

Wohl dem, welcher die Prüfung besteht!

14. März 1906 Dr. Rudolf Steiner

Für Flossy v. Sonklär

in das Album eines Kindes

253

Ruhiges Verweilen an den

Schönheiten des Lebens

Gibt der Seele Kraft des

Fühlens

Klares Denken an die

Wahrheiten des Daseins

Bringt dem Geiste Licht des

Wollens.

Frau Maude Künstler, am 4. April 1906

in Herzlichkeit Dr. Rudolf Steiner

Ins Neue Testament

Erkenntnis und gute Taten

in der Gegenwart

werden die Baumeister

der Hellseher-Organe

in der Zukunft.

Für Mathilde Scholl

auf eine Photographie

ca. 1906

254

Des Menschen Erkenntnis

Offenbart den Geist der Erde

Des Menschen Taten

Verkörpern dieses Geistes Sinn.

Berlin, 8. Mai 1906

Zur Erinnerung Dr. Rudolf Steiner

Für Franz Gerner

auf eine Photographie

Der Erdengeister voller Sinn

Kommt zur Offenbarung

In des Menschen freier Tat

Und die freie Tat

Kann nur Wirkung sein

Der selbstlos errungenen Weisheit.

Frau E. v. Bredow zur Erinnerung

8. Mai 1906 Dr. Rudolf Steiner

Auf eine Photographie

255

In der Seele des Menschen wird der

Sinn der Welt gefunden

Wenn der suchende Geist sich wahrhaft

selbst entdeckt.

Frau L. v. Moltke zur Erinnerung

15. Mai 1906 Dr. Rudolf Steiner

Auf eine Photographie

Wer stets zum Geiste strebt

Der darf unverzagt hoffen

Dass er zur rechten Zeit

Nicht ohne des Geistes Führung ist.

Frau Grätin Bethusy-Huc zur Erinnerung

15. Mai 1906 Dr. Rudolf Steiner

Auf eine Photographie

256

Den Sinn der Welt verwirklicht die von

Weisheit erleuchtete und von Liebe durchwärmte

Tat des Menschen.

Bayreuth, August 1906 Dr. Rudolf Steiner

Die Lehrer aber werden leuchten wie

des Himmels Glanz und wie die

Sterne immer und ewiglich.

Bayreuth, August 1906 M. v. Sivers

Für Ludwig Kleeberg

in ein Gedenkbuch

Das Verborgene des Mysteriums

Wird Offenbares durch des Menschen

Schaffendes Wissen und wissendes Wollen.

3. Dezember 1906

Für Mathilde Scholl

257

Der Sinn der Welt

Offenbart sich in des Menschen Seele.

28. Juni 1907

Herzlichst Dr. Rudolf Steiner

Für Ludwig Kleeberg

in «Friedrich Nietzsche, ein Kämpfer

gegen seine Zeit»

Suchst du dich selbst,

So suche draußen in der Welt;

Suchst du die Welt,

So suche in dir selbst.

6. August 1907 Dr. Rudolf Steiner

258

Es wechselt die Zeit das Antlitz der Dinge

Doch bleibt ewig der Wesenskern.

Es wechselt das Leben der Menschen Taten

Doch bleibt ewig der Seelenkern.

Dr. Rudolf Steiner

Für Familie Rietmaun

1908

Die Rätsel des Lebens lösen sich

in der Wärme des nach Gedankenlicht

strebenden Herzens.

Seinen lieben Rietmanns, Stuttgart den

16. August 1908 Dr. Rudolf Steiner


Die Richtung nach dem Höchsten der Außenwelt

Gibt der Mensch sich im Tiefsten seiner Innenwelt.

Für 2. Juli 1909 Dr. Rudolf Steiner

Auf eine Photographie

259

Entwicklung des Menschen ist:

Entzünden im Seelenfeuer der Liebe

Die leuchtende Weisheit des Geistes.

Basel, 25. September 1909

Für Astrid v. Bethusy-Huc

auf eine Photographie

Der Schlüssel zur Geisteswelt

Liegt im Geisteswerkzeug des Menschen.

Den lieben Kinkels

16. November 1909 Dr. Rudolf Steiner

Für Alice und Wilhelm Kinkel

auf eine Photographie

Das Denken ist der Dolmetsch, welcher

die Gebärden der Erfahrung in die

Sprache der Vernunft übersetzt.

Den lieben Rietmanns herzlichst

am 21. November 1909 Dr. Rudolf Steiner

Ins Gästebuch

260

Die Erkenntnis ist das Licht

Und die Liebe dessen Wärme.

Für Eliza v. Moltke

auf eine Photographie

26. November 1909

Überwindet der Mensch sein enges Sein

Erst durch Welterleben in sich selbst, erkennend;

Dann darf er empfinden

«Erkenne dich selbst»

Es heißt ihm dann

Werde in dir selbst

Werkzeug, das die Welt dir offenbart.

Frl. Mieta Waller, der Darstellerin des

Johannes Thomasius herzlichst Rudolf Steiner

Datum 5. September 1910

In »Die Pforte der Einweihung»

261

Im Menschenherzen schlagen

Der Erde höchste Kräfte

Im Menscheninnern leben

Des Seelenreiches Mächte

Dem Menschenstreben winken

Des Geisterlandes Ziele

Das Menschen Ich jedoch

Ist selber Geist in Geistesweiten.

Und was im Menschen

Sich selber Ich benennt

Ist Bild nur seiner selbst.

So sagt man gut zu streben

Als Mensch sich oft und oft

So sagt man kraftvoll sich

An Tagen der Lebenswenden.

Für Ellä Sharp, 1911

262

Es sprechen zu den Menschensinnen

Die Dinge in den Raumesweiten

Sie wandeln sich im Zeitenlauf

Erkennend lebt die Menschenseele

Von Raumesweiten unbegrenzt

Und unbeirrt vom Zeitenlauf

Im Reich der Geistes-Ewigkeit.

26. Februar 1911 Dr. Rudolf Steiner

Für Familie Rietmann

ins Gästebuch

263

Es drängen sich an die Menschensinne

Die Dinge in den Raumesweiten

Sie wandeln sich im Zeitenlauf

Es webt die Menschenseele

Unbegrenzt von Raumesweiten

Und unbeirrt vom Zeitenlauf

Ihr Kleid der Ewigkeiten.

12. Juni 1911 in Herzlichkeit

Dr. Rudolf Steiner

In «Das Christentum äls mystische Tatsache»

Im Kopfe Glaubenskraft

Im Herzen Liebensmacht

Im vollen Menschen starkes Hoffen

Hält und trägt das Leben.

13. Januar 1912 Dr. Rudolf Steiner

Für Familie Rietmänn

ins Gästebuch

264

Zum 6. März 1912

Der Seele Erdenpilgerzug

Er führt auf steile Bergesgipfel

Da sprechen des Lebens spitze Steine

Es sind ihre Worte andres nicht

Als Rätsel nur und Fragen

Die Sehnsucht gewaltig wecken:

Nur wenn in Seelen-Bergeshütten

Wo Geistesstimmung ruhig waltet

Den Rätseln Lösung winkt

Und Ruhe Sehnsuchtkräften:

Dann reifen Geistesfrüchte

Zu Keimen für Ewigkeiten.

In Deinen Lebenspilgerzug

Das Geistesauge lenkend,

Erscheinen diese Worte mir

Als Deines Wesens Zeichen.

Dr. Rudolf Steiner

Für Günther Wagner

zum 70. Geburtstag

265

Sich erkennend nicht verlieren

Und schauend sich bewahren

Sich empfindend nicht verblenden

Und sich erfühlend selbst erleuchten

Dies löst der Seele und der Welten Rätsel.

Mannheim, 10. März 1912

Für Helene Röchling

Zum 2. Juli 1912

Im Weltenkampf und in Zeitenproben

Bewahren im tiefsten Seelenkerne

Empfindungskraft für Geistgewalten:

Solch Streben im Menschenherzen

Erhält dem Selbst das Lebenssteuer.

Dr. Rudolf Steiner

Für Eugenie v. Bredow

in «Theosophie»

266

#Bild s.266

267

Es drängt sich an die Menschensinne

Aus Weltenweiten rätselvoll

Des Stoffes reiche Fülle

Es strömt auch in die Seelengründe

Aus Weltentiefen inhaltvoll

Des Geistes klärend Licht

Sie finden sich im Menschen-Innern

Zu weisheitvoller Wirklichkeit.

Seinem lieben Moriz Zitter

zur Erinnerung an die Septembertage 1912

freundlichst herzlichst Rudolf Steiner

In «Der Hüter der Schwelle»

268

Es leben die Pflanzen

In Sonnenlichtes Kraft

Es wirken die Menschenleiber

In Seelenlichtes Macht

Und was der Pflanze

Der Sonne Himmelslicht

Das ist dem Menschenleibe

Das Geistes Seelenlicht.

19. Dezember 1912 Dr. Rudolf Steiner

Für Familie Rietmann

ins Gästehuch

269

Es hört der Mensch das Schöpfungswort

Wenn er reinen Herzens horcht

Wie Weltengeister durch die Seele

Sich musikalisch sinnvoll offenbaren.

Köln, 29. Dezember 1912 Dr. Rudolf Steiner

Für Willy Conrad

auf eine Photographie

Ihn mit guten Gedanken

Durchs Leben geleiten will ich:

Dass ich es ihm gesagt,

Möge er öfter gedenken.

Dem Pasensöhnlein, 15. April 1913

Für Wilfried v. Henning

auf eine Photographie

270

Hohe Weltenrätsel erblickt,

Wer im Menschenherzen erschaut,

Wie Gottesdenken Geistesziele schafft.

Alfred Meebold

in den Münchner Augusttagen 1913

Dr. Rudolf Steiner

Auf eine Photographie

Unsterblichkeit

Ungeborenheit;

erst wer beides versteht,

versteht die Ewigkeit.

Dr. Rudolf Steiner

In ein Buch, 1914

271

Als treue Gefährtin

Steht dem Fluge der Geisteswissenschaft

Stets bei der wahren Philosophie

Echte besonnene Art.

So nehme dies Buch entgegen

die treue Mitwirkerin Johanna Mücke

von dem Verfasser Dr. Rudolf Steiner

Berlin, 21. Juli 1914

In «Die Rätsel der Philosophie»


Die Kräfte sind leere Hülsen nur,

Entbehren sie den Geistgehalt;

Doch sind sie Schöpferwirksamkeiten,

Wenn sie den Geist umkleiden.

Stuttgart, 1. Oktober 1914 Dr. Rudolf Steiner

Für Alice Kinkel

auf eine Photographie

272

Im Stoffe suchet der Weltenkenner

Des Geistes ewiges Schöpferwalten.

Im Sturm und in des Krieges Wüten

Enthüllt sich seiner Geistesschau

Der Welten weises Götterziel.

Für Helene Röchling

5. November 1914

Sich selbst empfangen vom Weltensein,

Die Welt erleben als Selbstes-Sein,

Das ist der Weg zum Seherziel.

23. April 1915

Für Felix Knoll

auf eine Photographie

273

Der eigenen Seele Geheimnisse

Ergründe in dem Antlitz,

Das die Welt dir zuwendet.

Der Welten Innenseite

Ergründe in dem Antlitz,

Das sie deiner Seele prägt.

25. Juni 1915 Dr. Rudolf Steiner

Für Astrid v. Bethusy-Huc

auf eine Photographie

Wenn Ruhe der Seele Wogen glättet

Und Geduld im Geiste sich breitet

Zieht der Götter Wort

Durch des Menschen Innres

Und webt den Frieden

Der Ewigkeiten

In alles Leben

Des Zeitenlaufs.

Für Helmuth v. Moltke

auf eine Photographie

11. Dezember 1915

274

Wirkliche Selbsterkenntnis wird dem Menschen nur zuteil,

Wenn er liebevolles Interesse entwickelt für andere;

Wirkliche Welterkenntnis erlangt der Mensch nur,

Wenn er das eigene Wesen zu verstehen sucht.

Für Bertha ElIram

in « Vom Menschenrätsel»

20. April 1916

Gemeinsam erlebte Wahrheit

Ist Lebenskraft im Menschheitstreben.

Frl. Johanna Mücke der treuen Mitarbeiterin

herzlichst Dr. Rudolf Steiner Marie Steiner

In » Vom Menschenrätsel»

Juli 1916

In Gemeinsamkeit erlebte Wahrheit

Wird Weltenkraft im Menschenstreben.

Frau Helene Röchling treufreundschaftlich überreicht

am 20. Juli 1916 Dr. Rudolf Steiner Marie Steiner

In « Vom Menschenrätsel«

275

Was lebend erdacht

Verstand wahrhaft

Der Seele Kraft

Die wirklich erwacht.

21. September 1916

Auf eine farbige Skizze

von Hilde Pollak

Des Geistes Schattenwurf im Raume ist das Schöne;

Der Schatten wird zum Lebewesen durch des

Künstlers Bildegeist.

Im treuen Gedenken an den lieben Schöpfer dieser Skizze R. St.

Unter eine Skizze von Jacques de Jaager

November 1916

276

Rätsel

Im Ersten suche der allumfassenden Welt Grund und Ziel.

Das Zweite erstrebest du, um dich als Mensch zu wissen;

Dem Ganzen sinne nach, und dir wird begreiflich:

Wie über sich zum Ersten sich hebet der Mensch.

(Ein Doppelwort; jedes Wort nur aus einer Silbe bestehend.)

3. Juni 1917

Für Mathilde Scholl

Conrad Ferdinand Meyer

Weil er den lebensvoll

Ergriffnen Stoff

In reinstes Formensein

Zu wandeln wusst,

Ergab sich seiner Form

Des Geistes Sein

In voller Lebenskraft.

Juli 1917 R. St.

Zur Erinnerung an schöne Stunden

in herzlicher Freundschaft

Marie Steiner

Für Helene Röchling

in «Gedichte» von C. E. Meyer

277

Man sucht nach

der Weltenrätsel Lösung;

der Mensch ist selbst die Lösung;

darum, wer sich selbst als Mensch

In Wahrheit recht erkennt:

erkennt der Welt Geheimnis.

1. August 1917 Dr. Rudolf Steiner

Für Erna Bögel

auf eine Photographie

Warum strebt, dunkler Sehnsucht

Folgend, nach Selbst-Erkenntnis

Des Menschen Seele?

Weil nicht im Ideen-Schein

Und nicht in Begriff-Gewebe

Der Welten Wesen fassbar.

Es liegt im Menschen-Selbst;

Enthüllt sich dieses,

So enthüllt sich der Welten Werdewesen.

1. August 1917 Dr. Rudolf Steiner

Für Helene Röchling

auf eine Photographie

278

Im Weltenall

Webet des Menschen Wesenheit

Im Menschenkern

Waltet der Welten Spiegelbild

Das Ich verbindet beide

Und schaffet so

Des Daseins wahren Sinn.

Gruß an Frau Hahn von R. St.

Für Marie Hahn

Herbst 1917

Der Sonne Licht kräftigt der Erde Schöpfung

Der Wahrheit Sonnenlicht kräftigt das Menschenherz.

Für Hedda Hummel

in «Von Seelenrätseln»

1917

279

Im Sinnensein verbirgt

Des Geistes Wille sich

Und so erscheint es «Stoff».

In Menschen-Willenskraft

Verbirgt die Seelenwesenheit

Sich vor dem eignen «Ich».

Im schauenden Wollen

Im wollenden Schauen

Da findet die Seele

Sich selber, da finden

Die «Toten» sich

Mit den «Lebenden».

4. Januar 1918 Dr. Rudolf Steiner

Für Eliza v. Moltke

in »Von Seelenrätseln»

280

Am Werdetag treten an

Die Werdewesen uralter Zeit

Gedanken der Liebe tragen sie

Von Herz zu Herz

Und sie mögen die Gedanken

Festigen zu tragender Erinnerung

an das Werdefest.

28. Januar 1918 für Helene Röchling

Zum Geburtstag auf die

Zeichnung der Käbiren

Sich in der Welt

Schauend ergründen,

Die Welt in sich

Lebendig finden:

Ist Daseins-Tragekraft.

26. März 1918 Rudolf Steiner

281

Es fragen die Menschen

Nach des Welträtsels Lösung

Und versäumen darob

Zu schauen, wie das Leben

In seinem Folge-Rhythmus

Dieses Rätsels

Wahre Lösung ist.

26. März 1918 Rudolf Steiner

Für Hans Hasso v. Veltbeim

auf eine Photographie

Nach der Welten Rätsel

Muß fragen der Mensch;

Aber es löset sich nicht

In dem Worte oder Begriff.

Des Menschen Seele schaue:

Sie ist selbst die Lösung.

5. April 1918 Dr. Rudolf Steiner

Auf eine Photographie

für einen Freund

von Franz Gerner

282

Der Welten Rätsel

Man löset es nicht mit Wort und Idee allein

Den Menschen schauend

Ergreifet man die Lösung im erkennenden Leben.

10. April 1918 Rudolf Steiner

Für Johanna Mücke

in « Von Seelenrätseln»

Das Rätsel der Welt will man lösen?

Doch man löset es nur,

Wenn man schauend den Menschen erkennt

Den er ist selbst die Lösung des Rätsels der Welt.

10. April 1918 Rudolf Steiner

Für Helene Röchling

in « Von Seelenrätseln»

283

Fercher von Steinwand

Im Chor der Urträume zu ergreifen

Ideen, die zur Offenbarung werden

Des Kräftewesens, das im Urgetriebe

Dem Weltensein die Seele ist:

Das wollte dieser Dichter;

Und schön ist, ihm zu folgen

Durch Urträume hindurch

in das Reich der Urtriebe.

1918

Im Weltgeheimnis schaut sich der Mensch,

Im Menschengeheimnis offenbart sich die Welt.

Für Ludwig und Berta v. Polzer-Hoditz

ins Gästebuch, Juni 1918

284

Warum strebt des Menschen

Suchende Seele

Nach Erkenntnis

Der höheren Welten?

Weil jeder seeleentsprossene Blick

In die Sinneswelt

Zur sehnsuchtvollen Frage wird

Nach dem Geistessein.

Für Johanna Mücke

in «Wie erlangt man Erkenntnisse

der höheren Welten?»

7. Juli 1918

285

Im freien Menschenwesen

Fasst das Weltall sich zusammen

Drum fasse dich mit freiem Sinne

Und du findest die Welt in dir

Trage dich in die Welt

Und durch dich wird der Geist der Welt!

E. M. am 15. Oktober 1918

zur Erinnerung R. St.

Für Edith Maryon

in «Die Philosophie der Freiheit»

286

Herzlich grüßen die im Leibe

Herzlich im Geiste sendet

der Treugenosse aus dem Seelenland

Den Liebesgruß:

Es findet im Geist der Mensch

Den Weg zum Licht der Seele

Im Licht der Seele

Das Wort des Gottes,

Das Stütze ist in Freud und Leid.

Zum 19. Oktober 1918

Durch R. St.

Für Pauline v. Kalckreuth

in «Die Philosophie der Freiheit»

zum Geburttag

287

Du willst «Gott» denken:

So spricht Goethes Seele;

Du stürzest mit diesem Wollen

Dich in Widerspruch und Zweifel.

Du sollst «göttlich» denken;

Und «Gott» wirket in Dir:

So ahnte Goethe als Lösung

Des Gottesrätsels

Und so muss zur Lösung

Denken Geisteswissenschaft.

E. M. zum 30. November 1918

Dieses Buches Verfasser

Für Edith Maryon

in «Goethes Weltanschauung»

288

Wenn in hellen Geisteskreisen

Die Seele lässt walten

Des Denkens reine Kraft,

Ergreifet sie der Freiheit Wissen.

Wenn im voll erfassten Leben

Der frei bewusste Mensch

Sein Wollen zum Sein gestaltet,

So west der Freiheit Wirklichkeit.

7. Dezember herzlichst Dr. Rudolf Steiner

In Liebe Marie Steiner

Für Helene Röchling

in «Die Philosophie der Freiheit»

7. Dezember 1918

Erkennt der Mensch sich selbst:

Wird ihm das Selbst zur Welt;

Erkennt der Mensch die Welt:

Wird ihm die Welt zum Selbst.

Dornach 24. Dezember 1918

Für Elisabeth Vreede

zum «Seelenkalender»

289

Es ist ein tief Verborgenes,

Ein durch alle Ewigkeit Gehendes,

Aber von dem dir Bewussten

Durch einen Abgrund getrennt.

Berlin 1918 Rudolf Steiner

Für Pauline v. Kalckreuth

Suche im eignen Wesen:

Und du findest die Welt;

Suche im Weltenwalten

Und du findest dich selbst;

Merke den Pendelschlag

Zwischen Selbst und Welt:

Und dir offenbaret sich

Menschen-Welten-Wesen;

Welten-Menschen-Wesen.

Herzlichst gerichtet an den lieben Freund

Hans Reinhart

27. Februar 1919 Rudolf Steiner

290

In deiner Seele Innerem suche:

Du findest die Rätsel der Welt;

Und dann vertrau dem Leben

Und lass von ihm dich belehren:

Du 1ebst dann der Weltenrätsel

Lösung.

1. April 1919 Rudolf Steiner

Für Familie Rietmann

ins Gästebuch

Suche im Umkreis der Welt

Und du findest dich als Mensch,

Suche im eignen menschlichen Innern

Und du findest die Welt.

Für Anna Samweber

19. Juni 1919

291

Suche im Innern das Lichtvolle,

Und du findest die Welt;

Suche im Äußern das Sinnvolle,

Und du findest dich selbst.

Stuttgart, 1. September 1919

Rudolf Steiner

Für Hans Kühn

in »Die Kernpunkte der sozialen Frage»

28. Januar 1920

Für Helene Röchling:

Die Jahre fließen in den Zeitenstrom,

Dem Menschen lassen sie Erinnerung;

Und im Erinnern webt der Seele

Sich Sein mit Lebenssinn zusammen.

Erleb den Sinn; vertrau dem Sein:

Und Weltenwesen wird deinen

Daseinskern mit sich vereinen.

Zum Geburtstag

292

Wenn du auf den Geist des Weltenseins

Dein Augenmerk zu lenken dich bemühst

So wirst du dich selber finden

Als freier Mensch im Schicksalsfelde.

Wenn du dich abwendest von ihm

Und nur auf des Tages Scheinwesen

Den Sinn gerichtet halten wirst

So wirst du dich verlieren

Als Menschenbild im Schicksalsspiele.

Für Mieta Waller zum Geburtstag

18. Februar 1920

Der Mensch findet, erkennend die Welt, sich selbst,

Und erkennend sich selbst, offenbart sich ihm die Welt.

Für Wilhelm Nedella

25. Februar 1920

293

Dornach (Canton Solothurn)

27. Februar 1920

Der weißen Rasse neues Morgenrot

Wird im Erdgebiet sich offenbaren

Erst wenn dieser Rasse Wissende

Erfühlen der Seele Band mit dem Geist;

Und in ihnen wirken wird

Empfindung von der Schande,

Die Seelen schwärzt, wenn sie

Das Menschenwesen durch Materien-Sinn

Begreifen wollen.

Für Richard Teschner

zu seiner Bilderserie

«Drei Kulturrassen»

Der weißen Rasse neues Morgenrot

Wird im Erdgebiet sich offenbaren

Erst wenn dieser Rasse beste Menschen

Den Materien-Sinn empfinden

Als beschämend, weil er erlöscht

Das Bewusstsein vom wahren Menschenwesen.

Entwurf

294

Erkenne dich selbst

Und du findest die Geheimnisse der Welt;

Beschaue die Welt

Und du findest die Geheimnisse des Selbst.

18. Juli 1920, Dornach

Für Ludwig Noll zum Geburtstag

295

Der Mensch findet

Des Ewigen Grund,

Wenn er, mit vollem Vertrauen,

In seines Wesens Tiefen ahnet

Des Gottes Werk.

17. August 1920 Rudolf Steiner

Für Carola Nedella

auf eine Photographie

Willst du die Welt erkennen:

Blicke zuerst ins eigne Herz;

Willst du dich selbst erkennen:

Blicke richtig ins Weltenall.

17. August 1920 Rudolf Steiner

Für Wilhelm Nedella

auf eine Photographie

296

#Bild s.296

297

Welterkenntnis, Selbsterkenntnis:

Von der Einen hin zur Andern

Pendelt fragend Seelensehnsucht.

Scheint ihr oft zu winken tröstlich

Lösung ihrer Daseinsrätsel:

Schon die nächste Pendelschwingung,

Sie gebiert ihr aus der Lösung

Nur ein neues Lebensrätsel.

Doch wenn statt im Welterkennen

Nach den Daseinsuntergründen,

Und auch statt im Selbstergründen

Nach des Menschen ewgen Wesen:

Sie in Weltenweiten Selbstheit

Sucht, und in dem Selbst das Weltall;

Sie erreicht des Wissens Ziele

Zwar nicht; doch ihr werden Wege

In das Leben der Erkenntnis

Sich erschließen; seelentragend

geisterhebend, weltenweisend.

Dornach, Oktober 1920: Goetheanum

Dr. Rudolf Steiner

Für die Berner Freistudenten

ins «Goldene Buch»

298

Heilsam ist nur, wenn

Im Spiegel der Menschenseele

Sich bildet die ganze Gemeinschaft

Und in der Gemeinschaft

Lebet der Einzelseele Kraft.

5. November 1920 Rudolf Steiner

Für Edith Maryon

in «In Ausführung der Dreigliederung ... »

Den wirkenden Geist

An die Stelle des gedachten setzen

Heißt in dieser Zeit

Die soziale Grundforderung empfinden.

Für Edith Maryon

in »Die soziale Grundforderung unserer Zeit»

1921

299

In der Kunst erlöst der Mensch

Den in der Welt gebundenen Geist.

In der musikalischen Kunst erlöst der Mensch

Den in ihm selbst gebundenen Geist.

Zur freundlichen Erinnerung und für die

musikalische Probe dankend, 30. August 1921

Für Franz Langer

Thomastik-Quartett Wien

Erinnerung und Liebe

Sie stellen den Menschen

In das Erdeleben

Sie führen ihn

Wieder zum Geist zurück,

Wenn Erinnerung im Bilddenken

Und Liebe in Seelenhingabe

Sich dem Sinnessein entreißen.

Zum 28. Januar 1922

Rudolf Steiner Marie Steiner

Für Helene Röchling

300

Des Innern Wesen erkenne

In den Welten-Geistes-Gründen;

Und der Welten Innenkraft,

Es kann sie dir verkünden

Das Forschen in eigner Seelenmacht.

So such im Äußeren das Innere

Und in dem Eigenen die Welt.

Zur Erinnerung an die Tage

des Februaranfanges 1922

Für Carl und Johanna v. Keyserlingk

ins Gästebuch

Für Edith Maryon zum 26. Dezember 1922

Als der Mensch erfand wie die Welt

In Atome endlos zerstiebt,

Verband sich sein Erkennen

Mit dem Tode der Natur;

Er soll nun streben in dem Geiste

Zu finden, was Zerstiebtes überwindet,

Und er wird sein Erkennen

Richten nach dem Werden der Welt.

Rudolf Steiner

301

Es traget im Keime

Der Mensch die Weltenzukunft

Wenn er seiner Taten Sinn

In Gedankenkraft wandelt

Und durch des Gedanken Auge

Die Geistessonnenkraft schaut.

Dornach, 28. Januar 1923

Segenswünsche fürs neue Lebensjahr

Marie Steiner

Für Helene Röchling

Edith Maryon zum 9. Februar 1923:

Des Menschen Kräfte sind zweifach geartet;

Es geht ein Strom von Kräften nach Innen:

Er gibt Gestalt und innres Wurzelsein;

Es geht ein Strom von Kräften nach Außen:

Er gibt das Wohlsein und Lebenslichterhellung;

Drum denke sich als leichten Lichtmenschen

Wen die Bildekräfte des schweren

Körpermenschen plagen.

Rudolf Steiner

Zum Geburtstag

302

Selbsterkenntnis

wurzelt in Welterkenntnis

Welterkenntnis sprießt aus

Selbsterkenntnis.

Rudolf Steiner

Für Ludwig v. Polzer-Hoditz

auf eine Photographie, April 1923

Es bedarf der Mensch der innern Treue,

Der Treue zu der Führung der geistigen Wesen.

Er kann auf dieser Treue auf erbauen

Sein ewiges Sein und Wesen

Und das Sinnensein dadurch mit ewigem Licht

durchströmen und durchkraften.

Der lieben Familie Rietmann

12. April 1923 Rudolf Steiner

In das Gästebuch

303

Suchest du die Welt

So erforsche das eigne Herz

Willst du die eigne Seele kennen,

So suche in der Welt nach allen Seiten.

1. Mai 1923

Für Hermine Kuba, Prag

Im Leben gibt es Augenblicke,

In denen sich für Menschen Vieles

Zur wichtigen Entscheidung bringt;

Sind glückesvoll diese Augenblicke,

Dann wird der Lebenswert

Nur umso größer sein,

Wenn sie der Mensch nicht bloß genießen,

Sondern im stillen Denken

Zur wirksamen Selbsterkenntnis

Kraftvoll gestalten will.

3. Juni 1923

Goetheanum Rudolf Steiner

Für Ilona Bögel

304

#Bild s.304

305

Willst du die Welt erkennen:

Blick ins eigne Innre;

Willst du dich selbst durchschauen:

Schau in die Welt.

Stuttgart, 16. Oktober

Rudolf Steiner

Handschriftenprobe für das

Preußische Staatsarchiv

1923

Wir Menschen der Gegenwart

Brauchen das rechte Gehör

Für des Geistes Morgenruf,

Den Morgenruf des Michael.

Geist-Erkenntnis will

Der Seele erschließen

Dies wahre Morgenruf-Hören.

Der lieben Familie Rietmann

21. Oktober 1923

Rudolf Steiner M. Steiner

306

Du sollst es wagen

Kühn mit dem Adler

Nach Weltenrätseln zu fragen;

Doch auch nicht verzagen

Wenn in Erwartung der Antwort

Du Lammsgeduld musst ertragen.

15. Dezember 1923 Rudolf Steiner

Auf einem Entwurf zu einem Schmuckstück

für Andreas v. Grunelius

Willst du die Welt erkennen

Such in des eignen Herzens Tiefen;

Willst du das eigne Wesen schauen

Wandle durch der Welten Rätsel!

Januar 1924 Rudolf Steiner

Für eine Anthroposophin in Amerika

auf eine Photographie

307

Es deuten die Herzen das Karma

Wenn die Herzen lernen

Lesen das Wort

Das in Menschenleben

Gestaltet

Wenn die Herzen reden

Lernen das Wort

Das im Menschenwesen

Gestaltet.

An meine Mysa

27. Februar 1924 Rudolf Steiner

Für Ita Wegman

auf eine Photographie

308

An Marie:

Geburtstagsspruch zum 14. März 1924

Wer in rechtem Sinne zählen kann

Seines Lebens hingeschwundne Jahre,

Dem verkündet sich der Geistesschritte

Gottes-Zahl, durch die er irdisch wandelt

Zu dem Lichtesziel, das Seelen vorgesetzt

In dem Daseinsbuche, in dem gezeichnet

Alles Menschenwerden seit den Ewigkeiten.

Rudolf St.

Für Marie Steiner

309

In Liebe zum Hause in Koberwitz

Zu guter Anthroposophen Edelsitz

Kamen wir von Neuem

Suchend die Herzen, die treuen

Zu pflegen den Tatengeist

Der in diesem Hause beste Wege weist.

Die Liebe, die wir fanden,

Wird bilden schönste Banden.

In allerherzlichstem Dank

Rudolf Steiner Marie Steiner

Zum Abschied nach der Pfingsttagung, 17. Juni 1924

für Carl und Johanna v. Keyserlingk ins Gästebuch

310

King Arthurs Castle Hotel

Tintagel, Cornwall

Mein lieber Herr Steffen,

Von vielsagenden Burgestrümmern kommen wir,

Hier saßen einst die alten Dämonenbesieger

Verstärkend des Führers Kraft durch die Sternen-Zwölf.

Die Burgen sind in Trümmern,

Die Astralmoral ist verstummt;

Doch Geisteskraft wuchtet um den Berg,

Und Seelenbildemacht stürmt vom Meer. Zaubrisch wechselnd sind Licht- und Lüfteringen,

Die kräftig zu der Seele dringen

Auch heute nach dreitausend Jahren:

Und aus der Elemente Erinnerungsbildern

Senden wir Ihnen in treuer Gesinnung

Und Herzlichkeit liebevolle Grüße

Rudolf Steiner

17. August 1924

311

Für Johanna Mücke

Zum 29. Oktober 1924

Sechzig Jahre Weltenwanderung

Die Dich lieben, blicken

Auf Mühen und Sorgen zurück,

Die Dir reichlich beschieden waren.

Doch sie schauen auch freude-bewegt

Wie Du aus der Weltenwanderung

Einen wahren, echten, tatgetragnen

Menschen zu bilden vermochtest.

Und ein reichlich Teil

Deiner Weltenwanderung

Gemeinsam mit unsrer

Zu verlaufen, war ihr Schicksal.

So nimm denn hin

Des Herzens innigsten Festesgruß;

Er ist aus der Liebe zu Dir,

Die in Jahrzehnten erhärtet,

Geformt, und dringt zu Dir

In Seelemwärme, die an

Schätzung Deines Wesens

Sich stets neu erbildet.

Zum Geburtstag

312

Guter Gedanken Licht

Erhelle Euch den Weg

Gedanken, die durch Michaels Kraft

Die Menschen in ihrem Wesen

Dem Göttlich-Geistigen erhalten

Das ihnen der Welten Tore erschlossen.

Für Wilhelm Lewerenz und Maria Brouwer

zur Trauung, 25. November 1924

GEBETE UND SPRÜCHE FÜR MÜTTER UND KINDER

#G040-1998-SE313 - Wahrspruchworte

#TI

GEBETE UND SPRÜCHE FÜR MÜTTER UND KINDER

315

Für werdende Mütter

#TX

Von den Höhen wirkendes Geistgestirn

In dem Umkreis schaffende Sonnenmacht

Aus den Tiefen strebende Gottgewalt

Schenken dem Menschenkeime

Segnend, heilend, belebend

Des Leibes Tempelbau.

Aus frei waltendem Geisteslicht

In Liebe spendender Seelenkraft

Durch Treue geheiligten Opferwillen

Schafft der Mensch dem Menschenkinde

Des Leibes Nahrung

Der Seele Werden

Die Erdenzukunft dem Göttergeschöpf.

Welten opfern

Geister segnen

Ich-Wille wirket

Heil dem Geist-gesegneten

Wort-belebten

Gott-geborenen

Menschensohn.

undatierbar

316

#TI

Für die Mutter

#TX

Vor der Geburt

Und des Kindes Seele,

Sie sei mir gegeben

Nach Eurem Willen

Aus den geistigen Welten.

Nach der Geburt

Und des Kindes Seele,

Sie sei von mir geleitet

Nach Eurem Willen

In die geistigen Welten.

undatierbar

317

Zu sprechen von der Mutter für das Kind

In Dich ströme Licht, das Dich ergreifen kann.

Ich begleite seine Strahlen mit meiner Liebe Wärme,

Ich denke mit meines Denkens besten Frohgedanken

An Deines Herzens Regungen.

Sie sollen Dich stärken,

Sie sollen Dich tragen,

Sie sollen Dich klären Ich möchte sammeln in Deinen Lebensschritten

Meine Frohgedanken,

Dass sie sich verbinden Deinem Lebenswillen

Und er in Stärke sich finde in aller Welt

Immer mehr durch sich selbst.

undatierbar

318

#TI

Kindergebete

Für jüngere Kinder

#TX

Morgens

Seh ich die Sonne

Denk ich Gottes Geist

Rühr ich die Hand

Lebt in mir Gottes Seele

Mach ich einen Schritt

Wandelt in mir Gottes Wille.

Und wenn einen Menschen ich sehe,

Lebt Gottes Seele in ihm.

Und so lebt sie auch

In Tier und Planze und Stein.

Nimmer Furcht kann mich erreichen

Wenn ich denke Gottes Geist

Wenn ich lebe Gottes Seele

Wenn ich wandle in Gottes Willen.

190 8/09

319

Abends

Vom Kopf bis zum Fuß

Bin ich Gottes Bild

Vom Herzen bis in die Hände

Fühl ich Gottes Hauch

Sprech ich mit dem Mund

Folg ich Gottes Willen

Wenn ich Gott erblick

Überall, in Mutter, Vater,

In allen lieben Menschen

In Tier und Blume

In Baum und Stein,

Gibt Furcht mir nichts

Nur Liebe zu allem

Was um mich ist.

1908/09

320

#Bild s.320

321

#TI

TISCHGEBET

#TX

Es keimen die Pflanzen in der Erdennacht

Es sprossen die Kräuter durch der Luft Gewalt

Es reifen die Früchte durch der Sonne Macht

So keimet die Seele in des Herzens Schrein

So sprosset des Geistes Macht im Licht der Welt

So reifet des Menschen Kraft in Gottes Schein.

1908/09

322

Der Sonne Licht durchflutet

Des Raumes Weiten,

Der Vögel Singen durchhallet

Der Luft Gefilde,

Der Pflanzen Segen entkeimet

Dem Erdenwesen,

Und Menschenseelen erheben

In Dankgefühlen

Sich zu den Geistern der Welt.

1910

Es tragen Lichtgewalten

Mich in des Geistes Haus.

1910

323

Um mich leben viele Wesen

Um mich sind viele Dinge

In allen will ich sehen

Wie Gott der Welt

Zu mir und allen Menschen

Sprechen will.

In meinem Herzen auch

Spricht Gott der Welt

Und spricht am besten

Wenn ich lieben kann

Alle Menschen und alle Wesen.

Gebet für Hannchen Hagemann

10. Mai 1912

324

#TI

ABENDGLOCKENGEBET

#TX

Das Schöne bewundern

Das Wahre behüten

Das Edle verehren

Das Gute beschließen:

Es führet den Menschen

Im Leben zu Zielen

Im Handeln zum Rechten

Im Fühlen zum Frieden

Im Denken zum Lichte;

Und lehrt ihn vertrauen

Auf göttliches Walten

In allem, was ist

Im Weltenall

Im Seelengrund.

Für den 7-jährigen Pierre Grosheintz

1913

325

Es freuet sich das Menschenauge

Am Schein der leuchtenden Sonne

So freue sich die Seele auch

Am Gottesgeiste, der in allem lebt

Als die unsichtbare Sonne,

Die jedem Wesen liebend leuchtet.

Mit herzlichem Gedenken

Paul Helmuth zum 2. Mai 1914

Dr. Rudolf Steiner

Für Paul Helmuth v. Bethusy-Huc

zum 11. Geburtstag au/eine Photographie

326

Wie die Blüt` und Frucht,

Vom Sonnengeist gereift,

Sich dem Pflanzenstamm entringt;

So entsteigt der Wahrheit Lichtesblüte

Dem Seelenstamm des Menschen,

Vom Göttlich-Guten wohlgepflegt.

Drum strebt nach Wahrheit

Ein jeder gute Mensch,

Gleichwie zum Lichte

Die Pflanze streben muss;

Will sie vor dem Blühen nicht verdorren.

Für den 11-jährigen Jan Lagutt

Herbst 1914

327

21. November 1916

Dies, mein lieber Hansi

schreibe dir in deine Seele:

Dass ich mit frohem Blick

Den Strahl der Sonne schau,

Der vom runden Dach

Auf geistgeweihtem Bau

Mir in das Auge fällt:

Die mich in seinem Umkreis lieben

Bei meiner Lebensjahre erster Sieben

Begrüßen sie es liebevoll.

Dass ich mit fleißigem Sinn

Viel Rechtes lernen mag,

Und, wahrem Geisteswort zu folgen,

Der Seele Kraft mich trag

In gutem Menschenleben:

Die mich in meinem Umkreis lieben,

Zu meiner Lebensjahre zweiter Sieben

Erwünschen sie es liebevoll.

Rudolf Steiner

Für Jean (Hansi) Grosheintz

zum 7. Geburtstag

328

Morgen gebet

Sonne, du leuchtest über meinem Haupte,

Sterne, ihr scheinet über Feld und Stadt,

Tiere, ihr reget und beweget euch auf der Erdenmutter,

Pflanzen, ihr lebet durch die Erd- und Sonnenkraft,

Steine, ihr festigt Tier und Pflanze

Und mich, den Menschen,

Dem des Gottes Macht

Lebt in Kopf und Herz,

Der mit Gottes Kraft

Durchwandelt die Welt.

Für die Kinder der Familie Heisler

2. Juni 1919

329

Abendgebet

Mein Herz dankt,

Dass mein Auge sehen darf,

Dass mein Ohr hören darf,

Dass ich wachend fühlen darf

In Mutter und Vater,

In allen lieben Menschen,

In Sternen und Wolken:

Gottes Licht,

Gottes Liebe,

Gottes Sein,

Die mich schlafend

Leuchtend

Liebend

Gnadespendend schützen.

Für die Kinder der Familie Heisler

2. Juni 1919

330

Zum 21. November 1919

In meinen Gedanken lebe der Vorsatz:

Dass Tüchtigkeit des Mannes in mir

Zur rechten Lebensarbeit erwachs.

Des Lernens und Strebens dazu

Will ich nicht erlahmen.

In meinem Wollen lebe das Gefühl:

Dass vieles im Dasein zu leisten

Des Menschen wahres Erden-Ziel;

Und alles Daseins Blüten-Kraft

Aus Fleißes-Wurzeln wachsen muss.

Wenn ich erwachsen einstens bin,

Dann werd ich sehen, wie wahr

Solch Denken und Fühlen

Im Jugendalter ist;

Und wie es stark durchs Leben trägt.

Rudolf Steiner

Mit herzlichem Geburtstagsgruß

an Hansi Grosheintz

Zum 10. Geburtstag

331

Der Sonne Licht

Es hellt den Tag

Nach finstrer Nacht:

Der Seele Kraft

Sie ist erwacht

Aus Schlafes Ruh:

Du meine Seele

Sei dankbar dem Licht

Es leuchtet in ihm

Des Gottes Macht;

Du meine Seele

Sei tüchtig zur Tat.

1919

332

David:

Die Sonne sendet

Zur Erde Licht

Der Gottes-Geist

Er strahlet hell

Im Sonnenlicht

Die Pflanzen trinken

Das Sonnenlicht

So wachsen sie

Auf Feld und Berg

Als Gottes Werk.

Und auch der Mensch

Er trägt in Herz

Und Seele Gott

Und seine Hände

Bewegen sich

Durch Gottesgeist

Ich liebe ihn

Den Gottesgeist

In Herz und Händen

In Sonn und Mond.

Entwurf

333

Die Sonne sendet

Zur Erde ihr Licht,

Der Gottesgeist

Er strahlet hell

Im Sonnenlicht.

Die Pflanzen trinken

Das Sonnenlicht,

So wachsen sie

Auf Feld und Wiese

Und sind des Gottesgeistes

Geliebte Kinder.

Und Menschen tragen

Im Herzen und in der Seele

Den Gottesgeist,

In ihren Händen

Da wirket der Gottesgeist.

Ich liebe den Gottesgeist

Weil er in mir lebet.

ca. 1919

334

Die Sonne gibt

Den Pflanzen Licht,

Weil die Sonne

Die Pflanzen liebt.

So gibt Seelenlicht

Ein Mensch andern Menschen,

Wenn er sie liebt.

1919

335

Ich schau in die Sternenwelt

Ich verstehe der Sterne Glanz,

Wenn ich in ihm schauen kann

Gottes weisheitvolles Weltenlenken.

Ich schau ins eigne Herz

Ich verstehe des Herzens Schlag,

Wenn ich in ihm spüren kann

Gottes gütevolles Menschenlenken.

Ich verstehe nichts vom Sternenglanz

Und auch nichts vom Herzensschlag

Wenn ich Gott nicht schau und spüre.

Und Gott hat meine Seele

Geführt in dieses Leben;

Er wird sie führen zu immer neuen Leben:

So sagt, wer richtig denken kann.

Und jedes Jahr, das man weiter lebt

Spricht mehr von Gott und Seelenewigkeit.

Für den 9-jährigen Herbert Kleinbans

9. August 1920

336

#TI

Taufspruch

#TX

Deines Denkens Licht,

Es beginnet zu leuchten

Auf deinem Lebensweg.

Ich will es sinnend lenken

In deinen Geistesstrom.

Deines Fühlens Wärme,

Sie beginnt zu strömen

Auf deinem Lebensgrunde.

Ich will sie sinnend lenken

In deinem Seelenweben.

Deines Willens Kraft,

Sie beginnt zu wirken

In deinen Lebensgliedern.

Ich will sie sinnend lenken

In dein ganzes Menschenwesen.

Für Jürgen Dietrich Goyert

2. August 1920

337

Brenda:

Vom Kopf bis zum Fuß

Bin ich Gottes Kind;

Und Gott liebe ich

In allen Dingen:

In Stein und Pflanze,

In Tier und Mensch;

In Sternen und Wolken,

In Sonne und Mond.

In meinem Herzen

Lebt auch Gott,

Ich will ihm folgen

In allem meinem Tun.

Für Brendä Binnie

1921

338

Vom Kopf zum Fuß

Durch Herz und Hand

Bin ich Gottes Kind

In Sonne und im Monde

In Stern und Stein

Fühl ich Gottes Kraft

In Vater und in Mutter

In allen lieben Menschen

Lebt mir Gottes Wille.

So will auch ich

Als Gottes Kind

Durch Gottes Kraft

Nach Gottes Willen

Leben und sprechen

Und was ich soll

Gott getreu auch tun.

undatierbar

339

Vom Kopf bis zum Fuß

Bin ich Gottes Kind

Im Herzen und der Seele

Bin ich Gottes Kind

In Wolke und Wind

Empfind ich Gottes Kraft

In Stein, Tier und Pflanze

Schau ich Gottes Wesen

Und in Vater, Mutter

Und in allen lieben Menschen

Fühl ich Gottes Güte.

Für den etwa 8-jährigen Gordon Grey

1922

340

Oben stehet die Sonne

Sie schenkt mir liebes Licht

Im Lichte gibt mir Gott

Die edle Kraft des Lebens

Und des Gottes Kraft

Sie strahlet überall

In jedem Stein

In allen Pflanzen

In Tieren und Menschen.

Und wenn auch

In meinem Herzen

Die Liebe wohnen kann

Dann ziehet Gottes Kraft

Auch in mich selbst hinein.

Die hohe Gotteskraft

Die Christus den Menschen

Auf Erden hat geschenkt.

Für 9-jährigen Sändroe Stoughton

Ilkley, 12. August 1923

341

Das Licht macht sichtbar

Stein, Pflanze, Tier und Mensch,

Die Seele macht lebendig

Kopf, Herz, Hand und Fuß.

Es freut sich das Licht,

Wenn Steine glänzen,

Pflanzen blühen, Tiere laufen

Und Menschen Arbeit leisten.

So soll die Seele sich freuen,

Wenn das Herz sich wärmend weitet,

Gedanken lichtvoll spriessen

Bewusster Wille wirkt.

November 1923

342

Es keimen die Pflanzen

Im Erdengrund,

Es zieht die Sonne

Aus Finsternis

Sie in das Licht:

So keimet das Gute

Im Menschenherzen

Es zieht die Seele

Aus Geistesgründen

Die Strebenskraft.

November 1923

Es keimen die Pflanzen im Erdengrund

Es strömen die Regen aus Himmelshöhen

Es keimt die Liebe im Menschenherzen

Es strömt die Weisheit in Menschengeister.

undatierbar

343

#TI

Kindergebet

#TX

Wie die Sonne am Himmel

Täglich das Licht der Erde sendet,

So soll meine Seele täglich

Sich zu rechtem Tun ermahnen;

Dass ich werde ein ganzer Mensch:

Leib, Seele und Geist

Für Zeit und Ewigkeit.

5. April 1924

Viele Sterne am Himmel

Sprechen von Geistes Schönheit;

Die Sonne im Weltenraum

Spricht von Geistes Macht;

Der Mond im Nächtedunkel

Spricht von Geistes Wegen.

Rudolf Steiner

Goetheanum, 4. Dezember 1924

Für die 7-jährige Sarah Spock-Jordy

344

Inge:

Wer lässt die Pflanzen blühen?

Das ist Gottes Weisheit.

Wer lässt die Menschen leben?

Das ist Gottes Liebe.

Wer lässt die Sonne kreisen?

Das ist Gottes Macht.

Wer lässt die Wolken ziehn?

Das ist Gottes Wille.

Und so lebe mir In meines Herzens Tiefen:

Gottes Weisheit

Gottes Liebe

Gottes Macht

Gottes Wille

Dass ich werde

denkend

liebend

kräftig

gut.

Für die 10-jährige Ingeborg Goyert

1924

345

In meinem Herzen wohnt göttliche Seelenkraft,

In meinem Haupte wohnt göttliches Geisteslicht,

In meinen Händen wohnt göttliche Willensmacht.

Dies alles darf ich nie vergessen.

undatierhar

Mit meinen Augen

Beschaue ich die Welt

Des Gottes schöne Welt

Und danken muss mein Herz

Dass es leben darf

In dieser Gotteswelt

Dass ich erwachen darf

In des Tages Helligkeit

Und des Nachts ich ruhen darf

In Gottes Seligkeit.

undatierbar

SPRÜCHE FÜR DEN UNTERRICHT IN DER FREIEN WALDORFSCHULE

#G040-1998-SE347 - Wahrspruchworte

#TI

SPRÜCHE FÜR DEN UNTERRICHT IN DER FREIEN WALDORFSCHULE

#TX

Die Jugend erziehen,

Heißt im Heute das Morgen,

Heißt im Stoffe den Geist,

Heißt im Erdeleben

Das Geistessein pflegen. 1920

349

Meine Gedanken fliegen zur Schule hin

Dort wird mein Körper gebildet

Zur rechten Tätigkeit

Dort wird meine Seele erzogen

Zur rechten Lebenskraft

Dort wird mein Geist erweckt

Zum rechten Menschenwesen.

Juli 1920

350

#TI

Morgenspruch für die vier unteren Klassen

#TX

Der Sonne liebes Licht,

Es hellet mir den Tag;

Der Seele Geistesmacht,

Sie gibt den Gliedern Kraft;

Im Sonnen-Lichtes-Glanz

Verehre ich, o Gott

Die Menschenkraft, die Du

In meine Seele mir

So gütig hast gepflanzt,

Dass ich kann arbeitsam

Und lernbegierig sein.

Von dir stammt Licht und Kraft,

Zu dir ström Lieb und Dank.

September 1919

351

#TI

Morgenspruch für die oberen Klassen

#TX

Ich schaue in die Welt,

In der die Sonne leuchtet,

In der die Sterne funkeln;

In der die Steine lagern,

Die Pflanzen lebend wachsen,

Die Tiere fühlend leben,

In der der Mensch beseelt,

Dem Geiste Wohnung gibt;

Ich schaue in die Seele,

Die mir im Innern lebet.

Der Gottesgeist, er webt

Im Sonn- und Seelenlicht

Im Weltenraum, da draußen

In Seelentiefen, drinnen.

Zu dir o Gottesgeist

Will ich bittend mich wenden,

Daß Kraft und Segen mir

Zum Lernen und zur Arbeit

In meinem Innern wachse.

September 1919

352

Es leuchtet die Sonnenhelle den Erdenwesen,

Es strahlet die Geistessonne den Menschenseelen,

Die Erdenwesen, sie hungern nach Sonnenhelle,

Die Menschenseelen, sie dürsten nach Geistessonne,

Und Sonnenhelle, sie nähret die Erdenwesen,

Und Geistessonne, sie tränket die Menschenseelen.

Entwurf eines ersten Spruches

für den altsprachlichen Unterricht,

unvollendet, Juni 1922

353

Wer der Sprache Sinn versteht,

Dem enthüllt die Welt

Im Bilde sich;

Wer der Sprache Seele hört,

Dem erschließt die Welt

Als Wesen sich;

Wer der Sprache Geist erlebt,

Den beschenkt die Welt

Mit Weisheitskraft;

Wer die Sprache lieben kann,

Dem verleiht sie selbst

Die eigne Macht.

So will ich Herz und Sinn

Nach Geist und Seele

Des Wortes wenden;

Und in der Liebe

Zu ihm mich selber

Erst ganz empfinden.

Einleitungsspruch für den Unterricht in Griechisch und Latein

an der Freien Waldorfschule, November 1922

354

Es keimen die Wurzeln in der Erde Nacht

Es sprossen die Blätter durch der Luft Gewalt

Es reifen die Früchte durch der Sonne Macht

So keimet die Seele in des Herzens Schrein

So sprosset des Menschen Geist im Licht der Welt

So reifet des Menschen Kraft in Gottes Schein

Und Wurzel und Blatt und der Früchtesegen

Sie halten des Menschen Erdenleben

Und Seele und Geist und Kraftbewegen

Sie mögen sich dankend zu Gott erheben.


Amen.

Für die Lehrer des freien christlichen

Religionsunterrichts

Weihnachten 1922

355

Im hellen Sonnenlichte,

Das Kraft der Erde bringt;

Im grünen Pflanzenwesen,

Das aus den Tiefen dringt,

Und auch in Weltenweiten,

Die Sternen Wohnung geben,

Und in dem Menschenauge,

Wo Sinneskräfte weben:

Da ahn ich Gotteswalten,

Das mir im Geist erscheinet,

Mit dem in Seelengründen

Mein ganzes Sein sich einet;

Dass so selbst Geist ich werde

Als Mensch im Stoff der Erde.

Zum Beginn der Stunden

des freien Religionsunterrichtes

an der Waldorfschule, 1923

356

#Bild s.356

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#TI

Für die Schüler der 12. Klasse zu ihrem Abschluss

#TX

In den Weiten der Lebenswege

Soll sich spiegeln,

Was im lieben Jugendhause

Wie das Siegel

Echten Menschenwesens

In das Herz

Sich geprägt.

In der Tiefe der Erinnerung

Soll sich stark erweisen,

Was die Seele durfte finden

In Herzenskreisen

Durch die Geistesführerschaft,

In den Kräften

Lieber Lebensschulung.

April 1924

ANHANG

#G040-1998-SE359 - Wahrspruchworte

#TI

ANHANG

Zur Editionsgeschichte der Spruchdichtungen

Zu dieser Ausgabe

Zur Textgestalt des «Seelenkalenders»

Hinweise und Lesarten

Personenregister

Alphabetisches Register der Sprüche

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ZUR EDITIONSGESCHICHTE

DER SPRUCHDICHTUNGEN

#TX

Rudolf Steiner selber hat von seinen Dichtungen einzig die «Vier Mysteriendramen» (19101913) und die 52 Wochen­sprüche des «Seelenkalenders» (1912) veröffentlicht; ferner als Manuskriptdruck nur für Mitglieder der Anthroposophischen Gesellschaft die Gedichte «Planetentanz Zwölf Stimmungen

Das Lied von der Initiation» (1916), sowie seine Übertragung des norwegischen Traumliedes «Olaf Ästeson» (1916). Die darüber hinaus hinterlassene Fülle von Gedichten und Sprü­chen konnte jedoch bisher noch nie gesamthaft veröffentlicht werden, da sie bis in die jüngste Zeit hinein nicht wirklich voll­ständig überschau- und verfügbar gewesen war. Der Grund hierfür liegt in dem Umstand, daß sie in den allerverschieden­sten Zusammenhängen entstanden ist:

1) Sehr viele Sprüche sind in Vorträgen gegeben worden, in öffentlichen Vorträgen, in Vorträgen für die Mitglieder der Anthroposophischen Gesellschaft und für esoterische Ar­beitskreise. Oft hat Rudolf Steiner den Grund- oder Zielge­danken eines Vortrages künstlerisch gestaltet und dadurch seinen Zuhörern noch einen anderen Zugang zu dem Q uellort des Gedankens eröffnet.

2) Sprüche mit mantrischem Charakter gehören zum Funda­ment des Lebens in der Anthroposophischen Bewegung, und wurden als solche den verschiedensten Arbeitszusam­menhängen gegeben.

3) Eine eigene Gattung bilden jene Sprüche, die in Ansprachen eingebettet sind, die Rudolf Steiner bei Bestattungen von anthroposophischen Freunden gehalten hat.

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4) Viele einzelne Menschen erbaten und erhielten Meditatio­nen für ihre innere Entwicklung als persönliche Schüler Rudolf Steiners. Die erhaltenen Handschriften haben sie ein Leben lang gehütet.

5) Eine editorisch besonders schwierige Klasse sind die vielen persönlichen Widmungen, etwa in Bücher, in Stamm- und Gästebücher, auch auf Portrait-Photographien von Rudolf Steiner, wie dies noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhun­derts gang und gäbe war. Die meisten Widmungen sind wohl spontan auf Bitten hin entstanden, aber gelegentlich hat Rudolf Steiner auch einen besonders schönen Spruch auf ein Blatt geschrieben und von sich aus jemandem ge­schenkt, etwa zu Weihnachten oder zu einem Gedenktag. Diese Originale gingen in alle Welt und sind erst im Laufe der Jahrzehnte an Marie Steiner und in das Rudolf Steiner-Archiv zurückgekommen.

6) Ferner gibt es eine ganze Reihe von Sprüchen, die sich Rudolf Steiner in seine über 600 Notizbücher geschrieben hat, ohne sie mitzuteilen. Diese Notizbücher enthalten aber auch viele der bekannt gewordenen Sprüche, meist als zu Ende durchgearbeitete Entwürfe.

7) Gedichtet im engeren Sinne hat Rudolf Steiner vor allem für die Eurythmie und hat so die geistgetragene Lyrik, etwa eines Novalis, zu einem neuen Höhepunkt geführt. Hierher gehört aber auch schon der «Seelenkalender», der zeitlich etwas vor der Entstehung der Eurythmie liegt. Dichtun­gen dieser Art gibt es nur einige wenige, und dies meint Marie Steiner, wenn sie in ihrem Vorwort (s. unten) sagt:

«Das Wenige, was wir von ihm besitzen, .. .. ».

Die Arbeit, die nötig war, um diese weit verstreuten Dichtun­gen sowohl geographisch als auch im Werk selber, etwa in sechstausend Vortrags-Nachschriften zusammenzutragen, war beträchtlich und wurde zu einem guten Teil bereits von

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Marie Steiner selber geleistet. Heute, siebzig Jahre nach Rudolf Steiners Tod, kann es nun als sicher gelten, daß diese Fülle wei­testgehend bekannt und erfaßt ist, mit der Einschränkung, daß im Laufe der Jahrzehnte manches verlorengegangen ist, insbe­sondere durch die Zerstörungen im Weltkrieg, oder daß Ver­einzeltes doch auch noch auftauchen wird. Den Prozeß des Zusammentragens kann man an den verschiedenen Editionen verfolgen. Die frühe Phase spiegelt sich in den Vorworten Marie Steiners für die von ihr 1925 und 1935 herausgegebenen Spruchsammlungen.

Die erste kleine Sammlung «Wahrspruchworte» gab sie noch im Todesjahr Rudolf Steiners zu Weihnachten 1925 her­aus. Dazu schrieb sie dieses Vorwort:

«Rudolf Steiner hat nur bei ganz besonderen Anlässen gedich­tet. Die Forderungen der Umwelt an ihn und sein Wille, ihr zu dienen, haben ihm nicht Zeit dazu gelassen. Das Wenige, was wir von ihm besitzen, zeigt uns, wie er auch auf diesem Gebiete Großes geleistet hätte, wenn er sich ihm hätte widmen dürfen. Zukunfttragendes freilich, deshalb in der Gegenwart wenig Verstandenes. Ein seltsamer Umstand wird uns dies begreiflich erscheinen lassen. Wo gäbe es heute einen Dichter, dem in ei­nem Band lyrischer Gedichte nicht ein einziges Mal das Wört­lein Ich entschlüpfte? Diese staunenswerte Tatsache lag vor uns, als wir die Sammlung beendet hatten. Eines der Gedichte aber spricht das aus, was ihm das Ich gewesen ist: die Zusam­menfassung des Weltenbewußtseins, sein Urgrund und als sein letztes Ziel die Durchchristung. Geistgemäß und schicksaldeu­tend liegt es verborgen in den Lauten selbst, welche die Initia­len darstellen des Gottessohnes: Jesus Christus ICH. Den Namen seines Gottes hat Rudolf Steiner nie unnütz geführt. Sein eigenes menschliches Ich war ihm nur Werkzeug. Es war ihm deshalb ganz natürlich, sich nicht innerhalb der Grenzen

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des persönlichen Ich zu bewegen. Er hat von sich selbst nur gesprochen, wenn zwingende Gründe dafür vorlagen.

Die Welt im Ich erbauen,

Das Ich in Welten schauen ...

das war ihm Lebensinhalt und Seelenatem, und das ist, was als Leitgedanke dieses Büchlein durchzieht, in dem außer in die­sem einen Fall kein Mal das Wort Ich vorkommt, in dem aber die Steine zusammengetragen sind, die es aufbauen.

Er schenkte einige Gedichte der Eurythmie, unserer jungen Bewegungskunst. Es lag ihm daran, an einigen Beispielen zu zeigen, wie die Dichtung eingehen muß auf die Zusammenhän­ge einer geistigen Welt, die ihre Offenbarung im Menschen ebenso hat wie im Kosmos, und wie Form und Inhalt sich streng decken müssen, entsprechend den Analogien, welche die Wesensäußerungen des Menschen mit kosmischen Verhält­nissen haben. Eine Kunst, die sich von diesen Zusammenhän­gen abschnürt, muß absterben. Sie wird leben, wenn sie das Wesenhafte sucht, das unserer Welt und den mit ihr verbun­denen anderen Welten zugrunde liegt.

So gab er uns die eurythmische Kunst, die von einer ganz menschlichen Seite her dasjenige fördert, was man braucht, um den Zusammenhang des Menschen mit der geistigen Welt zu finden. Und um die Lernenden ganz konkret einzuführen in den Geist des Sich-eins-Fühlens mit dem Universum, schuf er die Gedichte, in denen er versuchte, dasjenige festzuhalten in innerem seelischen Ergreifen, was kosmisch sich offenbart hat, als unser Sonnensystem geschaffen worden ist.

Diese Gedichte sind: und .

In ihrem strenggliedrigen Aufbau folgen die genau demjenigen, was inhaltlich darin gegeben ist:

ein Bewegt-Ruhiges, die Zwölfheit, die im Universum als der Tierkreis gegeben ist, die Siebenheit, die im Universum als

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Planetenfolge vorhanden ist. Wir haben zwölf Strophen zu je sieben Zeilen, ein genaues Abbild des in unserem Universum Vorhandenen. Dies ist gleichsam das äußere Gerippe; es ist aber in allen Einzelheiten festgehalten, was sich da offenbaren will, was ausgeflossen ist in die Bewegung unseres Sonnen­systems: Es ist festgehalten im Auf- und Abstieg der einzelnen Strophe, im Auf- und Abstieg der ganzen Dichtung; in der all­gemeinen Stimmung der Strophe, die dem betreffenden Him­melskörper entspricht, hervorgerufen durch die Art und Wei­se, wie die Worte in der betreffenden Strophe gerade liegen, aber auch in dem Hineinspielen einer jeden einzelnen Zeile, die dem Wandelplaneten entspricht. So daß man fühlen kann: hier fährt die energische Bewegung des Mars hinein, hier die maje­stätische des Jupiter, dort haben wir das Gereift-Abflutende des Saturn, endlich das Gefestigt-Rückstrahlende des Mondes, das in der ersten Sonnenzeile unmittelbare Erstrahlung ist, um dann überzugehen in das Sanft-Erwarmende der Venus und in das Webend-Wirkende des Merkur. Und dieses siebenfache innere Seelenerfühlen, von der Sonne herab durch Venus, Mer­kur, Mars, Jupiter, Saturn bis zum Monde wird hineingewoben in den Stimmungsgehalt der Strophe des betreffenden Tier­kreiszeichens, durch das die Sonne durchgeht. Es ist wirklich das Eins-sein mit den Gesetzen des Universums, das Gegenteil der subjektiven Willkür.

Etwas ähnliches haben wir in dem Aufbau des . Es wird versucht, in wiederum zwölf Strophen einen andern Weltenzusammenhang zu geben. Wir haben hier die Sonne, die Planeten und den Mond. In den vierzeiligen Stro­phen ist die erste Zeile immer das Sonnenhafte, die letzte das Mondenhafte. In vier Teilen von je drei Strophen steigt die Kurve des kosmischen Geschehens aufwärts zu ihrem Zenith, um dann wiederum abzufluten. Damit in Einklang ist das Tun und Sein der Menschenseele, die in den Zusammenhängen der

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geistigen Welt steht. Ruf, Sehnsucht, Erfüllung in viermaliger Wiederkehr. Die Form ist herausgeholt aus dem Geheimnis des Universums.

So lehrte uns Rudolf Steiner im Kosmos fühlen und lehrte uns eingehen auf die gesetzmäßigen Zusammenhänge einer gei­stigen Welt, die sich durch den Menschen offenbaren will. Er sagte zu den Eurythmie-Ausübenden:

Das lehrte uns Rudolf Steiner und gab uns damit die Er­kenntnis dessen, was Dichtung in Wahrheit ist.

Für die Eurythmie schuf er noch: Weltenseelengeister, Ecce Homo, Frühling, Herbst. Überall erleben wir das Hinein­gestelltsein des Menschen in die geistigen Zusammenhänge, er­leben in den Lautverbindungen, ihrem Erglitzern, Erstrahlen und Ineinanderspielen die schöpferischen Kräfte des Kosmos selbst. Den inneren Rhythmus der Laute, der in der Dichtung der Zukunft einst die Stelle des der Verstandeskultur entspros­senen Reimes einnehmen wird, hat Rudolf Steiner vorbildlich enthüllt in seinen Mysteriendramen; die Lautgestaltung als hohes Kunstprinzip unsern Seelen erschlossen. Das Gesetz der Bewegung in den Lautelementen, das sie der Sphäre des rein Musikalischen oder Bildhaft-Plastischen entreißt und dadurch der dichterischen Sprache, die mit den Elementen aller Künste arbeitet, ihr eigenes, selbständiges Reich erschließt, hat er uns aus der Sphäre der Geistdynamik heruntergeholt. Versuchen wir auf uns das wirken zu lassen, was einem Gedicht wie lautlich zugrunde liegt: das dreifache i der er­sten Zeile, das sich in deren Ausklang zum a öffnet, die Wie­derholung des a in der zweiten Zeile, und in der dritten seine Aufhellung im ausklingenden e, das wieder durch ein dreifa­ches

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i eingeleitet wird um in der zweiten Strophe in der Endassonanz wiederholt zu werden und dann einem dreimalig assonierenden i zu weichen, das in den zwei letzten Zeilen der dritten Strophe über das e zum a zurückkehrt. Nur derjenige, der künstlerisch lautgestaltend zu fühlen vermag, wird ermes­sen, welch eindringliche Kraft, welche Bewegung und schöpfe­rische Offenbarung in dieser Behandlung des a, e und i liegen, in diesem aus drei kurzen Dreizeilern bestehenden Gedicht, dem das amphibrachische Versmaß die Zielsicherheit und den hebenden Schwung verleiht. Wahrlich, verdichteter Geist.

Als ein Beispiel dieses so tief lebendigen künstlerischen Ver­mögens, geistiges Wirken und Weben durch die Lautverbin­dung für uns wesenhaft zu machen, sind dieser Sammlung auch einige lyrische Stellen aus den Mysterienspielen zugefügt. Aber erst in der Wiedergabe durch das im freien Atem gestaltete künstlerische Wort kann man voll empfinden, welch klingende Gefühlslösung, welch schwingendes Licht und welche plasti­sche Kraft in dieser Sprache liegen.

Die Mehrzahl der in dieser Sammlung enthaltenen Gedichte entstanden freilich spontan bei Jahresfesten oder sind die spruchartige Zusammenfassung eines in der Öffentlichkeit ge­haltenen Vortrags, ohne Anspruch auf künstlerische Gestal­tung. Unendlich viel hat Rudolf Steiner dafür getan, daß in der Menschheit wieder wach würde das Verständnis für das Hin­eingestelltsein der Jahresfeste in das kosmische Geschehen. Eine Fülle tiefgründiger, lichtdurchstrahlter Zusammenhänge goß er aus über das Weihnachtsfest. Und so sind denn eine Anzahl der schönsten Sprüche, die wir von ihm haben, Weih­nachtssprüche. Es gehört zu den einschlagenden innern Ereig­nissen unseres Lebens die Stunde, da er zu Weihnachten seinen ersten gedichteten Wahrspruch gab: und die Kraft gefunden werden mußte, diese Fülle des Erlebens, diese Wucht des wie in Qua­dern

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gemeißelten Wortes in den tönenden Laut umzuformen: ein Wendepunkt für das Seelen-Innere. Draußen aber hatte das Leben im Dienste der Geisteswissenschaft seinen steten und doch reichlich bewegten fortschreitenden Gang genom­men. Bevor dies geschehen konnte, hatte Rudolf Steiner in einer Einleitung zu den Vorträgen über das über die orphischen Mysterien gespro­chen so einfühlend, weckend, daß die Schatten der Vergan­genheit sich innerhalb des früheren Dunkels aufhellten und Lichtspuren wurden. In diesen Weihnachtsworten, die gleich­sam in Granit gehauen waren, wie zur Pyramide sich formten, in deren dunklen Tiefen von oben her Osiris Glanz und Isis Schimmer fiel, konnte man etwas erleben wie den Hammer­schlag verborgener Willenskräfte, wie die wogende Bildekraft des kosmischen Äthermeeres. Durch sie sprachen Vergangen­heit und Zukunft, Werden und Vergehen, der Tod im Stoff, das Lebenswort. Aus den Klammern der niederziehenden Mächte strebte die Seele empor zum neuen Licht, zu Christus. Das materielle Weltenall konnte sich in Geist verwandeln vor dem innern Blick, der Mensch vermochte das überirdische Chri­stuswesen wieder empfindend wahrzunehmen.

Daß mit vollem Bewußtsein wieder aufgenommen würde, was in den alten Mysterien einst in unsere träumenden Seelen gesenkt worden ist, das war das Ziel der Arbeit Rudolf Steiners an uns.

Jedes Jahr von neuem Weihnachten, das Fest der Winter­sonnenwende anzuschauen als eine Aufforderung, tiefer in das hineinzublicken, was die Menschheit zu ihrer Entwickelung braucht, das lehrte uns Rudolf Steiner. Und das ist in jenen an­deren Weihnachtssprüchen enthalten, die aus Gedenkheften haben abgeschrieben werden können, die ja nicht für die Öf­fentlichkeit gedacht waren, aber die wir glücklich sind weiter­geben zu können; denn sie bilden eine Brücke zum geistigen

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Erleben für den, der sie auf sich wirken lassen will. Ihren reinsten Ausklang haben sie gefunden in den wunderbar durch­sichtigen Rhythmen, die Rudolf Steiner zu Weihnachten 1923 einer tausendköpfigen Zuhörerschaft gab: . Es war sein letzter Weihnachtswahrspruch. Sein heißer Wunsch für uns ist es:

Wenn ich mich entschlossen habe, den zur menschlichen Verstandeskraft klar sprechenden Wahrsprüchen auch solche hinzuzufügen, die vielleicht nicht gleich begriffen werden kön­nen, so ist es, weil ich der Überzeugung bin, daß unsere Zeit die Kräfte braucht, die auf diesem Wege der imaginativen An­schauung zunächst vielleicht am ehesten in sie einfließen kön­nen. Was als Keimkraft in der konzentrierten Bildhaftigkeit eines solchen Wahrspruches liegt, kann den Zusammenhang von menschlichem Tun und Sein mit dem Tun und Sein der Welt wesenhaft erfühlen lassen. Dies ist aber, was unsere Zeit so dringend braucht, um die in ihr wühlenden Niedergangs-Kräfte zu überwinden. Und diesem Ziele diente das Leben, Wirken und Sterben Rudolf Steiners.

Dornach, Dezember 1925 Marie Steiner»

*

Zehn Jahre später, 1935, unternahm sie es, die inzwischen zu­sammengetragenen Spruchdichtungen in einer zweiten Aus­gabe zu veröffentlichen. Den Verschiedenartigkeiten der Texte entsprechend brachte sie vier getrennte Titel heraus: «Wahr­spruchworte Richtspruchworte» als Neuausgabe der «Wahr­spruchworte», ferner «Welterkenntnis Selbsterkenntnis» mit kurzen Sinnsprüchen und Widmungen, die «Gebete für Mütter und Kinder» und «Rudolf Steiner und unsere Toten» mit Ansprachen und Sprüchen bei Bestattungen.

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Für die stark erweiterte Sammlung «Wahrspruchworte Richtspruchworte» schrieb sie dieses Vorwort:

«Zehn Jahre sind seit dem Hinscheiden Rudolf Steiners ver­flossen. Als er von uns gegangen war, war es uns ein Herzens-bedürfnis, all die Sprüche und Widmungen, die damals zugäng­lich waren, zu sammeln, um sie neben den für die Eurythmie geschaffenen Gedichten in einem Erinnerungsbande, wie einer Schatzkammer des Geistes, zu vereinigen.

Schon lange wird auf eine zweite Auflage der längst vergrif­fenen gewartet. Es sind inzwischen aus Reisemappen, Vortragsnachschriften, hinterlassenen Notizbü­chern eine stattliche Anzahl solcher Sprüche neu gesammelt worden. Andere wurden abgeschrieben aus geschenkten Wer­ken, Gästebüchern, von Photographien und so weiter. Wenn sie auch manchmal nur rhythmische oder gar einfache Zufalls-Prosa sind, so läßt ihr Weisheitsgehalt es doch berechtigt er­scheinen, sie der neuen Auflage einzufügen. Auch kleine Än­derungen in den Fassungen gleichgearteter Sprüche regen das Denken an und durften deshalb mehrmals berücksichtigt wer­den. Auf eine chronologische Reihenfolge ist in diesem Bande verzichtet worden. So wie sie hier in scheinbar bunter Reihen­folge gebracht werden, sollen diese Sprüche das geistige Leben spiegeln in seiner reichen Mannigfaltigkeit. Das Vorwort der ersten Auflage enthält einen Hinweis auf das überraschend Unpersönliche in Rudolf Steiners Art, sich zu geben, dem Feh­len des Wörtchens im persönlichen Sinne in den Dichtun­gen dieses Verkünders eines unpersönlichen Ich. Auch in der neuen Sammlung finden wir es nur selten und nur in Stellver­tretung des Menschheits-Ich als solchem. Mit einer einzigen Ausnahme, die um so erschütternder wirkt: sie wurde in einem der letztgebrauchten Notizbücher gefunden und war nieman­dem bekannt: ein aus dem Tiefsten der Seele aufsteigendes

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heißes Gebet für die Menschheit; ein Ausdruck des nunmehr durch Brachlegung der physischen Kräfte an der gewohnten umfangreichsten Tätigkeit verhinderten Geistes:

Diesem heißen Sehnen nach einer Erweckung der Mensch­heit durch die Kraft der Feuertaufe folgen hier Worte, die noch im letzten Lebensjahre gesprochen wurden, zwar bei der Kre­mation einer Verstorbenen, aber sie wirken zugleich wie ein uns hinterlassener letzter Gruß des Scheidenden aus ferner Geisteshöhe, wie ein persönliches Trost- und Mahnwort an uns von Rudolf Steiner selber:

Ich war mit euch vereint,

Bleibet in mir vereint ...

Als das den Flammen zum Raub gefallene erste Goethea­num im Jahre 1920 eröffnet wurde, durfte ich im Auftrage Rudolf Steiners mit einigen wenigen, von ihm gemachten Abänderungen die Worte des Hilarius aus sprechen. Zur Erinnerung an jene Feier seien diese Worte an den Anfang der neuen Auflage gebracht. Ihnen seien angeschlossen die von Rudolf Steiner selbst zur Weihnachts-Tagung 1923/24 gesprochenen Worte der geistigen Grund­steinlegung des zweiten Goetheanum.

Dornach, September 1935 Marie Steiner»

*

Der kleinen Sammlung von Sinnsprüchen und Widmungen unter dem Titel «Welterkenntnis Selbsterkenntnis» stellte sie folgendes Vorwort voran:

«Von Rudolf Steiner geprägte Gedanken sind wie Fenster im geistigen Himmelsraum. Sie sind wie Buchstaben einer Ster­nenschrift. Was tut es, wenn in diesen Satzprägungen der we­sentliche Gedanke, der uns die Geistwelt erhellt, des öftern

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wiederkehrt! Auch die Sterne wiederholen stets von neuem ihre Bahnen, um in ewig wechselnde Kräftebeziehungen zu treten, und so ist ihre Sprache immer neu lebendig und ihre Wirkungsweise mannigfaltig. So mögen auch hier nebeneinan­der gestellt sein Leit- und Zielsätze, deren Wahrheitslicht aus jener Sternen- und Sonnenweisheit heruntergeholt ist, die im­mer neue Erkenntniskräfte in uns wecken kann. Sie sind wie anspruchslos sie auch scheinen mögen, kondensierter Weis­heitsinhalt eines an Erkenntnissen überreichen Lebens. Sie geben auch eine Antwort auf die oft gestellte Frage, was mit Goetheanismus eigentlich gemeint sei, in jenen Sprüchen, die sich eng an Aussprüche Goethes anschließen, aber seine Ge­danken ins Konkret-Geistige hinaus erweitern.

Solche Sätze waren meistens eine Zusammenfassung ge­sprochener öffentlicher Vorträge, die an schon errungene Kul­turgüter der Menschheit anknüpften, um ihr die neuen Ziele und Wege zu weisen, die allein uns vor dem Versinken in das Chaos zu retten vermocht hätten. Vor 33 Jahren hat Rudolf Steiner diese seine Lebensaufgabe als kulturelle Tat in das Leben der Öffentlichkeit hineingestellt. Sie hat ihm maßlose Anfeindung und Verleumdung eingebracht, die auch jetzt nicht ruhen. Der 33jährigen Wiederkehr jenes Tages sei dieses schlichte Büchlein gewidmet. Schlichtheit und Größe waren Rudolf Steiners Wesenszüge. Weil er mehr wußte und selbst­loser war als sonst die Menschen sind, wurde er verehrend geliebt, aber auch glühend gehaßt von Dunkelmännern und Irregeführten. Die Antwort auf dieses Rätsel gibt uns Goethe, dessen Faust dem Wagnerschen intellektuellen Hochmut mit den Worten begegnet:

Ja, was man so Erkennen heißt!

Wer darf das Kind beim Namen nennen?

Die Wenigen, die was davon erkannt,

Die töricht gnug ihr volles Herz nicht wahrten,

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Dem Pöbel ihr Gefühl, Ihr Schauen offenbarten, Hat man von je gekreuzigt und verbrannt.

Diese Torheit ist der Entschluß zum Opfer, übergroße Liebe zur Menschheit und Hingabe an die Gottheit und ihre Ziele.

Dornach, Oktober 1935 Marie Steiner»

*

Ein Jahrzehnt später, gegen Ende ihres Lebens, entschloß sie sich, auch esoterische Inhalte mit Übungen und mantrischen Sprüchen zu veröffentlichen. So erschienen 1947 und 1948 zwei kleine Bändchen «Aus den Inhalten der Esoterischen Schule», Heft 1 und 2; ein drittes Heft, an dessen Gestaltung sie noch kurz vor ihrem Tode arbeitete, erschien im Jahre 1951.

Nach dem Tode Marie Steiners brachte 1951 die von ihr eingesetzte Rudolf Steiner-Nachlaßverwaltung «Wahrspruch­worte Richtspruchworte» zunächst in einer Neuauflage im wesentlichen unverändert heraus. Um die Komposition dieser Ausgabe nicht zu stören, wurden die neu aufgefundenen Dich­tungen 1953 in einem zweiten Band herausgegeben unter dem Titel «Wahrspruchworte Richtspruchworte, zweite Folge». Ferner erschien ebenfalls 1953 eine erweiterte Neuauflage von «Welterkenntnis Selbsterkenntnis».

Als dann an die Erstellung der «Rudolf Steiner Gesamt­ausgabe» gegangen werden konnte, wurden zwei Bände für die Spruchdichtungen vorgesehen: Bibliographie-Nr. 40 für «Wahrspruchworte» und Nr. 41 für «Übertragungen aus dem Alten und Neuen Testament Mantrische Sprüche».

Der erste Band erschien 1961, herausgegeben von Edwin Froböse und Paul Jenny. Er vereinigte die bisher erschienen Spruchsammlungen in einem Band, vermehrt um inzwischen aufgefundene, bisher unbekannte Sprüche. Dieser Band er­fuhr von 1969 bis 1991 sechs weitere Auflagen mit den jeweils möglichen Erweiterungen.

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Bei der ursprünglichen Planung der Gesamtausgabe war das schwierige Kapitel der esoterischen Inhalte zunächst zurück­gestellt worden. Erst in den achtziger Jahren wurde dies in Angriff genommen und es entstand neu der Plan für die Reihe «Veröffentlichungen zur Geschichte und aus den Inhalten der esoterischen Lehrtätigkeit», GA 264270. Daher wurden die für Bibliographie-Nr. 41 vorgesehenen Texte und Sprüche in diese Reihe, den Band GA 268, integriert, der in Kürze als weiterer Sammelband unter dem Titel «Mantrische Sprüche Seelenübungen II» erscheinen wird. Dabei war es unumgäng­lich, einige Sprüche, die man früher in den «Wahrspruch­worten» fand, um der inneren Stimmigkeit willen in den neuen Band zu verlegen.

Mit der vorliegenden Neuausgabe und dem Erscheinen des Bandes «Mantrische Sprüche» wird die Veröffentlichung der Spruchdichtungen Rudolf Steiners als solche abgeschlossen sein. Zusammengefaßt findet man sie innerhalb der Gesamt­ausgabe in folgenden Bänden:

1) GA 40, «Wahrspruchworte» enthält:

a) alle von Rudolf Steiner selber veröffentlichten Dich­tungen;

b) alle in öffentlichen Vorträgen gegebenen Sprüche;

c) alle in allgemeinen Mitglieder-Vorträgen gegebenen Sprüche;

d) in Notizbüchern gefundene Sprüche allgemeinen Charakters;

e) Einzelpersonen gegebene Widmungssprüche, in Büchern, auf Photographien, etc.

2) GA 267, «Seelenübungen mit Wort- und Sinnbild-Medita­tionen» enthält alle esoterischen Übungen für Morgens und Abends, die Einzelpersonen gegeben wurden. Die meisten davon enthalten mantrische Sprüche.

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3) GA 268, «Mantrische Sprüche Seelenübungen II» enthält:

a) alle mantrischen Sprüche und Meditations-Sätze ohne Zeit-Bindung für Einzelpersonen;

b) mantrische Sprüche und Meditations-Sätze aus Notiz-büchern;

c) mantrische Sprüche für anthroposophische Arbeits­Zusammenhänge.

4) GA 261, «Unsere Toten» enthält Ansprachen, Gedenkwor­te und Meditationssprüche für Bestattungs- und Gedenk­feiern für Verstorbene.

Ferner enthalten einige Bände der Reihe «Veröffentlichungen zur Geschichte und aus den Inhalten der esoterischen Lehr­tätigkeit» (GA 264270) Sprüche, die aus dem gegebenen Zu­sammenhang nicht sinnvoll herausgelöst werden können und daher nicht in einen der Sammelbände aufgenommen wurden.

ZU DIESER AUSGABE

#G040-1998-SE377 - Wahrspruchworte

#TI

ZU DIESER AUSGABE

#TX

Wie aus der Beschreibung «Zur Editionsgeschichte der Spruchdichtungen» hervorgeht, war es, um die Gesamtveröf­fentlichung der Spruchdichtungen zum Abschluß bringen zu können, unumgänglich, die Neuauflage des Sammelbandes «Wahrspruchworte» neu zu gestalten. Denn für die Heraus­gabe des schon seit langem vorgesehenen Bandes «Mantrische Sprüche» mußten dieser Band und die fällig gewordene Neu­auflage der «Wahrspruchworte» in Übereinstimmung gebracht werden.

Dafür wurden alle im Rudolf Steiner-Archiv vorliegenden Unterlagen erneut gründlich durchgegangen. Die meisten Sprüche befinden sich im Archiv als Originale von Rudolf Stei­ners Hand, oder als Photokopien von solchen, oder in Nach-schriften von Vorträgen, oder als Wandtafel-Aufzeichnungen, die bei den Vorträgen gemacht wurden. In den letzten zwanzig Jahren sind noch immer eine ganze Reihe von Originalen neu ins Archiv gekommen, teils von bisher unbekannten Sprüchen, teils von Sprüchen, die bisher nur als Abschriften vorlagen. Von den Sprüchen, die auch jetzt nur in Abschriften erhalten sind, werden nur solche veröffentlicht, die aufgrund ihrer Überlieferung als voll authentisch gelten können.

Für den vorliegenden Band wurden alle Sprüche wieder mit den verschiedenen Unterlagen verglichen. Dazu gehören auch die Notizbücher, in denen sich oft Entwürfe finden zu Sprü­chen, die bei Vorträgen oder anderweitig gegeben wurden. Die­se Entwürfe zeigen, wie Rudolf Steiner an seinen Spruchdich­tungen gearbeitet hat. Siehe die faksimilierten Beispiele nach 5. 109. Die verschiedenen Lesarten sind nachgewiesen, sofern es sich nicht nur um ganz unwesentliche Differenzen handelt.

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Zur Gestaltung des Bandes

Wie man aus dem Inhaltsverzeichnis entnehmen kann, ist versucht worden, die Sprüche so zu gruppieren, daß seinem Charakter nach Ähnliches beisammen steht. Innerhalb der Gruppen wurden die Sprüche nach der Chronologie ihrer Ent­stehungszeit angeordnet; nur die Gruppe der Jahresfeste und diejenige mit Mysterienwahrheiten aus alten Kulturen folgen einer anderen Chronologie.

Bei der Mehrzahl der Sprüche ist die Entstehungszeit wohl­bekannt. Bei einer Anzahl anderer Sprüche weiß man mit un­terschiedlicher Genauigkeit die ungefähre Entstehungszeit, die dann als «ca.» angegeben ist. Sprüche, bei denen dies nicht möglich ist, sind als «undatierbar» bezeichnet und wurden ge­legentlich trotzdem nach ihrer vermuteten Entstehungszeit in die Chronologie eingeordnet.

Zur Textgestaltung

Die Wortlaute Rudolf Steiners sind in normaler Schrift wieder­gegeben, auch alle seine Zusätze wie Überschrift, Widmungs­text, Datum, Unterschrift. Auch in normaler Schrift erscheinen Marie Steiners Hinzufügungen auf den verwendeten Vorlagen (nicht aber ihre Überschriften für den Druck). Sofern die Her­kunft nicht offensichtlich ist, ist sie in den Hinweisen oder im Register nachgewiesen.

Im Original unterstrichene Worte sind in den Sprüchen ge­sperrt, sonst kursiv wiedergegeben.

Alle Zusätze der verschiedenen Herausgeber seit Marie Steiner sind kursiv gedruckt, also vor allem Überschriften, und jetzt auch neu Entstehungszeit des Spruches und eventuell Name des Empfängers. Solche Überschriften und auch Zwi­schentitel beruhen immer auf Worten, die Rudolf Steiner im Zusammenhang mit dem Spruch gesprochen, manchmal auch im Notizbuch geschrieben hat.

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Zur Orthographie

Die Anpassung des gedruckten Textes an die heute übliche Schreibweise bringt kaum Veränderungen gegenüber dem Ori­ginal; sie beschränkt sich hauptsächlich auf Fremdworte wie «Centrum» und auf wenige deutsche Worte wie «es giebt» (von «geben»).

Zur Interpunktion

Bei Sprüchen hat Rudolf Steiner fast keine Satzzeichen ver­wendet, und die Zeichen, die er verwendet, sind oft keine Satzzeichen im konventionellen Sinne, sodaß eine gewisse Un­sicherheit für ihre Wiedergabe im Druck besteht. Bis jetzt un­veröffentliche Sprüche sind ohne von den Herausgebern hin­zugefügte Satzzeichen wiedergegeben. Bei Sprüchen, die schon eine lange Druck-Tradition haben, ist diese berücksichtigt.

Hinweise und Lesarten

Wie bei den anderen Bänden der Gesamtausgabe sind jetzt auch für die «Wahrspruchworte» Hinweise erstellt worden, die Nützliches zum Hintergrund vieler Sprüche zu geben sich bemühen. Darin integriert ist auch die Angabe von Textvari­anten.

Alphabetisches Register der Spruchanfänge und

Überschriften

Dies dient nicht nur zum Auffinden der Sprüche, es zeigt auch die verwendeten Vorlagen und deren Art an: ob es sich um eine Vortragsnachschrift, um ein Notizbuch oder Notizblatt in der Handschrift Rudolf Steiners, oder um eine Abschrift handelt. Außerdem sind Entstehungszeit und -Ort, sowie Name eines eventuellen Empfängers angegeben, soweit sie bekannt sind.

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Personenregister

Seit 1925 war es üblich, die Namen noch lebender Personen im Zusammenhang mit den Sprüchen nicht in Erscheinung treten zu lassen. Der vorliegende Band soll auch ein Beitrag zur Ge­schichte der anthroposophischen Bewegung sein, und daher wurden die Namen der Empfänger soweit sie bekannt sind unverschlüsselt angegeben.

ZUR TEXTGESTALTUNG DES «SEELEN KALENDERS»

#G040-1998-SE381 - Wahrspruchworte

#TI

ZUR TEXTGESTALTUNG DES «SEELEN KALENDERS»

Zur Geschichte der benützten Textvorlagen

#TX

Im Frühjahr 1911, nach dem Philosophen-Kongreß in Bolo­gna, entstand in Portorose an der Adria zwischen Imma von Eckardtstein, die sich mit der malerischen Darstellung der Tierkreis-Zeichen beschäftigte, und Rudolf Steiner der Plan, einen Kalender für das Jahr 1912 zu schaffen. Er gab ihr An­regungen für die Gestaltung der Bilder und schrieb selber das Kalendarium mit den Namens- und Gedenktagen. Näheres dazu findet man in dem Heft 37/38 der «Beiträge zur Rudolf Steiner Gesamtausgabe». Diese Arbeit zog sich durch das ganze Jahr hin. Wahrscheinlich im Winter und in München schrieb Rudolf Steiner einen Zusatz zu dem «Kalender», wo­durch dieser noch eine ganz neue Dimension bekam: den «See­lenkalender», der mit dieser Überschrift als Anhang auf den letzten 20 von insgesamt 178 Seiten des «Kalenders> gedruckt wurde. Der Druck erfolgte im Frühjahr 1912 bei Carl Kuhn in München, der alle Drucksachen für den Münchner Zweig be­sorgte und auch für den Philosophisch-Anthroposophischen Verlag arbeitete, so sind z. B. die Mysteriendramen dort ge­druckt worden. Imma von Eckardtstein hielt sich damals in München auf, um den Druck zu betreuen. Als Beilage zu ihrem einzigen bekannten damit zusammenhängenden Brief an Ru­dolf Steiner übersandte sie ihm am 15. März 1912 Manuskript und Druckbogen für die Monate April bis Juni, dies entspricht den ersten 48 Seiten des «Kalenders». Rudolf Steiner war da­mals in Berlin und reiste Anfang April nach Helsinki, wo er die ersten fertig gedruckten Exemplare erhielt. Aus diesen Daten muß man schließen, daß er keine Abzüge für den «Seelenkalen­der» bekam, die er noch hätte korrigieren können. Man kann

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also nicht davon ausgehen, daß die Abweichungen des Druckes vom Manuskript von Rudolf Steiner herrühren. Dies Manu­skript für den «Seelenkalender» ging damals in die Druckerei und war dann verschollen, sodaß es für spätere Ausgaben nicht zur Verfügung stand. Es wurde im Nachlaß von Elisabeth Vreede, die mit Imma von Eckardtstein befreundet war, wieder aufgefunden, und 1959 kam eine Photokopie davon in das Rudolf Steiner Archiv. Sie ist in dem erwähnten Heft der «Bei­träge . . . » als Faksimile wiedergegeben.

Im Jahre 1918 erschienen zwei Neudrucke des «Seelen­kalenders», beide durch die Initiative von Emil Molt, dem Generaldirektor der Waldorf-Astoria Zigarettenfabrik in Stuttgart, und beide wurden in der Druckerei der Zeitschrift «Lese», Jung & Sohn in Stuttgart, hergestellt. Der eine er­schien, vermutlich im Frühjahr, als die Nr. 30 in der Reihe der «farbigen Heftchen der Waldorf-Astoria». In dieser Reihe ließ Emil Molt deutsche Literatur in kleinen Heftchen drucken, die den für die Soldaten im Feld bestimmten Zigarettenschachteln beigelegt wurden. Für diese Ausgabe schrieb Rudolf Steiner das Vorwort von 1918. Sie war als regelrechter Kalender von Woche zu Woche vom 1. April 1918 bis zum 29. März 1919 gestaltet, mit Angabe der Wochentage.

Anfang September 1918 erschien der «Seelenkalender» noch einmal, und diesmal als ein Teil der Schrift «Durch den Geist zur Wirklichkeits-Erkenntnis der Menschenrätsel», ebenfalls mit dem neuen Vorwort. Diese Schrift war, sehr wahrschein­lich von Rudolf Steiner selber, für die von Hermann Hesse betreute «Bücherei für deutsche Kriegsgefangene» zusammen­gestellt worden und wurde als «Liebesgabe» in die Lager ge­schickt, gestiftet von der stets hilfsbereiten Helene Röchling aus Mannheim. Emil Molt war ein Schulfreund von Hermann Hesse und hatte diese Schrift veranlaßt. Für sie hatte Rudolf Steiner den Vortrag vom 17. August 1908 zu dem Aufsatz

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«Philosophie und Anthroposophie» umgearbeitet. Es ist un­bekannt, wer die Redaktion für die beiden Stuttgarter Ausga­ben, die sich sehr ähnlich sind, besorgt hat. Der Text ist in den Formalien stark verändert worden. So sind viele zusätzliche Satzzeichen eingefügt worden, und vor allem wurde eine neue Art der Wochenbezeichnungen eingeführt: waren in der Aus­gabe von 1912 die Sprüche einfach durchnumeriert worden, so wurde dies in beiden Ausgaben von 1918 ersetzt durch eine Bezeichnung nach Monaten. So wurde z. B. die «Achte Wo­che» nun als die «4. Mai-Woche» überschrieben; aber mit eini­gen Differenzen: z. B. wurde die 18. Woche in dem Waldorf­Heftchen als die «5. Juli-Woche» und in der anderen Ausgabe als die «1. August-Woche» bezeichnet. Es ist so gut wie ausge­schlossen, daß Rudolf Steiner sich um diese Details gekümmert hätte; die Druckereien hingegen betrachteten damals so etwas als zu ihren Aufgaben gehörig. Es gibt keine diesbezüglichen Briefe; auch ist es wenig wahrscheinlich, daß die Redaktion vom Philosophisch-Anthroposophischen Verlag in Berlin aus­ging obwohl dieser im Impressum erscheint da 1925 fast alle Änderungen in der Neuausgabe dieses Verlags wieder rück­gängig gemacht wurden.

Ebenfalls im Jahr 1918 zeichnete Rudolf Steiner die ersten Formen für die eurythmische Darstellung der Sprüche des «Seelenkalender». An einem Detail kann man sehen, daß er vor allem das Waldorf-Heftchen als Textvorlage bei dieser Arbeit, die bis in das Jahr 1924 weitergeführt wurde, benützte: er über­nahm die neuen Wochen-Bezeichnungen (meistens nach dem Waldorf-Heftchen, aber einige Male auch nach der anderen Ausgabe von 1918) und schrieb sie jeweils auf die Blätter der entstehenden Eurythmie-Formen. Eigentlich wäre die alte Art von 1912 praktischer gewesen, aber die Wochen-Nummern waren in beiden Ausgaben von 1918 weggelassen worden und waren daher nicht zur Hand. Bei vielen Formen hat Rudolf

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Steiner die einzelnen Zeilen des Wochenspruches neben die jeweilige Form geschrieben. Natürlich stand dabei nicht der intendierte Wortlaut im Vordergrund, sondern es ging um die Zuordnung der Form zum Text, aber es handelt sich dennoch um ein Autograph, das zeigt, daß er die beim Drucken wahr­scheinlich ohne sein Zutun entstandenen Abweichungen annehmbar fand. Man findet die Blätter in der Faksimile-Aus­gabe «Eurythmieformen zu den Wochensprüchen des Anthro­posophischen Seelenkalenders», GA K23, Dornach 1989.

Anfang April 1925, wenige Tage nach Rudolf Steiners Tod, erschien schließlich die Ausgabe letzter Hand mit dem Titel «Anthroposophischer Seelenkalender». Am 12. März 1925 schrieb Johanna Mücke, die Geschäftsführerin des Philoso­phisch-Anthroposophischen Verlages, an Marie Steiner, die sich auf Tournee befand: «Herr Doktor hat einen so schönen Umschlag für den Seelenkalender gezeichnet, den ersten Abzug hat er noch zu einer kleinen Veränderung da, lauter schöne fünf­zackige Sterne; die Farbe wird hellblau und Gold. Wie dankbar bin ich und werden so viele unserer Mitglieder Ihnen sein, daß nun durch Ihre Initiative der Seelenkalender wieder da sein wird und in so schöner Gestalt.» Rudolf Steiner hatte nicht nur den Umschlag entworfen, sondern auch das Format, ein Spruch pro Seite (die früheren Ausgaben hatten zwei bis vier Sprüche pro Seite), und die Schrift bestimmt. Aber er hat sich sicher nicht um die Textform in den technischen Details gekümmert. Wer dies getan hat, weiß man nicht; in Betracht kommt eigentlich nur Johanna Mücke, eventuell auch Marie Steiner, die aber kaum Zeit dafür gehabt haben dürfte. Zugrunde gelegt wurde die Aus­gabe von 1912, als Vorwort wurde das von 1918 gedruckt. Dies ist die vertraute Form des Seelenkalenders im blauen Querformat, die seit 70 Jahren gedruckt wird.

Über die Neuauflagen der zwanziger und dreißiger Jahre ist nichts Genaues bekannt, sie liegen im Archiv nicht vor. Nur

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von einer Ausgabe «ca. 1930» gibt es die Photokopien von 20 Seiten. Im «Nachrichtenblatt» Nr. 13 vom 29. März 1936 be­spricht Marie Steiner eine Neuausgabe, 12. bis 14. Tausend (die Auflage der Waldorf-Heftchen von fünfzigtausend nicht mit-gerechnet). Die erste Neuauflage, die im Archiv vorliegt, ist von 1938. Sie zeigt einige redaktionelle Veränderungen gegen­über 1925; die erste Auflage nach dem 2. Weltkrieg geschah 1948, in drei leicht variierenden Fassungen in Dornach, Stutt­gart und Wien, aber als fast genaue Nachdrucke der Ausgabe von 1938. Die erste Neuauflage nach Marie Steiners Tod er­folgte 1953, herausgegeben von Edwin Froböse.

1961 erschien die Spruchsammlung «Wahrspruchworte» innerhalb der Gesamtausgabe. Daher wurde von den Heraus­gebern Edwin Froböse und Paul Jenny auch der «Seelenkalen­der» aufgenommen, aber in einer in den Formalien von dem blauen Büchlein abweichenden Form, nämlich gemäß der Aus­gabe vom Herbst 1918.

Auch die vorliegende Ausgabe der «Wahrspruchworte» enthält den «Seelenkalender». Sie stützt sich auf die Manu­skripte und die Ausgabe letzter Hand von 1925. Dabei gibt es die folgenden

Textvarianten:

Woche Zeile

3 4 Die Ausgabe von 1925 hatte neu wach end Ich für wachsend Ich, dies ist wohl ein Druckfehler.

5 5 Das Manuskript hat zum statt zu dem.

15 2 Das Manuskript hat das Geistesweben statt des

Geistes Weben auf der Eurythmie-Form.

19 4 Das Manuskript hat Es soll, alle Drucke hatten Er soll. Dabei dürfte es sich um einen Druckfehler in der Ausgabe von 1912 handeln, der sich fortgeerbt hat.

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20 5 Das Manuskript hat An sich statt In sich.

23 6 Alle Drucke hatten Winterschlaf für Weltenschlaf im Manuskript. Auch dies dürfte ein fortgeerbter, naheliegender Lesefehler des Setzers sein.

25 5+6 Auf der Eurythmie-Form hat Rudolf Steiner wohl aus Versehen wachsen für wachen geschrieben.

26 4 Im Manuskript steht meine Geistestriebe statt mei­nes Geistes Triebe auf der Eurythmie-Form.

27 3 Das Waldorf-Heftchen, die Eurythmie-Form und alle

Drucke nach 1948 haben Dass ich. Das Manuskript

und alle anderen Drucke bis 1948 haben Das ich.

Dies ist wohl ein Schreibfehler im Manuskript. Diese

Variante wäre zwar grammatikalisch möglich, aber

inhaltlich unbefriedigend, u. a. weil das Ziel des

>Sehnens> nicht angedeutet würde.

28 2 Das Manuskript hat Erfüllen statt Erfühlen im

Erstdruck und auf der Eurythmie-Form.

34 2 Auf der Eurythmie-Form steht Eigensinn für Eigen-

sein.

38 3 Auf der Eurythmie-Form steht Es ist für Es hat.

46 7 Auf der Eurythmie-Form steht ergreifen für er­-

halten.

Aus dieser Aufstellung kann man sehen, daß es keine letzte Sicherheit für diese Details gibt.

Zur Interpunktion

Das Manuskript hat nur sehr wenige Satzzeichen. Die Zeichen­setzung der ersten Ausgaben vor 1925 stammt mit Sicherheit von den Druckereien. Besonders in den Ausgaben von 1918

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sind sehr viele neue Zeichen gesetzt worden, die dann 1925 zum größten Teil wieder weggelassen wurden. Überhaupt sind die Satzzeichen bis heute immer wieder revidiert worden, so daß man sich nicht auf einen Konsens stützen kann. Für die vorliegende Ausgabe ist, mit der Absicht möglichst wenige Zeichen zu haben, folgende Systematik versucht worden: a) alle Zeichen im Manuskript sind aufgenommen worden, b) nur die Zeichen, die alle Drucke bis 1925 übereinstimmend für nötig befunden haben und die nicht Sinn-störend sind, sind beibehalten worden, c) korrespondierende Sprüche (n+ü= 53), die sehr oft den gleichen syntaktischen Bau haben, bekommen auch analoge Zeichensetzung. Es geht also nicht um eine konventionell «richtige» Interpunktion.

***

Wegen der vielen Anfragen an das Archiv ist es vielleicht nütz­lich, für diejenigen, die sich dafür interessieren, noch folgende Detail-Punkte zu besprechen:

Über die Zuordnung der Sprüche

zu den Wochen des Jahres

Wie schon auf 5. 22 erwähnt, ist die Angabe Rudolf Steiners grundlegend, man möge jeweils zu Ostern mit dem ersten Spruch beginnen. Im weiteren seien jeweils drei Sprüche in der gleichen Stimmung gehalten, so daß die Datumverschiebung nicht viel zu bedeuten habe.

Der ursprüngliche Plan war, daß der «Kalender» jedes Jahr erscheinen sollte was dann aber nie mehr geschah , und daß die Daten des «Seelenkalenders» jeweils angepaßt würden. Dem entsprechend hat man bei den verschiedenen Drucken bis in die zwanziger Jahre mit dem jeweiligen Oster-Datum begonnen, aber mit unbefriedigendem Resultat. Schon in der

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Ausgabe von 1912/13 geht das Ende des Jahres nicht auf. Die Ostersonntage von 1912 und 1913 waren am 7. April und am 23. März, was ein Jahr von nur 50 Wochen ergibt; trotzdem hat Rudolf Steiner den 52. Spruch mit «30. März» überschrieben, obwohl er das Kalendarium mit dem 22. März abschloß.

1918 war der Ostersonntag am 31. März, exakt eine Woche früher als 1912, und 1919 am 20. April. Dies gibt ein Jahr von 55 Wochen. Das Waldorf-Heftchen gibt als Datum für den ersten Spruch «1. 6. April» und geht dann Woche um Woche weiter, so daß der letzte Spruch das Datum «23. 29. März» bekommt; es fehlen also noch drei Wochen bis zum nächsten Ostern. In der anderen Ausgabe von 1918 hat man die Daten dadurch auf die Ausgabe von 1912 synchronisiert, daß man die beiden Sprü­che 3 und 4 auf die drei Wochen 14. April bis 4. Mai legte. So bekamen die Sprüche 5 bis 49 exakt die Daten von 19 12/13, wie sie auch in der vorliegenden Ausgabe angegeben sind. Dies hät­te am Ende des Jahres helfen können, den Anschluß an das nächste Osterfest zu mildern, stattdessen hat man versucht, die Synchronisation aufrecht zu erhalten dadurch, daß man die letzten drei Sprüche auf die letzten zwei März-Wochen verteil­te. Man hat so für 1918 zwei Einteilungen mit der selben Art der Bezeichnungen, aber mit um eine Woche verschobenen Da­tierungen. So hat z. B. der Spruch 6 in beiden Ausgaben die Überschrift «2. Mai-Woche», trägt aber in dem Waldorf-Heft­chen ein um 7 Tage früheres Datum. Wenn man noch eines Be­weises bedürfte, daß diese Formalien nicht von Rudolf Steiner festgelegt wurden, so hätte man ihn hier.

In der Ausgabe von 1925 wurde mit der ersten Woche nach Ostern (am 12. April) begonnen und von Woche zu Woche wei­tergegangen, ohne Rücksicht darauf, daß 1926 der Ostersonn­tag schon am 4. April war. Die Verspätung von doch nur 5 Ta­gen gegenüber 1912 brachte es mit sich, daß die Sprüche, die im Manuskript als fürJohanni, Michaeli und Weihnachten gegeben

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bezeichnet sind, nicht auf die entsprechenden Daten fielen. Wohl deshalb wurden diese Bezeichnungen weggelassen.

Nun ist es gar nicht sinnvoll, im Druck die Sprüche «rich­tig» verteilen zu wollen. Eine solche Verteilung müßte die Sprüche 8 bis 11 der Zeit von Pfingsten bis Johanni, und die Sprüche 48 bis 52 der Zeit von Anfang März bis Ostern zuord­nen. In der Praxis ist das kein Problem, im Druck wäre es pe­dantisch und vor allem störend, da ja ein einzelnes Exemplar über viele Jahre dient. Wohl deshalb hat Marie Steiner in den Ausgaben von 1938 (wahrscheinlich schon früher) und 1948 die Anpassung an das jeweilige Jahr der Ausgabe aufgegeben. Beide Ausgaben benützten eine Datierung von Woche zu Woche mit dem Ostersonntag beginnend derart, daß Karfrei­tag das Datum 3. April hat, eine Datierung, die zwei Tage frü­her als die von 1912 beginnt. Und die Bezeichnungen Johanni, Michaeli und Weihnachten wurden wieder aufgenommen. Im Jahr 1931 war Ostern am 5. April. Das Fragment der Aus­gabe «ca. 1930» im Archiv entspricht dem. Es könnte also sein, daß man die Datierung von 1931 gut fand und für die späteren Ausgaben dabei blieb.

In der vorliegenden Ausgabe sind, teils als Hilfe zur Orien­tierung, teils aus historischem Interesse, die Daten von 19 12/13 angegeben, die auch insofern günstig sind, als das Osterdatum von 1912 ziemlich genau in der Mitte der möglichen Daten vom 22. März bis zum 25. April liegt. Ferner sind die Wochen­Bezeichnungen so angegeben, wie sie auf den Eurythmie-For­men stehen, außer bei den Wochen, die im Manuskript eine eigene Bezeichnung haben: Oster-Stimmung, Johannes-Stim­mung, u.s.w.

Zu den Bezeichnungen der Jahreszeiten

Im Manuskript hat Rudolf Steiner die Bezeichnungen Frühling und Sommer vor die 1. und die 14. Woche eingefügt; der Druck

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von 1912 hat zusätzlich Herbst und Winter vor der 27. und der 37. Woche. Ebenso die beiden Ausgaben von 1918, außer: die zweite Ausgabe hat Winter vor der 36. Woche. In der Ausgabe von 1925 beginnen die vierJahreszeiten mit der 1., 11., 25. Und 37. Woche.

Über die Zuordnung von Buchstaben zu den

Wochensprüchen

In der Handschrift hat Rudolf Steiner die Buchstaben des Al­phabets an die Sprüche 1 26, und noch einmal an die Sprüche 27 52 geschrieben, ohne Zweifel um die Zugehörigkeit des Gegenspruches im Herbst/Winter-Halbjahr zu dem entspre­chenden Spruch im Frühling/Sommer-Halbjahr zu betonen. Auch Karl König vertritt in seinem Büchlein «Über Rudolf Steiners Seelenkalender», Stuttgart 1970, diese Ansicht. Sie wird durch folgenden Vorgang bestärkt: die Zuordnung in der Handschrift für die Sprüche 12 bis 25 ist um eine Woche ver­schoben, weil die Sprüche 12 (johannes-Stimmung) und 51 (Frühling-Erwartung) keinen Buchstaben bekommen haben. Mit dieser Verschiebung ist der «Seelenkalender» 1912 ge­druckt worden. Wahrscheinlich ist der Fehler schon sehr bald bemerkt worden und wurde durch Johanna Mücke bei der nachsten Gelegenheit, in der Ausgabe von 1925, korrigiert. (In den Ausgaben von 1918 waren die Buchstaben überhaupt weg­gelassen.) Sie hätte dies sicher nicht von sich aus getan, ohne daß das Problem im Gespräch mit Rudolf und Marie Steiner berührt worden wäre. In dieser korrigierten Form wurde der «Seelenkalender» bis 1958 gedruckt. Als die Handschrift 1959 wieder zum Vorschein kam, haben die damaligen Herausgeber für dieses Detail auf die Handschrift abgestellt.

In der Handschrift und der Ausgabe von 1912 wurden die Buchstaben der zweiten Serie durch einen übergelegten Strich

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gekennzeichnet, wie das in der Mathematik für korrelierte Größen üblich ist. 1925 wurde diese Überstreichung weg­gelassen.

In allen bisherigen Auflagen der «Wahrspruchworte» GA 40 wurden die Wochenbezeichnungen und Daten der Ausgabe vom Herbst 1918 gegeben, dadurch entfielen auch die Buchsta­ben. Die vorliegende Ausgabe gibt die Bezeichnung durch Buchstaben gemäß der Ausgabe von 1925, aber mit den Über­streichungen des Manuskripts.

JZ

HINWEISE UND LESARTEN

#G040-1998-SE393 - Wahrspruchworte

#TI

HINWEISE UND LESARTEN

#TX

Werke Rudolf Seeiners innerhalb der Gesamtausgabe (GA) werden in den Hinweisen mit der Bibliogaphie-Nummer angegeben. Siehe auch die Übersicht am Schluß des Bandes.

Die genauen Nachweise der Archivunterlagen sowie der genannten Vor­träge in den entsprechenden Bänden der Gesamtausgabe finden sich im alphabetischen Register der Sprüche.

Zu Seite:

912 Nachweise für das Geleitwort:

Goethe, teSprüche in Prosa Maximen und Reflexionen über Kunste, Aus ,,Kunst und Alterthume, Sophien-Ausgabe, 48. Band, 5. i79.


2 Credo Der Einzelne und das Alle, in vorliegendem Band.

3 Einleitung zu eGoethes naturwissenschaftliche Schriften in Kürschners ,,Deutsche Nationallirteratur, Band II, 1887.

4 Dornach, 9. Oktober i920. Dieser Vortrag ist einer von drei Vorträgen, die im Rahmen des ersten Hochsehulkurses am Goetheanum in Dornach über den Bau gehalten worden sind. Herausgegeben von Marie Steiner in ,,Der Baugedanke von Dornach, Dornach i942; in der Gesamtausgabe noch nicht erschienen.

5 Eröffnungs- und Abschiedsrede beim ersten Hochschulkurs am Goetheanum in Dornach, 26. September und 16. Oktober 1920. Herausgegeben von Marie Steiner in ,,Die Kunst der Rezitation und Deklamation, Dornach 1928; in der Gesamt­ausgabe noch nicht erschienen.

6 Marie Steiner in eNiedergang und Aufbau, in ,,Die Kunst der Reziration und Deklamation, GA 281.

7 ,,Mein Lebensgang, 31. Kapitel, GA 28.

8 17. November 1918, in uEntwicklungsgeschichtliche Unterla­gen zur Bildung eines sozialen Urteils, GA 185a.

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9 In einer handschriftlichen Euryrhmie-Programmankündigung vom 1. Februar 1925. Siehe ,,Die Konstitution der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft , GA 260a, 5. 677.

10 In ,,Ursprungsimpulse der Geisteswissenschaft, GA 96.

15 Credo: Das Originalmanuskript (drei handgeschriebene Blätter) ist nicht datiert. Es wurde erstmals im Jahre 1944, viele Jahre nach Rudolf Steiners Tod, von Marie Steiner in der Wochenschrift ,,Das Goetheanum (Nr. 52 vom 24. Dezember 1944) veröffentlicht, mit dem Zusatz. Aus der Weimarer Zeit. Von späteren Herausge­bern wurde jedoch angenommen, daß es aus der Wiener Zeit um 1888 stammen dürfte. Für beide Datierungsversuche gibt es gute Gründe.

Das ,,Credo ist zweifellos im Zusammenhang mit Rudolf Stei­Goetheforschungen entstanden, mit größter Wahrscheinlich­keit als eine Weiterführung von Goethes Prosahymnus ,,Die Natur so wie er seine Weltanschauung als Weiterbildung der Goetheschen verstand.

Als er in seiner Wiener Zeit die naturwissenschaftlichen Schriften Goethes in Kürschners ,,Deutsche National-Litteratur herausgab, stellte er den Prosahymnus ,,Die Natur Aphoristisch als Auf­takt an den Anfang des zweiten Bandes ,,Zur Naturwissenschaft im allgemeinen, der 1887 erschien. Als ihm in Weimar die gleiche Aufgabe im Rahmen der im Auftrage der Großherzogin Sophie von Sachsen-Weimar herausgegebenen großen Goethe-Ausgabe (Sophien-Ausgabe) zufiel, verfuhr er ebenso und stellte ,,Die Na­tur Fragment an den Anfang des 11. Bandes der II. Abteilung. Zur gleichen Zeit trat er entschieden für die Autorschaft Goethes ein in einem Aufsatz von 1892 in den ,,Schriften der Goethe-Ge­sellschaft (wieder abgedruckt in ,,Methodische Grundlagen der Anthroposophie, GA 30). In diesem Aufsatz wird die Bedeutung des Prosahymnus mit den Worten charakterisiert. Goethes wis­senschaftliche Entwickelung stellt sich der genaueren Betrachtung als ein fortschreitendes Ausgestalten der im Aufsatz ,Die Natur ausgesprochenen Maximen dar. ... [Er] ist eine Art Lebenspro­gramm, das allem Goetheschen Denken über die Natur zugrunde liegt.

Diese Bewertung darf mit Fug und Recht auch für Rudolf Steiners ,,Credo geltend gemacht werden. Denn so wie Goethe den Geist der Natur, so wollte Rudolf Steiner die Natur des Gei­stes

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erforschen und hat in der Folgezeit das, was im ,,Credo wie eine Vorverkündigung aufklingt, immer weiter und weiter aus­gebaut zur anthroposophisch orientierten Wissenschaft von der Welt des Geistes und deren künstlerischen Impulsen.

16 Wer nicht stirbt, bevor er stirbt .... Angelus Silesius, ,,Cherubini­scher Wandersmann.

19 Seelenkalen der: Siehe ,,Zur Texrgestalt des ,Seelenkalenders auf

5. 381 des vorliegenden Bandes.

49 Drei kosmische Dichtungen: Diese Dichtungen entstanden im Sommer 1915 für die noch ganz junge Bewegungskunst Euryth­mie, deren erste Entwicklungsschritte in die Jahre 19121914 fie­len. Nachdem sich von der zweiten Hälfte 1914 an Marie Steiner tatkräftig der Betreuung und Weiterbildung dieser Kunstrichtung angenommen hatte, gab Rudolf Steiner im Sommer 1915 einen neuen Kurs, in der Ansprache das ,,zweite Kapitel genannt. (Siehe ,,Die Entstehung und Entwickelung der Eurythmie, GA 277a). Im Zusammenhang damit entstanden die drei Dichtungen, zu deren erster Darstellung am 29. August 1915 Rudolf Steiner die auf 5. 61 wiedergegebenen Ausführungen machte.

Der äußere Anlaß für die satirische Dichtung ,,Das Lied von der Initiation waren zweifellos die ,,mystischen Verschrobenheiten gewisser Mitglieder, die sich gerade in diesem Sommer 1915 in Dornach ungemein störend geltend gemacht hatten. Näheres hier­über siehe in ,,Probleme des Zusammenlebens in der Anthroposo­phischen Gesellschaft. Zur Dornacher Krise vom Jahre 1915, GA 253.

51 Planetentanz: Text nach der Erstveröffentlichung Berlin 1916. Die Handschrift weist folgende Varianten auf:

1. Strophe 4. Zeile: ,,So machtvoll dahin?

2. Strophe 4. Zeile: ,,So sehnend herauf?

3. Strophe 2. Zeile: ,,Im Steine den Strahl

3. Strophe 3. Zeile: ,,Im Blühen das Licht

55 Zwölf Stimmungen: Text nach der Erstveröffentlichung Berlin

1916. Die Handschrift weist folgende Textunterschiede auf:

Steinbock-Strophe:

3. Zeile: ,,Zu kraftendem Gegenwartseine

5. Zeile: ,,Erstarke die Weltenwesenskraft

396

Fische-Strophe:

3. Zeile: ,,Im Ergriffenen suche sich das Greifen

6. Zeile: ,,Durch Sein so dem Werden verwoben

80 Ihr meines Hauptes ...: Die Handschrift hat in der letzten Zeile:

,,Mit den Weltenschaffensmächten.

84 Steh vor des Menschen ...: Der Entwurf hat als letztes Wort der dritten Zeile ,,Seelensinnen.

85 Weltenrsprossenes Wesen ...: Der Entwurf endet mit ,,... und Zei­tenwerden weiht. ,,

87 Wo Sinneswissen endet ...: In der Vortragsnachschrift Dornach und in der Handschrift Notizblatt 3267 enden die Zeilen 6,10,13 mit: ,,erstarkt, vertreibt, umhüllt.

94 0 Mensch, du bildest ...: Im Entwurf fehlt die 1. Zeile, und die 3. Zeile lautet: ,,Du offenbarst seinen Stoffeswert

97 Die Sonne schaue ...: Im Vortrag Berlin, 17. Dezember 1906, heißt es dazu: ,,Diese Worte, die den tiefsten Sinn des Weihnachtsmyste­riums widerspiegeln, ertönten vor den andachtsvoll lauschenden Schülern der Mysterien aller Zeiten.

Textvarianten der Handschriften:

2. Zeile. ,, Zur mitternächtgen Stunde

9. Zeile. Des Morgens junge Pracht

12. Zeile: ,,Den Friedensvollen Hort

100 Offenbarung durch die Höhen ...: Text nach einer zweiten Vor-. tragsnachschrift; in der für den Druck von GA 108 benützten Nachschrift lautet die 2. Zeile ,,Ruhe und Stille durch den Erden-frieden

108 In der Zeiten Wende ...: Die handschriftlichen Vorlagen weisen folgende Texrvarianten auf:

Archiv-Nr. 3328 und Tafelaufsehrift vom 30. Dezember 1923:

,,Dass gut werde 1 Was wir aus Herzen 1 Gründen 1 Aus Häuptern 1 Zielvoll führen wollen.

Archiv-Nr. 3254: ,,Dass gut werde, 1 Was wir 1 Aus Herzen grün­den, 1 Was wir 1 Aus Häuptern führen, 1 Wollen.

113 Es leuchten gleich Sternen .... Offenbar im inneren Zusammenhang mit Buch Daniel 12,3: ,,Die Lehrer aber werden leuchten wie des Himmels Glanz, und die, so viele zur Gerechtigkeit weisen, wie die Sterne immer und ewiglich. Siehe Hinweis zu 5. 256.

397

Textvarianten:

In der Vortragsnachschrift Heidelberg, 21. 1. 1909, steht in der 4. Zeile ,,muss für ,,mög.

In der Vortragsnachschrift Berlin, 19. 1. 1911, lautet die vor­letzte Zeile: ,,Im Reich des Erdenseins.

114 Gottes schützender...: Davor heißt es im Vortrag Wien, 31. Marz

1910: ,,Das ist es ja auch, was sich ergibt aus der Geisteswissen­schaft wie ein letztes Resultat, wie eine Rechtfertigung, daß sie ausklingt wie ein selbstverständliches Gebet: Gottes ...,,

116 Es drängt sich Die Handschrift für Lina Schliephak-Uttner,

Weimar, 5. Dezember 1910, variiert in der 6. Zeile mit ,,Licht statt

,,Wort und in der 7. Zeile ufinden an Stelle von etreffen. Im

Teil ,,Widmungen 5. 267 befindet sich eine ähnliche Fassung für

Moriz Zitter.

117 Es sprechen zu dem Menschensinn ...: So häufig wie dieser Spruch findet sich kein anderer. Allein an Handschriften liegen neun vor. Und während sonst die weitaus meisten Sprüche nur mit geringfü­gigen Änderungen niedergeschrieben wurden, zeigt der vermutlich erste Entwurf, daß an der Formulierung stark gearbeitet wurde. Er kommt in den Jahren 1910 bis 1915 immer wieder in den verschie­densten Zusammenhängen und in vielen Varianten vor, hauptsäch­lich in öffentlichen Vorträgen: einige Male in Berlin, erstmals am 8. Dezember 1910, dann in Zürich, Wien, Helsingfors, Bergen, Nürnberg, München, Basel auch als Widmungsspruch in ein Gästebuch und sogar zu einer Zweigeinweihung (Bochum, 21. Dezember 1913). Auch der Spruch ,,Es drängt sich an den Men­schensinn ...,, kann als eine Variante gelten.

Die zu dieser besonderen Fassung vorliegenden handschrift­lichen Entwürfe Rudolf Steiners (Notizbücher 180 und 224) wei­sen beide in der 2. Zeile die Variante ,,Raumesgrenzen und in der 4. Zeile ,,Es lebt statt ,,Erkennend lebt auf.

121 15. März 1911: Entgegen diesem Gehurtstagsspruch ist derjenige für 1924 zum ,,14. März. Dies ist kein Versehen: Marie Steiner ist am 14. März 1867 im damals russischen Polen geboren und in St. Petersburg aufgewachsen. Nach dem alten Julianischen Kalender war dies der 2. März. Weil für diesen Kalender das Jahr 1900 ein Schaltjahr war, entsprach von da an dem 2. März alten Stils der 15. März in unserem, dem Gregorianischen Kalender. Marie Steiner hat ihren Geburtstag nach dem alten Kalender am 2. März gefeiert.

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Erst nachdem mit der russischen Revolution dieser abgeschafft wurde und ihre Verbindungen nach Rußland erloschen, kam sie auf den 14. März zurück.

125 Das Böse, das Ubel ... und Der löst der Seele Rätsel nicht Die beiden Sprüche auf dieser Seite stehen auf zwei Seiten hintereinan­der im Notizbuch. Der erste Spruch ist das Thema des Vortrages Berlin, 15. Januar 1914, mit dem zweiten Spruch schließt dieser Vortrag. Dessen Entwurf im Notizbuch lautet aber so: ,,Wer das Leben will verstehn 1 Muss nach Geistes Höhn streben 1 Denn der Seele Rätsel löset nicht 1 Wer verweilt im blossen Sinnenlicht.

127 Der deutsche Geist ...: Die zweite Zeile lautet in der Handschrift:

,,Was er der Welt erbringen soll

131 Es sprechen ...: In der Handschrift lautet die letze Zeile: ,,In seiner ewgen Art.

132 Lass uns nur recht...: Dazu heißt es im Vortrag Elberfeld, 13. Juni

1915: ,,Man möchte sagen: die Gesinnung, die uns werden kann aus der Geisteswissenschaft, wird dadurch zu etwas Gebetartigem, das sich zusammenfassen läßt in die Worte: Lass ...,,

In der Vortragsnachschrift lautet die 3. Zeile: ,,von dieser gei­steswissenschaftlichen Gesinnung~ und die 6. Zeile: ,,zu der Erde Heil. Die Änderung für den Abdruck in ,,Wahrspruchworte 1935 wurde von Marie Steiner vorgenommen.

136 Suchet das wirklich praktische ...: Dazu heißt es im Vortrag 24.

September 1919: ,,Eine Devise muß aus geisreswissenschaftlicher

Gesinnung die Menschen ergreifen, sonst wird kein Fortschritt in

unserer heillosen Zeit möglich sein. Und diese Devise muß sein:

Suchet

den alten Grundsatz: Goethe an den Kanzler v. Müller: ,,Weil aber die Materie nie ohne Geist, der Geist nie ohne Materie existiert und wirksam sein kann, ...,,, Sophien-Ausgahe, II. Abt., 11. Band, 5. 10 (herausgegeben von Rudolf Steiner).

148 In den Welten geistesk reisen ...: Im Entwurf dazu lautet die 1. Zei­le In dem Weltengeistgebiet~, die 3. Zeile. Im Weltenseelen­reich, die 78. Zeile ,,In des Geistes Schöpfungsstand 1 Kraftet Menschendenkermacht

150 In gegenwärtiger Erdenzeit ...: Dazu heißt es in dem Brief an Marie Steiner vom 15. März 1923: ,,... Ich sende hiemit noch die

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herzlichsten Geburtstagsgedanken nach. Ich füge diesen Gedanken bei die spruchartige Zusammenfassung des Inhaltes meines Vortra­ges vom Sonntag hier: In ...,,

Es handelt sich um den Vortrag vom 11. März in ,,Die Impulsie­rung des weltgeschichtlichen Geschehens ...,,, GA 222.

154 Du träumst dich selbst ...: Der Entwurf hat folgende Varianten:

1. Strophe der Undinen:

,,Du denkst die Engelwelt 1 Und weißt es nicht

1. Strophe der Sylphen:

,,Dir leuchtet die Schöpferwelt 1 Du ahnst es nicht 1 Du fühlest ihre Macht 1 Und lebst sie nicht.

Die beiden letzten Zeilen der 1. Strophe der Feuerwesen:

,,Du willst wohl seine Kraft 1 Aber stössest sie von dir.

Erste Zeile der 2. Strophe der Feuerwesen:

,,Ich däue die Feuerstrebemacht

3. Strophe der Sylphen: ,,Lebe schaffend atmendes Wesen

156 Dem Stoff sich verschreiben: Auf der Eurythmieform lautet der

Text: ,,Sich dem Stoff verschreiben ... 1 Sich im Geiste finden ... 1

Sich im Menschen schauen ...,,. Die Korrektur in der ersten Zeile

ist, entsprechend dem Text in den Vorträgen, Handschrift Marie

Steiners (siehe Faksimile).

160 Der Wolkendurchleuchter ...: In der Eurythmie wird die letzte Zeile gewöhnlich als ,,Auch uns. gebraucht.

163 Du Widersinnszauber...: Marie Steiner schrieb zur Erstveröffent­hebung dieses Spruches im Nachrichtenblatt von ,,Das Goethe­anum, 27. 2. 1944: ,,Wie schicksalsschwer die Zukunft der Gesell­schaft ihm vor Augen gestanden hat, wie stark und schmerzlich der Druck der Gegenmacht sich ihm fühlbar machen konnte, beweist ein in ein Notizbuch eingetragener Spruch aus seiner letzten Le­benszeit, der in einem Augenblick geschrieben sein mag, als das künftige Schicksal der Anthroposophischen Gesellschaft und ihre Prüfungen ihm lebhaft vor Augen standen. Es gab einige solche Augenblicke in seinem Leben, wo schwere Entschlüsse hatten ge­troffen werden müssen und wo etwas wie eine Schauung künftigen Unheils vor seiner Seele gestanden haben mag. Es gab dies seiner Energie einen um so größeren Aufschwung. Doch unvergeßlich sind solche Augenblicke für den, der sie miterlebt hat. Es gab einen

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solchen nach der ersten Nacht, die er auf dem Dornacher Hügel zugebracht hat, obgleich äußerlich nichts geschehen war und es sich zunächst nur um einen freundlichen Erholungsaufenthalt in strahlender Herbstpracht handelte. Es gab ihn nach Ausbruch des Krieges. Und es gab gegen Ende seines Lebens die zentnerschwer lastende Sorge: was wird aus dem Goetheanum werden? was aus der Gesellschaft? Ein solcher Augenblick mag es gewesen sein, wo er das gefühlt hat, was in diesem Spruche lebt. (GA 260a, Chro­nik, 5. 669).

169 Yasmd;jdram ...: Aus der englischen Übersetzung der Upanisha­den: George R. 5. Mead and Jagadisha C. Chattopädhyäya, eThe Upanishads, translated into English with a preamble and argu­ments, London 1896. Die Autoren beschließen ihr Vorwort mit:

,,For those who approach the study of the Upanishads with minds of devotion three mantras are here appended~ und geben dieses Mantram, sowie ,,Saryam gnanam ...,, und ,,Shanti, shanti, shanti, aber ohne Quellenangabe.

170 Ich ging bis ...: Nach Apulejus ,,Der goldene Esel. Uberserzung von August Rode, Berlin 1920, elftes Buch. Ich ging bis zur Grenzscheide zwischen Leben und Tod. Ich betrat Proserpinens Schwelle, und nachdem ich durch alle Elemente gefahren, kehrte ich wiederum zurück. Zur Zeit der tiefsten Mitternacht sah ich die Sonne in ihrem hellsten Lichte leuchten; ich schaute die unteren und oberen Götter von Angesicht zu Angesicht und betete sie in der Nähe an.

174 Zeichnung der Kabiren: Diese Zeichnung entstand, nachdem für die Inszenierung einer Szene aus Goethes ,,Faust, 2. Teil (Ägä­isches Meer), in der die Kabiren erscheinen, Rudolf Steiner drei Plastiken geschaffen hatte. Er erzählt davon im Vortrag Stuttgart, 4. Dezember 1922 (in eGeistige Zusammenhänge in der Gestaltung des menschlichen Organismus in GA 218), daß er sich die Auf­gabe gestellt habe, durch übersinnliche Anschauung herauszu­bekommen, ,,wie innerhalb der samothrakischen Mysterien die Kabiren ausgesehen haben müssen. Und denken Sie: Ich habe drei Krüge, allerdings plastisch-künstlerisch gestaltete Krüge bekom­men! Ich war anfangs selbst erstaunt, obwohl Goethe auch von Krügen spricht. In einem anderen Vortrag (Dornach, 9. Oktober 1920 in ,,Der Baugedanke von Dornach, Dornach 1942) erzählte er, daß, nachdem diese Plastiken da waren, eine ,,unserer Bewe­gung ganz nahestehende Persönlichkeit (Helene Röchling) für

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sich und andere um eine Abbildung gebeten habe. Und da sei nun die Frage gewesen: Sollen diese plastischen Kabiren photogra­phiert werden? Aber ,,für denjenigen, der plastisch-künstlerisches Gefühl hat, ist jede Photographie einer Plastik eine Ertötung des eigentlichen Kunstwerkes. Und so entschloß ich mich dazu, ein­fach nun in Zeichnung im Hell-Dunkel, also in anderer Technik, diese Kabiren wiederzugeben. Da waren sie also auf der Fläche von vornherein flächenhaft künstlerisch gedacht, da konnte man sie photographieren und da konnte man sie durch Photographie verbreiten. Der Widmungsspruch ,,Am Werdetage treten an ...,, ist auf 5. 280 wiedergegeben.

176 Erahnend Gottes ... und Ihr Sucher...: Diese beiden Strophen bil­den den von Hermes als Hieroceryx oder Heiliger Herold, Inter­pret der Mysterien, zu den Anwesenden gesprochenen Prolog und Epilog des eHeiligen Dramas von Eleusis, wie es von dem franzö­sischen Schriftsteller Edouard Schur~ rekonstruiert, von Marie von Sivers übersetzt und von Rudolf Steiner in freie Rhythmen ge­bracht worden ist. Prolog und Epilog sind nach den Andeutungen in Prosa im französischen Original von Rudolf Steiner gedichtet. Das Drama erlebte seine Uraufführung an Pfingsten 1907 in Mün­ehen unter der Regie von Rudolf Steiner bei dem 4. Kongreß der Föderation der europäischen Sektionen der Theosophischen Ge­sellsehaft, dessen Leitung und künstlerische Gestaltung in seinen Händen lag. Siehe: ,,Das Heilige Drama von Eleusis, Dornach 1939, und ,,Okkulte Siegel und Säulen , GA 284.

178 Ich bin das Bild...: Im Notizbuch lautet die 4. Zeile: ,,Ich werde in dir zum Bekenntnis und die 10. Zeile: ,,So werd ich in dir zum Behagene

181 Der Vater schickt dich ...: Dies wird im Notizbuch mit folgenden Worten eingeleitet: ,,Der Mensch hatte sein geistiges Dasein nicht vergessen die popularisierte Initiationswissenschaft konnte ihn daran erinnern. Er wußte instinktiv: er ist von den Sternen auf die Erde gesetzt, und er wußte, dass das hohe Sonnenwesen ihm die Kraft gibt, den Weg wieder zurückzufinden: Der Vater ...,,

183 Sieh hin, o Vater ...: Der Herkunft dieses von Rudolf Steiner in seinen zwei Weihnachtsvorträgen vom 26. und 27. Dezember 1914 (in GA 156) angeführten gnostischen Spruches ist der Straßburger Historiker Prof. Dr. Theodor Maurer nachgegangen. (T. Maurer, ,,Gnostische Verse, Wschrift ,,Das Goetheanum 1936, Nr. 7).

Der griechische Originaltext findet sich im 10. Kapitel des V.

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Buches der ,,Philosophumenae des Gnosis-Gegners Hippolyros, Bischof von Rom, das erst Mitte des 19. Jahrhunderts in einem Athoskloster aufgefunden worden war. Als eine Zusammenfas­sung des in zahlreichen Schriften der gnostischen Naassener vor­getragenen Lehrinhalts wird dort ein ,,Psalmos angeführt, der zunächst einen Überblick über die hierarchische Stufung und Gliederung des Geisterreichs gibt, zugleich eine andeutende Be­schreibung kosmischer Urzustände. Dann folgt als Kernstück der von Rudolf Steiner zitierte Teil des Liedes.

Maurer vergleicht nun die bereits 1909 von A. Harnack in seiner Dogmengeschichte 1 (4. Auflage, 5. 257, Anm. 2) vorgenommene Ubersetzung mit derjenigen Rudolf Steiners.

Gegenüber dem Harnackschen Text: ,,Schau, o Vater, 1 auf dies heimgesuchte Wesen, 1 wie dies fern von deinem Hauche 1 kum­mervoll auf Erden irret, 1 will entfliehn dem bittren Chaos, 1 aber weiß nicht, wo der Aufstieg. 1 Ihm zum Heile sende, Vater, 1 mich, daß ich herniedersteige 1 mit den Siegeln in den Händen, 1 die Äonen all durchschreite, 1 die Mysterien alle öffne, 1 Götterwesen ihm entschleire 1 und des heiligen Wegs Geheimnis 1 Gnosis nenn ichs ihm verkünde. sei Rudolf Sreiners Übersetzung ,,nicht nur eine künstlerisch bedeutende Leistung, sie gibt auch, wie aus einer Vergleichung mit dem Urtext erhellt, das Original sinngetreuer wieder. Der Leser, der den griechischen Text heran­zieht, wird z.B. Rudolf Sreiners Verdeutschung von Vers 6: ,ratlos, wies hindurch soll finden~, als die einzig zutreffende erkennen. Gerade das hat Harnack völlig miß­verstanden. Engstens an das Griechische sich anschmiegend über­setzt Rudolf Steiner Vers 10: ,Siegelrragend steig ich abwärts (...)

Wie matt nimmt sich dagegen Harnacks Umformung aus. Die Kraft und Wucht, die in dem herrlich aufgipfelnden Schluß atmen, kann uns nur Rudolf Steiners fein nachempfindende Übertragung erleben lassen, die das Wesenhafte und Monumentale des Urtextes in freier Gliederung plastisch heraushebt. Doch wozu bei Einzel­heiten verweilen? Wer das Glück gehabt hat, die Weihnachtstage 1935 in Dornach zu verbringen, der durfte erleben, in welch ein­drucksvoller Weise der unter Frau Marie Sreiners Leitung stehende Sprechchor die Worte Rudolf Steincrs wiedergab und das künstle­risch Gestaltete zu neuer tUrständ weckte.

186 Licht strömt aufwärts ...: Dazu wurde eine Figur an die Tafel ge­zeichnet; man findet diese in GA 233a, ,,Mysrerienstätten des Mit­telalters, Vortrag vom 12. Januar 1924.

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187 ,,0 Sonn ein König ...: Vgl. Vortrag Dornach, 3. September 1916, ,,Das Rätsel des Menschen ...,,, GA 170. Als Verfasser dieses in der alchymistischen Literatur des 18. Jh. vielzitierten Spruches gilt der im 15. Jh. lebende Benediktinermönch Basilius Valentinus. In dessen Schriften (Hamburg 1717, 5. 144) lautet der Text folgender­maßen:

O Sonn, ein König dieser Welt

Die Luna dein Geschlecht erhält

Merkur kopuliert euch fix

Ohn Venus Gunst erreicht ihr alle nichts

Welch Marten sich als Mann erkoren

Jovis Gnade ist euch unverloren

Damit Saturnus, alt und greis

In vielen Farben sich erweis.

Folgende Varianten finden sich in Rudolf Steiners Notizbüchern Nr. 7 und 174:

O Sonn ein König dieser Welt

Luna dein Geschlecht erhält

Merkur kop. euch fix

Ohn Venus Gunst erreicht ihr alle nichts

Die Marten sich als Mann erwählt

Jupiters Gnade sich erhält

Das Sat. alt und greis

In vielen Farben sich erweist.

ca. 1916

Du Sonne dieser Welten königlicher Walter

Der Mond ist deiner Sprossen Erhalter

Es bindet Euch Merkurs geheime Kraft

Es leber in Euch der Venus Mutterschaft

Dem Mars ist sie sinnvoll verbunden

Doch erst wenn in Jupiter sich gefunden

Des alten Saturn verborgene Königkraft

Entsteht des Geistesselbstes Meisterschaft. ca. 1908

190 Das Ich ist Mittelpunkt ...: Die Handschrift hat neben den letzten

4 Zeilen. jeder Planet 354 Jahre 4 Monate, und anschließend:

,,Ich lege Gewichte vor, in welchen ich hier Geheimnisse zurück­lege: Fünf Gewichte des lebendigen Jupiters sollen durch zwei ge­bunden sein; Fünf Gewichte Weingeist zwanzigmal genommen

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191 Das Traumlied vom Olaf Ästeson: Um die Mitte des 19. Jahrhun­derts waren durch Magnus Brostrup Landstad u.a. alte Sagen und Volksweisen gesammelt worden. Das Traumlied, ,,Draumkvaede, respektive die davon erhalten gebliebenen Bruchstücke, erschien in der Sammlung ,,Norske Folkeviser, herausgegeben von Thorwald Lammers, H. Aschehoug & Co., Kristiania 1910. Die erste deut­sche freie Übertragung von 36 Versen ist diejenige Rudolf Steiners, die zum ersten Mal in Hannover am 1. Januar 1912 vorgetragen wurde, und dann sechs Tage später in Berlin. Mit diesem Berliner Vortrag wurde das Traumlied 1916 im Philosophisch-Anthropo­sophischen Verlag als Manuskript gedruckt mit dem Titel ,,Olaf Ästeson (Das Wachen des Erdgeistes)~. Später folgten andere, umfassendere Übersetzungen: von Dan Lindholm ,,Das Traumlied von Olaf Ästeson, Stuttgart 1983; von Georg Goelzer in ,,Der Weihnachtsbrunnen, Dornach 1988.

Rudolf Steiner lernte diese Dichtung während seines Aufenthal­tes in Oslo (Kristiania) im Juni 1910 anläßlich seines Vortragszklus ,,Die Mission einzelner Volksseelen in Verbindung mit der germa­nisch-nordischen Mythologie durch die daran teilnehmende nor­wegische Dichterin Ingeborg Möller Lindholm (18781965) ken­nen. Er selbst äußerte darüber in seiner Weihnachtsansprache in Hannover, 26. Dezember 1911 (in ,,Die Mission der neuen Geistes-offenbarung. Das Christus-Ereignis als Mittelpunktsgeschehen der Erdenevolution, GA 127): ,,Es war mir interessant, diesen Gedan­ken (über die Bedeutung der dreizehn heiligen Nächte] bei meinem letzten vorjährigen Aufenthalt in Kristiania schön verkörpert zu sehen in einer Sage und Legende: der sogenannten Traumlegende, die merkwürdigerweise in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren in Norwegen aufgetaucht ist und in das Volk sich eingelebt hat, wel­che allerdings auf frühere Zeiten zurückführt.

Ingeborg M~ller Lindholm berichtet (siehe in ,,Der Zusammen­hang des Menschen mit der elementarische Welt. Kalewala Olaf Ästeson Das russische Volkstum, GA 158, unter ,,Hinweise Seite 243ff.), daß Rudolf Steiner sie damals gebeten habe, die Dich­tung für ihn ,,nur ganz nüchtern Wort für Wort ins Deutsche zu übertragen. Sie übersandte ihm ihre ,,sehr prosaische und in vielen Beziehungen sehr mangelhafte Übersetzung mit ihrem Brief vom 22. Februar 1911. Ende desselbeniahres brachte er das Lied für die Rezitation in deutsche Verse und bemerkte dazu bei der ersten Reziration durch Marie Steiner (damals Marie von Sivers) in einer Neujahrsfeier (Hannover, 1. Januar 1912). Ich versuchte es zunächst

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provisorisch so herzurichten, daß es in deutscher Sprache rezitiert werden kann, nachdem mir Frau Lindholm an die Hand gegangen ist, die eigentümliche Sprache, in der das Lied eben lebt und jetzt immer mehr und mehr lebt und zu einer Art Volkslied geworden ist, in deutscher Sprache möglich zu machen. So werden wir es in dieser zunächst provisorischen Einrichtung, die ich in wenigen Tagen geben konnte, jetzt hören.

Bei dieser als ,,zunächst provisorisch~ bezeichneten Einrichtung ist es dann geblieben. Zu einer endgültigen Textfassung kam es nicht mehr, obwohl noch Jahre später für die eurythmische Dar­stellung 1920 und 1922 zwei verschiedene Eurythmieformen gegeben wurden.

Die verschiedenen Ansprachen, die Rudolf Steiner über das Traumlied vom Olaf Ästeson gehalten hat, finden sich gesammelt in dem Band ,,Der Zusammenhang des Menschen mit der elemen­tarischen Welt, GA 158.

Das Manuskript umfaßt 15 handgeschriebene Seiten. Nach der 9. Strophe im IV. Teil folgen darin noch 3 Strophen, die aber weder gedruckt noch eurythmisiert wurden. Sie lauten:

Was aus dem Süden kam,

Das schien nur lautre Güte.

Es ritt voran Sankt Michael

An Jesu Christi Seite

Auf einem weißen Pferde

In Brooksvalin, wo Seelen

Dem Weltgerichte unterstehen.

Sie ritten aus dem Süden,

Gar zahlreich war da ihr Gefolge.

Es ritt voran Sankt Michael.

Er hielt die Posaune

Mit seiner Hand

In Brooksvalin, wo Seelen

Dem Weltgerichte unterstehen.

Das war der heilge Michael,

Der blies in die Posaune.

So wurden die Geister nun gerufen

In Brooksvalin, wo Seelen

Dem Weltgerichte unterstehen.

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Weiterhin gibt es noch folgende kleine Differenzen zwischen dem Manuskript und dem Erstdruck: Ab der 5. Stophe im Teil III be­ginnt der Refrain im Manuskript mit ,,Der Mond schien helle; in der 9. und 10. Strophe steht der Refrain im Präsens. In der 3. Zeile der 10. Strophe im Teil III heißt es im Druck ,,In Sümpfen musst ich waten ...,,. Die 2. Zeile des Refrains in Teil IV wurde als ,,Dem Weltgerichte unterstehen. gedruckt. In der Zeile IV/8/ 3 steht im Manuskript: ,,Voran ritt ihm der Höllenfürst. Im Druck lautet die Zeile V/1/3: ,, Er braucht nicht mit nackten Füßen.

211 Der kleinste Erdenmensch ...: Unmittelbar vor diesem Spruch steht auf der selben Notizbuchseite das Shakespeare-Zitat: ,,Der große Cäsar, tot und Lehm geworden 1 Verstopft ein Loch wohl vor dem rauhen Norden. 1 0, daß die Erde, der die Welt gebebt, 1 Vor Wind und Wetter eine Wand verklebt. (Hamlet V,i)

213 In weiten Weltenfernen ...: Die Handschrift Marie Steiners und eine weitere Vortragsnachschrift haben: ,,In weiten Weltenfernen erkennen Menschenseelen, 1 In Seelentiefen erleben Weltenkräfte:

1 So erlangt der Mensch rechtes Welrenwissen 1 Und wahre Selbst­erkenntnis.

215 Alles, was da lebt ...: Der Vortrag vom 5. Dezember 1912 schließt mit den Worten: ,,Wie in eherne Tafeln schreibt sich in unsere Seele die große Lebenserfahrung: Alles ...,,

219 Es suche der Mensch ...: Im Vortrag vom 2. November 1919: ,,Und das Wort ist nicht bei Gott, es war bei Gott. Es folgen dann die Worte. Wollte man ein Gegenwärtiges ansprechen, dann müßte man eigentlich sagen: Es suche

223 Willst du das eigne Wesen ... : Dazu in dem Brief ,,An die Mit­glieder! vom 30. März 1924: elch habe Freunden, die von mir zu irgendeiner Gelegenheit einen Gedenkspruch forderten, oft den folgenden gegeben: Willst du

225235: Die den Abwandlungen zugrunde liegenden Verse Goethes werden im Folgenden nach der im Auftrage der Großherzogin Sophie von Sachsen-Weimar erstellten großen Goethe-Ausgabe nachgewiesen:

227 Keine Macht Urworte. Orphisch, 1. Strophe, Sophien-Aus­gabe 3. Band, 5. 95.

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227 Die Geisterwelt Faust 1, Nacht, Vers 443, Sophien-Ausgabe,

14. Band. Die Vortrags-Nachschrift hat in der 1. Zeile: ,,Die Geisterwelt sie bleibet dir verschlossen, und in der 4. Zeile:

,,kann statt ,,soll.

228 Wer will ...: ,,Faust 1, Studierzimmer, Vers 1936. Geheimnisvoll ...:,, Faust 1, Nacht, Vers 672.

229 Von der Gewalt ...:,, Die Geheimnisse, Vers 191, Sophien-Aus­gabe 16. Band, 5. 178.

Die hier gedruckte Fassung ist die seit 1935 übliche, sie ist das Ergebnis einer geringfügigen stilistischen Redaktion der Vortrags­nachschrift durch Marie Steiner.

230 Wär nicht ,,Zahme Xenien III, Vers 724, Sophien-Ausgabe

3. Band, 5. 279.

231 Es mag sich ...:,, Zahme Xenien, III, Vers 794, 5. 284.

232 Die ihr ...: ,,Faust II, Anmutige Gegend, Vers 46214633. Im Vortrag werden die Goetheschen Original-Verse als Ausdruck der ästhetischen Sphäre bezeichnet, zu der die Worte für die Wahr­heits- und Moral-Sphäre hinzugefügt werden.

234 Es ist ein groß Erleben ...: ,,Faust 1, Nacht, Vers 570.

235 Was kann der Mensch ...: (Bei der Betrachtung von Schillers Schä­del), Sophien-Ausgabe 3. Band, 5. 93.

Es ist ein groß Entsetzen Faust 1, Nacht, Vers 570.

241 An Gottesglauben Stelle ...: Als ,,Motto auf einem Fragebogen vom 8. Februar 1892, Weimar, wie er damals in literarischen Kreisen beliebt war, in der Form: ,,An Gottes Stelle den freien Menschen! Vgl. Georg Hartmann in uMitteilungen aus der an­throposophischen Arbeit in Deutschland, Nr. 116, Johanni 1976. Fakaimile in ,,Rudolf Steiner Gesamtausgabe, Eine Dokumenta­tion, Dornach 1988.

244 Daß aus Arbeit ...: Für die Variante ,,Daß aus Arbeit wachse 1 Wurzelstarke Kraft 1 Hast du sie gewiesen 1 Auf die Wissen­schaft. gibt es keine Unterlagen im Archiv.

256 Den Sinn der Welt ...: Die unmittelbar unter dieser Widmung fol­gende: ,,Die Lehrer aber werden leuchten wie des Himmels Glanz, und wie die Sterne immer und ewiglich. Bayreuth, August 1906

408

M. v. Sivers ist Zitat nach Buch Daniel 12,3 (siehe Hinweis zu 5. 113). Das Faksimile des Blattes findet man in: Ludwig Klee-berg, ,,Wege und Worte, Stuttgart 1990.

261 Im Menschenherzen ...: Die in der Wochenschrift ,,Das Goethe­anum, VII/l, 1. Januar 1928, gedruckte Fassung (vermutlich nach einer anderen Handschrift ) endet: ,,Und was im Menschen 1 Sich selber Ich benennt, /Ist Spiegel nur 1 Der Wahrheit seiner selbst.

272 Im Stoffe suchet...: Im Notizbuch steht über dem Spruch ,,Bild für Röchling; ob der Spruch aber auf einem Bild an Helene Röchling gegeben wurde, ist nicht bekannt.

280 Am Werdetag treten an ...: Fakaimile auf Seite 174

283 Im Chor der Urträume Auf dem Kärtchen, das den Spruch trägt, ist das ,,hindurch der vorletzten Zeile eine Einfügung mit Bleistift von der Hand Marie Steiners; es erscheint auch in der Abschrift in einem Notizbuch von Helene Röchling. Diese Ab­schrift gibt ,,Berlin 1918. In diesemJahr wurde an der eurythmi­sehen Darstellung dieser Chöre gearbeitet.

286 Herzlich grüßen ...: Der Tod der Freundin und Arbeitsgenossin Sophie Stinde am 17. November 1915 war für die Gräfin Kalck­reuth ein leidvoller Verlust.

301 Es traget im Keime ...: Der Spruch und das Datum ist von Rudolf Steiner geschrieben, der Gruß von Marie Steiner. Er steht in einem Notizbuch, das Helene Röchling geschenkt wurde.

308 14. März: Siehe Hinweis zu 5. 121.

315 Von den Höhen Wahrscheinlich für Clarita Benkendörfer, mit

der Bemerkung, die Vorstellung wirke auf das Kind.

317 In Dich ströme Licht...: Diesen Spruch hat Marie Steiner so, wie er hier steht, 1935 in der ersten Ausgabe der ,,Gebete ...,, nach einer unbekannten Vorlage gedruckt. In einem ihrer Notizbücher steht folgende Fassung: ,,Zu dir ströme Licht, 1 Das dich ergreifen kann. 1 Ich begleite seine Strahlen 1 Mit meiner Liebe Wärme, 1 Ich denke meines Denkens 1 Beste Frohgedanken 1 Zu deines Herzens Re­gungen: 1 Sie sollen dich hüten, 1 Sie sollen dich tragen 1 Sie sollen dir helfen.

318 Seh ich die Sonne ...: Die drei folgenden Gebete Morgens, Abends, Tischgebet werden nach den beiden zusammengehören-

409

den Notizblärter 3028 und 3029 wiedergegeben, da sie nur hier als eine zusammenhängende Dreiheit erscheinen und da dies die jüng­ste Fassung zu sein scheint. Die älteste Fassung ist Notizblatt 3033, das die beiden Gebete für morgens und abends enthält (ohne diese Bezeichnungen). Dies ist wegen der vielen Korrekturen of­fensichtlich der Entwurf, weicht aber kaum von der letzten Fas­sung ab. Die anderen Handschriften 3031a, 5292, 3031 haben je­weils nur diesen einen Spruch.

Es bestehen die folgenden Abweichungen: alle Handschriften haben in der 2. Zeile ,,Dank ich (in 3029 ist dies zu ,,Denk ich ...,, korrigiert). Entsprechend haben alle Handschriften in der drittletzten Zeile ,,Wenn ich danke (nicht aber 3029, die Kor­rektur der zweiten Zeile ist also nicht nachträglich vorgenommen worden). Auf dem Blatt 5292 ist bei der 7. Zeile ,,Und wenn einen Menschen das ,,wenn durchgestrichen und durch ,,wo er­setzt. Die 9. und 10. Zeile lauten auf dem Blatt 3031a ,,Und so belebt sie auch 1 Tier und Pflanze und Stein. Die beiden letzten Zeilen lauten überall ,,Wenn ich lebe in Gottes Seele 1 Wenn ich wandle mit Gottes Willen. (Außerdem gibt es noch das Notiz-blatt 3031, in dem die 4 letzten Zeilen fehlen.)

Die Fassung 5292 wurde im Februar 1909 an den 6-jährigen Jan Lagutt in Basel gegeben. Hans Arenson (geb. 8.6. 1900) erinnerte sich 1940, daß er dieses Gebet als erstes etwa 6 oder 7-jährig in Stuttgart bekam.

319 Vom Kopf bis zum Fuß ...: Rudolf Steiner gibt in einem Brief an Paul Ochler in Straßburg dieses Gebet und schreibt dazu: ,,Es wird dies mit dem Kinde immer wieder durchgemacht. Nach und nach soll es das Kind sich (zu] eigen machen. Die Gedanken lieben ler­nen. Wenn es anfangs den Sinn nicht versteht, das macht nichts. Alles kommt durch die innere Kraft der Worte von selbst.

Es bestehen folgende Varianten: Alle Handschriften (Notizblär­ter 3033, 3032 und Brief an Oehler) haben in der 5. Zeile ,,... mit dem Munde. Die8. Zeile lautet in dem Brief: ,,Im Vater, in der Mutter; in 3032: ,,Überall, in der Mutter; und in 3033 Rückseite fehlt diese 8. Zeile ganz (d. h. sie ist durchgestrichen). Die vor­letzte Zeile steht im Brief als. Nur Liebe zu allem fühl ich. Ferner hat 3033 die Überschrift ,,Für ein jüngeres Kind.

321 Es keimen ...: Im Entwurf heißt es in der 5. Zeile.... im Lichte

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323 Um mich leben ...: Die bisher gedruckte Fassung Archiv-Nr. A 0175 beruhte auf einer Vorlage unbekannter Herkunft, die viel­leicht ein Entwurf oder eher eine fragmentarische Wiedergabe war.

324 Das Schöne bewundern ...: Im Notizbuch findet sich zu diesem Spruch folgender Zusatz: ,,Was ich empfinden kann! An Schönem, an Edlem 1 An Wahrem, an Gutem 1 Es sei liebevoll 1 In meinem Herzen empfangen 1 Und dankbar bewahrt.

325 Es freuet sich ...: Eliza v. Moltke schrieb in einem Brief vom 26. April 1914 über ihren Enkel an Rudolf Steiner: ,,Nun hätte ich eine große Bitte. Paul Helmuth wird am 2ten Mai 11 Jahre, er hat den großen Wunsch ein Bild von Ihnen zu besitzen, ich habe nun Frau Walther gebeten, Ihnen ein Bild vorzulegen und wäre Ihnen dank­bar, wenn Sie etwas für den kleinen Kerl darauf schreiben wollten mit Ihrem Namen.

329 Mein Herz dankt ...: Die Handschrift endet mit ,,Gottes Sein. und ist vermutlich ein Entwurf zu diesem Spruch.

336 Deines Denkens Licht...: Der Spruch entstand für Jürgen Dietrich Goyert, Köln. Die Taufhandlung vollzog Johannes Geyer, Lehrer an der Stuttgarter Waldorfschule, früher protestantischer Pfarrer. Er wurde aus den Kreisen der Anthroposophen des öfteren gebe­ten, Kinder zu taufen. Gertrud Goyert, die Mutter des Kindes, hatte sich an Rudolf Steiner gewandt und so erhielt Geyer für diese Taufe am 2. August 1920, als Rudolf Steiner sich in Stuttgart auf­hielt, für die Taufhandlung folgenden Wortlaut:

Dreimalige Besprengung mit Wasser, dem Salz und Holzasche zugesetzt wurde, und Zeichen des Rosenkreuzes an Stirn

und Brust.

Ex Den nascimur, In Christo morimur, Per Spiritum Sanctum reviviscimus.

In sale sapientiae aeternae et in aqua regenerationis

et in cinere germinante terram novam omnia fiant

per Eloim, Gabriel, Raphael et Uriel in saecula et aeonas! Amen.

Deines Denkens Licht

Deines Fühlens Wärme

Deines Wollens Kraft

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338 Vom Kopf zum Fuß ...: Eine weitere Handschrift (Archiv-Nr.

3034) hat folgende Abweichungen: 1. Zeile: ,,Vom Kopf bis zum

Fuß, 4. Zeile. In Sonne und Mond, 7. Zeile. In Vater und

Mutter 14. Zeile: ,,Leben, Sprechen und 16. Zeile: ,,Auch tun..

340 Oben stehet ...: Dieser Spruch für Sandroe Stoughton ist in der

Zeitschrift ,,Seelenpflege in Heilpädagogik und Sozialtherapie~, 6.

Jg. Heft 4, Weihnachten 1987, abgedruckt mit zwei zusätzlichen

Zeilen : ,,Ich danke für sie jeden Tag 1 An dem ich leben darf.

Deren Herkunft ist unbekannt.

Sandroe Sroughton (geb. 30. 9. 1914) war ein amerikanischer Knabe, der heilpädagogisch behandelt werden mußte und im Sep­tember 1923 dazu in die Schweiz kam. Siehe Wilhelm Uhlenhoff, ,,Die Kinder des heilpädagogischen Kurses, Stuttgart 1994.

341 Das Licht macht ...: Die Handschrift endet mit ,,Wenn das Herz.

Die Ergänzung ist von Marie Steiner: bei der Abschrift in ihrem

Notizbuch (Nr. 5) fügt sie hinzu: ,,(Im Nachlass bis ,Herz, der

Schluss von mir).

342 Es keimen ...: Die Handschrift ist unvollendet; die letzten drei Worte auf dem Notizblatt sind in der Handschrift Marie Steiners.

347 Sprüche für den Unterricht Faksimiles dieser Sprüche findet man in ,,Ritualrexte für die Feiern des freien christlichen Religions­unterrichts, GA 269. Dort auch ausführlichere Hinweise.

352 Es leuchtet ...: Diese Zeilen wurden als erster Teil eines Spruches für den Altsprachenunterricht gegeben, blieben jedoch Fragment und wurden von Rudolf Steiner im November 1922 ersetzt durch den Spruch ,,Wer der Sprache Sinn versteht... (lt. Mitteilung von der Empfängerin Dr. Maria Röschl-Lehrs).

353 Wer der Sprache Sinn ...: Im Entwurf lauten die letzten Zeilen:

der 2. Strophe ,,Ihre Wesenheit, und der 4. Strophe ,,Ihre eigne Macht.

PERSONENREGISTER

#G040-1998-SE413 - Wahrspruchworte

#TI

PERSONENREGISTER

#TX

Apulejus von Madaura 170

Arenson, Hans 409 (zu Spruch S 318)

Basilius Valentinus 403 (zu Spruch S. 187)

Benkendörfer, Clarita, geb. Arenson 408 (zu Spruch S. 315)

Berner Freistudenten 297

Bethusy-Huc, Gräfin Astrid von, geb. von Moltke

249, 255, 259, 273

Bethusy-Huc, Paul Helmuth von 325

Binnie, Brenda 337

Bögel, Erna 277

Bögel, Ilona 303

Brandstetter, Hans 239

Bredow, Eugenie von 252, 254, 265, 425 (zu Spruch S. 258)

Brouwer, Maria 312

Collins, Mahel 247

Conrad, Willy 269

Cross, Margaret 430 (zu Spruch S. 354)

David 332

Eckhardtsrein, Imma von 381

Ellram, Bertha 274

Eunikc, Emmy 242

Eunike, Gcni 245

Eunike, Martha 244

Fercher von Steinwand, 283

Francke, Karl Otto 243

Franz von Assisi 184

Gcering-Christ, Rudolf und Elisaberh 251

Gerner, Franz 254, 281

Geyer, Johannes 410 (zu Spruch S. 336)

414

Goethe, Johann Wolfgang von 217, 227ff

Goyerr, Ingeborg 344

Goyert, Jürgen Dietrich 336

Grey, Gordon 339

Grosheinrz, Jean (Hansi) 327, 330

Grosheinrz, Pierre 324

Grosheinrz-Rohrer, Lina 438 (zu Spruch S. 83)

Grunelius, Andreas von 306

Hagemann, Hannehen 323

Hahn, Marie 278

Hartleben, Otto Erich 445 (zu Spruch S. 270)

Heisicr, Familie Hermann 328

Henning, Wilfried von 269

Hummel, Hedda 278

Jaager, Jacques dc 275

Jaeck, Wilhelm 251

Kalckreurh, Gräfin Pauline von 286, 289

Keyserlingk, Graf Cari und Gräfin Johanna von 300, 309

Kinkel, Alice 271

Kinkel, Alice und Wilhelm 259

Kleeberg, Ludwig 248, 256, 257

Kleinhans, Herbert 335

Knoll, Felix 272

Kuha, Hermine 303

Kühn, Hans 291

Künstler, Eugen und Maud 248

Künstler, Maud 253

Lagurt jun., Jan 326, 409 (zu Spruch S. 318)

Landsrad, Magnus Brostrup 404 (zu Seite 191)

Langer, Franz 299

Leinhas-von Sonklar, Flossy 252

Leirzmann, Prof. 241

Lewerenz, Wilhelm 312

Liebich, Curr 240

Liebknecht, Wilhelm 244

415

Lindholm, Ingeborg Moller 404 (zu Spruch S. 191) Lüdemann, Bertha 250

Maererlinck, Mauriee 426/427 (zu Spruch S. 216)

Maryon, Edith 285, 287, 298, 300, 301

Maurer, Theodor 401 (zu Spruch S. 183)

Mead, George R. S. 400 (zu Spruch S. 169)

Meebold, Alfred 270

Meyer, Conrad Ferdinand 276

Meyer, Jürgen Bona 435 (zu Spruch S. 145)

Molt, Emil 382

Moltke, Eliza von 250, 255, 260, 279

Moltke, Helmuth von 126, 273

Mücke, Johanna 247, 271, 274, 282, 284, 311

Nedella, Carola 295

Nedella, Wilhelm 292, 295

Nietzsche, Friedrich 257

Noll, Ludwig 294

Oehler, Paul 409 (zu Spruch S. 319)

Pollak, Hilde 217, 234, 275

Polzer-Hoditz, Graf Ludwig und Gräfin Bertha von 302, 283

Pott, August 444 (zu Spruch S. 209)

Reinhart, Hans 289

Reuter, Florizel von 139

Rietmann, Familie 234, 258, 259, 262, 263, 268, 290, 302, 305

Röchling, Helene 104, 105, 135, 174, 265, 272, 274, 276, 277, 280, 282, 288, 291, 299, 301, 382

Röschl, Maria 449 (zu Sprueh S. 353)

Samweber, Anna 290

Sehliephak-Uttner, Lina 397 (zu Spruch S. 116)

Scholl, Mathilde 248, 252, 253, 256, 276

Sehuré, Edouard 176

Shakespeare, William 406 (zu Spruch S. 211)

Sharp, Ella 261

416

Sivers, Marie von 120, 121, 247

Sonklar, Flossy von 252

Spock-Jordy, Sarah 343

Steffen, Albert 310

Steiner, Marie 107, 146, 150, 308

Stinde, Sophie 98, 408 (zu Spruch S. 286)

Stona, Maria 245

Sroughron, Sandroe 340

Teschner, Richard 293

Treirschke, Heinrich von 446 (zu Spruch S. 134)

Velrhcim-Ostrau, Hans Hasso von 281

Vreede, Elisabeth 288

Wagner, Günther 264

Waller-Pyle, Mieta 260, 292

Wandrey, Camilla 249

Wegman, Ita 307

Wilborn-Seiler, Ilma 240

Wolffhügel, Max 435 (zu Spruch S. 355)

Zitter, Moriz 267

ALPHABETISCHES REGISTER DER SPRUCHE

#G040-1998-SE417 - Wahrspruchworte

#TI

ALPHABETISCHES REGISTER DER SPRUCHE

nach Überschriften und Spruchanfängen

(mit Quellenangaben bei den Spruchanfängen)

#TX

Kennzeichnung der Archiv-Unterlagen durch die Archiv-Nummer:

B vor Nummer = Notizbuch Rudolf Steiners.

EF vor Nummer = Eurythmieform.

A vor Nummer = Abschrift eines Textes, für den sich das Original nicht im Archiv befindet.

Steht nur eine Nummer, so handelt es sich um ein Notizblatt in der Handschrift Rudolf Steiners oder um eine Photokopie des Originals.

V. = Vortrag, aus dem der Spruch stammt.

Vgl. V. = der Vortrag hat inhaltlich Bezug zum Spruch, dieser erscheint aber dort nicht.

Datierungen, die im Register angegeben werden, gelten als gesichert. Datierungen, die nur als Unterschriften zu den Sprüchen erscheinen, sind aus Archiv-Unterlagen erschlossene wahrscheinliche Daten, sie treten im Register nicht in Erscheinung.

Ortsangaben nach dem Datum bezeichnen den jeweiligen Ort, an dem der Spruch gegeben worden ist.

Die Seitenzahlen im Register verweisen auf die Seite, auf der sich der betreffende Spruch findet; allfällige Varianten dazu findet man unter ,Hinweise und Lesarten.

Wie in den Erläuterungen ~Zur Editionsgeschichte der Spruchdichtun­gen~ auseinandergesetzt, wurden einige Sprüche, die in den früheren Auf­lagen der ~Wahrspruchworte~ erschienen, in den Band ~Mantrische Sprü­che~, GA 268, verlegt. Wenn der die älteren Ausgaben gewohnte Leser einen solchen Spruch hier vermißt, wird er ihn dort finden.

Abendgebet 329

Abendglockengebet 324

Abneigung gegen Verantwortung 125

418

Alles, was da lebt 215

V. Berlin, 5. Dezember, 1912,

in ~rErgebnisse der Geistesforschung~, GA 62

Als der Mensch erfand 300

Für Edith Maryon zum 26. Dezember 1922, Archiv-Nr. 7032

Als treue Gefährtin 271

Für Johanna Mücke in ,Die Rätsel der Philosophie,

21. Juli 1914, Berlin, Archiv-Nr. 5470

Am Werdetag treten an 280

Für Helene Röchling zum Geburtstag, 28. Januar 1918, auf der für sie entstandenen Zeichnung der Kabiren-Plastiken, Archiv-Nr. K 21.4. Vgl. V. Dornach, 17. Januar 1919 über ,Die samothrakischen Kabiren-Mysterien Das Geheimnis der Menschwerdung~ in ,Geisteswissenschaftliche Erläuterungen zu Goethes ~Faust~, CA 273

Anthroposophie möchte 221

April 1923, Archiv-Nr. B 84. Vgl. V. Prag, 27. April 1923,

in ,Was wollte das Goetheanum und was soll die

Anthroposophie, GA 84

Anthroposophischer Seelenkalender 19

Berlin 1912. Siehe ,Zur Textgestalt des ~Seelenkalenders

5. 381.

Aus den Kabirenmysterien auf Samothrake 175

Aus den Mysterien von Ephesus 173

Aus den Mysterien von Hybernia 178

Ave, Stern des Meeres 99

V. Berlin, 22. Dezember 1910,

in ,Wege und Ziele des geistigen Menschen, GA 125;

lateinischer Text Archiv-Nr. B 343

Blind sind für des Weibes Schwächen 242

Für Emmy Eunike ins Stammbuch, 15. Juli 1895, Weimar, Archiv-Nr. A 0118

Conrad Ferdinand Meyer 276

Credo. Der Einzelne und das All 15

419

Darum schicke mich aus 182

1914, Archiv-Nr. B 103

Das Böse, das Übel 125

Januar 1914, Archiv-Nr. B 238. Vgl. V. Berlin, 15. Januar

1914, in ,Geisteswissenschaft als Lebensgut~, GA 63

Das Denken ist der Dolmetsch 259

Für Familie Rietmann ins Gästebuch, 21. November 1909,

St. Gallen, Archiv-Nr. 5379

Das Ich ist Mittelpunkt alles Seins 190

Archiv-Nr. 3176

Das Leben ist eine Schule 252

Für Flossy Leinhas-v. Sonklar, in das Album eines Kindes,

14. März 1906, Berlin, Archiv-Nr. 5291

Das Leben prüft uns oft durch Leiden 250

Für Bertha Lüdemann auf eine Photographie,

1. Dezember 1905, Köln, Archiv-Nr. 6504

Das Licht macht sichtbar 341

November 1923, Den Haag, Archiv-Nr. 6661, Ergänzung

nach ,Herz von Marie Steiner (Notizbücher 5, 20)

Das Lied von der Initiation, eine Satire 70

Siehe: Die Augen leuchten ihm helle

Das Rätsel der Welt 282

Für Helene Röchling in ,Von Seelenrätseln,

10. April 1918, Berlin, Archiv-Nr. 4052

Das Schöne bewundern 324

Für Pierre Grosheintz, 1913, Basel,

Archiv-Nrn. 5297 und B 561

Das schönste Geschenk 243

Für Dr. Karl Otto Francke ins Hausalbum, 21. Juni 1897,

Weimar, Archiv-Nr. A 0120

Das Traumlied vom Olaf Asteson 191

1910 aus dem Altnorwegischen wörtlich übersetzt durch

Ingeborg Meller Lindholm, Lillehammer, und 1911 von

Rudolf Steiner zu deutschen Versen geformt; Archiv-Nr.

420

Manuskript i911. Vgl. V. Hannover 1. Januar 1912,

in ,Der Zusammenhang des Menschen mit der

elementarischen Welt~, GA 158

Das verborgene des Mysteriums 256

Für Mathilde Scholl, 3. Dezember 1906, Köln,

Archiv-Nr. A 0247, Handschrift Helene Röchling

Das Weltenwerden offenbart sich 173

V. Dornach, 2. Dezember 1923,

in ,Mysteriengestaltungen~, GA 232, Tafelaufschrift

Dass aus Arbeit wachsen 244

Für Wilhelm Liebknecht, auf der Kranzschleife der Arbeiter­Bildungsschule, 10. August 1900, Berlin, Archiv-Nr. A0119. Vgl. ,Beiträge zur Rudolf Steiner Gesamtausgabe~ Nr. 111

Dass ich mit frohem Blick 327

Für Hansi (Jean) Grosheintz zum 7. Geburtstag,

21. November 1916, Dornach, Archiv-Nr. 5293;

Entwürfe Archiv-Nrn. 378992

Deines Denkens Licht 336

Für die Taufe von Jürgen Dietrich Goyert, Köln, August!

September 1920. Der Spruch wurde Johannes Geyer am

2. August 1920 in Stuttgart übergeben. Archiv-Nr. 7110

Dem Feuer ist das Leben verwandt 244

Für Martha Eunike in ein Album, 20. Dezember 1900, Berlin, Archiv-Nr. A 5910

Dem Stoff sich verschreiben 156

V. Stuttgart, 11. April 1924, in ,~Die Methodik des Lehrens

und die Lebensbedingungen des Erziehens~, GA 308;

V. Bern, 17. April 1924, in ~Anthroposophische Pädagogik

und ihre Voraussetzungen~, GA 309;

und Archiv-Nrn. B 571, EF 21012

Den Sinn der Welt verwirklicht 256

Für Ludwig Kleeberg in ein Gedenkbuch, August 1906,

Bayreuth, Archiv-Nr. 7120

Den Sinn des Lebens suchen 245

Für Maria Stons ins Fremdenbuch, 22. August 1901,

Schloß Strzebowitz, Archiv-Nr. A 0121

421

Den wirkenden Geist 298

Für Edith Maryon in ,Die soziale Grundforderung unserer Zeit, 1921, Dornach, Archiv-Nr. A 0122

Der deutsche Geist hat nicht vollendet 127

V. Berlin, 14. Januar 1915, in ,Aus schicksaltragendcr Zeit, GA 64; Archiv-Nr. 3277

Der eigenen Seele Geheimnisse 273

Für Gräfin Astrid v. Bcthusy-Huc auf eine Photographie,

25. Juni i915, Berlin, Archiv-Nr. A 0123

Der Erdengeister voller Sinn 254

Für Eugenie v. Bredow auf eine Photographie, 8. Mai 1906, Berlin, Archiv-Nr. 3990

Der Erdenleib 90

Für die Eurythmie, Dornach, 1922, Archiv-Nr. 3266

Der Geist erstirbt im Wissen 220

1921, Archiv-Nr. B 62

Der im Schmerz sich Erhaltende 129

Januar 1915, Archiv-Nr. B 406. Vgl. V. Berlin, 15. Januar

1915, in ,,Aus schicksaltragender Zeit, GA 64

Der kleinste Erdenmenscb 211

V. Berlin, 27. Oktober 1910, in ~Antworten der

Geisteswissenschaft auf die großen Fragen des Daseins~,

GA 60; Entwurf Archiv-Nr. B 180

Der löst der Seele Rätsel nicht 125

V. Berlin, 15. Januar 1914,

in ,Geisteswissenschaft als Lebensgut, GA 63

Der Masse, der starren 239

Für den Bildhauer Hans Brandstetter ins Stammbuch,

28. Juli 1888, Wien, Archiv-Nr. 7162

Der Mensch findet des Ewigen Grund 295

Für Carola Nedella auf eine Photographie,

17. August 1920, Dornach, Archiv-Nr. A 4428

Der Mensch findet, erkennend die Welt 292

Für Wilhelm Nedella, 25. Februar 1920, Dornach, Archiv-Nr. A 0169

422

Der Mensch ist ein werdender Gott 250

Für Eliza v. Moltke auf eine Photographie, 30. Juni 1905, Berlin, Archiv-Nr. 7006

Der Mensch sieht nur das klar 240

Für den Maler Curt Liebich auf eine Photographie,

13. Juni 1891, Weimar, Archiv-Nr. 4045

Der Menschenseele Rätsel 219

März i9i8, Archiv-Nr. A 4531, Handschrift Marie Steiner

Der Ostergedanke der ephesischen Mysterien 85

Siehe: Weltentsprossenes Wesen

Der Schlüssel zur Geisteswelt 259

Für Alice und Wilhelm Kinkel auf eine Photographie,

16. November 1909, Stuttgart, Archiv-Nr. 5469

Der Seele Erdenpilgerzug 264

Für Günther Wagner zum 70. Geburtstag, 6. März 1912,

Berlin, Archiv-Nr. 4540

Der Sinn der Welt 257

Für Ludwig Kleeberg in ,Friedrich Nietzsche, ein Kämpfer

gegen seine Zeit, 28. [29.] Juni 1907, Kassel, Archiv-Nr. A 0126

Der Sonne Licht durchflutet 322

Lied der Kinder im Vorspiel in ,,Die Pforte der Einweihung, 1910, in ,,Vier Mysteriendramen, GA 14

Der Sonne Licht kräftigt 278

Für Hedda Hummel in ,,Von Seelenrätseln, 1917,

Archiv-Nr. A 0127

Der Sonne Licht, es hellt den Tag 331

1919, Archiv-Nr. 5373. Faksimile in .Ritualtexte für die Feiern des freien christlichen Religionsunterrichts, GA 269

Der Sonne liebes Licht 350

Morgenspruch für die vier unteren Klassen der Freien

Waldorfschule Stuttgart, September 1919, Archiv-Nr. 5372. Vgl. Konferenz vom 26. 9. 1919 in ,,Konferenzen

GA 300/1

423

Der Sonnenstrahl 82

Für die Eurythmie, Dornach, 1921,

Archiv-Nrn. EF 197199

Der Vater schickt dich auf die Erde 181

Mai 1923, Archiv-Nr. B 281. Vgl. V. Kristiania (Oslo),

17. Mai 1923 (nachmittags), in ,Menschenwesen, Menschenschicksal und Welt-Entwickelung~, GA 226

Der Verfasser dieses Buches 247

Für Johanna Mücke in ,,Das Christentum als mystische

Tatsache, Weihnachten 1902, Berlin, Archiv-Nr. 4039

Der weißen Rasse neues Morgenrot 293

Für Richard Teschner, Wien, zu seiner Bilderserie ,Drei

Kulturrassen, 27. Februar 1920, Dornach, Archiv-Nr. 3280a;

Entwurf Archiv-Nr. 3280

Der Welten Rätsel 282

Für Johanna Mücke in ,,Von Seelenrätseln, 10. April 1918,

Berlin, Archiv-Nr. 4040

Der Wolkendurchleuchter 160

1913 in ,,Die Entstehung und Entwickelung der Eurythmie,

GA 277a, und V. Dornach, 3. Juli 1924,

in ,,Eurythmie als sichtbare Sprache, GA 279

Des Geistes Schattenwurf 275

Unterschrift zu einer Skizze des im Oktober verstorbenen

Bildhauers Jacques de Jaager, November 1916, Dornach,

Archiv-Nr. 5630

Des Innern Wesen erkenne 300

Für Graf und Gräfin Keyserlingk ins Gästebuch, Koberwitz, Februar 1922, Archiv-Nr. A 0129, Handschrift Marie Steiner

Des irdischen Menschheits-Werdens 104

Für Helene Röchling, 24. Dezember 1919, Stuttgart, Archiv-Nr. B 590

Des Menschen Erkenntnis 254

Für den Maler Franz Gerner auf eine Photographie,

8. Mai 1906, Berlin, Archiv-Nr. 5618

426

Die Sonne sendet zur Erde ihr Licht 333

Archiv-Nr. 3026

Die Sonne sendet zur Erde Licht 332

Für David, Näheres nicht bekannt, Archiv-Nr. 3027

Die Welt im Ich erbauen 121

Für Marie v. Sivers zum Geburtstag, 15. März 1911,

Archiv-Nrn. 3984, B 151

Die Welt ist ohne den Geist 142

ca. 1920, Archiv-Nr. 3857 Rückseite

Die Welt ist voller Rätsel 218

1918, Archiv-Nr. B 19

Die Weltenseelengeister 88

Die Weltgedanken zu erfassen 135

Für Helene Röchling, 24. Dezember 1917, Dornach,

Entwurf Archiv-Nr. 3273

Du sollst es wagen 306

Für Dr. Andreas v. Grunelius auf einem Entwurf zu

einem Schmuckstück, 15. Dezember 1923, Dornach,

Archiv-Nr. 6835. Vgl. Abb. Nr. 43 in ,,Kleinodienkunst

als goetheanistische Formensprache, GA KSI

Du träumst dich selbst 154

V. Dornach, 4. November 1923, in ,,Der Mensch als Zusam­menklang des schaffenden, bildenden und gestaltenden Wel­tenwortes, GA 230, Tafelaufschrift, und Archiv-Nr. B 411

Du Widersinnszauber des Lebens 163

Dornach, November 1924, Entwurf Archiv-Nrn. 3918/19;

Notizblatt Archiv-Nr. 6477 aus Nachlaß Dr. Ita Wegman

Du willst Gott denken 287

Für Edith Maryon in ,,Goethes Weltanschauung, 2. Auflage, 30. November 1918, Dornach, Archiv-Nr. 6939

Durch manches Seelen-Hindernis 216

März 1913, Archiv-Nr. B 186, Entwurf

Durch schwere Seelenhindernisse 216

V. Berlin, 16. März 1913, in ,,Ergebnisse der

427

Geistesforschung, GA 62; Archiv-Nr. 3278:

Eintragung in ,,Vom Tode von Maurice Maeterlinck

Ecce Homo 140

Ein Geheimnis der Natur 151

Ein guter Mensch tut, was er soll 241

Für Prof. Leitzmann, Jena, Eintragung ins Gästebuch,

18. Februar 1894, Archiv-Nr. 7144

Eine Brücke ist der Mensch 143

24. Dezember 1920, Dornach, Archiv-Nr. 7176 aus Nachlaß Dr. Ita Wegman

Empfange das Licht 81

V. Dornach, 8. April 1923, in ,,Der Jahreskreislauf als Atmungsvorgang der Erde und die vier großen Festeszeiten, GA 223, Tafelaufschrift, und Archiv-Nr. 519i

Empfindung in der ägyptischen Kulturperiode 171

Entwicklung des Menschen ist 259

Für Gräfin Astrid v. Bethusy-Huc auf eine Photographie,

25. September 1909, Basel, Archiv-Nr. A 0137

Er fand der eignen Wissensschmerzen 217

Dornach, 15. August 1915, auf ein von Hilde Pollak gemaltes Programm für die Aufführung von Goethes ,,Faust II, Himmelfahrt, Archiv-Nr. 4490

Erahnend Gottes Werdekraft 176

Prolog für das ,,Heilige Drama von Eleusis von Edouard

Schure, 1907, München

Erde verdecket die Sonne 95

Weihnachten 1922, Archiv-Nr. B 212. Vgl. V. Dornach,

24. Dezember 1922, in ,,Das Verhältnis der Sternenwelt zum Menschen und des Menschen zur Sternenwelt, GA 219

Erinnerung und Liebe 299

Für Helene Röchling zum Geburtstag, 28. Januar 1922,

Archiv-Nr. A 0138

Erkenne dich selbst und du findest 294

Für Dr. Ludwig Noll zum Geburtstag, 18. Juli 1920, Dornach, Archiv-Nr. A 0130, Handschrift Marie Steiner

428

Erkenne dich selbst 212

1909/10, Archiv-Nr. A 0139 Im Vorwort Marie Steiners

zu ,,Metamorphosen des Seelenlebens,

siehe Marie Steiner, ,,Gesammelte Schriften Band 1

Erkennen ist im Geiste erwachen 221

Archiv-Nr. B 621. Vgl. V. Wien, 29. September 1923,

in ,,Was wollte das Goetheanum und was soll die

Anthroposophie?, GA 84

Erkennt der Mensch sich selbst 288

Für Dr. Elisabeth Vreede zum ,Seelenkalender in ,Durch den Geist zur Wirklichkeits-Erkenntnis der Menschenrätsel, 24. Dezember 1918, Dornach, Archiv-Nr. A 0132

Erkenntnis und gute Taten 253

Für Mathilde Scholl auf eine Photographie, ca. 1906,

Archiv-Nr. A 5411, Handschrift Helene Röchling

Erstehe, o Lichtesschein 55

Für die Eurythmie, Dornach, August 1915,

Archiv-Nrn. 325964

Es bedarf der Mensch der innern Treue 302

In das Gästebuch der Familie Rietmann, 12. April 1923, St. Gallen, Archiv-Nr. 3975

Es deuten die Herzen 307

Für Dr. Ita Wegman auf eine Photographie,

27. Februar 1924, Dornach, Archiv-Nr. 7047

Es drängen sich an die Menschensinne 263

In ,,Das Christentum als mystische Tatsache (2. Auflage, 1910), 12. Juni 1911, Empfänger unbekannt, Archiv-Nr. 4038

Es drängt sich an den Menschensinn 116

V. Berlin, 20. Oktober 1910, in ,,Antworten der Geisteswissenschaft auf die großen Fragen des Daseins, GA 60; Archiv-Nrn. B 180, 5290

Es drängt sich an die Menschensinne 267

Für Moriz Zitrer in ,,Der Hüter der Schwelle~,

September 1912, Archiv-Nr. 6475

429

Es findet im Geist der Mensch 286

Für Gräfin Pauline v. Kalckreuth zum Geburtstag in

,,Die Philosophie der Freiheit, Neuauflage, Oktober 1918,

Dornach, Archiv-Nr. 4041

Es fragen die Menschen 281

Für Hans Hasso v. Veltheim-Ostrau, 26. März 1918,

Archiv-Nr. A 0141, Handschrift Marie Steiner

Es freuet sich das Menschenauge 325

Für Paul Helmuth v. Bethusy-Huc zum 11. Geburtstag auf eine Photographie, 2. Mai 1914, Archiv-Nr. A 0142

Es gibt eine Natur 156

V. Dornach, 19. Januar 1924, in ,,Anthroposophie Eine

Zusammenfassung nach einundzwanzig Jahren, GA 234,

Tafelaufsehrift

Es gibt sich selbst zurück 212

V. Berlin, 24. November 1910, in ,,Antworten der

Geisteswissenschaft auf die großen Fragen des Daseins,

GA 60; Archiv-Nr. 205

Es hört der Mensch das Schöpfungswort 269

Für Willy Conrad, Köln, auf eine Photographie,

29. Dezember 1912, Köln, Archiv-Nrn. 3924, B 59

Es ist ein groß Entsetzen 235

V. Berlin, 17. März 1917, in ,,Geist und Stoff, Leben und

Tod, GA 66; Archiv-Nr. 2659

Es ist ein groß Entsetzen 235

März 1917, Archiv-Nr. B 29

Es ist ein groß Erleben 234

Auf ein von Hilde Pollak gemaltes Programm,

zum 28. August 1916, Archiv-Nr. 3976b

Es ist ein groß Erleben 234

Für Familie Rietmann ins Gästebuch, 26. Oktober 1916,

St. Gallen, Archiv-Nr. 3976a

Es ist ein tief Verborgenes 289

Für Gräfin Pauline v. Kalckreuth, 1918, Berlin,

Archiv-Nr. A 0143, Handschrift Marie Steiner

430

Es keimen der Seele Wünsche 161

1914 in ,Die Entstehung und Entwickelung der Eurythmie, GA 277a, und V. Dornach, 10. Juli 1924, in ,,Eurythmie als sichtbare Sprache~, GA 279, Archiv-Nrn. B 238, EF 250

Es keimen die Pflanzen im Erdengrund 342

Archiv-Nr. 3022

Es keimen die Pflanzen in der Erdennacht 321

1908/09, Archiv-Nrn. 3028; 3028a

Es keimen die Pflanzen 342

November 1923, Den Haag, Archiv-Nr. 6636, mit Ergänzung

in der Handschrift Marie Steiners

Es keimen die Wurzeln in der Erde Nacht 354 An Margaret Cross, The Priory-School, Kings Langley, gegeben, Weihnachten 1922, Dornach, Archiv-Nr. 5260

Es lassen die Elemente 214

V. Berlin, 18. Januar, 1912, in ,Menschengeschichte im

Lichte der Geistesforschung, GA 61, Archiv-Nr. 3288

Es leben die Pflanzen 268

Für Familie Rietmann ins Gästebuch, 19. Dezember 1912,

St. Gallen, Archiv-Nr. 3977

Es lernet im Leben 123

Berlin, 13. Januar 1914, Empfänger unbekannt,

Archiv-Nr. A 0144

Es leuchten gleich Sternen 113

V. Heidelberg, 21. Januar 1909, in ,,Goethes geheime Offen­barung, Sonderausgabe Dornach 1982, und später,

z. B. V. Berlin, 19. Januar 1911, in ,,Antworten der Geistes­wissenschaft auf die großen Fragen des Daseins, GA 60

Es leuchtet dem Menschenauge 117

Entwurf zu ,,Es sprechen zu dem Menschensinn Archiv-Nr. B 224

Es leuchtet die Sonne 51

Für die Eurythmie, August 1915, Dornach,

Archiv-Nrn. 325558

431

Es leuchtet die Sonnenhelle 352

Entwurf für den altsprachlichen Unterricht der Freien Waldorfschule Stuttgart, 23. Juni 1922, Archiv-Nrn. 330405

Es liegt in jeglichem Leben 215

Dezember 1912, Archiv-Nr. B 59. Entwurf für V. Berlin,

5. Dezember 1912, in ,,Ergebnisse der Geistesforschung,

GA 62

Es mag sich Feindliches ereignen 231

Archiv-Nr. B 59 für V. Berlin, 12. Dezember 1912,

in ,,Ergebnisse der Geistesforschung~, GA 62

Es offenbaret sich das Göttliche 101

V. Dornach, 24. Dezember 1922, in ,Das Verhältnis der

Sternenwelt zum Menschen und des Menschen zur

Sternenwelt, GA 219

Es reißt der Zusammenhang 217

1918, Archiv-Nr. A 0145, Handschrift Marie Steiner

Es schläft der Erde Seele 105

Für Helene Röchling, Weihnachten 1920, Dornach,

Archiv-Nr. B 590

Es sprechen zu dem Menschensinn 117

V. Berlin, 8. Dezember 1910, in ,,Antworten der Geisteswissenschaft auf die großen Fragen des Daseins, GA 60, dazu Archiv-Nrn. B 180, B 224

Es sprechen zu dem Menschensinn 122

V. Berlin, 14. November 1912,

in ,,Ergebnisse der Geistesforschung, GA 62

Es sprechen zu den Menschensinnen 119

Winter 1910/11, Archiv-Nr. 3272. Vgl. die V. Berlin, Winter 1910/11, in ,,Antworten der Geisteswissenschaft auf die großen Fragen des Daseins, GA 60

Es sprechen zu den Menschensinnen 130

V. Nürnberg, 12. März 1915,

in ,,Aus schicksaltragender Zeit, GA 64; Archiv-Nr. 3271

Es sprechen zu den Menschensinnen 131

V. Basel, 9. April 1915, in ,Die Menschenschule 1964,

38. Jg., Heft 6/7; Archiv-Nr. B 209

432

Es sprechen zu den Menschensinnen 262

Für Familie Rietmann ins Gästebuch, 26. Februar 1911,

St. Gallen, Archiv-Nr. 3978

Es sprechen zu den Sinnen 118

Winter 1910/11, Archiv-Nr. 3306. Vgl. die V. Berlin, Winter 1910/1 i, in ,,Antworten der Geisteswissenschaft auf die großen Fragen des Daseins, GA 60

Es steigt hinauf zu des Lebens Höhen 144

Archiv-Nr. B 244

Es suche der Mensch den Geist 219

V. Dornach 2. November 1919, in ,,Soziales Verständnis aus geisteswissenschaftlicher Erkenntnis, GA 191

Es tragen Lichtgewalten 322

Abendspruch für ein Kind in ,,Die Pforte der Einweihung,

3. Bild, 1910, in ,,Vier Mysteriendramen, GA 14

Es traget im Keime 301

Für Helene Röchling zum Geburtstag, 28. Januar 1923,

Dornach, Archiv-Nr. B 609

Es wechseln in des Jahres Lauf 79

Archiv-Nr. 3308

Es wechselt die Zeit 258

Für Familie Rietmann, St. Gallen, wahrscheinlich 14. Januar

1908 ins Gästebuch, Archiv-Nr. A 0147

Ewiges Werden im Denken 242

In Rudolf Steiners eigenem Exemplar der ,,Philosophie der

Freiheit 1894, Archiv-Nr. A 0i48 (Original ca. 1950 beim

Neueinbinden des Buches versehentlich zugedeckt)

Fercher von Steinwand 283

Freuden nehme man 249

Für Gräfin Astrid v. Bethusy-Huc auf eine Photographie,

14. Juni 1905, Berlin, Archiv-Nr. A 0150

Freuden sind Geschenke 252

Für Eugenie v. Bredow auf eine Photographie,

2. Februar 1906, Berlin, Archiv-Nr. 3992

433

Frühling 82

Geheimnisvoll am lichten Tag 228

V. Berlin, 14. Dezember 1911, in ,,Menschengeschichte im

Lichte der Geistesforschung, GA 6i

Gemeinsam erlebte Wahrheit 274

Für Johanna Mücke in ,,Vom Menschenrätsel,

Juli 1916, Berlin, Archiv-Nr. 4042

Gottes schützender segnender Strahl 114

V. Wien, 31. Marz 1910, in ,,Makrokosmos und Mikrokosmos, GA 119; Archiv-Nr. 3284

Göttliche Offenbarung 100

V. Dornach, 26. Dezember 1914,

in ,Okkultes Lesen und okkultes Hören, GA 156

Guter Gedanken Licht 312

Für Wilhelm Lewerenz und Maria Brouwer zur Trauung,

25. November 1924, Dornach, Archiv-Nr. A 0151

Heilsam ist nur 298

Für Edith Maryon in ,,In Ausführung der Dreigliederung

des sozialen Organismus~, 5. November 1920, Dornach,

Archiv-Nr. 4050

Herbst. Der Erdenleib und die Wärmeseele 90

Herzlich grüßen 286

Siehe: Es findet im Geist der Mensch

Hochsommer Uriel-Imagination 89

Höchster, allmächtiger 184

Siehe: Sonnengesang des Franz von Assisi

Hohe Weltenrätsel erblickt 270

Für Alfred Meebold auf eine Photographie, August 1913,

München, Archiv-Nr. A 4046

Hülle nur und Kleid 210

Frühjahr 1908, Archiv-Nr. B 539.

Vgl. V. München, 18. März 1908,

in ,,Die Erkenntnis der Seele und des Geistes, GA 56

434

Ich bin das Bild der Welt. 178

V. Dornach, 7. Dezember 1923, in ,,Mysteriengestaltungen, GA 232, Tafelaufsehrift und Archiv-Nr. B 620

Ich ging bis zur Grenze des Todes 170

nach Apulejus, Archiv-Nr. B 263. Für Esoterische Stunde Berlin, 22. Juni 1909 (keine Nachschrift); später auch Esoterische Stunde Stuttgart, 20. Februar 1912, in ,,Aus den Inhalten der esoterischen Stunden, GA 266/11

Ich halte die Sonne in mir 188

Archiv-Nrn. 6845-46 aus Nachlaß Dr. Ita Wegman

Ich möchte jeden Menschen 165

1925, aus der Zeit des Krankenlagers, Archiv-Nr. 3290

Ich schau in die Sternenwelt 335

Für Herbert Kleinhans, Mödling bei Wien, 9. August 1920,

Dornach, Archiv-Nr. 3979

Ich schaue in die Blumen 172

V. Dornach, 15. Dezember 1923, in ,,Mysteriengestaltungen~, GA 232, Tafelaufsehrift

Ich schaue in die Welt 351

Morgenspruch für die oberen Klassen der Freien

Waldorfschule Stuttgart, September i9i9, Archiv-Nr. 3317

Ich suche im Innern 162

V. Dornach, 11. Juli 1924, in ,,Eurythmie als sichtbare

Sprache, GA 279, Tafelaufsehrift, und Archiv-Nr. B 238

Ich trete ein in dasjenige 175

V. Dornach, 21. Dezember 1923, in ,,Mysteriengestaltungen~,

GA 232

Ihn mit guten Gedanken 269

Für Wilfried von Henning, Weimar, auf eine Photographie,

15. April 1913, Archiv-Nr. A 0153

Ihr meines Hauptes 80

V. Dornach, 25. November 1923,

in ,,Mysteriengestaltungen, CA 232, Tafelaufsehrift,

und Archiv-Nr. 3289

435

Ihr Sucher nach des Lebens 177

Epilog für das ,,Heilige Drama von Eleusis von Edouard

Schur~, 1907, München

Im Chor der Urträume 283

1918, Berlin, Archiv-Nr. 4471. Der Spruch bezieht sich auf

die Gedichte ,Chor der Urträume und ,,Chor der Urtriebe

von Fercher von Steinwand in ,,Johannisfeuer, an denen

1918 für die Eurythmie gearbeitet wurde.

Im Denken Klarheit 145

vermutlich März 1921, Eintragung in Rudolf Steiners

Exemplar ,,Philosophische Zeitfragen von Jürgen Bona Meyer, Bonn 1874, Archiv-Nrn. 3293, 3921. Rudolf Steiner erwähnt die handschriftlichen Eintragungen des Vorbesitzers in dieses Exemplar im V. Dornach, 11. März 1921, in ,,Die Verantwortung des Menschen für die Weltentwickelung, GA 203

Im Ersten suche 276

Rätsel zum Geistselbst für Mathilde Scholl, 3. Juni 1917,

Archiv-Nr. A 0154, Handschrift Helene Röchling

Im Ewigen lernt leben 209

Winter 1907, Archiv-Nr. B 545

Im Farbenschein des Athermeeres 141

1919, Archiv-Nr. B 299. Auch in ,,Farbenerkenntnis,

GA 291a

Im freien geisterfassenden Denken 218

Archiv-Nr. 3270

Im freien Menschenwesen 285

Für Edith Maryon in ,,Die Philosophie der Freiheit

(2. Auflage), 15. Oktober 1918, Dornach, Archiv-Nr. A 0155

Im grenzenlosen Außen 214

1911, Archiv-Nr. B 523

Im hellen Sonnenlichte 355

Spruch für den freien christlichen Religionsunterricht der

Waldorfschule in Stuttgart, an Max Wolffhügel gegeben am

13. Juli 1923, Stuttgart, Archiv-Nrn. 5412 und B 142

436

Im Kopfe Glaubenskraft 263

Für Familie Rietmann ins Gästebuch, 13. Januar 1912,

St. Gallen, Archiv-Nr. 3981

Im Kosmos ist ein Rätsel verborgen? 252

Für Mathilde Scholl in ihr Neues Testament,

14. Februar 1906, Köln, Archiv-Nr. A 0157

Im Leben gibt es Augenblicke 303

Für Ilona Bügel, 3. Juni 1923, Dornach, Archiv-Nr. 4054

Im Lichte wir schalten 88

Für die Eurythmie, Pfingsten, 16. Mai 1921, Dornach,

Archiv-Nrn. EF 201202

Im Menschenherzen schlagen 261

Für Ella Sharp, 1911, Archiv-Nr. B 151

Im Seelenaug sich spiegelt 103

V. Dornach 26. Dezember 1914, in ,,Okkultes Lesen und

okkultes Hören, GA 156, Archiv-Nrn. 3275; B 135

Im Sinnensein verbirgt 279

Für Eliza v. Moltke in ,,Von Seelenrätseln,

4. Januar 1918, Dornach, Archiv-Nr. A 0159, Handschrift Helene Röchling

Im Stoffe suchet der Weltenkenner 272

Für Helene Röchling, 5. November 1914, Berlin, Archiv-Nr. B 413, (auch Handschrift Helene Röchling)

Im Suchen erkenne dich 223

1924, Archiv-Nr. B 516

Im Weltenall 278

Für die erkrankte Marie Hahn, Reinach bei Basel,

September/Oktober 1917, Archiv-Nr. 4515

Im Weltenkampf und in Zeitenproben 265

Für Eugenie v. Bredow zum Geburtstag in ~Theosophie~

(3. Auflage), 2. Juli 1912, Archiv-Nr. 6367

Im Weltgeheimnis schaut 283

Für Graf und Gräfin Polzer-Hoditz ins Gästebuch,

Juni i918, Tannbach, Archiv-Nr. A 0160

437

Im Wollen kommender Erdentage 128

Januar 1915, Archiv-Nr. B 406

In deiner Seele Innerem suche 290

Für Familie Rietmann ins Gästebuch, 1. April 1919,

St. Gallen, Archiv-Nr. 3982

In dem Herzen webet Fühlen 140

Für die Eurythmie, Stuttgart, Weihnachten 1919, Archiv-Nrn. EF 186189

In dem Seelenfreiheitkreise 148

Siehe: In den Weltengeisteskreisen

In den Weiten der Lebenswege 357

Für die Schüler der 12. Klasse der Freien Waldorfschule Stuttgart zum Schulabschluß, April i924, Archiv-Nrn. 3319a; 3319 (Entwurf)

In den Weiten sollst du lernen 179

V. Dornach, 8. Dezember 1923,

in ~Mysteriengestaltungen, GA 232, Tafelaufsehrift

In den Weltengeisteskreisen 148

Ende Dezember 1922, Archiv-Nrn. B 212, B 309. In beiden Notizbüchern steht dieser Spruch zwischen den Notizen für die V. Dornach, 29. und 31. Dezember 1922 (in ,,Das Verhältnis der Sternenwelt zum Menschen und des Menschen zur Sternenwelt, GA 219), ohne aber dort zu erscheinen.

In der Kunst erlöst der Mensch 299

Für Franz Langer, Thomastik-Quartett Wien,

30. August 1921, Stuttgart, Archiv-Nr. A 0161

In der Seele des Menschen 255

Für Eliza v. Moltke auf eine Photographie, 15. Mai 1906,

Berlin, Archiv-Nr. 6996

In der Zeiten Wende 108

V. Dornach, 25. Dezember 1923, in ,,Die Weihnachtstagung

zur Begründung der Allgemeinen Anthroposophischen

Gesellschaft 1923/24, GA 260, und in ,,Die Konstitution der

Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft , GA 260a;

Archiv-Nrn. 3254, 3328

438

In des Menschen Seelengründen 98

V. Berlin, 23. Dezember 1913, in ,Die Welt des Geistes

und ihr Hereinragen in das physische Dasein, GA 150,

Archiv-Nrn. 3276, 3276a, 3276b, 3276c

In Dich ströme Licht 317

Archiv-Nr. A 0162a

In gegenwärtiger Erdenzeit 150

Aus dem Brief an Marie Steiner vom 15. März 1923,

in ,,Briefwechsel und Dokumente 19021925, GA 262. Vgl. V. Dornach, 11. März 1923, in ,,Die Impulsierung des

weltgeschichtlichen Geschehens durch geistige Mächte,

GA 222

In Gemeinsamkeit erlebte Wahrheit 274 Für Helene Röchling in ,Vom Menschenrätsel,

20. Juli 1916, Archiv-Nr. 4053

In Liebe zum Hause in Koberwitz 309

Für Graf und Gräfin Keyserlingk ins Gästebuch,

17. Juni 1924, Koberwitz, Archiv-Nr. A 0164

In meinem Herzen wohnt 345

Archiv-Nr. A 0077, Handschrift Marie Steiner

In meinen Gedanken lebe der Vorsatz 330

Für Hansi (Jean) Grosheintz zum 10. Geburtstag,

21. November 1919, Dornach, Archiv-Nr. A 5395

In Menschenseelen will ich lenken 83

In Memoriam an Lina Grosheintz-Rohrer (t 10. Jan. 1915),

Ostern 19i5, Archiv-Nr. 5295, B 128. Faksimile dieses Blattes in ,,Unsere Toten, GA 261

In Urzeit Tagen 139

Für Florizel v. Reuter ins Stammbuch, zum 7. Dezember

1919, Dornach, Archiv-Nr. A 0165, Handschrift

Marie Steiner; Entwurf Archiv-Nr. 3283 Rückseite

In weiten Weltenfernen 213

V. Berlin, 19. Oktober 1911, in ,Menschengeschichte im

Lichte der Geistesforschung~, GA 61;

Archiv-Nr. A 4533, Handschrift Marie Steiner

439

Isis-Sophia 106

Weihnacht 1920, wahrscheinlich für Marie Steiner, Archiv­-

Nrn. EF 216, 3274. Vgl. V. 24. Dezember 1920,

in ,Die Brücke zwischen der Weltgeistigkeit und dem

Physischen des Menschen, GA 202

Jahreszeitenerleben in alten Mysterien 81

Keine Macht und keine Zeit 227

V. Berlin, 2. Dezember 1909, in ~Metamorphosen des

Seelenlebens Pfade des Seelenerlehnisse 1, GA 58

Kindergebet 343

Kindergebete 318

Lass uns nur recht, o Weltengeist 132

V. Elberfeld, 13. Juni 1915,

in ,,Das Geheimnis des Todes, GA 159

Lebend offenbart der Geist 213

V. Berlin, 26. Oktober 1911, in ,,Menschengeschichte im

Lichte der Geistesforschung, CA 61; Archiv-Nr. A 4536,

Handschrift Marie Steiner

Lebend offenbart sich 213

Oktober 1911, Archiv-Nr. 238.

Entwurf für V. Berlin, 26. Oktober 1911, in ,,Menschen-

geschichte im Lichte der Geistesforschung, GA 61

Lerne mein Wesen erkennen! 152

V. Dornach, 20. Oktober 1923, in ,,Der Mensch als

Zusammenklang des schaffenden, bildenden und gestaltenden

Weltenwortes, GA 230,Tafelaufschrift, und Archiv-Nr. B 86

Licht strömt aufwärts 186

V. Dornach, 12. Januar 1924, in ~Mysterienstätten des

Mittelalters, GA 233a, Tafelaufschrift

Lockrufe der Tiere der Höhe, der Mitte und der Erdentiefe 152

Man handle nach der eignen Weisheit 209

Archiv-Nr. 3176

Man soll nicht auf das Erkenntnisdrama 224

Archiv-Nr. 3972

440

Man sucht nach der Weltenrätsel Lösung 277

Für Erna Bügel, Dornach, auf eine Photographie,

1. August 1917, Berlin, Archiv-Nr. 4051

Mein Herz dankt 329

Für die Kinder der Familie Heisler, 2. Juni 1919, Tübingen,

Archiv-Nrn. A 0i72a; 3027a (Entwurf)

Meine Gedanken fliegen zur Schule hin 349

Juli 1920, Stuttgart, Archiv-Nr. B 266. Für die Ansprache zum Abschluß des ersten Schuljahres der Freien Waldorfschule, 24. Juli 1920, in ,,Rudolf Steiner in der Waldorfschule, GA 298

Mensch, du bist das zusammengezogene Bild 220

V. Dornach, 8. Oktober 1921, in ,Anthroposophie als Kosmosophie 1, GA 207, Tafelaufsehrift

Mensch, rede 173

V. Dornach, 2. Dezember 1923, in ,,Mysteriengestaltungen, GA 232, Tafelaufsehrift

Michael-Imagination 93

Michaeli 91

Michaels Schwert 94

Mit meinen Augen 345

Archiv-Nr. 3030

Morgengebet 328

Morgenspruch für die oberen Klassen 351

Morgenspruch für die vier unteren Klassen 350

Mysterienlehren der mittelalterlichen Rosenkreuzer 186

Mysterienunterricht im griechischen Altertum 172

Nach der Welten Rätsel 281

Von Franz Gerner erbeten für einen Freund,

auf eine Photographie, 5. April 1918, Berlin,

Archiv-Nr. A 0246, Handschrift Helene Röchling

Naseener-Hymnus 182

441

O dunkel ist der Erde Antlitz 171

V. Dornach, 8. Januar 1922, in ,,Alte und neue

Einweihungsmethoden, GA 210, Tafelaufsehrift

O Mensch, du bildest es 94

V. Dornach, 5. Oktober (und V. Stuttgart, 15. Oktober 1923)

in ,,Das Miterleben des Jahreslaufes in vier kosmischen

Imaginationen~, GA 229, Tafelaufsehrift; Archiv-Nr. B 621

O Mensch, du bist ja nicht, was du bist 186

V. Dornach, 11. Januar 1924,

in ,Mysterienstätten des Mittelalters, GA 233a

O Sonn ein König der Lebenswelt 187

Archiv-Nr. B 77

O Sonne, du gibst Kraft 187

Archiv-Nr. 4450

O Welten-Bilder 80

V. Dornach, 25. November 1923, in ~Mysteriengestalrungen,

GA 232, Tafelaufschrift, und Archiv-Nr. 3289

O Wille, Wille ist in mir 186

V. Dornach, 22. Dezember 1923, in ,,Mysteriengestaltungen, GA 232

Oben stehet die Sonne 340

Für Sandroe Stoughton, 12. August 1923, Ilkley,

Archiv-Nr. B 141

Offenbarung durch die Höhen 100

V. Berlin, 22. Dezember 1908, in ,,Die Beantwortung von

Welt- und Lebensfragen durch Anthroposophie, GA 108

Offenbarung von göttlichen Kräften 101

V. Dornach, 26. Dezember 1915, in ,,Unsere Toten, GA 261

Olaf Ästeson 191

Siehe: Das Traumlied vom Olaf Ästeson

Ostern 83

Ostern 84

Pfingst-Gedanke 86

442

Pfingstspruch 87

Planetentanz 51

Prolog und Epilog für das ,,Heilige Drama von Eleusis 176

Rätsel 276

Rätsel an Rätsel stellt sich im Raum 211

V. Wien, 19. März 1910,

in ,Makrokosmos und Mikrokosmos, GA 119

Ringende Geisteskräfte 91

Archiv-Nr. 3866

Ruhiges Verweilen 253

Für Maud Künstler in ihr Neues Testament, 4. April 1906,

Köln, Archiv-Nr. 4439

Schau den Knochenmann 186

V. Dornach, 12. Januar 1924, in ,Mysterienstätten des

Mittelalters, GA 233a, Tafelaufsehrift

Schau der Ruhesterne 164

1924, Archiv-Nr. B 281

Schaue die Pflanze 151

V. Dornach, 26. Oktober 1923, in ,,Der Mensch als

Zusammenklang des schaffenden, bildenden und gestaltenden

Weltenwortes, GA 230, Tafelaufsehrift

Schaue unser Weben 89

V. Dornach, 12. Oktober 1923, in ,,Das Miterleben des

Jahreslaufes in vier kosmischen Imaginationen, GA 229,

Tafelaufsehrift, und Archiv-Nrn. B 78; 3268 (Entwurf)

Schlafen 148

Schützender, segnender Gottesstrahl 115

Archiv-Nr. A 5366, Handschrift Marie Steiner

Sechzig Jahre Weltenwanderung 311

Für Johanna Mücke, 29. Oktober 1924, Dornach,

Archiv-Nr. 3333

Seelenkalender 19

Siehe: Anthroposophischer Seelenkalender

443

Seh ich die Sonne 318

1908/09, Archiv-Nrn. 3029; und 3033, 5292, 3031a, 3031

Selbsterkenntnis wurzelt in Welterkenntnis 302 Für Graf Ludwig Polzer-Hoditz auf eine Photographie, April 1923, Archiv-Nr. 5631

Sich erkennend nicht verlieren 265

Für Helene Röchling, 10. März 1912, Mannheim,

Archiv-Nr. A 0101, Handschrift Helene Röchling

Sich in der Welt 280

26. März 1918, Archiv-Nr. A 0170, Handschrift Marie Steiner

Sich selbst empfangen 272

Für Dr. Felix Knoll, Karlsbad, auf eine Photographie,

23. April 1915, Berlin, Archiv-Nr. A 0171

Siegen wird die Kraft 126

Für Helmuth v. Moltke, 27. August 1914, Niederlahnstein,

Archiv-Nr. A 0099

Sieh hin, o Vater 183

V. Dornach, 26. Dezember 1914, in ,Okkultes Lesen und

okkultes Hören, GA 156

So höre meinen Sang 191

Siehe: Das Traumlied vom Olaf Asteson

Sommerwille 80

Sonne, du leuchtest über meinem Haupte 328 Für die Kinder der Familie Heisler, 2. Juni 1919, Tübingen, Archiv-Nr. A 0172

Sonnengesang des Franz von Assisi 184 Für V. Kristiania (Oslo), 6. Juni 1912, in ,Der Mensch im Lichte von Okkultismus, Theosophie und Philosophie~, GA 137, Archiv-Nr. 335960

Sonnenmächten Entsprossene 93

V. Dornach, 28. September 1924 (letzte Ansprache) in

,,Esoterische Betrachtungen karmischer Zusammenhänge

Bd. IV, GA 238, Archiv-Nrn. 3269, B 478

444

Sonnenmächtige, ihr die leuchtenden 92 Entwurf 1924, Archiv-Nr. B 478

Sprechend lebt der Mensch 146

Für Marie Steiner zum Geburtstag, 15. März 1922,

Archiv-Nr. B 74

Sprich nie von Grenzen 209 Notiz in ,Der Text des Neuen Testamentes von August Pott, Leipzig 1906, Archiv-Nr. 6420. (Es besteht aber kein erkennbarer Zusammenhang zwischen dem Zweizeiler und dem Inhalt des Buches.)

Spruch der Gnostiker 183

Steh vor des Menschen Lebenspforte 84 V. Dornach, 20. April 1924, in ,Mysterienstätten des Mittel­alters. Das Osterfest als ein Stück Mysteriengeschichte der Menschheit, GA 233a, Tafelaufsehrift, und Archiv-Nr. B 281 (Entwurf)

Sterne sprachen einst zu Menschen 107

25. Dezember 1922, Archiv-Nr. 3983.

Vgl. die V. Dornach, 26. Nov. bis 31. Dez. 1922, in ,,Das

Verhältnis der Sternenwelt zum Menschen und des Menschen

zur Sternenwelt, GA 219

Strebe nach Frieden 160 1914 in ,Die Entstehung und Entwickelung der Eurythmie~, GA 277a, und V. Dornach, 9. Juli 1924, in ,Eurythmie als sichtbare Sprache, CA 279

Suche im eignen Wesen 289

Für Hans Reinhart, 27. Februar 1919, Winterthur,

Archiv-Nr. 3999

Suche im Innern das Lichtvolle 291

Für Hans Kühn in ,,Die Kernpunkte der sozialen Frage,

1. September 1919, Stuttgart, Archiv-Nr. 5289

Suche im Umkreis der Welt 290

Für Anna Samweber, 19. Juni 1919, Stuttgart,

Archiv-Nr. A 0174, Handschrift Marie Steiner

445

Suche nach dem Licht des Weges 247 Für Marie von Sivers in ,,Licht auf den Weg

von Mabel Collins, Berlin, Archiv-Nr. 3989

Suchest du die Welt 303

Für Hermine Kuba, 1. Mai 1923, Prag,

Archiv-Nr. A 3971, Handschrift Marie Steiner

Suchet das wirklich praktische materielle Leben 136

V. Stuttgart, 24. September 1919 in ,,Idee und Praxis der Waldorfschule, GA 297

Suchst du dich selbst 257

6. August 1907, Archiv-Nr. 6393.

So auch im V. Berlin, 10. Juli 1917, in ,Menschliche und

menschheitliche Entwicklungswahrheiten, GA 176

Taufspruch 336

Tischgebet 321

Überwindet der Mensch 260

Für Mieta Waller in ,,Die Pforte der Einweihung,

5. September 1910, Bern, Archiv-Nr. 6569

Um mich leben viele Wesen 323

Für Hannehen Ueanne) Hagemann, gegeben an deren Mutter Elsie Hagemann, 10. Mai 1912, Köln, Archiv-Nr. 7142

Und des Kindes Seele 316

Archiv-Nr. A 0176

Unsterblichkeit 270

In ,,Meine Verse von Otto Erich Hartleben, Berlin 1914,

Empfänger unbekannt, Archiv-Nr. 7149

Ur-Weihenacht 108

Uriel-Imagination 89

Urselbst, von dem alles ausgegangen 169

Übertragung aus dem Sanskrit, Esoterische Stunde Berlin, 27. Januar 1907, in ,,Aus den Inhalten der esoterischen Stunden, GA 266/1; Archiv-Nr. A 0215, Handschrift Marie Steiner

446

Urselbst, von dem wir ausgegangen 169

Übertragung aus dem Sanskrit, Esoterische Stunde Berlin, Karfreitag, 13. April 1906, in ,,Aus den Inhalten der esoterischen Stunden, GA 266/1; Archiv-Nr. A 0110

Viele Sterne am Himmel 343

Für Sarah Spock-Jordy, 4. Dezember 1924, Dornach,

Archiv-Nr. 7145

Vom Kopf bis zum Fuß 319

1908/09, Archiv-Nrn. 3028; und 3033, 3032,

Brief an Paul Oehler, Straßburg, 18. September 1908

Vom Kopf bis zum Fuß 337

Für Brenda Binnie, 1921, Archiv-Nr. 6253

Vom Kopf bis zum Fuß 339

Für Gordon Grey, 1922, Archiv-Nr. 7014

Vom Kopf zum Fuß 338

Archiv-Nrn. 3035; 3034

Von dem die ganze Welt stammt 169

Übertragung aus dem Sanskrit, Esoterische Stunde Dornach,

30. Dezember 1923, in ,Aus den Inhalten der esoterischen

Stunden, GA 266/111; Archiv-Nrn. B 281, B 537

Von den Höhen wirkendes Geistgestirn 315

Archiv-Nr. A 0i77

Von der Gewalt, die alle Wesen bindet 229

V. Berlin, 25. Januar 1912, in ,,Menschengeschichte

im Lichte der Geistesforschung~, GA 61

Von vielsagenden Burgestrümmern 310

Für Albert Steffen, Brief aus Tintagel, Cornwall,

17. August 1924, auf Briefpapier des Hotels

Vor und nach dem Mysterium von Golgatha 181

Wachsein 148

Waltender weiser Willensgeist 134

Handschriftlich in Rudolf Steiners Exemplar ,,Deutsche

Geschichte im 19. Jahrhundert~, V. Teil, Leipzig 1894, von

Heinrich v. Treitsebke, Archiv-Nr. 3865.

447

Zu Treitsebke siehe V. Dornach, 13. Januar 1917, in ~Zeitgeschichtliche Betrachtungen, GA 174

Wär nicht das Dasein sonneerfüllt 230

November 1912, Archiv-Nr. 3340, B 63. Vgl. V. Berlin,

21. November 1912, in ,Ergebnisse der Geistesforschung,

GA 62. Weitere ähnliche Entwürfe: Archiv-Nrn. 4427,

B 59, B 63, B 412

Wäre die Welt nicht Sonne-begabt 230

Archiv-Nr. B 59 für V. Wien, 20. Januar 1913 (ungedruckt)

Wäre die Welt nicht Sonne-begabt 230

V. Berlin, 21. November 1912, in ~Ergebnisse der Geistesforschung, GA 62, Archiv-Nr. 4427

Warum strebt des Menschen 284

Für Johanna Mücke in ,,Wie erlangt man Erkenntnisse

der höheren Welten? (Neuauflage),

7. Juli 1918, Berlin, Archiv-Nr. 4043

Warum strebt, dunkler Sehnsucht 277

Für Helene Röchling auf eine Photographie, 1. August 1917, Berlin, Archiv-Nr. 4000

Was habt ihr Truggedanken 126

Für Helmuth v. Moltke, Oktober 1914, Archiv-Nr. B 100

Was hinter dir die Zeit bedeckt 210

1910, Archiv-Nr. B 224

Was in diesem Büchlein steht 240

Für die Schauspielerin lIma Wilborn-Seiler in ,,Grundlinien

einer Erkenntnistheorie der Goetheschen Weltanschauung,

9. April 1889, Wien, Archiv-Nrn. 7204; Entwurf B 346

Was kann der Mensch 235

V. Berlin, 15. März 1917, in ,Geist und Stoff, Leben und

Tod, GA 66; Archiv-Nr. 999

Was lebend erdacht 275

Auf einer von Hilde Pollak gemalten farbigen Skizze,

21. September 1916, Dornach, Archiv-Nr. 4539

Weihnacht 98

448

Weihnacht i 00

Weihnacht 103

Weil er den lebensvoll 276

Für Helene Röchling in ,,Gedichte von C. F. Meyer,

9. Juli 1917, Archiv-Nr. 3923

Welt und Mensch 161

Weltentsprossenes Wesen 85

V. Dornach, 22. April 1924, in ,Mysterienstätten des Mittelalters, GA 233a, Tafelaufsehrift, und Archiv-Nr. B 571

Welterkenntnis, Selbsterkenntnis 297

Für die Berner Freistudenten ins ,Goldene Buch,

20. Oktober 1920, Dornach, Archiv-Nrn. 538i, B 493

Wenn der alte Mensch sagte 149

In Archiv-Nr. B 3i0 für V. Dornach, 2. Februar 1923,

in ,,Erdenwissen und Himmelserkenntnis, GA 221

Wenn der Mensch, warm in Liebe 133

V. Berlin, iO. Dezember 1915, in ,,Aus dem mitteleuro­päischen Geistesleben, GA 65; Entwurf Archiv-Nr. 3286

Wenn du auf den Geist 292

Für Mieta Waller-Pyle zum Geburtstag, 18. Februar 1920,

Dornach, Archiv-Nr. B 82

Wenn in hellen Geisteskreisen 288

Für Helene Röchling in ,,Die Philosophie der Freiheit, Neuauflage, 7. Dezember 1918, Dornach, Archiv-Nr. A 0179, Handschrift Marie Steiner und Helene Röchling

Wenn in sich selbst die Seele 222

Archiv-Nr. 3303

Wenn Ruhe der Seele Wogen glättet 273

Für Helmuth v. Moltke auf eine Photographie,

11. Dezember 1915, Berlin, Archiv-Nr. A 0180

Wer beschreitet des Todes Pforte 170

Nach Apulejus, Archiv-Nrn. 3413, 3414. Andere Fassung von ,,Ich ging bis zur Grenze des Todes, siehe dort

449

Wer das gegenwärtige Gute 249

Für Camilla Wandrey auf eine Photographie, 22. Mai 1905,

Berlin, Archiv-Nr. 6919

Wer der Sprache Sinn versteht 353 Dr. Maria Röschl für den altsprachlichen Unterricht der Freien Waldorfschule gegeben, 26. November 1922, Stuttgart, Archiv-Nrn. 4431; 328182 (Entwurf)

Wer in rechtem Sinne zählen kann 308

Für Marie Steiner zum 14. März 1924, Archiv-Nr. 4447

Wer lässt die Pflanzen blühen 344

Für Ingeborg Goyert, 1924, Archiv-Nr. 5344

Wer stets zum Geiste strebt 255

Für Gräfin Astrid v. Bethusy-Huc auf eine Photographie,

15. Mai 1906, Berlin, Archiv-Nr. A 0183

Wer will was Lebendiges 228

V. Berlin, 16. November 1911, in ,,Menschengeschichte

im Lichte der Geistesforschung, GA 61

Wesen reiht sich an Wesen 86

V. Hamburg, 15. Mai 1910, in ,,Das Ereignis der Christus-

Erscheinung in der ätherischen Welt, GA 118

Wesen reiht sich an Wesen in den 86

V. Hamburg, 24. Mai 1910, ungedruckt

Wie die Blüt und Frucht 326

Für den elfjährigen Jan Lagutt, geb. 2. September 1903,

wahrscheinlich zum Geburtstag, Herbst 1914,

Archiv-Nrn. 3974; B 415 (Entwurf, nur 6 Zeilen)

Wie die Sonne am Himmel 343

5. April 1924, Prag, Archiv-Nr. A 0184

Willst Du Dein Selbst erkennen 223

V. Breslau, 8. Juni 1924, in ,,Esoterische Betrachtungen

karmischer Zusammenhänge, V. Band, GA 239

Willst du das eigne Wesen erkennen 223

Brief ,,An die Mitglieder! Vom anthroposophischen Lehren,

30. März 1924, Dornach, in ,,Die Konstitution der

450

Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft , GA 260a,

Archiv Manuskript 1924

Willst du dich selber erkennen 222

V. Dornach, 9. November 1923, in ,,Der Mensch als

Zusammenklang des schaffenden, bildenden und gestaltenden

Weltenwortes, GA 230, Tafelaufsehrift

Willst du dich selbst erkennen 147

V. Wien, 5. Juni 1922, in ,,Westliche und östliche

Weltgegensätzlichkeit, GA 83

Willst du die Welt erkennen 295

Für Wilhelm Nedella auf eine Photographie,

17. August 1920, Dornach, Archiv-Nr. A 4429

Willst du die Welt erkennen 305

Autogramm für das Preußische Staatsarchiv Berlin,

16. Oktober 1923, Stuttgart, Archiv-Nr. 4001

Willst du die Welt erkennen 306

Für eine Anthroposophin in Amerika auf eine Photographie, Januar 1924, Archiv-Nr. 7021

Willst du in das weite Meer 212

i9il, Archiv-Nr. B 523

Wintersonnenwende 95

Wintersonnenwende 97

Winterwille 80

Wir Menschen der Gegenwart 305

In das Gästebuch der Familie Rietmann, 21. Oktober 1923,

St. Gallen, Archiv-Nr. 3975

Wirkliche Selbsterkenntnis 274

Für Bertha ElIram in ,,Vom Menschenrätsel,

20. April 1916, Berlin, Archiv-Nr. A 0186

Wo Sinneswissen endet 87

V. Wien, 6. Mai 1915 (ungedruckt), und V. Dornach, 22. Mai 1915, in ,,Geisteswissenschaftliche Erläuterungen zu Goethes ,Faust, Bd. 1, GA 272, und Archiv-Nrn. 5261a, 526ib; 3267.

451

Worte der ägyptischen Mysterien 170

Yasmâjjâtam jagat 169

Aus: G. R. 5. Mead and J. C. Chattopâdhyâya,

«The Upanishads», London 1896, Vorwort 5. 12

Zwölf Stimmungen 55

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.